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Sächsische Volkszeitung : 03.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193610038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-10
- Tag 1936-10-03
-
Monat
1936-10
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.10.1936
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Nr. 232. — 3. 10. 36. Sächsische Volkszeitung Seite 2 Kampf -em Verderb als Erniedank Berlin, 2. Okt. Reichsbauernfühver und Reichsmtnister Darrü veröffentlicht im Zeltungsdicnst des Reichsnährstandes ein« Betrachtung zum Erntedanktag, in der er erklärt, daß wir dank der rastlosen Arbeit der Landwirtschaft auch heute mit Stolz und Ruhe auf die Leistungen und Ergebnisse des Ernte« jahres 1935/36 zurückblicken können. Getreu der ersten Prokla mation des Führers habe der Nationalsozialismus die Land wirtschaft wieder auf eine sickere Lebensgrundlage gestellt, und der Nährstand, Bauern und Landwirte ohne Unterschied, hätten nun die moralische Pflicht, das Ergebnis ihrer Arbeit, diese Ernte nach den Richtlinien der bäuerlichen Selbstverwaltung der Volksernährung zur Verfügung zu stellen. Hier solle jeder be weisen, inwieweit der Nationalsozialisimis der eigentliche Kern seiner Gesinnung und seines Handelns ist. Der Minister weist darauf hin, dah die Versorgung trotz einzelner Lücken dank der Ernt« aus elner so breiten und sicheren Grundlage stehe, dah ernster« Entwicklungen heut« nicht mehr eintreten könnten, wenn auch der Einzelne in seiner Ernährung gelegentlich ausweick>en und das verbrauchen müsse, was der deutsche Boden, die Jahreszeit und unsere Vorräte bieten. Nach dem Erfolg der zwei Fahre Erzeugungsschlacht gehe es mit verstärktem Einsatz weiter aus dem Wege zu einer noch brei teren Ernährungsgrundlage. Der Minister betont, dah die Er- nährungssicherung auch eine Angelegenheit der Städter sei. Der Kampf gegen 114 Milliarden Reichsmark Schwund und Verderb sei ein unerlählicher Beitrag im Ringen um unsere Nahrungs freiheit. Kampf dem Verderb! In diesem Ziel liege der Erntedank des ganzen deutschen Volkes. Die Ausländsdeutschen feiern das Erntedankfest Veranstaltungen der reichsdeutschen Kolonien im europäischen Ausland Berlin, 2. Okt. Gemeinsam mit dem deutschen Volk Inner halb der Reichsgrenzen feiern die Ausländsdeutschen den Tag des Erntedankes. Gemeinsam danken die Deutschen für den Segen der Erde, für den Erfolg, den der Schöpfer ihrer harten Arbeit und ihrem heihen Bemühen verliehe» hat. Die ser Erntedank ist für die Volksgenossen in der ganzen Welt ebenso wie die Feier des 1. Mai eine Gelegenheit, ihre Zusam mengehörigkeit zu der grohen Volksgemeinschaft, ihre Verbin dung mit der Heimat zu bemeisen und neu zu stärken. In den über 600 Gruvpen der A u s lq,n d s o r ga- nisation der NSDAP, in der ganzen Welt kommen die Deutsck)en zum Erntedctnk zusammen. Auf den rund 18V Veranstaltungen der reichsdeutschen Kolonien im euro päischen Ausland werden 60 führende Männer der Be wegung sprechen, die von der Auslandsorganisatlon zu den Deutsck-en draußen gesandt werden. Gerade dieser Rednercinsnh wird die Verbindung des Auslanddeutschtums zu der Heimat stärken. Unter den Rednern, die draußen zu unseren Volksgenos- sen sprechen werden, befinden sich Reichsleiter Buch, Reichs statthalter Gauleiter Meier, Reichsstatthalter Gauleiter Hilde brandt, Reichsstatthalter Gauleiter Sauckel, Reichsstatthatter Gauleiter Kaufmann, Gauleiter und Oberpräsident Wagner- Breslau, Gäulelter Maierhofer, Staatssekretär Dr. Roland Freisler, Staatssekretär Fritz Reinhardt, SS.-Gruppensührcr von dem Bach-Zelewskt, der Adjutant des Stellvertreters des Führers Alfred Leitgen, SS.-Gruppensührer Heihmayer, der Senatspräsident am Äolhsgerichtshof Pg. Karl Engert, der Lei ter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. Dr. Walter Groh, sowie zahlreiche Amtsleiter und andere Mitarbeiter der Aus- landsovganisation der NSDAP. Kranzniederlegung lm Auftrage des Führers am Sarge Hindenburgs Berlin, 2. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat anläß lich der heutigen Wiederkehr des Geburtstages des verewigten Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls von Hindenburg einen Kranz am Särge des Feldmarschalls In der Gruft des Tannenbergdenkmals niederlegen lassen. WWW!» solgreiche wie unblutige Liquidierung des sUdchlnestschen Ausstandes war Tschiangkaischeks persönlicher Erfolg, und es gelang ihm, in den Verhandlungen mit den Kantonesen eine gemeinsame außenpolitische Aktionsbasis zu schassen, die gerade Japan gegenüber vollkommen eindeutig zu sein scheint. Nur so erklärt es sich, daß die Antwort der Nankin ger Regierung aus die jüngsten japanischen Forderungen eine sehr selbstbewußte Tonart einschlägt und ihrerseits fest- umrissene chinesische Forderungen formuliert. Hatte die japanische Note die Unterbindung und Kontrolle der japan feindlichen Bewegung in China verlangt, so fordert Nan king die Unterdrückung der Machenschaften japanischer Ruhe störer und insbesondere des japanischen Schmuggelunwesens, das vor allem an der offenen Grenze von Hovel herrscht. Menn Tokio von der Herstellung freundschaftlicher Be- ziehungen zwischen Japan und China spricht, so macht Nan king zur Voraussetzung einer Verständigung die Gewährung kreier Hand gegen die abtrünnige Regierung von Ost-Hopei. Ein Ausbau der chinesisch-japanischen Wirtschaftsbeziehun gen wird auch von Nanking aus begrüßt, aber er soll nicht den Charakter der Ausschließlichkeit tragen und die Freiheit der chinesischen Wirtschaftspolitik und Handelsbeziehungen nicht beeinträchtigen. In Tokio weiß man, daß die Zeit für China arbeitet. Wenn auch in diesem großen Lande alles langsamer geht als vor 50 Jahren im japanischen Jnselreich, so hat doch China seit den Tagen der Schanghaier Eroßkämpfe sicht bare Fortschritte aus allen Gebieten der Wirtschaft, der Tech nik, des Verkehrs und nicht zuletzt des Militärwesens ge macht, und die japanischen Militärs können errechnen, wie lange es noch dauern wird, bis ein kriegrischer Zusammen stoß auf chinesischem Gebiet alles andere als ein militärischer Spaziergang zu werden verspricht. Nach der Zurückdäm mung der kommunistiscken Gefahr und der vorläufigen Aeberwindung der südchinesischen Separatismen kann Nan king seine Aufmerksamkeit mehr als bisher der wehrpoliti- fchen Ausbildung widmen und die zunächst freilich noch theoretische Einführung der allgemeinen Dienstpflicht, die Schaffung einer Luftflotte mit zahlreichen Lufthäfen, die Befestigung der Flußläufe und der chinesischen Hafenstädte und manches andere eduten darauf hin, daß der chinesische Abwehrwille die Sphäre der papiernen Proklamationen und Proteste endgültig verkästen hat. Auch die außenpoli tische Konstellation hat inzwischen eine fühlbare Aenderung erfahren. Zwar scheiden die Vereinigten Staaten vorläufig als aktiver Interessent an den fernöstlichen Machtfragen aus, solange der amerikanische Wahlkampf und das Ringen um den New Deal alle Kräfte in Anspruch nimmt. Aber Eng- känv Wat, seitdem in London eine schärfere Luft weht, wieder stärkeres Interests an der fernöstlichen Ausein andersetzung und betreibt den Ausbau von Singapur und die rllstungstechnischen Vorbereitungen in Hongkong mit großem Nachdruck. Vor allem aber ist das Flottenabkom men zwischen England und der Sowjetunion, welches der Eowjetflotte freie Hand im Fernen Osten läßt, sowie die englische Anleihe an Moskau nur zu verstehen als Druck mittel gegen ein zu starkes Ausgreifen Japans in Ostasien. Inzwischen ist Sowjetrußland, wie Woroschilow in einer vielbeachteten Rede gesagt bat, mit seinen militärischen Vor bereitungen im Fernen Osten, die während der mandschu rischen Ereignisse bekanntlich sehr schwach waren, fertig geworden und unter dem Druck der sowjetrussischen Be drohung in Oststbirien gewinnen in Tokio die Anhänger des japanifch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes an Ge wicht. Außenpolitisch gesehen sind also für das stark iso lierte Japan die Aussichten einer Politik der starken Hand in China gegenwärtig nicht günstig, und dessen ist man sich in Nanking sicherlich bewußt gewesen, als man den japa- Nischen Forderungen eine so entschiedene Absage erteilte. Leichte Entspannung in Schanghai 2 Chinesen ivegen Ermordung eines Japaners zum Tod« ver urteilt Schanghai, 2. Okt. Am Freitag fällte der Gerichtshof von Schanghai in erster Instanz zwei Todesurteile gegen Chinesen. Es handelt sich in dem Prozeß um die Ermordung eines japa nischen Matrosen, der <tm 11. November vorigen Jahres in der Nähe der japanischen Kaserne außerhalb der internationalen Niederlassung umgebracht worden Ivar. Der Chinese Bangen- tao wurde als Organisator des Mordes uird der Chinese Ml)aisen als Täter verurteilt. Ein dritter Chinese wurde srcigcsprockjen. Dl« Verurteilten können innerhalb von 10 Tagen Berufung einlcgen. Das scharfe Urteil hat in japanischen Kreisen Genugtuung ausgelöst. Man erkennt an, daß die chinesischen Behörden Ernst machen mit der Ausmerzung von Elementen, die einer chinesisch- apanischen Annäherung feindlich gegenüberstehen. Nach der lrtellsvcrkündung haben die Japaner ihre Posten verringert, o dah eine leicht« Entspannung der Lag« in Schang hai bevorzustehen sck)eint. Klein« Lkronilr Winter im Riesengebirge Hlrschberg (Schl), 2. Okt. Im Riesengebirge hält das Winterwettcr, das seit Sonntag eingesetzt hat, weiter an. Wäh rend es auf der Höh« mit nur kurzen Unterbrechungen schneit, gehen nunmehr auch Im Tal kräftig« Schnceschauer nieder. In der vergangenen Nacht wurden auf der Schneekoppe 7 Grad Kält« gemessen. Der Schnee liegt im Hochgebirge durchschnit- lich 30 Zentimeter hoch, dock, ist die Schneedecke stellenweise so stark verweht, daß Schneeivehen bis zu zwei Metern Höl)e an« zutresfen sind. Der Schneefall hält zur Zeit noch an. O Der polnisch« Freidenkeroerband aufgelöst. Warschau, 2. Okt. Der seit einigen Wochen bereits suspendierte polnische Frei- denkervcrband ist nunmehr aufgelöst worden, da er die öf fentliche Sicherheit und Ordnung bedrohe. Gegen einige seiner Mitglieder schwebt ein Verfahren wegen umstürzle rischer Betätigung. »0 Verletzte bei Sireikunruhen in Pennsylvanlen. Newyork, 2. Okt. In Reading sPennsylvanien) kam es zu einem Zusammenstoß zwischen streikenden Textilarbeitern und Polizeibcamten, in dessen Verlauf 30 Personen verletzt wurden. a Schweres Derkehrsunglück auf der Landstr. Torgau-Wlttenberg. Torgau, 2. Okt. Aus der Landstraße Torgau — Witten berg hat sich ein schweres Verkekrsunglück ereignet. Als die Fahrer eines nach Coswig In Anhalt bestimmten Dresdner Lastzuges die Plätze wechselten und aus diesem Grunde General Slxt von Armin gestorben General der Infanterie Sixt von Armin ist am Donners tag in Magdeburg gestorben. Friedrich Sixt von Armin wurde am 27. November 1851 in Wetzlar geboren. Zu Beginn des Krieges 1870/71 trat er in das Königin- Augusta-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 ein. Währen- des Feldzuges, den Sixt von Arinin mit Auszeichnung mitmachte, wurde er schwer verwundet. Nach längerer Adjutantentätigkeit wurde Sixt von Armin zum Großen Gcneralstab kommandiert. 1897 war er Cl)«f des Stabes beim 13. Korps in Stuttgart. Später führte er das Ins.-Regt. 55. Im Jahre 1903 erfolgte seine Versetzung in das Kriegsministerium. 1908 folgte die Er nennung zum Divisionskommändeur in Münster. Am 7. April 1911 wurde Sixt von Armin als Nachfolger Hindenburgs zum Kominandierenden General des 4. Armeekorps Magdeburg er nannt. An der Spitze dieses Korps zog er 1914 ins Feld und führte seine Truppen von Sieg zu Sieg. Nach der Sommeschlacht wurde der General an die Spitze der 4. Armee in Flandern be rufen. Sixt von Armin war Ritter des Pour le Merite und des Schwarzen Adler-Ordens. Nach dem Zusammenbruch im No vember 1918 war es seine einzig« Sorge, seine Truppen wohlbe halten in die Heimat zurückzusühren. Velelllauna der Webrmalktt am WlnterMswerk Berlin, 2. Okt. Der Neichskriegsministcr hat angeordnet, daß die für die Wehrmacht im vergangenen Jahr ergangenen Richtlinien grundsätzlich auch siir das neue Wintcrhilfswerk gelten. Die Höhe der freiwilligen Spenden, die zur Aushändi gung der Monatstürplaketten des Wintcrhilfswerkcs berech tigen, sei vom Reichsinncnministcr bereits festgesetzt. Die dort angegebene»«» Sätze seien als für Wehrmachtsangehörige aus reichende Opfer anzusehen. Eine Erhöhung der Spenden bleibe jedem einzelnen überlassen. Ab 1. Oktober NeichSkrleaSgerllktt Berlin, 2. Okt. Mit der Schaffung des Ncichskriegsge- richtes ist am 1. Oktober der Schlußstein für den Wiederaufbau der Militärgerichtsbarkeit gelegt worden. In alle» Hoch- und Landesverratssachen hat künftig, wenn es sich um Beschuldigun gen gegen Angehörige der Wehrmacht handelt, das Ncichskriegs- gericht in erster und letzter Instanz zu entscheiden. Den Schwer punkt der Aufgaben des Reichskriegsgerichts bildeten die dritt- instanzlichen Strafsachen. Hier wird der Einfluß seiner Recht sprechung weit größer sein als der bisherige des Reichsgerichts im Militärstrafrecht. Brüssel, 2. Okt. Die Schlagwetterexplosion, die sich gestern abend in La Bouverie bei Mons ereignete, hat nach den bis Freitag früh vorliegenden Nachrichten vier Tote und 21 Schwer verletzte gefordert. Es befinden sich noch etwa 10 Arbeiter in der Grube. Ihr Schicksal ist noch ungewiß. Ihren Zug zum Stehen gebracht hatten, fuhr von hinten eine mit drei Personen besetzte schwere Beiwagenmaschine mit großer Geschwindigkeit auf den Anhänger des Lastzuges. Die Folgen des Anpralles waren furchtbar. Die drei Motorradfahrer waren auf der Stelle tot und ihre Leichen verbrannten infolge der Ex plosion des Benzintanks. Bei den unglücklichen Opfern handelt es sich um zwei Monteure und einen Mann aus der Umge bung von Torgau. Das Feuer griff auch aus den Lastwagen anhanger und seine Ladung über, die bald in Hellen Flammen stand. Die Feuerwehr eines nahegelegenen Ortes mußte den Brand löschen. Autounfall in den französischen Pyrenäen. Fünf Arbeiter getötet. Paris, 2. Okt. In der Nähe von Oloron in den franzö sischen Pyrenäen ereignete sich am Donnerstag auf dem sog. Col d'Aubisgue ein schwerer Antounfall, der fünf Menschen das Leben kostete. Ein Lastkraftwagen, der fünf Arbeiter zum Ar beitsplatz beförderte, wurde von einem herabrollenden Felsblock In einen mehrere hundert Meter tiesen Abgrund gestürzt, wo er völlig zerschmettert liegen blieb. Religiöse Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk am Sonn tag, dem 4. Oktober 1936. Katholische Morgenfeiern über Rcichssender München, 8.55 Uhr: Ansprache P. A. Mandlinger; Reichssender Breslau, 9 Uhr: Ansprache Pfarrer Hadamczik; Kirchenchor Nothsilrben; Reichssender Frankfurt, 9 Uhr: An sprache Dr. Johannes Hatzfeld, Paderborn: Frankfurter a- cappella-Chor; Reichssender Stattgart, 9 Uhr: Ansprache Stadt pfarrer Weber-Stuttgart; Kirchenchor Maria Himmelfahrt; Reichssender Köln, 9,15 Ukr: Thema: „Was dünkt euch von Christus?"; Leitung Domvikar Leiwering. — Evangelische Morgenfeiern über Reichssender Berlin, 8,55 Uhr: Ansprache: Dannet dem Herrn; Redner: Snp. Zimmermann; Reichssender Königsberg, 9 Uhr: Ansprache Pfarrer Braun, Pr.-Eylau. Nur noch Assessoren als Hilfsarbeiter des Anwalts Di« Sicherung der Nachwuchsausbildung Berlin, 2. Okt. Der Präsident der Neichsrechtsonwalls- Kammer hat Anordnungen über die Sicherung der Nachwuchs ausbildung in -er Anwaltschaft getroffen, deren Notwendigkeit sich aus -er Neuregelung des Zulassungsverfahrens in der An waltsordnung ergibt. In der Anordnung des Präsidenten der Reichsrechtsanwaltskammer wird es als Pflicht der Verussge- nossen, die persönlich und nach dem Umfang ihrer Praxis zur Ausbildung eines Assessors geeignet sind, bezeichnet, sich selbst dieser Aufgabe gegenüber -em Berufsnachwuchs zu unterziehen. Wenn «in Anivalt zur Zahlung der vollen gesetzlichen Bezüge nicht in der Lage ist, so kann ihm auf begründeten Antrag ein Br.rzuschuß bewilligt werden. Alle anderen Berussgenossen sol len durch wesentlich erhöhte Beiträge zur Besoldung der Asses soren beisteuern. Im Verfolg der Verpflichtungen gegenüber den Assessoren stellt die Anordnung fest, daß künftig als juri stische Hilfsarbeiter in Anwallskanzleien, abgesehen von den im Vorbereitungsdienst beschäftigten Referendaren, nur »och Probe- und Anmallsassessoren beschäftigt werden dürfen. Die NeichSbank Ende September Berlin, 2. Okt. Nach -em Ausweis der Reichsbank vcm 30. September war die Inanspruchnahme der Notenbank zum Monats- u. Quartalsschluß verhältnismäßig stark. Dies kommt zum Ausdruck in der Zunahme der Wechsel-, Scheck-, Lombard- und Werlpapierbestände um 645,3 aus 5512,0 Millionen RM. Am Ende des Vormonats hatte die Zunahme 521,1 und am entsprechenden Vorjahreslermin 5788 Mill. NM. betragen. Beim Vergleich mit dem Vormonat muß allerdings lwrücksichligt iver-en, daß der vorliegende Ausweis gleichzeitig ein Quartals ausweis ist, und daß an -em Berichtstermin in größerem Um fange Zins- und Mietzahlungen sowie Nüttel zur Erntesinan- zierung benötigt wurden. Die stärkere Inanspruchnahme des Reichsbankkreditcs gegenüber dein Vorjahre erklärt sich im wcfentlichen daraus, daß die allgemeine Wirtschaftsbelebung iu- zwifcl)«n weitere Fortschritte gemacht hat, und daß demenlspre- ck>end auch -er Kreditbedarf der Wirtschaft gewachsen ist. Im einzelnen haben dis Wechsel- und Scl-cckdestände um 575,4 aus 4874,6 Mill. RM., die Lombardliestände um 18,8 auf 58,7 und die Bestände an Reichsschatzwcchseln um 51 auf 51,1 Mill, zugeiwm- men. Die Bestände an deckungssähige» Wertpapieren zeigen eine Zunahme um 0,03 auf 219,4 Mill. RM., während die jenigen an sonstigen Werlzmpieren bei einer Abnahme um IM RM. mit 308,3 Mill. RM. nahezu unverändert sin-. Eine stark« Abnahme, nämlich nm 60,2 Mill. RM. zeigen die sonstig» Aktiva. Diese beruht überwiegend auf Rückzahlungen aus dem dem Reick)« seitens der Reichsbank eingeräumten Betriebskredit. Dabei handelt es sich großenteils wiederum um Umbuchungen von dem Girokonto; hier haben die öffentlichen Guthaben stär ker abgenommen, während die privaten Giroguthabcn die zum Ultimo iibiick)« Zunahme zeigen. Insgesamt sind -ic Girogut- haben um 11,2 aus 743,5 Mill. RM. gestiegen. Entsprechend diesen Veränderungen sind an Reichsbanknoten und Renten- banksck>ein«n zusammen 491,7 und an Scheidemünzen 80,7 Mill. RM. in den Verkehr abgeslossen. Der gesamte Zahlungsmittel umlauf stellt sich Ende September auf 6650 Mill. RM. gegen 6079 in der Vorwoche, 6536 am Ende des Vormonats um 6264 am gleichen Stichtag des Vorjahres Die Gold- und Devisenbestände sind weiter um 2,0 auf rund 68,7 Mill. RM. zurllckaegangen. Im einzelnen ergibt sich bei den Goldbeständen eine Abnahme um 1,9 aus 65,1 Mill. RM. und bei den Be standen an deckungsfähigen Devisen um 0,1 aus 5.6 Mill. RM. Mitteldeutsche Sörse vom 2 Oktober Fest. Die Freitag-Börse zeigte bei lebhaften Käufen «ine feste Veranlagung. Die Kurse waren überwiegend nach oben gerichtet. In Kötitzer Le-er wechselten 20 000 Mark bei plus 025 Proz. den Besitzer. Auf dem Montanaktleninarkt waren Anhalter Kohlen 2,5 Proz., Mansfeld, di« gestern etwas schwä- ck>er waren, 3 Proz. und Nrehlitzer Braunkohlen 3,5 Proz. höher. Am Markt der Maschinen- und Metallaktien gewannen Kirchner 2 Proz., »Gcbler-Werke 2,5 Proz., Langbein mußten bei 4,5 Proz. Aufschlag repartiert werden. Elbe-Werke stellten sich sogar 6 Proz. höher. Von Textilaktien kamen Vogtl. Tüll 2 Proz. höher. Am Vankenmarkt wurden 12 000 Mar» umge setzt. Reick)sbankant«ile stellten sich. 2 Proz. besser. Von Papier aktien waren Dr. Kurz 2 Proz., Dresdner Lhromo 3,5 Proz. fester. Desgleichen zogen Siemens Glas und Deutsche Ton je 2 Proz. an. Die fest« Stimmung hielt auch Im späteren Verlaus an. Rositzer Zucker plus 2,5 Proz. Am Markt der festoerzins- lick-en Werte waren Landeskulturrenten 0,25 Proz. schwächer. Lebhaftes Geschäft hatten Reichskxchnschätze. Am Pfandbrief- markt halten Leipziger Hypotheken und Sachsenboden größer« Umsätze bei unveränderten Kursen. Reichswetterdlenst, Ausaabeort Dresden. Wetter vorhersage siir Sonnabend, 3. Oktober: Wechselnd be wölkt. Dabei, zeitweise stärker aufklarend. Einzeln« Schauer. Nördliche Winde. Frostgefahr.
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