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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141118019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914111801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914111801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-18
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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Morden M süssen, um gegen unseren linke« Flügel starke Streitkräfte zusammcnzuzi:hen. Mitte November machte sich die deutsche Offensive in -er Gegend zwischen Weichsel und Warthe bemerk bar, die zu Kämpfen führte, die sich gegenwärtig auf der Front Plozk—Lentjchiha-Unejoo» entwickeln In O st preußen in der liegend non Etallu - pönen und Poss es fern versuchte der Feind durch abgesonderte dldteilungen nnsere Offensive aufzuhalten. zog sich aber zurück, nachdem der Versuch mißglückt war. In der Gegend von Soldau und Neidenburq dauert die Aktion an. Unsere Offensive gegen Krakau und die galt, zische Front wird fortgesetzt. Versuche der Oester reicher, auf unseren Angrisfsstragen feste Stellungen einzunehmen, blieben ohne Erfolg. In den Kämpfen am 13. November südlich Lysky machten wir zehn Offiziere und Tausende von Soldaten zu Gefangenen. Ls ist außerordentlich charakteristisch für die russische amtliche Berichterstattung, das? der schweren Nieder lag en der Russen bei Lipno, Plozk und Kutno überhaupt nicht ge dacht wird. Der russische Generalstab jucht vielmehr den Anschein zu erwecken, als ob die von ihm an gegebene Front die erste in Aussicht genommene Schlachtstellung der Russen sei. Natürlich ver schweigt der russisck>e Bericht die Gefangen, nähme des Gouverneurs von Warschau und den Verlust von 28 000 Mann an Gefangenen. Völlig irreführend sind seine Behauptungen über die angeblich noch im Gange befindliche Schlacht bei Soldau und N e i d c n b u r g. Gerade der deutsche Vorstosz aus dieser Gegend hatte ja das Zu- rückweichcn der Russen auf Lipno und Plozk zur Folge. Auch die Mitteilung über die Lage in, dem Raume von Stallupönen und Possessern ist durchaus nicht einwandfrei: denn auch hier sind nach dem deutschen Bericht die Russen geworfen. Alles in allem — und das kann wohl auch für die Meldungen über Galizien gelten — ist der Bericht des russischen Generalstabes bereits von den Tatsachen überholt, und zwar in einer Weise, mit der wir in Deutschland herzlich zufrieden sein können. Lentschitza liegt 70 Kilometer südlich von Plozk, 1l n e j o w liegt an der Warthe, 00 Kilo meter südweltlich Plozk. Passessern liegt im masurischen Seengebiete, 70 Kilometer südwestlich Stallvpöncn. Ueber Sie Gefangennahme des Gouverneurs von Marschau werden dem „B. T." noch folgende Einzelheiten ge meldet: Gouverneur von Kor ff war mit seinem Adju tanten Hauptmann Fechner früh von Warschau in einem eleganten Privatauto abgefahren in der Rich tung auf Kutno, ohne Kenntnis davon, dasj diese letztere Stadt nach erbittertem Straßcnkampfe von uns genommen war. Er stich plötzlich bei Farnow auf die Kavalleriespitze der Deutschen. Er versuchte umzukehren und zu entkommen, wurde jedoch von einer Abteilung der 9. Metzer Dragoner eingeholt und fest genommen. Der Gouverneur setzte sich nicht zur Wehr und lieh sich ruhig im eigenen Auto unter Begleitung eines Leutnants und eines Dragonergcfrcitcn nach Deutsch land abtransportieren. Er kam abends in Gnesen durch, wo er auf Anordnung des Platzkommandan ten im Hotel Haensch, dem besten Hotel der Stadt, für die Nacht untergebracht wurde. Der gefangene Gouverneur ist eine grohe Gestalt mit weißem Voll bart. Er trug Generals uniform und Pelz mantel und spricht fliehend Deutsch. Er wollte niemanden sehen, da er nicht in der Stimmung sei und seine Nerven durch das plötzliche Ereignis abgespannt seien. Der Chauffeur, ein Pole, erzählt, dah in War schau eine grohe Angst vor den Deutschen, zumal vor Luft bomben l>errsche. Letztere hat ten großen Schaden an-gerichtet. Die Stadt sei bereits von russischem Militär geräumt gewesen. Der Chauffeur, der Zivilist ist, blieb vorläufig auf freiem Fuß, während der Gouverneur und sein Adjutant durch Doppelposten mit aufgepflanztem Bajonett vor der Zimmertür liewacht wurden. Dienstag früh er folgte der Weitertransport. Berlin, 17. November. Ueb.r die Person dee gefangenen Gouverneurs von Warschau wird dem „B. L.", ansck»einrnd von unterrichteter Seite, g'schrieben: Baron Korfs, der noch vor ein paar Jahren Zivilgouverneur des Gouverne ments Lomsza war und dann in gleicher Eigen schaft nach Warschau versetzt wurde, ist ein Sprofz des gleichnamigen wcstfülischen Geschlechts, das vor über 300 Jahren in die baltischen Provinzen kam und sich bis heute noch ganz deutsch erhalten hat. Ein Vorfahre des aefangcnen Gouverneurs trat aber in russische Dienste und begründete die russische Linie dieses Namens, die mit der baltischen kaum irgend welche Beziehungen mehr hat und zum Teil auch de» russischen Glauben angenommen hat. Der gefangene Gouverneur hat auch eine ganz russische örzichung erhallen. Der österreichisthe Tagesbericht. Wien, 17. November. Amtlich wird verlaut bart unterm 17. November mittags: Aus dem Bereich von Krakau vorbrechend, nahmen unsere Truppen gestern die vorderen Befestigungslinien des Feindes nördlich der Neichsgeenz«. Im Raume M o l d r o m - P i l i e a gelangten die Russen zumeist nur in den Bereich unsere» Ar. tillerirseuerv. Wo seindliche Infanterie an griff, wurde sie abgewiesen. Eines unserer Regimenter machte .',00 Gefangene und erbeutete zwei Maschinengewehrabteilungen. Der deutsche Sieg bei Kutno äußert bereits sein« Wirkungen auf die Gesamtlage. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstab» v. Hoefer, Generalmajor. Wolbrom liegt 40, Pilica 50 Kilometer nordwestlich Krakau. die österreichischen Siege in Serbien. von unserem nach dem österreichischen Kriegs» schauplahe entsandten Kriegsbericht, e r st a t t e r. (r.) Oesterreichische» Kriegopress«, quartier, 17 November, nachmittag». Durch den großen Sieg bei valjewo reifte die erste Frucht der Strategie des Frldmarschall- Leutuant» Potiorek, der sich monatelang mit seinen den Serben an Zahl «nterlegene« Ir»PP«n in der Defensiv« hielt, dann aber, als er stark genug war, mit einer Energie ungewöhnlicher Art auf sein Ziel losqlng. Diese» Ziel war Baljewo, vo, einer der stärksten, wenn nicht der stärkste verteidigungspunkt der Serbe« «ar, ei«,»nehme». Hier hatten die Serbe« i« monatelanger Arbeit Besrstigunge« er» richtet, die auf oauernde Verteidigung eingerichtet waren und ihnen selbst als uneinnehmbar galten. Hier waren betonierte Artilleriestellungen sorgsältig vorbereitet, beste Infanteriestiitzpunkte in mehreren Etagen übereinander aufgebaut^ Drahthindernisse und Minenfelder hatten valjewo in eine starke Festung nmgewandelt. Unser« Truppen rückte« Io»,««Irisch i« sü «s Linie« ans dies« Stellung lo». Am Soun, tag, den iS. November, waren sie im Norden und Rordwesten bereits bis auf einige Kilometer vor valjewo angelangt. Die Serben hatten ihr« Haupiste llunqen aus de« Höhen Brizanski und Iautine im Norden, während der öster» reichische siegbringende Vorstoß vom Westen her erfolgte. Am vormittag des Iti. No. vember um 11 Uhr begann unser Hauptangriff, der gegen Nachmittag um 5 Uhr zum Durchbruch der serbischen Stellung führte. Der rechte Flünel der Serben, der durch die von Obrenowatz anrückenden österreichisch-ungarischen Kräfte bedroht war, wich auf Arandjelowatz zurück, während ein ander«« Teil aus Eorna Milonow atz floh. Unsere Truppen machten reiche Beute an Gefangenen und Geschützen, besonders aber an Train. Al» die österreichisch-ungarischen Soldaten in die Stadt einzogen, wurden sie mit Blumen begrüßt. Aber dieses Volk, das von Bomben seit jeher einen sehr verhängnisvollen Gebrauch gemacht hat, hatte unter die Blumen Bomben gemischt. Mit den Bombenwerfern wurde kurzer Pro» zeß gemacht. Unsere braven Truppen erhielten als Belohnung zwei Tage Rast und für fünf Tage Sold. Man glaubt, daß die zertrümmerte serbische Ar. mee versuchen werde, sich bei Arandjelowatz zu sammeln. Man nimmt an, daß Belgrad nun nicht mehr zu verteidigen sein wird. Ernst Klein, Kriegsberichterstatter. Nach der Einnahme von valjewo. Wien, 17. November. Vom südlichen Kriegsschau platz wird unterm 17 November amtlich gemeldet: Auf dem südlichen Kriegsschauplatz Haden unsere Truppen sich gestern bis an di« Kol u bare herangeschoben, diese auch schon mit Teilen über schritten, obwohl sämtliche Brücken vom Geg ner .zerstört wurden. In Valjewo, wo bereits ein höheres Kommando eingetroffen ist, wurde die Ruhe und Ordnung rasch hergestellt. Die Stadt ist von den serbischen Truppen arg mitgenommen worden. Ein kleines Kavalleriedetachement machte gestern 300 Gefangene. Neue Kämpfe bei Kragujewatz. Wien, 17. November. Der Kriegsberichterstatter der „Neuen Freien Presse" meldet, daß di: Ser ben sich nach dem Fall vonLZaljcwo zehn Kilometer weit in der Richtung auf Kragujewatz zurück gezogen haben. Um die neue Stellung tobt ein neuer Kampf. han-fchreiben -es Kaisers Zranz Joseph an Polio ek. Wien, 17. November. Kaiser Franz Jo seph hat folgendes Allerhöchstes Hand schreib e n an oen Armeeführer Feldzeugmeister Potiorek gerichtet! „Mein lieber Feldzengmeister Potiorek! In zielbewusster und beharrlicher Durch führung eines wohlerwogenen Entschlusses ist es Ihnen im Verein mit der opferfreudi gen und zähen Ausdauer und der heldenhaften Tapferkeit Ihrer Truppen gelungen, entscheidende Erfolge an der Dring zu erreichen und weithin in Feindesland zu dringen. Mit hoher Befrie digung blicke ich auf meine, Ihrer vielcrprobten Führung anvcrtrauten Balkaustreitlräfte. Daukbarst gebe ich meiner vollsten An erkennung Ausdruck, indem ich Ihnen das M i l i t ä r ve r d i e u st k re uz erster Klasse mit der Kriegsdekoration verleihe. Möge Gottes Segen Sie weiter ge leiten auf ruhmvollen Bahnen." Kaiser Franz Joseph hat die Einführung zweier neuer Klassen zu dem bisher be stehenden Militär verdien st kreuz ge nehmigt. Feldzeugmeister Potiorek erhielt als erster das Militärvcrdienstkreuz erster Klasse mit der Kricgsdcloration. DaS MiUtärveloieuukreuz erster Klasse steht im Range des Grosskreuzes des Leopoldordens. Vie Tätigkeit -er -Karlsruhe". Rotterdam, 17. November. In England ist Kapi tän Jonker, Ofsizirr des holländischen Dampfers „Maria", der von der „Karlsruhe" ver senkt wurde. eingKrofscn. Der Dampfer war von drr englischen Regierung gechartert worden und be fand sich mit einer Getreideladung nach Brlfaft am 18. September auf der Höhe von Pernambuco. Dort wurde er durch einen eng lischen Kreuzer angehalten. Als der englische Offizier an Bord alles in Ordnung gefunden hatte, riet er dem Kapitän, auf d«r Hut vor deutschen Schiffen zu sein, er sagte jedoch nicht, wo solche zu finden seien. Am 21. September tauchte ein anderer Kreuzer auf, gefolgt von mehreren anderen Schtffrn. Es war der deutsch« Kreuzer „Karlsruhe". Die „Maria" wurde angehallen. Als die Offi ziere sahen, daß die „Maria" Weizenladung für englische R: chnung an Bord hatte, ver langten sie, daß drr Kapitän und die ganze Be satzung das Schiff mit ihren eigenen Sachen ver- lassen sollten. Sie gingen auf die „Krefeld" über, eines der Schisse, da» dem Kreuzrr Karls ruhe" folgte und wo sich die Bemannungen verschie dener and«r«r in den Grund gebohrter Schiffe fanden. Nachdem die „Karlsruhr" die „Maria" versenkt hatte, machte sie Jagd nach einem ?ng- lischen Schiff. Kapitän Jonker sah die „Maria" all mählich versinken. An Bord fand er die Be satzungen von fünf anderen Schtffrn, denen die „Karlsruhe" den Untergang bereitet hatte, es waren ungefähr 120 Mann. Die Behandlung an Bord war gut. Die Engländer mußten sich ver pflichten, nicht gegen Deutschland und Oesterreich- Ungarn zu kämpfen. Der Aufenthalt an Bord der „Krrfeld" dauert« 32 Tage. Während dieser Zeit war die „Karlsruhe" eifrig tätig, und Jonkrr sah noch manches Schiff sinken. Don allen Schiffen versorgte sich die „Karlsruhe" mit Lebrns-- mitt.'ln. Eine» der Schiffe, das mit guter englischer Kohl« belade» war, wurde nicht versenkt, sondern al» Kohlenschtff mitgenommen. Als die „Krefeld" am 22. Oktober auf der Rerdr von Santa Fe: aus Teneriffa antam, hatte sie 43» Personen an Bord. Eine neue, stärkere ,Em-en"1 Auf da» Beileidstelegramm der städtischen Kol legien von Emden an den Kaiser aus Anlaß des heldenmütigen Unterganges der „Emden" hat drr Kaiser folgende Antwort gesandt: „Großes Hauptquartin, Zioilkadinett, 18. No vember. H:rzlich?n Dank für Ihr Beileidstele gramm anläßlich des betrübenden und doch so heldenhaften Endes meines Kreuzers „Emden". Das brave Schiff hat auch noch im letzten Kampfe gegen den üb:rl:genen Feind Lorbeeren für die deutsche Kriegsflagge erworben. Einr neue, stärkere „Emden" wird erstehen, an derrn Bug das Eiserne Kreuz angebracht werden soll als Erinnerung an den Ruhm der ' alten „Emden". Wilhelm I. R." In :inrr Sitzung dec städtischen Kollegien wurde ferner eine Saminlung für di: Hinterbliebenen der untergegangenen Mannschaften des kleinen Kreu zers „Emden" beschlossen, die dir Stadt mit 1000 .tt eröffnete. Vas opferbereite Unterhaus. London, 17. November. Das Unterhaus nahm nach kurzer Debatte einstimmig die Dill zur Be- willigung eines K r ed i t s von 225 Millionen Pfund an und ermächtigte die Regierung, eine zweite Million Mann unter die Waffen zu rufen. Die zweite Million Soldaten ist also aus dem Papier vorhanden. Die Hauptschwierigkeit für Lord Kitchener ist aber, diese Million lebendig zu machen d. h. es ist sehr fraglich, ob er wirklich noch eine Million Menschen durch Werbungen zusammen bringt. Mit der von Kitchener breitspurig verkün deten allgemeinen W e h r p f l i ch t ist es jedenfalls nichts geworden. vor -em Se-uinen-Cinfall in ^egppten. Rom, 17. November. Wie aus der Cyrenaika gemeldet wird, hat der Scheich der Senussi 1000 Beduinen in Dscharabul ver ammelt, wo bereits andere Streitkräfte stehen. Von dort soll der Einfall nach Aegypten erfolgen. (V. T.) Türkisch-persisches Sün-nis in Sicht! Wien, 17. November. Aus Konstantinopel wird der Korre pondeni „Rund chau" berichtet, daß 'wischen der türkischen Negierung und dem ehemaligen persischen Gesandten in Konstantinopel, Prinz Riza, Verhandlungen über ein t ü r k i f ch - p e r s i i ch e s Bündnis stattfinden Dem Petersburger „Rjetsch" sei aus Bukarest diese Nachricht zugegangen. Prinz Riza lei vom Sultan wiederholt in längerer Audienz empfangen woiden, er habe oabei dem Sultan über die imposanten Kundgebungen der in Konstantinopel ansässigen Perser berichtet die sich zur Teilnahme an dem Heiligen Krieg gegen den Drei verband aussprachen und hinzugesiigt, daß Persien jetzt unbedingt an Rußland und England den Krieg erklären müsse. Von anderer Seste verlautet, dasz die dortige Regierung versuche, so lange wie möglich neutral zu bleiben, daß aber das Volk sie zwingen werde, sich dem Heiligen Krieg auzufchließen. Ein englischer Dampfer bei Vrontheim auf Grün- geraten. Kopenhagen, 17. November. Der englische Dampfer „Weimar", von Archangelsk nach Leith unterwegs, ist in der Nähe vonDront- heim auf Grund geraten und sitzt fest. Alle Perionen wurden von einem Drontheimer Dampfer gerettet und noch Drontheim gebracht. An Bord befanden sich 28 englische Marineoffiziere und Ma trosen, die einen Eisbrecher von Kanada nach Archangelsk übcrgeführt hatten. Die Engländer wurden eingesperrt. Vie Serliner un- -er Sieg über -ie Nusien. T Berlin, 17. Nov. (Eig. Drahtm.) Der gestrige Sieg über die Rufien wurde in Berlin feierlich begangen. Nocb in dem dunklen Spät- herbstabend wurden allenthalben die Fahnen yerausgehängt. Durch die Stadt klang feierliches Glockengeläut und in den Abendkrie sanvachien wurde allenthalben Gott für den Sieg gedankt. Heute fiel in den Berliner Schulen der Unter richt aus. Zeuerungsmaterial als relative konterdan-e. Amtlich wird über die Behandlung von Feuerungs material als relative Konterbande folgendes be kanntgemacht. Ziffer 23 Nr. 9 der Prisenordnung vom 30. Sep tember 1909 lReichsgesetzblatt 1914 Seite 275) wird dahin erläutert: Mit Ausnahme von einigen sehr harten über seeischen Hölzern, wie Pockholz, Poliiander, Ebenholz und dergleichen sind alle Holzarten in un bearbeiteter oder nur roh bearbeiteter Form als relative Konterbande anzusehen, weil sie sich al» Feuerungsmaterial verwenden lassen und unter Umständen auch tatsächlich als solches verwendet werden. Zu diesen Holzarten gehören auch Grubenhölzer und Panier» Hölzer, roh oder entrindet. Dagegen sind die jenigen Holzarten nicht zum Feuerungsmaterial zu rechnen, welche infolge ihrer Bearbeitung durch Menschenhand oder Maschinen eine so erhebliche Wertsteigerung erfahren haben, daß ihre Benutzung al» Feuerunasmaterial mit ihrem durch die Be arbeitung erhöhten wirtschaftlichen Wert in keinem Einklang stehen würde. Berlin, 17. November 1914. Der Stellvertreter des Reichskanzlers (pez.) Delbr ück. Eherne kreuze. Das Eiserne Kreuz erhielten ferner verliehen: der Major in einem überplanmäßigen Landwehr bataillon Walter B ack> Altenburg, der Oberst von Kiesewetter ll. Klasse, nachdem er bereit» > früher die 2. Klasse erhalten hatte), der Unteroffizier im Infanterie-Regiment 179 Richard Böhme, Sohn des verstorbenen Hutmachermeister» Böhme, der Unteroffizier im bayrischen Reserve-Jnfanterie- Regiment 5 Fritz Marei, Sohn de, Prokuristen und Veteranen Marei, der Rittmeister bei der Train- abteilung itzTraenkner, Sohn der Frau Amts» richter Traenkner, der Leutnant der Landwehr im Landwehr - Infanterie - Regiment 107 Dipl.»Ing. Holey, Huttendirektor, der Soldat im Infanterie- Regiment 103 Bauchtechniker Johanne» Beu er, Soyn des Grünwarenhändlers Beyer, sämtlich in Freiberg, der Vtzewachtmeister der Landwehr bei der Fuhrpartkolonne 6 Gutsbesitzer Arno Richter, Sohn des Ortsrichters Lsw. Richter in Oder- bobritzsch, der Leutnant der Landwehr im 18. Land- wehr-Jnfanterie-Regiment Carl Jhnow. Pro kurist des Berliner Makler-Verein», di« Brüder Unteroffizier der Reserve im Infanterie-Regiment 178 Richard Haehne und Unteroffizier im Infan terie-Regiment 105 Emil Haehne, Söhne des Mühlenbesitzere Hermann Haehne in Lichtenberg, beide schwer verwundet, der Soldat im 2. bayerischen Iägerbataillon Reichelt, Sohn de» Schuhmacher meisters Reichen in Döbeln, der Unteroffizier im Füsilier-Regiment 30 Carl Simonis, Eoh« des Buchhändlers Simonis in Crimmitschau lunter gleichzeitiger Beförderung zum Vizefeldwebel), der Leutnant im Feldarullerie-Regiment 19 Walter Krause. Sohn des Amtsgerichtsrats Dr. Krause in Erfurt, der Offizier - Stellvertreter Bernhard Harms, Prokurist im Hause Gcntrup L Petri, und Sohn des Direktors Harms, der Ober« und Bataillonsarzt eines Reierve-Jnfanterie-Re- gimcnts Dr. Hans Ritter, Sohn des verstorbenen Fabrikanten Wilhelm Ritter, beide aus Halle, der Leutnant der Reserve Dr. WalterBurkhardt, Sohn des Schuldirektors Burkhardt in Lousick, der Leutnant der Reserve Dr. jur. Walter Beicht, Inhaber des Bankhauses Beicht <L Sohn, der Osfi- zierstelivertreter Diplomingenieur Otto Panse« grau, der Feldunterarzt Dr. Hans Langen- dorff, Sohn des verstorbenen Piofessors Langen- dorff-Berlln, der Leutnant der Reserve Adolf Securius, Mitinhaber der Bankfirma Securius. Harsner L Co. in Neukölln, der Einj.-Unterojfizier beim Stade der Jäger zu Pferde 0 Erwin Blau bach. Sohn des Generaldirektors Paul Blaubach, sämtlich aus Berlin, der Leutnant der Reserve Regie- rungsrat Graf Günther von d e r E o l tz, der Rittmeister beim Generalkommando des 23. Reserve- Armeekorps Fran- von Veltheim, der Haupt mann im Garde-Reserve-Jägerbataillon Josias von Veltheim, der Hauptmann der Reserve im Infanterie-Regiment 26 ,v r i tz von Velt heim tgeiallen am 29. September), der Haupt mann und Flügeladjntant des Her ogs von Codurg und Gotha Ulrich von Veltheim, der Major und Kommandeur des Husaren-Regiments von Zielen Heinrich von Veilheim, die Leutnants im Kürassier-Regiment Königin Malte vonVelt- heim und Josias von Veltheim, der Leut nant im Husaren-Regiment 10 August von Velt heim, der Leutnant und Adjutant im Husaren- Regimen t 10 Wilhelm von Veltheim, der Leutnant im altmärkischen Ulanen - Regiment 10 Albrecht von Veltheim der Leutnant der Maschinengewehrabteilung des Garbek 'rps Anton von Veit beim, der Kommandant im Haupt quartier bei der 1. Armee Rittmeister a. D. Franz von Veltheim aus Ostrau sowie dessen Söhne Leutnant im Luftichifferbatcnllon 1 Hans von Veltheim und Leutnant der Reierve un Husaren- Regiment 11 Herbert von Veltheim, der Leutnant der Reierve im Husaren-Regiment 7 Freiherr Adalbert von Löwen st ern» Re» gierungsasjessor rn Potsdam, der Oberleutnant und Adjutant der Etappenkommandantur 21 von Binger, Rittergutsbesitzer auf Schloß Sorgau, der Leutnant der Res. im Arlillerie-Reg. 32 Georg Lampe, Rtttergutspächter auf Panschabei Dresden. Fürs vaterlan- gefallen. Wie aus den Familienncrchrichten d:r vorliegen den Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland: der Reservist im In fanterie-Regiment 139 Georg Walter Mon- don, der Gefreit: im Jniant:ri«-Regiment 133 Alfred Pohling (früher Bezirkskommando H Leipzig), der Unteroffizier im Infanterie-Regi ment 100 Rrchtsanmalt Georg John, der Eir- ßereiingenieur G:sr:iter der Landwehr in der Pio- nier-Rejerve-Kompanie 54 Paul Schmidt, Bc- amter der Firma Franz Mojenthin. der Unteroffi zier der Landwehr im Landwehr-Jnfanterie-Regi- iwent 133 Ingenieur Alfred Friedrich, Be amter der Firma Blrichert (ihm wird auch vom Blrichertschen Gesangverein ein Nachruf gewidmet), der Kriegsfreiwillige im Jnf.-Regimrnt 106 Kauf mann Wilhelm Sachsmann, Mitglied des Hilfsvereins Israelitischer Gewerbetreibender (e. V.). der Gefreite der Reserve im Infanterie-Regiment 182 Richard Jahn aus Borsdorf. Das Lehrerkolle gium der 17. Dezirksschulc widmet seinem Amts bruder Offizierstelloertrcter im Infanterie-Regiment 100 Lehrer Erwin Herrmann einen Nachruss der Vorsteher und die Beamtenfihaft des Kaiserlichen Postamtes 32 zeigt an. daß folgende Mitarbeiter den Heldentod starben: Osfiziersiellvertreter im Bayr. Nes.-Jnfanterie-Regiment 2 Postassistent Richard Schuster, Reservist im Infanterie-Regiment 139 Postassistent Richard Mund, Unteroffizier der Reserve im Infanterie - Regiment 243 Willy Hel big, der Obcrjäger der Reserve im Jäger-Bataillon 13 Walter Iuhrich, der Ge freite der Reserve der 2. Ersatz-Batterie des Feld artillerie-Regiments 32 Postbote Kurt Mäding. Vom Königl. Sächi. Militäroerein „Boyern" wird dem auf dem Felde der Ebre gefallenen Kamerad«» Gefreiten der Landwehr Curt Hauschild «in Nachruf gewidmet. Die Sängerschaft „Arion" qibt bekannt, daß folgende inaktiven Burschen den Sol datentod erlitten: Einj.-KriegssreiwiNiqer im Jnf.- Negt. 181 Cand. math. KarlQuittschreiber und Kriegsfreiwilliger in einem Re eroe-Jnfantette Regi ment Rechtskändidat und Batt. jur. Walter de Guehery. Der Mathematische Verein an der Universität Leipzig betrauert den Heldentod des Bereinsbruders Arthur Mierisch, Kriegsfrei willigen im Reserve Infanterie-Regiment 242. Der Kreisvcrein Leipzig im Verband« Deutscher DUro- beamtcr widmet seinem Vorstandsmitglied Ersatz reservist im Infanterie-Regiment 104 Walter Schwab« einen Nachruf, ebenso der Arbeitsaus schuß nationaler Arbeiter- und Kehilfenorganisatto- ncn zu Leipzig. Ehre ihrem Andenken! weitere Mel-ungen. * Das Reuterfche Bureau meldet au» Tokio vom 18 November: Die japanischen Truppen sind in Tsingtau einaerückt. * Aus Melbourne wird vom 16. November gemeldet: Der Minister der Verteidigung teilte mit, baß ein zweites Bataillon Infanterie für den Auslandsdienst gebildet werden soll. * Der Kammerherr von Oldenburg-Jan ri sch au, jetzt Landwehrrittmeister im Osten, erhielt das Eiserne Kreuz. " Nach einer Meldung aus Petersburg hat der russisch« Gesandte Teheran verlassen und ist nach Täbris übergesiodelt. * Die zur Linderung der Leide« tz« 1« X»t«
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