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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.09.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140917027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914091702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914091702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-17
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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Vonnersra«, 17. Sepremver 1914 8 Leipziger Tageblatt. Nr. 474. Nvenü-Nusgave. Settr 3 die ausgehalten und in aller Gefahr ihre Pflicht ge tan haben, nicht da» kleinste Verdienst daran. Viel, viel liegt in Trümmern im herrlichen Ost preußen. Ich habe geste.n den halben Horizont brennen sehen. Was mich dabei getröstet hat, neben dem prachtvollen Vorgehen unserer Truppen, das waren bei Gott die tapferen Frauen von RastenLurg. Rudolf von Koschützkt, Kriegsberichterstatter. Kunst UN- Wissenschaft. weitere verzichte auf englische Ehrungen. Immer neue Namen schließen sich den bisherigen Erklärungen deutscher Kul.urträger an und weisen die Ehrungen und Auszeichnungen einer Nation zurück, die durch die Unerhörthett ihrer politischen Denkungs- und Handlungsweise den Anspruch auf Ehre und Würde verspielt hat. Es ist viel gemein same Kulturarbeit für immer zerstört worden: aber die Verantwortung dafür fällt uns nicht zur Last. Im Anschluß an die bereits veröffentlichte Er klärung verzichten, wie wir schon kurz meldeten, folgende Gelehrte und Künstler aus die von englischen Gelehrten-Eesellschaften verliehenen Auszeichnungen: Max Bayrhammer, Wiesbaden; Oberbergral Prof. Beck, Freiberg/Sa.; Prof. C. Bezold, Heidelberg; Pro'. Max Bruch, Berlin; Prof. Gustav Dal mann, Jeru salem, z. Zt. Freienwalde; Prof. W. Ellenberaer, Dresden; Prof. K Elsen er, Dresden; Prof. M. V. Frey, Würzburg; Geheimrat Pros. Fittich, Bonn-Hamburg; Geheimrat Prof. Frommhold, Greiis- waide; H. Gegner, Berlin; Pros. Friedrich. Gerns- beim, Berlin; Pros. K. Häubler, Friedenau; Pros. H. Kiliani, Freiburg t. B.; Hosrat Prof. Krapelin, München; Geheimrat Prof. Ernst Kuesrer, Berlin; Geheimrat Pros. Leonhard, Breslau; Prof. Dr. Horm. Levy. Heidelberg; Prof D. C Meinhof, Hamburg; Pros. Ludwig Mitteis, Leipzig; Th. Moel- deke, Straßburg i. Els.; Geheimrat Prof. Neisser- Breslau; Prof. Eugen Petersin, Berlin-Hatensee; Prof. L. Rhumbler, Hann.-Münden; Prof. Eduard Riecke, Göttingen; Wirkt. Geh. Rat Ritter Edler von Schmaedel. München; Geheimrat Prof.E. Schmidt, Marburg/Lahn; Dr P. Schmidt. Fehrbellin; Geheim rat Pros. E Schmeninger, München; Prof. 2. Amend, Straßburg i. Els.; Dr.-2ng. Lvringorum, Dortmund; Geheimrat Prof. E. Stumpf, Berlin; Geheimrat Pros Tillmanns, Leipzig; Geheimrat Prof 2. Beit, Halle/Laale. — Weitere Unterschriften sind zu richten an Professor I. Schwalbe, Eharlotten- burg IV. ss * Viktor Arnold gestorben. Viktor Arnold, einer der beliebtesten Komiker Berlins, ist jäh aus dem Leben geschieden. Ein Schlaganfall hat ihn lN ei em Dresdner Sanatorium dahtngerafft. Die Ereignisse der letzten Wochen vermochten sein angegriffenes Ner vensystem nicht zu ertragen. Er war nicht Komiker im engen Sinne, sondern Menschcndarsteller. Die Gestalten, die er schuf, waren von der Liebe des Künstlers getragen, die versöhnlich in menschliche Schwächen leuchtet. In der Geschichte des deutschen Theaters wird er fortleben. * Entscheidung in einem architektonischen Wett bewerb. Troß des Krieges hat der Magistrat der stadt Forst in der Lausitz den für den Neubau eines Realgymnasiums mit Realschule aus geschriebenen Wettbewerb von dem Preisrichter kollegium entscheiden lassen. 220 Entwürfe gingen ein. Ein 1. Preis wurde nicht verteilt; dagegen zwei gleiche Preise in Höhe von je 1750 .kl an die Architekten Lossow u. Kühne in Dresden und den Architekten Spitzner in Berlin- Schöneberg. vermischtes. Wann entstand da» erste deutsche Papiergeld? leber die Entstchunq des ersten deutschen Pa- nergeldes, das heut im Kriege eine so große Bedeutung erlangt hat, wird uns geschrieben: Das erste Papiergeld, das Preußen anfertigte, ist nicht viel älter als 100 Jahre. Es entstand ivie heut die Darlehnskassenschcine zu Kriegs zeiten und zwar im Sommer 1806, als Europa von den Schritten der Heere Napoleons wider hallte, und auch Preußen sich anschickte, in den Krieg cinzugreifen. Schon vorher war beab sichtigt, Papiergeld herzustellen. König Friedrich Wilhelm III. wollte aber zu diesem Hilfsmittel nicht eher greifen, als es durchaus notwendig war. Die Herstellung der Scheine ging aber anfangs nicht ohne Schwierigkeiten vor sich. Mit der Anfertigung betraut wurden die Kupfer stecher Professor Frick und der Holzschneider Professor Gubitz. Tneser erklärte jedoch, der Ent wurf Fricks schütze nicht vor Nachahmungen. In folgedessen berief Minister von Stein den Pro fessor Gubitz zu sich; beide gerieten aneinander, und Stein entließ den noch sehr jugendlichen Professor mit einer sehr ungnädigen Handbewe gung. Gubitz aber sandte an das Finanz-Mini-- jterium eine Verwahrung für den Fall, daß Fälschungen auftauchen sollten. Und dies geschah schon vor dem Tilsiter Frieden. Eine negative Genugtuung wurde Gubitz allerdings zuteil. Als Freiherr von Stein, von Napoleon in die Acht getan, nach Rußland flüchten mußte, und in Berlin bei dem Staatsrat Stägemann einige Tage krank daniederlag, ließ er Gubitz zu sich bitten und gestand ihm, er hätte auf seinen Widerspruch achten sollen. Aber die 220 Taler, welche man ihm von seiner Forderung von 1200 Talern willkürlich gestrichen hatte, mußte Gubitz unter den Kricgswirren in den Rauch fang schreiben. Dadurch war jedoch der Ver druß mit den Trciorscheinen noch nicht abgetan. Im Dezember I8Ü6 ließ der französische Gou verneur General Clarke Gubitz nach dem Schlosse holen, wo er bei ihm den französischen Finanz- Minister Estsve fand. Dieser erklärte Gubitz, man habe aus der Bank fünfzehn Millionen Taler genommen, welche ersetzt werden mühten, und dies müsse durch falsche Tresorscheine ge schehen; er bot Gubitz für die Fälschung 20 000 Taler. Als dieser sich entrüstet weigerte, fragte Esteve, wenn er nicht wolle, wer es denn könne? Etwas spitz antwortete Gubitz: „Künstler in Lon don können es, aber Ihr Kaiser hat England durch die Kontinentalsperre verschlossen." Wütend verlangte Estöve von Clarke die Verhaftung des FrcvlerS, die auch wirklich erfolgte. Man brachte ihn in ein Zimmer mit vergittertem Fenster, aber nach 24 Stunden entließ ihn der General mit einer wohlwollenden Ermahnung. Das Pa pier zu den Tresorscheinen wurde in der Papier fabrik zu Spechthausen bei Eberswalde hergestellt. Ties« ließ Fredrich d^r.Apoße I/81M in eAer AiclMl WegsanIM! früheren Eisenhütte errichten; sie führte ihren Namen nach ihrem Begründer Specht. Zum Leiter der Papierfabrik berief der König den Papiersavrikanten Jean Dubois aus Angon- l-me, dessen Papier zu jener Zeit als das beste galt. Seit laugen Zeiten ist die Fabrik im Be sitz der Gebrüder Abart in Berlin, und sie stellt noch heute das Papier für die Reichsbanknoten unter Aufsicht eines Beamten der Rcichsbank her. * Wie die Bayern unter Kartätschenfeuer vier -alten. Der „M.-Augsb. Abdztg." geht folgender Bericht zu: „Der größte Jammer meiner braven Bayern war das Entbehren des Bieres, oft drang der Ruf zu mir: Wenn wir nur «mal a Bier zu sehen bekämen. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß wir während eines Gefechtes in Bereitstellung bei einem tieinen französischen Städtchen gingen und wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht: gleich am Ortseingang ist eine verlassene Brauerei mit Bier in Hülle und Fülle. Obgleich alle An zeichen dafür sprachen, daß ein «türm im An zug lei, konnten wir diesen Augenblick nicht ungenützt vorübergehen lassen. Freiwillige vor- zurujen. war nicht nötig, mehr als genug drängten sich, um das köstliche Naß zu holen. Ein Wagen war rasch requiriert, bespannt und abgefahren. Inzwischen wurde das Gcschützieuer äußerst lebhaft, unc> gerade als der hochbelaoene Wagen ankam, erreicht uns üer Befehl, sofort abzuriickcn. Zwei kleine Fässer auf eine Protze neladen, war das Weck eines Augenblickes — den größeren Nest mußten wir traurigen Blickes im Stich lassen. Wenige Tage später, als unser Quartier in der Nähe. d. h. etwa 12 Kilometer von dem Orte lag, holten wir aber unseren Bedarf wieder, wenn auch unter recht kritischen Umstanden. Da wir gehört hatten, daß alle in den um liegenden Ortschaften liegenden Truppenteile aus der herrenlosen Bierquelle reichlich schöpften, zau derten wir nicht, ebenfalls einen Wagen wieder dorthin zu senden. Ein Landwehrunteroffizier, in Zivil Gastwirt in Straubing, ein Landwehrmann, Gastwirt tn Nürnberg, und ein Fahrer bildeten das Kommando, dem ich einen Leutnant beigab, da in diesem Wetterwinlel seither nie völlige Ruhe ge herrscht hatte. Schon bcnv nach dem Abrücksn des Kommandos mehrte sich der Geschützdonner, der aus der Richtung der Bierstadt zu unserem Quartier herüberkam, und erleichtert atmeten wir auf, als unser Fassungswagen wieder sichtbar wurde. Schon von weitem riefen sie uns zu: Fall wären wir nicht mehr gekommen, aber das Bier haben wir! Kaum waren wir bei der Brauerei, wo andere Truppen turz vorher noch in Ruhe ihren Bierbedarf gedeckt batten, ange kommen, als über die Brauerei ein Hagel schwerer Geichosse niederging. Dachziegel prasselten, Balken krachten, alles war in Rauch und Qualm gehüllt. Die Pferde waren nicht mehr zu halten und gingen durch, wir deckten uns in einem kleinen gewölbten Raum. Nach zehn Minuten trat eine Pause ein, die genügte, um den in den Straßengraben geratenen Wagen aufzurtchten. der Brauerei wieder zuzuiühren und in Deckung aufzustellen. Ein weiterer Geschoß. Hagel unterbrach das Füllen und Ausladen der mit- gebrachten Fässer, erst bei nochmaligem Abflauen des schweren Artillerieieuers konnte es beendet werden. Endlich bet einer dritten Paule ging es auf und davon. Der Leutnant berichtete: „Schad is, zwei Faßln sind net ganz voll warn, -'letzt hat's uns a bifferl pressiert." Russische Weisheit. In einem Kiewer russischen Blatt erschien ein Artikel über die Wahl der Päpste, worin versichert wird, daß „vom T> desto« des Papstes bis zur Neuwahl des Papstes sein Ver treter der Kaiser von Oe st erreich ist". Der verschleppte Prozeß. Zwei Anwälte unter hielten sich über den zwischen den Verbündeten des Dreiverbandes in London geschlossenen Vertrag, durch den England den Krieg möglichst lang hinausziehen möchte Als nun der eine der beiden Anwälte sein Bedauern darüber ausdrückte, daß durch diese Ab machung der Krieg verschleppt würde, erwiderte ihm der andere: „Herr Kollege, ich begreife Sie nicht! Haben Sie schon jemals einen Prozeß, den Sie be stimmt zu gewinnen hoffen, verschleppt? Nur der Gegner, der sicher ist, zu unterliegen, tut das." Wanr- hastig, daß England den Prozeß verschleppt, ist das beste Zeichen dafür, wie es über den Ausgang denkt. Ueber eine tragische Kriegswirrung im Kreise einer Familie wird aus der Schweiz geschrieben: In der Nähe von Zofingen wohnt eine F>au, die von Geburt Schweizerin ist Sie heiratete einen Deutschen und gebar ihm zwei Söhne. Nach dem Tode ihres Mannes heiratete sie wieoer, einen Franzosen, und schenkte ihm ebenfalls zwei Söhne. Als nun der Krieg ausbrach, mußten die beiden Nettesten in die deutsche, die beiden Jüngern in die französische Armee eintreten. Die Brüder wurden so „Feinde" und sind, wie die „Neue Aargauer Zeitung" berichtet, alle vier im Kampfe gefallen Lieb Vaterland, magst ruhig sein! Im Stutt- garter Vorort Wangen gebar die Frau des Wein gärtners Gottlieb Burkhardt das zweiundzwan- zigste Kind. Eine Kriegsprophezeiung. Als heiteres Kuriosum in dieser ernsten Zeit wird von den „Danziger Neuesten Nachrichten" auch folgender Vorfall ver zeichnet: Auf der Reise von Danzig nach Dirschau befanden sich in einem Abteil vierter Klasse Mit glieder eines Zigeunertrupps. Bei der Unter haltung über den Krieg prophezeite eine ältere Zigeunerin, „daß der Krieg am 28. September, also genau acht Wochen nach Ankündigung des Ultimatums an Rußland, beendet sein und Deutschland gesiegt haben werde." Als man über die Weissagung lachte, äußerte sie sich wörtlich: „Lachen sie nicht; das, was ich sage, ist so wahr, wie die Tatsache, daß dieser hier sitzende Herr seine Beinkleider hinten mit einer Sicherheitsnadel befestigt hat." Alles blickte auf den bezeichneten Herrn, der schließlich unter Bestürzung gestand, daß er allerdings dieses Hilfsmittel an seiner Kleidung trage Günstige Zeiten für die Justizbehörde«. Fabrik besitzer A.: „Wie befinden Sie sich bei diesen Kriegs zeiten?" Amtsrichter B.: „Ganz ausgezeichnet! — Di« streitigen Sachen werden jetzt in Frankreich, Bel gien und Rußland erledigt. Wir haben deshalb halbe Geschäftszeit eingeführt. Das Gehalt wird voll weiterge>rhlt." — A.: Das laß ich mir gefallen." Scherzfrage«. Welche Einheit verbindet unsere Gegner? — Die Gemeinheit. Welche Tracht ist diese» Jahr in England Mod«? — Die Niedertracht. Der Lügner. Wenn bislana jemand log, daß die Balken sich bogen, So hat man ihn wohl damit aufgezogen, daß er rede ein blühendes Jägerlatein. Doch das kann jetzt nicht mehr das Höchste sein. Wenn man heut' einen Meister im Lügen meint, Sw sage man: ,D» sprichst Sngttsch" mein Freund! Letzte Nachrichten Vie Seschiessung Verduns. fv»n unserer verliner Redaktion.) OBerlin, 17. September. Nach Mitteilungen de» Seaerglquartiermeister» hat die Arme« des deutschen Kronprinzen den An griff auf die Sperrsorts bet Verdun eingeleitet und einige Forts beschossen. O Berlin, 17. September. Drr „Tribuna" wird am 12. September über diese Kämpfe aus Paris vom 11. September folgendes mitgeteilt: „Die Deutschen haben gestern abend einen außerordentlich heftigen Angriff gegen den Mittelpunkt der berühmten fran zösischen Befestigungsllnie «inge'eitet, die von Verdun nachToul läuft. Der Angriff ist vom Kronprinzen geleitet und von der Armee von Metz ausgeführt, nachdem schwere Kano nen in der Ebene von Woövre placiert worden waren. Sie haben ihr Feuer und ihre Angriffe haupt sächlich auf das Fort Kironoille gerichtet, mit der deutlichen Absicht, an jener Stelle die Besesti- gunslinle der zu Verdun gehörigen Forts zu durch brechen. Die Franzosen führten heftige Gegenangriffe aus." Vie Schlacht an -er Marne. (Von unserer Berliner Redaktion.) G Berlin, 17. September. Ueber den Stand der Dinge aus dem westlichen Kriegsschauplatz ist dem, was in der letzten Nacht vSm Wölfischen Draht gemeldet ist, nicht» hinzuzusügen. Die Schlacht steht noch, und — was die Hauptsache ist und was wir unterstreichen möchten — die Lage hat sich nicht zu unseren Ungunsten verschlech tert. Deutsche Zlieger über Paris. Frankfurt a. M., 17. September.. (E i g. Draht bericht.) Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Malmö berichtet wird, erfährt das dortige „Syds- venska Dagbladet" aus Paris: Drei deutsche Flieger kreuzten gestern nachmittag über Paris. Sie wurden von Maschi nengeschützen mit einem Schnellfeuer begrüßt, aber sie scheinen keinen Schaden erlitten zu haben. Mehrere Personen wurden durch Bomben lebens gefährlich verletzt. Einige sind von Kugeln, die den Fliegern galten, verwundet und getötet worden. Ein Schwager -es Kaisers schwer verletzt. Frankfurt a. M., 17. September. Prinz Fried rich Karl von Hessen, der Schwager des Kai sers, wurde durch einen Schuß in den Ober schenkel schwer verletzt. Eine Sitte -es -rutschen Kronprinzen. Berlin, 17. September. Der Redaktion der „B. Z." ist folgendes Telegramm zugegangen: „Bitte um Sammlung und baldige Zusendung großer Mengen wollener Unterkleider und Strümpfe für meine Soldaten. Gruß Wilhelm, Kronprinz." Der wechsel in Zith-erftellen. (Von unserer Berliner Redaktion.) T Berlin, 17. September. Angesichts der bisher streng beobachteten Methode, über Veränderun gen in höheren Kommando st eilen der Armee während des Krieges nichts verlautbaren zu lassen, hat die gestern in nächtlicher Stunde ausge gebene Meldung über eine ganze Reihe solcher Ver änderungen vielfach verwirrend gewirkt. Mir sind in der angenehmen Lage, mitteilen zu können, daß die Beunruhigungen grundlos sind. Es handelt sich hier um keinerlei „militärische" und „politische" Krankheiten, vielmehr ist General von Hausen wirklich erkrankt und General Graf Kirchbach wirklich verwundet. Unsere Luftflotte. (Von unserer Berliner Redaktion.) O Berlin, 17. September. Unter der Unmasse von Gerüchten, die in den letzten Tagen und Wochen durch das Land flogen, waren auch solche, die unsere Luftflotte betrafen. Zum Teil hatten sie sogar recht phantastische Gestalt angenommen. Wir können zu unserer Genugtuung versichern, daß sie nicht die Wahrheit sagten. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Es ist selbstverständlich, daß unsere Luftschiffe, die sich hervorragend an der Kriegführung beteiligt haben, nicht ganz ohne Havarien fortgekommen sind. Es muß aber doch festgestellt werden, daß keines unserer Luftschiffe in Fetndeshand gefallen ist und keines irgendwelchen Schaden gelitten hat, der nicht ohne Schwierig keiten zu reparieren wäre. Wir sind überzeugt, diese gut beglaubigte Kunde wird in Alldcutschland mit Freuden ausgenommen werden. Vie Lag» -er Geflerrelcher. P «st, 17. September. (Ungarisches Ksrr.-Vüro.) Nach Berichten von unterrichteter Seite haben die Truppen gegen Serbien di« Offensi»« ergriffen, di, mit entsprechendem Erfolg vor schreitet. Was die Nordarmre an der galizischen Grenze betrifit, so ist nach übereinstimmenden Berichten der Geist der Truppen vorzüglich. Die Truppen find von dem Bewußtsein erfüllt, daß die glänzenden Teil erfolge nur infolge einer augenblicklichen zahlen, mäßigen Uebermocht des Feindes nicht zur allge meinen Niederlage de» Russen wurde«. Die Truppen erwarten mit Ungeduld den nahenden Zeitpunkt, wo sie dr» Kamps unter günstigeren Kräfteverhältnisse», die mittlerweile eintrefsen, aus nehmen werden. Das von den Serben verbreitete Gerücht, 18ÜÜN» Mann rücklen nach Besiegung der österreichijch-unga- rischen Armee auf Pest vor, ist vollständig erlogen. Wien, 17. September. (Wiener Korr.-Büro.) Die von der serbischen Presse verbreitete Nachricht, daß die Serben bei dem Einbruch nach Semlin von der Bevölkerung mit Begeisterung begrüßt worden seien und daß sogar ein Tedeum abgehalten worden rväre, ist eine ebenso dreiste wie lächerliche Erfindung, die durch die Tatsache als widerlegt erscheint, daß die einheimische Bevölkerung Scinlins die österreichisch-ungarischen Truppen bei der Vertreibung der Serben überall aufs werktätigste mit wahrer Begeisterung und durch Beteiligung an den Kämpfen unterstützte. Unsere „Brummer". Kopenhagen, 17. September. (Eig. Draht bericht.) Dem militärischen Mitarbeiter der „Na- tionalttdende", Generalmajor Nieuwenhuis, der in seinen Betrachtungen die Existenz der bisher unbekannten deutschen 42-om-Mölser bezweifelte, ist von den Direktoren der Kruppwerke vom 10. d. Mts. folgendes mitgeteilt worden: „Wir er lauben uns, Ihnen mitzuteilen, daß wir faktisch 12-<M-Belagerungshaubitzen herge- stellt haben, die auf gewöhnlichem Erdboden transportiert werden können. Wir bedauern, zur- zeit nicht befugt zu sein, einige Erklärungen über diese Geschütze zu geben." Kohlenmangel ln Nufllan-. Stockholm, 17. September. (Eig. Draht, bericht.) Im nördlichen Rußland beginnt sich der Kohlenmangel schon jetzt drückend fühlbar zu machen, besonders in Petersburg sind die Preise erschreckend in die Höhe gegangen. der heilige Krieg in Marokko verkündet. Köln, 17. September. (Eigener Draht, bericht.) Der „Kölnischen Volkszeitung" wird aus Madrid berichtet, daß unter den Kabylen eine ganz außerordentliche Gärung herrsche. Bilder des Deutschen Kaisers und seines Einzuges in Tanger werden verteilt. Auf dem Marktplatz von Tanger verlesen Juden und des Lesens kun dige Araber aus dem „Rif-Telegraph", einer dort erscheinenden Zeitung, die Meldungen über die Siege der deutschen und österreichi schen Truppen." — Dazu meldet eine Madriocr Zeitung: „In der französischen Zone Marokkos ist ein neuer Magi ausgetreten, der den heiligen Krieg gegen die Franzosen predigt und die Kabvlcn ausfordert, sich um ihn zu scharen und die Franzosen aus dem Londe zu treikun. Der Umstand, daß die Franzosen einige Stellungen in Marokko verlassen haben, hat wesentlich dazu beigetragen, die Zuversicht der Kabylen zu steigern." vom Srocken, 1-. September 1414. Wir hatten vom 11. September bis gestern morgen sehr unsreundlicl-e, neblig« und rcgncrisck;« Witterung, dabei sort- gesctzt schwer« Südwest, West- und Nordwcstüürme mit 20 bi» 24 Meter Gcsclnvindigkcit in der Sekunde. Tie gesamt« Regenhöhe beträgt in den letzten vier Tagen hier oben 61 Milli meter. Am Montag hatten wir tagsüber Rebel, Regenschauer und Sturm, dabei erreichte die höchste Temperatur nur 9 Grad Wärme. Am Dienstag vormittag trat eine Besserung des Witterungschoraktcrl ein; der Rebel verschwand, die Temperatur stieg von 6 Grad bis auf 7 Grad Wärme, und der Sturm ging von Windstärke 8 bis aus Windstärke 6 hinab. — Leute morgen ist der Himmel mit Regenivolken ganz bedeckt, di« Fernsicht ziemlich günstig; die Temperatur zeigt nur 5 Grad Wärmt, und das Barometer belwuptet konstant 662 Milli meter. Wir haben hier oben trüber, wolkiger und kühles Wetter bei lebhaften westlichen Winden; strichweise Regenschauer zu erwarten. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten. Lauptschriftleiter: Dr. Beruh. Westen^ rger. Verantwortliche Scknötlcitcr: für Politik Dr. Arn» Günther; sür die Landettzeitung Walther Schindler: sSr Leipziger und sächsische Angelegenheiten Arnold Flinke: sür Kunst und Wissen schaft Dr. Friedrich Jedrrcht; für Musik Susen Oegnitz: Gericht F. Haartelh; ilir die Reise-, Bäder- :>»d Verkehrezeitung »uvwie Metzer. — Für den Anzeigenteil Hrtnr. Balser. Verlag: Lettzbiger Lagedlatt. Geiellschast mit beschenkter dastung. Druck: Fischer L Kürften. Läintlich in Leipzig. Zm-MerKeiM»-. Freitag, d. 18. d werde ick> »' Tur-darf b. Schkeuditz tim s«K mkii Bmt- )Mtt(I,llPiOrkite), ei« sisl mk «tkthneße kziislMPkHttite) st- me L We M L Silber öffentlich meistbietend gegen Bar- zahlung versteigern. versammlungsartdervieter Vasrtzaf tn Cursdarf. Atolle, Gerichtsvollzieher iw» t» HaRe «. G. ttonig Unsere dies,ähr. Honigernte ist wieder ganz beiond. aromatisch und versenden wir garant. naturreinen goidklaren Bienenhonig franko gegen Nachnahme. Svi»vdHtzt«ter SchVVn«». Bienenzüchter«!, >er»e Grvkzenüatn t. L. Stadl. Eparkasfe Brandt». Täglich Ein- uad Rückzahlungen. Täglich« Verzinsung. Zinlfuß 8»/,'/» PostscheckkoiUo «781. Fernruf 8L 8»r Schöne Laden-Einrichtung f. Kolonial», u. 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