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Menö-Ausgabe kür L«ipzia und Vvrvrl« Sur» uns«« LrSa»r V»AUA v. und Speiltenr« rmaltüsilch In« kau, -«drochtr monatlich 1.4S M., vierteYilhrUch Z.75 M. Sri Sir Geschäst.ftell«, unser» ZUialea und Ku»sod,N«U«n ad-,holt: monatlich 1M., vierteljährlich Z M. Vurch dl« Post: Innerhalb veutschlanS» und S« Seutsch«« Kolonien monatllch 1^0 M.. »irrteljilhrllch 4-i» M., auoschliehlich postbesteUgelS. va» Leipziger Lagedlatt «scheint werktog« Lmal,«onn»u. Zeiertag» > mol. 2» Leipzig, Sen Nachbarorten und -en Grien mit eigenen Zilialen wird di« stbendouogade noch am stdend de» Erscheinen» in» Hou» gritesert. 0«Un« NeSaktion: Ja Sen Zelten 17. Zrrnsprech.slnschluIZ: Hans« Nr. 447. Amtsblatt des Rates und despolizeiarntes der Stadt Leipzig NrSaktion und »rschdstssteUe: ?»hann«»goss» Nr.«. o Zernsprcch-stuschlust Nr. >«»»4, 14S4Z und 14S44. ISS. Jahrgang ldr Inserat, au» Leipzig und Umgebung di« /4")VIgkllp»LIs« » tspaltig»pet>tz«ll«4dps.,d>»N»Nomri,ilet M., von au»wdrt» SS Pf., Neklamen 1.4» M.. Klein» stnzeigen dlevetitzeil, nu« 4» Ps.b.wirdrrhol.Nob., Inserat» oon »«Hörden im amtlichen««» die Petit» zeit, sa ps. Oeschöstoaazeigen mit plahvorschrisl >m Preis» erhöht. Nabatt nach Loris. «etiag»n: »esamtausi. S M. da» Lausend au»schl. Postgebühr. Anzeigen-stnaahme: )ohannl»gost«I, b«i sämtlichen silialen »«« Leipzig« Lagebiatte» und alten flnnoncen»Exp«dition«n de» In» und stuolande». »eschäftosteUr sür verlin u. Sie pr. »randenbura: virektionwalt«Zlieget, »rrlin S >4, vr» den«Straß«»7. Zernsprech-stnschluß: Morihplatz 10141 M. 424. /reilag, aen 2l. Kugiili. 1914. Das Schicksal Belgiens Unterredung mit dem neuen österreichisch-ungarischen Botschafter in Berlin. — Italiens Neutralität. — Abschiebung lästiger Ausländer. — Bestrafte Wucherei. — Raufereien in der guten Gesellschaft in Monte (Larlo. — Französische. Polizei im neutralen Monako. Der Einmarsch in Brüssel darf nicht als eine selbstverständliche, nebensächliche Maßnahme oder als zierrätliches Schaustück betrachtet wer den. Wir haben uns bereits in unserer Morgen ausgabe über die spät in der Nacht cingelaufene Meldung geäußert und darauf hiugewieseu, daß der Marsch nach Norden zur Hauptstadt des Landes bestimmt ist, etwaige noch vorhandene Einbildungen auf belgischer Seite vollends zu zerstören. Tic Nachricht über den Einmarsch in Brüssel traf mit einer Kundgebung des Ge il eralqu ar tiermeistcrs v. Stein zu sammen, die sich ausdrücklich gegen die im deut schen Bolke entstandene Befürchtung wendet, das Anerbieten des Reichskanzlers zu einem friedlichen Abkommen beruhe aus einer Neigung zu Zugeständnissen. Der (Hencralquartiermeistcr hält deshalb folgende erläuternde Bemerkung für notwendig: „Diese Befürchtung ist unbegrün det. Es handelte sich nach unseren ersten Er folgen um einen leßten Versuch, die irregelei tete Meinung Belgiens zu seinem eigenen Besten umzustimmen. Da Belgien unser Entgegen kommen abgciviesen hat, so hat es alle folgen seines Handelns selbst zu tragen. Die cingc- leiteten Operationen sind durch das Schreiben an die belgische Regierung nicht einen Augcnbli ck aufgchaltcn worden und werden mit rücksichtsloser Energie durchgeführt." Die gleichzeitige Meldung von der Besetzung Brüssels beweist, daß tatsächlich von einem Vcr- zug der militärischen Schritte keine Rede war. Die belgisckje Regierung halte cs allerdings in der Hand, den Fortgang der Dinge aufzuhalten, sic durfte aber keinen Augenblick mit einer Zu sage zögern, die ihr der Reichskanzler durch eine überaus freundliche, ja schmeichelhafte Anerken nung der Tapferkeit, „die sich gegen große Ueberlegcuheit auf das glänzendste bewährt hat", so leicht zu machen suchte. Zn ihrer blin den Hoffnung auf die rasche Hilfe Frankreichs und Englands hat sie auf die Rettung aus der Not verzichtet. Belgien hat, wie der General- quartiermcister sehr richtig betont, jetzt die Fol gen selbst zu tragen. Damit wird auch der Aus legung eines Satzes in der Note des Reichs- kanzlers, wonach cs scheinen konnte, als dürfe auch ein fcindlictieS Belgien noch über die Un- antastbarkcit des Königreiches sicher sein, ein Ende bereitet. Es ist jetzt nichr die Zeit, sich über die Zukunft des Landes Gedanken zu machen oder Vermutungen zu äußern. Vor läufig haben wir andere Sorgen. Aber das hindert nicht, der belgischen Regierung vor. zuhalten, daß sic ihren Wagen auf das falsche Gleis geschoben hat. Weder Frankreich noch Eng land werden voraussichtlich dazu gelangen, den Schaden Belgiens wieder gutzumachen. Wie für den einzelnen Menschen, so kommen auch für Staaten Schicksalsstundcn, die über Glück und Unglück entscheiden. Tic Geschichte Belgiens lM ihre Ruhmes blätter. Die Verfassung galt als ein Muster frei, heitlicher Einrichtung. Tie Bedeutung der bei. gischen Industrie, der wirtsck)aftlichc Aufschwung — man denke an das mächtig aufgeblühte Ant werpen — sind lveltbekannt. Die große Hinter lassenschaft des geschäftskundigen Königs Leo. pold, der Kongostaat, eröffnete eine weite Fern sicht. Gleichwohl ist Belgien eigentlich nie -u einem festen Volksgefügc geworden. Von den 7,5 Millionen Einwohnern sprechen 2,5 Mil lionen französisch. Waren Regierung und Volk wesentlich dem Einfluß französiscl-en Geistes und französischer Lebensauffassung ergeben, so btte- den die dem Deutschtum verwandten 3 Millionen Flämen ein eigener Stamm, der sich gerade in den letzten Fahren gegen das Franzosentum größere Geltung erzwang. Diese Flämen sind indes von uns, wie sich jetzt herausstellt, falsch eingeschätzt worden. Mit ihrem vielgerühmten Verständnis für deutsche Art ist es schlecht be stellt. Ein übermäßiger Klerikalismus hat dasür gesorgt, daß im Volke, namentlich aus dem Lande, keine Schulbildung aufkam, die erziehe risch hätte wirken können. Wohl mit Recht fragen wir: Wo sind die guten Früchte des viel gerühmten klerikalen Systems, des Klosterweseus, der Tätigkeit der Orden?! Kaum drohte die Kriegsgefahr, so lösten sich alle Baude, und die scheußlichste Verrohung machte sich in Schand taten ohnegleichen Luft. Nicht etwa bloß in den Städten, wo sich ein internationales, raublusti ges, ablyn^dustiges Pöbelgemisch herumtrcibt — wir hörten mit Schrecken und Empörung aus den amtlichen Mitteilungen wie aus den Briefen unserer Soldaten, wie allenthalben die wackeren Landbewohner an niederträchtigster Mcuchelmörderei ihr Wohlgefallen fanden. Nein, dieses Belgien hat nicht nur politisch schlecht abgeschuitten — es hat sich selbst geschändet, und cs kann lange warten, bis wir seine Sün den vergessen. Schlimm genug, wenn seither Hunderte von Familien in Rheinland und West falen ihre Kinder belgischen geistlichen Anstalten und Schulen anvertrautcn. Wir hoffen, auch das wird ein Ende haben! Italiens Neutralität. Rom, 21. August. (Eig. Drahtm.) Eine offiziöse Note erklärt die von ungeduldigen Nationalisten in folge der französisch-englischen Aktionen in der Adria befürchteten Gefahren für unbegründet und bekräftigt nochmals den Willen der Regierung, an ihrer Neutralität und Wahrung der italienischen Interessen zum Wohle Italiens und Europas un verbrüchlich fe st zuhalten. Eine Unterre-ung mit -em neuen öster- reichisch-ungarischen Sotschaster in Serlin. D Berlin, 21. August. Der österreichische Bot schafter Prinz von Hohenlohe, der am Mitt woch getroffen ist, ist bereits mehrfach von Aus fragern ausgesucht worden. Einem Mitarbeiter der „Bossischen Zeitung" gegenüber sprach er seine leb hafte Genugtuung aus über die einmütige Begeisterung, die in Oesterreich für den treuen Bundesgenossen herrsche, die um so mehr Bedeutung beanspruche, als unter dem Gewichte der letzten großen Ereignisse die zahlreichen Bolksstämme der Monarchie zu einer gewaltigen Ein heit geworden seien. Dann sprach er von den glänzenden Waffenerfolgen, die den österreichischen Truppen bisher auf dem serbischen Kriegsschau plätze beschieden gewesen sind. „Man muß bedenken, daß es unsere Truppen dort nicht nur mit einem er bitterten und kr!ensacm"bntcn Gegner 'u tun haben, sondern daß unsere Kriegführung Schwierig keiten des Geländes gegenuberstehe, die an die Ausdauer der Truppen und die Geschicklichkeit der f ührung ganz außerordentliche Anforderungen stellen. Zu den natürlichen geographischen Schwierigkeiten kommen gegenwärtig Ueberschwemmungen, die das Gelände fast ungangbar machen, und was von den Militärkräften vielfach nicht genügend beachtet worden ist. ist der Umstand, daß jetzt gerade die Mais felder in Reife stehen. Der Vormarsch über diese Felder, deren Ernteertrag uns sonst vielleicht will kommen wäre, verlangt die Aufbietung aller Kräfte. Aber wir hoffen zuversichtlich, daß nichts in der Welt imstande sein wird, den Sieg der österreichischen Truppen, gleichwie den der deutschen Waffen, aurzuhalten. Abschiebung lästiger -wslän-er. Berlin, 21. August lEig. Drahtbericht.) Die Reichsregierung hat, wie wir erfahren, mit Schwe den Verhandlungen eingeleitet zum Zwecke einer Abschiebung der in Deutschland auf Staats- kosten internierten russischen Staats angehörigen, soweit sie nicht militärfähig sind, nach Rußla nd über. Schweden. Ein Beamter des Auswärtigen Amtes ist zur Vorbereitung der Anüelegenheit nach Stockholm abgefahren In Deutschland sind zurzeit etwa 4SVVV Russen von den Staatsbehörden zu ernähren und zu verpflege». Endlich geschieht das, was die Oeffentlichkeit schon längst erwartet harte Zalsche Mel-ungen. Berlin, 21. August. Ausländische Zeitungen haben vielfach berichtet, daß die Generale von E m m i ch, v o n Deimling und v. d. Marwitz verwundet, gefallen oder gefangen genommen worden seien. Diese Nachrichten sind unwahr. Deutsche Zeitungen haben aus der über das Gefecht bei Schirm eck verbreiteten Mitteilung ge schlossen, daß schwere Artillerie verloren gegangen sei. Schwere Artillerie war garnicht beteiligt, sondern nur einige Znsanteriebatailloneder Festungsbesatzung mit einigen Fe l d g e s chii tz e n. Sestrafte Wucherei. Berlin, 21. August. (Eig. Drahtm.) Wie wir erfahren, sind im Bereiche Groß-Berlins während der ersten beiden Mobilmachungswochen zwölf Geschäfte polizeilich geschlossen und über 120 verwarnt worden, weil sie sür Lebensmittel und andere Artikel usw. Wucher preise genommen hatten. Unter den geschloßenen Geschäften befinden sich auch zwei Waffen- -andlungen, die Kriegspistolen mit über fünfzig Prozent Aufschlag den einrückendcn Reservemannschaften verkauft hatten. (Man sollte diese geschätzten Firmen mit Namen aufführen! D. Red.) Ein hocherfreuUchek Erlast. Berlin, 21. August. (Eig. Drahtmeldung.) In folge eingegangener An-eigen hat das Krieasministe- rium Anordnung gegeben, daß die Lieferungs austräge an solche Firmen, die trotz der besonders großen Heeresaufträge Entlassungen von Ar beitern oder Lohnkürzungen vornehmen oder vorgenommcn haben, zurückzuziehen sind Bei Vergebung neuer Aufträge ist die Abgabe einer entsprechenden Versicherung zur Vorbedingung gemacht. Vie gnädigen Nichter von Paris. München, 21. August. Wie Schweizer Blätter melden, hat das Pariser Polizeigericht am 12. und 13. August insgesamt 94 Personen, die vom 4. dis 9. August deutsche Firmen und deutsche Häuser geplündert hatten, zu Strafen von drei Monaten bis zwei Jahren Gefängnis verurteilt, sämtliche Verurteilte mit zwei Ausnahmen jedoch der bedingten Begnadigung empfohlen. Ein Srief von S. m. S. Augsburg" wird uns zur Verfügung gestellt. Er lautet: „Liebe Eltern! 2n aller Eile den angekündigten Brief! Heute mittag liefen wir unter brausendem Hurrarufen der Bevölkerung in ... ein. um unfern Kohlenbedars zu decken. In der Nacht geht es wieder los. Ran an den Feind! Am meisten wird Euch ja wohl unsere Beschienung von Libau interessieren. Älso in kurzen Worten den Verlaus: Am Sonnabend gegen 8 Uhr acends kamen wir vor Libau an, nachdem wir glücklich die von den Russen gelegten Minen passiert hatten. — Malt Euch aus, ,edc Sekunde klar zum in die Luft fliegen! Sauber, was? Ich iaß als Ausguck im „Krähennest", d. h. in dem 40 Nieter hoch gelegenen Mastkorb, wie Ihr wohl sagen wiirder. Wäre wahrscheinlich am höchtten geflogen. Der Kriegsgott hat cs sichtlich gut mit uns gemeint: erstens haben wir uns auf keine Mine gesetzt, zweitens klarte im Augenblick der Beschießung der Nebel auf und drittens erfolgte — es ist anzu nehmen, daß Revolutionäre ihre Hand im Spiele hatten, da in Libau Revolution herrscht — eine gewaltige Explosion der Pulvermagazine, deren Flammen uns Richtung gaben und die Kanonade wesentlich erleichterten. Da im südlichen Teile der Stadt viele Deutsche wohnen, wurde nur der nörd liche, in dem Befestigungen usw. „lagen", beschossen. Uederall flammte es auf! Der Brand begann. Gegen 8 Uhr 20 Min steigt plötzlich eine weiße hohe Rauchsäule zum Himmel. Eine Feuergarbe schießt empor, ein Krach, donnerähnlich erfolgt: die Ballons der Gasanstalt sind explodiert. Dann stürzt das Offizierkasino ein. die Kasernen und Ba racken fangen Feuer. Bald ist der ganze nördliche Teil ein Flammenmeer. Um 8'-e Uhr wird die Beschießung abgebrochen. Wir traten die Rückkehr unbeichossen und von feindlichen Schiffen unbehelligt an, nachdem wir unsere Aufgabe in jeder Hinsicht voll und ganz erfüllt hatten. Lange noch leuchtete am Horizont der Schein der Flammen von Libau — Eine russische Viplomatenfrau über -en Krieg Den „Hamb. Nachr" wird von einer Frau folgen des kennzeichnende Erlebnis mitgcteilt: „Ich fuhr am 1. August von Frankfurt a. M. bis Hamburg zusammen mitderFraudcsfrüheren russischen Gesandten in K. Wir kamen mit' einander ins Gespräch, und nach einigen oberfläch lichen Bemerkungen gerieten wir sofort auf das Thema, das alle Gemüter beherrschte: den Krieg. Sie als Russin war absolut nicht davon zu über zeugen, daß Deutschland alle Hebel in Bewegung ge setzt habe, den Krieg zu verhindern, sondern be hauptete im Gegenteil, wir, nur wir und Oesterreich- Ungarn hätten den Krieg gewollt, da wir ganz genau wüßten, daß es jetzt der ungünstigste Augenblick für Rußland sei. Sie meinte: „Wir (Rußland) sind ja erst halb fertig (!) mit unseren Vorbereitungen für das Heer und die Flotte, unsere Befestigungen sind halb fertig, alles werden Sie wieder zerstören. Gegen Ihre großartige Organisation können wir nie ankommen. Frankreich ist für ein en Krieg gar nicht gerüstet. In Rußland ist Hungersnot in vierzehn Pro vinzen, das ist ein Gebiet fünfmal so groß wie Deutschland, der siebente oder achte Teil von Ruß land. Für diese Provinzen muß sofort etwas ge schehen, sonst bricht dort die Revolution aus. Außer dem haben wir kein Geld, wenn es zum Kriege kommt. Die Polen wühlen gegen uns und werden im Kriegsfälle nicht ruhig bleiben." Der Frau kam nicht einen Augenblick der Gedanke, daß Rußland siegen könnte, sic war so verzweifelt, als hätte Rußland schon den Krieg ver loren. Verschiedene ihrer Verwandten sind russi sche Diplomaten, und sie schien gut unterrichtet zu sein." Burenkommandant Hooste als Kriegs freiwilliger. Die „Lauschaer Ztg." schreibt: Der weiten Kreisen durch seine Vorträge beim Flottenverein wohl bekannte Burenkommandant Jooste ist als Frei williger bei der deutschen Marine ein getreten. Auf einer Feldpostkarte an den Vor sitzenden des Flottenvereins teilt er mit, daß er sich sogleich gegen seinen alten Feind (England) gestellt und daß genug Mauserpillen vorhanden wären, John Bull zu empfangen. fien-erung von pariser Straßennamen. Aus Paris wird gemeldet: Der französische Ministerrat genehmigte den Be schluß des Seinepräfekten, die Avenue allemande in Avenue Jean Iaurss und die Rue Berlin in Ruc Liege umzutaufen. Die französische Regierung hat ganz recht getan, durch Beseitigung der unangenehmen Straßennamen dem dringendsten Bedürfnis von Paris sofort ab zuhelfen. Von anderen Sorgen werden die Herren Minister zurzeit wohl kaum beschwert sein. weitere Mel-ungen. * Der Bischof von Luxemburg und der lnrem. n giiche Staatsminister Epichen richteten einen Aufruf an die Geistlichkeit und die Behörden des Großkerzogtums, in dem sie diese auf fordern, die luxemburgische Bevölkerung vor heim tückischen Anschlägen gogen die deutschen Sol daten zu warnen. * * Regierungsrat Dr. Micheli» vom Direk torium der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte ist in einem Gefecht der letzten Tage an unserer Ost- arenze als Leutnant der Reserve gefallen. Dr. Micheli» war der Schwiegersohn des Leiters der sozialpolitischen Abteilung im Reichsamt des Innern, Exzellenz Caspar. * * In Aachen wurde ein belgischer Spion gefaßt, der in deutscher Soldatenuniform steckte und seit drei Tagen sich hier Herumtrieb. Er wird heute erschossen. Drei Mitglieder des Iung- deutschlandbundcs werden vermißt. Man l befürchtet, daß sie an der belgischen Grenz» ver unglückt sind. * Dem freiwilligen Automobilkorps ist der berühmte Physiker Professor Dr. Nernst beigetreten. * Dem „Escher Tageblatt" in Luxem burg, das für Deutschland ungünstige Nach richten verbreitete, wurde von den Militärbehörden das weitere Erscheinen untersagt. Der Verleger und der verantwortliche Redakteur wurden verhaftet. Ueber Sie wirtschaftliche Lage -er sächsischen In-ustrle im gegenwärtigen Kriege führte Syndikus Dr Stresemann auf der außer ordentlichen Hauptversammlung des Ver bandes Sächsischer Industrieller folgen des aus: Der Charakter der sächsischen Industrie al« über, wiegende Exportindustrie dringt es mit sich, daß der Weltkrieg besonders schwer aus unserem sächsischen Erwerbsleben lastet. Mit Ausnahme der verhältnismäßig wenigen Firmen, die augenblicklich Militärliejerungen herzustellen haben, und mit Aus nahme solcher Betriebe, bei denen, wie in der