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Typ von Eoldstandard" zwischen den drei kapital'» stärksten Ländern der Welt; er fügte hinzu, es sehe kein bestimmtes Verhältnis der Währungen der drei Länder zu einander sest. Ein Bedenken läßt sich jedoch nicht unter drücken: das Abkommen ist nämlich jederzeit mit 2 4 stün» diger Frist kündbar. Dadurch wird offenbar, dab in der Stabilisierungssrage wohl ein Fortschritt erzielt ist, daß aber bis zum Endresultat noch ein ziemlich weiter Weg zurückgelegt werden muh. Eine ähnliche Auffassung wie Morgenthau vertritt übrigens auch der Gouverneur der Bank von England, Montag» Norman. Er steht in dem Gentlemen-Agreement eine verbindliche Festlegung der Relation zwischen dem französischen Franken, Dollar und Psund innerhalb bestimmter Spannen. Eine bindende Zu sage über die äo-kacto Stabilisierung ist aber weder von dem einen noch von dem anderen zu haben. Beide Männer halten sich stark zurück, wahrscheinlich mit Rücksicht darauf, bah das Verhältnis von Psund zu Dollar bei der endgül tigen Lösung noch auszuhandeln ist. Alle diejenigen, die geglaubt haben, es mühte den kapitalstarken Ländern ein Leichtes sein, den alles vernich tenden Währungskampf, der nun schon fünf Jahre dauert, durch einen Federstrich zu beseitigen, besinden sich in einem Irrtum. Angesichts der gewaltigen Goldtiirme, die in Neu- york, London und Paris ausgebaut sind, mühte, so meinen viele, eine endgültige Festlegung der Währungen durch einen einzigen Gesetzesakt angeordnet werden können. Warum also das Zaudern und Zögern? Warum das Wan deln auf verschlungenen Wegen? Die Antwort lautet ziem lich einfach: Mit der Rückkehr zum Goldstandard in den USA., Frankreich und England ist allein noch nichts ge wonnen. Wo bleibt die Gewähr dafür, dah andere Län der die Stabilität des Dollars, des Franken und des Pfun des nicht durch immer weitere Abwertung erschüttern? Wer den nicht eines Tages aus unvorhergesehenen Gründen die englisch sprechenden Völker und die Franzosen ihren Schritt bereuen? Und endlich: wie soll die Weltwirtschaft wieder gedeihen, wenn die politische Unruhe in Europa an hält. Ueberlegungen dieser Art lassen es den Staatsmän nern ratsam erscheinen, sich Schritt um Schritt vorwärts zu lasten, um nach Möglichkeit einen Fehltritt zu vermeiden. Die Wirtschastssührer haben die Fundamente zu festigen, versucht. Den Politikern liegt es ob, den Weg der Befrie dung fortzusetzen und zu vollenden. Man darf vielleicht daran erinnern, dah die grössten Finanzautoritäteu der Welt: Sir Frederic Leith Roh, Sir Josias Stamp, I. M. Keynes, Prof. Charles Nist, der französische Abgeordnete Neynauld angeregt haben, die Weltstabilisierung in drei Etappen durchzusllhren. Die erste sollte eine provisorisch« Festlegung der Währungen bringen, bis sich erwiesen IM, ob die ausgesuchte Ebene tragbar ist, oder ob eine neue gefunden werden muh. Die zweite Etappe sah die Wieder aufnahme der Kapitalbewegungen vor, soweit sie Waren bezüge betrafen, und erst die dritte und letzte zielte aus die cke-kseto-Stabilisierung. Die Währungsausgleichfonds Frankreichs, Englands und Amerikas erreichen die Höhe von 860 Mill. Psund Sterling. Sie werden nach Auffassung der beteiligten Kreise als Einheit betrachtet und sollen wechselseitig zur Stützung der Kurse bzw. zur Unterbindung allzu groher Schwankungen eingesetzt werden. Die jetzt durchgeführte technische Ergänzung des Dreimächte-Abkommens dürste der Spekulation ein für allemal das Handwerk legen, denn gegen eine Goldmauer von solcher Stärke (es handelt sich um 11 Milliarden NM.) läht sich einfach nicht an rennen. Und dies um so weniger, als die Notenbanken nunmehr nur auf den Knopf zu drücken brauchen, um eine «nübersteigbare Barriere gegen Baisse-Attacken aufzu richten. Riesenfeuer ln Rowawes Nowawes, 15. Oktober. Ars dem gewaltigen Fabrikgcländ« der A. Pitsch AG., das unmittelbar an der S-Bahnstrecke Potsdam-Berlin gelegen ist, entstand gegen 2 Uhr nachts aus bisher noch unbekannter Ur sache ein Feuer, das in kurzer Zeit einen gewaltigen Umsang annahm. Sämtlich« Feuerwehren der ganzen Um. gegend muhten zur Hilf« herangezogen werden. Etwa 15 Feuer, wehren, darunter die Berliner und Potsdamer, mit 25 Schlauch, leitungen gingen dem wütenden Element zu Leibe. Das Feuer, das in einem langgestreckten und sich über das ganze Gelände hinziehenden Schuppen ausgebrochcn war. griff in kürzester Zeit aus die anliegenden Fabrikgebäude über und bedrohte auch die danelxni liegenden Gasometer. SA., Polizei und Potsdamer Arbeitsdienst leisteten mit fast überincnschlicl>er Kraft die erste Hilfe. Sie schleppten die riesigen Wollvorräte aus den verqualmten Lagerräumen und halsen die auf dem Grundstück gelegenen Wohnhäuser räumen. Der Scl)aden ist un- übersehkxrr. Weg«» der großen Gefahr eines Uebergreifens des Feuers auf di« nahegelegenen Gasometer wurden die Anlieger der gan. zen Umgegend aus Borsichtsgriinden geweckt und aus die dro» hend« Gefahr aufmerksam gemacht. Dollar als Rückhalt des Währungsabkommens In Washington wurde am Mittwoch bekannt, dah der Dol lar, gestützt auf eine Reserve von 10 085 Mill., den Nücklnüt des neuen Abkommens zwischen den Bereinigten Staaten, England und Frankreich betreffend den freien Goldaustausch zwiscl>cn den Stabilisicrungsfonds dieser Länder bilden soll. Das Schatz amt, das die technisch'» Einzelheiten des neuen Abkommens mcsarbeitet, erklärte, dah der Goldverkaufspreis nur von den Bereinigten Staaten bekanntgegeben iverde. Frankreich und England würden ihre Verkaufspreise geheimhaltcn. Wenn die Bereinigten Staaten von England oder Frankreich Gold kaufen sollten, würde der Goldpreis durch private Verhandlungen fest gesetzt werden. Die Preisgestaltung nach der Franken abwertung Paris, 16. Oktober. Die erste Uebersicht über die Groh- handelsricht,Ziffern liegt vor. die die Auswirkungen der Abiver- tung auf die Preisgestaltung erkennen läht, die sich zwisci>en dem 26. September und 16. Oktober zeigten. Sie besagt, dah die allgemeine Grohhandelsrichtzlsfer um 8 v. H. gestiegen ist. oie Großl-andelsrichtzisfer für Einfuhrer- Zeugnisse um 12 v. H-. die für einheimische Er zeugnisse um 6 v. H., die für I nd u st r ie m a t e r < a - lien um 10 v. H. und die für Leb e n«sm i t te l u m 6 v. H. Kommandeurwechsel in Potsdam Anfang Oktober wurde nach mehrjähriger Tätigkeit in Potsdam der Kommandeur der Nttchrichtentruppe 3, Oberst Ruhwurm, nach Halle verseht, um dort die Geschäfte des Kommandeurs der Heeres- und Nachrichtcnschule zu über nehmen. Sein Nachfolger ist Oberstleutnant Bufchenhagen, der bisher im Generalstab des Heeres Dienst tat. Der Angriff ans Madrid / LKS'L«." Ser Bischof von Signenza ermordet Lissabon. 16. Oktober. Der Sonderberichterstatter »es „Diario da Manha" berich tet aus Toledo, dah dte Vorbereitungen für den Angriff auf Ddadrio an der ganzen Front im Gange feien. In Avila habe «ine Zusammenkunft der Generale Mala, Barela und Saliquet stottgefundcn, um die Einzelheiten des Bormarscl^es festzusetzen. Die vor wenigen Tagen besetzte Ortschaft Bäldeiglesias sei am Dienstag von einem dreimotorigen Flugzeug der Roten bombardiert worden. Der Schaden sei gering. Ein Soldat sei verletzt worden. Vom Madrider Sender verbreitete Nachrichten Uber Un ruhen in Portugal sind völlig aus der Luft gegriffen. In der Hauptstadt sowie im ganzen Land herrscht völlige Ruk>e und Ordnung. Burgos, 15. Okt. Durch die Besetzung der Kohlengebiete von Penarroya durch nationalistische Truppen ist die Kohlen versorgung von Madrid ln die größten Schwierigkeiten geraten. Die Panikstimmung in der Hauptstadt wächst immer weiter. Die roten Milizen suchten ihre Führer an der Flucht aus Madrid zu hindern. Die Benutzung von Kraftwagen ist nur mit besonderen Erlaubnissclfeinen möglich. Ausländer können die Strahen nur in Begleitung von diplomatisch)«» Beamten be treten. Uebcrall werden in der Stadt Barrikaden errichtet. Diese Arbeiten werden zumeist von ausländisch)«» Elementen geleitet. Die Beamten und Staatsangestellten werden gezwungen, nach ihrer Bürozeit beim Barrikadenbau zu helfen. Wer sich wei gert, wird als Faschist bezeichnet und erschossen. In den öffent lichen Gebäuden sind vielfach Kriegsmaterialien angehäust wor den. Angesichts der steigenden Lebensmittelknapphcit sind im Rundfunk Aufrufe an die Bevölkerung gerichtet worden, sich einzuschränken. Burgos. 15. Oktober. In der kürzlich von den Nationalisten besetzten Bischoss stadt SIguenza ist von den roten Horden bis zum letzten Tag ein wahres Schreckensregiment ausgeübt worden. Die Roten haben 160 Einwohner der Stadt, weitere 106 Personen aus der Um gebung. 26 Geistliche und den Bischof ermordet. Der Bischofspalast wurde niedergebrannt. Von dem Domsck-atz, dessen Wert aus 4 Millionen Peseten beziffert wird, wurden Kleinodien im Werte von 2,5 Milio- nenPeseten geraubt. DasPriesterseminarund 50 Häuser sind niedergebrannl oder durch Bomben zerstört worden. Die kirchlichen Gebräuche wurden von den roten Milizen in widerlichster Weise verhöhnt. So wurde eine Prozession veranstaltet, in der rot« Weiber ln geistlichen Meivän. dern die Bibel und die Altargeräte durch dl« Strahen schleppten. Lissabon, 15. Oktober. Aus Madrid ivird berichtet, dah Ministerpräsident Largo Caballero eine Gegenoffensive plane, um den Ring um Madrid zu sprengen. An den Beratungen darüber war auch der sowjetrussische Militärattache Gorew beteiligt. Die Roten wollen versuchen,.westlich von Madrid die Reihen der nationalen Arme« zu durO>recl)cn. ihre besten Truppen sollen hier eingesetzt iverden. Der erste Vorstoh der Roten soll gegen Bargas ge richtet sein. Das Madrider Kommunistenblatt „Nkundo Obrero" teilt mich dah alle Vorräte an Winterwäsche von der Volksfrontregic- rung als beschlagnahmt erklärt würden. Man will die roten Truppen an der Front damit versorgen. Wer sich weigert, seine Wäsche abzuliefern, wird nrit 1500 Peseten Geldstrafe bedroht. * Vllbao vor dem Fast Lissabon, 15. OKI. Wie General Quelpo de Llano am Mittwochabend im Rund funksender Sevilla mitteilt, steht der Fall von Bilbao unmittel bar bevor. Der Ring um die Stadt sei vollständig geschlossen. Ein Angriff der Roien auf Granada sei zurllckgeschlngeu worden. Auch bei Huesea hätten die Roten eine schwere Nie, derlage erlitten. Sie hätten dort 250 Tote gehabt. Siegreicher Vorstoß der RationaMn zu den Oviedo-Sireiikrästen Havas meldet aus Teneriffa, dah die dortige Seiide- station um 23 Uhr bestätigt habe, das; die Berstärkungstrupp.m aus Galicien den Monte Naranco besetzt und ihre Verbindung mit den Oviedostreitkrästen des Generals Aranda heroestcllt hätten. Die roten Truppen seien in die Flucht geschlagen morden und hätten ge g e n 2 0 0 0 M a n n Ve r l u st e. In der Sierra de Credo seien die nationalen Truppen weiter vorge rückt und ständen bei Villa del Prado. „Wer ist verantwortlich?" Messaggcro über die ausweichende Haltung Frankreich)» Rom, 15. Okt. Unter der Uebcrschrist „Wer ist verantwort lich?" stellt Mesfaggero die ausweichende Haltung der sran - zösischen Regierung ans den Protest der Reichs regierung gegen die Vorgänge im Elsas; sest, sttr die jedoch nach Ansicht des Blattes die französisch)« Regierung die Verantwortung zu tragen hat. Nach einer vernichtenden Darstellung der kommunistischen Agitation in Frankreich und der Passivität der französisch» Negierung schreibt das römische Morgenblatt: „Wenn jemand Deutschland das Recht abstreiten könnt«, vom Quai d'Orsay eine überzeugende Erklärung zu ver langen, so könnte es nur „der phänomenale Herr Litwinow" sein, der dieser Tage als Hausherr nach Frankreich kam und mit seinen Leuten sofort engste Fühlung nahm. Nur Litwinow könnte Berlin gegenüber erklären, dah der Quai d'Orsay un ¬ schuldig und für diese Frage überhaupt nicht zuständig sei. Er allein könnte mit Recht sagen, das; weder Blum noch Delbos mit diesen Dingen etwas zu tun haben. Im einzelnen führt das Blatt dann aus der französische Kommunismus sei eine regelrechte Fremdenlegion, die von Se.v- jctruhland aus französisch»-»! Boden organisiert werde, eine Frem denlegion, die ausschließlich in somietrussischem Dienst jeweils an der Front arbeite, di« ihr von den Strategen des Krem! be fohlen werde. Am letzten Sonntag sei die Legion gegen Tentsch- land im Elsaß auf^boten worden und ihre Herausforderungen seien von einer unerhörten Verwegenheit gewesen. Rur da» kalte Blut derer, an die man sich gewandt haku?, habe dieser kriegerischen Aufputschung jede bösartige Gefährlichkeit ge nommen. Die Frag« der Verantwortung für diese Dinge, der sich die französische Regierung habe entziehen wollen, blcilx- ;u Utecht bestel)en. Es sei vollkommen berechtigt und angebracht, das; sie klar und entschlossen gestellt wurde. Der Außhall-Länderkampf in Glasgow 2:0 für Schottland Glasgow, 15. Okt. Der 2. Fuhballänderkamps Deutsch land—Schottland, der am Mittwoch im Glasgower Ibrox-Park stattfand, endete mit einem 2:0-2ieg für Schottland. Die deutsche Elf lieferte eines ihrer großartigsten Spiele und vermochte dem grohen Gegner bis Halbzeit standzuhalten und den Kampf mit 0:0 affen zu gestalten. Erst in der letzten Viertelstunde kamen die Scholten durch ihren Rechtsaußen Delany zu 2 Toren, deren letztes 6 Minuten vor Schluß erzielt ivurde. 50 000 begeisterte Zuschauer jubelten der dcuts<l)cn Els für ihre prächtig Leistung zu. Duellverbot zwischen Offizieren in Oesterreich Wien, 15. Oktober. Das neue östervcichisckze Offiziers- ehrenratsgesetz, das gegemvärtig von den gesctMbendcn Kövperscl>aftcn verabschiedet wird, und dessen Erlaß durch den Bmrdesministcr für Landesverteidigung schon in den nächsten Tagen zu erwarten ist, enthält auch ein strenges Verbot der Austragung von Ehrenangelegenlzeiten mit der Waste. Zu widerhandlungen werden mit Verfolgung bedroht. Begeisterter Empfang Roosevelts in Chicago Newyork, 15. Okt. Aus seiner Wahlreise sprach Präsident Roosevelt am Mittwoch in Chicago. Der Empfang, den ihm die Bevölkerung bereitete, zeigte seine Beliebtheit unter der arbeitenden Bevölkerung der Großstädte. Aus dem Wege zum Stadion, wo Roosevelt sprach, bildeten schätzungsweise 400 000 Personen Spalier. Das Stadion und die umliegenden Straßen, wohin die Rede durch Lautspreä)«r übertragen wurde, waren mit Menscl)«» gedrängt voll. 2. Internationale lehnt Wionsgemeinschast mit den Kommunisten ab Paris, 15. Oktober. Am Mittwoch trafen in Paris die Kommunisten Cachin und Thorcz mit dem Vorsitzenden und dem Sekretär der Sozia listischen Internationale oe Broucker« und Adler zusammen. Die Einladung ging von kommunistischer Seite aus und sollte eine Aktiv nsgcmeinschaft zwischen der kommunistischen und der Zn»cilcn Internationale vorbereiten, die jedoch von selten der Sozialisten abgelehnt worden ist. Ein Schuldlener auf offener Straße in Men erschossen Wien, 15. Oktober. Ein Schuldiener einer Textilfachschule, der 7000 Schilling von der Post abgeholt hatte, wurde heute vormittag aus d«m Einsiedler Platz plötzlich von einem Radfahrer erschossen. Er war aus der S«tlle tot . Der Begleiter des Schuldieners wurde von den Schüssen nicht getroffen. Der Täter konnte seinen Raub plan aber nicht durchführen. Obwohl die Verfolgung sofort aus genommen wurde, konnte er entkommen. Reichswetterdienst. Ausgabeort Dresden. Wetter» vorl-ersoge siir Freitag, 16. Oktober: Lebhafte Winde aus West bis Nordwest. Wolkig. Einzelne Regenschauer. Mild. Wehrmacht und Amnestie Die Aufrechterhaltung der Manneszucht. Berlin, 15. Oktober. Das Oberkommando des Heeres gibt zur Beseitigung von Ziveifeln «ine einheitlich! Rechtsauffafsung für die Anim-ndnua von Amnestiegesetzen in der Wehrmacht bekannt. Wird aui Gruno eines Strastreiheils- gcsrtzes ein noch nicht rechtskräftig erledigtes Strafverfahren eingestellt, so ist danach eine disziplinarische Verurteilung und strafung iveqcn dieses Tatbestandes trotzdem zulässig. Voraus gesetzt ist. daß das Straffr«il)«ile^esetz nicht auch Disziplinär übertretungen erfaßt und das; die Tat gegen die militärisch Zucht und Ordnung verstößt. Zur Klarstellung des Tatbestan des können trotz Einstellung des gerichllick-en Verfahrens Ermitt lungen angcstcllt werden. Werden auf Grund eines Slrafsrcihcilsgesetzes bereits rechtskräftig erkannte gerichtlich Strafen erlassen, so ist da gegen eine Disziplinarbcstrafung unzulässig Ein« Entlassung aus dem Heeresdienst als Maßnahme der reinigenden Mannes zucht ist in beiden Fällen zulässig. Die Frage, in welchem Zeitpunkt der kirchliche Austritt das Erlöschen der Kirchensteuerpslicht bewirkt, ist vom preußischen Oberveiwaltungsgericht kürzlich dahin entschieden worden, daß die Befreiung von der Kirchensteuer mit dem Ende des lausen den Stcuerjahres eintritt, in das die Abgabe der Austritts, erklärung fällt. Aus jeden Fall soll die Steuerpslicht im In teresse der Kirchengemeinde noch drei Monate nach der Aus, trittserkliirung ausrecht erhalten werden. Dresdner Schlachtviehmarkt vom iS. Oktober Preise: 1. Rinder: —. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. V. Ander« Kälber: cr) 03, b) 53, e) 88, d) —. 8. Lämmer, Ham mel und Sck)afe: —. 4. Schweine: —. Austrieb: Rinder 51, darunter Ochsen 1, Bullen —, Kühe 20, Färsen 24. Ueberstanb: Rinder —, Kälber —, Schafe 4, Schweine Marktverlaus: Rinder, Schafe und Schwein« belanglos Kälber verteilt. Mitteldeutsche VSrfe vom IS. Oktober lElgen« Drahtmeldung.f Ruhig. Die Mitteldeutsch« Börse zeigte am Donnerstag eine ruhige Tendenz. Die Kursänderungen waren zumeist nach unten gerichtet. Am Aktienmarkt standen wiederum Peniger Patenl- papier im Vordergrund des Interesses. Es wurden bet 3 Proz. Ausschlag 30 000 Mark umgeseht. Weißenborncr Papier kamen dagegen 2,5 Proz. niedriger. Banken lagen überwiegend fest. Maschinen- und Metallaktten gaben überwiegend nach. Schubert u. Salzer stellten sich hingegen 2 Proz. besser. Texliiaktien lagen uneinheitlich. Thüringer Gas kamen 3 Proz.. Sachsen werk 5 Proz. höher. Fortschritt Meuselwitz plus 6 Proz. repar tiert, Reichelbräu minus 2,5 Proz. Am Rentenmarkt hatten Reichsbahnschätz« größeres Geschäft. Stadtanleihen lasten un- gleichmäßig bei steringsügigen Umsätzen. Auch Pfandbriefe hat- tne verhältnismäßig ruhiges Geschäft auf alter Kursbasis Nach frage bestand nach Aufwertungspsandbriefen. Der Kurs stir landwirtschaftliche Auswertungspsandbrief« mutzte bei starker Nachfrage gestrichen werden.