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SS. Iaftrg volksseltung Donnerslag, IS. Mürz 1SSS Im Fall« von HSHerer Eiwall, verbat, elnInNad« Vrlrleda» jlörungen hat der Bezieher aber Werbungtrelbend« teil«« N» lprüch«, lall» dl« Zeitung in beschränktem Umfang«, rrrspätet ober nicht «rscheint. — Ersällungsort Dr«»d«a. — — kchlisNeilung: Dr-sben-«., Polierst«. 17, Fernruf !07l1 n. rillli SeschSsisstelle, Druck und Verlag: Eennania Buchdrucker«» und Verlag Ist. und L. Winkel, Pollerstrah« 17, Fernrus kllllr, Postscheck: Rr. lOi», Bank: Stadtbank Dreien Rr. «7«7 V««kag,ort Dreod«». Nnzeigenpreks«: »l, Ispaltig, rr mm breit« g«ll« i Psg l sür FamiNtnanzeig«, b Psg. AI« Platzwänsch« U»»«, r»tr t«tu« Eewilh, latstr«. Srlcheiut I mal mächentlich. Monatlicher Bezugoprei, durch Träger einschi SO Psg bz«. >0 Psg. Trägeilohn 1.70: durch di« Post 1.70 «inschliestlich Postäberweiiungogebähr, zuzüglich bä Psg Post-Bestellgeld, kinzelnummer 1V Plg. di« Sonnabend-. Sonntag- und Festtagnummer ro Psg. LachMe Oie vorbereitenden Besprechungen in London gehen weiter Roch kein üebemnkommen erziel« Crneute Besprechung der Locarnomächte London. 18. Mürz. Die Locarnomächte traten am heutigen Mittwochmlttag um 12.15 Uhr erneut zusammen, um ihre Besprechungen fortzusetzen. lieber dao Ergebnis der Nachtsitzung berichtet Reuter, der. allgemeine Einbruch gehe dahin, datz die Atmosphäre sich gebessert habe. Bon zuständiger britischer Seite wurde am Mittwoch sillh erklärt, eine dauerhafte Lösung der europäischen Frage habe nach nicht gefunden werden können. DIeEngländerseien bestrebt, einen Weg zu einem Uebereinkommen ausfindig zu machen, dem Deutschland und sede andere Macht bei stimm en könnte. Die Verhandlungen des letzten Abends seien sehr gut fortgeschritten. Die britische Regie, ning wiinsche, das, der Völkerbundsrat In London bleibe, bis man sich iiber die Methoden .lur Behandlung der Lag« ge« einigt habe. Zwischen den Locarnomächten, so wurde von britischer Seite weiter mitgeteilt, fei nochkein Uebereinkommen iiber Ihr Programm erzielt worden. Sobald das der Hall sei. werde es dem Völkerbund und Deutschland unterbreitet werden. Der deutsche Vorschlag zu 25sShrlgen Nichtangriffspakten werde von den Locarnomächten gleichfalls erwogen. Die Besprechungen, die sich »och immer im vorbereitenden Stadium befänden und noch viel Arbeit erforderten, beschränkten sich auf die Fragen Westeuropa». Auch die Franzosen, so wurde schliehllch von briti scher Seite erklärt, seien bereit, eine friedliche Lösung Paris, 18. März. Am Mittwochmorgen gegen 8,50 Uhr verstarb In Paris der ehemalige Ministerpräsident von Griechenland, Benizelos. Benizelos wurde am 38. August 1884 auf Kreta geboren. Für den kommenden Juni hatte er seine Rückkehr nach Griechenland a n g c k ii n d i g t. Bon Fugend an Revo lutionär, war er bereits Ansang der Mer Fahre Haupt einer Slusslondsbeweguug auf Kreta. Bei Ausbruch des Weltkrieges befand sich Benizelos in München. Er kehrte eilends nach Grie chenland zurück und erlaubte den beiden deutschen Kriegsschiffen ,/gäben" und „Brcslan" sich mit Kohlen zu versorgen. Da durch gelang es diesen, die Dardanellen zu erreichen, so dass eine gänzliche Wendung des Kriegsbildes im nahen Orient einlrat. Benizelos wollte jedoch Griechenland auf die Seite der Entente ziehen. Mit Hilfe französischer Bajonette, gegen den Millen des griechischen Bolkes, wurde auf Betreiben von Benizelos König Konstantin dann im Funi 1917 vertrieben. Unter dem Schutz jranzösischen Militärs zog Benizelos In Athen ein. übernahm die Regierung und erklärte den Zcntralmächtcn den Krieg. Für die königstreucn Griechen begann eine kummervolle Leidcnszcit, jeder Versuch, fick, gegen Benizelos aufzulehnen, wurde blutig unterdrückt. 1920 muhte er ins Ausland flüchten. Fn Paris versuchten zwei griechische Offiziere ihn zu ermorden. Ter unglückliche Ausgang des von Benizelos begonnenen Feld zuges in Kleinasien führte dann zu einer Revolution, bei der König Konstantin zum zweiten Male vertrieben wurde. Beni zelos übernahm ganz kurz noch einmal die Regierung. Zwi schendurch aber wurden ihm > htige diplomatisci-e Missionen in Lausanne, Genf und London übertragen. 1928 kehrte er nach Griechenland zurück und wurde bei den Wahlen im August 1!M mit überwältigender Mehrheit zum Ministerpräsidenten gewählt. Die Wirtschaftskrise und zahlreiche Korruptlonssälle seiner Freunde brachten ihn bet den Wahlen 1933 zu Fall. Mit Deutschland hatte Benizelos versucht, gute Be ziehungen zu unterhalten. 1929 besuchte er Berlin, um die Handelsbeziehungen zwischen Griechenland und Deutschland zu fördern. Fm Juli 1933 erfolgte ein neues schweres Attentat aus Benizelos, dem er wie durch ein Wunder und durch seine Geistesgegenwart entging. Im März 1938 stellt« sich Benizelos an die Spitze der Revolution, die aber erfolglos blieb. Er muht« mit vielen seiner Anhänger erneut Ins Ausland flüchten. Seit her lebte er in Pa r t s Man glaubte ihn bereits als politisch tot bezeichnen zu können. Seine gutdisziplinlerte Partei lebte durch die bei der zu finden, wie dies bei den Engländern der Fall sei. Die eigentlichen Verhandlungen für die Vorbereitung des ganzen Be ratungsprogrammes würden erst am Donnerstag „ach der Völ- kerbundsratssitzung beginnen. * Dle englische Dresse begrüA Deutschlands Erscheinen in London London, 18 Mürz. Di« Morgenblütter begriitzen allzemeni den deutschen Ent- schluh, ein« Abordnung nach London zu entsenden. Sie leiten daraus eine optimistische Beurteilung der Lage ab, betonen je doch gleichzeitig, dah die schwierigsten Aufgaben in den Londo ner Verhandlungen noch bevorstehen. Die italienische presse zur Entsendung einer deutschen Abordnung Nom, 18. Mürz. Die Entsendung einer deutschen Abordnung nach Landon wird in der gesamten italienischen Presse in grösster Ausmachung und eingehender chronologischer Schilderung der Ereignisse des Dienstag gemeldet, ohne das; man jedoch irgend etwas iiber den Eindruck des deutschen Entschlusses in England und Italien sagt. Rückkehr des Königs Georg nach Griechenland gewährte Am nestie wieder auf. Sic dürste nun nach dem Tode ihres Führers zerfallen. ,ych hab« 14 Mr« ola Mrer silr -t« Ehre Stt Nation gekämpft und lveräe ft« al» Kanzler nlcht plähllch prelogeben' Sprechende Zahlen Die aussenpolitischen Vorgänge, die durch den deutschen Schritt zur völligen Wiederherstellung der deutschen Sou veränität ausgelöst worden sind, haben einige sehr bedeut same Nachrichten aus dem Bereich der Wirtschaft etwas in den Hintergrund treten lassen. Die Meldungen, denen in den letzten Tagen diese unverdiente Zurücksetzung wider fahren ist, lassen nämlich erkennen, das; sich die Aufwärts entwicklung auf wichtigen Wirtschaftsgebieten weiter fort gesetzt hat. Diese Zahlen verdienen gerade in einer Zeit be sonders in der Vordergrund gerückt zu werden, in der aus ländische politische Kreise wieder einmal, wie schon so häufig, auf den bevorstehenden Zusammenbruch der deut schen Wirtschaft Hinweisen zu können glauben. Schon ein kurzer Ueberblick über die neuesten statistischen Erhebungen lägt erkennen, in wie starkem Matze dabei der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen ist. Die Zahl derArbeits- los e n ist in diesem Jahre bereits im Februar zurückgegan gen, und zwar um 5000 auf 2,518 Millionen,' sicher, 5000 Arbeitslose sind im Verhältnis zur Gesamtzahl nickt sehr viel. Das ist aber auch gar nicht jo wichtig. Worauf e» vielmehr entscheidend ankommt, ist die Tatsache, datz der Umschlag überhaupt schon im Februar ersolgt ist, in einem Monat also, der noch zur winterlichen Jahreszeit ge hört, die regelmützig durch eine Abnahme von Produktion und Beschäftigung gekennzeichnet ist. Diese zeitige Umkehr der Arbeitslosenlurve beweist deutlich, wie gesund die Grundlagen der gegenwärtigen Wirtichastsentwicklung sind. Gleichzeitig liegt darin auch eine Verbesserung der Start bedingungen sür den erneuten Angrijf auf die Arbeitslosig keit im laufenden Jahre. Es handelt sich ja jetzt nicht mehr in der Hauptsache nur darum, möglichst viele Volksgenossen in den Wirtschaftsprozetz einzureihen, sondern es. gilt gleich zeitig, den erreichten hohen Beschäftigungsstand ausrecht zu erhalten. Eine andere Nachricht, die besondere Beachtung ver dient, betrifft die Entwicklung bei den Sparkassen. Darnach sind im Januar dieses Jahres säst 300 Millionen NM. neue Einlagen zu verzeichnen gewesen. 124 Millio nen NM. entsallen davon ans wirtliche Neueinzahlungen, während Zinsgutschristen 172 Millionen NM. betragen. Der gesamte Einlagebcstand bei den deutschen Sparkassen lmt damit eine Rekordhöhe von 13,8 Milliarden erreicht. Diese nüchterne Zahl ist autzerordentlich ausschlutzreich. be sonders dann, wenn man sie mit dem Eiiilagcbestand zu Be ginn des Jahres 1033 vergleicht. Damals betrugen die Spareinlagen in Deutschland 10,23 Milliarden. In den letzten drei Jahren ist also eine Vermehrung der Einlagen um 3,57 Mill. NM. erfolgt. Das ist eine Entwicklung, die in keinem einzigen der srüheren Jahre jemals erreicht wor den ist. Aus dieser Zunahme ist gleichzeitig aber noch mehr zu erkennen. Sie zeigt einmal das starke Vertrauen, das der Staatsfllhrung entgegengebracht wird, Vertrauen sowohl zur politischen Führung als auch zur wirtschaft lichen Lenkung und ganz besonders zur Währung. Ferner ist daraus die Wirkung der Steigerung des Loh n u n d E e h a l t s e i n k om m e n s zu ersehen. Dieses Einkom men ist im Jahre 1935 auf 31,70 Milliarden NM. geslie- gen, nachdem es im Jahre 1934 29.79 Milliarden NM. be tragen hatte. Das bedeutet eine Erhöhung von 0,0 Prozent, Eine andere sehr wichtige Mitteilung aus der Indu strie war die Bekanntgabe des Opel- Abschlusses. Diese Gesellschaft hat 1935 mit 20 Mill. NM. einen überraschend hohen Reingewinn zu verzeichnen. Der Abschlutz dieses Werkes, das sich in den letzten Jahren zur grötzten Auto- mobrlsabrik des europäischen Kontinents entwickelt hat. ist ein S p i eg e l b i l d der Entwicklung, den die Kraftsahr« zeugwirtschast in den letzten drei Jahren in Deutschland ge nommen hat. Auch auf anderen Gebieten der Industrie ist eine Reihe durchaus günstiger Abschlüsse zu verzeichnen. Bei den Banken ist gleichfalls eine Besserung festzu stellen, die sich allerdings vorläufig noch unterschiedlich aus- wirkt. Die drei deutschen Filialgrotzbanken nehmen nach einer Pause von fünf Jahren jetzt zum ersten Male ihre Dividendenzahlung wieder auf, und zwar mit 4 Prozent. Gleichzeitig erhält jedes Eefolgschastsmitglied der drei Grotzbanken neben dem tarislich festgelegten Zusatzgehalt von der Gröke eines Monatseinkommens eine Zuwendung Benizelos heute morgen in Paris gestorben Jer Mm liiil i« diesen drei Mm nm die Sm nm sein Ad gednnnl