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ZSIaftrg vot^eiluns Sonnlag, 3«. August 19ZK -chilllleUung: Diesden-A., Polierst«. 17, Fernruf 70711 n. 71017 EeichSstsstell«, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! n. vrrlag Ih. ,. T. Winkel, Pollerstrost« 17, Fernruf 71017, Postlcheck: Nr. 107», Bant: Stadtbank vreuden Nr. «707 Im Fall« von höherer Eemalt, verbal, «intretender Veteled»- störungen hat der Bezieher «der Werbungireibend« lein« An sprüche, fall, dl« Zeitung In befchiönltem Umfang«, aerfpölei oder nicht erscheint Erfüllungsort ist Dresden. lkrscheint i> mal wöchentlich. vlonailicher Bezugspreis durch Iröger elnschl. M Pfg. bzw. zv Pfg. Trilgerlohn 1.70; durch di« Pos» 1.70 elnschliebllch Postuberwetzungogebühr, zuzüglich »0 Psg. Post,Bestellgeld. Einzelnummer 10 Psg., Gönn. u. F-sttagsnummer 70 Psg. Abbestellungen müssen fpötesteno «In« Woche vor Ablauf der Bezugszeit schrlsllich beim Verlag eingegangen fein. Unser« Iröger dürfen kein« Abbestellung«!« «ntgegennehme». Veilagsart Dresden. Anzeigenpreise: die Ispalltg, 72 mm breit« Zeil« 0 Psg l lüe FamMenanzelgen i Psg Für Platzwünsch« können wir kein« Dewöhr leiste». Sachfische Zahlreiche Verhaftungen in Buenos Aires Kommmisten-Verschwömm ausgedakt Zersetzung des argentinischen Heeres geplant Zm Hintergrund: Der kommunistische Zentralausschuß Buenos Aires, 29. August. Die Geheimpolizei der Bundeshaupt stadt und der Provinz Buenos Aires gelangte bei einer Haussuchung in dem zu Groh-Buenos Aires gehörenden Vorort San Marlin in den Besitz umfangreicher, unge mein aufschlutzreicher Pläne über die beabsichtigte Zer setzung der Truppen von Heer und Marine im kommunisti schen Sinne. Als Auftraggeber wurde einwandfrei der liommunistische Zentralausschus; festgestellt. Die Fäden der Bcrschwörung liefen nach fast allen Garni sonen Argentiniens. Bisher wurden 1 8 Personen ver haftet. Weitere zahlreiche Verhaftungen im ganzen Lande sind zu erwarten. Portugals Kampfansage an den Bolschewismus Antikommunistische Massenkundgebung in Lissabon. Lissabon, 29. August. In der Lissaboner Slierbainpsareua. dem grössten Ver sammlungsraum der portugiesischen Landeshauptstadt, sand am In der Nacht zum Sonnabend haben die nationalistischen Truppen zwischen 29 und 24 Uhr überraschend ein heftiges Feuer auf die Stellungen der Marxisten vor Vchobia und Irun eröffnet. Begünstigt durch dichten Nebel konnten sie Ihre Stellungen örtlich verbessern. In den ersten Morgenstunden des Sonn abends dauerte das Feuer unvermindert heftig an. San Sebastian wurde am Freitag durch Flugzeuge und durch ein Kriegsschiff der Nationalisten bombardiert. Der im Besitz der Nationalisten befindliche Rundfunksender Teneriffa teilte am Sonnabend um 1 Uhr mit, daft der Wi derstand der Roten in Irun zur Neige gehe. San Sebastian sei von den nationalen Truppen vollkommen einge schlossen. Beide Städte seien im Laufe des Freitag verschiedene Male von Flugzeugen der Nationalisten Wit Bomben beworfen worden. Das Fort Guadalupe, das bei den Kämpfen bekannt lich eine grofte Rolle gespielt habe, sei schwer beschädigt. In Santander fehle es an Lebensmitteln und Munition zur Fort setzung des Widerstandes gegen die Nationalisten. „Diario Lisboa" meldet aus Villa Neal de Santo An tonio, daft an der Grenze schwere Detonationen aus der Rich tung von Huelva zu hören gewesen seien. Man vermute, das; Regierungsflugzeuge erneut die Stadt Huelva mit Bomben be- ie.ii haben. Eine Bestätigung hierüber liegt allerdings noch nicht vor. Aus Valladolid wird gemeldet, das; die Nationalisten an der Guadarrama-Front ein Flugzeug und in der Provinz Gui- puzcoa weitere vier Flugzeuge der Madrider Regierung abge schossen haben. Die Luftwaffe der Nationalisten sei an allen Fronten aufterordentlich tätig. Wegen des Gefängnlsbrandes In Madrid erschaffen In Madrid waren nach dem Brande des „Modelgefäng- nisses" am 22. August eine Reihe von Häftlingen unter der Be- schuldigung erschossen worden, Urheber dieses Brandes gewesen zu sein. Aus Schilderungen von Reisenden, die aus Spanien setzt in Toulouse eingetroffen sind, geht hervor, daft die Zahl der Erschossenen erheblich höher ist, als ursprünglich angenom men wurde. Erschossen worden sind u. a. General Eapaz, der unter der Regierung Lerroux Ifni erobert hatte, der ehemalige Minister Meilquiades Alvarez, der frühere Auftenmlnister Mar tinez De Velaoco, der frühere Marineminister Admiral Salas, der ehemalige Oberkommissar in Marokko Rico Avello, der mehrmals verschiedene Ministerposten bekleidet hat, der Mar quis von Urquiso. einer der gröftten Bankiers In Madrid. Ferdi nand Priino de Rivera, ein Vetter des Führers der spanischen Faschisten, und aufterdem mehr als hundert andere Persönlich keiten. Droht ein Gingevorenenausfiand in Spanisch-Mroklo? Der „Excclsior" untersucht die Folgen, die die Entsendung der spanischen Marokkolruppen unter General Franco nach Spanien auf die Entwicklung der Lage in Nordwestasrika haben Freitagabend eine a n s i k o m m u n i st i s ch e M a s s e n k u n d- gebung statt, die von den nationalen Arbeilerverbänden ver anstaltet wurde. Die Kundgebung wurde von allen Rundfunk sendern des Landes übertragen. Als Gäste waren die Lissabo ner Ortsgruppen der NSDAP und der italienischen Faschisten geladen worden. Die Versammlung stand vor allem im Zeichen der spanischen Ereignisse. Vertreter der spanischen Nationa listen, die der Kundgebung beiwohnten, wurden mit Begeiste rungsstürmen begriift,. Groften Beifall erhielten auch die Red ner des Abends, der soeben aus Deulschland zurückgekehrte Führer der porlugiesisstzen Jugendorganisation. Pinto Coelho, und Hauptmann Botelho Moniz, die der kommunistischen Zer- störungsarbeit in aller Welt das Ausbauwerk in den national regierten Ländern Italien, Deutschland und Portugal gegen überstellten. Aus der Kundgebung ging hervor, das; Portugal die Ge fahr des Weltbolschewismus klar erkannt hat und bereit ist, dieser Weltgefahr entschlossen den Kamps anzusagen. Am Schlus; der Kundgebung wurde eine E n t s ch l i e s; u n g angenommen, worin das nationale Portugal die Bildung einer besonderen Legion zum Kamps gegen den K o in in u - n i s m u s fordert und die Genehmigung der portugiesischen Re gierung hierzu erbittet. könne. Nach dem Blatt sollen Abgesandte der derzeitigen Ma drider Regierung durch Geld und Massen bereits die Eingebore- nenstamine in Spanisch-Marokko gegen General Franco aufzu wiegeln versuchen, uni ihm somit seine afrikanische Grundlage zu entziehen. Gewisse Nachrichten sieften aber die Annahme zu, das; die Risstämme die Gelegenheit benutzen könnten, um sich dabei von der spanischen Herrschaft überhaupt frei zu machen. Der Augenblick hierzu sei günstig, diu: grösste Teil der spanischen Besatzungstruppen in Marokko befinde sich aus der Pnrenaenhalbinsel. Bezeichnend sei auch, daft die Risstämme zur Zeit im Begriff seien, alte Streitigkeiten untereinander bei- zulcgen, deren Regelung sonst lange Zeit gedauert haben würde. de Llano berichtet über weitere Fortschritte General Oucipo de Llano meldete im Rundfunksender Sevilla am Freitagabend zunächst den bereits bekannt gewor denen Sieg der Nationalisten bei .Oropesa in der Provinz Toledo und berichtete weiter, das; in der Sierra Nevada nm Freiing Kämpfe mit der marxistischen Miliz staltgesnnden Hüt ten, die aus beiden Seiten sehr verlustreich gewesen seien. Der General dementierte weiter die vom Madrider Sender verbreitete Nachricht, das; ein Flugzeug der Nationalisten in der Nähe von Madrid nbgeschossen worden sei. Sämtliche Flugzeuge seien nach der Bombardierung der Madrider Flugplätze unver sehrt zuriickgekehrt. Neber den bolschewistischen Terror in Madrid berichtete General Qucipo de Llano, daft dort 150 Frauen aus den höheren Gesellschaftskreisen ermordet worden seien. Ferner habe man 900 Soldaten, die sich weigerten, an die Front zu gehen, am Freitag erschossen. Zu dem neuen Erlas; der Madrider Regierung, durch den die Arbeitszeit ohne Mehrzahlung auf 10 Stunden erhöht wird, meint der General, das; diese Maftnalnne die wahre Arbeiter freundlichkeit der marxistischen Machthaber beweise. Schlieftlich meldete General Oneipo de Llano, das; nationa listische Flugzeuge die Munitionsfabriken von Toledo durch Bombenabwurf zerstört hätten und das; eine Abteilung der Militärgruppe unter dem Kommandanten Redondo die Städte Aroche und Rosal de la Frontera in der Provinz Huelva besetzt hätten. * Ser Führer zur Eröffnung der Leipziger Messe Berlin 2!t. August. Der Führer und Reichskanzler hat zur Eröffnung der Leipziger Herbstmesse an das Meftamt In Leipzig folgendes Telegramm gerlchtet: „Der Leipziger Herbstmesse spre<r»e Ich meine besten Wiinsrisc für einen guten Erfolg aus. Möge sie zu weiterer Wirtschafts belebung ihr Teil beitragen und im Olqmpiasahr den auoiändi- sä^n Gästen einen umfassenden Eindruck deutscher Industrieller Spitzenleistung vermitteln. Adolf Hitler." (Mas Auferstehung Genau 120 Jahre dauerte der Tiesschlas Elbas. Er begann im Jahre 1815 und ging 1995 zu Ende, als in Nam in aller Stille die Pläne zum Ausbau der militäri schen Anlagen auf der Insel Elba gutgeheiften wurden. Die grosse Oessentlichkeit erfuhr von der „Auferstehung" erst in diesen Tagen, als Benito Ns ussolini ganz un erwartet auf Elba erschien und die Insel besichtigte. Alan macht auf italienischer Seite gar keinen Hehl daraus, das; Elba in Zukunft von ausserordentlicher militärischer Wichtigkeit sein werde. Jenes vergessene Eiland ist nicht nur ein Flottenstützpunkt, sondern vor allem auch ein Flugstützpunkt geworden. Dafür ist die Insel vorzüglich geeignet. Siebzig Kilometer sind bis zur Küste von Kor sika. Die gleiche Entfernung trennt Elba von der ita lienischen Sebasis Spezia. Im Falle ernster Verwich lungen im Mittelmeer hätte man also hier eine Möglich keil, grofte strategische Vorteile auszunutzen. Portoferraio, die Hauptstadt und gleichzeitig der Hasen von Elba, ist von hohen Burgen umgeben. Hier können nickt nur Seeflugzeuge schnelle Zuflucht suchen, sondern auch Kriegs schiffe, die in den sardinischen und korsischen Gewässern kreuzen, können sich hierhin zurückziehen. Bis zur italie nischen Küste sind am nächsten Punkt nur elf Kilometer. Von Piombino aus erreicht man mit der Eisenbahn schnell Genua und Nom. Damit ist die Lage Elbas noch ganz erheblich verbessert und verstärkt, da die Versorgung des Eilandes in jeder Weise sicheraestsllt ist. Tenn aanz auf sich gestellt, konnte Elba natürlich nicht als Stützpunkt gelten. Die Insel ist nur 224 Quadratkilometer gras; und hat 20 000 Einwohner. Wenn auch der imiw'r mehr ent wickelte Anbau non Feinen, Dünen und Mandeln gute Erträgnisse bringt, so müssen dach andere Nahrungsmittel in groften Mengen eingefiihrt werden. Genau so wichtig wie jene strategischen Anlagen, die jetzt aus der Insel ausgeführt werden, sind ohne Zweifel aber auch die Eisengruben, die seit ungefähr zwei Jahren mit grösstem Eiser ausgebaut werden. Bei dem Eisen mangel Italiens ist gerade der Abbau dieser hochwertigen Eisenerze, die übrigens im Tagbau gewonnen werden können, aufterordentlich bedeutsam. Die Bedeutung ist noch gestiegen, seit man dazu übergegangen ist, aus Elba selbst die Verhüttung dvr Erze vorzunehmen, die früher im Auslande verarbeitet wurden. Tie Eisenerze wurden übrigens schon von den Etruskern aus Elba entdeckt und verarbeitet. Ueberhaupt hat Elba in der Geschichte der Etrusker eine nicht zu unterschätzende Nolle gespielt. Als die Griechen von Tarnens die Etrusker bekriegten, wählten sie Elba als Sprungbrett. Im Jahre 459 v. Ehr. wurde die Insel durch eine sgracusische Schwadron besetzt. Das ganze Mittelalter hindurch spürte die Insel Elba alle Wirren, die sich aus dem italienischen Festland nbspielten. Es gehörte bald zu Pisa, bald zu Florenz, wurde schlieft lich von Philipp II. von Spanien erobert. Hundert Jahre später kam es dann als Geschenk zum Königreich Neapel und der beiden Sizilien. Unter diesen Umständen hätte Elba wohl in der Folgezeit eine ganz bedeutungslose Nolle gespielt — wie übrigens die Mehrzahl der Inseln an der italienischen Küste bis in die Neuzeit hinein — aber im Jahre 1802 wurde Elba im Frieden von Amiens an Frankreich abgetreten. Zwölf Jahre später wurde Elba dann durch die Ankunft Napoleons berühmt. Der Korse hatte noch immer den Titel Kaiser und hatte auch souveräne Neckte üker 100 Quadratmeilen rings um jenes Eiland. So katten jedenfalls die Mächte entschieden, die damals über Napoleons Geschick zu befinden hatten. Er kam am 5. Mai 181-1 auf der Insel an, wurde pompös empfangen, verbrachte aber in dem für ihn reservierten Gemeindehaus nur eine Nacht — da in jenen Mauern die Wanzen hausten. Morgens um 1 Uhr rift er aus und beruhigte sich erst wieder, als er koch aus den Hügeln über dem Hasen einen Palast gemietet kalte. Hier lebte er bis zum 20. Februar 1815 — als plötzlich die Unruhe in diesem damals schon kranken und zu schwerer Kor pulenz neigenden Manne so groft wurde, das; er sich in einer Nacht entschlaft, nach Paris zurückzukekren, koste cs, was es wolle. Europa atmete damals erst wieder auf, als St. Helena gegen Elba als Wohnort für Napoleon ver tauscht worden ivar. Elba selbst aber wurde damals an i>as Groftherzagtum To-'-'anien ükcrschrieben und ver schwand damit aus der Geschichte. Nun aber auf einmal besinnt man sich auf die frühere strategische Bedeutung. Jene beiden alten Forts, die Portoferraio beherrschen, Erlahmender Widerstand bei Irun San Sebastian vollkommen einaeschloffen — Die Nationalisten beschießen die marxistischen Stellunaen