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tll Neue Agrarmaßnahmen -es Kablnetts !l 75 75 00 00 >11« Mussolinis WM »er „Bereinigung Europas I 45 65 65 65 S5 50 Neute «,»«»>>»« -ßl 16 LrHtimsckNift» NaKrichle» »r,»drn grrn!vr«cher-SammeInummn:»»»«» Nur >ük Nachlgelprichei Nr. »0011 SchNIIMtun, u. Haup1geZch1!»stkN,i »En,«», t« M-rtrnstraß« «/IN »nick u. «rrl-g: LltPsA ck Nrickindt, Lr«4d«n. V»st1ch«ck-aio. »0«» Lrrtden Nachdruck nur mit drull.OurNenangob« <»r««dn. Nachr.) »ulttlNg. Unverlangt, Echriltpück« »erden nicht austewahN 2«««« Stcherrmvsantrave tn Ostpreußen Königsberg, 14. Januar. Die Industrie- und Handels kammer tetlt zur Durchführung der Sicherungsverordnung tn Ostpreußen mit, daß etwa 20000 SicherungSanträge ge stellt worden sind. 'M Z v. d. Porten wird jedoch auf Wunsch der NeichSre tm Pleß-Gremtum weiter als industrieller und technischer betrat tätlg sein. Als Nachfolger Dr. v. -. Porten- in 7" >70 Mr können nicht und wir wollen nicht Wie die Gelehrten auf eine Partikel des alten Homer, so haben sich die Politiker aller Welt aus das deutsche Nein zur Trtbutsorderung gestltrzt. Ueber die Bedeutung und Auslegung dieses klarsten aller Worte sind sogar erhebliche Meinungsverschiedenheiten entstanden. Geschtirt wird die Debatte durch die wahrscheinlich nicht ohne Absicht entstellte Form, in der das englische Neuterbtiro die Kanzlercrklärung verbreitet hat: Wir könne»« und wollen nicht zahlen. Amtliche Erläuterungen und halbamtliche Berichtigungen mußten eingretfen, um diese zugespitzte Wendung in diplo matisches Deutsch zu Übertragen. Dadurch ist notgedrungen einiges von der Schärfe der ursprünglichen und wirklichen Kanzlcrerklärung verlorengcgangcn, und im Ausland konnte sogar die Mißdeutung auskommcn, daß bereits ein Rückzug der deutschen Negierung, zum mindesten eine Ne- vibierung ihres Standpunktes, in Vorbereitung sei. Solchem Irrtum gilt cS von Anfang an energisch entgegenzutreten. Die NeichSregierung »nub natürlich peinlich darauf bedacht sein, ihre Acuberungen zur Tributsrage tn Worte zu klei den, die sie mit den formell noch bestehenden und von Deutschland unterschriebenen Verträgen nicht in Konflikt bringen. Denn den französischen Staatsmännern könnte gar nichts Angenehmeres passieren, als daß ihnen eine un vorsichtige Formulierung von verantwortlicher deutscher Stelle Gelegenheit gäbe, vom Haager Gerichtshof feststelle« zu lasten, Deutschland habe -en Willen bewiesen, „den Aoungplan zu zerreißen". Obwohl der youngplan praktisch schon begraben ist und nie wieder auflcben kann, wäre ein solcher NechtStitel auf seinen Leichnam eine gefährliche Waffe in der Hand eines rachsüchtigen Gegners. Wir wissen ja aus Erfahrung, welch schweres Gewicht solche ju ristische Formeln auch in den Beziehungen der Völker haben. Darum mußte die NeichSregierung ihren Standpunkt für Lausanne in Worte bringen, die bei aller Deutlichkeit doch keine Angriffsfläche für übelwollende Auslegungen boten. Darum war sie auch gezwungen, die Entstellungen des Reu- terbüroS auf die richtige Form zurückzustthren. In der Aussprache von Volk zu Volk brauchen wir aber so peinliche Vorsicht nicht walten zu lasten. Da ist e» zum besseren Verständnis sogar nötig, daß wir unsere Mei nung ungeschminkt sagen. Und da hat die Welt ganz richtig verstanden, wenn sie die deutsche Erklärung aus der diplo matischen Ausdrucksweise in die Umgangssprache überseht: Mit den Tributen muß eS nach Ansicht der Deutschen sofort und für immer vorbei sein; Ne können und sie wollen nicht mehr zahlen. Das Nichtwollen ist in der gegenwärtige Laze die logische Folgerung aus dem Nichtkönnen. Für dieses »var die ganze Amtszeit der Negierung Brüning ein fort laufender Beweis, der allerdings tm Interesse Deutschlands und seiner Wirtschaft bester nicht geführt worben wäre. Wir haben in dieser Zeit vier „grobe" SanierungSnotverord- nungen erlebt, die den deutschen Lebensstandard unter die Grenze des Erträglichen herabgrbrückt haben. Jede war die letzte und jeder folgte eine allerletzte. Der ausgesprochene Zweck war, die deutschen Finanzen in Ordnung zu bringen, um auf dieser Grundlage, mit dem Rechcnbüchlein des sorg samen Hausvaters tn der Hand, vor die Gläubiger zu treten und ihnen Pfennig für Pfennig nachznweisen, baß cS so nicht geht, baß sic einen Nachlaß gewähren müssen, der uns die Lebens- und dann vielleicht die TributfLhigkeit erhält. Die innere „Gesundung" blieb aber aus. ES trat ein, was die Gegner des BoungplanS vorauSgesagt hatten und was sein« Anhänger nicht mahrhabcn wollten: Deutschlands Zahlungs unfähigkeit wurde immer größer, sie artete zur Wirtschafts katastrophe aus und riß die wirtschaftlich mit Deutschland verflochtenen Länder mit in den Strudel. Aber noch in diesem letzten Stadium der Trtbutbämmerung trog die grobe Hoffnung, auf der alle Anstrengungen dieser letzten zwei Jahre ErfüllungSpolitik ausgebaut waren: die Gläubiger hatten kein Einsehen, Ne erkannten di« übermenschliche Lei stung de» deutschen Volkes nicht an, sie verschlossen sogar vor den ihnen selbst aus dem Tribntsystem drohenden Gefahren die Augen und gewährten keine endgültige Neuregelung. Oder vielmehr Frankreich verstand eS immer, das Gläu bigerkonsortium an einer solchen zu hindern. Das Fazit au» dieser Entwickelung ist «m Baseler Gutachten gezogen: Lahm legung eines Drittel» der deutschen Wirtschaft als Folge der Erfüllung, Leere in den Kasten, Versiegen der Steuerquelleri /1 tätig abgewendet werden können. In vollem Umfange wird sich die Butterzollerhöhnng wegen des an Finnland zu- gestandenen und im Wege der Meistbegünstigung auch anderen Einfuhrländern zugute kommenden Kontingents von 5000 Tonnen ohnehin nicht auswtrken können. Ob auch In der gleichen KabinettSsitzung die Neuregelung des Düngemittelbezuges für die Landwirtschaft erledigt werden kann, steht nach der gleichen Quelle noch nicht fest. ES handelt sich um Dünge mittel tm Werte von 800 Millionen Mark, widrigenfalls mit einem Ernterückgang bis zu einem Drittel zu rechnen nüire. Das gleiche gilt für die Saatgutversorgung der Landwirtschaft, wenn eS sich hier auch um erheblich ge ringere Beträge handelt. Zur Erwägung stehen bisher unter gegenseitiger Ergänzung zwei Wege: Die Bereit stellung einer AuSsallbürgschaft für einen Teil der unter öffentlicher Kontrolle jetzt noch zu liefernden und tn den Boden zu bringenden Düngemittel und die Bor. be recht tgnng der neuentstehenbcn Düngerkredtte tm gleichen Verhältnis. G-grUn-et 18S6 Vriugsgrsühr iu IlgNch twrlmaNgrr Zustellung monatlich o.oo Ml. ketnschllepNch 70 Pfg. für Lrüger- lohn), durch Polldejug ».io Ml. rlnlchlleßllch S« Psg. Postgiblchr lohne Voslzultellung»«ebühr> bet 7 mal wSchenittchem versand, «tnjelnummer l» Big., außerhalb »achten« I» Vsg. «n,et,enprelle: »i, «lnlpaltlge »0 mm breit« Zeil« »» Via-, sür ,u»wlirt« «0 PIg., die so mm bretie Nellamejeile >00 Psg., außerhalb »»» «sg. abj. Krilenabichlog lt. Laris, gamilienan«eigen und Stellengesuche ohne Nabatt w Psg., außerhalb »b Vsg. vssertengebühr »0 Vtg. «ulwltrtige «ustrLge gegen vorautbetahlung. England für eine Gn-lofung London, 14. Jan. Reuter meldet: Obwohl es unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht so auösieht, als ob eine endgültige Negelung -er NeparattonSsrage erfolgen könnte, würde doch die englisch« Regierung mit einer Zwischenlösung allein nicht »«frieden sein, die nur daraus htiiauSläust, daß man auf der Stelle marschiert. — Die zuständigen amtlichen britischen Kreise unterstützen einigermaßen die Ansicht, daß ein langfristi ges Moratorium nicht genüge. ES wäre bester, wenn man jetzt keine endgültigen Regelungen erlangen könne, einen Vergleich zu schließen, der die Endlösung be schleunigt, anstatt sie zu vertagen. Dieser Ansicht dürste es zuzuschretben sein, wenn die englische Regierung das Ne- parattonsproblem studiert und ihre Bemühungen darauf richtet, den Weg für eine günstigere Stimmung sreizu- machen, um dadurch eine endgültige Regelung tn den Be reich des Möglichen zu rücken. Es gilt noch, eine vor läufige Einigung mit der französischen Regiernng zu finden, und wenn es gelingt, mit Frankreich zu einer Verständigung zu kommen — die britische Negierung hegt noch die Hoffnung, daß dies möglich sein wird —, so wäre ein allgemeines Abkommen »wischen den Gläubtgermächten in Lausanne ungeheuer erleichtert. Man glaubt zu wissen, baß die englische Negierung ed vorztehen würde, wenn die Kriegsschuldenfrage in Lausanne nicht erörtert würde und sich die Konferenz einzig und allein aus das Reparations problem beschränken würde. Die KrtcgSschuldensrage kann bcsriedtgend ohne Amerikas Mitwirkung nicht diskutiert werden, und dieser Staat wird nicht einmal durch einen Beobachter tn Lausane vertreten sein. Im übrigen ist das Datum des 28. Januar feststehend. Man glaubt nicht, daß die Konferenz länger als eine Woche dauern wird. Goerdeler erklärt werden mußte, daß Ermäßtgun- aen der Bier st euer nicht vorgenommen werden könnten. Noch vor einigen Tagen hatte man im Amts- bereich Dr. GoerdelerS die Hoffnung, daß das Finanz ministerium sich mit einer Senkung der Btersteuer einver standen erklären würde. Diese Hoffnung erweist sich aber al» trügerisch. Ebensowenig werden die Gemeinden aus weitere Ncichoznschttsse sür die Erwerbslosenlasten rechnen können. Lmttus - Letter »es Nleß-Sremtmiis Berlin, l4. Januar. Der Generaldirektor -er zur Viag gehörenden Vereinigten Aluminium werke A.-G., Dr. v. d. Porten, Ist auf sein Ersuchen von dem Posten al» Leiter des sogenannten Pleß-Gremtnm» zurückgetreten. v. d. Porten wird jedoch auf Wunsch der NeichSregierung im Pleß-Gremtum weiter af» industrieller und technischer Betrat tätig sein. Al» Nachfolger Dr. v. d. Porten» in d«r Leitung des Pleß-GreminmS ist der frühere Reichsaußen minister Dr. Eiirtiu» auSersehen. — Da» seit etwa 14 Monaten bestehende Pleß-Gremtum ist der von der Reichs- und der preußischen Regierung unter Beteiligung der Relchskreditgeiellschast und -er Seehandlung eingesetzte NeberwachungSauSschuß für die Abwickelung tm Plitz- -rmknlch- Schäden stn» überzahlt Rom, 14. Januar. Der zweit« Artikel b«S „Pop »lo d'Jtalia", der den Weg zur Streichung der Tribute und Kriegsschulden zeigt, findet in der ganzen Oessentlichkett Italiens starke« Widerhall. Man ist von der Rus, nahm« des ersten Artikel» i« Amerika befriedigt und be» tont, daß Italien sich aus der aleichen Linie mit England be, finde. Im halbamtlichen „Gtornale d'Jtalia" sagt Gay da, daß die heutige Aufforderung des „Popolo d'Jtalia" den ersten wirklich ausbauenden paneuropäischen versuch darstelle. Mussolini arbeite aus di« Bereini, gungEuropaS hin. Gestützt aus reiches Zahlenmaterial, weift Gay da nach, daß Frankreich schon 1» Milliarden er halte« habe, während nach Angaben b«S französischen Ministers sür öffentliche Arbeiten der Wiederansbau nur 1»,8 Milliarden Mark gekostet hätte. Frankreich könnte sich also zufriedengeben. Die europäische Front, bi« Mussolini »olle, ziele auf die Verständigung zwischen beiden Usern d«S Atlantiks ab. Graf Vethlen bet Mussolini Rom, 14. Jan. Am Donnerstagvormittag ist Graf Bethlen in Rom etngetrosfen. Er besuchte Mussolini. Ueber die Unterredung wird jedoch an zuständiger Stelle Still- schweigen bewahrt. Man betont, daß der Besuch Bethlens tn Rom privat sei., Budapest, 14. Jan. Im Abgeordnetenhaus veranstal- teten die Sozialdemokraten am Donnerstag Lärmszenen wegen der Reise des Grasen Bethlen nach Rom. Di« Mehrheit dagegen zollte dem Grasen Beifall. Einem sozialdemokratischen Abgeordneten, der er klärte, «S gehe nicht an, eine französische Orientierung zu verkünden und gleichzeitig den Italienischen Diktator zu um- schmeicheln, wurde da» Wort entzogen. Der Ds » Xfastkaliret 8ette 17 un6 18 Die Finanzlage -es Reiches Kein« Senkung der Btersteuer — Umsatzfteuererhöhung? vrabtwalck««» ««»»rar Aorltaor llokrtltloltavg Berlin, 14. Jan. Man hat im RelchSstnanzmtntsterium neuerdings Erwägungen über die weiter« Gestaltung der Finanzlage des Reiches angestellt. Da» Auskommen au» den einzelnen Steuerarten ist ossenbar tnsolae d«r sich ver schlechternden Wirtschaftslage noch weiter gesunken, so daß man sich bereit» mit Gedanken trägt, wie man den Ein nahmen u »fall durch Erhöhung noch fließender Einnahmen decken könne. Man scheint hierbei in erster Linie an «ine weitere Erhöhung der Umsatzsteuer >u denken. Gegenwärtig wird die Umsatzsteuer bekanntlich n Höhe von 2 Prozent erhoben. Berlautbarungen zusvlge oll nun geplant sein, eine Erhöhung um ein wetteres >albe» Prozent ans 2>s Prozent vorzunebmen. Diese Ber- autbarungen ersahren zwar an den amtlichen Stellen ein ausdrückliches Dementi. Trotzdem glaubt man tn politische» Kreisen, daß bet dem abgleitenden Auskommen au» den anderen Steuern die Reichsregterung sich vielleicht doch tn «ine Zwangslage verseht leben wird. Jedensalls bat die mißliche Lag«, in der sich die Reichssinanzen befin- , neverwa de«, baz.« geMrt, haß seit«»- d«L Pret-kammlssaiA Lr. 1 konzern. Bulterzoli - EMM. und Sünsewerforsuni Berlin, 14. Januar. Wie wir erfahren, ist die nächste Sitzung des ReichSkabtnettS auf Freitag nachmittag 10 Uhr angeseht. Neben den lausenden politischen Fragen, zu denen in erster Linie die Reichspräsidenten wähl und die internationalen Konferenzen gehören dürften, stehen vor allem landwirtschaftliche Fragen aus ter Tagesordnung, deren grundsätzliche handelspolitische Bedeutung sich auch aus der Rundfunkrede des Mini sterialdirektors Posse erkennen ließ. Der Hauptpunkt diese» Teile» der Tagesordnung ist, wie die „Landwirtschaftliche Wochenschau" mttteilt, eine Vor lage deS NeichSernährungSministerS auf Erhöhung des ButterzolleS. Bei Einführung des Zolles von 25 Mark je Zentner wurde seinerzeit «tn Butterpreis von über 140 Mark als an gemessen tm Verhältnis zu den Erzeugungskosten an gesehen, während der heutige Butterpreis von 07 Mark ohne Zollerhöhnng noch weiter sinkende Ten denz hat, weil sich die Währungsentwickelungen und die verstärkten Ueberschußzusuhren ans Uebersee noch nicht voll auSgewirkt haben und zudem im Frühjahr die saisonmätzig übliche „Mtlchschwemme" bqvorsteht. Ei« Ausgleich gegenüber dieser Entwicklung wäre ein» bet «i«e» Zoll von 7» Mark je Zentner -« er, »arten. S» wäre Vorsorge zu treffen, -aß bet weiterer Währung», «ntwertung tm Ausland neue Dumptngetnsirhren selbst-