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Letzte Nachrichten It mit Ihnen L. >V. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten. daß tn von Da der der Die neuen die Programm -er Woche Sonntag, üen 39. Nugull, dis Montag, üen 7. September MSdI. Ltwwor in Gautzsch, dicht am Bahnhof Oetzsch u. d. Strotzend., m. Balkon u. schöner Anösicht u. Barten, in gutem Hanse prri^ivert zu verm. Gest. Angebote u.itrr 8.12 an dl« Exped. d. Leipz. Tagebl. *«»« Hauvtschristlriter: Er. chrrnh. W«I«»0er«ir. verantwortlich« Lchristlritt«: für Politik Br. Arn» Giinther: für di« Ha»d«l«zeitung W«lttz«r Gchtnvler: für Lripzigrr «nd sächsisch« Angelrgrn-ritkn Arnold giinl«: für lkunst und Wissen schaft Lr. Arirdrtch Grdrecht; für Musik Engen <«»«ttz: Gericht tz. Ha«rf«Id; für dir Reis«-. Bäder« und Verkehr»,«itun, Lnvwtg Metzer. — Für den Anzeigenteil Oet«e. v«N«r. vrrlag: Erltzgiger Tagedlatt, Eesellsikwft mit beschränkter Hastung. I die es als entscheidend für den Ausgang de» Kriege» I hält, und sagt, niemand könne daran zweifeln, I die Deutschen in vierzehn Tagen Part» sein werden. Ver Straßenkampf in Löwe«. Berlin, 29. August. Der Berichterstatter „Lokal-Anzeigers" meldet aus dem Trotzen Haupt- l quartier über den Straßenkampf tn Löwen: Die Stadt Löwe» hat ihr Schicksal freventlich heraufbeschwore«. vis zum 2«. August abend» war völlige Ruhe. Da» Militär war einquartiert, wie in Liittich und Brüssel, und in normalem ver. kehrmitderBUrgerschaft. Der Bahnbetrieb war bi» dort durchgeführt. Am Bahnhof war «in Rampenban sertiggestellt für die Entladung ankom mender Kolonnen. Am Dienstag, den 25. August, traf die Meldung über den Ausfall starker Kräfte aus Antwerpen ein. Daraus gingen die Truppen aus Löwen rasch nach Norden ab zur Zurückweisung de» Ausfall». Da» Landsturmbatalllon Neuss verblieb zum Bahnschutz und zur Sicherheit in Löwen. Der Kom mandierende General war auch im Kraftwagen ab gefahren. Die zweite Staffel des Stabes war im Begriff, auf dem großen Bahnhofvplatz aufzusitzen. Da wurde plötzlich an viel? Stellen der Stadt das Feuer eröffnet aus Bodenluken und Fenstern. Alle Pferde des Stabes wurden ge tötet und fünf Offiziere verwundet. Der Zusammenhang dieses ebenso verbrecheri schen wie wahnwitzigen Ueberfallcs mit dem gleich zeitigen Ausfall aus Antwerpen war llar. Die Vor bereitung durch die allenthalben vorhandenen Waf fen war ebenfalls llar. Das Feuer wurde natürlich sofort erwidert und jeder mit Waffen ergrif fene Einwohner erschossen, darunter zwei fanatische Priester, die an die Einwohner Munition verteilten. Der Kampf artete i« eine fast 24 stündige Schlacht aus, die (von uns bereits gemeldet. Die Red ), bis Mittwoch abend andauerte. Eine unserer Bcnzinkolonnen wurde in Brand geschossen. Der Brand wütete an vielen Stellen und legte ganze Stadtteile in Asche. Die Zerstörung dehnte sich auf den nördlich gelegenen Vorort H 6 rent aus. Unser» guten Landsturmleute und Trainsoldaten sind keine Mordbrenner, und wenn sie die berühmte alte Stadt so verwüsteten, so geschah e» au» bitterster Notwendigkeit. Die Tollheit der Bürger Loewen» ist nur erllürlich dadurch, daß sie von einer gewissen losen Regierung über das siegreiche Vordringen der Deutschen in Unkennt nis gehalten wurden und meinten, daß sie de« von Engländern» Franzosen und Russen geschlagene» Feind auch ihrerseit» besiege« könnte«. So fällt Loewen, traurige» Geschick auf die Regierung de» eigenen Lande» zurück. Alle« Versuchen de, Au— landes gegenüber, uns al, Barbaren hinzustellen, mutz die» immer wieder festgeftellt werden. Bevorstehende Errichtung österreichischer Darlehn— lassen. Wien, 29. August. Die Handelskammer überreichte dem Handels- und Finanzminister Denk schriften betreffend die Errichtung von Dar lehns- kassen, wie sie in Deutschland sofort bei Beginn des Krieges ins Leben gerufen worden sind. Beide Minister erkannten die Notwendigkeit entsprechender Maßnahmen an und sicherten die schnellste Prüfung der vorgelegten Denkschriften zu. Moderne Tepptchklopf-Anftalr, nur Handbetrieb, von Aug. Lunger dausen. Bestellungen erbeten Lindenstratze 20. Hl. I,u, Der österreichische Einmarsch in öen Sandschak. Dienstag ist ein Juwelier aus Fiume, Artillerie- Reserveleutnant, vom montenegrinischen Kriegs schauplatz krank zurüctgekehrt. Er war beim Ein- ' rücken der österreichischen Truppen in den Sandschak und bei der Besetzung von Plevlje. Herr Nattich hat dem Korrespondenten des „Ungarischen Kuriers" fol gendes erzählt: „Wir haben bei Foca den Befehl zur Vorrückung gegen Plevlje erhalten. Ueber Cajnica und Bol- janic marschierend, haben wir die montenegrinische Grenze überschritten. Unsere Truppen sind hierbei auf bedeutenden Widerstand gestoßen. Zuerst stan den uns Banden, je 20 bis 30 Mann stark, gegen über, die es hauptsächlich auf unsere Vorposten und Patrouillen abgesehen hatten. Wenn sie einen Mann abfangen konnten, verfuhren sie auf die grausamste Art mit ihm und verstümmelten ihn auf bestialische Weise. Unsere vorgehenden Truppen stellten aber ^diese Banditen und hängten sie auf der Straße von Metalka bis Boljanic summarisch auf. Auch Wei ber waren darunter. Am 18. August, am Geburtstage des Kaisers, be setzten wir am Morgen Boljanic, warfen die Montenegriner durch heftiges Artilleriefeuor aus ihren Stellungen und eroberten noch am selben Abend auch Plevlje. Die regulären montenegri nischen Truppen schießen aus ihren alten Gewehren sehr gut, aber mit den Kanonen wissen sie nicht um zugehen. Unsere Geschütze haben unter ihnen große Verheerungen angerichtet, auch unser Infanterie feuer dezimierte sie. Unsere Jungen waren wahre Helden. Mit den verwundeten Montenegrinern gehen unsere Leute sehr milde um. Wir haben unter anderen auch einen verwundeten montenegrinischen Hauptmann gefangengenommen, um dessen Befin den sich unsere Offiziere in edelster Weise kümmern. In Plevlje haben wir fast alles so getroffen, wie unsere zur Zeit der Annexion Bosniens ab gezogenen Truppen es gelassen haben. Selbst die deutschen Aufschriften an den einzelnen Räumen der Kasernen waren noch vielfach vorhanden. Die türkische Bevölkerung hat uns mit großer Sympathie und Freude begrüßt. Auch sonst in Bosnien, wo nur unsere Truppen vorüberkamen, hat uns die mohammedanische Bevölkerung überall mit Freudenausbrüchen begrüßt. Sie küssen unseren Offizieren die Hände. Die türkische Bevölkerung von Plevlje hat uns gebeten, sie auch zu bewaffnen, da mit auch sie gegen Montenegro und Serbien kämpfen können. Wir konnten die Verluste der Montenegriner nicht feststellen, da sie vor unserem Artilleriefeuer schon von weitem ausrissen und ihre Verwundeten Mit nahmen. Die Türken sagen uns, daß unsere Schüsse große Verluste bewirkt hätten. Wir erlitten keine nennenswerte Einbuße, Tote hatten wir überhaupt fast keine." Drauf schrieb der Mister: ^Vell, Wir sitzen alle in tsio iuk! Leipzig, 29. August. fib-ankung des Zürsten von Mbanienl Rom, 29. August. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) Die endgültige Abreise des Fürsten Albanien au» Durazzo gilt als sicher. Oesterreich und Italien die weitere Zahlung Darlehnsoorschüsse ablehnen, ist Fürst aller Mittel blotz. Sr wird die Regie rungsgewalt wahrscheinlich schon heute in die Hände der Internationalen Kontrollkommis sion niederlegen und über Brindisi Heimreisen, um bei seinem in der Front stehenden Potsdamer Garde- ulanenregiment einzurücken. Der Krieft. Der Dank des Kaisers an die Lieger von Liittich. Berlin, 29. August. (Eigener Drähtbericht.) General Ludendorff, dem der Kaiser wie dem General der Infanterie von Emmich den Orden Loui- le merke verliehen hat, ist inzwischen vom Kaiser im Hauptquartier empfangen worden. Der Kaiser umarmte den tapferen Ge neral und hing ihm mit eigener Hand den Orden um. General Ludendorff hat sich, wie erinnerlich, beim Sturm auf Lüttich ausgezeichnet. Telegramm des Kaisers an den bisherigen österreichisch-ungarischen Botschafter in Berlin. O Berlin, 29. August. (Bon unserer Ber ner Redaktion.) Der Kaiser hat dem bisherigen österreichisch-ungarischen Botschafter in Berlin Grafen Szögyenyi-Marich, der heute nachmittag 8 Uhr von Berlin abreift, folgendes Telegramm geschickt: „Im Augenblick Ihrer Abreise von Berlin möchte ich Ihnen, Mein lieber Graf, noch einmal wiederholen, daß Ich Ihrer treuen, der Pflege immer engerer Freundschaft Deutsch, lands zu Oesterreich-Ungarn gewid meten Tätigkeit stets ein dankbares An denken bewahren werde. Gott sei und den Ihrigen!" „Die Pflicht heischt jetzt handeln, nicht München, 29. August. (W T. V.) Kirchliche Nachrichten. Lie—rtwottwih: tv U. Ps. Schneid««. — »rohd»»««: >/,q U. Pf. Schneider. trauern." Kronprinz Rupprecht hat beim Hinscheiden seines Sohnes, des Erbprinzen Luitpold, an den König ein Telegramm gerichtet, das mit den Worten schließt: „Die Pflicht heischt jetzt handeln, nicht trauern." Das Echo der deutschen Liege in Norwegen und in der Türkei. Christian»«, 29. August. Die Abend,Altungen be sprechen den deutschen Sieg über die Franzosen äußerst sympathisch. „Morgenbiadet" sagt, die Siegesmeldung sei überwältigend. Daß Deutschland siegen würde, daran sei nie gezweifelt worden; daß es aber seine Gegner mit einem Schlage von Belgien bis zur Schweizer Grenze in die Flucht trieb, sei eine kriegshi st arische Begebenheit, die keiner erwartet habe. Die knappe Meldung über dieses Ge schehnis sei wundervoll und ein Zeichen kraftvoller Bescheidenheit. Auf dem Wege nach Paris gebe es für di« Deutschen kaum noch große Hindernisse, da sie das Größte überwunden hätten. Die jetzt ge wonnenen Kämpfe seien von welthistorischer Bedeu tung und würden sicherlich Europas Schicksal für lange Zeiten bestimmen. „Aftenposten" sagt, wenn man auch noch nicht mit aller Bestimmtheit von einem materiellen Sedan Frankreichs, Englands und Bel giens sprechen könne, so doch von einem morali schen. Denn ungeheuer vier gehöre dazu, die Moral bei einem zweimal nacheinander geschlagenen Heer wieder zu retten. Konstantinopel, 28. August. Ebenso wie der Steg der österreichisch-ungarischen Arme« bei Krasnik sind auch die Meldungen über die deutschen Siege auf der ganzen Front von Maubeuge bi» zu den Südvogesen von der türkischen Öffentlichkeit mit lebhafter Genugtuung ausgenommen worden. Das Blatt „Terdjuman-i- Hakkikat" hebt di« Bedeutung dieser Siege hervor, riecht una Sekievt. Reichsgericht. rn. Leipzig, den 28. August. Ei« Raubmord in Solingen beschäftigte das Reichsgericht. Vom Schwurgerichte Elberfeld ist am 22. Juni der Klingenhärter Max Schwarz wegen Mordes und schweren Raubes zum Tode und dauernden Ehrenverlust verurteilt wor den; außerdein ist er wegen schwerer Urkunden fälschung zu einem Jahre Zuchthaus verurteilt wor den. Der Anaeklagie hat am 2. April d. I. in Solingen die Emilie Kleiveick ermordet und ihr Sparkassenbuch, einen Geldbetrag von 38 .6, zwei Uhren und ein Armband geraubt. Am nächsten Tage hat er sich selbst eine Vollmacht der K. angefertigt, um das Sparkassenguthaben abzuheben, und dann die Quittung über den Empfang des Betrages mit falschen Namen ausgestellt. Die Revision des Ange klagte»» bemängelte u. a. die Art der Ladung des Landrichters K. Des ferneren wurden Rügen be treffend die Vereidigung von Zeugen erhoben und ähnliches. Das Reichsgericht erkannte auf Verwer fung der Revision. (5O 1002/14.) rr. Rachsucht aus Gehässigkeit haben den Rechts konsulenten Emanuel R. zweimal zu einer Gefäng nisstrafe von 2 Monaten wegen wissentlich falscher Anschuldigung verhalfen. Die erste Strafe wurde ihm vom Landgericht Duisburg im vorigen Jahre auferlegt, weil er den Gerichtsvollzieher Z., der ihm die Wohnung kraft Urteils zwangsweise geräumt hatte, wifientlich falsch eines Amtsverbrechens be schuldigt hatte. Später hat er dann dein Gerichts vollzieher, der gegen ihn als Zeuge aufgetreten war, noch des Meineides beschuldigt. Hierfür hat ihm das Landgericht Duisburg am 30. Juni d. I. zwei Monate Gelüngnis auferlegt. Seine Revision gegen dieses Urteil wurde ooin Reichsgerichte verworfen. (5u 1010/14.) ein großer Teil unnötiger Kenntnisse über Bord ge worfen werden; denn der Krieg oerlanae trotz de» unbedingten Gehorsams noch gute geistige Durch bildung und die Fähigkeit, selbständig zu handeln. Vor allem aber brauche der Krieg Willensstärke, charaktervolle Führer. Und da gerade diese dem Tode so häufig zum Opfer fallen, so müsse die Schule mit allen Mitteln versuchen, wieder führende Persön lichkeiten heranzuziehen. Darum nicht mehr so viel Summen an minderwertige, schwachbefähigte Men schen verschwenden, sondern mebr Mittel für die Heranbildung von wirklich begabten Menschen ver wenden. Nicht allein durch die physische, sondern durch die geistige und sittliche Ueberlegenbett unserer Truppen werden wir siegen. Die pädagogische Wissen schaft und die Seminare werden also mehr als bis her beherzigen müssen, charaktervolle Persönlichkeiten der Schule zuzuführen. Wenn heute unser Heer siege, so habe die Schule, wie sie jetzt sei, zweifellos ihre Verdienste mit daran. Da uns aber spätere Kämpfe nicht erspart bleiben werden, so werde di« Schule die Lehren des Krieges beherzigen und in der Entwicklung fortschreiten müssen. Wenn unsere Gegner uns unsere heutige Schule nachgcmacht haben werden, so müssen wir be reits die bessere Schule haben. vermischtes. Geüankenaustaufch. Zu der Zeitungsmeldung: Zwischen Poincarö und dem Zaren bat ein dringlicher Briefwechsel stattgefunden. Und als ihm wurde wind und weh, Schrieb an den Zaren Poincarö: Perehrtester, ich weiß purtout Nicht ein noch aus: Wo steckst denn Du!? Wir wollten uns treffen ä IZerliv. Wo bleibt das Spiel L guutro wuius! Drauf schrieb der Zar grob: Aitsokewok Wo bleiot den Ihr? Ich frage, wo?! Drauf wandte sich Herr Poincarö An seinen Freund Sir Edward Grey: Lly ckear, ich bitt' Dich, sag' man bloß, Wie denkst Du über toutv la ciioiw?! I tiiiotz, Krieg un- Schule. Ueber Krieg und Schule hielt in der letzten Ver sammlung des Leipziger Lehrervereins Herr Privatdozent Dr. Brahn einen fesselnden Vor trag. Die Folgerungen, die er für die Schule zog, verdienen in weitesten Kreisen bekannt zu werden. Der Redner führte etwa aus: Der Krieg habe uns gelehrt, daß ein Volk in gleicher Weis« für dei» Krieg wie für die Kultur sorgen müsse, wenn nicht alle kulturellen Errungen schaften umsonst sein sollen. Der Bestand der Nation ist die Grundlage, auf der alle Kultur aufgebaut sei. Nicht Rassen oder Konfessionen, sondern Nationen stehen sich heute gegenüber, Nationen, die durch gleiche Kultur, gleiche Freuden und Leiden innig zusammen gehalten werden. Darum lehre uns der Krieg, daß unsere deutsche Nation wie jetzt immer mehr zu einer Einheit in kriegerischen und kulturellen Dingen ver- schmelzen müsse. Dieies Ziel könne die deutsche Schule mit verwirklichen helfen, indem sie der deutschen Jugend an der Hand der Geschichte zeige wie das deutsche Volk in Sprache und Recht, in Eharakter- eiaenschaften, in Kultur und Geschichte eine Einheit bilde. Diese Erkenntnis dürfe aber dem Kinde nicht nur theoretisch beigebracht werden, denn das werde zu bald wieder vergessen. Nur in der nationale»» Einheitsschule, wie sie die Lehrerschaft schon lange fordere, werde das Kind die Kinder anderer Stände kennen und schätzen lernen. Was heute im Heere möglich sei, wo der Professor neben dem Arbeiter kämpfe, sollte bei den Kindern erst recht zu verwirk lichen sein. Nicht frühzeitig genug könne die Jugend dies» Gefühl der Einheit der Nation kennen lernen. Der Krieg fordere aber noch mehr al, diese» Ge fühl der Zusammengehörigkeit, er verlange Unter ordnung und Hingabe an ein gemeinsame» Ziel. In der heutigen Lernichule stehe das Individuum »m Mittelpunkt, das ichne Rücksicht auf sein« Mitschüler vorwärtchtrebe. Die Arbeitsschule dagegen wolle vor alle» da» GefM der Gemeinsanikeit und das selb- gien verbreitet ist. Nach der letzten Erhebung über die Sprachenverteilung in Belgien kann inan er kennen, daß von der gesamten belgischen Einwohner schaft weniger al» ein Drittel, nämlich 2 750 000 nur französisch sprechen. Der Rest der gesamten Bevölke rung soricht entweder flämisch oder deutsch oder meh rere dieser drei in Belgien gebräuchlichen Sprachen. Die Bevölkerung, die deutsch spricht, wird heute auf rund 250 000 geschätzt werden können. Von diesen sprechen nur deutsch 50 000, deutsch und französisch mehr als 100 000, der Rest spricht alle drei Sprachen. Die größte Verbreitung hat aber in Belgien nicht etwa die französische Sprache, wie allgemein geglaubt wird, sondern die flämische. Mehr al» Mil- ltonen Menschen sprechen nämlich in Belgien rein flämisch, und mehr als eine Million sprechen fran zösisch und flämisch. Die Anvhl derjenigen, die flämisch und deutsch sprechen, ist nicht groß und Uber- schreitet nicht die Zahl 20 000. Die meisten Deutsch sprechenden haben die Städte Brüssel, Antwerpen, Lüttich. Ostende. Llervierr und Berchem aufzuweiien. Es geht aus diesen Zahlen hervor, daß die deutsche Sprache in Belgien schon eine recht annehmbare Ver- breitung hat. Man kann sogar behaupten, daß die Anzahl der Deutschsprechenden in Belgien noch ver hältnismäßig größer ist, denn ein Teil der Bewohner setzte von jeher seinen Stolz darein, nur französisch zu sprechen und die Kenntnis der deutschen Sprache, die auf Schulen gelehrt wird, abzuleugnen. Wieviel Belgier sprechen deutsch? deutschen Herren Belgiens haben verfügt, daß Zeitungen in deutscher Sprache erscheinen müssen. Auch wurde darauf hingewiesen, daß die deutsche Sprache jetzt als Hauptlandessprache neben der fran zösischen Sprache zu gelten habe. Es wird darum heut nicht ohne Interesse sein, zu erfahren, in welchem Umfange heute bereits die deutsche Sprache in Bel Mutterlande, ihre Pferde au» den algerischen Ge stüten. Die algerischen Schützenregimenter (Turkos) bestehen demgegenüber — von national, französischem Äusbildunaspersonal abgesehen — aus algerischen und tunesischen Eingeborenen, die teils anaeworben, teils auegehoben werden. Es bestanden bisher 9 eingeborene Schützen- (Turko-)Regimenter mit zusammen 37 Bataillonen zu 4 Kompanien, deren Vermehrung uin 2 beabsichtigt war; ob letztere bis zum Kriegsausbruch schon durch geführt war, ist nicht bekanntgeworden. Die Zahl der eingeborenen Schützen-Regimenter kann durch Dekret des Präsidenten der Republik noch weiter vermehrt werden. Die 6 Spahi-Regimenter (beritten) be stehen aus eingeborenen Algeriern und Tunesiern; sie sind für die nord-afrikanischen Verhältnisse be sonders zusammengesetzt und werden ebenso wie die Turkos teils angeworben, teils ausgehoben. Ein Teil des Ausbildungspersonuls auch dieser Truppe ist national-französisch. Außer diesen farbigen Truppen erhalten noch die sogenannten „gemischten Sa Hara-Kompanie n" ihren Ersatz aus den Eingeborenen; ferner werden solch« als Hilfsmannschasten für Artillerie, Remonte- reiter-Kompanien, Genie-, Train- und Verwaltungs truppen des 19. Armeekorps verwendet. Seit 1910 dürfen tunesische Eingeborene auch als Freiwillige bei den im südlichen Frankreich stehenden Armeekorps 15 und 16 eintreten. Als eingeborene Truppen können aber — wie zum Schlüsse nochmals bemerkt sein möge — nur die Turkos und die Spahis angesprochen werden. Bekanntlich sind derartige Truppen schon im Kriege 1870/71 gegen uns verwendet worden. Ebenso, wie wir damals — besonders bei Wörth — mit ihnen fertig wurden, wo wir ihnen sogar vier Turkofahnen abnahmen, so darf mit Sicherheit angenommen wer den, daß auch diesmal unsere von l»ewundernsiverter Kampfeslust beseelten braven Truppen sich vor diesen braunen Gesellen nicht fürchten werden. Kunst UN- Wisteaschast. * Eduard Satniek s. In Frankfurt a. M. ist im Alter von 55 Jahren der Bildhauer und Ziseleur Eduard Staniek, Lehrer an der Kunst« gewerveschule, gestorben. Staniek, der aus Lispitz in Mähren stammte und seine künstlerische Ausbildung auf der Kunstgewerbeschule in Wien erhalten hat, ist besonders durch seine Medaillen und Kleinpla stiken bekannt geworden. Er hat ein Alter von 50 Jahren erreicht. * „Die Torgauer Heide" von Otto Ludwig, das auch in unserem Städtischen Theater gegebene Vor spiel zu einem Drama Friedrich 1l. ist iin Verlag von Hesse L Becker in einein Sonder Heftchen erschienen, das für 20 Psennige käuflich ist. Stützt. Sparknffe Brandts. Täglich Ein- und Rückzahlung««. Tägliche Verziasuna. Zinsfuß »'/,'/»- Postscheckkonto 6731. Fernruf 35. 8», Vrtuanten, G»lo, Silber, Platins usw. kauft Würscher, Markt 2,1. Et. ^VUr Reue» Theater Serie «lies Theater Operettentheater Schauspielhau» Battenb«,gtheat«r 8 Loh«ngrin. SII/18^ «iri lst»r : Lolbcrg. ^K8^khr: D«r Zigrunrrbaron. Erschloss«». 'Uhr. wische. Trcur. Da, -li.Nrru, 2n,zrlndz.'a»d Dt« loraaurr prtdr Kaisern». Ä»all«mt.vager lll/183 Erschloss«». 8 Uhr: Drr allr Legauer. Erschloss«». 8»h Uhr: Uorbrrrbaum und U«»t«lhad. 0 D«r Srrischii». IV/l« 8 Uhr: Colbrrg. Erschloss«». S,schloss«». 81« Uhr: Da, Grhrimni, drr altrn Mams«ll. Sidrlio. »l/ISS 8 Uhr: Di« H«rmana,schlacht. 8 Uhr: Drr yrldpr«di,«r. Erschloss«». 8>s,Uhr: DtlchrLrrur.Da, eis Nr««z InZrind Land o Der Prinz von Homburg Il/l« Erschloss«». »«schloss«». Erschloss««. b^Uhr.Dtlchrlrrur.Da, «isKr««,. InFeind.Uand. Da» Nachtlager von Granada. «I/>87 v Uhr. Colbrrg. »«schloss«». Erschloss«». 81» Uhr: D« ErhrimÄ, d«r alt«» Mamlrll. 8 Undin«. IV/188 8 Uhr: Di, lat. 8 Uhr: Drr Zigrunrrbaron. Erschloss«». K^UHr-Dllch«!"»« Da, «is.Nreuz. ZnAeindvand 8 Ti.fland. N/t» tz8 Uhr: Colbrrg. - Uhr: Drr Feldvrediger. Geschlossen. 8 Uhr: Da» Grhrimni, drr alt«» Nkamsrll. Di« Lai. »/'« »«schloss«». 8 Uhr: L«r alt« L«ssait«r. Erschloss«». 8'^UHr:Dtsch«Ireue Da, «ijkrruz. InArindliand