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Nr. 283. — 4. 10. 30. Sächsische Volkszeitung Seite 4 Seite k k. 12-14 VsrU-sgsUekersnt 6er der Witwe, die mit der adoptierten Negerin ge- einein Warten fuhr, nahmen zahlreiche Mitglieder Habsburg an der L«i6)enfeier teil, so vor allem der Exkaiserin Zita, Prinz Xaver. der jetzt der Carlisten geworden ist, dann der Bruder Kaiser im. Vor ?rrnppors> ch schöner desgruppr hier em K nabe n. ar Dorse im hat in mch- ze Handkm- landest, vor- Lhemnih zu- l^u» unserem ^o-Irskiiiee^uc^ ch Abwesen- ndstiicl, der assen ltehen gemerkt bat- besinnungs- lang es. sie v e r l u st der Niiäi- !ids. Ter ner engen Lagen zu oom Au!» n wurden aus ver- e von einer verbrechens > ^uchtlnius Au Herd em irt^-eld dek- rach!. Vor > zu spielen, rk auf« Schloller d von hin- n ein Aod Straste qr- uhere Aer- EbersÄh ks«Eintritts« 5V Pfennig. -Karte 2 MM rte 1 Mnd steh jlegehcim der Kri- 22. Ang. Vischoss- i ist und inständig- > dem be- In Elstra en mit sei- >n Schädel- ft Kamenz. e n. Am zigen. son< Ho6;mal!> , eine gr- :schte zeit» :zeugc nur windler« n waren bei cschienen, di« Kreise zu be- ir an ihrem ü bäten dre ien sist, durch Verdacht und » sich bei dem ger Karl sie- achpriifungen initzer Kötels « und Üeber- i wollte der l. Es konnte Fahrzeug. >n k>as Schivind- Röm. Vronzewölfin erseht den -.Löwen von Ma" Rom, 8. Oktober. Am Freitag, dem ersten Jahrestag des Einmarsches der italienisel-en Trumen in Abessinien wurde in Rom Im Beisein des Gouverneurs Bottal mit dem Guh der gra sen Bronzewölfin begonnen, die als Symbol der römischen .Hauptstadt nnä> der abessiniseiien Hauptstadt Addis Abeba ge bracht werden soll, um dort an Stelle des „Löwen von Juda" auf dem Bahuhossplah Aufstellung zu finden. Das Wahrzeichen des el>emaligen adessiniscl>en Kaiserreiäies wird dagegen nag) Nom verladen, um hier aus der Bia dei Trionsi seinen Plast als Siegeolropl)äe zu finden. Gln Räuber gesteht auf dem Sterbebett Warschau, g. Oktober. Bei einem Raubübersall in der Wohnung des Landwirts Bucznnski in tzkstlikowce im Fahre 191« >mirde dieser und seine Ehefrau niedergcschofsen. Bon den vier maskierten Räubern konnten damals zwei ergriffen werden. Diese wurden zum Tode verurteilt, einem gelang es aber zu entkommen. Jetzt nach 18 Fahren hat ein gewisser Komi vor mehreren Personen auf dem Sterbebett ein Gestänünis abgelegt und die Rainen der Beteiligten angegeben. Darauf wurde iestt ein Mann namens Galinfki, der nach dem Kriege nach Frank- reich auswanderle und vor einiger Zeit nach Polen zurückgekehrt ist als vierter Täter festgenommen. Galinsk, halte sich » Frankreich ein ansehnliclies Vermögen erspart. 8- Kkti, «IIvs, g olloa Vertragsbruch wird geahndet Massnahmen auch gegen Betriebssichrer. Der Treuhänder der Arbeit für Mittel deutschland stellt in einem Erlast fest, dast trotz der wie derholten Warnungen erneut begründete Klagen über Nichtein haltung der Kündigungsfristen durch Mcfolgschaftsmilglieder, insbesondere aus der Landwirtschaft eingcgangen seien. Solche Gefolgschaftsmitglieder machten sich der gröblichen Ver letzung ihrer aus der Betriebsgemeinschaft sich ergebenden so zialen Pflichten schuldig. Das gelte in erhöhtem Maste für Vertragsbrüchige Landarbeiter, die durch unbegründete fristlose Auflösung ihres Arbeitsvcrhältnisses die rechtzeitige Einbrin gung der Ernte verhindern. In Zukunst werde mit Bestrafung durch das soziale Ehrengericht vvrgegangen werden. Auch das Verhalten von Betriebssichrer!!, die solche Vertragsbrüchigen Gefolgschaftsmitglieder einstellen, sei als ein bedauerlicher Man gel an Gemeinschaftssinn aufs schärfste zu mistbilligcu. Der Treuhänder behält sich vor, gegen Betriebssichrer, die Vertrags brüchige Gesolgschaslsmitglicdcr dadurch unterstützen, Mastnah- men zu ergreifen. Droste-Tagung ln Vonn Nach altem Brauch feiert die Annette-von-Droste- Gesellschaft ihre Iahresseste an jenen Stätten, an denen die Dichterin persönlich gelebt, gewirkt und geschaffen hat. Hat- ten bisher die Tagungen der Gesellsclmst in Westfalen, der (tze- burtsheimat, und am Bodensee, der Wahll)«imat der Droste, stattgesunden, so war in diesem Jahre zum ersten Male das Rheinland als Treffpunkt der Mitglieder und Freunde gewählt worden. Mit Bonn, der Stadt Beethovens, in der die 9. Jah resversammlung tagte, verknüpften die westfälisä-e Dichterin vor allem Iugenderinnerungen. Auch in späteren Jahren hat sie im Rheinland, insbesondere in Köln, Bonn und Koblenz, vielfacl-e Anregungen für ihr Scl-asscn empfangen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Zusammenkunft stand eine Morgenfeier, di« weiteren Kreisen ein lebendiges und an- schaulicl)es Bild der Dichterin vermittelte. Univcrsitäts-Prosessor Dr. Julius Schwer! ng (Münsters, der Vorsitzende der Gesell schaft, sprach über „Die Droste und das Rheinland". Als Er gebnis seiner eingel)enden Untersuchung stellte er sest: das Leben am Rhein hat die Welt- und Menschenkenntnis Annettes aufs stärkst« gefördert, ihr dichterisä-es S6>assen indessen hat die Begegnung mit der Nl-einlaudscl-ast nicht unmittelbar befruchtet. Auf "ihre dichlcriscl-e Seele war diese Landschaft nicht abge stimmt. Eine wertvolle Ergänzung zu diesem Vortrag brachte das Bekenntnis Juliane von Stockhausens zu Annette als Persönlichkeit und Dichterin. In meisterhafter Formulierung gab sie «ine gedanklich tief« Deutung der Droste, die völlig neue Zugänge zu dieser schwer sastbaren Dichterseele erschlost und dem Freund und Kenner der Dichtung Annettes zum schönsten Er lebnis dieser Tagung wurde. Ein« undinenhaft« Erscheinung, stand Annette von Droste-Hiilshoff unverstanden in dem Le ben ihrer Zeit und ihrer Welt, geistcs- und seelenverwandt den deutsä)eu Seherinnen und Mystikerinnen. Sie hätte ein« füh rende Erscl)einung in der Romantik werden können, wär« ihr herber Wirklichkeitssinn dieser ülewegung nicht schroff entgegen gewesen. Als künslleriscl)e Persönlichkeit ist sie unfastbar. Sie ist nichts als visionärer und dichtender Mund. Ihre Kunst ist nicht melodisch und nicht biegsam wie die Cl-amissos. Aber aus glcick)« Art wie Goethe sieht sie in den unscireinbarsten Dingen der Natur das Tiefste und das Gewaltigst«. Sie lebte in diesem geheimen, unserem Auge verborgenen Dasein der Dinge. Und die Dichtigkeit ihrer Schau verschmilzt Menscljenseele und Erden- Leist- Das Bild der Dichterin rundeten Proben aus ihrem Werk, gcsproä)«n von Dr. Friedrich Castelle, und musikalisci)e Beiträge ab. Das Begräbnis des Prinzen Larlos Graste TrauerseierNchkeit in Wien. Wien, 8. Okt. biestern nachmittag sand unter starker Beteiligung der höchsten Adelskreise das Leiä-enbegängnis des verstorbenen Prin zen Carlos von Bourbon-Parma statt. Die Aufbahrung war im Palais des Prinzen erfolgt. Der Sarg war schon vorgestern ge schlossen worden. Im Galawagen wurde er zur Einsegnung in die Elisalx'th-Kirche geführt Der Sarg ivar mit dem königlichen Banner in rolgoldenen Farben geschmückt. 'Auch die Kränze trugen rotgoldene Schleifen mit spaniscl>en Inschriften. Auster mcinsam in des Hauses der Bruder Führer der ... Karls, Lrzl)«rzog Max, ferner di« Schwester Otto von Habs burgs, 'Adelhaid, die von Tirol eigens zur Teilnahme an den Trauerfeierlichkeilen nach Wien gekommen war, Anton und Ileana von Halnburg. di« Schwester des Prinzen Carlas, Prin zessin Bianca, die mit dem Erzherzog Leopold Salvator ver tratet ist sowie deren Sohn Carlos, von dem cs heisst, dast auch er den Anspruch hätte erheben können, Thronprätendent zu sein. Im Auftrag der Bundesregierung war Sektionsches Cha- vanne erschienen. Ungefähr 1600 Personen bildeten Spalier. Der Zug musste zweimal an der spanischen Gesandtschaft vor überziehen, wo man die Vorhänge herabgelassen und alle Fenster geschlossen hatte. Nach der Einsegnung wird d«r Sarg nach Ol>er-Oesterreich und zwar nach Buchheim bei Attnang, gebracht, wo sich eine klein« Gruft für zwei Personen für die Familie Bourbon-Parma befindet. Wegen Minetdsverleltung von Zeugen im Gerichtssaal verhaftet Giesten, 3. Okt. Wegen Beleidigung Politischer Leiter hatte sich der schon wiederholt vorbestrafte Karl Wick aus Köppern vor dem Bezirksschöffcngerlcht in Giestcn zu ver antworten, das ihn trotz hartnäckigen Leugnens in der Beweis aufnahme überführte und bestrafte. Im Lause der Sitzung wurde gegen Wist« Haftbefehl erlassen. Man lieferte ihn sofort Ins Gerichtsgefängnis ein, da er in einer Berhandlungspause den Versuch machte, drei von ihm zu seiner Entlastung mitge brachte Zeugen zu falschen Aussagen vor Gericht zu verleiten. Diese Zeugen konnten jedoch dann im Lause der Verhandlung durch eindringliche Ermahnungen seilens des Vorsitzenden dazu bewegt werden, die Wahrheit zu sagen. Wick wird sich nunmehr wegen Verleitung zum Meineid vor dem Schwurgericht zu verantworten haben. Nerven- und Her,leibende haben ln Tausenden von Fällen bei allgem. Ner- eemcluvSche, Schlaflosigkeit, Gereisthel«, Kopsschmerzen, AnMuOänben, Scr-llovscu, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Derdauungöschwache, Gemiitck druck Mlzräne, Arterienverkalkung, Nervenschmerzen usw. In der garan«, qislsr-iem zuhause ohne Äeruf-siörung durch,usiihrendeu «matosan- stur Hilfe gesunden. (6-wöchige Kur NM. s.25) - Prospekt nur zu be- ziehen durch: Dresden-«., Altmark« 10. Mrien-Apotheke, HansReumcke (Gr.) Kreuzkirch.n-cr-ke Volksschädling ln Schutzhaft genommen Koblein, 3. Okt. Die Lmidessdette Koblcnz-Tricr dcG tLllt mit: Non dor stelle Koblenz wurde wiederum ein Landwirt aus Altcrkulz in S^mkbalt ai?noinlU<n, lM'il I?r !<'it lan^'r^r Wunkr HUstt'rcile Schlacl)1oi<l) an Mctz. lmk H>i§ Nerkäul^ ^rsal^l^n amt) in dns^m AallL Äörschriklen entsprechend nach Lebendgewicht, sondern Nichten Borschnsten knii rcmew , Bolksschädliug hat neben. L IÄAÄahme noch eine empfindliche Ordnung», straf« zu erwarten. Offener Konflikt tm österreichischen Heimalschutz Starhemberg schliesst Fe» und Lahr aus. Heim^".'»,5 Die Pressestelle des österreichischen folgenden Befehl des Bundesfüh- österreichischen Hennatichutzes, Fürst Starhemberg: von Wien! Wegen seiner zersetzenden Tä- t"<- Eimgkest und Geschlossenheit des österreichisclien Kl'^,^utzes, die ln letzter Zeit besonders arge und sichtbar« „ ?" angenommen hat. Zel>e ich mist) veranlasst, den Major aus öem österreichischen Heimalschutz aus,«- schliessen. Ebenso schließe ist, den Bizebürgermeistcr von Wien,' 2-ichor a. D. Fritz Lahr wegen Beteiligung an dieser Tätig keit des österreichischen Heimatschutzes und wegen wiederholt «wiescner Unfähigkeit aus dein österreichischen Neimatschutz aus. Es gibt nur eine Gruppe des österreichisclien Heimat'chutzes in Wien, und das ist die unter dem Befehl des von mir einnesetztcn gesct-aftsführenden Landesleiters Korvettenkapitän Klost beste- hend« Laudesgruppe Wien. Mein Befehl an alle Heimatschiitzer Wiens lautet: Unverzüglich jede wie immer geartete isterbinüung mit Fey und Lahr abzubrechen, schärfsteus gegen alle Umtrielie der lx-iden Genannten oc>«r ihre Drahtzieher aufzutrelen und den Anord nungen des von mir einzig und allein als Hcimatschutzsührer an erkannten Kam. Klost Gehorsam tu leisten. Wer in Zukunft ivgendivelst-e Beziehungen zu Fey und Lahr aufrcchlcrhäli wird ebenfalls aus dem österreichisclien Heimatschutz ausgeschlossen werden." UfcknpMckl In knglsn6? Als Scharnhorst Preußen die allgemeine Wehrpstrcyr gab, wurde der Soldatenrock das Ehrenkleid des deutschen Mannes. Er blieb es auch in den fünfzehn Jahren mili tärischer Ohnmacht, und wenn heute die Wehrpflichtigen zu den Fahnen strömen, so tun sie es im freudigen Bewusst sein der Erfüllung einer selbstverständlichen nationalen Pflicht. Das ist nicht überall so. Den Engländern hat ihre Jnsellage durch Jahrhunderte erlaubt, ihre Sicherheit fast ausschliesslich in einer überlegenen Flotte zu suchen, deren Bemannung nur eine geringe Zahl von Landcskindern in Anspruch nimmt. In englischen Augen steht die Wert schätzung des Soldaten sehr weit unten auf der sozialen Stufenleiter, eine Armee ist ein notwendiges Hebel, und wer in sie in Friedenszeiten eintritt, der denkt mehr an die Höhe der Löhne, an die schöne Uniform und an das ab wechslungsreiche und abenteuerliche Leben an Bord und in sremden Erdteilen. Hier liegt eine der Wurzeln kafür, warum in England lange vor dem Kriege der deutsche „Militarismus" so verschrien war, der doch nichts anderes war als der soldatische Ausdruck eines von der mitteleuro päischen Eesahrenlage aufgezwungenen Sicherheitsbediirf- nisses, und einer aus der deutschen Geschichte und Schick- salsersahrung herausgewachsenen Mannhaftigkeit. In die sen Tagen nun, wo England mit Besorgnis inne wird, das; es nicht mehr hinter einem tiefen Graben lebt und das; es militärisch manches nachzuholen gibt, rächt sich diese Wehr fremdheit in höchst eindrucksvoller Weise. Der Engländer ist an sich ein guter Soldat. Er ist zäh, bildsam und an Disziplin gewohnt. Das hat er im Weltkriege bewiesen, aber es gehört etwas dazu, ihn e r st z u m S o l d a t e n z u machen. Samuel Hoare hat es versucht. Seine amtliche Propaganda hat es unternommen, Englands Jungmann- schast für den Dienst an der Waffe zu gewinnen, mit dem Hinweis auf die Bedrohung des Landes und die militäri schen Bedürfnisse. Ergebnis: Für einen Sollbestand von 17 000 Mann neuer Reserven sind 288 Meldungen einge gangen. Englands reguläre Armee hat eine Kopfzahl von über 200 000 Mann. Der tatsächliche Rekrutenbestand bleibt um ein volles Fünftel dahinter zurück. Aehnliche Erfah rungen machte man bei der versuchten Ausstellung einer freiwilligen „Antiluft-Division" von 16 000 Mann, für die erst ein Drittel Anmeldungen vorliegen. So geht es also nicht, und es gibt Leute in England, die behaupten, Hoare hätte besser daran getan, die alten Werbemittel des Lohnes und des Anwerbegeldes für sich sprechen zu lassen. Nun hat Hoare vor dem konservativen Parteitag in Margate ange- deut.'I, das; England unter Umständen zu außerordentlichen Mastnahmen schreiten müsse, und die Oppositionspresse hat diese Andeutung als Ankündigung der allgemeinen Wehr pflicht ganz groß herausgestellt. Das würde in dyr Tat eine revolutionäre Umwälzung von nicht abzusehender Tragweite bedeuten. England besitzt fast drei Millionen Wehrfähige zwischen 18 und 25 Jähren, ungerechnet die Reserven, welche gegebenenfalls die Dominien und Kron kolonien aufbringen könnten. Sollte der englische Marine minister die außenpolitische Lage für so ernst halten, das; er > fo tief in das geheiligte Gefühl britischen Lebens eingriffe, um England auf den Stand moderner Wehrfähigkeit zu -ringen? Völkerneckt unil „Völkerreekt" Der konservative Parteitag in Margate hat u a. eine Entschließung zur Frage der Kolonialmandate angenom men. Zuvor hielt Samuel Hoare eine Rede, in der er sich mit den formalrechtlichen Schwierigkeiten einer Mandats übertragung beschäftigte. Die Völkerbundssatzung, so führte er aus, sehe nach Ansicht der britischen Regierung überhaupt keine Uebertragung der Mandate vor. Selbst wenn aber eine solche vorgesehen wäre, müsse ein einstim miger Beschlus; des Völkerbundsrates einschliesstich der Man- dalsmacht erfolgen. Dazu gehörten auch die britischen Do minien. Außerdem werde die Aufrollung der Mandats frage unweigerlich auch Schwierigkeiten moralischer, politi scher und gesetzlicher Art Hervorrufen, deren Lösung die britische Negierung nicht finden könne. Diesen Feststellun gen ließe sich vielerlei entgegenhalten, so z. B., das; unter den Völkerrechtlern die Auffassung überwiegt, es gehöre zum Wesen des Mandates, das; es nicht nur übertragen, son dern auch zurückgezogen oder weiter übertragen werden kann. Es ließe sich ferner geltend machen, das; kaum ernste Einwendungen zu erwarten wären, wenn eine Mandatsmacht von sich aus ihre Bereitschaft erklärt, zugunsten eines anderen von ihrem Mandat zurückzutreten. Was aber die Interessen der Einge borenen betrifft, so ließe sich geltend machen, daß nach diesem nicht gefragt worden ist, als man im Jahre 1919 die ehemals deutschen Kolonien den neuen Manda taren überantwortete. Nein, es handelt sich hier nur um Ausreden, nicht um plausible Erklärungen. Wenn wir aber schon völkerrechtliche Gesichtspunkte geltend machen wollen, und das erscheint gerade gegenüber der englischen Argumentation durchaus am Platze, so müßten wir daran erinnern, daß bereits die militärische Besetzung der deuv scheu Schutzgebiete während des Weltkrieges unter Bruch eines völkerrechtlichen Vertrages, nämlich der Kongo-Akte, erfolgt ist, daß die Wegnahme der Kolonien dem Lansing- schen Vorsriedensprogramm widerspricht und daß die mora lische Scheinbasis dieser Wegnahme, die koloniale Schuld lüge, längst in sich selbst zusammengebrochen ist. Jedenfalls sehen wir an den Verhandlungen in Margate, daß die konservative Partei noch weniger als die Regierung sie- neigt ist, dem Kolonialproblem näherzutreten. Wir möch ten aber Sir Samuel Hoare, der im Vorjahre in Eens eine mit Recht stark beachtete Rede Uber die Neuverteilung der kolonialen Rohstoffe gehalten hat, fragen, wie er sich die Berücksichtigung der deutschen Kolonialbedürfnisse vorstellt, wenn seine Regierung keinerlei praktische Vorschläge in dieser Richtung zu machen hat. Wir können nicht an nehmen, daß gerade den Engländern darum zu tun ist, den Nachweis zu führen, daß auf dein Wege verständnis voller Zusammenarbeit und Revision den Lebensbedürf- nisjen raumarmer Völker nicht geholfen werden kann.. . ktsupt- 1, 2kr«gu Ze , - hinter -1) i « » »ute unä 2 "Immerglstt" SS.. 7g.. 88.. gg . v-iu ckc» «»I -°-°r