Volltext Seite (XML)
i -6kkM niederge- > in dem erst Nständig neu : aus, das in nichtete. Der h um Brand- and der 1896 Anklage des eine iabck« Sekundungen ^end Bcwei> Dienstag war. sdorf der 51 n einer Kipp- Tr wurde mii us Ebersbach 171 sri rsi so? io, ins Zucht, g verurteilt« i Amtsunter« ähren Ehren« wer« Verseh hörde in der lassen. Mil ti. doch koin« Strafe in An- tergut Klein- e gespannten nter die Ma id im De sich! l * urwache ovens..Miss« -Präsident«»« den mehrfach rüsten Iah genau darau, :el au- aste, - du schön« der Orts- r Hauisch die xn neue Zel- die Spanien- s gehabt und aufs neue be- Stadtbezirk vionat dnrch- erwendcnden ober 193K in Obergeschoss, h die Ziegen- Körung wird . >»g 1SZ w. . irr« 17, -I.„l i», 19, in .irrgLoz sn . irr g 2lz ,s . irr g 30i :Ir . >r-g " . .irr« . irr, s irr, .00 so? In rro, oks» rvz ioo-o-7-f.i 23« seit! !N kanal eines lurrnes lFortsetzung solgl.s Interessante wo bereits Reste eines Todesurteil gegen die Sadistin kuner Wien, 8. Oktober. Die Klavierfabrikantengattin Jose phine Luner, die wegen sadistischer Marterung uiid Tötung ihrer Hausgehilfin zwei Wochen lang iin Mittelpunkt eines Eensa« tionsprozesies stand, wurde von den Geschworenen zum Tod« durch den Strang verurteil!. Ihr Mann erhielt wegen Tkühilfe zum Totschlag sechs Zahle schweren Kerker. Kom-r» -von T'T'L-LO Verla^r Karl kölrler öL Lo., 8erlin-2eirlenciork:: ^liekecirrc Vorbehalten, Hauptschrlftleitcr: Georg Winkel. veranlwortgch >11« Inhalt und VIlde«: Desrg wl,k»l In Dr«»dn» ««ranlworlllchtr «njelgenletle,: Ih«»d«r Winkel U, Dr«,d«». »ruck nn» ««»!,,: ««»»,»!, v»qdk»<r«»,i »««»»«,. P,U«kfti,tz« l7. D. A. IX. 3«: über 4200. — Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig. Eines der frühesten festen Schlösser, die der Deutsche Ritter orden in oem neugewonnenen Lande Preussen errichtete, war das Schl oh zu Elbing, das jedoch zerstört wurde, als sich die Städte in der znxiten Hälfte des 1k>. Jahrhunderts gegen die Herrschaft des Ordens auflehnten. Teile dieses Schlosses sind noch heule 'N der Ngnes-Mcgel-Schulc in Elbing erhalten. Um Umfang und Anlage dieses Schlosses, das einst nächst der Ma rienburg das schönste geivesen sein soll, festzustellen, werden gegenwärtig mif dem Hof dieser Schule sowie unweit davon auf dem Hof der Höheren Handelslchranstalt unter Leitung des Di« rektors des Städtischen Museums in Elbing. Professor Dr. Ehr lich, Ausgrabungen durcl-gcfiihrt, von denen man Aufschlüsse erwariet. Während man bei der Agncs-Miegel-Schule, früher beim Anbau eines neuen Gebäudeteiles die Kellcrgcn'ölbcs des Schlosses freigclegt wurden, u. a. Stein« Pflaster ans der Ordenszeit fand, konnten aus dem Hof der Handelslehranstalt ganze Mauerfundamente freigelegt ivcrden. Aufgefundene Reste von Formsteinen, zum Teil mit farbigen Glasuren, lassen auf den kunstvollen Bau des Schlosses schliehen, Bon den Ausgrabungen erwartet man vor allem eine Klärung der Frage der Anoronung von Haupt« und Vorburg; denn schrist« Der „Weltmeister" der blinden Passagiere Zm Hafen von Liverpool schnappte vor etwa acht Tagen bi« Polizei auf dem aus den Bereinigten Staaten gekommenen kimarddampser „Laconia" den zwanzigjährigen Amerikaner Russlcs Johns, oer ohne Ausweispapiere und Pah als blinder Passagier mit dem Dampfer nach Europa gekommen ivar. sich aber während der Fahrt nicht etwa im Kohlen- oder Frachtraum verborgen gehalten, sondern dreist an allen Deckspielen beteiligt und seine Mahlzeit mit den anderen, rechtmässigen Passagieren eingenommen hatte, ohne dass es einem der Schisfsbesassunq auf- 'gesallen wäre. Rufsles Zahns erklärte stolz der Polizei, er halte iroh seiner Jugend den Weltrekord im Blindfahren und werde sich auch durch die jetzige achttägige Haft in Liverpool und seine zwangsweise Abschiebung nach den Vereinigten Staaten auch in Zukunft nicht davon abhalten lassen, umsonst in der Welt her umzugondeln. Seine nächste Absicht in den Bereinigten Staaten sei es nunmehr, sich ohne Eintrittskarte als Zusäzauer In die Arena zum Kampf um die Boxweltmeisterschaft zwischen Max bchincling und Braddoch einzuschmuggeln, und er sei gewiss, dass «s ihm gelingen würde.... Vas mathematische Genie und seine 35 „Eltern" An der Universität Budapest erwirbt In diesen Tagen Martin Kun Kuti den philosophischen Doktortitel und erreicht damit die erste Stufe in einer sehr bemerkenswerten Laufbahn, die ihn voraussichtlich noch zu grossen Höhen führen wird. Er Ist als Sohn armer Bauern In einem Dorf in der Nähe von stlausenburg geboren. Nachdem er die Volksschule besucht halte, wurde der Knabe, um sich sein Brot zu verdienen, In die Lehre zu einem Maurer gegeben. Während seine Kameraden sich mit kpiclen im Freien vergnügten, ging der Junge in seinen freien klunden in die Bibliothek der Volkshochschule und versenkte sich in das Studium von Büchern, die von Algebra und Geome trie handelten. Auf die Mauern, die er mit seinem Lehrmeister ousmauerte, zeichnete er nicht, wie cs sonst Lehrsungen tun, al lerhand törichte Figuren, sondern schrieb algebraische Formeln «I und fügte geometrische Figuren hinzu, so dass sein Treiben seinen Kameraden höchst seltsam vorkam und sie ihn eher für halb verrückt hielten, als dass sie an ein kommendes Genie gedacht hätten. Eines Tages kam ein Pressevertreter aus Klausenbnrg zu- sällig vorüber und interessierte sich für den Jungen, der sich aus so merkwürdige Art beschäftigte. Er empfahl ihm dem Professor Barabas von der Universität Budapest, der ihn auf seine Kosten in die Hauptstadt kommen liess, um ihn einer Prüfung zu unter werfen. Mit höchster Ueberraschung stellte er fest, dass der Junge ein tiefes Wissen In den mathematischen Wissenschaften befass. Er hatte sich mit seiner ausserordentlichen Intelligenz alle die e der Laube ruhte Herr Lulas auf dem Streckstuhl, den Kops auf ihrem Kissen. Sie konnte einen leisen Schreckruf nicht unterdrücken. Er richtete sich aus. „Sie sind es, und ich dachte doch so an Eie, Elise!" Sie schien sich an das brüchige Lattenwerk zu klam mern. Ranken streuten ein scharfes Muster über ihr Kleid. Auf der Terrasse war es noch hell. Wie ein Lichtsce kroch es bis in den Eingang der Laube. „Wollen Sie sich nicht setzen?" Sie schüttelte den Kopf. „Damit zwingen Sie auch mich zu stehen." Seine Hand zog sie auf einen Stuhl nieder. Rittlings sag er aus dem seinen. „Ich habe den ganzen Tag nachgegrübelt, das können Sie mir glauben." „Ja, es war so ein Tag", gab sie ohne Sinn zurück. „Das was zwischen uns ist." „Nichts ist!" fuhr sie stolz auf. Dabei meinte sie zu sterben. Der Sensenmann. Also doch ein übles Vorzeichen. Ein Lufthauch lieh den Ranken geisterhaftes Lachen Es fror sie. Eine Dahlie schimmerte nah wie ein Antlitz und tränenüberströmt. Ihr klopfte das Herz. Wie kam sie fort? Aber sie musste wohl standhalten. „Warum sagen Sie das? Für mich wenigstens ist cs ein Besitz, den ich für nichts preisgebe. Ich weiss, dass ich nie vergessen werde — obwohl ich — vergessen muss." Die Lichter auf der Terrasse erloschen. Man sah einen Schatten in der Tür. Sie klinkte zu. In der Laube war es jetzt finster. Eines ahnte vom anderen nur den schwachen Umriss des Gesichtes. „Ich bin den ganzen Tag umhergeirri, sozusagen wie eine arme Seele. Sag ich es Ihnen oder nicht — aber ich kann doch nicht so vor Ihnen stehen! Erinnern Sie sich, als wir von der Lüge sprachen? Es gibt die schönen, die eine Sache ausschmücken, die notwendigen, die eine Sache gutzumachen streben — es gibt die abenteuerlichen, die Worte — fast könnte man behaupten, künstlerisch steigern — aber Gott helfe mir, ich habe es nie mit der Lüge gehalten und mein Herz liegt blank vor Ihnen, als könnten Sie es auf die Hand legen." »Ihr Herz?" Sie lachte böse. „Was habe ich damit zu schassen? Dass heute nicht gestern ist, für diese Richtig stellung hätte ich Ihnen wohl noch zu danken?" „Wie einen Lausbuben werden Sie mich nicht abkan zeln, Elise! Eine Absicht, Sie auch nur einen Augenblick zu täuschen, bestand nicht." Sie hätte aufweinen mögen — oder ihm ins Antlitz schlagen. Sie verkrampfte die Hände. Alles tat weh. Der Anblick des Hauses mit den blinden, erloschenen Fenstern. Diese anderen Fenster des Himmels, die jetzt hell und un ruhig blitzten. Der Geruch der Nelken verursachte ihr bei nahe Uebelkeit. Fortan würde sie Nelken hassen. „Ich habe Sie in diesen zwei Wochen — nun ja, cs ist eben über mich gekommen. Sie wären schon die Nichtige. Wahrscheinlich hätten wir einander das sagenhafte, einzige Glück geschenkt. Dabei hat mich die Frage nicht Ruhe finden lassen — spreche ich oder nicht? Aber schliesslich müssen Sie es erfahren — dass ich lange — verlobt bin." Kein Laut kam von ihr. Er fuhr fort' „Sonst bin ich verschlossen. Sie werden vorher nicht viel gemerkt haben. Ich meine, wie das in mir stärker geworden ist. Früher war ich auch so weit zufrieden. Damit hat es ein Ende. Ich weiss, dass ich mir alles verpfuscht habe, aber ich kann es der andern, die ich nicht liebe, nicht antun, sic einfach sitzenzulassen. So eine Schuftigkeit liegt mir nicht." „Sie sollen es auch nicht." Endlich fand sie Stimme — selbst die verdriinate Neiauna kehrte in dem Ueberströmen Kenntnisse selbst angeeignet. Der Professor, der selbst nicht über die nötigen Mittel verfügte, für die Ausbildung des jungen Mathematikers weiter zu sorgen, verfiel auf den Gedanken, das Interesse, das sein Bericht über das junge Genie bei dem Pub likum der Hauptstadt erweckt hatte, finanziell auszunutzen, und er gründete einen „Verein der Väter von Kun Kuti", dessen Mitglieder Herren und Damen werden konnten, die einen Bei trag zu zahlen geneigt waren, der dem jungen Mann ein re gelrechtes Studium ermöglichen sollte. Der Professor hatte mit seiner Anregung so grossen Erfolg, dass er in kurzer Zeit 35 Väter und Mütter zusammenbrachte, die für die Zukunft de» Jünglings sorgen wollten. von Grossmut und Mitleid zurück. Sie wusste, dass er die Wahrheit sprach. Weil er nichts unternahm, sich besser zu machen, so war cs an ihr, die Sache zu beschönigen. „Es muss ja mit Ihrer Braut — kein verpatztes Leben werden!" „Wenn Sie glauben, dass mir daran liegt? Ich habe verspielt, seit ich weiss, wie es anders hätte kommen können. Darum ist mir alles sträflich gleichgültig geworden." „Liebt Sie das Mädchen?" „Es lässt sich nicht so genau umschreiben — aber ich glaube wohl. Schliesslich braucht man nicht gerade glück lich zu sein. Aber ohne Selbstachtung kann man nicht leben." „Sie werden darüber hinwegkommen — und ich auch." „Man sieht nur nicht ein, wozu cs war — und ein Wiedersehen — ich weiss selbst, dass ich Sie nicht darum bit ten darf?" „Nein, es ist auch nur eine begrenzte Zeit schlimm. Jede Flamme wird kleiner, unterlässt man sie anzusachen. Zuletzt erstickt sie. Etwas Besseres kann ich Ihnen nicht sagen." „Ist eine Flamme nicht auch reinigend und erhebend? Jedenfalls ist es nicht ganz der gleiche Mensch, der nun des Weges gehen soll. Aus meinem Leben tilgen möchte ich es um keinen Preis." „Ach, ich weiss nicht", flüsterte sie, und brach in Tränen aus. Er war bei ihr. Er legte den Arm um sie. Hart und schnell hörte sie sein Herz an dem ihren. „Liebhaben — nicht vergessen — so furchtbar gern hab ich dich doch!" Sie tröstete ihn, während ihre Tränen flössen. Sie ver teidigte ihn gegen seine eigenen Anschuldigungen. Ihre Hand streifte über sein Haar. „Jetzt frag ich dumm — aber wie heisst du eigentlich?" „Karl." Sie wiederholte es nicht. Aber das Wort sank in ihr Herz. „Wir müssen ins Haus. Sie sperren ab." Er erhob sich. Ein bisschen mar ihr schwach. Sie tastete nach seiner Schulter. Er wollte sic küssen, aber sie wandte das Haupt. „Wir haben noch ein paar Tage Galgenfrist. Gottlob, dass wir diese paar Tage haben —" Sie gab keine Antwort. „Noch so spät draussen?" fragte die Pensionsinhaberin, die einen neuen Speisezettel anhestete. „Die Abende sind so schön. — Gute Nacht." Elise lief in ihre Kammer. Sie machte Licht. Die Pendellampe und das Lämpchen neben dem Bett Einen Augenblick sah sie ihr tränengerötetes Antlitz im Spiegel. „Ich verstehe das schon — einen Vorwurf kann man ihm durchaus nicht machen — wie soll man sich denn Helsen, wenn es über einen kommt? Ein paar Tage soll es noch so gehen? Das erträgt man nicht. Ein Mann ist wie ein Kind. Die Frau hat eigentlich immer die Verantwortung in so einer Sache. Ich hätte jeden um ihn vergessen — was kann man dafür? Aber um mich geht's nicht — mit mir werd' ich ein anderes Mal fertig. Handeln heisst cs jetzt und keine Zeit verlieren." Sie schob den Handkoffer hervor, der unter dem hoch beinigen Bett stand. Wäsche, Kleider, Jumper. Die „Hanseln" nahmen viel Raum weg. Immer sind zuviel Sachen für so einen kleinen Koffer. Und weil sie nicht sorg fältig geschichtet waren, weigerte sich der Deckel, zuzuklappen. Sie plumpste sich daraus. Abgesperrt. Die Blumen würde sie zurücklassen. Sollte sie ihm einen Bries schreiben? Nur keine Sentimentalitäten! Er würde schon wissen, wie ihr zumute sei, und dass sie vor sich und ihm einsach davon rannte — Als sie fertig war, warf sie sich auf ihr Bett. Sie lag mit gefalteten Händen, aus die sie das Kinn stützte. So blickte sie nach den Tannen, die das Fenster dunkel aus füllten. Mrs sagst du jetzt, lieber Gott? Es ist gut, dass du uns Kraft gibst, wenn wir schon das Glück nicht haben dürfen! Ehe sie alles, was gestern und heute gewesen, noch einmal durchdacht hatte, schlies sie ein. Ties und fest, so dass sie früh am andern Morgen erwachte. Sie tappte mit dem Koffer die Treppe hinab. Die Hausfrau hantierte bereits in der Küche. „Ja, denken Sie — ich hab mir's zurechtgelegt — ich gehe ein paar Tage früher —" „Weil von der Frau Mutter so lange kein Bries ge kommen ist?" gab die andere zurück. Das Sortieren der Briefe gewährte ihr ein wenig Einblick in die Angelcgen- heiten.ihrer Mieter. Elbing gräbt sein altes Ordensschloß aus Lin „Freilichtmuseum" zur 7OO-)ahr-Feier der Stadt liche Aufzeichnungen oder Pläne -es alten Schlosses sind nicht mehr vorhanden. Es ist geplant, bis zur 700-Iahr-Feier Elbings im nächsten Jahre die Ergebnisse dieser Ausgrabungen gewissermassen al» Freilichtmuseum zugänglich zu machen. 3. Fortsetzung. Sie eilte aus dem Garten. Sogar ihr Kopfkissen ver. nass sie in der Laube. Vor dem Haus befand sich Herr Lu kas nicht und auch nicht unter den Tannen, wo Tische und Bänke aufgestelltwaren. Sie hielt im Salon Nachschau. Lächerlich — er würde sich die Zeit kaum mit den Reise broschüren dort vertreiben. Endlich stahl sie sich vor seine Tür. Der Schlüssel hing. Da hatte sie es also. Er war spazieren gegangen. Nun ja. Wenn sie es einfach ver schlief! Sie würde Mühe haben, ihm begreiflich zu machen. Allmähli chkehrte die frohe Spannung zurück. Mit einem Buch wartete sie vor dem Haus. Aber nicht einmal auf diese Weise gelang es ihr, seiner habhaft zu werden. Es dämmerte noch nicht, die Farben indes hatten ihre warme Kraft verloren. Der Saum der nahen Tannen wurde schwarz. Es glich einer unendlichen Trübsal, die alles um spann. Aber plötzlich brach gnadenvolles Leuchten durch. In dieses Matte. Müde, farbloser noch als grau, funkelte das erste Fensterlein aus der himmlischen Herrlichkeit herab Lin Stern stand Uber dem Haus. Als Elise den Speisesaal betrat, mit dem Kruzifix an der Wand und den vielen stroheingeslochtenen Stühlen an dem gedeckten Tisch, sah Herr Lukas bereits an seinem Platz. Während sie die Tür zu hüten meinte, hatte er das Haus von der Küchenseite betreten. Hiess es, dass er ihr aus alle Fälle aus dem Weg ginst? War es Absicht? Sie fühlte sich brennend erröten. „Nein, nein, ich täusche mich! Das kann Eott nicht wollen. Und heute in der Kirche? Er hat mich doch nicht hierher geführt, einzig, dass ich etwas so Schreck liches erleben soll? Man nennt ihn doch: Euter Eott und Vater! Ich bin so auseinandergefallen. Einen ganzen lan gen Tag warten — sicher ist es, dass Herr Lukas einfach be leidigt ist! Sie konnte das sofort feststellen. Sah er auf gebracht aus? Ein paar Atemzüge laug richtete sie den Blick voll auf ihn. Sie sah nichts. Sie war so überaus verstört. Nach dem Abendessen entspann sich ein Gespräch über Tagesereigniss. Die alten Damen umringten den einzigen Mann in ihrer Mitte, als erwarteten sie den Ausspruch eines Orakels. Elise hatte Lust, die Gesellschaft sich selbst zu überlassen. Voller Ungeduld hielt sie indessen stand. Mittlerweile hatte man die Terrasse aufgesucht. Die be leuchtete Rückwand des Nebenhauses zeigte jede Veräste lung eines Klettergewächses, das sich wie eine riesenhafte -pinne ausbreitete. Der Himmel mar jetzt betupft mit Machem Gold, an manchen Stellen nur glomm es stärker. Zm Westen sank der letzte Tagesschein in einem einzigen tiefblauen Streifen. Ohne sich zu verabschieden, hatte sich Elise nun doch da vongeschlichen und flüchtete in ihr Dachstübchen. Das offene Bett schimmerte hell und kühl. Gegen den kleinen Vor hang zackten sich dunkel die Blumen. „Euch sollte man am besten wegwersen!" Traurigkeit war es nicht — alles in ihr kochte vor Wut. Die Kleidungsstücke streute sie achtlos um sich. Da siel es ihr ein, das Kissen hatte sie in der Laube zuriickgelassen. So hatte sie die Plage, sich nochmals anzu kleiden. Die Treppe knarrte. Still war es auf der Ter rasse geworden. Die Haustür war noch nicht abgesperrt. Einen ganz andern Garten betrat sie. In den Winkeln ballten sich Schatten. Es griffen die Ranken nach ihr. Es qualmte schwer. Der Kies seufzte unter ihrem Tritt. Noch unterschieden sich Farben, wo der Schein aus einem Fenster traf, aber matt und weich legten sie sich zusammen, als schlmsimerten auch sie. Sie blickte zum Himmel auf. Selt sam geht es sich unter Sternen. Es antwortet ihnen das Herz. Endlich findet es seinen Weg empor. Es raschelte. Es schlüpfte Uber ihren Fuss. Etwas streifte an ihrer Wange vorbei. Ein Vogel gluckste. In