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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.08.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140829024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914082902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914082902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-29
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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wollen wir Ausdruck geben durch den Ruf: «Unser Kaiser und König hoch!" Mit einem strammen Vorbeimarsch der ver eideten Mannschaften fand die ernste Feier, der viele Zuschauer beiwohnten, ihren Abschluß. * Ordenswesen. Der König hat dem Studienrat Prof. Dr. phil. Karl Wahrhold Otto Knauer in Leipzia die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens verliehen. - Die Stadtverordneten werden am kommenden Mittwoch, den 2. September, ihre regelmäßiaen Sitzungen nach den Ferien wieder aufnehmen. Zur Beratung stehen u. a. die Vorlagen wegen Beteili gung der Stadt Leipzig an der Krieaskredit- bank und wegen Gewährung eines Mietzins- nach lasses in den städtischen Meßräumen. * Umwandlung von Personenzügen in D-Züge. Vom 1. September d. Z. ab werden der PersonenzM 444 Leipzig lab 7,52) — Halle (8,40 49) — Mag deburg sowie der Personenzug 439 (Magdeburgs- Halle (0,-UM — Leipzig (an 7.LL) in D-Züge um gewandelt. Vom gleichen Tage ab wird der Orts verkehr zwischen Leipzig und Schkeuditz und zwischen Schkeuditz und Halle bei beiden Zügen ausgeschlossen. * Unzulässige Feldpostbriefe. Es ist sestgestellt worden, daß in Feldpostbriefen außer Zigarren und Zigaretten auch Päckchen mit Zündhölzern enthalten waren. Anscheinend handelt es sich um Sendungen, die von Zigarrengcschäften in dieser Weise zusammengestellt und verlaust werden. Vor der Versendung von Zündhölzern und andern Gegenständen, deren Beförderung nut Gefahr ver bunden ist, und die durch Reibung, Luftzudrang, Druck oder sonst leicht entzündlich sind, wird dringend gewarnt, da die Absender sich nach den Bestim mungen im 8 367 des Strafgesetzbuches strafbar machen und aus der Versendung derartiger Gegen, stände mit der Post, abgesehen von Verletzungen des Personals, auch unabsehbarer Schaden durch die Entzündung ganzer Postladungen usw. entstehen kann. * Vorsicht bei gebrauchten Sachen. Nach den für die Sammlungen des Roten Kreuzes maßgebenden Bestimmungen dürfen gebrauchte Sachen lWäsche und Kleidungsstücke) für den Bedarf des Heeres und der Lazarette keine Verwendung finden. Wohl aber sind .solche Gegenstände für die soziale Fürsorge hin und wieder recht gut verwend bar. Nur ist dabei auf das gewissenhafteste darauf zu achten, daß durch solche wohlgemeinte Gaben nicht ansteckende Krankheiten übertragen werden. Alle Geber solcher Sachen werden deshalb dringend gebeten, keinerlei Gaben zu spenden, die von ansteckenden Kranken getragen worden sind oder bei deren Pflege irgendwie Verwendung gefunden haben. * Von der Bugra. Zu dem Bayern- und Württemberger-Abend, der am Freitag auf der Bugra stattfand, hatte sich ein großes Publikum, darunter viele bayrische und württem- bcrgische Landsleute eingefunden, so daß der Garten des Hauptrestaurants und der große Platz vor dem Leuchtspringbrunnen dicht besetzt waren. Kapell meister Olsen spielte bayrische und württembergische Musikstücke und auch der Pistonvirtuose Paul Wiggert errang sich durch seine prächtig gespielten vaterländischen Lieder stürmischen Beifall. Ge waltigen Jubel erregte die Bekanntgabe der Nach richt, daß das französische Sperrsort Manonviller ge fallen sei und daß der Kronprinz von Bayern die Truppen geführt habe. Ein Württemberger, Prof. Dr. Ditterle, hielt eine begeisterte Ansprache, Nus Leipzig una Umgebung Leipzig, 29. August. Zamttlennachrlchtea. tdrhoren: Herrn granj Sieget und Fran Frieda geb. Heldin in L. Eulnvsch ein Knabe. — Herrn Tr. Paul Plalen und Frau Eise in L.-Äohlis ein Knabe. Sbrftorven: Herr Gottlob Knosel in Leipzig, Künigsir 23, 79 Fabre alt, Eiuasrt>cruiia Montag nachm. 3 Uhr Südsriedhof. — Frau Auguste Mathilde Helene Müller geb. Hennig in L.-Evnnewiv. Ei-l^ndorssslr. 33, Beerdigung Montag nachm. 4 Uhr Südsnedhof. — Herr Zugsührer a. D. Karl Wittig in L-Gohli», Lothringer Str. 63, 67 Jahre alt. Beerdigung Montag nach,». 4 Uhr Aordsriedhos. — Herr Maschinenbauer Johann Karl Hering, 72 Jahre alt, Beerdigung Sonntag mittag 12 Uhr vom Johannisstist, hospitalstr. 36. Vereidigung von Kriegsfreiwilligen UN- Zel-gottes- -ienft beim Infanterieregiment Nr. 100. In Gegenwart des stellvertretenden Brigade kommandeurs Generalleutnants v. Kau ff mann fand heute vormittag ll Uhr auf dem Kascrnenhose des 106. Regiments in L.-Möckern die Vereidigung von 2000 Kriegsfreiwilligen statt. Sic wurde mit dem gemeinsamen Gesang des Chorals „Eine feste Burg ist unser Gott" eingelcitet. Hieran schloß sich ein Gebet des Pastors Krö m e r. worauf dieser auf Grund des Bibelwortes Offenbarung 3,1l „Halte was du hall, daß niemand deine Krone nehme" eine eindimtsvolle Predigt hielt. Der Redner führte etwa folgendes aus: Kameraden! Eine gewaltige herr liche Zeit ist s, deren Zeugen wir werden dürfen, die Zeit einer großen nationalen Einigung und Er Hebung, und wir wollen Gott danten, daß wir sic er leben dürfen. Diese große Zeit hat euch, liebe Kame raden, zu Len Waffen gerufen. Ihr habt die Stätten eurer Tätigkeit mit dem Exerzierplatz vertauscht, aus der Werkstatt, aus dem Geschäft oder vom Pfluge weg seid ihr gekommen, um Gewehr und Waffen führen zu lernen, und habt daheim gelassen Vater, Mutter, Bruder und Schwester, mancher unter euch au.b Braut oder Frau und Kind. Das Vaterland steht euch höher als Beruf und Familie, eucrm Kaiser und König wollt ihr den Sol datcneid der Treue schwören. In dieser heiligen ernsten Stunde laßt mich euch Gottes Mahnung zu rufen: „Halte was du hast, daß niemand deine Krone nehme." Großes, Herrliches habt ihr. Ihr seid aus allen Stämmen und Ständen unseres Volkes ge kommen, aber was uns hier vom höchsten Offizier dis zum letzten Manne eint, daß ist unser herr liches, großes, mächtiges Vaterland. Wir führen den Kampf für Wahrheit und Ecrechtig leit. Wir können Gott nicht genug danken, daß wir mit reinen Waffen und reinem Gewissen den uns ausgedrungencn Kampf führen. Darum fühlen wir uns mit der uns verbündeten Nation als die Hüter der Kultur gegen welsche Tücke, slawische Macht gelüste, und britischen Krämergeist, und wir freuen uns dessen, daß in unserem Volke jetzt wieder er wachte. was durch die Jahrhunderte sein Schmuck und feine Ehre war: der gesunde deutsche Sinn für Gottesfurcht und Sittlichkeit, für Wahrheit und Gott vertrauen. Was unser Volk einst groß gemacht, viele hatten es vergessen. Aber gottlob, wir werden jetzt wie der lernen, was in den Befreiungskriegen ein Ernst Moritz Arndt sang. Wenn wir jetzt dem Rufe unse res Kaisers folgen, dann können wir uns auch der ruhmreichen Geschichte unserer Armee freuen, das Re giment, in das ihr jetzt eingetrctcn seid, hat eine große Zeit durch seine Siege mit heraufführen helfen. Den Fahneneid schwört ihr heute, Kameraden. Di« Fahne, die ihr draußen im Felde schützen sollt, ist uns das Sinnbild aller soldatischen Tugenden. Die Treue zu ihr umfaßt alles das, was ihr oraucht. Haltet cuern Schwur. Wir sind Brüder eines «tammes, daran denkt, wenn ihr euch hier zunächst im Waffenhandwerk übt, und daran denkt, wenn ihr euch draußen bewähren sollt in offener Feld'chlacht. Und was des deutschen Soldaten Schmuck und Ehre ist, Tapferkeit und Sittlichkeit, das haltet fest. Vor allem haltet an Gott und unscrm Heiland fest. Denkt daran, daß ihr jetzt des Vaterlandes Stolz und Hoffnung seid. Die heilige Stunde ist da, in der ihr Treue schwört der Fahne, Treue allen solda tischen Pflichten, Treue zu Kaiser, König und allen Fürsten, Treue dem Reich und unserm Gott und Heiland. Gott mit euch, hallet, was ihr habt, damit uns niemand die Krone nehme. Amen." Nach einem Gebet erscholl der gemeinsame Gesang: „Wachet auf, ruft uns die Stimme." Hierauf verlas Oberleutnant und Negimentsadjutant Hassel- Horst die Eidesformel, di« die zu vereidigenden Mannschaften nachsprachen. Vier Kriegsfreiwillige, darunter als erster unser heimischsr Universitäts professor Gregori, legten hierbei die rechte Hand auf den blanken Säbel eines Offiziers. Alsdann be trat der Regimentskommandeur Oberstleutnant v. Schönber g die mit Eichenlaub und den Lan- desfarbgn geschmückte Rednertribüne, vor der rechts und links zwei Maschinengewehre und mehrere Ge wehrpyramiden, Trommeln und Hörner ausgestellt waren. Er führte in seiner kernigen Ansprache etwa folgendes aus: Noch nie ist es dagcwesen in der Ge schichte unseres alten Regiments: lieber 2000 Kriegs freiwillige haben den Treuschwur geleistet. Nicht einer ist ausgehobcn, alle sind sie freiwillig gekommen in der Stunde der Gefahr. Das Vaterland war bedroht, der Kaiser rief. Aus allen Marlen des Deutschen Reiches, aus allen Be rufsständen stehen Sie hier in Reih und Glied. Nichts trennt uns mehr, nur eins beseelt uns, dem Vater land zu dienen und die Feinde hernieder zu zwin gen. Fest ersaßt die Waffen! Ein starkes Geschlecht wächst, ein neues Deutschland kommt auf und Sie werden es mit erkämpfen. Eine große und l)crrliche Zeit. Völker, die früher gegen uns waren, Polen und Tschechen, sie kämpfen mit uns. Noch mehr, slawische und kroatische Völker fechten in Oesterreich Ungarn gegen ihre Stammesoerwandten. Warum? Weil auf unserer Seite das Recht ist. Wir fechten für die Kultur Europas. Frankreich und England voll Neid und Mißgunst kämpfen gegen uns, aber den gewaltigen Sturmblock gegen uns soll Rußland bilden. Tataren gegen Germanen und im Hintergrund mit Tücke die Japaner. Asien gegen Europa. Wer denkt da nicht an die vor 15 Jahren gesprochenen Worte unseres Kaisers: „Europa, wahre deine heiligsten Güter!" Verträge und Verhandlungen sind Papier geworden. Die Armeen marschieren. Der Schlachtcndonner regiert die Welt, und aus dem Friedenskaiser ist ein Soldatcnkaiser geworden. 44 Jahre Frieden und so vorbereitet auf den Krieg. Millionen Streiter sind hinausgezogen mit den besten Waffen, wohlvcrpflegt und versorgt. Unsere Herrscher stehen beim Feldheer oder sind durch ihre im Felde stehenden Söhne mit dem Heere verbunden. Mögen harte Zeiten kommen, ein solches Volk ist unbesiegbar. Diesem Gefühl in der er ein dreifaches Hurra auf den Kronprinz Rupprecht von Bayern ausbrachte, worauf die Kapelle die bayrische Künigshymne spielte. 1'. Wer »ar die Frau? Am 20. d. M., einem Donnerstag, früh gegen 2 Uhr, hat ein Schuhmacher meister auf dem Zöllnerwege im Rosentale ge sehen, wie ein Droschkenkutscher mit einer Frau im Innern der Droschke in Streit geraten war. Die Frau ist später auf Zureden des Kutschers mit der Droschke nach der inneren Stadt gefahren. Da die Frau bisher nicht ermittelt werden konnte, wird sie ersucht, sich beim Polizeiamte zu melden. Zeugen des Vorfalles wollen dort ebenfalls ihre Adresse an geben. p. Ein dreister Bengel. Am 20. d. M. hat ein etwa 12 Jahre alter Schulknabe einem acht jährigen Mädchen, das er in einem Geschäft in der Zeitzer Straße beim Einkäufen beobachtet hatte, auf dem Sophienplatze das zurückerhaltene Geld ge waltsam weggenommen. Der Knabe ist dann durch die Sophien- und Zeitzer Straße nach der Sidonicnstraße zu geflüchtet. Er soll blond sein,, blaue Augen haben und mt einem braunen Anzuge bekleidet gewesen sein. Da derartige Diebstähle von Schulkindern in letzter Zeit wieder öfter vor»! gekommen sind, wird das Publikum gebeten, auf die zum Einkäufen ausgcichickten Kinder zu achten. p. Nicht auf die Straßenbahn aufspringen. Beim Ausspringen auf einen in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen stürzte heute morgen vor dem Hauptbahnhofe ein 63jährigcr Zimmermann so unglücklich auf die Straße, daß er sich anscheinend schwerere innere Verletzungen zuzog. Man brachte den Verunglückten mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. P. Selbstmord. In Plagwitz stürzte sich heute morgen eine ältere Witwe aus einem Fenster ihrer im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße hinab. Die Greisin war sofort tot. Schwere Nervenkrankheit und Lebensüberdruß werden der Beweggrund zur Tat gewesen sein. Sport und Spiel. 8- Im Sportpark Kleinzschocher stehen sich am heutigen Sonntag nachmittag 4 Uhr die ersten Mannschaften der „Eintracht" und der Turn» und Bewegungsspieler im Wohltätig» keits spiele gegenüber. Der Reinertrag wird dem „Roten Kreuzt überwiesen. H Der Fußballsport in Rheinland-Westfalen. Der Westdeutsche Spieloerband hat beschlossen, daß sämtliche Fußballspiele der kommenden Spielzeit nur im Rahmen von Wohltätrgkcitsveranstaltungen aus getragen werden. Die Meisterschaftsspiele fallen aus, dafür sollen aber Pokalspiele veranstaltet werden, vorausgesetzt, daß die Lage sich dafür günstig gestaltet. Diese Pökalkämpfe sind für Mitte Sep tember vorgesehen. * Für das Rote Kreuz spielt am morgenden Sonntag auf ihrem Spielplatz nachmittags 3 Uhr Fortuna 1K gegen Schleüßiger Olympia 1. nachmittag 1 Uhr Fortuna 3 gegen Tapfer» Rasenspicler, vormittags 10 Uhr FortunaS gegen Keil 4 und vormittag ^9 Uhr Fortuna? gegen Möckernsche Germania 1. H Wohltätigkeit im Radsport. Der Deutsche Radfahrevbund hat beschlossen, dem Roten Kreuz aus Bundesmitteln 2000 zu überweisen. I Zur Unterstützung von Frauen und Kindern der ins Feld gezogenen Krieger hat der Schlesische Automobilklub 500 gestiftet. MMklMilliiig. / »ei' XsulmsM unü llie linegbnolgkZklre. V 0 1» R e c I» t 3 a n XV a I t Dr. 1liM8 Lauckwitz- Leipzig. ll. Der Kaufmann als (Räudiger.*) I. Allgemeine Vertragsrecbte. Lut^preckend cken UIu« nwinou 1 < rtrigsl'flicklci» ries Kaiifmauue, llie < r. nie ausgcfühit worden isl. erfüllen unill, bleiben llun auch rn ine allgemeinen Verlragsreedtc erhalten, <i. Ii.. » r kii»n nG iall. wo er aus einen» Vertrage berechtigt ist, LrfüIIuitg seiner Ansprüche be- geht« n. Unter Leziign.itimo nut 8 326 L(_>L. lialxn ven-cl»ie<iene schriktslelier eine Vertragsauflösung inknlg, <Ies Kriegsfalles zu Koii-I ruieren versucht. Xaeh ckein erwähnten Paragraphen kann nämlich bei einen, gegenseitigen Vertrage, wenn der live Teil mit ller Leistung in» Verzüge ist, ikm cker and« re 'teil zur Lewirkung ller Leistung eine angemessene Krist mit ller Krkiärung ^stimmen. llall er die Annahme ller Lei- stnng nael» llem Ablauf« ller Trist ablehne. Kack llem Jblauk« ller Trist ist er llann berechtigt, s c I» a ll « n e r s a t z wegen Nichterfüllung r.u verlangen oller von llem Vertrage zurück 7. u t r e t e n. Xun wirll allerlliugs Iiäukig ller l all eintreten, llaü ein Kaufmann bcispielstveise Tiefe rungen nielit pllnktlick erfüllen kann, Ovwitzte Verlragsgegner werden in» Vertrauen auf llie llurek llen Krieg liervorgerukenen Uekörllerungsvclnvierig- keilen schleunigst Nachfristen stelle», in ller Tr- xvartung, llall lliese niellt werden eingekalten werden können, was llie Vertragsauflösung nach ikrvr Waki zur l'olge haben könnte. Derartigen Versuchen, llie Kriegslage in eigennütziger Weise kür «ich auszu nutzen, kann nicht rechtzeitig genug mit aller scliärkv entgegen getreten werden. Da« ganze Ver tragssystem wird von llem Drunllsatz beherrscht, llall Verträge nach Treu null (Rauben mit Rücksicht auk llie Verkelirssitte ausz.ulegen sind. kis braucht kaum lies weiteren ausgekllkrt zu werden, «lall ein Verhalten gegen solle kaufmlinnisoklr Redlichkeit verstellen inull, llas llie Kotlage llos anllern Teils ersichtlich im eigennützigen Interesse auszubeuten versucht. Wir steken llalier auk llem Standpunkt, llall in jedem einzelnen Dalle mit besonllerer Be rücksichtigung ller herrschenden I^ag« zu prüfen sein wird, ob überhaupt llas Ikocbt zur Kackkrist- setzung gegeben ist und ob, wenn die« zu be sahen sein sollte, llie Xackkrist eine angemessene ist. T.s wird sich llann sehr häutig Herausstellen, llall H 326 nicht zur Herbeiführung ller Vertragsauf lösung llienen kann. Inders liegt ller ball, wenn dem Kaufmann llie ihm obliegenlle Leistung infolge des Kriegsausbruches und der damit verbundenen stetriebserseliwerungen oder -einstellungen unmög lich geworden sein sollte. Da weder er noch sein Vertragsgegner llen Dm-Iand zu vertreten hat, der lli« Unmöglichkeit herbeigeküiirt Kat, so kann Kier an«- allerdings eine Vertragsauflösung folgen. ^b«r anck in diesen Tällen wird genau zu prüfen so«, ob tatsächlich der Ausbruch des Krie ges unmittelbar so dektig auf llen in Krage *) Siebe -»ob 487 - 488. kommenden Ooscliästsbetrieb eingvwirkt bat, llall llem Inhaber ll cs halb mit Reckt zugebilligt wer den mull. llall er die I-eistung nickt mekr bewirken könnte. Lei genauer Sachlage wirll siek auch hier öfter, al« man llenkt. der Leweis fükren lassen, llall bei einigem guten Willen die Tortfllkruug des Le- triebes möglich war. Der Umstand, llall ller grollte Teil ller zVroeitvr unll sonstigen Angestellten eatlas- Stw wirll. ist selbstverständlich nickt geeignet, eins LeiriekoeinStellung und damit die Dnmö-dickkeit ller Vertragserfüllung zu vecktkertigen. )lan wird sogar so weit geben dürfen, zu sagen, llall ller Le triebsinhaber. dessen I-eute zum grollten Beile ein berufen werden, verpflichtet ist, andere Kräfte ein zustellen, un» so lange wie möglich — llas ist <ias Rauptmoment — llen Letrieb weiterzuführen. L. Torllerungseintreibungen. Den grollten Schwie rigkeiten begegnet der Kaufmann wohl heute bei dem Versuche, fällige Oelllkorllerungon here'mzukekommen. Wenn ikm auch, allerdings in beschränktem Ilmfange, die Rilke des Oerickts neck zu Oebote stebt, so ist dock zu bedenken, dall ikm ein Urteil gegen seinem sedulllner käukig nichts nützen wird, veil keine pfäullungsmögiiehkeit be steht. Wie noch auszukükren sein wird, ist das pro- zekverkahren zurzeit erheblich eingeschränkt worden, und es ist mit absoluter sickerheit nur noch gegen Krauen ei« L'rteil zu erwirken, soweit es sieh bei diesen aber um Li» dräuen bandelt, lliv mit ikrem Kanne in gesetzlichem Ollterstande leben, ist eine Verwirklichung des Inspruck« im Wege der Zwangsvollstreckung auch nur llann gegeben, wenn gleichzeitig ller Kliemann zur Duldung der Zwangs vollstreckung in da« eingebrachte Out der Lbe- krau verurteilt woixkm ist. Da nun die Recht»-Ver folgung gegen Männer heute erschwert ist, so dürfte in viel 'n Tällen auch llas gegen lliv Drau erwirkte Ur teil zur Zwangsvollstreckung im ausreichenden Ralle nielit verwendbar sein, ^m vernünftigsten ist os eben, wenn der Kaufmann den herrschenden Ver hältnissen Rechnung trägt und freiwillige Stundung gewährt, wie os ja erfreulicherweise fast überall zu gosekehen pflegt. O. Versickerungen, soweit der Kaufmann Ver- sivkerungsnekmer ist, mull or rechtzeitig daran denken, bei ller Versicherungsgesellschaft, bei der er versickert ist. prstreckung dos Versickerungs kalle« auch auk alle durch den Krieg kervorgeruke- nen scliällen kerbeizukükron. Das ist vor allem bei der Lobe n s vvrsi cde run g geboten, well sehr viele Versickerungen ohne Krivgsver- sicker ungen abgeschlossen worden sind unll well die Versicherungsgesellschaft kür den Kall ihrer Aaklungpfllcht ledig würde, wo der Versicherungs nehmer infolge des Krieges umkommt, ^ber auch bei ller Touerversickerung empfiehlt es stell, ent sprechende Nachträge zu vereinbaren. D. Kriegskassenkorllerungen. Reber lliv Torlle- rungen. lliv oinem Rkcrllebesitzer kür die Reder- lassung eines pkerllos an llie Rilitärbekörde gegen lliv Kriogskasse zusteken. wirll mne »Vnerkennt- nisurkunllv seitens ller Lekörlle ausgestellt. Der Inhaber, der in die Tage versetzt wirll. llie Urkunde zur Lesekakkung von Largelll schleunigst verwerten zu müssen, kann sie diskontieren. Die» geschieht in der Weise, llaö er demjenigen, ller ikm auk die Ur kunde (leid zur Verfügung stellt, die Urkunde über gibt unll mit ikm einen Vertrag des Inhalts «ckliekt, llaü er lliv Korllerung aus ller ^Vnerkenntnisurkunlle ikm adtritt. Lörbkü- voä 8svSkl8Vk88!i. * Lin bedeutungsvoller Protest gegen llie Ab haltung ller Deipzlger KRcbaelismesse. Der Ver band ller Aussteller ller Leipziger Kn- grosmvsse, llem käst sämtliche angesehenen Riemen Doutseklanlls, die auf der Leipziger Resse ausstollen, angehören, Kat an llen kommandierenden Oeneral des 19. Armeekorps, Exzellenz von Dakkert, ein sekrviben gericktet, in dem gebeten wirll, von der Veranstaltung der Leipziger Liesse abzusvkon. * Leipziger Produktenbörse. Dis doutigen Preis koststellungsn lauten: Weizen, kiesiger 220 bez., kost, Roggen, diesiger, prsuüiscder und Posener 195 6., fest, Landsers te 189 bis 200 bez. 8., Raker. inländischer 210 bis 220 bez. L., neuer 200 bis 210 bez. k., bekauptet, Rapskuchen 13s/^ bis 14 bez. L., RüböI 72,50 nom.. behauptet. Die Ko tierungen sind gegen lliv Dienstagsbörse »«ver ändert. öLllK- Ullä k6läV688ll. * Lesekränkte Linlösnng ausländischer Oonpons. Infolge der Unterbindung des Oelllverkekrs mit llem Auslände Kaden llie ller stempelvervinigung angeseklossenen Lanklinnen beschlossen, fortan ausländisch« Ooupons nur nach lilakgabe ller ver banden«» Länlösungsmittel und, soweit solch« verbanden sind, durchweg erst am pällig- ke : tstag « einzulösen. Die Einlösung inländischer Coupons findet in der bisher üblichen Weise statt. * Da» zablungsfanle Lngland. Di« London Oountv and Westminster Lank richtet an die englischen Lanken ein Zirkulär, in llem aukgv- dert w ird, auk die von Rolland und schwellen präsen tierte» Schecks zu achten, da wahrscheinlich deutsch« Lanken und Privatiers sied der Lanken neutraler öläcktv zur Kinkassierung von Schecks bedienen, ^lle verdächtigen Scheck« seien zurüekzuwvisen. — Linanzielles aus Lnglanll. Dem „Delegraak" zukolg« flössen in die Lank von KngIand vom 20. Kis 26. August per saldo 4 296 000 Pfund Ovlll. .^m 26. August wurde Prämoratorium zu 4 Proz. pla ciert. Postmoratoriumpapiere bedangen 5 bis 514 Proz. Inländisch« Wechsel wurden zu 514 bis 6 Proz. diskontiert. Leikgvlll, unll zwar meist Oal!m«ne>', war im allgemeinen zu 314 bis 3 Proz. erhältlich. Da« ..Randelsblad" meldet, llall in London beab sichtigt wirll, eine Regierungskommisoion zu ernen nen, llie di« Llittel erwägen soll, welche lli« Ent wickelung der ckemiscdon Industrie in Kng- lanll fördern soll, lli« Kisker zum grollten Teil in deutschen Ränllen war. Wi« llie „pinancial Kews" melden, wurden am Rittwock die Leieknungen auk eine Mllion Rupien Wechsel lls« indischen Rate» unll Transfer« eröffnet, p« sinll kür Wechsel 15 000 Rupien unll kür Transfers 200 000 Rupien gezeichnet worden. Angenommen wurden nur llie Unterzeich nungen auk Traaskers, und zwar gegen 1 sk V-- d. UolllLogsvsrvL * ^usnabmetarik kür Lrztransporte. Di« Disen baknllirektion Lerlin Kat einen neuen Kusnakmetarik kür llen Krztraosport ein geführt, der sofort in Kraft tritt unll ller eine beschleunigte ^uskudr- möglickkeit von Krzen von der seestation Lübeck zu den Rockokenwerk«» de« rkeinised westkitsiseken Inllustrisbezirkes gestattet, ^.ullerllem sind die Ta rifsätze «rmälligt worden. VerNedkruMEM. — 6rvnllung einer Kriexstransportversicberungs- gesellsekakt. Der „prankk. Xtg." zufolge sind Vvr- kandlungen unter pükrung der Reicksbekörde» im Dange zweck« Orünllung einer Kriegstransportver- sickvrungsgesellsckakt, llie dem Inlands- und -Vus- lanllsverkekr sekutz gegen Kriegsrisiko gewähren soll. Das Kapital ist mit 25 Millionen >1ark in Aus sicht genommen. 7l'3II8p0I'tV68KII. * Krefelder Risenbakngesellsekakt. Der Oe se k ä f t s b e r i cd t 1913/14 maokt davon Mittei lung. llall der Minister der öffentlichen Arbeiten lliv 2urückzivkung ller früher genehmigten sekulllver- sckrsibungsanleikc in Rökv von 1 Million Llark und llie Ausgabe einer neuen schuld verschreib» ngs an- leike von 1,5 Wllioncn Rark genehmigt Kat. sinter Lerücksicktigung des Vortrags au« llem Vorjahr« in Rökv von 5016 (i. V. 2499) weist llie Lakn «men Letriebsgowinn von 1 098 708 (1 074 105) auk. Rack ^bzug der Letriebsausgaben unll »ach llen üblichen Rückstellungen verbleibt ein Reingewinn von 94 771 t87 516) ,F. Di« Dividende wird mit 3 (2Hj) Proz. vorgeseblagon. Der Vortrag auk neue Rechnung be trägt 2464 Vsrml8elil68. * Von ller gestrigen Obicagoer t-etreillebörse be richtet ein verspätet hier ein gegangenes Kabel gramm: Die Eröffnung des Weizenmarktss vollzog sich in flauer Haltung. Der 8 c k I u ü verkekr ge staltete sied willig bei 3'li bis 2N c niedrigeren Preisen. — ^uck ller dlaismarkt «edloll bei Preisen, lli« um IN» bi« 1^; e gedrückt waren. ki'iMMelttvsntkjgki'llMv vor dem Königlichen ämtsgsrlekts Leipzig. klesuttato am 29. kugust. 4»» Orunli-tück» uock Bo-itror L«- llvek-t tssdot »I. H. 1» <Zu«»nitr,kootsnws>7 0—ll, Z Wvtinliiiusvr init U-rt. iNsim-tiittov-Ns«. 30380 2258t» io. d. N. in IHpri-') 2» Niinii-Uon » ü kl-ter 10400 ) 3» — Villa, 2 Wokn- liän««r usw «Ciastwirt 80200 N05000 Noginann in Okvrlial» 4> tjua-nlt-!, nm 6i>»r lotton- unll knclokolllor 50800 22500f Wcss, SÄO nrn L-uIxnü! (lluninitr. (,»rt<>ii»tL<tt> i - 10V vvont. NO dl. jiidriiebs Kents. jLkrUsdo Kents. K» tislso «tw» »no- I> 0600 uoü 4) 20000 U. lnskrsrsr OlSudigsr. »l . 2 uock » 6S00 21000 Privatmann Stark» in I-ugna 3550 1I-smmrick als 42000 I konkurn- I Verwalter I lies kenitners 4000 Spar- uvll 6oword«b»ok f 1400 ovsnt. 1540 bl. tzerle mit uns olmo körseniiutir. Siegfried Weinberg. Lank- u. Kommissionsgeschäft, Leipzig, Katkarinenstrake 17. Tvlegr. ällr : Weinberg. Kretzsebmaonskof. Tel.2549. Dis Vermittlung des ^n- unll Verkaufs von sämt lichen Wort papieren, da« sinll »o wokl solche, lli« in normalen weiten an ller kör»« notiert werden, al« auch sogenannt« unnotiert« Wort«, sowie der«» 8o- Ivikung wird von wir gern übernommen.
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