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rtn, mit »ig»a«u ZiUalia M. 474 lSl4 vonnerst«-, Sen 17. Septemvrr. ^rntsblaL desRcttes und despoll-eüuntes der Stadt Leipzig »«»aklloo ua» e,s<büst«st»U«: lohanulsgaff, Ur.5. » Z»r»spr»ch»M«schUiS Nr. K»«, 1»»« iu,» 14t*«. Rbend-Rusgabe. «e,l>g«pr°I,,: msnotitchvirrtrlithrtich ».75 m. «4« »« »«ichüstsstrUr, uof»r» ritt*1«> ua» Mu»,od»st»U»» «b,»h»U: moaatltch 1M.. »I«rt«ljLtzrUch 5 «. varch m,s»r« «»»»«rtl,,» riilalio 1», hau, »rdracht: monatlich 7^»M., vi*rt»ljahriich 4.5» w. vurch »le Post- ianrrhald deutsch, iaa». un» ü« »rutschen »»Ionien monatlich 1^0 M., vterteljührltch 4^» M., auoschlleAUch postdestellaei». pr»i» »er «nzelnummer ,» Pf. 2a Lripztg, »ea Nachbarorten un» »en chrten mit eigenen Malen mir» öl« hd»n»au»gab« noch am stben» »«, erscheinen» in» Hau» gellesert. ISS. Jahrgang . sür Mn,eigen an» Leipzig na» Umgebung »», /»nzeiaenprrifr. ,f,amg»p,t,t,»u»»5p<,»l,«»name,»«i»i«., »»a auamart» 5» Vf., Mekiame« 1.1» M., »leine Mnzeigen »lepetitzrile am» r»pf.b.wi»S»rhol.Nad.,Mnzeigrn oon dehbr»»« im amtlich«,keil »lep^it» ,«il« 5» Pf. S»sch5st»aazriarn mit piatzvorschrist im Preis» erhöht. Nabatt nach Laris. Seilageu r chesamtausi. 5 M. »a» Laufen» au»fchl. postgebütz«. Mnzeigen.Mnaabme: 1»hanal«-asf«5, bei sämtlichen Malen »e» Leipzig« La-eblati»» an» alten Maa»ar«n.e»pe»ition»n tr» 2n» un» Nuolaa»«. da» Leipzig« Tageblatt erscheint »erktag» »mal, Sonn» u. Z»i«tag»>mat. deriiaer »«»aNion: 2a»raA»U»n>7, Zernsprech.MaschluA: Hansa Nr. 447. bussiseke Unmenschlichkeiten in Ostpreussen. Zu dem Wechsel irr Führerstellen. — Ehrendoktor voll Hindenburg. — Fürst Otto von Schönburg- Waldenburg und der Führer der Dresdner Gardereiter, Graf Ernst zur Tippe-Biesterfeld-Weißenfeld, ' gefallen. — Wie Delcassös E>ohn gefangen wurde. was geht in fkgppten »ort t. Alls dem Paraonenlande kommen spärliche und nicht immer übereinstimmende Nachrichten. Wir sind infolge des englischen Kabel- und Lügenfeldzuges aus indirekte Meldungen an gewiesen, aus denen das Wesentliche und Wahre ausgesondert werden muß. Die wirklichen Tat sachen sind folgende: England hat von dem Augenblicke der Er klärung des Kriegszustandes an alle funken- lelegraphischen Einrichtungen auf den Schiffen in ägyptischen Gewässern beseitigen lassen. Eng land hat die ägyptische Regierung gezwungen, der einzigen deutschen Zeitung dort, den „Ägyp tischen Nachrichten" das Lebenslicht auszubläsen, nachdem dieses tapfere Blatt es gewagt hatte, Wolffschc Telegramme, die durch Reisende über Jerusalem und Konstantinopel nach Alexandrien gekommen waren, abzudrucken. Ferner haben die Engländer gegen alles Völkerrecht und trotz des Protestes des Vizekönigs die diplomatischen und konsularischen Vertreter Deutschlands und Oesterreichs nach Hause geschickt, und dieser Heldentat folgt jetzt eine planmäßige Auswei sung sämtlicher deutscher Geschäftsleute, die in Aegypten eine wirtschaftliche Stellung besitzen. Auch hier offenbart sich schlagend, was dieser Gegner in diesem Kriege überhaupt beabsichtigt. Deutschlands Handelsbeziehungen sollen um jeden Preis aysgerottet werden. Man weiß ja, der deutsche Handel in Aegypten hat in den letzten Fahren in erfreulichster Weise zugcnommen. Nach den letzten statistischen Ausweisen hatte England bei Ausbruch des Krieges 43,1 Prozent der Aus fuhr in Händen, Deutschland bereits 12,8 Pro zent, Frankreich kam erst an dritter Stelle mit 8,8 Prozent. Und zwar ist der Aufschwung des deutschen Handels nicht nur in ägyptischer Baum wolle so außerordentlich gewesen, sondern auch in anderen Industriezweigen, vor allem in Me tallen und Maschinen. So ist z. B. die Einfuhr deutscher Lokomotiven an die erste Stelle ge treten, Belgien folgte an zweiter Stelle und England als schlechter Dritter. Dieser Vor sprung Deutschlands soll ganz besonders „böies Blut" gemacht haben, und, wie man sieht, be nutzt Albion jetzt auch diese Kriegsgelegenheit, um uns zu schaden, selbst wenn" alles staat liche Recht in Aegypten dabei mit Füßen ge treten wird. Man hat sich schon zu Beginn des Krieges gefragt, ob England in seiner blinden Vernich- iungswut vielleicht gerade in Aegypten nicht selbst Gefahr laufe. Mit anderen Worten, wir hofften auf den schon so lange prophezeiten Auf stand der Iung - Acgypter. Dieser Aufstand ist Lis jetzt ausgeblieben. Zwar kommt über Wien die Meldung, daß die Lage in Kairo sehr ernst sei, daß es fortwährend zu Unruhen komme und daß die Regierung wahrscheinlich das Standrecht verhängen müsse. Aber es scheint doch, daß es sich hier nur um gelegentliche Straßenunruhen handelt. Die große ägyptische Revolution ist nicht auf dem Märsche. Wir dür fen uns darüber keinen Illusionen hingcben. Eine wirkliche Umwälzung und die Abschüttelung der englischen Macht könnte nur durch ein orga nisiertes Zusammenarbeiten der politischen Par teien in Aegypten erfolgen. Man unterschied bisher in Aegypten vier politische Parteien. Die N at i o n a l i st e n p a r te i war seit dem Tode Mustapha Pascha Krmels eine Partei der Oppo sition sowohl gegen England als auch gegen den Khediven; sie hat sich zwar in letzter Zeit immer mehr zu einer revolutionären Organi sation herausgebildct, aber sie findet wohl im jetzigen Augenblick nicht die volle Unterstützung der anderen Parteien. Die Volkspartei be steht aus chner Anzahl unzufriedener, aber ein flußloser Grundbesitzer, die unter Leitung ebnes arabischen Schriftstellers bisher mehr Oppo sition gegen den Khediven als gegen England machte und infolge ihrer politischen Schwäche allzusehr auf fremdländische Hilfe angewiesen war. Dem Khediven ergeben, treu zur Türkei stehend und ursprünglich als Gegengewicht gegen die Nationalpartci gedacht ist die Reform partei, diese aber wiederum derart von Fremdenhaß überhaupt erfüllt, daß die Spitze ihrer Politik sich nicht gegen England direkt richtet. Und überdies hat die Reformpartei viel zu wenig Einfluß auf Vas Volk, um zum Auf stand Signal blasen zu können. Ohne jede Be deutilng ist endlich die liberale Partei in Aegypten, die brav und treu zu England hält. Wenn es in Aegypten zu einer spontanen Erhebung von größerem Umfang kommen sollte, so wird diese Revolution, wie unS ckn vorzüg licher deutscher Kenner des Landes versichert, nur dann zu dem großen erwarteten Ziele füh ren können, wenn die Iungägypter von den äußeren Gegnern Englands mit Flotten- und Truppenmacht unterstützt werden. England hat, um Aegypten und den Suczkanal zu halten, 24 000 Mann aus Indien herbeigeholt, es hat diese und seine ägyptische Armee möglichst mit englischen Offizieren durchspickt und politisch und polizeilich ebenfalls große Anstrengungen ge macht. Vielleicht kommt der Tag, wo dieser klug cingefädeltcn Sicherung Englands die Spitze geboten werden kann. Vorläufig müssen wir uns auf die Kriegsarbeit gegen England in Europa beschränken und Aegypten nur wachsam im Auge behalten. Russische Unmenschlichkeit. Von dem nach dem Osten entsandten Kriegsberichterstatter von Koschützki. ... 13. September. 1. Vom Armee-Oberkommando wird uns folgendes Schreiben übermittelt: An Armee-Oberkommando. Zwei Tage nach der Schlacht bei Zoro- thowo traf ich auf der Chaussee Guttstadt — Seeburg einen Trupp Rekruten, ca. 21 Mann, welche am Tage vorher von Kosaken über fallen worden waren. Man hatte den Rekruten entweder ein Bein oder eine Hand abgehackt und sie dann so an der Chaussee liegen lassen. Ein Gendarm hatte die Rekruten begleitet und lag auf der Chaussee so gefesselt, daß er knien mußte, die Hände auf dem Rücken ge bunden. Ohren und Nase waren ihm ab geschnitten. Sie lebten zum größten Teil noch. Ich ließ sie durch Zivilpersonen aus Gutt- stadt dorthin bringen, hatte selbst keine Zeit, mich weiter um sie zu kümmern. Gezeichnet v. Tiedemann, Oberleutnant der Res. Kür.-Reg. Nr. 5. 2. Ein General st absoffizier berichtet uns, er selbst habe gesehen, daß ein russischer Offizier einen abgeschnittenen Frauen finger mit einem Ring daran in der Tasche ge habt habe. Bereits seit Tagen hörte man, daß die Russen eine Frau im Schützengraben vergewal tigt, ermordet und ihr den Finger mit dem Ring abgeschnitten haben. Die Sache ist also be stätigt. Den russischen Offizier hat man tot- schlagen lassen. Eine Kugel war der Kerl nicht wert. 3. Am 10. September haben die Russen bei B e n k- heim drei eigene Flieger herunterge schossen, nach welcher Tölpelei ihr Rückzug zur Flucht ausartete. Soeben werden mir zwei amtliche Schrift- stücke aus dem Armee-Oberkommando vorgelegt. 1. Der Wehrmann August Kurtz, 5. Komp. Landwshr-Jnf.-Regt. Nr. 19, und der Wehrmann Hermann Fanseweh, 1. Komp. E. 152, erklären eidesstattlich, daß sie im Walde bei Erodtken, der erstere 11, der zweite 9 Frauenleichen mit abgeschnittenen Brüsten und ausgeschnittenen Bäuchen gesehen haben. 2. Ich habe den Auftrag erhalten von Sr. Exel- zellenz dem kommandierenden General des 11. Armeekorps und seinem Chef des Tages, dem Armeeoberkommando zu melden, daß aus Stal- lupönen Frauen und Kinder von den Russen fortgetrieben und auch Kindern die Hände abgehackt wurden. Gezeichnet de la Croix, Rittmeister der Res. Es tut mir für Ihre Leser leid, daß ich Ihnen außer den metallenen Klängen des männermordendcn Krieges noch so ekelhafte Dinge melden muß. Ich tue es mit der besonderen Bitte, diese Dinge, sobald und soviel es möglich ist, nach England weiter- zugcben. Es ist für dieses stammverwandte Volk vielleicht wissenswert zu erfahren, welche Gäste sie uns ins Haus geschickt haben, und für uns ist es wissenswert zu erfahren, ob noch menschliche Töne unter dem rücksichtslosen Geschäftsgeist dieses stamm verwandten Volkes wohnen. Fürst Otto von Schönburg'Walöenburg gefallen. Am Montag ist der Chef des Hauses Schönburg- Waldenburg, Fürst Otto Viktor von Schön. burg-Waldenburg, Oberleutnant im Leib gardehusarenregiment, vor dem Feind gefallen. Der Fürst, der ein Alter von 32 Jahren erreicht hat, war mit einer Prinzessin zu Sayn-Wittgcnstein- Berleburg verheiratet und ein Schwager des Fürsten Wilhelm von Albanien, der mit der Prinzessin Sophie von Schönburg-Waldenburg vermählt ist. Auch der Bruder des gefallenen Fürsten, Prinz Günther von Schönburg-Walden- bürg, der erst vor kurzem aus Albanien zurückgekehrt ist, steht jetzt vor dem Feind. Der Führer -er Vres-ner Gar-erelter gefallen. Dresden, 16. September. Major Ernst Graf und Edler Herr zurLippe Biesterfeld-Weißen- feld, Führer des Eardereiterregiments, starb den Tod fürs Vaterland. — Der Verstorbene ist 1870 geboren und war ein Bruder des Mitglieds der Ersten Ständekammer, Grafen Clemens zur Lippe- Biesterfeld-Weißenfeld. Ehrendoktor von Hindenburg. Der Befreier Ostpreußens, Generaloberst v. Hin denburg, ist von allen vier Fakultäten der Königsberg er Universität zum Ehren doktor promoviert worden. Aur Wahrung -er Neutralität -er Union un- Hollan-s. Mailand, 17. September. (Gig. Drahtber.) Wie die „Italia" in Rom aus Washington berichtet, hat das nordamerikanische Staatsdepartement der in Washington eingvtroffenen belgischen Protest- kommission gegen die angeblichen deutschen Greuel das öffentliche Auftreten in Ver sammlungen innerhalb der Vereinigten Staaten mit Berufung auf die notwendige Wahrung der ameri kanischen Neutralität nicht bewilligt. Es waren Versammlungen einbcrufen in New Pork, in Chicago und St. Louis, letztere von der dortigen französischen Kolonie unter Vorsitz des französischen und des englischen Konsuls. Köln, 17. September. (Eig. Drahtber.) Wie aus dem Haag berichtet wird, hat die niederländische Re gierung die Vertreter der kriegführenden Mächte im Haag ersuchen lassen, von direkten Kundmachungen an die Bevölkerung der Niederlande über den jeweiligen Stand der Schlachten und von Beschuldigungen gegen die feind lichen kriegführenden Truppen in Zukunft Abstand zu nehmen. Die niederländische Regierung begründet ihr dringliches Ersuchen mit der proklamierten Neutralität der Niederlande. Es ver lautet, daß die englische Gesandtschaft bereits die direkten Berichte an die holländischen Zeitungen ein gestellt hat. Die deutsche Regierung hatte gegen die schweren Beschuldigungen und Beleidigungen des eng lischen Gesandten wider die deutschen Truppen Ver wahrung bei der Regierung im Haag eingelegt. Ernste Mahnung eines Italieners an Italien. Florenz, 16. September. In der „Nazi one" veröffentlicht Professor Robert Daoidsohn- Florenz unter der Ueberschrift „Italia v Germania" einen Artikel, in dem er erklärt, er wende sich nicht an die, welche die Schicksale Italiens zu leiten haben, da diese die Interessen des Landes am besten zu wahren wissen, sondern an den besonnenen Teil des Publikums, der dem Kriege im Grunde abgeneigt sei, dessen Gefühle aber dauernd gegen Deutschland aufgestachelt würden. Gegenüber der Behauptung, durch Deutschland sei Europa in den blutigsten Krieg seiner Geschichte gestürzt worden, wir- nachgewiesen, wie Rußland und Eng- land den Kampf gewollt, vorbereitet und herbeigeführt haben, und wie Deutschland nur zur wirksamen und schnellen Verteidigung seiner Existenz Rußland den Krieg erklärt habe. Die Neutralität Belgiens wäre von Frank- reich und England verletzt worden, hätte Deutschland nicht schneller gehandelt als die Feinde. Betreffs der wütenden Anschuldigungen wegen derStadt Löwen wird an die Strafen erinnert, die Italien vor drei Jahren in Tripolis über die Araber verhängte, als sie die Bersaglieri verräterisch angegriffen hatten. England und Ruß land würden Nutzen davon haben, wollte Italien seine Neutralität zuungunsten Oesterreich-Ungarns und Deutschlands ausgeben, — England, welches die Völker Europas ihr Blut vergießen läßt, um seine Handelshcgomonie gegen den deutschen Wettbewerb durchzusetzen, das aber seine Verbündeten auf dem Kontinent höchst mangelhaft zu schützen vermöge, — und Rußland, dessen Vorherrschaft im östlichen Mittel meer und in der Adria für Italien verhängnisvolle Wirkungen haben und ganz anders fühlbar werden müßte als die österreichische Seemacht, das zarische Rußland, dessen Maßgebungen auf ein Volt man nicht wünschen könne, dessen Staatswesen auf Frei heit begründet sei und das ohne Freiheit nicht zu leben vermöchte. Vie Velcastjs Sohn gefangen genommen wur-e. Ein Kriegsteilnehmer erzählt in der „Saale zeitung": Eines Morgens betrat eine kleine deutsche Patrouille das Dorf.... nahe der Maas, um zu ergründen, ob es von den Franzosen besetzt sei. Der Patrouilienführer, ein Gefreiter, hatte kaum mit seinen drei Mann das Schulgebäude betreten, als er durch die offenstehcnden Fenster eine feindliche Aufklärungspatrouille die Dorfstraße herabkommen sah. Sie zählte zwar einen Unterleut nant und neun Mann, war also über noch einmal so stark wie die deutsche Mannschaft, aber unsere „Feld grauen" verloren deshalb nicht eine Sekunde die Ruhe. Schleunigst verteilte der Gefreite sein „Heer" auf mehrere Fenster und im nächsten Augenblick prasselte ein so gut gezieltes Schnellfeuer zwischen die Rothosen, daß ihrer acht tot umsanken, wäh rend der Unterleutnant und ein Füsilier ver wundet und gefangengenommen wurden. Selbstver ständlich war die Ueberralchung der Deutschen nicht gering, als sie feststellten, daß ihnen der Sohn des Kriegsstifters Delcasss ins Garn gegangen sei. Denn niemand anders war der junge französische Unterleutnant. Eine Kugel hatte ihn an beiden Oberschenkeln, übrigens nicht gerade schwer, verletzt und kampfunfähig gemacht. Delcassä er gab sich mit dem Anstand des gebildeten Mannes in sein Schicksal und zeigte sich sehr dankbar für die ihm vom deutschen Sanitätskorps erwiesene treffliche Pflege. Zwanzig Jahre alt, spricht er gut Deutsch und unterhält sich auch gern in unserer Sprache. Kurz nach der Gefangennahme mar er noch voll Zuversicht für den Sieg Frankreichs, insbesondere richtete sich seine Hoffnung auf Rußlands Heere, die nach seiner Ansicht noch kaum zu kämpfen begonnen hätten. Als der junge 'Delcassö dann auf seinem Transport die vielen Züge mit vielen deutschen Truppen vorüberfahren sah und von den russischen Niederlagen erfuhr, keimte in ihm das peinliche Ge fühl der Bedrückung auf und seine Sicgeshoffnung schwand mehr und mehr. Man hat ihn nach Merseburg ins Lazarett ge bracht, wo er im Gegensatz zu den übrigen dort unter gebrachten französischen Offizieren ein gedrücktes Wesen an den Tag legt. Mit seinen Kameraden spricht er kaum ein Wort. Ein -eutsches Unter-eeboot -prengte -en ,pathfin-er". Am Donnerstag. 10. September, wuvdc im eng lischen Unterhaus zugegeben, daß der „Pathfinder" nicht auf eine Mine geraten wäre, sondern von einem deutschen Unterseeboot in den Grund geschossen sei. Der Ort war bei St. Abb s Head an der Südostküste von Schott land, nicht weit von dem Eingang der Forth-Bay. Die Zeitung „Scotsman" hatte nach der „Braunschw. Landesztg." davon Nachricht bekommen, aber es wurde ihr nicht erlaubt, die Sache zu bringen. Aber andere Zeitungen, die beim Preßbüro nicht angefragt hatten, druckten es ab. Auszeichnung eines Fliegers. Am 9. September erhielt der Leutnant Ernst Canter, der Sieger im Prinz-Heinrich-Flug 1913, wegen seiner hervorragenden Leistungen auf Erkun- dungsflügcn in Ostpreußen das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Maeterlinck reif für -ie Zwangsjacke. Maeterlinck veröffentlicht nach der „Frkf. Ztg." in der englischen Presse einen haßerfüllten Brief gegen Deutschland, in dem er die Verbündeten au'fordert, den deutichen Militarismus „wieeinen giftigen Pilz", der ein halbes Jahrhundert lang seine Zeit zerstört habe, auszurotten. Ganz Deutschland sei an dem jetzigen Unglück gleich schuld. Es handle sich um die Wohlfahrt unseres Planeten. Morgen schon könnten die Vereinigten Staaten von Europa Maßregeln zur Genesung der Erde treffen. Abermals zurückgezogene Lieferung-» aufträge. Berlin, 17. September. sEig. Draht meld.) Die Heeresverwaltung hat, wie uns zuver lässigst gemeldet wird, wieder gegen acht größer« Firmen die erteilten Aufträge auf Ausrüstungsgegenständezurückgezogen. weil die Firmen trotz der erteilten Aufträge das Ge halt ihres Personals und die Löhn« der Arbeiter schaft herabgesetzt hatten.