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Morgenausgabe Aannwmmrolt»» Gr Lttptt, «ad Vorort» durch unser« ktttaer » » und Spedlreur« rmaltdgtt» la, Hou» ,«drocht: m»natUch,.rr M., »letttttShrUch ,.7S M. Set »er ScschSft»g»U«, unser» ZtU«l»n und hu»gad»st«U«a adgeholt: m»na!Uch1M..viert»liddrUch r m. Dur» dl« Poll: tnaerhald veutschlaaü» und Ser deutschen Kolonie» «wnatttch I^d M.. »lerteljShrllch 4.S0 M.. auofchUeKIlch poftbefteUgeld. Vo» leipziger Tageblatt erscheint Werktag» »mal. Sonn« n.Zelettagoimol. Sa Leipzig, den Nachbarorte« und Sen Orten mit eigenen Molen wird dl» fldendauogab» noch am sldend de» «»scheinen» in» hau» gellesert. Veritner Redaktion: Sn den zelten 17. Zerasprech-sialchluA: Nom a Nr. «»7. Nr. 432. /trndsblodt des Rate» urrd des polizeurrn^es der Stadt LcrpZUZ Redaktton und Seschdstostelle: lohannlogass« Nr.«. o Zernlprech.slnschlu- Nr. >4 «-»4, >4WS und 14044. ISS. Jahrgang kür Snserate au» Leipzig UN» Umgebung dl« /knzelgenpreife. ispaui,»p»t>t,»tt»4Lbs„»t» «.Name,ttl.im., oo» auowart» ro Vs., Reklamen 1.40 m.. Kleine Rnzeigen diepetitzeil» nur 4»ps.b.wiederbol.Rab..Snserate von 0ehorS«n im amtlichenTeil di» Petit» zeit» Sd Pf. cheschdstoan,eigen mit piayvorschrtst >m Preis» «rhSht. Rabatt na<b Lotts, veilagenr chesamtousl.rM.daoLousen» ou»schl.pollg«dlihr. slnzttg«n»slnnabme: ?ohanal«ga<fr», bei sdmtiicben ktlialen de»Leipziger Lageblatte» und aUen -lnn»ncen»«ep«dtti»nen de» Sn» und riuolande». S«schäft»st»U« sür Vertin u. Sie pr.vroaSendurg: direkttonwalterZliegel, Verlin «. >», vr«. Lener Strait« »7. Z«rnspr«ch»slns<t>luK: Mottppiatz IS14I. Mlttmuch, aen LS. Ruyult. 1914. (I-Mngen üer veztemicher an üer Weichsel. Aurückwerfung der Serben aus Bosnien. — serbische Grausamkeiten. — Gent vor der Uebergabe. Beschlagnahme japanischer Guthaben. — Der Uönig von Württemberg reist ins Feld. Wie lange nord? * Genau wie 1870 legt es die französische Regierung darauf an, dem Volke solange wie möglich die Wahrheit vorzuenthalten. Das ist natürlich nur da durch möglich, das; ihr die gesamte Presse dabei hilft. Damals war ein Kaiser an der Spitze, und seine Mi nister wusiten so gut wie seine Generale, das; jede Unglücksbotschaft dem Throne gefährlich werden konnte, wie denn auch tatsächlich die Kunde von Sedan der napoleonischen Herrlichkeit ein Ende machte und die Republik heraufführte. Das Volk war ohne weiteres für die „wahre Freiheit" in Ge stalt der neuen Republik eingenommen, und zwar nicht zum wenigsten deshalb, weil es wütend mar über die Verheimlichung aller Niederlagen. Die Franzosen sagten sich, die Lüge habe im kaiserlich napoleonischen System gelegen: sie meinten, unter einer demokratischen Regierung werde so etwas nicht vorkommen. Es lebe die Republik! Und heute? Die Lü>?e ist wieder da. Sie ist so munter auf den Beinen wie 1870 auch. Kommt sie nicht unmittelbar aus den Heerlagern, aus dem Hauptquartier des Generalissimus, aus der Feder der Kriegsberichterstatter, so entsteht sie in den Re daktionsstuben und wandert gedruckt hinaus auf die Boulevards, läuft durch den Draht überallhin, wo sie auf gute Aufnahme rechnen kann, nach London, nach Kopenhagen, nach Christiania und vor allem nach Rom, wo der vortreffliche Gesandte Herr Barre re höchstpersönlich sür die Verbreitung durch ganz Italien sorgt. Nun wollen wir nicht ver kennen, datz manche dieser Nachrichten aus gelegent lichen Erfolgen hergeleitet sind, wie z. B. die über, die Eroberung von Mülhausen, das Gefecht bei Schirmeck usw. Wenn sie gewaltig aufgebaujcht werden, so mag das Bedürfnis nach Ermunterungen diese Uebertreibung bis zu einem gewissen Grade entschul digen. Anders ist aber der öffentliche Anschlag vom 16. August zu beurteilen, für den die Regierung selbst verantwortlich ist. Neben dem Schwindel vom Mist glücken des deutschen Angriffs auf Belgien usw. ent hielt dieser Anschlag eine Art Vorbereitung der öffentlichen Meinung Frankreichs auf Teilnieder lagen, die die Franzosen bei dem riesigen Zusammen stotz „von Basel bis Maastricht" erleiden könnten. „Die Kämpfe", hietz es am Schlutz, „werden sich meh rere Tage, vielleicht eine Woche und länger hin ziehen und zahlreiche Wendepunkte enthalten, bevor ein entscheidendes Ergebnis erzielt ist." — Mehr als eine Woche ist seit der Kundgebung der französischen Regierung verflossen, und das entscheidende Ergebnis der inzwischen geschlagenen Schlachten besteht nicht nur in einzelnen deutschen Teilerfolgen, sondern in einem glänzend-siegreichen Vordringen auf der ganzen Linie! Die Machthaber in Paris wissen hierfür keinen besseren Trost, als den unerhörten, von der englischen Funkenstation diensteifrig über den Erdball verbreite ten Riesenschwindel, datz das deutsche Heer ge schlagen über den Rhein zurückflute. Wie wird dies lügnerische Treiben enden? Wir lachen darüber, aber wenn auch das Spottwort nahe liegt: Not lehrt unsere Feinde lügen, so dürfen wir doch nicht vergessen, datz sich da nicht bloss blinde Wut auswirkt. Nicht die Leidenschaft ist die Mutter aller Lügen. Es ist ein gut Teil politische Berechnung mit im Spiele. Man will nicht nur das französische Volk willfährig und opferfreudig er halten, solange es irgend geht — ebenso wichtig ist ein anderer Zweck, nämlich der, einrn Rückschlag in England zu verhindern und gleichzeitig das italienische Volk durch das französische Siegesgeschrei zu betäuben und Hals über Kopf in den „populären" Krieg gegen Oesterreich hineinzutreiben. Leider sind wir, da unsere Diplomat!: im Gegen satz zu diesem Herrn Bauer« keinerlei Einfluß auf die italienische Presse zu besitzen scheint, auch wohl gar nicht angestrebt hat, weil sie auf da« Vorwiegen einer dreibundfeindlichen Stimmung vertraute, einstweilen machtlos. Wir können nur hoffen, datz das Lügenspiel der Pariser Macher unter den Schlägen unserer Truppen noch zeitig genug zusammenbricht, um keinen Schaden mehr zu tun. Auch das kostspieligste Feuerwerk hat einmal ein Ende. Die Raketen und bunten Leucht, kugeln verpuffen, und der Augenblick kommt, wo das bewundernde Ah und Oh der Zuschauer verstummt. Die französische Regierung wird sich auf den Anbruch eines nüchternen Tages gefatzt machen müssen, der sie zum Verzicht auf alle Hoffnungen und Trug gespinste und zum Bekennen der Wahrheit «zwingen wird. !lnd ist diesmal kein Kaiser abzusetzen, keine Droschke zu holen für eine flüchtende Kaiserin — es wird dennoch ein Zusammenbruch sein, gleich dem vom 2. September 1870. Vas erste Mftreten englischer Truppen auf -em Zeftlan- un- -ie englische Flotte. Von Vizeadmiral z. D. Hermann Kirchhoff-Kiel. Was die Spatzen schon seit einigen Tagen von den Dächern Pfiffen und worüber aus wärtige Zeitungen in der letzten Zeit bereits mehr oder minder verbürgte Nachrichten brachten, das ist jetzt vor den Augen aller enthüllt: das englische Expeditionskorps ist nicht nur gelan det, sondern mit seiner Borhut bereits weit in das Innere Frankreichs vorgerückt. Bei Mau- beuge, rund 125 Kilometer von der KÄste des Kanals und somit noch weiter von den Aus schiffungshäfen entfernt, ist die Spitze der eng lischen Truppen, ist englische Kavallerie von der unsrigcu geworfen worden. Hurra, tausendmal Hurra! Nicht ob dieses ersten kleinen Sieges über die Engländer, son dern darüber, das; wir sie endlich zu fassen bekommen und bald die ersten grösseren Scharen Gefangener — als englische Geiseln — in un seren Händen haben. Zittert man doch förm lich bei dem Gedanken, die Engländer hätten am Ende ihren Plan der Entsendung eines Expe ditionskorps auf das Festland aufgegeben. Dass aber zur Sicherung der U.'bcrsührung dieses Korps die englische Oberleitung es für erforderlich hielt, die ganze Flotte im Kanal zu halten, dass kein einziger Borstoss gegen unsere Küste, ähnlich unserem Vorgehen an der eng lischen Küste gewagt wuroe, oas lässt schliessen: es fehlt an dem rechten, echten Wagemut stü tz er Zeiten, die eng ische Flotte fühlt sich nicht genug, um auch in diewr Beziehung etwas zu unternehmen. Sie läßt nicht nur unsere Küste, sie lässt die ganze Nordsee frei. Und das ge schieht noch, nachdem über ein Monat seit ihrer Prooemobilmachnng verstrichen ist. Wie wird es nun werden? Wie wird Eng lands Flotte handeln, nachdem ans dem Fest land ihr Expeditionskorps die ersten Schläge erlitten und inzwischen wohl unsere Truppen in Kürze selbst an der Kanalküstc c 'getroffen sind? Wird sie jetzt wagen, vorzngchen, ihr Expedi tionskorps sich selbst überlassen? Vie Kunde vom Zolle Namurs in Serlin. -D Berlin, 25. August. lEig. Drahtmeldg.) Die Kaiserin begab sich heute mittag in das Hotel „Zum Reichstag", um der Gräfin Stolberg einen Besuch abzustatten. Als die Kaiserin bas Haus ver liess, kam Graf v. d. Schulenburg mit einem Extrablatt und sagte: „Ich habe die Ehre, Eurer Majestät die Einnahme von Namur mit zuteilen." Die Kaiserin erwiderte: „Gott sei Dank! Da können wir ja alle zufrieden sein. Ich habe ja auch drei meiner Söhne in Belgien!" — Als die Nachricht von der Eroberung Unter den Linden bekannt wurde, brach allenthalben groher Jubel aus. Vor dem Palais der Kron prinzessin sammelte sich um 1 Uhr eine gewaltige Menge, vorherrschend Damen, an, die ununterbrochen in die Hände klatschte, Hurra rief oder „Die Wacht am Rhein" sang. Kurz darauf fuhr die Kaiserin vor dem Palais vor, um der Kron prinzessin einen Besuch abzustatten. Sie wurde mit lauten Hurrarufen begrüßt. Gent vor -er Uebergabe l Da« „Hamdelsblad" in Amsterdam mel, det, die vürgergarde in Kent sei e «tHaff, net und die Waffen seien nach Antwerpen geschickt worden. Gent werd« sich den Deutsche« ergebe«. Vordringen -er Gesterretcher an -er Weichsel. Wie«, 2S. August. Da» Kriegopresseqnartier meldet: DieOffe »sive «nserer Truppe» beider» seit« »er Weichsel dringt ««anfhalt- s« m vor. Westlich des Flusses überschritten unsere Kräfte im Anschlu'se an den deutschen Verbündeten unter kleinen Kämpfen die Lysagora und erreichten gestern den Abschnitt des Kannonka-Flusses zwischen Kielce und Radom. Oestlich der Weichsel warfen unsere sieg reich oordringenden Kräfte am 23. August bei Krasnik auf dem Wege noch Lublin ein« starke Kruppe zweier russischer Korps zurück, lieber 10 0 0 Russen, darunter viele Offiziere, fielen unser» «undetin unsere Hände, eine Anzahl Fah » nen, Maschinengewehre und Geschütze wurden erbeutet. Ein Vorstoß von 20 000 Russen gegen die Grenze der Bukowina bei Nowosielitza wurde voll ständig zurückgeschlagcn und den Feinden mehrere hundert Gefangene abgenommen. Zn dem überstürzten Rückzüge ließen sie auf dem Kampf plätze viele Kriegsgeräte zurück. Die Zurückwerfung -er Serben aus Sosnien. Serajewo, 25. August. (Amtliche Meldung.) Der noch vor Beginn unserer Operationen über Uwatz Wardiste in unser Grenzgebiet einge- druugene Feind wurde am 20. August ange griffen und aus den ebenso gut gewählten wie her gerichteten Stellungen in der Richtung Uz itze über die Grenze zurückgeworfen. Bei diesen Kämpfen, an denen auch das deutsche Detachement aus Skutari freiwillig rühmlichen Anteil nahm, kämpften unsere Truppen trotz des schwierigen Terrains und der zähen Verteidigung des überlegenen, in wohlon elcgten Befestigungen befindlichen Gegners mit bewundernswertem Elan und bewiesen, daß sie von demjenigen Geiste erfüllt find, der die österreick>ii«''->'naarisck'- Armee in ihrer jahrhundertelangen Geschichte zu Ruhm und Ehren führte. Die aus Truppen aller Teile der Monarchie zusammengesetzten Armeekörper heilten mit gleichem Schneid und Todesver achtung den an Zahl überlegenen, krieos- qewohnten und erbitterten Gegner von seinem großen Jrrtume, daß die serbische Tapferkeit unbezwin-lich sei. Das deutsche Detachement bezahlte seine Tapferkeit mit dem Tode von drei Soldaten und der Verwundung von zwei Offizieren und 21 Mann. Vas Eiserne Kreuz für -en Kronprinzen von Sapern. München, 25. August. Die Korrespondenz Hoff mann meldet: Der Deutsche Kaiser hat dem Kron prinzen von Bayern das Eiserne Kreuz zweiter und erster Klasse verliehen. Der König von Württemberg reift ins Zel-. Stuttgart, 25. August. (Wolji ches Tel. Büro.! Der König hat sich heute nacht mit seinem Adju tanten auf kurze Zeit ins Feld begeben. Die Abreise des Königs wurde von einer zahlreichen Menge jubelnd begrüßt. fin -em Zranktireurkrieg in Selgien haben sich auch die deutsch sprechenden Bel gier beteiligt Wie das möglich wurde, erfährt man aus einer Zuschrift des „B. T.", die berichtet, datz Bewohner von Aubert erklären, die belgische Regierung habe kurz vor dem Einmarsch unserer Truppen Zirkulare an alle Familien gelangen lassen, in denen die Bevölkerung aufgeiordert wurde, auf die deutschen Truppen zu schiessen, falls sie einrücken sollten. Das wurde denn auch besorgt, und die Folge war, dass man jedes Haus niederbrannte, aus dem geschossen wurde. Hierdurch steigerte sich der Hass auf beiden Seiten und so mag, es auch wohl gekommen sein, dass man später aus allen Löchern schätz. die Sehan-lung -er fluslän-er in Veutfthlan-. Berli«, 25. August (Wolffsches Tel. Büro.) Zn dem Wunsche, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen, ist der mit dem Schutze der französischen, russischen und belgischen Staatsangehörigen beauftragte hiesige spanische Botschafter Polo de Bernabe vor einigen Tagen öffentlich in ritterlichster Weise den von der deutschfeind lichen Presse im Auslande verbrei teten Verleumdungen entgegenge treten, wonach Angehörige der mit Deutschland im Kriege befindlichen Staaten in Deutschland un menschliche Behandlung, Verfolgungen und Beraubungen zu erdulden hätten. Ter Botschafter betonte demgegenüber ausdrücklich, daß nach den freiwilligen eigenen Versicherungen seiner Schutzbefohlenen die Pflege von feiten der Deutschen mit aller ihrer mißlichen Lage schuldigen Rücksicht und Achtung gehandhabt werde. Die strenge Unpar teilichkeit. die die neutrale Haltung Spaniens seinen Vertretern zur Pflicht macht, hat Herrn Polo de Bernabe veranlaßt, dem Auswärtigen Amte heute mitzuteilen, daß der mit dem Schutze der Deut schen in Russland betraute Geschäfts- träger der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt habe, ihm seien keinerlei Klagen über Misshandlungen der 200 000 in Ruß land wohnenden Deutschen zugegangen. Er erhalte vielmehr Briefe und Telegramme, in denen er ge- beten werde, dahin zu wirken, dass den Russen in Deutschland ja kein Leid geschehe. Der spanische Botschafter bittet, auch diese Erklärung zu ver öffentlichen. Wir entsprechen dem berechtigten Wunsche des Herrn Botschafters um so lieber, als sich die deutsche Presse von jeder unbegründeten und sensationellen Verdächtigung Russlands in bezug auf die Behandlung der in Rußland wohnenden Deut schen freigehaltcn hat, und als diese Versicherung des amerikanischen Geschäftsträgers zur Beruhigung aller derer dienen wird, die seit Wochen in Sorge und ohne Nachricht über das Los ihrer noch in Ruß land befindlichen Angehörigen sind. Unverschämtes verlangen. Aus Rotterdam wird gemeldet: Der militärische Gouverneur von Ant werpen hat befohlen, dass jeder, der zwischen dem 9. und 22. August Briese deutscher Unter- la nen erhalten habe, solche auszuliefern habe, falls er nicht als Spion betrachtet werden will. - Der verftorbene Papft un- -er Krieg. Wien, 25. August. Die ..Reichspost" meldet aus Rom: Der Arzt des verstorbenen Papstes, Dr. Mar ch i a fa v a , äußerte gegenüber dem Korrespondenten der „Reichspost", daß der Papst dringend gebeten worden sei. mit seiner großen Autorität gegen den Ausbruch des Krieges zu intervenieren. Der Papst habe darauf wörtlich erklärt: „Der einzige Herrscher, bei dem ich mit Aus sicht auf Erfolg intervenieren könnte, weil dieser Monarch stets in Treue dem Heiligen Stuhle ergeben war. ist Kaiser Franz Joseph — aber gerade bei ihm kann ich nicht intervenieren: denn der Krieg den Oesterreich führt, ist gerecht, nur allzu gerecht." Gräßliche Grausamkeiten -er Serben. Wien, 25. August. Die serbische Regierung hat gegenüber dem spanischen Gesandten in Bukarest in einem vom Ministerpräsidenten und Minister des Aeußern Pasitsch gezeichneten Tele gramm behauptet, das österreichisch-ungarische Hauptquartier habe dem Kommandanten der in Serbien eingedrungenen Truppen den Auftrag ge geben, die auf den Feldern stehende Ernte zu oSrnichten, die Dörfer anzuzünden und die Einwohner zu töten oder gefangen zu nehmen. Ueberhaupt hätten die österreichisch ungarischen Soldaten unerhörte Grausamkeiten be gangen und selbst Kinder und alte Frauen nicht ge schont. Dadurch seien die serbischen Soldaten auf gebracht, so dass es schwer falle, sie von Vergeltungs taten zurückzuhalten. Die serbische Regierung ersucht schließlich den spanischen Gesandten, der österreichisch ungarischen Regierung diese Tatsache mitzuteilen und sie wissen zu lassen, datz Serbien genötigt sei, zu Repressalien härterer Natur zu greifen, wozu das internationale Recht sie berechtige. Es ist ganz klar, was mit dieser bewussten lügenhaften Darstellung von serbischer Seite bezweckt wird. Es soll einfach den Nor- würfen zuvorgekommen werden, die zu er heben das tatsächliche Verhalten der Serben in diesem Kriege die österreichisch-ungarische Regierung ohnehin früher oder später gezwungen hätte. Schon die bisherigen Berichte von den serbischen Kriegs schauplätzen haben verschiedene Grausamkeiten der serbischen Kriegführung und ein völkerrechts widriges Vorgehen der von den Behörden auf gehetzten Bevölkerung festgcstellt. Das Armee-Ober kommando hat Erhebungen in dieser Hinsicht angcordnet, die bisher für den Raum um Schabatz abgeschlossen sind und folgendes Ergebnis geliefert haben: Bei Serbisch - Schab«» wurden wiederholt Leiche« verstümmelter Soldat«« unserer Armee ge funden, so ein Leutnant mit a«fgeschlitztem vanche. ein Soldat mit ansqestoche»«« A«ge«, tu deren Höhle« Uniformknöpf« «ingepreßt waren, «n» ein Soldat, an eine» vanme hängend, dem Kopf »nd