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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141121014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914112101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914112101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-21
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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l. »att. einer ern« e von von an- t. daß ae. M. !L. len.) der. ttlnge I und « an- Zt ist, / r ti» Be- > um- ndrut oer« seine ftbeo- n« rh- Hin- > und Auf- l? um . ,e sür l, >ür « mit :rl che enden lußer- > Ver- ife — Lösche wird, Di e, sich wach- Zuzug ragen, «nten nene« rschie- X er» i ver- e drr i« im Ionen füllen kakao, i fahrt einem iffeln, achen, chnell ift's, j wie diese t. an efteüt tchem «egrn- > Ver- Tuch, Zt. es zilt'o, , Um arten irrüte o di- man inter- r er« iihrte 7- ver den lösen. nach jene 'fahrt i gut ichten muen klri- ilden Tage nmer rltng Mich L inigr U > sehr elfen 1 dir ä-rmt -um , ein- t erst I rrad: ber- orl!" un- -- -ftig< >aaen isi-n abrr ferd: An- üeße- itär- ivirl- -nt- fL- so agen «halt Aue- von und lbcr» ihm« >an» , die und Ka- lirde Lonnabenü. 21. November 1SK LelpHtütt Tageblatt. Nr. SSl. Moroev-Nllsosde. Sette S. was unsere Sol-atea jchreiben. , Wir Mvarbnren!" Abdruck amtlich genehmigt. 2m Lazarett. Lieber Onkel! Es hat mir unendlich leid getan, dass ich Dich so lange oqne Nachricht lassen musste. Glaub mir, ich habe jetzt eine chwere Woche hinter mir. Am Mittwoch wurde mir der Rina , inger amputiert. Bis Sonnabend lag ich im starken Fieber Na. heute bin ich schon wieder ganz wohl und ich glaube, baß ich in 4 Wochen wieder geheilt bin. Es will mir gar nicht mehr recht gefallen hier. Es ist alle» so still und ruhig, gar nicht wie im Krieg. E» fehlt eben das Donnern der Kanonen unv da» Knattern der Gewehre, an das ich mich so sehr ge wöhnt habe. Bor meinen Fenstern spielen die Kinder auf der Strasse. Wie ganz anders im Feindes land! Ich muss da an da» Dors.... denken, in das ich zu liegen kam Mit 1«> Mann wurde ich als Feldwache an den Ausgang des zerschossenen Dorfes kommandiert. Nachdem ich Posten ausgestellt Haire, erwählte ich ein ganz in der Nähe stehendes, unver sehrt gebliebenes Haus als Ovdach für meine Len.e. Einwohner schienen nirgends mehr da zu sein. Wir treten ein. Alio roch noch Men chen; denn meine Leute rufen: „Brot! Brot!" „ u pua!" warf lch zur besseren Berstä.idigung dazwischen. Da wimmert es au» der Ecke kläglich hervor: „Brot no !" Ich trat dicht Heron. Ein junges LLeid in leidlich guter Kleidung; jievsn Kleine von etwa 3-1U Jahren um sie herum, zwei krampihait rn die Arme gepresst, die anderen hängen an Rock und Schürze „Brot von!" tont es unauihörlich von ihren L.ppen. „Die Frau lügt nicht!" ruie ich meinen Kamer dcn zu. „Doch hieltst Wasser, und da steht der Herd!" Zwei Mann suchen Kaffeepalver zusammen; zwei andere holen etwas zum Beissen. Sie sind nur kurze Zeit weg, da brinoen sie T i chen und Helme voll jci.cher Rüden. — Ein Göitermahl, zu dem wir uns jetzt setzen. Ich w.U eben e-neu Schluck Kaffee schtiinen, da — krabbelt mir etwas an den xnien und „Papa! Papa!" rüst'» Das Dreisahrige, Hohläugig vom Hunger, hat sich von der Muttec los enllen. Ich gebe iym zu tunken, slvpje ihm ein Sn ckchen Rübe zwischen die Lippen, und bas Kleine schmatzt. Da lassen sich auch die anderen nicht halten. Ge chwind wie di« Wiesel klettern sie meinen Leuten aus dl« Knie und eben. — Ich habe unterdessen draußen im Schuppen Stroh besorgt. Ern stunde ist h rum, ich lasse zur Ablösung raustreten. Das Weib steht ,^och erschrocken und zitternd in der Ecke. Mit halb er storbenen Augen folgt sie jeder Bewegung der Km der für deren Leden sie furch et. '.'ils ich mich auch zum Gehen wende, kommt es wieder, achselzuckend und entschuldigend: „Brot Null. inov-i ur! Brot uo»!' — Unsre Kinder auf der Straße spielen Krieg, wenn sie ahnten! — Tausend herzl. Grütze von Eurem Martin. * Ein Feldgottesdienst im Feindesland. (Abdruck amtlich genehmigt) Frankreich. 24. Sept „Heute, nach langer Zeit, wurden wir wieder ern- mal an die grosse Zeit erinnert, in der wir stehen, an die grotzen Zrele, für die wir drautzen rm Felde liegen, du-ch eine wundervolle Predigt. Zwei Bataillone waren zum F e l d g o t 1 e s d i e n st. In einem weiten Tale zwischen Laubwäldern und hohen Weinbergen, das von Sonnenlicht so recht durchflutet war, so recht sonntäglich und friedlich, «landen wir und sangen: „Großer Got-, wir loben dich." Nach Verlesung des 46. Psalms predigte der Divisions pfarrer über Römer 12, B. 12, eine rechie Predigt für Soldaten im Felde. Er hatte eine wundervolle Vortragsweise, laut und klar lchallre jedes seiner Worte über das weite sonnig« Tal bis zu dem letzten Manne hin. Dann sangen wir: „Ich bete an die Macht der Liebe" und gingen nach Gebet still und froh in un,er Quartier zurück. Manche sprachen es aus und vielen sah man es an. daß dies ihnen gefehlt batte seil den letzten ö Wochen. Sie waren alle jo still und froh, al» hätten alle etwas mit der Post bekommen. Das ist sonst der wichtigste Augenblick in umerm Leben, wenn die Post kommt, und herzersreuend ist es zu sehen, wie hier und da einer mitten rm Getümmel mit glücklichem Gesicht seinen Briei studiert und alles um sich her vergessen hat. Glücklicherweise kommt die Post jetzt reichlich, für mich sogar überreichlich, aber ich bin lroh, ab geben iu können. Die Feldpost arbeitet be wundernswert; wenn ich es Euch später einmal er ählen kann, werdet Ihr staunen." Letzte Depeschen «ud Ferufprechmrldirngeu. Zürff Hülow über Hln-enburg. (von unsrrrr Berliner Redaktion.) «D Berlin, 20. November. Aus Hamburg, wo Fürst Bülow gegenwärtig weilt, hat er an den Kriegsberichterstatter Lin« den berg, den rr s:it langem persönlich kennt, ein Schreiben gerichtet, tn dem ?» u. a. heißt: „. . . Gott sei weiter mit dem herrlichen General von Hindenburg! — Zwei Bil der hat sich meine Frau von ihm gekauft, sie tst ganz begristrrt für ihn und sein« ruhmvollen Taten. Schwer tst di« Aufgab?, sehr schwer, aber es winkt der Lorbeer unvergänglicher Glorie . . Vie .Serlla* in Hammerwiken. Dronthet», 20. November. Nunmehr ist bc- schlossen morden, den deutschen Hilfskreuzer »Aberlin "in Hammerwiken zu inter nieren. Frankfurt a, M., 20. November. Der „Frankfurter Zeitung" wird aus Stockholm berichtet: Zur Ab rüstung des deutschen Hilfskreuzers ,.Bcrli n" wird weiter gemeldet: Der Kommandantdes Fort» Ahdenaes. der sofort feines Postens enthoben wurde, wird sich noch vor dem Kriegsgericht zu verantworten haben, weil er die Einfahrt der „Berlin" weder meldete noch überhaupt bemerkt hat. Eine gröbliche Fälschung -er ,Times*. (Von unserer Berliner Redaktion.) o Berlin, 20. November. Zn der „Times" ist im Anschluß an di« Aeutzc- ^ungen eine, angeblich hervorragenden Neutralen mitgeteilt worden, Fürst Bülow sei der Ansicht gewesen, Deutschland könne in diesem Kampfe nicht siegreich sein. Da» ist «in« gröbliche Fäk» schnng. Wir haben feststellen können, daß die Stim mung des Fürsten Bülow, der bekanntlich in den ersten Kampftagen leinen Li-blingsbruder verloren hat, gewiß ernst war, wie sich in diesen Zeitläuften für jeden von un» ziemt. Im übrigen aber war der frühere Reichvkanper, wie er es auszudrückvu pflegte, für unser herrliches Heer und unser tüch tiges deutsches Volk geradezu be geistert, und er baute mit Zuversicht auf einen Sieg vle Unterstützung -er aotlel-en-en Selgler -urch -ie Englän-er. London, 20. November. In der Mittwoch- sipnng des Unterhauses sagte lluterstaatSsekre- tär Arland aus eine Anfrage des LordS RonaldShah: Ain 16. November gab General gouverneur Freiherr von der Goltz den Gesandten der Vereinigten Staaten und Zva- nienS in Brüssel die schriftliche Garantie, daß die von dem Hilfskomitee nach Bel gien ein geführten Nahrungsmittel nicht vom Mi itär requiriert, sondern zur allei nigen Verfügung des omitees blei ben würden. Infolge dieser Garantie und auf Ersuchen der Vereinigten Staaten und Spaniens und der belgischen Negierung beschloß die bri tische Negierung, Schisfstranspvrtc mit Nah rungsmitteln aus neutralen Ländern auf neu tralen Schiffen, die an die Gesandten der Ver einigten Staaten und Spaniens in Brüssel oder an den Konsul der Vereinigten Staaten in Rotterdam konsigniert sind, nicht zu behin dern. Die ,Times" an sich selbst. London, 20. November. Die „Times meldet aus Washington: - Das Lob der patriotischen Tapferkeit der deutschen Truppen in dem jünesten Berich!« des offiziellen Londoner Prrßbüro» hat tiefen Eindruck auf die amerikaniichen Beob achter gemacht. — Die „World" zitiert di« an erkennenden Worte des ..Lokalanzeigers" an Lord Roberts und sagt: Diese Worte enthalten eine wertvoll« Moral für unsere neutralen Fanatiker, sowohl für die Deutsch-Amerikaner als auch für die Freunde der Verbündeten. Sie be weisen, daß große Nationen, die in einem tödlichen Kampfe begriffen sind, dennoch gegeneinander gerecht und generös sein können. Der Korrespondent der „Times" rügt hinzu, der Kommentar der „World" verdiene die Aufmerksam keit und Li« Beachtung jener, denen es um die gute Meinung der Bereinigten Staaten über England zu tun sei. Zn der Presse und im privaten Leben fehle es nicht an Anzeichen, daß die wahllose Be schimpfung und Herabsetzung der deutschen Tapferkeit und mili tärischen Tüchtigkeit von setten gewisser britischer journalistischer und sogar offizieller Kreise gefährlich sei. weil sie das Prestige, das der Krieg den Engländern gebrachr habe, beeinträchtigten. YHH Mann englische Verluste in öritisch-Gstafrika London, 20. November. Zu der Mittwochsitzung des Oberhauses sprach Lord Trewe auch über die Kämpfe in Ostafrika. Er sagte: Es war zu Anfang des Kriege» deutlich, ddß die britische Stellung dort nicht völlig sicher «ar, und daß es frühzeitig notwendig rva^ Verstärkungen zu senden. Der Kampf begann im Osten und dauerte an verschieden«« Punkten mit wechselndem Ergebnis an. Als man Genaueres über die deutschen Vorbereitungen wußte, wurde es not wendig, Verstärkungen aus Andren z« sr»den. Nicht weniger als sieben kleine Scharmützel fanden auf britischem Gebiet statt mit wechselndem Ergebnis. Di, Unternehmungen war«n mit beträchtlichen Verlusten verbun den. An einem Fall« wurde ein Angriff ans eine wichtige, vom Feind« mit einer Anzahl von Leuten besetzte Stellunb gemacht, wobei unsere Truppen schwere Ver luste erlitten, ohne ihrZiel zu «»reiche«. Die gesamten Verluste in Ostafrika betrugen in zwei Monat«» etwa 900 Mann. Obwohl das Schicksal der deutschen Kolonien von dem Endergebnis de» Kriege» abhängt, ist es doch notwendig, die britisch« Stellung als Vormacht in Süd- und Zentralafrika zv erhallen, und in Ostafrika ist es notwendig, die deut« schen Angriffe mit allen verfügbaren Mitteln abzu weisen und bei günstiger Gelegenheit zu erwidern. Der Schatte« -er „Em-ea". London,* 20. November. Die „Morning-Post" berichtet aus Kalkutta: Die Hafenbehörde von Rangun erläßt eine Warnung, daß sich der drei- mastige Schooner „Ayesha", der von der Lan dungsmannschaft des Kreuzers „Emden" auf den Kokosinseln mit Beschlag belegt wurde, sowie der Kohlendampfer „Exford", mit deutscher Prisen besatzung an Bord, noch in Freiheit befinden. Die Landungsabtrilung bestand aus 44 Offizieren und Mannschaften, sowie 4 Maschinengewehren. Vie Spionitls in England. London, 18. November. An der letzten Sitzung des Unterhauses fragte, wie erst jetzt bekannt wird, Lord vere»ford, ob der Premierminister im Anteresie der Oefsentltchkeit die Frage der Errich tung eines Ausschusses für die öffent liche Sicherheit erwägen wolle, mit Zweig bureaus in allen großen Zentren, um über feindliche Untertanen Nachforschungen anzustellen und darüber zu berichten. Premierminister Asquith antwor tete: Was die Gefahren der Spionage betrifft, so wurde vor einiger Zeit auf Vorschlag des Reichs« verteidigungvausschusses im Kriegsamt eine Nach« richtenabteilung errichtet, die mit der Admi ralität zulammenarbcit-t und, wenn nötig, von der Zivtlbehörde unterstützt wird. Diese Abteilung hat unschätzbare Arbeit geleistet. Die Regierung schenkt der Spionenfrage andauernd ihre Aufmerksamkeit. London, 20. November. An der heutigen Sitzung des Oberhauses erwähnte Lord Halsbury verschiedene angeblich hochverräterische Handlungen, vi« in England begangen worden seien, und fragte, ob dte Regierung die Fälle unter« sucht habe, weshalb keine Strafverfolgungen wegen Hochverrats stailgesundeu hätten und warum die Verbrechen mit einer Geldbuße von Pfund Sterling oder 6 Monaten Gefängnis bestraft worden seien. Der Lordkanzler erwiderte, die betreffenden Gerüchte seien ihm bekannt. Alle Fälle würden untersucht werden. Vic'fach sei das Beweismaterial zu unzureichend gewesen, um einzuschreiten. Es lägen nicht viele Fälle von Hochverrat vor. Lord Mayo sagte, er halte es für unzweifel haft, daß deutsche Leeminen an der iri schen Küste aus irischen Fischerbooten ausgelegt worden seien. Lord Curzon sagte, alles das weise auf ein ausgebreitetes Spion« gesystem hin. Lord Crewe sagte, es sei ihm neu, daß das Legen von deutschen Seeminen au der irischen Küste mit aufrührerischer Gesinnung in Irland Zusammenhänge Einige Kritiker der Re gierung schienen zu glauben, daß es in einer Zeit großer Gefahr nicht so wel auf Beweise ankäme und daß man cs nicht zu genau nehmen müsse, wenn zwei oder drei Leute, gegen die eigentlich nichts erwiesen sei, gehängt oder erschossen würden. Die Regierung könne sich nicht zu diesem Standpunkte bekennen. Lord Halsbury fragte, ob nicht ein sehr sinn reiches Korrespondenzsystem aufgedeckt worden sei. Der Lordkanzler erwiderte, die genau« Untersuchung habe ergeben, daß nichts daran gewesen sei. Senjationsmel-uagen über -le englische Kriegsanleihe. 's Eravenhage, 20. November. (Eig. Draht bericht.) Das Baz-Dias-Biiro stellt der Hollands chen Presse ein Telegramm zur Verfügung, wonach auf die e n g l i s ch e Kriegsanleihe m Höhe von 3ö0 Millionen Pfund bereits 090 M i l l i o- nen Pfund Zeichnungen gemacht e en. Das Baz-Dias-Vüro gibt jedoch keinerlei Quelle an, worauf sich dos Telegramm stützt. Die Meldung, die b.'i brr bekannten d e u I s ch. i e i n d l t ch« n G e - sinnung des Voz-Dtas-Bürosen und für sich schon meifelhaft ist, wird aber dadurch erst recht unglaubwürdig, dcß die Zeichnungen auf die eng- li'chen Kriegsanleihen erst seit 18 Stunden statt- finden, ein« Ueberncktt daher gestern abend raum möglich wer. Man könnte daher über diese Meldung des Vaz-Dios Büros ruhig zur Taassordnung über, gehen, wenn sie nicht auf die Tätigkeit dieses „Nach- richten"-Bürvs ein sehr Le^ichnendes Licht werfen wind«. Neue Hetze Englands in Portugal. 's Eravenhage, 20. November. sEig. Drahtbericht.) „Central News" melden aus Lissabon, daß portugiesisch« Streitkräfte für Afrika Lissabon verlassen haben. Die portugiesische Regierung habe angeblich die Be stätigung erhalten, daß ein zweiter Ei »fall deutscher Truppen in Angola stattgesunden habe. Bei Cuangar sei es zu einem Gefecht ge^ kommen, das beiderseitige Verluste brach e. Am 27. Oktober hatte Reuter bereits gemeldet, daß deutliche Truppen in Angola eingedrungeii seien. Von dieser Meldung mar aber nur die eine Tatsache übrtggcbiieben, vaß sie das Rcuter-Püro verbreite» hatte. Ob England mit dem „zrvnten Ennall deutscher Truppen in Angola" neue enalnch »ort» giesische Pläne bemänteln will, bleibt vorläufig ab zuwarten. Man sollte aber eigentlich annchmen dürfen, daß Portugal inzwischen gemerkt hat. woher und wohin der Wind weht. Nähere Aufklärung wird man ja, wenn sich die nachfolgende Meldung be stätigen sollte, am Montag erhallen können: London, 20. November. Der „Morning Post" wird aus Lissabon berichtet. Das Parlament tritt am Montag zusammen. Es wird erwartet, daß der Ministerpräsident eine Erklärung über Portigal« auswärtige Beziehungen abgeben wird. Fortdauernd wer den hier Derbaftungen vorgenommen. Der rufsisthe Generalstabsbericht. Petersburg, 20. November. Der Berickn des Großen General st abs besagt: Auf dem linken Ufer der Weichsel entwickelte sich in den letzten Tagen aus zwei Schauplätzen, auf der Front zwischen Weichsel und Warthe und auf der Linie Tz en ftochau — Krakau, eine Aktion. Diese Kämpfe nahmen einen äußerst erbitterten Charakter an und zeigten im allgemeine« einen un aufhörlichen Wechsel von Ossensioe und Defensive. In Ostpreußen greife» unsere Truppen stark aus gebaute Stellungen an. Oestlich von Angerburg sind die deutschen Laufgräben mit dreifachen Drahtver hauen, Wassergräben und einer ganzen Reihe von Stahldrahtnetzen befestigt. Wir bemächtigte« un» eines Teile» dieser Stellungen, die 7 Werst östlich o»u Angerburg entsernt waren, sowie «ine» Durchgänge» zwischen de» Seen bei Baweland (?) und Tnrklo (7). Dort nahmen wir IS Geschütze und K Maschinengewehre dem Feind« und machten mehrere hundert Gefan-ene. An Westgalizken dauert unsere Offen sive an. (In diesem Bericht ist dte Tatsache bemerkenswert, daß der russische Große Generalstab die Kämpfe in Russisch-Polen als einen ..unaufhörlichen Wechsel von Offensive und Defensive" hinstellt. Aus dem gestrigen Bericht der obersten deutschen Heeresleitung ist zu ersehen, daß die bei Kutna geschlagenen Russen nicht einmal zu einer Defensive, geschweige denn zu einer Offensiv« die Kraft haben. Sie setzen in Wirklichkeit, wie es in dem deutschen Heeresbericht heißt, ihren Rückzug fort. Wie Zuverlässig die russischen Mel. düngen überhaupt sind, geht auch aus den Angaben über neunzehn Geschütze und s.'chs Maschinengewehre hervor, deren sich die Russen in stark ausgebauten Stellungen bemächtigt haben wolle», während sie in Wirklichkeit in einem unbenutzten Fcidwerk: die darin stehenden alten unbeweglichen Geschütze „erobert" haben. D. Red.) Der türkische Tagesbericht. Konstantinopel, M Novembrr. Amtlich«, Bericht des Hauvtquartier»: Eine russisch« Flotte v»n zwei Stuienschiffe» un» fäuf Kreuzern hat sich, erfolgt »o» unserer Flotte, nach Sewastopol gefluchtet. Eine Flat« till« »»» Torpedat—tgn »st in «in«, russische» -afe» I«sl»tz«. keine fien-erung tn -er Haltung Italien-« Rom. 20. November. lEigener Draht bericht.) Dte Botschafter und Ge« sandten Italien», die der Nachfolger San Giuliano» zu sich gerufen hatte, um mit ihnen die Richtlinien seiner Politik zu be sprechen, haben Rom wieder verlassen. Be merkenswert ist, daß der italienische Botschafter in Paris, Tittoni, der als erster in Rom ein« getroffen war, auch als erster die Stadt wieder ver laßen hat. Der italienische Botschafter in Berlin. Bollati, weilt noch in Rom. Er hatte heute nachmittag eine längere Unterredung mit Herrn S onnino, der dann selbst Rom für einen Urlaub von etwa einer 'Woche verlaßen hat. Ueber das Ergebnis der Besprechungen ver lautet noch nichts Bestimmtes, doch erklärt man tn unterrichteten Kreisen, daß schwerlich eine Aenderung in der bewaffneten Neutralität Italiens eintreten werde. Daß die Regierung in der äußeren Politik auch unter Sonnino dieselben Bahnen einschlagen will wie unter San Giuliano, glaubt man auch daraus schließen zu können, daß der vor kurzem einberufene Jahrgang 1891 bereits wieder entlaßen wuror. sr) Wilson -er Zrieöensftifter. London, 20. November. Die „Times" er fahren aus Washington von, Utz. Nooember. Tie „Ejsociated Preß" veröffentlicht einen in spirierten Bericht über die Auffassung des Prä sidcnten Wilson von seinen Pflichten als Friedens st ifter. Amerika werd? erst dann seine Vermittlung aubieirn, wenn eine over mehrere Kriegführende ihre Bereitwillig keit gezeigt hätten, das Anerbieren anznneh- men. Ter Präsident sei d»r Ansicht, das; d^ Vereinigten Staaten bereit- informell und for mest ihre Bereitwilligkeit, gute Trenste nnzu- bieten, gezeigt hätten. Es würde nur Vorein genommenheit gegen ihren etwaigen Einslus; schaffen, wenn sie im gegenwärtigen Zeitpunkte mehr tun wollten. Der Präsident habe an gedeutet, daß er zwar gern mit anderen neutralen Staaten z ns am men wir ken würde, aber damit nicht den Anfang mache n wolle, bis einer der kriegfüh renden seine Bereitwilligkeit Z-ige, die Vermittlung durch eine Gruppe neutraler Nationen in Betracht zu ziehen, Tagung -es -eutsthen Schulschiff-Vereins. Berlin, 20. November. Unter großer Teilnahme seiner Mitglieder hielt heute der D e u 1 s ch? S ch u l, s cb l f s - V e r e i n im Hotel Adlon seine ordentliche Mitgliedelv'.rsammlunq ab, dte an Stelle des Grog herzogs von Oldenburg, des Ehrenvorsitzenden und eifrigen Förderers des Deutichen Scbuijchisf-Bereins, vom Landrat v. Brüning mit einer Bearüßungs ansprackze eröfiurt wurde. W.rkl. Geh. Oberregic- rungsrat v. Zonquisres begrüßte den Vereru namens der Staatsbebörven und hob hervor, daß der Verein schon mehr atü 2000 Zöglinge der Handeds- unb auch Kriegsmarine zugefühkt habe. Durch dies? stark besuchte Versammlung bmveiie er. daß er trotz des Krieges an seinem Ziel: weiterarbetten wolle, der deutschen Marine eine tüchtige Jung Mannschaft zuzufübren. Dieses Streben finde die volle Anerkennung und Förderung der Retchsbehördeu. D:r zweite gcsihästsiübrende Vor- itzende Professor Dr. Schillinge aus Bremen er» rattete den Zahrcsgeschäftsbericht, der den vortreff.- ichen Stand der Nereinsarbeiten erkennen ließ. Im Jahre 1014 ist brreits das dritte Schulschiff, „Großherzog August Friedrich", in den Dienst gestellt worden. Es ist dem Deutschen Schulschisf-Derein fetzt möglich, in drei Zähren 2000 Zöglinge auszubilden, die als Offiziere und Deckmannschaft in der Handels marine sehr begehrt sind. An den Großhrrzog von Oldenburg wurde eine Begrüsiungsdepeschs gesandt, die dieser mit herzlicl-en Wünschen für die Zukunft des Deutschen Schulschisf-Vereins erwiderte. Verhaftung «ine» Falschmünzer». München, 20. November. Für etwa 200 008 Mark deutsche Rerchsbantnote» zu je 100 Mark hat ein am 18. November in München sestgenommener Kauf mann, ein ehemaliger Chemigraph, im Lauft der beiden letzten Zahre angefertigt. Die Banknoten sind äußerst yescbickt aekälicht. Selbst Banken wurden gelegentlich gerauscht. Nach den Ermittelungen sch-inen nicht mehr als 50—60 Stück in den Verkehr gelangt zu sein. Zn der Wohnung des Täters wur den noch für 197 600 Mark falsche Banknoten sowie alle mr Herstellung benützten Maschinen gefunden Der Verhaftete hat die Noten allein angefertigt und sie teils bier. teils auswärts in Verkehr gesetzt. Er tst in vollem Umfange geständig. ^VotterbsobLedrun^vn in l-sipriZ. 120 m iGvr »»so mit« Nlit MM ii>N- I«mm s»i«' t«' Kord U«>i,it ps«r Mml- sMt- i»ft! »1nt- «ltst- e,ti,srs,t„e l«. IM 'bs.b -d Ü.I >0 r tlUd, ro lM k üt>- '!nj - Ü» SZ r i'Ld. troe-«n rn „et«, r >n>- kLo» 4- 14 10 r VSt, in>el><m « >it«» ImÜU Unser« gestrige Abeadansgabe nmfaßt 4 Seit«», di« vorliegend« Ausgabe Itz Seite», zusammen Itt Leiten. dauvtschrckUeittr: Lr. v«r»tz. ««tzenterger. Leronnoortlich« EchkistlrNer: sLr Politik Lr. Arn» Gö»th«r: sür die banoeltzeiliti!, Walther Lchiavler: iLv Leivziger and lächsilcde Änoelcqendeiien Arnal» siüak«: stlr Kunst und Wissen schaft Er. Art«»rt» «e»re<h«: iür U»,ik »a««n Seanitz: richt g. Haarfel»: sür die «nie-. Bader- nnd Lerk«hrj»cituna L»»»t» Metzer. — yür den «nteigenteil 2 '«r. valser. Verla«; Eeitzzigrr ^aarvtalt. (Leitllichast mit beschränkter Haftung Druck: siitcher ch HückU» Sämtlich in Inschriften imd nickt perlSnlich »u »dreisteren, sonder« an den Berlaz. die Redaktion oder die GeschLfttste'-le deä Leipzig« raj-btatteä. (deieltlchalt mit -ckchrtultrr dailuu«. ju richte» .luy«rla»,t«u Manuskripten ist stet» da« Näck- t«M OefttzGtzg» ststr »i-'-e'nanrun, «NI» Siült«md* werd kaiue
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