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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191411224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19141122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19141122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-22
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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die Höchstpreise zu bedeuten haben, veranschaulicht nachstehende Gegenüberstellung: Durchschnittspreise Derzeitige Aufschlag 1911—13 Höchstpreise pro t Roggen — 176.70 223 46 Weizen — 209.30 263 ^l 54 Gerste — 153.00 210 57 Unter dieser Verteuerung hat das deutsche Volk, und da es sich um tägliche und unentbehrliche Volks nahrungsmittel handelt, insbesondere die ärmer« Bevölkerung, stark zu leihen. Mit welcher Riesen summe der deutsche Konsum dadurch belastet wird, zeigt folgende Zusammenstellung: Ernteertrag 1913 Mehraufwand im Großhandel Roggen: 12,2 Mill. t 562 Mill. Mk (46 Mk. p. tt Weizen: 4,6 Mill, t 247 Mill. Mk (54 Mk p t) Gerste: 3,7 Mill, r 221 Mill. Mk (57 Mt. p tj Also hat das deutsch» Volk infolge der Erhöhung ser Großhandelspreise über den Durchschnitt der letzten 3 Jahr« hinaus rund 1030 Mill. Mark für seine Ernte in den 3 Eetreidcarten mehr aufzu bringen, das sind wöchentlich 20 Mill. Mark. Da mit ist es aber noch nicht getan, denn erfahrungs gemäß werden die Miihlenüetriebe und Bäckereien die erhöhten Getreide- und Mehlpreise nicht bloß abwälzen, sondern bei der Preisbildung für ihre Erzeugnisse ein: Abrundung nach oben cintreten lassen. Zn Leipzig ist die 5 Pf.-Semmel bereits angekündigt; über ihr Gewicht hat man aber noch nichts vernommen. Bedeutende finanzielle Vorteile bringt natürlich die getroffene Preisregclung der Landwirtschaft. Bei uns in Lachsen bemißt man den Nringeannn pro Hektar auf 100—120 -K; zu diesem Satze erfolgt auch die Einschätzung zur staatlichen Einkommen steuer. Das Kaiserliche Statistische Amt hat nun festgestellt, daß im Jahre 1913 im Königreich Sachsen im Durchschnitte pro Hektar goernt-t worden sind: Roggen 23,6 Doppelzentner. Weizen 28,6 Dopprl- zentner, Gerste 25,5 Doppelzentner. Für 1914 kann man ungefähr dieselben Erträge in Ansatz bringen. Legt man nun die Preisdifferenz im Großhandel, die zwischen den Durchschnittspreisen der letzten drei Jahre und den jetzigen Höchstpreisen besteht, zu- gründe, so ergibt sich in den 3 Eetreidcarten fol gend« Mehrrinnahme: Roggen: 4,6 ./L . 23,6 108.56 ./L p. 62 Weizen: 5,4 ./L. 28.6 --- 154.44 p. är Geige: 5,7 ./« . 25,5 — 145,35 p. da Für das gesamte Reich stellen sich di: Zahlen :twas niedriger. Immerhin hat unsere Landwirt schaft einen Gewinnzuwachs von 100 Prozent und darüber hinaus zu verzeichnen, was man hoffentlich im nächsten Jahre bei der Einschätzung der land wirtschaftlichen Betriebe zur Einkommensteuer ver spüren wird. Man wird einwenden, daß die Groß handelspreis: den Landwirten, besonders in kleinen Orten, gar nicht gezahlt werden. Das trifft für die Großhandelspreise der früheren Jahre aber genau so zu. Der Gewinnzuwachs ist berechnet aus den Preisunterschieden im Großhandel. Noch gewinnbringender gestaltet sich für den Land wirt der Kartoffelhandel. Nach dem Reichsdurcli- schnitt werden auf dem Hektar 316 Zentner geerntet. Bei dieser Menge bed:utet ein Preisaufjchlag von 1—2 -tz pro Zentner ein unvergleichliches Geschäft. Es darf also wohl zusammenfassend gesagt werden, daß die Landwirtschaft mit den Höchstpreisen lehr vorteilhaft abschneidet und daß die Fürsorg: für die selbe doch wohl zu weit geht, wenn man vom 1. Ja nuar ab weiter steigert, um damit drn Zinsverlust für nicht verkauftes Getreide zu decken. Was müßte denn alles in Handel und Gewerb: ersetzt werden, wenn man dieses Wohlwollen auf die Allgemein heit ausdehnen wollte! Auch hat sich die Lage der Landwirtschaft durch den Krieg nicht derartig gestaltet, daß sich daraus eine Verteuerung des Brotgetreides rechtfertigen ließe. Ohne nennenswerten Mehraufwand hat sie ihren Betrieb in vollem Umsaiiae aufrechterhalten können, teilmnse hat sie sogar Ersparnisse gemacht. Der zeitweilige Mangel an Arbeitskräften und Zug. tieren ist ausgeglichen worden durch die Gunst der Witterung, insbesondere hat der völlig srostfreie Herbst die Bestellung der Wintersaat b:günstigt. Darum konnte und mußte sich die Landwirtschaft mit den Preisen der Vorjahre begnügen. Es ist doch auch zu bedenken, daß unsere Ernte verbraucht wird von -em ngenen Volke, dessen Ernährer zu Millionen zur Verteidigung der deutschen Erde ihr Leben einsetzen, und daß der alleinige Konsument der landwirtsck-aft- lichen Erzeugnisse dasselbe Volt ist, das jahrzehnte lang hat Opfer bringen müssen, um die deutsch« Landwirtschaft konkurrenzfähig zu erhalten. Und nun soll unser Volk in der Znt der schwersten Heim suchungsein täglich Brot teurer bezahlen als je. D'r Bundesrat hat ohne Not zu hoch gegriffen, und die Landwirtschaft wäre auch mit weniger zufrieden gestellt gewesen. Es lag auch deshalb kein Zwang vor, die Höchst, preise so ungewöhnlich hoch zu bemessen, weil rn Deutschland kein Mißverhältnis besteht zwischen Ge. treideoorrat und Getreidebedarf. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat offiziell bekanntgegeben, daß wir mit Roggen bis Anfang Dezember nächsten Iahr.'s und mit Wei.zen bis Anfang August gut ver sorgt sind. Durch Mitverwendung von Kartoffel« mehl und durch schärferes Auswahlen der Körner aber werden die Vorräte noch bedeutend über diesen Zeitpunkt hinaus gestreckt werden. Die hohen Preis festsetzungen können auch nicht durch die Verhältnisse auf dem Weltmärkte verursacht sein, da wir während dieses Krieges ein Markt für uns sind, und auf Zu fuhr vom Auslande nicht zu r:chnen haben. Daher hat die vorgenommene Preisfestsetzung nur die be denkliche Wirkung gezeitigt, daß unser Volk teures Brot essen muß und eine merkliche Verminderung der Kaufkraft des Geldes ringetreten ist. Offenbar ist die Preisfestsetzung stark beeinflußt worden von den zuletzt gezahlten Spekulations preisen. Dieser Gesichtspunkt durfte aber am aller wenigsten ausschlaggebend sein. Nach dem Erlaß d:s Ausfuhrverbotes entbehrten die Preistreibereien eder inneren Berechtigung. Außerdem bättr man ich auf die Festsetzung von Höchstpreisen lange Dör fer «inrichten können. Und ist es nicht an sich traurig genug, daß sich in einer so ernsten Zeit Maß- nahmen notwendig machen, um das Volk vor Aus beutung zu schützen? In diesem Falle war also Rück- sichtnahme nicht geboten. Im Interesse der Allgemeinheit läge er viel- mehr, wenn die jetzigen hohen Preise nur den Neber- gang zu einem normalen Preisstand« darstellen würden, und wenn sie dementsprechend vom 1. Januar 1915 ab an jedem 1. und 15. eines Monats um je 3 Lis 5 .4t h:rabgesetzt würden. Vielleicht ist dem Reichstage die Möglichkeit geboten, nach dieser Rich tung hin auf Regierung und Bundesrat einzuwirken. Letzte Depeschen rmd Ferrrsprechmeldungerr. ttrlegstteferuugen arr unsere Zela-e. Berlin, 21. November. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" schreibt unter dem Titel: „Kriegslieferungen an das feindliche Auslan d." Mehrfache Wahrnehmungen lassen erkennen, daß unsere Feinde bemüht sind, Waren, welche sie zur Kriegführung oder zur Aufrechterhaltung ihrer Volkswirtschaft benötmen, aus Deutschland zu be ziehen. Sie bedienen sich dazu der Vermittlung von Geschäftsleuten neutraler Länder, welche die Bestellungen entweder unmittelbar vom neutralen Lande aus bei deutschen Geschäftshäusern machen, oder sich die Waren durch deutsche Aufkäufer oder solche eines anderen Landes bei uns verschätzen. Leider geben sich hier und da dc u t s ch e Ge j ch ä s t s- leute dazu her. dieses Treiben -u unterstützen. Man liefert an bekannte Kunden im Ausland-, trotzdem der Kunde offen mitteilt, daß die Ware für Feindesland bestimmt ist. Man liefert weit über das in Friedens zeiten übliche Maß hinaus und man trrkt endlich in Verbindung mit Ge chäftsleuten, mit denen in Friedcnszeit jede Geschäfts verbindung gefehlt hat, oder die sich für den Krieg mit dem Vertrieb von Waren beiassen, die ihnen zu Friedengzeitcn ganz ferngestanden haben, selbstverständl.ch wird es nkmand einfallen, den regelmäßigen, in den bisherigen Grenzen bleibenden Absatz nach neutralen Ländern in irgendeiner Weste zu stören. Selbst der Absatz im Feindesland über neutrale Länder wird, soweit es sich um Waren han delt, deren Ausfuhr nicht verboten ist, oder die nicht geeignet sind, einer feindlichen Macht Vorschub zu leisten, nicht unter allen Umständen zu bekämpfen srin. Sofern aber ein Handel mit Warrn in Betracht kommt, deren Ausfuhr verboten stt oder deren Lirferungen einer feindlichen Macht Vor schub zu leisten geeignet sind, liegen je nach Lage des Falles strafbare Handlungen vor. Welche Waren auszuführen verboten sind, ist öffentlich bekanntgemacht worden und kann bei den Handelskammern und den Zollstellen unschwer er fahren w.'rden. Der mittelbare und unmittelbare Handel mit solchen Warm nach Großbritannien und seinen Kolonien, sowie nach Frankreich und Ruß- land ist unter besonders hohe Freiheits- und Geld strafe gestellt. — Da die Anzeigen sich mehren, aus denen hervorgeht, daß tatsächlich aus Deutschland Waren geliefert werden, die wie z. B. Geschoßdreh, biinke, Stahlrohre zur Schrapnellfabrikation, Ge- schoßpressen, Leder zur Fabrikation von Militär stiefeln und dergl. mehr unzweifelhaft dazu dienen, einer feindlichen Macht Vorschub zu leisten, so wird gegen die Lieferanten solcher Waren mit unnach sichtlicher Strenge vorgegangen werden. Die Mi litär- und Zivilbehördcn werden daher jeden zu ihrer Kenntnis kommenden Fall, auch wenn es sich nur um einen Versuch hand:lt, ohne weiteres den Gerichten übergeben. Zuständig zur Aburteilung der Landesverratsdelikte sind bekanntlich überall da, wo Kriegsgerichte errichtet worden sind, diese. Da bei muß je nach Lage des Fall:s Vorbehalten blei ben, d«u »amen der liefernde« oder vermittelnden Firma der Oesfentlichkeit brkauntzugeben. Aum Zusammentritt -es Nekchstags. (Von unserer Berliner Redaktion.) G Berlin, 21. November. Die Tagesordnung für die „Dritte Plenarsitzung des Reichstags, Mitt woch, den 2. Dezember 1914, nachmittags 4 Uhr", ist soeben zur Ausgabe gelangt. Sie lautet: Erste und ev. zweite Beratung des Entwurfes eines Gesetzes über die Feststellung eines zweiten Nachtrages zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1914 — Nr. 24 der Drucksachen. Vie Spende -er Deutschen und Deutschen- fteun-e in Argentinien. Berlin, 21. November. (Amtlich.) Außer der vor einigen Tagen gemeldeten Spende von 375sX)0 .((, die dem Stellvertreter des Reichstags durch die Deutsche Ueberseebank zuaegangen war, ist der gleiche Betrag durch die Deutsche Südamerika- Bank als Kriegsspende der Deutschen und Deutschen- freunde in Argentinien zur Linderung der durch den Krieg hervorgerufenen Not übermittelt word«n, so daß die Gesamtsumme der von den Deutschen in Argentinien gespendeten Mittel 750 000 beträgt. Dieser große Betrag ist ein leuchtendes Zeichen für die Vaterlands- und Menschenliebe sowie die Opfer willigkeit unserer Landsleute und -Freunde in Ar gentinien, die des wärmsten Dank», von ganz Deutschland vrrsichert sein können. Der Kaiser an -ie -rutsche Armee. Danzig, 21. November. (Eigener Draht bericht). Auf die Meldung des Generalobersten von Hindenburg an den Kaiser über die sieg reichen Kämpfe der 9. Armee in Ku ja- wien hat der Kaiser nach dem „Inst. Anz." an Ge neral von Mackensen folgendes Telegramm gesandt: Großes Hauptquartier, 16. November. General von Mackensen. Armeehauptquartier der 9. Armee. Als ich Sie an die Spitze der tapferen 9. Armee berief, war ich überzeugt, daß Sie das hierin zum Ausdruck gebrachte Vertrauen voll rechtfertigen würden. Ihre vortrefflichen Erfolge der letzten Tage haben mir ebenfalls den Beweis erbracht, und ich beglückwünsche Sie und Ihre braven Truppen zu diesen Ruht me,tagen. Ihre unerschütterliche Tapferkeit dem weit überlegenen Feind gegenüber ist de» höch sten Lobes wert. Sprechen Sie da» den Truppen mit meinem kaiserlichen Gruß und den besten Wün schen für die Zukunft au». Wilhelm I. K. Vom polnischen Kriegsschauplatz. Kopenhagen, 21. November. (Eig. Draht« bericht.) „Daily Lhronicle" berichtet au- Petersburg: Hm Laufe der letzten drei Tage haben sich die Gefechte zwisclfen Warthe und Weichsel zu einer bedeutenden Lch lacht entwickelt, deren Front sich von DobrShin bis Dombe hinzieht. Bei Dobrsktiu ver suchten die Deutschen, eine Pontonbrücke über den Fluß zu schlagen. Bis jetzt ist es aber der russischen Reiterei gelungen, sie daran zu hin dern. Di« Deutschen haben bedeutend« Kaval lerieabteilungen gegen di« Russen aufgeboten. Teile der österreichischen Reiterei wir ken an dieser Front ebenfalls mit. Der Haupt teil der deutschen Kräfte besteht ans Truppen, die den Rückzug aus Warschau mitgemacht hatten und nun aufs neue vorgemorfen werden, um den rechten Flügel General Ruskis zu erdrücken und Warschau aufs neue zu bedrohen. Während der Kämpfe der letzten Tage beschränkte sich der Vormarsch der deutschen Truppen aus weniger als zwei Meilen täglich. Die Deutschen haben große Verluste erlitten, sind aber doch gut über die Folgen des Rückzugs aus Polen hinweggekommen. Das russische Hauptquartier sieht die Lage mit Ver trauen und Ruhe an. (DobrShin liegt 30 Kilometer östlich von Thorn in Russisch-Polen hart an der deutsch russischen Grenze, Dombe 20 Kilometer süd östlich von dem Warthcknie bei Kolo.) London, 21. November. Der militärische Mitarbeiter der ..Morning Post" glaubt, daß die mililärische Lage im großen und ganzen für die Deutschen und Oester re ich er besser sei, als sie bei dem ersten Einfall in Polen ivar. Die Deutschen kämpften setzt näher an der eigenen Grenze und hätten keine beson deren Schwierigkeiten zu überwinden, während die Russen im Rücken nur über die von den Dentschen vernichteten nnd erst teilweise wieder- hergesteklten Verbindungswege verfügten, wo durch eS ihnen unmöglich gemacht sei. schwere Artil7erie herbeiznkchqsfen. Sie könnten auch nur ans Umwegen Fühlung mit den Armeen vor Krakau nnd Galizien gewinnen. Es ses klar, daß eine Niederlage südlrchderWeich- sel die Russen in eine heikle Lage versetzen würde. Der österreichische Tagesbericht. wfst. Wien, 21. November. Amtlich wird mit- geteilt: 21. November, mittags. Der Anariff der Verbündeten auf die russischen Hauptkräfte ln Russiscb-Nolen geht auf der ganzen Front vorwärts. In den Kämpfen nordöstlich Czenstochau ergaben sich 2 feindliche Batterie«. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Hoefer, Generalmajor. Türkischer Heeresbericht. (Nichtamtlich.) Konstantinopel, 21. Rovrmbrr. Amtlicher Ber.cht des Hauptquartiers: Der Kreuz r „Hamtdie" bat gestern die russischen Petioleumdepotr und die Station für drahtlose Telegraphie Tuapü bombar- dirrt und zerstört. Ein heftiger » ampf, der v stun den dauerte, hat sich am 18. November zwischen den ennlts chen und unfein Truppen in "chatt el Arad abgrsptrlt. Tie ver Ufte dcs FklndrS sind beträcht lich. Gefangene Sngiä der erk Arten, Saft sich der Oberbefehls»,der der englisch n Trnppen gleichfalls unter drn Verwm -eten b finöe. Sines unserer G:, schosse, das von unsere» «auonenboot „Marmnrtss" abgesenert wurde, traf ein englische» kansnnrboot und verursachte darauf eine Explosion. — Einzel heiten fehlen noch. Väterchens Kosaken. Wien, 21. November. Die „Pol. Kon." gab öffentlich genaue Tatsachen über die vielen Aus schreitungen der Rusten, besonders der Kosaken, gegen die Sanitätsanstalten des österreichisch-unga rischen Heeres. Danach haben die Rusten trotz der Roten-Kreuz-Fahne bei Tageslicht Wagen mit Ver wundeten und den begleitenden Sanitätsmannschaften weggenommen, die Wagen verbrannt, die Pferde niedergeschassen, die Verwundeten miß handelt, mit Füßen getreten und ver- wundet. Derartige Bestialitäten sind wiederholt vorgekommen. Ver Zliegerangriff auf die Zeppelinwerft. Friedrichshafen, 21. November. Durch die Bom benwürfe des herabgeschossenen Fliegers, der am Kopf und an der Hand Verletzung»:, aufweist, ist der 21jährig«, aus der Schweiz gebürtige Schneider gehilfe Siedmann getötet wordrn. Zwei Frauen wurdrn schwer verletzt, die eine am Kopf und an der Hand, der anderen wurde der linke Arm weggeschossen. Die V:rmutung, daß der zweite Flieger in den Bodrnsee gestürzt srl, hat sich nicht be stätigt. Er warf bet niedriger Fahrt über Mann heim eine Bombe, die ihre Wirkung jedoch ver fehlte. Der amtlich« Bericht. Stuttgart, 21. November. Bekannt machung des stellvertretenden Generalkommandos de» Xlll. Ärmeetorp«: Heute 12 Uhr 15 Min. erfolgte durch zwei englische Flieger «in schon sriihzeitig bemerkter und gemeldeter Angriff ans die Lustschiss- werke in Friedrichshafen. Durch das bereitstehende Abwehrkommando und di« in Friedrichshafen stehend« Infanterie wurde alsbald der «ine Flieger, ein eng li scher Mariueleutnant, herunter, geschosten und schwer verletzt gefangen- genommen, während der andere in der Richtung nach dem schweizerischen Ufer eutlam. Mehrere von den Fliegern abgeworfene Bomben richieten an der Luftschiffbau« lelnerlei Schaden an, »och »nrden dnech »i« Sprengstücke von der Zivilbevölkerung «in Mann getötet und mehrere Personen verwundet. Da» abgestürzt, Flugzeug ist nur »enig beschädigt. Zünf verwuo-etr von rtnem Weibe erstochen. *,1. Zwick««, den 21. November. Da» hier gar- nisoniercnv« 9. Inf.-Reg Nr. 133 teilt durch Major Schulz vom Kriegsschauplätze der hiesigen Pr.'sse folgende« mit: Wie unsere Soldaten hetmtückischenlleber- fcl'. en durch Eiravrhner ««»gesetzt sind, beweist die Meldung einer SanstLtrkompanie an das Regi- men! Danach sind fünf tapfere Krieger, die im Gefecht de» Regiments bet Sommepy am 2. September verwundet wurden, von einem Weibe erstochen worden. Die Sorge -er englischen Staatsmänner. London, 21. November. Die Zeitungen ver- öffentlichen ein von A»quith, Rosebery, Bal- four und anderen unterzeichnet«» Schrchhen, worin namens de» Zentralkomitee» der Nationalen Sonntag, 22. November 1914. Leipziger Tageblatt. Nr. sss. Sonrttags-Nvsgade. Sette 3. und Patriotischen Organisationen zur Unterzeichnung ausgefordert wird, um die britische öffentliche Metnungaufzuklären und Literatur über die Fragen des Krieges in den neutralen Ländern zu verbreiten. Das Schreiben sagt: „Die britisch öffentliche Meinung kann letzten Endes «in ent- scheidender Faktor in dem -rohen Kampfe werden. Wenn das ganze britisch« Volk unerschütter lich standhaft bleibt, glauben wir. daß der Siea unser sein wird. Aber es darf — komme was wolle — kein Schwanken und Erschlaffen und kein Flickwerk von Waffenstillstand grben, der unsere Kinder «tnrr Erneuerung der deutschen Drohung aussetzcn würde, die wahrschein lich hem Reiche etwas weil schrecklicheres bringen wurde als heute. Angesichts der vitalen grund legenden Bedeutung ist es klar, daß dir öffentliche Meinung nicht umschlagen noch sich ver ändern darf, wie das Temperament «in wech selndes Kriegsglück diktieren mag. Es ist dringend notwendig, die Aufklärungsarbeit auf jeden Bezirk dcs vereinigten Königreiches auszu dehnen. ebenso wie es eine wichtige Aufgabe ist, den neutralen Ländern eine klare Darlegung der britischen Sache zu geben; denn das moralische Ge wicht der öffentlichen Meinung der Neutralen wird stets wachsenden Einfluß auf den Ausgang des Kampfes ausüben. Es ist durchaus erforderlich, so fort Schritte zu tun, nm das vollständige Material vorzulegen, auf dem unsere Sache basiert, um den neutralen Ländern zu ermöglichen, zu einem un parteiischen Urteil zu gelangen. London, 21. November. Die Admiralität teilt mit, daß die Schiffe wegen der Ausdehnung des Verteidigungssystems durch Mruen vom 27. November ab verpflichtet sein sollen, vor gewissen Häfen Lotsen aufzunehmen, da es außer ordentlich gefährlich sei. ohne Lotsen in diese Häfen einzulaufen oder sie zu verlassen. Diese Häfen liegen an den Flüssen und Flußmündungen des Humber, des Tyne, im Firth of Forth, im Moray Firth, so- wie im Scapa Flow. EnglanSs Ausfuhrverbote. 's Gravenhage. 21. November. (Eig. Drahtbericht.) „Daily Chronicle" veröffentlicht eine Kabelmeldung aus Kalkutta, wonach zwanzig der größten Terfirmen Indiens gegen das Aus fuhrverbot von Tee aus. England nach den neu tralen (wohl nur skandinavischen) Ländern pro, testirren. Ein etwaiger Schmuggelhandel von Tee nach Deutschland würde keinerlei militärisch: Be deutung haben; jetzt ergäbe das Verbot nur Verstim mung der Neutralen und ein: Schädigung der eng lischen Handelsinteressen, (r.) London, 21. November. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Ausfuhr von unbearbeitetem Gummi verboten ist. Nur englische Minen . . . Aus »em Haag, 21. November. Halb amtlich wird mitgeteut: Die eingeleitete Unter, suchung hat ergeben, daß di« bisher ange schwemmten Minen, ungefähr hundert an der Zahl, einschließlich derjenigen, die das Un glück bei Ouestca pelle verursacht haben, durchgehends englische sind und sich darunter keine einzig« deutsche be^ sindtt, wo ist -ie „Karlsruhe" 1 's Gravenhage, 21. November. (Eig. Draht bericht.) „Newyork Herald" meldet, daß ameri kanische Handelsschiffe bestimmt die Anwesenheit der „Karlsruhe" im Atlantischen Ozean festgestellt zu haben glaubten. (2) DM" Unser« gestrige Abendausgabe «mfaßl 4 Seitea, di« vorliegende Ausgabe 24 Seiten, zusammen 28 eiten. taiwtschrisUrtler: Lr. V«rv». roe*enS«»s«r. veranliosrilicke Schriftleiter: für Politik Er. Arn, »sinther: für die d'ndellteitunft tztz.ltber »chtnvler; für Leivsiaer >md nchljsile Riiqeicgendeiien Arnol» zünk«: für Kunst und Riisen- s-HM Er. Srtedrlch Sedrecht: für «'kusck a>«»n Lr«»1tz: richt Haaetrttzr für die Rech—, Uüder» und Verkbr^eltu», ^»tz»i» Metzer. — Für »en An^tgrnteil S-!«r. Anlser. Verla,: Settztzlacr r««e»>att, Äefellfchest >nU beschenkter v»ftu>» Dreck: Fischer ch Mrs»«. «mtlich tn Lel»,«,. lhpiei'geMssellen, empfiehlt sehr prokti che Muster von 7S "" ch. INI», kllr. Petnssirch R Den» soeben in der Oieterich'schen Verlagsbuchhandlung Theodor lveicher, kciosig, Inselstr. io, erschienenen Lnidwerk Unsere Führer im Weltkrieg W4 eine vornehme Sammelmappe mit 14 deutschen und österv. Becrfübrern einfchl. Ser ob.rnen Urieasherren heraiisaegeben von Bermann Springer, Leipzig, gebührt Ein Ehrenplatz Durch die Hans ors hervorragenden Porträtisten Emil Fröhlich, teipzig entstanden und rerieken mit einem Begieitwort des Historikers Geheimrat Arof. Dr. Karl karnprecbt muß das prächltge lberk tn seiner Vollendung als Em lvl'lrdiaes Denkmal fürs deutsche Saus angesehen werreu. 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