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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191411224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19141122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19141122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-22
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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Leipziger Tageblatt. Saums-, 22. November 1914. g wird che zu- Unsere c,, 107ern ach ts- ünzeige zeftellte ehöriae ndet in ünktlich tt. rutschen komitee lkot ge- clzburg, rutschen >er Rat »de zu- uerung tsange- ben be er Rat ssen er- :en und Stadt- würdige Ehrverletzung für unsere Krieger darstellen. wird den grundlos Bezichtigten von der Polizei jede Hilfe zur Ermittlung der Denunzianten geleistet »verden. 4 Nr. 593. vonmags-Nusgsüe. Seile l i und der Leipziger Herrn Dr. Herm. Michel n der Halten Reihe oähren entlich m und te Er« rhmen. e Er« im er« diesen nd he ¬ gen an schreibt März zen an »d der ruf er de des nspruch ^enteile g oder tnis zu gleiten It diese c Die :n, die bis sie Halten Ber od von i ange- lnaabe r Zeit- Listen nd die iwand- Nann- veruna r soll in allen Abteilungen bieten diesmal, um unsere werte Kundschaft bei unserm Umbau für ev. kleine Unannehmlichkeiten zu entschädigen, ganz besonders grosze Vorteile. Beste Gelegenheit für Weihnachts-Einkäufe gegangen. Alles Nähere ist aus dem Anzeigenteil zu «riehen. * Oesterreicher-Dank. Ein Freund unseres Blat tes schickte vor kurzem an einen verwundeten Oesterreicher, den Neffen seines hiesigen Wir tes, einen Feldpostbrief mit Zigarren, dem er fol gende Zeilen beilegte: „Dem verwundeten Krieger, der nicht nur für Oesterreich, sondern auch für Deutsch land kämpfte." Daraufhin erhielt er jetzt aus dem k. k. Garnisonspital in Brünn eine Karte mit War ten rührenden Dankes. Der verwundete Oesterrei- cher schrieb: „Sehr geehrter Herr! Empfangen Sie einen herzlichen Grus; von einen» verwundeten Sol daten und besten Dank für die Liebesgabe. Ich bin am linken Arm leicht verwundet und hoffe, das; ich bald mit meinen Kameraden wieder gegei» den Feind ziehen kann. Wir kämpfen gegen die Russen: ich habe schon mehrere Gefechte mitgcmacht. bii» aber stets glücklich durchgckommen. Bis jetzt war es mir wegen Geldmangels nicht möglich zu rauchen: aber nun werde ich so lange rauchen, bis die guten Zi garren alle sind. Ihr F. S." * Konze. t des Universitäts-Kirchenchors. Heute abend 8 ttyr findet das er;»e dceswinterliche Kirchen konzert des Universitäts-Kirchenchores statt. Ein ganzer Stab bekannter Leipziger Künstler wirken darin mit, die Herren vom Gewandhaus Konzert meister Wollgand t, Kolb, Herrmann Kietzltng, Wolschke, die Künstlerinnen Frl. Hügel (Sopr.), Braune (Alt), Häbler (Viol.). Cramer (Viol.), Zeibig (Bratsche), H. Sammler lBar.). Fest (O«g.) und das Studenten-Orchester. Das Konzert beginnt mit dem weihevollen Trauermarsch für Orchester aus Händels Oratorium Saul und dem Klagcchor „Klagt alle klagt im Trauerlied" aus Händels Samson. Chöre, Einzelgesänge, Orchester stücke. Jnstrum'ntal- und Orgelsoli, Trauer und Trost atmend, von Bach, Mozart, Händel, Liszt, Reger Schubert, Lubrich bilden das stimmungsvolle, reichhaltige Programm. Der Reinertrag des Kon zertes flieht Kriegsnotzwecken zu. (Weiteres besagt die Anzeige.) * Verein für die Geschichte Leipzigs. Am Mitt woch, den 25. November, findet ein Vortrag über „Paul Fleming Dichterkreis" von statt. (Siehe Anzeige.) " Blumensäle. Wie Palmengarten. brüte wird die beliebte emheimische Dorlroarmeislerin Heda LSardegg einen ihrer stets interessanten Bort rar, Ladende abkalten. Sie bat ceit^enMe Dichtungen gewählt, deren vaterländnävr Inkalt zusammengn'aßt ist unter dem Titel: „Wofür Nnr «reiten." Am Flügel wird Fräulein Gertrud .Uil» begleiten. Die prächtige LbrNsantticinum-Ansstellung sei besonderer Beachtung enipfodlcn. Einige spärblühende Lorten sind erst jevt ausgebliibt und bieten daher einen neuen Reiz. Die belehrenden Führungen durch bas PalmenhauS sinken nach mittag» ll Aiid .'> llbr «alt. Am Dienstag wirkt im 8. Vater- ländiiaxn <tze>ellsll>astrkonlerl d,e beliebt« Hosoveriijängeriil Frau Antoinette Müller-RicS mit: am Mittwoch daS 5. Sinsoniekonrert de» neuen Wulderslein-Orikesier«. Auck die neuen Dauerkarten sind »u allen Veranstaltungen gülttg. Im Panorama, dessen schone Räum« allen Ansprüchen an Behaglichkeit mehr alü genügen, wird am morgenden stillen Lonntag auch dericnigc «üleilvgestiinmtc antressen, der nicht im Hause verbleiben kann oder will, wert er allein da» Leben durck'wanderl. Finden an diesem Tage auch .lvuzerte nicht statt, so ist doch in jeder anderen Vöeiie sür Unterhaltung gesorgt und üück« und »beller Kes Herrn Osw Lchlinke bieten so hervorragend Gutes und Billiges, daß jeder sich in, Panorama tvohlsühlen kann. Brauhaus Riebeck, Hanisuaße 17. Schön uich behaglich eingerichtetes Familieulakal im Herzen der Stadt. Täglich grosse Konzerte von erstklassigen Kapellen. WolUS telegraphisch« Depeschen werden sofort bekanntgegeben. Winzerkeller, Goethestrostc 8 und Brükl 80. Die unmittelbar am Hauptbahnlws gelegene Äeinwirtschast eignet sich besonders als Tresipunkt jüc Einheimische und Fremde. Der Verkehr ist gut bürgerlich und di« Bewirtschaftung erstklassig. Täglich finden erstklassige küttstlerkonzerle bei freiem Eintritt statt. Albertgarten. Für ein dem Tag« Ivie den Zeit läuften entsprechendes Programm Hot an diesem Toteusest Herr Otto Mosemann, der umsichtig« Wirt dieses beliebten und volkStürnliclxn Lokals, Sorge getragen, indem er sich eine ge diegen« Gesellsämst, die „Bunte Bühne" gesichert hat, deren Leistungen bekanntlich vortressliche sind. Ter Spielplan weist aktuelle und packend« Einzelvorträge sowie Gesamtipiele aus u. a. „Des Matrosen Heimkehr", „Gretel vom Eclengnmd", „Der Menschenfeind" u. v. a. Tie Vorstellung beginnt abends 8 Uhr: es ist empfehlenswert, sich möglichst früh «inzusindcn. da voraliS- sichtlich der Besuch ein sehr reger sein dürste, zumal alle Haus karten Gültigkeit haben. — Herr Ltto Mosemann gelvährt außerdem allen Militärpersonen freien Zutritt. Totenfest 1-14. Wie dröhnt heut' dumpf in müden Traucrschlägcn Des Totenfestes düstrer Elockenklang! Wo sonst wir dankten für des Himmels Segen, Macht heil'ge Trauer uns nun still und bang, Biel ernste Bilder unser Herz bewegen Von Tod und Sterben und von Untergang. Und donnernd ruft der Tag uns in die Ohren: Im Schmerze wird die neue Zeit geboren. In tiefem Schmerz. Fast glauben wir zu träumen. So oft des jungen Tages Last uns drückt. So oft in Hallen und in Arbeitsräumen Der Sonne herbstlich Licht die Wände schmückt. Hin sinkt die Hand, als müsse jetzt sie säumen. Nur für di« Tapfern schafft sie hochbeglückt. Es ruft die Stunde: Zaudert nicht, ihr Toren! Im Schmerze wird die neue Zeit geboren. Auch euch wird eine letzte Stunde schlagen, Zur lichten Höhe geht s durch dunkles Tal, Es ist der Menschen Los, zu sterben und zu klagen. Nur mit dem Tode endet Menschengual. Dock) dürft ihr auch im Schmerze nicht verzagen, Aus jedem Opfer blitzt ein Hoffnungsstrahl. Wenn ihr euch nur ein hohes Ziel erkoren! Im Schmerze wird die neue Zeit geboren. So sei der stille Weihetag der Toten Ein Tag des Dankes für viel edle Tat, Es bleibe unvergessen, was sie boten. Und reiche Ernte folge ihrer Saat. Wie auch des Leidens Flammen uns umlohten. Wir harren aus. bis leis das Ende naht. Die Herzen hoch! Wir haben viel verloren. Im schmerze wird die neue Zeit geboren. Ioh. Gebhardt. Eingejanüt. Für den Inhalt der Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion außer der preßgesetzlichen keine Verantwortung. Flaggen auf halbmast am Totensonntag. Nach dem Falle von Kiautschau sah man viele Flaggen auf halbmast wehen, es war eine würdige Ehrung der gefallenen Helden. Den Totensonntag heute feiern wir olle diesmal mit. Für uns sterben die Tausende da draussen, und keine Kränze tonnen wir ihnen auf die Gräber legen. Was kann die feierliche schwere Stimmung dieses Totensonntags besser zum Ausdruck bringen, als die schweren Falten der niederhängenden Fahnen? Darum, wo eine Flagge im Hause ist, lasst sie halbmast wehen am Totensonntag! Sollte im Laufe des Totensonntages eine Sieges nachricht eintreffen, so können die Flaggen zur Ehrung der lebenden Tapferen immer noch hochgezogen werden. reit» am 1. November im Hofgebäude de» Grund stücks Bayersche Strass« Nr. 47 geeignete Räume zur Errichtung einer Speiseanstalt mit vollem Betrieb gemietet worden, da sich der Ausbau der Ausgabe stelle in L.-Connewitz für eine selbständige An- statt nach früheren Erfahrungen kaum verlohnen würde. Doch soll die Ausgabestelle L.-Conne- witz, die bisher vom Iohannrsplatz aus versorgt wurde, in Zukunft aus der neuen Anstalt die Speisen beziehen. Obwohl also die neue Anstalt von vorn herein stark beschäftigt sein wird und ihr wegen der Näh« des Kohlenbahnhoje» und der dichten Bevölke- rung der dortigen Gegend auch in Friedenszeiten guter Zuspruch gesichert erscheint, sind die Räume vorsichtshalber nur auf 3 Jahre gemietet. Der Rat bittet deshalb die Stadtverordneten »uzustimmen, dass wie bei den anderen Speiseanstalten auch in diesem Falle die Miete und die Einrichtungskosten in Höhe von 7000 inkl. 2800 .X für bauliche Ver änderungen auf die Stadtgemeinde übernommen werden. * Das Paketdepot Leipzig, Brandenburger Str. 1, Güterboden Dresdner Bahnhof, Luke 10, ist in der Zeit vom 23. bis 30. November täglich (Sonntags ausgenommen) vormittags 8 bis 12 und nachmittags 2 bis 6 Uhr geöffnet. Am 30. November abends - Uhr wird das Paketdepot geschlossen. * wichtig sür Gastwirte! Der Amerikanische Generalkonsul in Berlin wendet sich an Vie Gasthaus- und Pensionsbesitzer Deutschlands mit dem Ersuchen, eine Aufstellung alles sich in ihren Gasthäusern unb Pensionen befindlichen, amerika nischen Bürgern gehörigen Gepäck« sobald als möglich an das Amerikanische Generalkonsulat, Ber lin 8, Friedrichstrasse 61, Gepäckabteilung, ein senden zu wollen. Notwendig ist die Angabe der Bezeichnungen und Adressen auf den Koffern, sowie vorhandener Beklebezettel, erwünscht Mitteilung etwa darauf lastender Kosten. Es werden dann Schritte zur Einlösung und Zustellung des Gepäcks an die betreffenden Eigentümer in den Ver einigten Staaten unternommen werden. * Das Eiserne Kreuz auf dem Wirtshaustisch. Im Tunnelrestaurvnt des Europäischen Hofes in Erfurt ist auf einem Tisch mit einem Ofsizierssäbel ein eisernes Kreuz nachgeneichnet worden, dessen Linien mit Schuhzwecken ausgefüllt werden sollen, wie sie die Soldaten tragen. Wer eine Zwecke einschlägt, bezahlt 50 Pfg-, die zum Besten der Krieger oder Angehörigen verwendet werden sollen. Wenn die Platte ausgefüllt ist, so wird sie gegen 7000 It er bracht haben. Hierzu schreibt das „Zentralblatt für das Gastwirtsgewerbe": „Dieses Beispiel verdient Nachahmung! Das Eiserne Kreuz braucht ja nicht mit einem „Offi-. zierssäbel" gezeichnet zu sein, ein Seitengewehr tui's schliesslich auch, wenn es durchaus eine Waffe sein muss, mit der man den guten Zweck einleitet. Feder Stammgast wird sich auf diesem Tisch „verewigen" wollen und dem Lokal wird es später ein sehens wertes, liebes Andenken sein an die gegenwärtige schwere Zeit. Der einzuzahlende Geldbetrag kann je nach der Art des Lokals lzöher oder niedriger be messen »verden. Flache Zwecken verkauft jeder Eisen händler. Bei einem grogen Kreuz wird man nur die Konturen zwei oder mehrmals nachziehen, ein kleines Kreuz wird man ganz ausnageln; wird es später mit Schmirgel blank gerieben, so gereicht es dem Tisch und dem Lokal zur Zierde. * Militärvorbereitungsanstalt in Marienberg. Don amtlicher Seite wird uns aus Dresden mitgeteilt: Für die Jünglinge, die in wenigen Jah ren in das Heer eingestellt »verden sollen, bie'.e» jetzt mehrfach Gelegenheit, durch Eintritt in die verschiedenartigen Jugend-, Turn- usw. Vereinigun gen ihren Körper und Geist für den aktiven Dienst vorzuoereiten. Um nun jungen Leuten von aus gesprochener Neigung für den Soldatenstand die Möglichkeit zu bieten, bereits mit vollendetem 17. Lebensjahre vollständig militä risch ausgeoildet in die Truppe einzutreten, hat das Königliche Kriegsministerium die Errichtung einer Militär oorbereitungsan st alt in Stärke von drei Kompanien für den Bereich des XII. und XIX. Armeekorps angeordnet. In diese Dorbildungsanstalt »verden junge Leute im Alter »on vollendetem 16. bis 17. Lebensjahre aus genommen, sie müssen vollständig gesund und frei von Anlagen zu chronischen Krankheiten sein und eine Körpergrösse von mindestens 1,53 Meter besitzen. Die militärische und soweit erforderlich auch wissen schaftliche Ausbildung sowie Verpflegung und Unterkunft sind kostenlos. Die Freiwilligen er halten zur Bestreitung der nötigen Ausgaben ern monatliches Taschengeld, ferner haben sie Aussicht, bald nach dem Eintritt in die Truppe befördert zu werden. Der Aufenthalt vom Eintritt in die Mili- tärvorbildungsanstalt bis zum Uebertritt in die Er satztruppenteile ist neben der Vollendung des 17. Le bensjahres noch von dem Grad der erlangten militä aus dem Inseratenteil er sichtlich, veranstaltet die Direktion für heute Sonn tag (Totensonntag) abends ^9 Uhr einen Vortrags- ade"d. Die Vorträge sind dem Charakter des Tages und der Zeit angepasst. Der Eintrittspreis beträgt sür alle Plätze 50 -H. Militär hat freien Eintritt. * Auf gegen die Feinde des Vaterlandes! Tausende und aber Tauiende müssen noch kriegsgeübt und für den Kampf vorbereitet werden: das Vaterland kann keinen Arm entbehren! Eine gute Vorschule bilden die Turnvereine. In Leipzig ist schon im August durch den Allgemeinen Turnverern. Leplaystrasse 11, durch Bildung besonderer Landsturm-Riegen in bester Weise der Anfang gemacht worden, die Hunderte von Teilnehmern gefunven haben. Denn jeder, der damit rechnen muss, noch ins Feld rücken zu sollen, muss den Wert vorbereitender körperlicher Kräftigung schätzen Gerade für die Landsturmpflichtigen und alle, die noch nicht militärisch ausgebildet, sind diese turnerischen Einrichtungen unentbehrlich und segens reich geworden. Auch ein Erlass des Sachs Kultus- Ministeriums fordert von den Schülern der höheren Klassen den Besuch der Vereinslurnstunden, da in- folge bes Fehlens vieler Lehrer der Turnunterricht in den Schulen gegenwärtig nicht wie sonst in vollem Masse erteilt werden kann. Die Hebungen finden Montag. Dienstag. Donnerstag und Freitag, abends von 7 bis 10 Uhr statt. Wir verweisen übr»gens auf die Anzeige des Vereins in vorliegender Nummer unseres Blattes. k Strafbarer Nachbarklatsch. Fortgesetzt gehen bei der Polizei Anzeigen «in, nach denen Kr»«ger, die an der Grenze oder im Felde stehen, Sachen nach Hause schicken sollen, die auf unehrliche Weise erworben wären. Die Anzeigen sind meist anonym, gehen aber, wie festgestellt worden ist, fast alle von Nachbarsleuten und »guten Freundinnen" der Kriegersfrauen aus, die diesen von der Sendung erzählt oder die zugejchickt erhaltenen Sachen gezeigt haben. In nahezu allen Fällen ist der Beweggrund der Denunziation klein- licher Neid und Missgunst, die jede» ehrlich erworbene Andenken oder Erinnerungsstück so- fort als widerrechtlich angeeignet anzeigt. Die Nach prüfung aller der Polizei bisher angezeigten Fälle hat bisher überzeugend ergeben, dass die den An gehörigen von den Kriegern zugesandten Gegenstände, die sehr oft einen materiellen Wert überhaupt nicht besitzen, auf erlaubte und durchaus ehrliche Weife erworben worden sind und, soweit sie vom Kriegs schauplatz stammen, mit Genehmigung der militärischen Kommandostellen nach Hause geschickt worden sind. Da die grundlosen Verdächtigungen eine nichts rischen Ausbildung abhängig. Gegenwärtig kann noch eine gross« Anzahl junger Leute ausgenommen wer den. Anmeldungen sind umgehend an das zu ständige Bezirkskommando oder an die Mili- tärvorbildungsanstalt in Marienberg unter Bei fügung eines polizeilichen Führungszeugnisses and einer beglaubigten Einvcrständniserklärung des Baters oder gesetzlichen Vertreters zu richten. * Leipziger Lehrerverein. Zu einer erhebenden Feier gestaltete sich die 33 Wochenverjammlung des Leipziger Lehrervereins. Sie war dem Gedächtnis der Verstorbenen gewidmet. Nach einem Weihe gesang hielt der 1. Schriftführer des Vereins, Herr Echleif, den Nachruf. 61 Mitglieder hat der Verein durch den Tod verloren. 10 lebten von ihnen im Ruhestande, 18 ereilte der Tod im Berufe. Den schmerzlichsten Verlust aber erlitt die Lehrerschaft durch den Krieg. 28 Lehrer liegen auf Frankreichs Feldern begraben. Nach der Gedächtnisrede trug Herr Aldor, Mitglied des Schauspielhauses, Ge dichte vor. die in packender Weise den Ernst der Zeit widerspiegelten. * Gedächtnisfeier für unsere gefallenen H lden. Zur Ergänzung des von Frau Elfe Dürr geb. Gon- tard gegellten L a z a r e t t z u g e s ist der Reinertrag der heute nachmittags 5 Uhr in der Albertyalle stattfindenden „Gedächtnisfeier für unsere gefallenen Heiden" bestimmt. Als Mitwirkende sind sür diese Veranstaltung gewonnen riammersänger Alfred Käse, der die Besucher mit einigen ernsten Ge sängen erfreuen wird und Frau Lina Borstel- Monnard. die Dichtungen von Langheinrich, Joseph v. Laufs, Imperotori und Walthari vor tragen wird. Der Leipziger Männerchor ist mit Chören von Flemming und Beneken ver- treten. Die ganze Feier wird mit einen» Chocal ein- und ausklingen. Herr Pfarrer Mühlhausen hält die Ansprache. * Auf.uf an Deutschlands Frauen. Vom Natio nalen Frauendiens» wird uns geschrieben: Wir alle denten schon heute daran, unseren Kriegern draussen im Felde eine Weihnochtssreude zu bereiten. Von Feinden umringt, die Ent behrungen des Felolebens erduldend, tollen sie fühlen, wie die Liebe und der Friede der Heimat sie durch unsere Gaben grüssen. So sind unendlich viele Frauen jetzt beschäftigt, nicht nur für ihre eigenen An gehörigen im Felde die Weihnachtssendungen zu richten, sondern sie möchten auch die bedenken, die sonst vielleicht leer ansgehen würden, und schon häufen sich an den Sammelgellen die Stapel solcher Gaben. Wohl werden sich dankbare Empfänger dafür finden — aber sie stammen doch von unbekannter Hand, es fehlt ihnen die warme persönliche Liebe, nach der das deutsche Herz um diese Festzeit mit Sehnsucht verlangt. Bei vielen Soldaten würde die Freude zehnfach grog sein über ein Weihnachtspäckchen, das von „Muttern daheim" geiüllt und zurechtgemacht wäre. Leider sind viele Krieger-Frauen und -Mütter nicht in der Lage, die Kosten dafür aunubringen. Hier müssen unsere Frauen, die bemittelt genug dazu sind, ein treten. Möge jede solche Frau wenigstens für eine ärmere Schwester die mässigen Kosten der Weih nachtssendung übernehmen und ihr auch bei Ein kauf. Verpackung und Absendung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir fordern mit herzlicher Bitte solche Frauen auf, sich umgehend schriftlich im Nationalen Frauendienst, Köiiigstrahe 20, als Weih nachtshelferin zu melden Die Adresse der ihr zu geteilten Soldatenmutter oder -frau wird ihr dann »n kürzester Zeit übermittelt werden. Auch über Pack- und Verlandvorschriften wird Auskunft erteilt. Wir sind überzeugt, dass Tausende von Frauen sich vereitfinden, mit Freuden solchen kleinen Liebes dienst für unsere tapjeren Krieger zu. übernehmen und so einen kleinen Teil der unendlichen Dankes schuld abzutragen, unter der wir ihnen gegenüber stehen." * Siegfried - Wagner-Konzert. Wie schon mit geteilt. wird Sieglried Wagner in Leipzig, der Geburtsstadt seines Vaters, am Montag, den 30. November ein Konzert in der „Acberthalle" zum Besten der Kriegsnotspende für Leipzig dirigieren, bei dem der „Leipziger Männerchor", das „Windei» stein-Orchester" und der Bayreuther Opernsänger Kari Wenkhaus Mitwirken. Zum Bortrag kommen vom Grossvater Siegfried Wagners. Franz Liszt. „Zwei Männerchöre", vom Vater, Richard Wagner, das Vovpiel der „Meistersinger", das „Siegfried-Idyll". „Siegmunds Liebesgesang". von Siegfried Wagner selbst: drei Ouvertüren seiner Opern, das Zwischenipiel „Glaube!", vor allem aber eine neue Komposition, der „Fahnen schwur" (dem deutschen Heer und seinen Führern in be eisterter Dankbarkeit gewidmet), den der »Leipziger Männerchor" oortragen wird. Zu dem Konzert laden ein: die ZentraUeitung des „Allgemeinen Richard-Wagner-Vereins zu Leipzig" und der Vor land der „Kriegsnotspende für Leipzig". Schon jetzt ind zahlreiche Vormerkungen auf Eintrittskarten bei der Musikalienhandlung Pabst, Neumarkt, ein-
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