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fiben-» Ausgabe. kür Leipzig ua» vor»»«» »ur» uns,»« TrTaer V«AU E » und SpeSNeueermaitSol!» tn»hau»g«bro»tr nioaatll» 1.1S M., »ierieyahrllch S.7S M. Sei »er VeK-üflssteUe, unfern ZiUaie« ua» NuagadeNellen abgeholt: monatlich IM., vlerteijührUch r M. Vurch uns,»« au»»ärttgrn Zlllolen ln» Hau» gebracht: monatlich 1^0 M., »lerteyübrllch ».SS M. durch -le Post: innerhalb deutsch» lau-» un- -er -rutschen Kolonien monatllch l.S- M., oierteljührlich 4^0 M., ««»schließlich postdesteUgel». prei. -er «lnzeiaummer l» Pf. 3a Lelpzlg, -en Nachbarorten uns -en Drten mit eigenen Zilialen wir» »lr f>ben-au»sadr noch am stben» -,» erscheinen» in« hau» geliefert. /irrrtsblaü des Rates und des pollseuuntes der Stadt Leidig NeSaMon un- Sesch-ft-stell«: )»hannl»gaff, Nr.«. » Zernsprech-staschluß Nr. 14»«, I4»»r un» >»»»4. ISS. Jahrgang Ä—»»it». für flnzrtgen au» Leipzig ua» Umgebung »>, /1»z»«v*npreife. ,spalt>sep.t>t„N»Lrpf.,»i«NekIam.,»>le,M., von au»w-r<» Z» Pf., Nrklamen t.es M., Klein« fln,eigen »tepetttzell« nur S» pf.d.wt«»»rh»l.Nob.,flnz«lgca von Sek-r-en im amtlichen «eil -iepettt» zeit« »0 Pf. chesch-ftoaazeigea mit Planvorschrift 'm prels» «rh»dt. Nabatt na<N Tarif. Üeilagen: Sesamtaufl. r M.-a» raufen» au.schl- Postgebühr. Nnzelgen-Mnaahm»: Zlohannisgasfe», bei samtlirbrn flUaien -»»L^pziger Tageblatt«» un» ollen stnnoncra-Tepe-itivnrn -«» dn» un» stuolan-e». da» reipztgerTogedlatt erscheint «erktago Lmol, Sonn» u. Zeiertog» »mal. VerUner NeSaklion: dnücnZelten >7, Z«rn>pr«ch»/lnschluß: Hansa Nr. 407. Ar. 463 1Sl4 /rrUag, üen ll. Sepirmder Vie Schlacht an cier Marne in lranrömcher veieuchmng Wie die Franzosen in Lothringen hausten. — Aampf in den Lüsten. — Belagerungszustand in der asiatischen Türkei. Das Schlachtseid bei Leinberg. — Der Papst als Friedensvsrnnttler. Veutschlan- vor dem „hungert»-«'!! Eine Antwort auf italienische Unkenruf e. 8. Mit dein Morgen des 1. August war es für die italienische Presse ausgemachte Sache, das; Deutschland und sein Verbündeter den Mil» lionenheeren seiner Feinde ohne weiteres er liegen müsse. Italien wagte daher keinen Finger mehr für lins zu rühren. Als daun Frankreich und Belgien nebst England seine Hiebe weghatte, gab umn in Italien die Parole aus, Deutschland und Österreich müsse trotz alledem untergehen, sowie Rußland erst stärker in Aktion trete. Ann auch Ausjland die ersten Hiebe weghat, ist Italien noch lange nicht überzeugt, das; wir Sieger blei ben tonnen. Ganz im Gegenteil: es prophezeit uns nach Ivie vor elendiglichen Untergang. Nicht etwa nur deutschfeindliche Blätter wie der „Eor- ricre della Sera", der „Secolo", die „Gazetta del Popolo" kündigen uns den unfehlbaren und ganz unvermeidlichen Untergang an. Nein, die „Tribuna", bieder römischen Negierung bcträcht- lim nahestehl, weist es haarscharf schwarz auf weis; nach, das;, auch wenn wir siegreich bleiben, wir doch verurteilt sein werden, den jäiumer- l i ch st c n H n ngertod zu sterbe n. In dem Aitgenblick, wo es in Italien weit über eilte halbe Million Brotloser gibt, und die Teuerung, ob wohl Italien noch im Frieden lebt, zehnfach schlimmere Erscheinungen als bei uns hervorruft, lvo Italien schon seit drei Wochen zur Einfüh rung des Moratoriums sich genötigt sah, in einem solchen Augenblick das bevorzugte Orgau des Auswärtigen Amtes Unkenrufe auf den be vorstehenden unabwendbaren Hungertod Deutsch lands ausstoßcn zu hören, wirkt so herz erfrischend, so rührend, das; wir darüber gern die uns ausgenötigtcn Hnngergnalen vergessen lernen. „D e li nu sichtbaren Krieg" nennt die „Tribuna" — in ihrem Leitartikel vom 29. August das dem „germanischen Block" drohende Hnngcrgespenst, dem wir, wie wir es auch an stellen mögen, aus kein u Falt entrinnen k innen. England, Franlreich, Nngland, so heisch es da, könnten ein wahres Schlemmcrdasein führen; jede Gefahr nach dieser Nichtnng schließe sich von selber ans. Deutschland dagegen könne aus eige nem Vorrat nur die knappe Hülste seiner k8e- wohnerschach ernähren. Wir fühlen uns nicht gemüßigt, die Nässenden Lücken in den wirt schaftspolitischen Kenntnijjen des römischen Blat tes zu füllen. Wir tonnen ruhig warten, bis es von seiner neuen „Extratour" zurückgekehrt sein wird. Wenn uns bei den Unheilsrufen der karten schlagenden Römerin ein Trost geblieben ist, s, beruht der in dem Gefühl, das; wir auf unserem Hungerpfade einen Leidensgefährten erhalten werden, den die „Tribuna" vielleicht doch ein wenig besser kennt: nämlich Italien! Es in ü s; t e m i t u n s unweigerlich mitver hungern. Die „Tribuna" braucht sich nur zum nächstbesten Bolkswirtschaftler zn bemühen, nm zu erfahren, das; Deutschland nicht nur Italiens bester Kunde und Abnehmer für seine Produkte, sondern auch sein vornchmlichster Geld geber ist. Zwei Drittel alles in Italien arbei tenden Kapitals ist gutes deutsches Geld, ver ehrte „Tribuna"! Die hier und da genährte Hoffnung, das; etwa die Franzosen oder Eng länder an Stelle von Deutschland mit ihren Baarmitteln einspringen würden, hat schon darum keine Berechtigung, als jene Herrschaften ganz andere Sorgenkinder zu verpflegen haben und nach dem Kriege selber an dcii Hunger- vsoten saugen werden, lschon jetzt mus; Italien für sein Brot 20 Prozent mehr zahlen als Deutschland, das im Kriege von der Einfuhr abgeschnittcu ist. Die „Tribuna" nenne uns einen Gegenstand der Volksnahrung, der augen blicklich in Deutschland teurer wäre als in Italien. Nur der Wein und das Löst ist dort erheblich billiger, teilweise umsonst zu haben, aber nur darum, weil der Wein und das Obst nicht nach Deutschland dürfen. In Oberitalien sind inner halb von zwei Woclwn für zehn Millionen Franks Tbst und Gemüse, die ausschliesslich für Deutsch land bestimmt waren, verdorben. Den Schaden haben nicht wir, sondern Italien! Unsere und unserer Bundesgenossen sieg reiche .Heere dringen in Frankreich und Russland immer tiefer ein, just in die Länder, von denen die „Tribuna" sagt, dast sie ein Schlemmer- dasein führen dürfen. Wir werden so frei sein, mitzuschlcmmen. Frankreich hat bislang England recht gut zu nähren gewußt. Wir werden an EngKuids Stelle treten. Ta nach der eigenen Bekundung der „Tribuna" das Reich des Reußen zaren unerschöpflich in den Nahrungsmitteln ist, so ist eher mit der Möglichkeit zu rechne«, das; Italien gerade insolge der russischen Nährquellen seine Ueberproduktion an Deutschland gar nicht einmal los wird, zumal da England für den italienischen Transport verwünscht entfernt ge legen ist. Es tritt also lediglich eine Ver schiebung in der LebenSmittelzufuhr ein, und zwar sehr zu unseren Gunsten, eine Verschiebung, bei der Italien leicht unter den Wagen geraten kann. Vie Schlacht an -er Marne. Ein französischer Bericht. Wie wir schon in der heutigen Morgenausgabe andeuteten, war zu erwarten, daß die Franzosen die Zurücknahme der deutschen Truppen auf der Linie Meaux—Montmirail als einen Sieg ihrer eigenen Truppen ausposaunen würden. Hier die Bestätigung unserer Vermutung: Rotterdam, 10. September. Nach hier vorliegenden amtlichen eng lischen und französischen Meldungen zog sich der deutsche rechte Flügel über die Flüsse Petit-Morin und Marne zurück. Die Meldungen besagen weiter: „Die Deutschen griffen vergebens die französischen Streitkräfte am rechten Ourcq-Ufer an. Weiter östlich im Zen trum der Linie Montmirail—Sompuis wütet der Kampf mit abwechselndem Erfolg. Di« deutsche Linke verliert an Terrain in der Richtung von Reims. Die Schlacht dauert schon zwei Tage an." Die Franzosen werden jedenfalls bald erfahren, das; diese Zurücknahme nur aus strategischen Grün den erfolgte und daß sie zu früh über ihren Sieg ge jubelt haben. Ueber -en Kampf in -en Lüften wird dem „Verl. Tgbl" von seinem Turiner Mit arbeiter unterm 10. September gemeldet: „Die Pariser „LibertL" berichtete, das; unter den gestern in aller Frühe durch Paris transportierten, aus den letzten Kämpfen bei Ourg und Erandmorin stammenden Gefangenen sich auch zwei in Chantilly wegen Motordefekts niedergegangene und gefangen genommene deutsche Flieger befinden, die seinerzeit Paris überflogen und bombardiert haben. Ein verwundeter Offizier ist des Lobes voll über die deutschen Flieger, von denen er berichtet, das; sie der deutschen Artillerie kostbare Dienste geleistet haben. Die Flieger batten während der unaufhör lichen Veränderungen in den französischen Stellungen durch Rauchbomben, die sie aus die sich bewegen den Franzosenmassen fallen liegen, ihrer Artillerie die Ziele praktisch markiert. Zwei französische Fliegeroifiziere überflogen gestern abend den Wald von Vincennes, als plötzlich die Flug zeuge in eine heftige Bö gerieten Die von den Fliegern mitgeführlen Bomben stürzten auf die Erde, ohne jedoch glücklicherweise zu explodieren, und gleich darauf stürzten auch die Flugzeuge ab Ihr Fall wurde zwar durch die Bäume gemildert, doch wurden beide Flieger bet dem Niedergang schwer verletzt, so das; an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Gestern früh um acht Uhr hat ein deutscher Flieger auf einer „Taube", aus der Gegend von Briennel-Chateau kommend, in etwa 2000 m Höhe über Troyes in d e r Champagne mehrere Bomben hernieder- geworfen, von denen eine am Bahnhofskai explodierte und schweren Gebäudejchaden anrichtete sowie einen Kürassier schwer verletzte. Der deutsche Flieger, der sich dann in nordwestlicher Richtung entfernte, wurde durch einen französi schen Doppeldecker längere Zeit ver folgt. Der Bevölkerung bemächtigt sich erne derartige Panik, das; einige Leute, als am gleichen Nach mittag ein französisches Flugzeug über Troyes in ungefähr 1200 Metern Höhe erschien, auf ihren fliegenden Landsmann schossen, ohne ihn zu treffen. wie die Zranzojen in Lothringen gehaust Haden. 2n dem Briefe eines höheren deutschen Sani tätsoffiziers, der zurzeit dem Lazarett in einer lothringischen Stadt vorsteht, die drei Tage in den Händen der Franzosen war, heißt es: Die Franzosen zerstörten in kindischster, rasendster Wut alle Wohnungen der deutschen Beamten und Offiziere und beschmutzten alles in nicht wieder zugebender Weise und machten selbst aus dem Lazarett einen direkten Schweineftall. Die französischen Kranken erzählen, daß die franzö sischen Aerzte sich um ihre eigenen Kranken nicht bekümmerten und Sektgelage abhielten, während die Verwundeten Qualen litten. Nur ein Stabsarzt machte eine rühmliche Ausnahme Die Einwohner sagten, die drei Tage Franzosen- Herrschaft hätten mehr germanisiert als die ganzen 43 Jahre der deutschen Herrschaft. Die französischen Verwundeten sind dankbar, das; sie in dem deut schen Lazarett Pflege und Wartung finden. Kranken schwestern und Krankenpfleger Haden 1100 neue Betten eingerichtet. Ueber die Franzosen heißt es: Es sind meist jämmerlich schlappe Kerle und nicht zu vergleichen mit den Unseren. Großartig haben sich die Bayern benommen. Die Franzosen erzählen, daß sie vor diesen besondere Angst hätten. Mehrfach waren die Bayern einfach nicht zu halten. Sie stürmten ohne Artillerievorbereitung, und nach dem sie den Rock ausgezogen hatten, gingen sie mit. dem Bajonett und dem Messer drauflos. Paris erwartet -ie Selagerung. Von der holländischen Grenze meldet die „Köln Ztg.", daß man in Paris die Belagerung be stimmt erwarte, indessen nicht mit einer Hungersnot wie 1870 rechne. Die Belagerung werde einen raschen, seltsamen Verlauf haben. Paris werde sich nur straßenweise ergeben, da jeder Zoll Boden verteidigt werde. Ueber -as Schlachtfeld bei Lemberg gibt der Kriegsberichterstatter des „B. T." folgende anschauliche Schilderung: Der Schauplatz der neuen Lemberger Schlacht ist das an Verbindungen reichste Gebiet Galiziens. An die Hauptbahn Wien —Lemberg ist eine Reihe eingleisiger Lokalbahnen angeschlossen. Für einen guten Zu st and der Militär st raßen wurde schon im Frieden gesorgt. Durch eine fünf bis zehn Kilometer breite Talebene schlängelt sich der vielgewundene Dnjestr. Zunächst kaum hundert Meter breit, verbreitert er sich bei Halicz auf drei hundert Meter. Der Fluß führt aber in der jetzigen regenlosen Periode jo wenig Wasser, daß man stellenweise durchwaten kann. Weder der Dnjestr noch die mit ibm in Verbindung stehende Seenkctte bei Grodek tragen hier den Sumpfcharakter der podo- lischen Landschaft. Der Boden ist teils Lehm, teils Sand, der freilich für ein Vorgehen in breiter Form recht lästig ist. Das östliche Ufer des Dnjestr bis jen seits Lemberg ist schwach gewellt und ohne strategisch markante Anhaltspunkte. Auf der anderen, von den österreichisch-ungarischen Truppen behaupteten Tal seite dagegen springen teilweise bewaldete Lehm wände und Hügelkuppen vor, die südwärts bei Zaleszczyki zu steilen, rissigen Bcrghöycn ansteigen. Während also die Russen ihr Vordringen in für sie ungünstiges Gelände brachte, sicherten sich die österreichisch-ungarischen Truppen einen Rückhalt im Gelände, von dem aus sie nun verstärkt die Offensive gegen den russischen Hccreskoloß aufnehmen konnten. Vas Eiserne kreuz für Erzherzog Zrieörich. Dem Oberkommandantcn der österreichisch-ungari schen Armee, Erzherzog Friedrich, hat Kaiser Wilhelm das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse verliehen Luxemburg protestiert gegen den belgischen Meinkrieg. Luxemburg, 11. September. (Eig. Draht bericht.) Wie die Blätter melden, ist auch von der luxemburgischen Regierung der belgischen Behörde von neuem die Warnung vor einer weiteren Aufforderung an das belgische Volk zur Teilnahme der Zivilbevölkerung an den Kämpfen zugcgangen. Der Papst als ^ricdensvermittler? Mailand, 11. September. (Eigener Draht bericht.) Wie die Blätter aus Rom melden, werde noch in dieser oder Anfang kommender Woche das offizielle Ersuchen des päpstlichen Staatssekretärs den kriegführenden Mächten zugehen, in Friedensverhandlungen mit dem Heiligen Stuhle als Unbeteiligtem einzutreten. Nach Lage der Dinge ist kaum irgendwie ein Erfolg dieses sehr verfrühten Versuchs zu erwarten. Vas ungenügen-e japanische Ehrenwort. Berlin, 11. September. sEig. Drahtmeld.) Dis an der holländischen Grenze erfolgten Massenfestnah- men der heimlich aus ihren Wohnungen in den nord deutschen Großstädten verschwundenen Japaner haben, wie wir bestens erfahren, zu einer neuen Taktik der japanischen Gäste geführt. Sie haben den deutschen Behörden das Ansuchen unterbreitet, sie freizulassen gegen die ehren wört liche Zusicherung, in dem japanisch-deutschen Kriege nicht gegen Deutschland zu kämpfen. Die deutschen Behörden haben das Ehrenwort der Za- pancr nicht für genügend gehalten, um darauf hin die Weiterreise der Fcstgenommenen, soweit sie heercstzienstpflichtiq sind, zu gestatten. Wir haben mit den „Ehrenworten" unserer Geg ner in der letzten Zeit so üble Erfahrungen gemacht, daß man sich über diese Abweisung des japanischen Ehrenwortes nur freuen kann. Selagerungszustan- in -er astatischen Türkei. Mailand, ii. September. (Eig. Drahtmeld.) „Unione" meldet aus Konstantinopel: Der Belagerungszustand wurde für das ganze Gebiet der asiatischen Türkei erklärt. Die Verlustlisten und die Auskunftsertellung. Berlin, 11. September. (W. T. B.) Das Kriegs ministerium gibt bekannt: 1. Verlustlisten sind nur durch Postabonne» ment (monatlich 60 Pf.) zu beziehen, dagegen nicht beim Zentralnachwcisebüro. 2. Auskünfte erteilen n) Das Zentralnachweisebüro des Kriegsmini st eriums, Dorotheenstraße 48, über Verwundete und Gefallene des Heeres. Es kann schriftlich nur Anfragen beantworten, die auf den bei jedem Postamt erhältlichen Rosa-Antwort-Karten be stellt sind. b) Das Zentralnachweisebüro des N c i ch s in a r i n e a m t s, Matthäikirchstraße, über alle Angehörigen der Marine. e) Auswärtiges Amt über deutsche Staats angehörige im Auslande, auch soweit als möglich über deutsche Gefangene in Feindesland. <l) Die B e - zirkskomnxandos an Kriegsfreiwillige. Transportautomobile für das Rote Kreuz. Berlin, 10. September. Um die durch die Truppen transporte hervorgcrufcnen Verkehrsschwierig- 7eiten zu umgehen, sendet das Zentralkomitee vom Roten Kreuz heute neun mit wollenen Socken, Fußlappen, Hemden, Untcrbeinkleidern, Unterjacken^ Wein, Seife, und mit Mitteln zur Fußpflege bepackte Automobile mit der Eisenbahn nach dem östlichen Etappenhauptort, die von dort durch Chauf feure und Begleitmannschaften direkt zu den Truppen teilen geführt werden. Für weiteren Materialnach schub ist Sorge getragen, so daß die von der Front mit Verwundeten zurücktehrenden Automobile, sofort wieder mit Gaben beladen, an die Truppen zuriickgcsandt werden. Die gleiche Einrichtung ist für den westlichen Kriegsschauplatz in Aussicht genommen Die durch solche Maßnahmen entstehenden, sehr erheblichen Ausgaben rechtfertigen die Bitte um Beiträge der Bevölkerung. weitere Meldungen. Der bayrische Vcrkehrsminister hat am 8. Sep tember das für die mittleren und unteren Beamten klagen der Verkehrsanstaltcn bestehende Verbot des Lesens der „Münchener Post" und anderer so zialdemokratischer Zeitungen, insolge der patriotischen Haltung der Sozialdemokratie in dem begonnenen Krieg, bis auf weiteres aufgehoben. Das Generalkommando des 15. Armeekorps in Straßburg hat das bisher streng durchgeführtc Verbot des Besuchs sozialdemokra tischer Gast stätten und gewerkschaftlicher Lokals durch die Heeresangehörigen des 15. Korps außer Wirksamkeit gesetzt. Aus Karlsruhe wird gemeldet, daß gestern der Minister des Innern Freiherr v. Bedmann auf der Redaktion des sozialdemokratischen „Volks- freundes" Vorgesprächen habe, um in seinem Namen sowie im Auftrage des Staatsministeriums das Beileid anläßlich des Todes des Abgeord neten Dr. Frank zum Ausdruck zu bringen. * Wie di« „Chemn. Neuesten Nachrichten" melden, wurde der Bäckermeister Müller mit seiner Frau und zwei Kindern heute früh in seiner Wohnung vergiftet ausgefunden. Müller war Pächter der alten Bäckerei „Hinter der Klostermühl«". Sein G«-