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v«rtag«ott Dr««d««. Anzeigenpreise! dl« Ispallig« 77 mm breit« Zeil« S Psg.r siir Familienanzeigen b Psg Für Platzwllnsch« linnen wlr lein« Dewü-r lelpe«. «rschelnl l> mal »lichenilich. Aianalllcher Bezngaprel, durch Irüger «lnschl. »0 Psg. bz«. « Psg. Trügerlohn 1.70; durch di« Post 1.70 «Inlchlleblich Postüberwelsungagebühr, zuzüglich SS Psg. Post-Bestellgeld. Sinzelnummer 10 Psg., Sonn. u. Festlag,nummer 70 Psg. Abbestellungen müssen spSIesten, «ln« Woche vor Ablauf der vezugszelt schrisilich beim Verlag «Ingegangen sein. Unser« Lellge, dllrsen kein« Abbestellungen «nlgegennehmen. Nummer223 — 35.Iahrg Sächsische volkssettuns Schristleltung: Dresden-A., Pollerstr. 17, Fernruf 70711 u. 71017 lS-schüstsst-ll«, Druck und Verlag! Germania Buchdruckerei u. Verlag Th. «. D. Winkel, Polierstraste 17, Fernruf 7101«, Postscheck: Nr. ISIS, Bank: EtadtbarU vreod«, Rr. «707 Mittwoch, 23. September 1S3K 3m Falle von HSHerer DewaN, verbol, elnlretend« Vetrleb»- stSrungen hat der Bezieher oder Werdunglreibend« letne A» sprllche, sall, dl« Zeitung ln beschränktem Umfang«, o«rspät«I oder nicht erscheint. rrrjüllungsort ist Dresden. Beratung über die Zulassung -er abessinischen Delegation Krisenstimmung in Genf pessimistische Feststellungen -er franz, presse Große Verlegenheit über die plötzliche Ankunft des Aegus in Genf Genf, 22. Sept. Die Völkerbundsversammlung hat am Diens tag,vormittag die Üblichen Ausschüsse eingesetzt. Wie immer i» den letzten Jahren, wurde auf die Bildung des dritten Ausschusses siir Abriistungsfragen verzichtet, jedoch wurde dem Präsidium die Befugnis erteilt, ihn gegebenenfalls iin Lause der Versammlung nachträglich elnzusetzen. Das wäre vor allem dann der Hall, wenn die angeliiindigte französische Abriistungs- tiiiliative Tatsache würde. Um 11 Uhr vormittags begann eine neue Beratung des Boll m achte „Prüfungsausschusses über die Zulassung der abessinischen Delsgation. Die Abessinier haben dem Ausschuß eine Denkschrift über ihre Rechtslage unterbreitet und verlangen, vor einer Beschlußfassung von ihnen gehört zu werden. Auch wollen sie, daß die Versamm lung crst 21 Stunden nach Erstattung des Ausschußberichtes eine Entscheidung trifft. Paris, 22. Sept. Die durch die Anwesenheit der abessinischen Abordnung bei der Völkicrbundsvcrsammlung und die plötzliche Ankunft des Negus in Genf hervor gern feneVerschärfu ngderpolitischen Lage wird nm Dienstag von der gesamten Morgenpresse eingehend be sprochen. Es wird festgesteiU, daß In den Kampf zwischen den großen Mächten, die den Wunsch haben, die Rüeliliehr Italiens In den Völkerbund zu erleichtern, und den kleinen Mächten, die die Grundsätze des Völkerbundsstatuts energisch verteidigen, der erste 'Abschnitt von den kleinen Ländern gewonnen worden sei. So schreibt der Malin, die Beratungen des Völkerbundes hätten in einem Ficberzustand begonnen. Falls die abessinische Abordnung nicht ausgeschlossen werde, sei die Abkehr Italiens von Genf unausbleiblich, was sich auf die Vorbereitung der Fünfmächtekonferenz und die zukünftige Ordnung in Europa auswirkcn werde. Der „Excelsior" stellt fest, daß die Ankunft des Negus in Genf die Mißstimmung, die über der Völkerbundsversammlung liege, nur noch verstärkt habe. Das „Journal" stellt seinem Bericht in großen Schlag zeilen voran: „Aufregung in Gens". „Die Ankunft des Negus setzt die Regelung der heiklen Abcssinienangelegenheit wieder miss Spiel". Der in Genf weilende Sonderberichterstatter des „Petit Journal" hebt hervor, daß diesmal die Völkerbundstagung in einer Atmosphäre der Unruhe und des Kampfes eröffnet worden fei. Die Wandelgänge des Völkerbundspalastes glichen den Wandelgängen eines Parlaments am Vorabend einer Regie rungskrise. Das marxistische Gewerkschaftsblatt „Peuple" schreibt: „Die Genfer Versammlung in Verlegenheit... Man möchte die Abessinicnangelcgonheit gerne los werden!" Bel Gesprächen in Genf stelle man fest, daß Frankreich heutzutage vielen Politikern in seiner Politik als gelähmt er scheine. Nach Meinung der großen ausländischen Völkerbunds vertreter könnte Frankreich vielleicht noch durch eine klare und entschlossene Haltung die Staaten der Kleinen- und der Balkan- Entente wieder heranholen. Aber cs sei offensichtlich, so heißt es in dem Aussatz weiter, daß jeder Tag, der dahingche, gegen Frankreich arbeite. Der entscheidende Punkt des ganzen Problenis für Frankreich — so scheine es zum mindesten den Bölkcrbundsdelegierten — liege in der Notwendigkeit, sich entweder jetzt für eine wirkliche Bündnispolitik mit Sowjetrußland zu entscheiden — oder eine solche abzulehnen. Auseinandersetzung mit der Herzogin von Moll „Oie Gefahr kommt von Sowjetrußland" Tie englische Glaubensliga kämpft gegen den Bolschewismus London, 22. Sept. Zu der Behauptung derHerzogin von AIholl, daß die deutsche Wiederaufrüstung eine größere Gefahr für die Welt darstelle als der Kommunismus, veröffentlicht der „Daily Te legraph" eine Zuschrift von Lord Glasgow, der zusammen mit der Herzogin von Atholl den Vorsitz über die sogenannte Liga siir Verteidigung des Glaubens innehat. In dieser Zuschrift führt Lord Glasgow aus, daß er ebenso wie der Vor stand der Glaubensliga völlig anderer Meinung sei als die Her zogin. Wo immer die widerwärtige Weltanschauung des Kom munismus blühe, da werde der Feldzug gegen alle Religion er barmungslos durchgesührt. Die Glaubensliga verfolge das Ziel, die Religion und Moral gegen die Propaganda des Bolschewis mus zu verteidigen. Die schreckliche Lage in Spanien und die Ausschreitungen und Greueltaten gegen die Kirche und ihre Vertreter seien das Ergebnis anhaltender bolschewistischer Propaganda und sollten England zu dem Beschluß veranlassen, das englische Volk vor diesem liebel zu bewahren. Die Gefahr, so stellt Lord Glasgow fest, komme von Sowfetrußland, nicht von Deutschland. Er sei soeben von einem Besuch in Deutschland zurückge- kchrt und könne nach sorgfältigen Nachforschungen feststcllen, daß die Ansicht der Herzogin von Atholl in dieser Frage völlig falsch sei. Palästina in Erwartung der englischen Truppenverstärkungen / SS..L! V London, 22. Sept. In Palästina sind jetzt alle Vor bereitungen siir die Verteilung der neuen Truppenrxrstärkungen aus England getrosten. Die ersten Ergänzungsbataillone wer ten im Laufe des l>eutigen Tages in Haifa erwartet, das den Charakter eines großen Militärlekgers in Kriegszeiten angenom- neu hat. Der militäriselze Ot»ert»efehlslmber. Generalleutnant Till, reist von Ierusaiem nach Haifa, um die Truppen z»er- sonlich zu begrüßen. Die Eisenbahnlinien Pal ä st i n a s stehen unter der Kontrolle der Militärbehörden und werden in den nächsten Tagen säst ausschließlich für Truppentransporte verwendet werden, lleberall sind militäriselze Vorsichtsmaßnahmen getrosten woßden. um An schläge arabiscizer Ausständischer aus die Zitzze zu verhindern. Im Gebiet von Jerusalem werden zwei Insanteriebrigaden un« l-rgebracht werden. Vier „»eitere Brigaden „»erden aus die Ge> b .ie von Jaffa. Nazareth. Hastet und Nablus »»erteilt Z„»ei I stanterie-Vataillone haben die Mnvachumz de r Eilentmyueu zu übernehmen. Das britische Hauplguartivr wiiH vorläujig m Jerusalem mrbleiGti. Der syrische Ausständischensührer Fauzi Vey hat sich .ach englische» Meldungen in dein Gebiet zwischen Tulkaram und Jenin ielt-tesetzt Dieses Gebiet sei jetzt als das ..Dreieck des Schreckens" ixkannt. Die Londoner Morezenbläner verönen:- licix'n eine Erklärung Fauzi Bens, in der er die Araber M'.'.a ftiuas antsordert. jedes Zmzeständnis an die br.t.'eixn Behörden zu oeruxiixrn Nur mit Geivalt Kanne England »te.g'aumxn uxrden. die arabischen Forderumxn zu ersticken Mieder vier Todesurteile in Barcelona An BoiP des Getangwsschnses Uruguay' ini Haien van 2tgreelona fand vor denn st»n»ann'en marr ikncken M»lk-> gerichtsbos am Montag wieder eure Berd a n d l u n g g e g e n f e ch » na11onaie O «ti z e r e des Fnsan'.er.eregiinenis von Beidajoz statt. Diese »rxnen an der M litarerhedung n Ber.ee iona txleiltzst E n Haupwrann mH drer Leutnants wurden zum Tode rxrurieilt E n Haun: nann schielt lebenslanckickes Zuchthaus. Lin Hauptmann ivnreV irvizreivrochen Die am ver,zangeiren Sonntag vom marxistischen Bolk»- ger chtsdos in Mneelona zum dHv rx-rurieiUen Oijr.z ere war den am Moniexz standrechü.ch ersticken Genf un- -er Weflpatt Innen und außen befindet die englische Politik sich noch in dem Zustand halbfertiger Vorbereitungen, der gegen Ende der Parlamentsserien die Regel ist. Die drei Minister, die von den Vorgängen der Sommermonate am unmittel« barsten betroffen wurden, sind im Mittelpunkt der Ge schäfte überhaupt noch nicht oder eben erst wieder auige- taucht. Noch keiner von ihnen hat das Wort zu den Fragen ergriffen, die die öffentliche Meinung bewegen. Es wäre kaum Leon Vlum überlassen geblieben, nach dem Nürn berger Parteitag als Erster die englische Demokratie zu ver teidigen, hätte Baldwin nicht noch einen weiteren Monat Schonung von seinen Aerzten auscrlegr bekommen. Die lebhafte Mittelmeerpolitik Englands würde sich nicht bloß in Kulissengesprächen über die Sommerreise Eduards VIII. spiegeln, wenn der Erste Lord der Admiralität, Sir Samuel Hoare, von seiner Studienfahrt zurück wäre. Und schließ lich würden die bemerkenswerten Wandlungen, die sich augenblicklich in der außenpolitischen Doktrin der Labvur Party vollziehen, wohl weniger im Abstrakten vor sich gehen, »väre Eden nicht soeben erst dem Krankenzimmer entronnen. Es ist klar, daß die englische Langsamkeit nichts mit ruhigem Vertrauen gemein haben kann. Um nur eine Quelle der Unruhe zu nennen: die Grundlagen, ans denen der relative Erfolg der spanischen Nichteinnnschnngspoliiik beruht, sind von recht zweiselhaster Art. England Hal mit dem Londoner Diplomatenausscbuß eine Einlichtung schaf fen wollen, die bei ernstlicher 'L rlcuwerung der Bürger« kriegsfronten in die europäischen Beziehungen hinein, ins besondere beim Herannahen der militärischen Krise in Spanien, der Vermittlung dienen tonnte. Das setzt gerade zu voraus, daß der Ausschuß sich nickt an den Eiuzelsäcken gegenseitiger Einmischungsbeschwerden sestbeißt. wie sie noch täglich von der Presse anhängig g.'wacht werden. Es wäre verfrüht, zu behaupten, daß eine solche Absicht mißlingen müsse, denn der Ausschuß ist bisher kaum über Verfahrens, fragen hinausgelangt. Mehrere Ai achte betrachten ihn aber nicht nur als internationales, sondern vor allem als inner politisches Ventil gegenüber dem Parteigängerin»! ibrer Linken, so daß die demagogi-che Auswertung gerade der „Einzelfälle" eine ständige Gefahr bleibt, klüter solchen Umständen haben die Londoner Diplomaten keine Ansüclu, Portugal zur Mitarbeit zu gewinnen. Und cs ist nur -u deutlich, wie der 'Anblick dieses Locks im Zaun verschiedene Mächte täglich mehr in Versuchung führt, sei es aus inner politischer Verlegenheit, sei es nm außenpolitischer Ziels willen, den Grundsatz der Nichteinmischung selbst in Frage zu stellen. Die Nichteinmischung — die vor allem eins englische Politik ist — ist keineswegs io fest gemauert, daß die Engländer in Genf dem bevorstehende". Spreno.un.'s- verjuch der auf Rußland zählenden Madrider Negierung sorglos entgegensähen. Es besteht kein Grund daran zu -weneln. daß die Genfer Anstrengungen, das abe'uniicke Ee vcnst zu bannen, auch der englischen Negierung gencbm und. D:e Entrüstung der Linkspresse ist nur noch ein verhallendes Ecko. Als Herr Avenol sich in Nom um Wiederaufnahme der italieni schen Mitarbeit im Völkerbund kein übte, arbeiierc er nach hiesiger Auskunft mir französischen Formeln. Gleichwohl hätte der Genfer Generalsekretär das nicht im Gegensatz zu englischen Wünschen tun können. Ueberdies wird Eden, so sagt die Londoner Presse voraus, in seinen wenigen Be merkungen zur Revision der Bundessatzung nickt zu sagen unterlassen, daß England aus einen für Deutschland u n d Italien anziehenden Völkerbund Wert legt. 'Nichts destoweniger begegnen die unmittelbaren Bemübun« gen Italiens um einen Ausgleich mit England hier einer ähnlichen Zurückhaltung wie die Annäherungsversuch« Japans. Sie werden ungeachtet mancher Widerspräche — z. B der italienischen Aufmerksamkeiten für die Baleariichei« Inseln — in diplomatischen Kreisen als durchaus ernst an gesehen. Aber England ist zu einer Verständigung im Miklelmeer noch nicht bereir. iüblr fick dazu noch nickr stark genug, und !o bleibt die Möglichkeit störender Ein'lüüe aus Europa auch aus dieier Richtung o'»en. Der Ausbau der pokilifchen und militärischen Srekiung Englands gebt unter einem gewißen Hochdruck vor nck Den König zu keiner Kreuz'aar: nach den diploma:.ich aktuellsten Punkten de» östlichen Mitkelmeers ,u veranlaßen, war. wie immer Ser junge Monarch ieine Rolle >m Rahmen einer bockst elasti schen Perianuna verst nl.ck verstehen mag. e.n bobe: Ein an d.r englischen Politik. Um io kuöner. als de: Enr'ck'.uß dacu aus dem Skegrei» ge'aß: wurde um >'o w rku r als diese königlicke Fahrt mir Ser S:ud.enrec,e S«r Samuel Hoare» Luiammenirel.