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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140918010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914091801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914091801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-18
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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Sette 2. Nr. 475. Morgen«Nussave. rung Schwankungen berbetzufkhrcn. verfangen jetzt nicht mehr. Tie Neber,engung Der Pfarte hinsichtlich Der Stelung, Die für Die Türket gegen» über be« gewaltigen europ ätsche« Gnt» schetDnngSkawpf gebaren ist. hat sich noch währen- De» Verlause» Der Kriegs eretgntsse berttest. Tie öfter wieDerkehrenDen «erüchte, -ast -er Ab» bruch Der diplomatischen Beziehungen Nufflan-S bevorstehe, das; v. ttzterS schon Die Koffer packe und -ast rin russische» Ulti matum überreicht werbe, bleiben nicht bloß ohne Wirkung aus die leitenden Persönlich keiten, sondern vermögen überhaupt in tür kischen politischen Kreisen keine Bewegung hervor- ,»bringen. Latz man in Petersburg vorliinfig noch nicht zu raschem Handeln entschlossen ist, scheint an» der gedampfte» Tonart des letzten in Umlauf gesetzten ttzernchtr» hervorzngehen, wonach der russische Botschafter der Pforte noch einige Zett znr Urberlegnng lassen wolle. Tollte die türkische Antwort in end gültig vern eine udcmLtnne anSfallen, dann werde er Konstantinopel verlassen. In unterrichteten Kreisen kann man nicht daran glauben, das; die Diplomatie des Dreiverbandes sich wirklich noch Hoffnungen auf eine Sinnesände rung der türkischen Negierung hingibt. * * * Wir machen darauf aufmerksam, das; in die ser Wiener Meldung keine näheren Angaben über die Ursachen des drohenden Bruches zwi- scheu der Türkei und dem Dreiverband ent- halten sind. (Ls handelt sich mehr um die Wieder gabe von Stimmungsäliherungen, die allerdings auf eine wachsende Neigung der Türkei, gegen den Dreiverband, insbesondere Rügland, Stel lung zu nehmen, schliessen lassen. Die türkische Regierung hat, wie wir dieser Tage berichteten, die Aufhebung der sog. Kapitula tionen angeküudigt, d. h. jener Verträge, die zu verschiedenen Zeiten abgeschlossen, für die An gehörigen der vertragschließenden Mächte eine eigene Gerichtsbarkeit zu liegen. Für die Türkei lag in diesen Verträgen eine empfindliche Schmälerung ihrer Staatshoheit, und man be greift die lautgewordenc Begeisterung der Türkei ob dec jetzt zu erlangenden Befreiung von dieser Fesselung ihrer Staatsgewalt. Aber Rußland hat sich dieser Aushebung der Kapitulationen immer am entschiedensten widersetzt, und cs wird schon richtig sein, daß der russische Botschafter v. Giers mit dem Parken seiner Koffer gedroht hat. Vielleicht ist cs aber diese Niederlage der russischen Diplomatie nicht allein, die den Ab bruch der Beziehungen mit seinen Folgen her- beizuführcn droht. Wie die Wiener Meldung andeutct, ist es die türkische Negierung satt, sich von den Vertretern Rußlands, Englands und Frankreichs zugunsten einer offenen Parteinahme für den Dreiverband bearbeiten zu lassen. Man empfindet es in Konstantinopel als eine Ver letzung der eigenen Würde, heute mit lockenden Versprechungen, morgen mit Drohungen bedacht zu werden. So sehr die Türkei nach allem, was sie in den letzten Jahren erlebte, Grnnd hat, mit ihren Entschlüssen vorsichtig zu sein, so wichtig ist cs für sie, die Gunst des Augenblicks zu nützen. Wie, das ist ihre Sache. Wir ent halten uns deshalb der Ausmalung von Mög lichkeiten, die unserem großen Kampfe zugute lommcn könnten. Angenehme Ucbcrraschnngen sollen uns willkommen sein. Lrichnet äie Kriegsanleihen! Bon amtlicher Stelle gehen uns folgende Aus lassungen zu: Die Zeichnungen auf die Kriegsanleihe werden Sonnabend mittag 1 Uhr geschloffen. Wer noch nicht gezeichnet hat, möge sich daher beeilen. Besonders leicht ist die Zeichnung für atze die, die ein Sparkassenguthaben besitzen, da alle öffentlichen Sparkassen für die Zeichnung der Kriegsanleihe auf die Innehaltung der satzungsmäßi- gen Kündigungsfristen verzichten. Freilich scheinen hierüber in den Kreisen der Sparer noch vielfach irrige Vorstellungen zu bestehen. Es kommt vor, daß Sparer bei einer öffentlichen Sparkasse erscheinen, dir sofort Guthaben von bedeutender Höhe zurückver, langen, um es in Kriegsanleihe anzulegen, und leb, hast enttäuscht sind, wenn die Sparkasse nicht sofort zahlt. Hier wird die Zeichnung auf die Kriegs, anleihe und die E i n za h l u n g des gezeichneten Be trages verwechselt. Die Zeichnung hat bis zum 1». September zu geschehen: di« Einzahlung de« ge zeichneten Betrage» kann in drei Raten erfolgen, die erste mit 40 Proz. bis zum 5. Oktober, die zweite mit ZV Proz. bis zum 20. Ottober und die letzte mit All Proz. bis 2b. November. Ls ist als» nicht not, wendig,gleichzeitig mitder Zeichnung den gezeichneten Betrag einzuzahlen oder durch die Sparkasse an die Reichsbank absühren zu laßen. Zeder Sparer wird daher billigerweise auch seiner Sparkasse die Erleichterung zugestehen, daß sie den gezeichneten Betrag für seine Rechnung ratenweisean die Reichsbank abftihrt. Kleinere Beträge zahlt jede Sparkasse nach Maßgabe ihrer Be stände auch sofort oder wird sie der Reichsbank zu überweisen bereit sein. Das Verlangen einer sosor, tigen Zahlung von i, viele Tausende gehenden Sum, men ist dagegen weder billig noch verständig. Einstweilen handelt es sich darum, daß her Sparer aus der Sparkasse den Betrag zeichnet, den er in Kriegsanleib« anlege» will, und gleichzeitig bean tragt, de» gezeichneten Betrag zu D«n oorgeschri«, denen Terminen an die Reichsbank abzuführen, ohne Rücksicht auf die sonst bei der Sparkasse bestehenden satznn,»müßigen Kündi. »friste«. Er wird sich, w«nn Di« Spartasf« Leipziger Tageblatt. seinen Auftrag annimmt, auch daraus verlasse« können, daß sie ihn «»»führt. Die öffentliche. Spar, lassen bestanden beim Kriegsausbruch den Ansturm, einen unvernünftigen, glänzend und werdrn sich auch dem Ansturm, einem »«rnünftigen, wi« er jetzt er freulicherweise bei der Zeichnung der Kriegsanleihe sich geltend macht, vollauf gewachsen zeigen. Auch für diejenige«, die kein Sparkassen guthaben besitzen, sondern durch Verpfändung von Wertpapieren den gezeichneten Betrag flüssig machen wollen, ist die Zulassung der ratenwrisen Einzahlung sehr wichtig. Mancher kleine Kapitalist, der sich z. B. mit 3000 it gern an d«r Kriegsanleihe beteiligen möchte, wird vielleicht in der Lage sein, die ersten 40 Prozent, also 120« aus Bankguthaben oder sonstigen Anfang Oktober sicher zu erwartenden Ein nahmen zum 5. Oktober zu decken, die weiteren till Pro zent kann er aber nicht gleich flüssig machen. Zn solchen Fällen bietet die Verpfändung von Wert, papieren bei den staatlichen Darlehnskassen den ge wünschten Ausweg. Da man den Zinsgenutz der ver pfändeten Papiere behält, ist es z. B. für den genann ten Einzahler ganz unbedenklich, am 18. Okto, ber 3000 .ll Konsols, Pfandbriefe oder sonstige mündelsichere Papiere bei der staatlichen Darlehns- kasse zu verpfänden und sich darauf die zur Einzah lung aus die Kriegsanleihe noch fehlenden 1800 zu borgen. Er hat dann drei oder sechs Monate bequem Zeit, seine Schuld abzutragen aus Ein, nahmen, die er etwa an Rentenzinsen, Gehalt oder sonst zu Weihnachten, Zanuar oder April zu erwarten hat. Bei sechs monatlicher Lombardierung (Verpfändung) seiner Papiere am 15. Oktober würde die Frist bis 15. April 1915 lausen. Zn der Zwischenzeit zahlt er zwar für die erhaltenen 1809 ll 6 Prozent, da er aber gleich zeitig 5 Prozent Zinsen für die Kriegsanleihe er hält, kostet die Sache tatsächlich nur 1 Prozent. Dies 1 Prozent zahlt er aber nur für die Dauer der Lom bardierung, d. h. Verpfändung der Papiere, also nur auf drei oder sechs Monate. Dies würde von 18VV .<l 4,59 .<t bzw. 9 .tt ausmachen. Dies sind die ganzen Unkosten, für die er dann mündelsichere Papiere über 3000 .II erwirbt und von denen er dauernd fünf Prozent bezieht. Wer die Angelegenheit also noch nicht erwogen hat, überlege sie bald und sasse einen Entschluß. Zeht ist noch Zeit, aber nicht mehr lange. Schluß der Zeichnungen ist Sonnabend 1 Uhr. O Berlin, 17. September. (W. T. B.) Nach Mit teilungen aus dem Publikum hat man an dem im Verkehr mit den Darlehnskassen üblichen Vo l l m a cht s f o r m u l a r Anstoß genommen. Diese Bedenken sind insofern nicht begründet, da den durch dieses Formular Beauftragten keine weiteren Befugnisse übertragen werden, als es das einzelne Darlchnsgeschäst erfordert. llebrigens aber liegen nunmehr bei den Darlehnskassen andereVoll- machten zur Benutzung bereit, so daß wegen des Inhalts des Formulars sich niemand mehr abhalten lassen kann, sich an der Zeichnung für die Kriegs anleihe zu beteiligen. Hierbei mag nochmals darauf hiugewiejen sein, daß -dis Zeichnungen Sonn abend, den 19. September, mittags 1 Uhr aibge- schlossen werden. Vie Schlacht an -er Marne. Aus Rotterdam wird der „Voss. Ztg" vom 17. September gemeldet: Ans Pariser amtlichen Mitteilungen geht hervor, das; die verbündeten englischen und französischen Armeen vom 13. bis 16. Sep tember nicht vorgerückt find. Uebcr die Er eignisse des gestrigen Taues wird nichts mitgeteilt. Herr Potncars nnd der Zar haben sich freilich schon in schwllngvollcn Telegrammen beglückwünscht. Tie offiziellen französischen Berichte über die Schlachtlagc warnen indes vor übereiltem Optimismus. Auch der „Temvs' drückt sich in einem Leitartikel sehr reserviert ans. Er weist darauf hin, das; die französischen Truppen völlig ersch ö p sr sind von einem zwanzigtägigen Marsch nnd Kamps nnd rät seinen Landslentcn, sich nicht allzu große Illusionen von dem Kampf zu mache». Paris in Verteidigungszustand. Im „Giornale de Genova" werden einige Mit teilungen über die Vorbereitungen zur Verteidigung von Paris gemacht. Alle Forts haben Garnison- und Seesoldatcn, und mehr als tausend große Küstengeschütze sind aufgestellt. Da die eng lischen Kreuzer Wache halten gegen 'einen Angriff auf die französische atlantische Küste, sind diese Ge schütze für die Küstenoerteidigung nicht mehr nötig gewesen. Creuzot hat überdies in den letzten Tagen gewaltige Rimailho-Geschütze geliefert. Zwischen den Forts ist in der letzten Zeit kräftig am Aufwerfen von Verteidigungswerken gearbeitet worden. Die Kamele aus den Pariser Boulevards. Rom, 17. September. (Eigener Draht bericht.) Der bekannte Kriegsberichterstatter Barzini entwirft im „Eorriere della Sera" ein drastisches Bild der Neger in vasion, die zur zeit Paris überflutet. Hinter den seltsam kostü mierten schwarzen Regimentern kommen endlose Reihen schwer beladener Lastlamele aus Afrika; sie überfchwemmen den Boulevard de Ssbastopol. Es sei ein Schauspiel wie im alten Rom, das ebenfalls seine Barbarenlegionen gegen den Feind aufbot. der englische Kreuzer »Glasgow* in -en Grün- gebohrt. (Von unserer Berliner Redaktion.) S Berlin, 17. September. Di« in vneno» Aires erscheinende „La Plata-Post" berichtet in ihrer jetzt hier eingetrossenen Nummer vom 11. August folgende»: Dem -asenpräsekten von Rio meldet der Kapitän d«, brasilianischen Dampfer» „Zkaitube", daß er auf hoher See Rett nag»» boot«, Waffen und Rettung»gürt«l de» englischen Kreuzer» „Glasgow" gesunden habe. Ferner wurde gemeldet, daß diese» englisch« Kriegs schiff am vormittag aus hoher See Kohlen nahm. B-ild daraus sei «in zweite» Krieg »sch iss am -orizant erschienen, Da» Der Kapitän fite «in eng lische» gehalten habe, da» aber «in deutsche» — die Krirgeslaggen beider Flotten sind au» der Fern« schwer zu unterscheiden — gewesen zu sei» scheint. Sine dritte gestern abend in Buenos Aires »er- breitete Meldung besagt, der „Glasgow" sei bei Pu »ta Arena» aus der Fahrt nach der Westküste gesichtet worden. Aus diesen Meldungen läßt sich mit vieler Wahrscheinlichkeit schließen, daß «in deutscher Kreuzer das englische Kriegs schiss „Slaagow'inden Grund gebohrt hat. Es ist ausgeschlossen, daß der „Glasgow" vor, gestern bei Rio und gestern bei Punta Arenas ge sichtet sein kann. Ein Kriegsschiss, da» nur slieht, wirst auch nicht Rettung»boote über Bord. Der geschützte Kreuzer „Glasgow", der im Jahre 1909 von Stapel lief, hatte eine Wasserver drängung von 4900 Tonnen und eine Schnelligkeit von 26,3 Seemeilen. Er war 131 Meter lang, 14,3 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 4,7 Meter. Die Besatzung bestand aus 376 Mann. Er hatte an Bord 2 Schnelladekanonen von 50X15,2 Zentimeter Rohrlänge und 10 von 50X10,2 Zentimeter Rohr länge. Die indische Expeditionsarmee. London, 17. September. Beide Häuser des eng lischen Parlaments haben beschlossen, die Regie rung Indiens zu ermächtigen, die Kosten für die Ausrüstung der indischen Expeditions armee zu tragen. Ein neuer Seweis für Selglens Tücke. Der Direktor der deutschen Schule in Antwerpen, Dr. Gaster, der sich zurzeit in Wolfenbllttel auf hält, erzählt in einem Briefe, der von der „Nordd. Allg Ztg." abgedruckt wirb: „Mitte Juni d. I. erschien in der Schule ein belgischer Polizcibeamter, Anfang Juli ein bel gischer Offizier (beide Male in Abwesenheit des Direktors), um die Räumlichkeiten der Schule zu be sichtigen; auf Befragen wurde beide Male erklärt, es handele sich darum, festzustellen, wieviel Mann Militär in die Schule gelegt werden könn ten. Das zwcitcmal wurde erklärt, die Schule könne ein Bataillon und den Regimentsstab aufnehmen. In den I2s^ Jahren meiner Amtstätigkeit in Ant werpen ist ein derartiges Ansinnen nie an die Schule gestellt worden, das jetzt zur Ausführung gekommen ist. Auffallenderweise ist diese Anfrage gerade 6 bzw. 4 Wochen vor Ausbruch des Krieges erfolgt, was darauf schließen läßt, daß man in Belgien schon damals mit dem Kriege und mit der Belegung der Schule durch Militär rechnete." Eine Erklärung Italiens. Rom, 17. September. „Agenzia Stefani" ver öffentlicht folgende Erklärung: Zu leicht durchsichtigen Zwecken einer tenden ziösen Polemik legt man speziell einem Blatt die Qualifikation bei, als offiziös und als Vertretung der Gedanken der Regierung über die gegenwärtige internationale Lage zu gelten. Die Regie- rung hat keinerlei offiziöse Organe und hat niemand autorisiert, sich zum Inter preten ihrer Absichten und Entschlüsse in der auswärtigen Politik zu machen. Die Regierung, die während der Tagung der Kammern wieder holt feierliche Beweise desVertrauens des Parlamentes erhalten hat und die gegen wärtig von dem Gefühl beseelt ist, stark zu sein durch die Uebereinstimmung mit der großen Mehrheit des Landes, ist sich der schweren Verantwortung der auf ihr lastenden hohen Aufgaben bewußt. Sie wird diese Aufgaben erledigen, indem sie ihrem Gewissen folgt und sich ausschließ lich von italienischen Interessen leiten läßt. Es handelt sich offenbar um eine Kund- gebung gegen eine gewisse Presse, die die italienische Regierung über ihren bisherigen Standpunkt hin- ausorängen will. Schwin-en -er Kriegsbegeisterung in Rußland l Wien, 17. September. (Eig. Drahtber.) Wie die „Reichspost" mitteilt, herrscht in Petersburg nach Mitteilungen von Reisenden, die über Moskau in Konstantinopel eingetroffen sind, keine Kriegsbegeisterung. Die Stimmung der Petersburger wurde noch herabgesetzt durch die Ver nichtung der russischen Armee in Ostpreußen und die Siege Auffenbergs und Dankls. Von den Schlacht feldern wurden die Verwundeten in das Innere Ruß lands geschafft, so daß zurzeit in Moskau bereits alle Hospitäler und Unterkünfte, stätten überfüllt sind, und man sich keinen Rat weiß, wohin man die noch immer eintreffenden Ver wundetenzüge leiten soll. Nach einer Meldung der „Korrespondenz-Rundschau" aus Petersburg, hat dort die Begeisterung für England eine wesentliche Abschwächung erfahren. In russischen rechts stehenden Kreisen wurde die Entente niemals für gut erachtet, da man stets darauf hinwies, daß die russi schen Interessen mit denjenigen Englands niemals harmonieren könnten. Wien, 17. September. Nach Blättcrmeldungen hat die schwere Niederlage der Russen in Ostpreußen auf die russische öffentliche Meinung einen niederdrückcnden Einfluß ausgeübt. Amtlich wird zugestanden, daß zwei Korps ver nichtet sind. In der russischen Presse zeige sich das Bestreben, die öffentliche Meinung zu beruhigen. Es heißt in diesem Sinne, daß diese Niederlage weder die Stimmung der russischen Armee, noch die von Rußland selbst bedrucken dürfe. Der Enthusiasmus, der unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges für England in Petersburg herrschte, habe nun eine wesentliche Abschwächung erfahren. Man erhebe gegen England den Vorwurf, daß cs seine Kräfte zur Seezusehrschoneund man sei auch unge halten über die englische Berichterstattung, die Ruß land als qn.intite nexlix^dls behandle und England die führende Rolle im Landkriege zuzuteilen suche. — Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß auch das Ergebnis der schweren Kämpfe bet Lemberg in Petersburg Depression heroorgerufen habe, da die russischen Oprratioren nicht den erhofften Erfolg erzielten, sondern an dcm hartnäckigen Wider stande der österreich ungarischen Armee scheitern. Der russische Gencralstab versuchte zwar, die Nach- richt von den schweren Verlusten der russischen Armee und der Gefangennahme von vielen Taufenden von frettay. lS. September lSli. russischen Soldaten zu verheimlichen, doch verbreitete sich die Meldung hiervon trotzdem und die, steigerte die Mißstimmung noch. Die Zahl der in Rußland eingetrossenen Verwundeten ist überaus groß, so daß beispielsweise in Moskau kaum mehr Platz zur Aufnahme von Verletzten vorhanden ist. Sulgarische Mage an -en Vreiverbanö. Sofia, 17. September. In Besprechung der Be mühungen des Dreiverbandes, Bulgarien durch Versprechungen zu sich hinüberzuziehen, sagt „Kam- bana": Rußland macht bloß akademische Ver sprechungen, die nicht ernst zu nehmen sind. Be züglich der Versprechungen Englands betreffend di« Idee eines Groß-Bulgariens, die gegenwärtig der Präsident des Balkankomitees, Buxton, zum Ausdruck bringt, fragt es sich, ob England im entscheidenden Moment sein Machtwort in Balkan fragen durchsetzen kann. Vorderhand kann man feststellen, daß alle Verhandlungen mit dem Drei verband im voraus einen Mißerfolg ergeben wer den. „Kambana" bringt ferner einen Artikel, be titelt „Russische Treue", in dem daran erinnert wird, daß die russischen Oberbefehlshaber durch Manifeste an die Polen und Ruthenen diesen die Freiheit und Unabhängigkeit versprochen haben. Kaum hätten die Russen aber Galizien betreten, so schwüren sie schon, daß sie ganz Galizien und Polen erobern und für ewige Zeiten behalten wollten. Die Moral da von sei, daß Rußland in der Bedrängnis alles verspricht, wenn aber der russische Stiefel einmal irgendwo hintritt, so zeigt sich der russische Zarismus mit all seiner Treubrüchig, keit und Barbarei. Vie Nie-erlage -er Serben an -er Save. Wien, 17. September. (Eig. Drahtmeld.) Jetzt wird endlich die Veröffentlichung genauerer Angaben über den letzten Einbruch der Serben ge stattet. Die Serben überschritten an drei Stellen die Save; ihre Gesamtstärke betrug etwa 15 900 Mann. Die Oesterreicher ließen sich nicht Zeit zum Brückenschlägen und durchwateten die Save an einer seichten Stelle. Sie griffen, be sonders Artillerie, die Serben erfolgreich an. Die serbische Rückzugslinie wurde abge, schnitten. Der serbische Angriff endete mit einer furchtbaren Niederlage. Tausende von Serben wurden gefangengenommen. Mindestens 3000 fielen. Eine ttattenisihe Universität in Triest! Oesterreich ist dabei, einen alten Streitpunkt zwischen sich und seinen welschen Untertanen zu be gleichen. Wie aus Triest gemeldet wird, soll die Regierung beschlossen haben, dort eine italie nische Universität zu errichten. Bisher war die österreichische Regierung bloß dazu geneigt, in Wien eine italienische Juristenfakultät zu errichten, was aber von den Welschen abgelehnt wurde. Es ist zweifellos, daß diese Maßregel darauf be rechnet ist, di« aufgeregten Italiener im Königreich ein wenig zu besänftigen. Nochmals unsere Luftflotte. Berlin, 17 September. (Amttch) Tie im Ttenste -es deutschen Heeres verwendeten Luft schiffe haben die grotz en Hoffnnngen, die man aus sie gesetzt hat, bisher durchaus er füllt. Tie nnvermetdltchen Beschädigungen, die einzelnen von ihnen bei ihren gefahrvollen, weiten Fahrten zugestoszcn sind, haben in keinem Falle zum Verlust -es Schiffes geführt, kein Luft« schlff ist in KetndcShand gefallen. Die Kaiserin bei -en verwun-eten. Schloß Bellevue, 17. September. Die Kaiserin besuchte in -en Mittagsstunden das Augusta- Hospital. Sie trat an die Lagerstätten zahl reicher verwundeter deutscher Offiziere und Mannschaften heran, um sich nach ihrem Be finden teilnehmend zu erkundigen, ihnen Trost zu zusprechen und von den neuesten Ereignissen auf dem Kriegsschauplatz zu erzählen. Dabei wurden die durch einen solch hohen Besuch sichtlich beglückten Verwundeten von der Kaiserin noch mit Rosen und patriotischen Ansichtspostkarten erfreut. Die Heilung der Schußwunde des Prinzen Joachim, der sich im Schloß Bellevue befindet, nimmt einen normalen Verlauf. Kom plikationen sind bisher nicht eingetreten- die Heilung wird jedoch noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Prinz Joachim unternahm am Donnerstag in Begleitung seiner Mutter seine erste Ausfahrt Nachrichtenaustausch über Kriegs gefangene. Berlin, 17. September. (Amtlich.) Mit der britischen, französischen und russischen Regierung ist ein Austausch der Listen der Kriegsgefangenen verabredet worden. Die Listen der deutschen Kriegsgefangenen werden, soweit es sich um Angehörige des Landheeres handelt, an das Zentral-Nachweisebureau des königl. preußischen Kriegsministeriums, Berlin HW., Dorotheenstraße 48, und, soweit es sich um Angehörige der Marine handelt, an das Zentralnachweisebureau des Reichs marineamts Berlin A>V., Matthäikirchstraße 9, ge langen. Diese beiden Stellen werden in einiger Zeit, jedoch nicht vor dem 1. Oktober, in der Lage sein, Auskünfte über das Schicksal von deutschen Kriegsgefangenen zu erteilen. was für jchän-lichr Lügen im ,neutralen* fiuslan-e verbreitet wer-en. Ein Musterstück von Kriegsberichterstattung lm „neutralen" Auslande wird aus Vu karrst bc richtet. Es findet sich in der dortigen Zeitung „Dreptatea" vom 18. August dieses Jahres und lautet: Ungeheuerlichkeiten der Deutschen. Die Wildheiten der teutonischen Rasse entschleiern sich im Blut. Eine dieser Tage von Deutschland zurück gekommene Person bringt uns einen Fall von geradezu empörender Ungeheuerlichkeit zur Kennt nis. Die deutschen Frauen verschiedener Städte haben begonnen, um den Hals Ket te n zu tragen. dieausAugen gebildet sind, die deutsche Soldaten den französischen Ver wundeten ausgestochen haben. Dieselbe Person versichert uns, daß sich sogar deutsche grauen in gleich bestialischer Weise wie die deut schen Soldaten gegen französische Verwundete be- Netti nehmen, den Vog« Eine der Wege Ll worden. Man so daß solche werden. I ,nur eine sinnigkeiten den Haß p Wie», einem Veri Schlacht Henoch, Schrapnells Zustand v während l werden mr ktägigen < Schwärmer Wasser, fttbe Der „S liche Veror Enteign Arbeitsgcl von Kri Enteignun zirksausschi das von h sich auf B bau- und den Arbeit von Kobli Oderwassei des Pla arbeiten a und Ent Damit sprochen, zum Ausd Unfall e Paris, wurden Straße: einer Bri Wagen fi« im Zuge Einzelheit Auf Wi,e a den Ausg Heldentod und Adji K l o e pv Otto S Bataillon Krauß, Die Turn Oberlehre Ferner Jnf.-Reg. im Schütz, der Schul Weidne Otto R Nr. 108 O Rudvlp Die L e schmerzlich an der l mann is Heimrat ! 8. Armeek Sohnes, Richter < mann in Kurt Kunow Söhne, I an demfi Am 7. Se major un bening. Die H die Ende sozialdem auf we tärischen an die A Die sozio teilt dies dieser Ge ordentlich militärisc Planes l Karlsruh der Fall. Staates unterstütz der Weis In d wurde Z Befreiun von der treffend f ü h r u v Der 1 Donners! nach L o Begleitui Komman taler. 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