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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141121014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914112101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914112101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-21
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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die Sesorgni^e -er verbün-etea. Wie au» Rosendaal dem „Lokal-Anzeiger" richtet wird, ist von d«r Zensur der Berbün- d«ten di» Nachricht des deutschen Drohen Haupt quartier» übrr den Sieg bei Kutn« nicht durchgrlasfen worden Erst au» italienisch:» Blättern gelangte di« Hiobspost zur Kenntnis der Bevölkerung. Vernichtung von örieftauben in Srügge. London. 20 November. Nach einer Meldung de» Kriegskorrcspondenlen des Telegraaf haben di« Deutichen in Brttgge alle Tauben ver nichtet. Das war ein schwerer Schlag für zahl lose Tauben,üchcer, di« hier zu Hauie sind, zumal manche Brieftauben einen Wert von 400 b i» 500 Franken haben. vom serbischen Kriegsschauplatz. Wien, 20. November Vom südlichen Kriegs schauplatz wird amtlich gemeldet: Paruelie Kämpfe ans der i,an;en Front. Angriff auf vir befestigte Stellung von L a zar r wa tz maat günstige Fortschritt«. ruenern wurbrn 7 Offizier« und «iiiO Mann gefangen. Ungünstige Witterung, ans den Höhen 1 m Lcknee, die N,ede» rungrn üörrschlocmmt. Lazare w atz liegt 35 Km nordöstlich von Valjewo. öulgariens Hoffnungen. Sofia. 20. "November. Die „Agence Bulgare" meldet: Das Vordringen der österreichisch. ungarischen Armee in Serbien macht aus alle politischen und parlamentarischen K>eije nach haltigen Eindruck. Allgemein tritt die Uebcrzeu ung zu Tage, da» ein Zusammenbruch Serbiens eine trefgehenoe Aenderung in der Lage am Balkan mit sich bringen und Ereignisse von grosser Tragweite hereeuiihren könne. Dies bildet den einzigen Geip achsstoff in den Wandelgängen der Sobranie, deren Sitzungen unter dem Eindruck der Niederlage von Valjevo stehen. die Wirkung -es Aufrufs zum heiligen Krieg. Au» Wien wird der „B. Z." gemeldet: Die .,P. K." berichtet Uber die Wirkung des Aufrufs aes Sultan.Kalisen in Arabien, Zndi-n und Afghanistan. Danz Arabien sei in frind. seliger B e w r g u n g gegen England. Die Mit teilungen aus dem Hedschah berechnen die Zahl der Kämpfer gegen die englisch: Herrschaft in Aegyp- ten mit 20 WO Mann. Mehrere tausend bewaff nete Muselmanen aus Afghanistan sind in Rus sisch-Turkestan eingrdrungen und verbreiten dort d:n Aufruf des Kalisen. Di« dortigen russischen Behörden sind machtlos. Auch in Indien haben trotz drr Grenzabspcrrung Beduinen aus Be lutschistan und Afghanistan Aufrufe v?rt«ilt, die zur Erhebung auffordern. Auszeichnung eines türkischen Regiments. Konstantinopel, 20 November. Wie verlautet, bat der Sultan einen Erlast unterzeichnet, durch den dem Infanterie-Regiment, dem es in den Kämpfen non Köprikös, nachdem es einen «rosten Teil seiner Offiziere und Mannschaften verloren hatte, gelungen war, die Anhöh « 1905 zu er obern, die L i a k a t (Verdienstmedaille) ver liehen wird. Ebenso sollen die überlebenden Offi ziere und Mannschaften des Regiments Auszeich nungen erhalten. Finnlands Knechtung. Kopenhagen, 20. November. Nach einem Tele gramm an „Astenbladet" ist in Finnland ein umfassender und in allen Teilen ausgcarbeiteter Ukas veröffentlicht morden, durch den die Russi- fizierungsarbeit auf dem gesamten finnischen Berwaltungsgebiet abgeschlossen wird. Der Ukas umfaßt die gesamte Gesctzgcbung, d^e Gr- setzesaussuhrung und alle Mastnahmen zur Be festigung der Staatsmacht in Finnland. Unter anderem verfügt der Ukas die Teilnahme Finnlands an den Ausgaben zur Verteidigung des Reiches, di« Unterordnung der Lehranstalten und auch der Alerandrruniversitiit unter das russische Mini, st e r i u m für Dol'sauiklärung, die Verhandlung aller Klagen über finnisctx Beamte und ihre Amts führung vor den russischen Richtern, die Erlassung gemeinsamer Gesetze für Kaiser, Reich und Finnland betreffend die Brest-. Vereins- und Ver sammlungsfreiheit, ferner die Unifizierung des finnischen Zolltarifs und Münzsystems mit dem übrigen Rustland und di« Ordnung der Frage des Rechts der eingeborenen Nullen al» finnländisä)« Staatsbürger. Damit würde der letzte Re st der finnischen Selbständigkeit beseitigt und Finnland dem übrigen russischen Gouvernement vollkommen gleichgestellt sein. Und das Ganze nennt sich stolz Kampf der Nullen für di« Freiheit! keine ungerechte Erbitterung! Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Infolge der an sich b.'greislichen Erregung über das Schicksal unserer in feindlicher Gefangenschaft befindlichen Landsleute ist in einer vereinzelt ge bliebenen Presseautzerung der Tod von feind lichen Ausländern in deutsch: r Ge walt, wie z. B. de» jungen DelcassL oder des Bruders von Sir Edward Gr?y, gefordert wordrn, wenn das Los unsrrer Gefangenen sich nicht in kur zer Frist hellere. Ein« gerechte Erbitterung mag solche Aeustrrun- gen entschuldigen. Der Krieg wird ab«r gegen die feindliche Staatsgewalt, nicht g « g.»n den einz: lnen Menschen ac führt, weil er Angehörige eines feindlichen Landes ist. Sogar für gegnerisch« Kämpfer gilt, so bald sie verwundet oder gefangen sind, das christ liche Gebot: „Liebet eure Feinde." Dies brfolgen unsere braven Truppen, unsere unermüdlichen Aerzte. unsere Krankenpfleger und die gleich ihn:n aufopferungsvollen Schwestern vom Noten Kreuz. Sie befolgen e» nicht aus Rücksicht auf da» Ausland, sondern aus ihrem Gewissen, aus dem Er bot der Selbstachtung. So verlangt es die Gesittung des deutschen Volke». Daran kann auch nichts durch den Umstand geändert werden, dast einzelne der in unserer Hand gefangenen Ausländer Brüder oder Söhn« feindlicher Staatsmänner find. Die Grausamkeit der frauzösischen Kriegführung. Die „Kölnische Ztg." schreibt: Wir sind im Besitz »on photographischen Ausnahmen, die unser« Militärbehörde von französischen Infan» torlegescholsea Herstellen lieh und die ein« unwiderleglichen Dewet» für di« Grausamkeit der französischen Kriegführung bilden. Lei diesen Leschogen sind am spitzen End« zwei Drähte ongelötet, die heruntergebogen sind. Wenn nun in den Körper »ingedrungene Geschosse au» der Wunde entfernt werden sollen, so zerren und reisten di« Drähte und vec Ursachen entsetzliche Schmerzen und Oefinen der Wunde. Der Kaiser an die TchlffSbautechnlsche Gesellschaft. Berlin, 20. November. Der Kaiser hat auf da« bestrige Huldigungotelrgramm der Schiff»- gautechnischen Gesellschaft, deren Pro- teklor er ist. folgende telearaphoche Antwort gesandt: Der diesiäbrigen Haupt - Versammlung der Echisisbautechnischen Gesell chast für die freundliche Beglustung meinen wärmsten Dank. Ihre treue Friedensarbeit hat mit zu den bisherigen Kriegs- eriolgen beigetragen. Ich freue mich über die Zu- verficht und das zielbewutzte Schaffen der deutschen Industrie, die sich auch in dieser einstrn Zeit als eine kräftige Stütz« des Vaierlandes erweist. Gort der Herr gebe auch ferner unseren Wüsten zu Wasier und zu Lande den Sieg. Wilhelm l. U. Nach Sattln firtur von Swinner. In der gestrigen Morgennummer teilten wir mit, dast di« „Times" mit dem Namen des General direktors Baltin von dcr Hamburg-Amrrika-L'nie Mißbrauch getrieben habe. Jetzt wird durch Wolffs Telegraphen-Vüro folgend: wnlere Erklärung gegen di; „Times" verbreitet: Die „Times" vom 14. November leisten sich einen Leitartikel, tn dem d!« wirtschaftlichen Aus sichten d:s Deutschen Reiches in den düsterst.n Farben g:schildert werden. Da auch ich unter den „internationalen Figuren" genannt bin, welche „die Wahrh:it verstehen", welche „intensiv patrio tisch sind und ebenso nach dem Siege dürst:n, w'e irgendein Junker, aber denen in zun:hmendem Maße klar werde, dast sie nicht sieg-n kLn - n e n", so bin ich zu der Erklärung veranlaßt, dast der „distinguierte Bürger eines neutralen Lan des", auf dess:n Mitteilungen die „Tim:s" ihr: Auslastungen stützt, mir unbekannt ist, daß ich di« mir untergeschobenen Ansichten keineswegs heg: und daß ich nichts weniger als überzeugt bin, daß wir nicht steg:n können. Es wäre möglich, mit der „Times" oder ihrem ungenannten Gewährsmann zu polemisieren, zu mal es sich ganz offensichtlich um Aeußcrungen handelt, die für den Geschmack der Les:r der „Times" zurechtgrmacht sind. Wir können damit zufrieden sein, daß der „distinguierte Neutrale", der in jüngst-r Zeit sieben Wochen in Deutschland gew:ilt hat, nach seinen eigenen Worten „noch keine Spur erblicken konnte, daß Deutschland die Wirkungen de» Kriege» fühlt". Artur von Gwinner. Erweiterung -er Kriegsfürsorge. Dem Rerchsamt des Innern ist, wie wir dem „B T" entnehmen, eine von zahlreichen bekannten Volkswirten unv Politikern lu. a. Prof. L. Bren tano, Prof. Jas iS. dem Zenirumsabgeordneten Dr. Herm, den Sozialdemokraten Dr. Linde- mann (Stuttgart! und Dr. Südekum und anderen) unterzeichnete Eingabe zugegangen, die erne Erweiterung der Kriegsfürsorge wünscht Sie ichlügt eine Neure elung der Höchstpreise und ihre Ausdehnung auf Mehl und Brot im Groß- und Kleinhandel vor, die ichleuniqe Feäietzrrng von Höchstpreiien lür Karttffeln und Kartoffelmehl, im Groß- und Kleinhandel, stärkere Heranziehung de» Hajers und der Gerste zur Er nährung, Herabietzung der Höchstpreise des Roh zuckers und der Raffinade. Uebernatzme der für die Votisernährung nötigen Vorräte und R melung der Verteilung des Verbrauchs durch die Reichs- und Landesregierung. .Monsieur kluck.* „Monsieur Kluck", unter diesem Ittel erzählt der „Fiqaro" seinen Lesern folgendes Geschichichen: „Im letzten Frühjahr traf eines schönen Tages ein Herr von respektablem Aeusteren und gewissem Alter in Soissons ein. Seine höilichen Manieren und seine Generosität gewannen ihm bald das Wohl wollen de» Hotelbesitzers und der Einwohner, mit denen er in Berührung kam. Ins Fremdenbucr» trug er sich als Monsieur Kluck ein. Er schien von dem Wunsche beseelt zu sein, das Land kennen zu lernen, und liest sich zu wiederholten Malen zu den bekannten großen unterirdischen Stetnbrüchen führen, die durch eine krieaerisck>e Begebenheit aus dem Jahre 1811 historische Bedeutung erhalten haben. Seit langem liegen sie unausgebeutet da, der Stein ist bröcklig und für Bauten unbrauchbar. Man zeigte die Brüche nur Touristen als historische Sehens würdigkeit. Als einige Zeit nach des Monsieur» Kluck Abreise eine deutsche Gesellschaft den Ankauf der Steinbrüche vorschlug, um eine große Champignonzucht zu errichten, ward der Handel bald abgeschlossen. Als man jetzt den städtischen Beamten, die Gelegenheit hatten, den friedlichen Touristen vom letzten Frühjahr kennen zu lernen, die Photographie des Generals v. Kluck zeigte, da erkannten sic sofort die Züge des Monsieurs Kluck wieder." Eiserne Kreuze. Das Eiserne Kreuz erhielten ferner vfliehen: der Hauptmann der Landwehr in der 2. Landwehr- Pionrer-Kompanie 21 Baumeister Robert Tho ma«, Vorsteher des Jüngeren Militärveretn, zu Crimmitschau, der Unteroffizier der Reserve im In- santerie-Regiment 105 Karl Richter. drr Land- wehrmann im Re»ervc-Infanberie-R:giment 243 Klempnermttster Paul Uhlig, der Gefreite im Inianterie-Rcgiment 100 Albert Vog:l, Sohn des Walkers Gustav Vogel, sämtlich aus Crim mitschau^ der Soldat im Infanterie-Regiment 106 Max Willy Henker, der Gefreite im Infan terie-Regiment 100 Albert Knoll, d:r Offizier- stellvertreter im Res«rve-Feloartillerie-RZiment 24 Kurt Schöahcrr. «ohn des Amtsgerichts sekretärs Martin Lchönherr, dcr Untrrzahlmeister im Feldartillerie-Regiment 6« Karl Reichel, Sohn des Obcrpostsllmfsners Wilh. Reichel (unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberzahlmeister), sämtlich aus Meerane, dcr Leutnant der Reserve im Feldartillerie Regiment 68 Fritz Walther, Gutsbesitzer tn Koblenz bei Gößnitz, der Gefreite drr Reserve bei den Garde-Ulanen Reinhold We ber, Gutspächter in Oberpickenheim. der Leutnant im Infont^ir-Regiment 133 Felix Burk hardt, der BizefeldwcbU im Rejervr-Iägcr- Kataillon 13 Fritz Ackermann, Inspektor auf Rittergut vöschwitz bet Döbeln, der Gefreite de« Maschiaengewehrtompante dr» Jnfantertr-Regimeat» 107 Klemen» Reimer au» Erohbauchlitz, der Vizefeldwebel P. Wind, der Fahnenträger H. Wind, der Soldat bei der Festungsmaschinen- aewchrabteilung Buchdruckereimaschtnenmeist« Ad. Weber, sämtlich aus Gotha, der Stabsveterinär arzt Löwe! aus Langensalza, der Stabsarzt Dr. med. Eugen Jen nick«, der Soldat tn der Radsahrerabteilung des Reservebataillon» Eisenach Otto Völliger, der Gefreit« der Landwehr tm Reserve Infanterie-Regiment 107 Willy Cyliax, Sohn des verstorbenen Kassierer» und stellvertretenden Direktor» im Grosth. Strafarbeit». Haus Cyltax, der Feldlazarettinspektor Kaufhold sämtlich aus Eisenach, der Chesarzt im Feldlazarett 10 de» 3. Armeekorps Oberstabsarzt Kurt Schrecker, der Stabsarzt im bad. Feldartillerie. Regiment 50 Dr. Erich Schrecker, der Leutnant der Reserve im Füsilier-Regiment 36 Dr. Ulrich Schrecker, die beiden letzten Söhne der Frau verw. Superintendent Schrecker aus Halle, der Ober leutnant im Reserve-Insanterie-Regiment 24 Staats- anwalt Th ost in Neuruppin, Cohn de» Bankier» Thost in Halle, der Oberleutnant der Landwehr im Gardc-Fußartillerie-Regiment Bankier Werner S t e ck n e r, Mitinhaber de» Bankhauses Reinhold Stcckner-Halle. Zürs vaterlan- gefallen. Wi« au» den Familirnnachrichten der vorliegen den Ausgabe unser:» Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland der Unteroffizier tm Landwehr-Jnfanterie-Regiment 101 Gerhard Htersche und der Gefreite der Maschinengewehr- Kompanie im Infanterie-Regiment 100 Willy Schneider. Dir Bursct-enjchajt Dresdensia wid met ihrem Veveinsdruber Unteroffizier der Land- wehr Rechtsanwalt Georg John einen Nachruf. Ferner fielen aus dem Felde der Ehre: der Kriegsfreiwillige Cond. med. Johann Hein; der Kriegsfreiwillige im Reserve-Infanterieregiment 24L Walther Kinbach; der Matrose Johannes Herbert Remler, Sohn de» Oberlehrers Dr. Hermann Hühner; der Kriearfreiwillig; im Insanlerier:gimcnt 107 Walter Kegel; der Landwehrmann im Infanterieregiment 107 Hane Hesse; der Lanbwehrmann im Reserve-Infanterie, regiment 244 E r n st E ch n e i d e r; der Soldat im Injant:rieregimcnt 106 Walter Hennig-Bur. hop; der Lanbwehrmann tm Landwehr-Insanterie-- regiment 133 Albert Otto Kallenberg; de: Einj.-Kriegsfreiwillige im Infanterieregiment 106 Paul Lerche; der Soldat im Infanterieregi. mcnt 133 Fritz B ä r m l i ch, sämtlich aus Leipzig; d:r Einj.-Frecws tm Reserve-Infanterieregiment 242 RudolfRabenstein aus Zittau: der Kriegs freiwillige im Infanterieregiment 153 Ni a x Rüger, Cohn des Fabrikbesitzers Robert Rüger in Schmölln; der Hauptmann der Landwehr und Kom- paniesllhrer Otto v. d. Mülbr, Ritter dev Eisernen Kreuzes; drr Hauptmann im Landwehr-In fanterieregiment 36 Telegrapheningenieur Pau! Janzen, Ritter des Eisernen Kreuzes; der Kriegs freiwillige im Reserve-Infanterieregiment 242 Baumeister Willy Richter; der Kriegsfreiwillige im Reserve-Infanterieregiment 242 Rudolf Richterj dcr Kriegsfreiwillige in einem Reserve- Iägerbataillon Cand. theol. Konrad Fiedler, sämtlich aus Dresden; der Major und Bataillons kommandeur im Reserve-Infanterieregiment 0 Wal ter Pauli, Inhaber des Eisernen Kreuzes (der zweite auf dem Felde der Ehre gefallene Bruder des Kaufmanns Hans Pauli in Plauen); der Reser vist im Infanterieregiment 134 Hermann Willy Pöhl and aus Plauen; der Unteroffizier im N.'serve - Infanterieregiment 103 Bürgerscyullehrer Paul Dill ner in Zschopau; der Kriegsfrei willige Bernhard Bretsch ueider aus Oelsnitz; der Kriegsfreiwillige Paul Gold- Han, Sohn des Pfarrers Paul Goldhan in Harra (Reust), dessen ältester Sohn ebenfalls sein Leben fürs Vaterland hingab; der Leutnant der Reserve im Infanterieregiment 103 WernerSchwarze; der Kriegsfreiwillige Erich Rößler; der Grenadier im Grenadierregiment 10c, Gustav Paul Seidel; der Spielmann im Zn- fanterieregiment 134 Willy Sonntag; der Sol dat im bayrischen Infanterieregiment 16 Ernst MoritzHelke. sämtlich aus Meerane; der Soldat im Infanterieregiment 181 Paul Arthur Stelzner, Ritter des Eisernen Kreuzes, Sohn des Schuhmachermeisters Arno Stelzner in Pfaffroda bei Meerane (der junge Mann fiel an seinem 21. Ge burtstage); der Landwehrmann im Res:rve-In. fanterieregiment 231 OswaldVoigt. Schwieger, sohn des Glasermeisters Bernhard Pietzsch in Crimmitschau. Ehre ihrrm Andenken! weitere Mel-ungen. Die britisch« Regierung beschloß, den in Eng. land geborenen Frauen und Kindern deutscher Internierter wöchentlich ein Pfund «sterling auszuzahlen, was der Zahlung ent- spricht, die der amerikanische Konsul den in Deuisch- land geborenen Frauen und Kindern Internierter leistet. O * Der Generalkonsul von Ecuador teilte der „Times" mit, daß Ecuador in keiner Weise die Deutschen begünstigt hätte; es hab: ihnen k'ine unrechtmäßige Benutzung von draht, losen Stationen zugestanden. An den amerikanischen Berichten, daß die Deutschen auf den Galapagos inseln ein:n Flottenstützpunkt errichtet hätten, sei kein Mort wahr. * * Nach einem über Singapore in London ein getroffenen Telegramm befinden sich 150 Heb er leb ende vom Kreuzer „Emd:n" in Kriegs gefangenschaft. * * Der italienische Verein bei der italienisch:» Nattonalktrche tn Wien hat IW 000 Kronen für die Kriegsanleihe gezeichnet. * Aus Paris wird gemeldet daß sämtliche Mit glieder der Pariser Familie Rothschild an Kaiser Franz Joseph ihre Adelspatent« zu- rückgcsandt haben * Die „Time," berichten aus Melbourne vom 18. November: Kommandant Petherbridge, dtt Sekretär des australischen Bcrteidigunasdrparte. mente, ist zum a u st r a l i s che n K o m m i s sa r für den nordwestlichen Teil des Stillen Ozeans ernannt worden. Erwirb dce austra lischen Streitkräfte befehligen und ist bevollmächtig», kommerzielle Verfügungen zu treffen. * * „Daily Mail" meldet, daß in Hüll eine Ver ordnung erlassen wurde, nach der zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang alle von außen sichtbaren Lichter ausgeläscht sein müssen. Zuwiderhandelnde Vttdea vor «in Kriegsgericht gestellt werden. * Die „München^lugsburger Abendzeitung" hatte kürzlich die Mitteilung gebrach»,«» würden von einer Metallwarenfabrik in Genf Elsern« Kreuze au« Bleck, hergestellt und zum Prelle von 50 Rappen verkauft. Solche Kreuze würden von Gassenjungen getragen und selbst Hunden an- aehänat. Die amtliche Untersuchung hat festgestellt, daß di« Nachricht völlig au» der Luft ge griffen ist. firkegsbkl-er aus -em Gften. Bon Paul Lindenberg, Krirgsbertchterstatter. Nachdruck XXI. Insterburg, 13. Novrmber. Wie Insterburg, wo sieben Kreise zu sammenstoßen, der Sammelpunkt für die Flüchtlinge der nahe der Grenze liegenden Ortschaft:n und Dörfer ist, in denen aus Vorsicht die Räumung an- g:ordnet wuroe — womit durchaus nicht gesagt tsi, daß nun die Russen von ihnen B.'sitz ergreifen so ist das Kreishaus der Mittelpunkt der bi» ins kleinste durchdachten und ausgeführten Be strebungen, den Heimatlos:« zu helfen. Das um- sichtig alles bedenkende Haupt vertritt d:r Landrat des 45 WO Bewohner zählenden Kreises, Over weg, das warm und liebevoll schlagende Herz seine Gattin. Beide, die sich unermüdlich dem Ltrbeo- werk widmen, werden darin unterstützt von ni;h- r:ren Frauen und Herren, welche sich mit voller Hin gebung der schönen, freilich auch anstrengenden und schwierigen Ausgabe widmen. Nichtiger den Auf gaben, denn es handelt sich hier in erster Lini: um die Pflege der Verwundeten und um die Sorge für die an der nahen Front wellenden Truppen, für welch letztere, trils mit privater Hilfe, teils mit Unterstützung d:s Roten Kreuzes, das Erford:rl che angejcl-asst wird, um es drn sich hier meldenden Verpflegungsofsizieren usw. «inzuhändigen. Außer dem wird ein Lazarett mit 100 Betten, eine Ver band- und Erfrijchungsstation auf dem Bahnhofe — und :in Soldatenbad, in welchem auch bi« Wäsche unentg.-ltlich gewaschen und ausgeb:ssert wird, unterhalten. Vor kurzem aber hieß es mit einem Male, sich der Flüchtlinge anzunehmen, die in stet« wach sender Zahl in di« Stadt strömt:n und deren Zuzug noch immer anüauert, teils, wie erwähnt, zu Wagen, teils zu Fuß, tril« mit der Bahn. Von der siebenten Morgenstunde an finden sich die Neuangrkommene« im Kreishause ein, in welchem an d.-n verschie densten Stellen ihre Anfragen, Bitten, Wünsch« er ledigt und in den nötigen Fällen an sir Gaben ver teilt werden. Dazu dienen auch die Vorräte drr Kleidrr-, Betten- und Fellekammern, sowie di« im Keller gelegen« Küche, in drr für 300 Personen warmes Essen g-kocht wird. In der Nähe füllen schnelle Hände Hunderte von Flaschen mit Kakao, di« den Familien mit Kindern für di, Bahnfahrt eingehändigt werden, tausend und mehr an rtnem Tage. Des sern:ren werden Brot, Kartoffeln, Seife, natürlich auch Wäsche, wollene Sachen, Decken — soweit der leider immer gar zu schnell erschöpfte Vorrat reicht — vrrteilt; wie bitter lft's, dann zu sagen, daß nicht» mehr da ist, und wie innig ist's, zu wünjchrn, daß sich auch für diese Zweck: im Deutschen Reiche di« Liebestätigkeit, an die allerdings so viele, viele Anforderungen gestellt werden, r:gen möchte! Im ersten Stockwerk, in d-ssen dort befindlichem .Kreiefitzungssaale die einlauf«nden Gaben entgegm- genommen, eingeschrieben, gesondert und zur Ver teilung bestimmt werden, geht's regsam zu. Tuch, Wolle, Leinewanb wird zerschnitten und genäht, es klapp-rn die Scheren und Nähmaschinen; hier gilt's, an di: Verwundeten und Erkrankten zu denken. Um den Armen in der Stadt und auf dem benachbart:« Lande Arbeit zu schaffen, wrrden an sie Vorräte zum Spinn:«, Weben, Stricken gegeben, ebenso di- ausbesserungsdedürftigc Llkische. Für alles hat man hier Verwendung, alles wird zweckmäßig unter gebracht. Es macht Helle Freude, die mit ni: er- müümder Liebe und Hingebung hier ausgeführte Tätigkeit der Damrn vom Noten Kreuz zu ver folgen, dir keine Minute müßig sind, die oft den redlich verdienten Nachtschlaf opfern, die sich ablöjen, um in den Schulen und den Kasernen nach d:m Rechten zu sehen. In ersteren sind, wir schon angegeben, jene Flüchtlinge untcraebracht, die über keinerlei Gefährt v-rsügen. Hauptsächlich halten sie sich in den gut erwärmten Turnhallen auf, deren Boden mit dichten Strohschichten bedeckt ist. Auch hier fast nur Frauen und Kinder, bloß wenige bttagte Männer; ein klrt- ncs Bündel, rin paar Kopfkissen und Tücher bilden meist die ganzen Habseligkeiten. Dreimal am Tage gibt's warm« Kost; aber gern greift di: Hand immer wieder in die Tasche, bis auch der letzte Silberling fort ist, damit die Mütter für die Kleinen Milch und Backwarr kaufen können, damit sie einig: Groschen für die lang: Fahrt haben. Ach, w i e sehr empfindet man es da, daß man nicht mehr helfen kann! — Aehnliche Bilder tn d:n Kasernen, tn denen dir Rntbahnen und Ställ« den Familien eingeränmt wurden. Verschieden: der letzteren mußten zum dritten Male die heimatliche Scholle v:rlassen; ein zelne, zweimal in der Pillkaller Gegend, waren erst vor vier, fünf Tagen zurückgekehrt, hatten gerad: in dem verwüsteten Anwesen -twas Ordnung ber- gestellt, da lautete es abermals: .Aort, schnell fort!" Und ohne besondere Aufregung, ohne zu fragen und zu klagen, folgte dieser zähe, widerstandskräfttge Bauernschlag der Aufforderung. Auf einzelnen Kasernenhöfen sind di» Wagen untergebracht. Wer will, kann natürlich mit diesen die Weilerfohrt antreten, es wird den Leuten abrr dringend geraten, es nicht zu tun, da die Pferd: bei der Jutternot und der Witterung den An strengungen nicht gewachsen sein würden. Die beste- r:n Tiere werden ihren Besitzern von Len Militär behörden odgckauft, die anderen von der Landwirt schaftskammer. Auch für das Bich werden »nt- sprechend« Preise bezahlt. Tiner der Höfe ist für den verkauf bestimmt, und ist er abgeschlostrn. so must das Nötigste für die Bahnfahrt au» dem Wagen arnommen werden, der mit seinem übrigen Inhalt herrenlos strhendleibt. Heut« vormittag war'?, als ich eine solche Aus musterung mit ansah. Immrr wieder wurde von der Bäuerin geprüft und gewählt, verworfen und aufs neue vorgeholt, nochmals und abermals über. l?gt, ob nicht das und jene« noch der zur Mitnahme bestimmten Kiste eingesupt werden könnt». Dan» gab sie ihren fech». und siebenjährigen Söhnen, die tüchtig mitgeholfen, einen Pack Kleidungsstück: und Wäsche, ihnen genau ang.bend, in welchem Ka- ftrneiizimmer sie alle» abgcben sollten, kir würde nachher selbst kvyunen, wenn sie hier ferll, -e, worden. Panl Llndondor«,
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