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Sonnsdrn», ir. vepiember »s»4. zu zeigen — im Gegensatz zu anderen von ihnen besetzten Gegenden, wo sie wie die Hunnen und Vandalen Hausen. Die Offiziere haben die Tage in Lemberg in Böllerei und Prasserei verbracht, und es wird von wüsten Orgien berichtet, di« sie dort feiern. Doch haben sich die Russen auch beeilt, ihre Stellungen rund um Lemberg zu befestigen. Das Oberhaupt der griechisch-katholisch- ruthenischen Kirche, Metropolit und Erzbischof Dr. Graf Szeptycki, der in Lemberg ver blieben war, wurde von den Russen in Gewahr sam genommen. Inzwischen sind aber auch die im Raume von Lemberg stehenden österreichischen Truppen nicht müßig gewesen. Sie haben ihre Stellungen im Süden und Südwesten völlig aufgegeben, dagegen eine starke Stellung südwcstuch von Rawa Rui la ( nordöstlich von Lemberg) bezogen. In dieser Stellung haben sie auch Verstärkungen erhalten, und zwar zum Teil von weither. Die Oesterrcicher haben nun in der verflossenen Rächt den Kampf gegen die Russen wieder begonnen. Bis zur Stunde ist ein greifbares Ergebnis noch nicht erzielt, doch gehen die Oester reicher angriffsweise vor, und man hofft die noch immer in Uebermacht befindlichen Russen zu bezwingen, zumal da sich die Einwirkung der Operationen der östlich auf russischem Gebiete stehenden Armee des Generals Ausfenberg bald fühlbar machen wird. Indessen hat auch diese Armee neue Kämpfe zu bestehen, da die von ihr geschlagenen russischen Korps von Kowel und Luck her neue Berstärkungen erhalten haben. Außerdem ist das Gelände sehr ungünstig, nichts wie weite Strecken Sand, der von Menschen und Tieren nur schwer zu passieren ist und beim Marsche auch einen unerträglichen Staub auf wirbelt, sowie Sumpf, mit Hügeln und Bergen dazwischen. Für die Oesterrcicher stellt der Marsch durch diese Gegenden hohe Anforderun gen, Während die Russen wenigstens ihre genaue Bekanntschaft mit dieser Landschaft im voraus haben. Auch die Bevölkerung zeigt sich schmierig. Sie kommt den Oesterreichern nur mrt großer Zurückhaltung entgegen, da sie an die Rückkehr der Russen glaubt und hart bestraft zu werden befürchtet, wenn sie mit den Aesterreichcrn Freundschaft schlösse. Ja direkte Berräterei ist nicht selten. So lud ein Graf mehrere öster reichische Offiziere zur Tafel auf seinem Guts hose ein. Im Keller hatte er zwei Sornien Kosaken versteckt, die auf ein gegebenes Zeichen aus die Offiziere eindringcn und diese umbringen sollten. Während der Tafel entfernte sich der Graf, um dieses Zeichen zu geben. In diesem Augenblicke stürzte aber ein Dienstmädchen in den Speisesaal und enthüllte in fliegender Last den Anschlag. Tie Offiziere gaben Alarmschusse aus den Fenstern ab, worauf österreichische Trup pen herbeieilten, die die Kosaken, sowie den Grafen gefangen nahmen, der kurz darauf stand rechtlich erschossen wurde. General Dan kl kämpft noch immer gegen Lublin. Die dort stehenden Russen erhalten von ihren rückwärtigen Berbindungen ebenfalls fortgesetzt Verstärkungen. Es zeigt sich immer mehr, daß Rußland schon lange auf diesen Krieg vorbereitet war, und daß es insgeheim seine ganze Armee, selbst die im entlegensten Osten be findlichen Truppenteile, im Westen in der Nähe der strategischen Bahnen konzentriert hatte, des ersten Winkes zum Vormarsch gewärtig. Auch die Armee Dankls klagt über Un freundlichkeit und Verräterei der Bevölkerung. Gleichwohl bleibt die Haltung der Truppen aus gezeichnet und zuversichtlich. Namen von Loken aus -er 22. preuss. Verlustliste. Füsilierregiment Nr. 38 (El atz). 2. Bataillon. Reservist Friedrich Franke, Fähnrich Johannes Maria Linke, Reservist August Weigel. Füsilierregiment Nr. 40 (Rastatt). 1. Bataill. Füsiliere Felix Heidt, Erich Fricke I, Eduard Klumpp, Paul Lachmann. Reserve-Infanterieregiment Nr. 82 (Krossen). Leutnants der Reserve von Laby und Erich Weichmann, Unteroffizier Petras, Reservisten Leh mann und Albrecht, Leutnant der Reserve Schwahne, Reservist Jauerka, Hauptmann Leutwein, Vizefeld webel Liebold, Reservisten Nuglich und Jurk, Leut nant Schollmeyer. Reserve-Infanterieregiment Nr. 84 (Berlin), III. Bataillon. Unteroffizier Wilhelm von Rohr, Grenadier Heinrich Bernhard Schrader. Infanterieregiment Nr. 82 (Göttingen). Musketiere Karl Zischang und August Schirmer, Reservist Gustav Wachsmann. Unteroffizier Fritz Offhaus. Infanterieregiment Nr. 93 (Zerbst). H. Batl. Musketiere Otto Hammer, Ludwig Hendler, Al bert Schulze I. Leopold Möbes, Karl Bergt, Karl Wilke, Paul Kunze, Franz Schneider, Otto Benne witz, Paul Elze, Feldwebel Hermann Trobes, Mus, ketier Otto Jungmann. Infanterieregiment Nr. SK (Ger a). H. Batl. Reservist Ernst Tiirpitsch. Infanterieregiment Nr. 131 (Mörchingen). Sergeant Paul Eckardt, Musketiere Hermann Tolle und Richard Bäthje, Leutnant Otto Schnee. Infanterieregiment Nr. 147 (Lyck). I. Batl. Musketier Otto Krüger, Dizefeldwebel der Re serve Erich Königsberg, Gefreiter der Reserve Her mann Wernecke. Reserve-Jägerbotaillon Nr. 2 (T u l m). Jager Franz Sauer. Jägerbataillon Nr. 11 (Marburg). Jäger Max Dröscher. Earde-Maschinengewehrabtlg. Rr. 1 (Potsdam). Schütze Max Löhder. 1. Sarde-Dragonerregimeat (Berlin). Gefreiter Otto Schatte. -nsarearegiment Nr. 14 (Kassel). Leutnant Hellmut von Cornberg. Feldartillerieregiment Nr. 47 (Fulda). Ersatzabtetlung. Kanonier Balthasar Naumann, Gefreiter Jakob Pröpper. Feldartillerieregiment Nr. SS (St. Avold). Ersatzabteilung. Dizewachtmeister Traugott Atzrott. Feldartilleriereaiment Nr. 74 (Torgau). L Lbt. Gffftett« Nkey«, Kanoni« Ziegeubein, Sergeant Leipziger Tageblatt.llk. 465. tldkNÜ-llUSgade. 3* Kraltsch, Unteroffizier Helm, Kanonier Nennung, Kanonier Winzer, Kanonier Harf, Kanonier Kickeritz. Fliegerabteilung (Döberitz). Flugzeugführer Unterofiizier der Reserve Neufeld. vermischtes. Wie die Kunstwerke im Louvre geschützt werden. Schon seit Beginn des Krieges hat die Leitung des Pariser Louvre-Museums Maßregeln zum Schutze der Kunstwerke getroffen, die nun, da die Gefahr der Be- lagerung in greifbare Nähe gerückt ist. eine besondere Bedeutung erhalten. Mit größtem Eifer hoben alle Beamten des Louvre daran arbeiten müssen, vor allem die Werke, die in den oberen Galerien des Museums ausgestellt und daher den Gefahren eines Bombardements am meisten ausgesetzt sind, in Sicherheit zu bringen. Während des Krieges 1870 71 war die Venus von Milo zur Zeit der Belagerung von Paris in ein Kcllergewölbe ein gemauert worden. Die modernen Fortschritte der Technik haben jedoch gestattet, in diesem Kriegsjahr 1014 dem griechischen Meisterwerk eine weniger prosaische Zufluchtsstätte zu ichaffen: die Statue ist jetzt, wie in der „Daily Mail" berichtet wurde, in einer Stahlkammer verborgen. Auch die herr liche geflügelte Victoria von Samothrake hat in einem solchen modernen Stahlpanzer Schutz gefunden. Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci hat von neuem den Salon Carrö, in den sie erst vor wenigen Monaten nach ihrer abenteuerlichen Entführung durch Pcruggia zurückgekehrt war, verlassen müssen, und ihr Rätsellächeln verbirgt sich jetzt in oer Dunkel heit eines bombensicheren Verstecks. Der Saal, in dem die griechischen Statuen aufgestellt sind, ist von außen mit Sanosäcken gegen die feind Geschosse gesichert, die Galerien des obersten Stocks, die mit Glas gedeckt sind, sind vollständig ausgeräumr und in Unterkunftsstätlen für Verwundete verwandelt worden, so daß sie jetzt unter dem Schutze des Roten Kreuzes stehe». Aehnliche Vorsichtsmaßregeln sind auch in allen anderen Pariser Mmeen getroffen worden. Ein guter Soldatenwitz. In einem Berliner Theater werden Kriegsdepeschen verlesen. Einige leichtverwundete Soldaten, die eben aus Belgien zurückgebracht, sind im Parkett anwesend. Als der Regisseur geendet, stimmt das Publikum „Deutsch land, über alles" an. Der Gesang ist etwas schleppend. Eben ist er beendet, als einer der Krieger laut in den Saal ruft: „Herrschaften, wenn Ihr so langweilig singt, kommt mitten im Text die zweite Siegesdepesche, das nächstemal mehr Schwung!" „Aus der Münchner Jugend." Frankreich ist die Wahrheit. Das französische Ministerium hat sich neugeoildek. Sein« erste Amtshandlung war, die Wahrheit auf den Schild zu erheben und der Lüge die Maske vom Gesicht zu reißen. Die Regierung hat des halb folgende Wahrheitsproklamation an das Volk von Frankreich erlassen: „Bürger! Franzo en! Helden! Die Wahrheit ist auf dem Marsch, sie dringt siegreich vor! Die Wahrheit ist Frankreich. Frankreich ist also auf dem Marsch, Frankreich dringt siegreich vor! Frankreich, das große, das unüberwindliche Frank reich kann nur nach der größten, der unüberwindlich sten Stadt des Weltalls vordringen, nach Paris. Das große Frankreich marschiert triumphierend n ch dem großen Paris. Die deutschen Zwerge hinken den französischen Riesen nach; Frankreich ist seinen Fein den eben immer voran. Es marschiert mit Riesen schritten, denn es ist die Wahrheit, die Feinde aber trippeln langsam nach, denn sie sind die Lüge und Lügen haben kurze Beine. Frankreich geht nicht nab Berlin, denn Berlin, ein Nest roher Barbaren, ist nicht wert, von iranrösischen Füßen betreten zu wer den. Darum juole, Frankreich! Viktoria!" Tief gefallen! Die Japaner haben den Augenblick, da Deutschland mit vier Staaten zugleich Krieg führt, dazu benützt ihm Kiautschou zu stehlen. — Damit sind sie vom Niveau anständiger Makaken auf die Stufe von Engländernherab- gesunken! Aus einem Briefe Wir haben zwei sehr anstrengende Tage hinter uns. Aber immer mit frischem Mute dem Feinde entgegen. Die Stimmung ist großartig. Man lacht sich manchmal kaputt bei der Unterhaltung. Eben kommt einer meiner Leute hierher in ein Cafe, das von jetzt ab „Kneipe" heißt, um zu fragen, ob er Eier bekommen kann: ,,^st es gne vous aver os que kairevt les Ouok-Onek?" So viel Französisch haben sie in den beiden Tagen schon gelernt." Sprachreinigung. Statt On parlo knuntzuis: Hier wird deutsch gesprochen. — Statt Lnkckisb spoüov: Auf England wird gespuckt. w Die englischen Sportsmen. „Na, General French, was habt ihr euch jetzt auf dem Kontinent geholt?" — „Die Weltmeisterschaft im Lausen!" Die kommenden Männer. Der berühmte chauvinistische Komiker Abb»! Wetterle ist in schmäh- icher Weise nach Frankreich geflohen. Sein Gc- innungsgenosse und Mitfilou Hansi Waltz ist ihm >ereits nach Paris oorangegangen. Die Herren sind n Paris dringend nötig — wenn nächstens wieder ein neues Ministerium gebildet wird. * Was für ein Unterschied ist zwischen den Russen und den Franzosen? Die Russen haben Kosacken . .. und die Franzosen ka Socken . . . Tommy Atkins' Klagelied. Wie konnte ich so dämlich sein, Zu ziehn ins Franzenreich hinein, Wo doch mein Freund Ententerich Verdroschen wird auch ohne mich. Sein alter Ruhm ließ mich nicht ruhn, Ich dachte es ihm gleichzutun, Doch kaum setzt' ich den Fuß aufs Land, Kam schon der German angerannt. Ich Dromedar, ich Afsensck'wanz, Vergaß ich denn schon wirklich ganz. Was arade ich dock wißen könnt', Das Wort „Dko Oerman« to tbo krönt!" Das Wort, cs stammte doch von mir, Ich Känguruh, ich Dusselticr, Wie könnt' ich so vergeßlich sein, Ich ausgewachs'nes Rübenschwein. Kaum sah er meine Kaoall'rie, Erschien er und verwalkte sie, Wie schmerzlich, daß mich treffen könnt' Dbs Oerinrrn on tdo Hinterfront. Eine Karte des Kriegsschauplatzes in der Nord- und Ostsee im Maßstabe von 1:3500 000 nebst Plänen der wichtigsten außerdeutschen Handels- nnd Kriegshäfen ist im Verlag der Land- und Seekarten handlung von L. Friederichsen sc Co. (Dr. L. und R. Friederichsen) in Hamburg I (Mönckebcrg- straßc 22) zum Preise von 1 erschienen. Die wirtschaftlichen Kriegsgesctze. Line Zu sammenstellung unserer wirtjck^astlichen Notgesetze und Verordnungen. Herausgegebcn von der „Frank furter Zeitung" (80 Seiten, Preis 1 .tt). Verlag der Frankfurter Societätsdruckerei in Frankfurt a. M. LetzteNachrichleu Kriegsgefangene in Deutschland. Berlin, 12. September. (W. T. B.) Dis zum 11. September waren in Deutschland rund 229 ÜÜO Kriegsgefangene untergebracht. Davon sind: Franzosen 1880 Offiziere und 88 700 Mann. Russen 1830 Offiziere und 91 400 Mann. Belgier 440 Offiziere und 30 200 Mann. Engländer 160 Offiziere und 7380 Mann. Unter den Offizieren 2 französisch« Generale, unter den Russen 2 kommandierende und 13 andere General«. Unter den Belgiern der Kommandant von Lüttich. Eine große Zahl weiterer Kriegsgefangener befindet sich auf dem Transpott zu den Gefangenenlagern. Vie Schlacht bei Lemberg. Wien, 12. September. Amtlich wird unter dem 10. September abends bekanntgegcben: Die Schlacht bei Lemberg dauert an. Unser Angriff gewinnt allmählich an Raum. Nachrichten vom südöstlichen Kriegsschauplatz lassen erkennen, daß Teile der serbischen Armee, während wir die Drina überschritten, in Sqrmien eingebrochen sind, wo die Ab wehreingeleitet ist. Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabes Hoefer, Generalmajor. (Syrmien, ein Komitat in Kroatien, grenzt an Serbien und Bosnien. Hauptort ist Vukomar. Die Südgrcnzc wird durch die Save und Donau ge bildet. In der südöstlichsten Spitze des Komitats liegt Semlin. Die Red.) Programm üer Woche Sonntag, üen 13. September, bis Montag, üen 21. September. Neue» Theater Serie Altes Theater Operettentheater Schauspielhaus Battenbergtheater ä Der fliegende Holländer. IV/1S6 N lHr: Andreas Hofer. >4.8 Uhr: - Das Musikantenmädel. Geschloffen. 8 Uhr: Kabale und Lieb«. IVl Andrea, Hofer. MS7 Geschloffen. 8 Uhr: Der Keldprediger. Geschloffen Uhr: Der Dornenweg. o DerBarbier vonsevilla. 11/ISS Lolberg. 8 Uhr: Der alte Deffauer. Geschloffen. d'l. Uhr: Di« Siebzehnjährigen. in Nigoletto. 111/ISS Prinz Frie rich von Homburg 8 Uhr: Da» Musikanrenmädel. Geschloffen Uhr: Der Dornenweg. o Lolberg. 1V/200 Geschlossen. 8 Uhr: Der Zigeunerbaron. Geschloffen. 81» Uhr: Die Siebzehnjährigen. f DerBarbier von Seollla. 41/201 Andrea» Hofer. Geschloffen. Geschlossen. 8>!« Uhr: Kabale und Lieb« 8 Hano Heiling. >1/202 'irt Uhr : Schüler-Vorst. 8 Uhr: Di- Tat. 8 Uhr: Da» Musikuntenmädel. Geschloffen. 8'!, Uhr: Tomtesj« Guckerl. 8 Di« Meistersinger von Nürnberg, II1/2ÜS 1,8 Uhr: Zriny. >"-8 Uhr: Der Feldprediger. Geschloffen. 8 Uhr: Lomtess« Guckerl. lN Di« Tat. IV/2lU Geschloffen. 8 Uhr: Der alte Deffauer. Geschloffen. ttonig Unsere die-jähr. Honlgernte ist wieder ganz befand. aromatisch und versenken wir gorant. naturreinen poldklare» Bienenhonig «II» 8 «IL. franko gegen Nachnahme. Bienenzüchter,(, 8«« GtzOjßentzat« t. E. lutmitdtiü vimmtiiucidmi er,eilt pmtztmeu IN. »illoi-, 1^7 Gitarre, Mandoline, Brutsche zu verkaufen Mor pstr. l l.II.l. -vm Kochherde, Waichkessel, O:>», Oienteile rmp- fieblt Oecar Hayner, Nikolai- kirchhos. »«er, Landtz.-WOhn.NaheLtipzz.verm Svt1rer,Lvz.,Blachttst.14,I.H.S-4. Stadt. Lparkaffe Brandts. Täglich Ein- und Rückzahlungen. Tägliche Berziniunq. Zin-fuß 3 -/, "/<>. Postscheckkonto 6731. Fernruf 35. Brillanten, G»td, Silber. Platina ujw. kaust Würjcher, Marit 2.1. Et. VVüi Moderne Te-pichllo-s»Anft«lr, nur Handbetrieb, von Ang. Lunger«- bansen. Bestellungen erbeten Lindenftrah« 2th lll. Im, Die Zreu-e -er -sterrelchtsihen Vaffeabrü-er. Wien, 12. September. Die Blätter drücken ihre Freude über die Siegestaten der deutschen Waffenbrüder auf dem französischen und ost preußischen Kriegsschauplätze mit herzlichen Worten aus, und begleiten den weiteren Verlauf der entscheidenden Kämpfe in Ost und West mit stolzen Hoffnungen. Höchste Bewunderung erweckt wiederum die Abwehr des russischen Ansturmes und die Ver folgung durch die ostpreußischen Truppen, über deren Führung die „Neue Freie Presse" schreibt: Die Operationen des Generalobersten v. Hindenburg, über die wir ja Genaueres erst später erfahren wer den, zeigen schon in ihren großen Umrissen ein geradezu mustergültiges Beispiel des Operierens der inneren Linie gegen zwei zu sammen sehr bedeutend überlegene feindliche Armeen. ZranMjche unö serbische Gemeinheiten. (Von unserer Berliner Redaktion.) S Berlin, 12. September. Dem Pariser „Tcmps" berichtet ein verwundeter Franzose folgendes: „Eines Tages wurde ich mit meiner Sektion vorgeschickt, um einige Deutsche, die sich in einem Laufgraben befanden, zu beschießen. Aber wir sahen nichts. Wir wurden schon ungeduldig, als glücklicherweise unsere Artillerie eingriff. Einige gut gezielt« Granaten krepierten genau über dem Laufgraben. Das feindliche Gewehrfeuer verstummte. Wir gingen vorwärts, bekamen aber nichts mehr zu tun; die Deut'chcn lagen ncch in dem Laufgraben, alle ohne Köpfe. Sie wacen von den Granaten wie weg rasiert worden." Daß diese Erzählung des fran zösischen Maulhelden nicht ohne Hinterhalt ist. geht aus folgendem Beri^i bervor. den ein Kriegskorre spondent des „Daily Expreß" in einem Brief, datiert vom i>. Septemle: a s St. Malo, in 'cm oenann- ten Blatt am 9. September veröffentlicht. Es heißt hier wörtlich: „Unter den Verwundeten zu Dinant befand sich auch eine An ahl Tur kos. Einer dieser mittelalterlichen „Spor'cinänner" brachte in seinem Rucksack den Kopf eines Deutschen mit, und er wurde halb toll, als man ibin diesen wegnahm. Er betrachtete diesen Kopf als das kostbarste „Sou venir" dieser Welt, und man mußte ihm Geld geben um ihn ruhig zu halten." Hier sind also Scheußlich keiten der schlimmsten Art verbürgt. Prag, 12. September. Die „Bohemia" bringt eine Erzählung eines bei Schabatz schwer ver wundeten Hauptmanns über die Kampfesweise der Serben, die besagt: Die serbische Infan terie ist sehr tapfer, schießt aber schlecht; nur ihre guten Schützen und Komitatschis werden dazu ver wandt, auf Bäumen versteckt, hauptsächlich die österreichisch-ungarischen Offiziere zusammenzu schießen. Die serbische Artillerie ist vor züglich, was sich ganz natürlich durch den Umstand erklärt, daß sie im eigenen Lande kämpft, jede Distanz genau kennt und von der heimischen Land bevölkerung sehr gut unterstützt wird. Wohin die österreichisch-ungarische Infanterie sich bewegt, sieht man überall Strohhaufen und Häuser in Flam men aufgehen. Hierdurch wird der serbischen Ar tillerie die Richtung angegeben. In der Gruft einer Kirche zu Schabatz fand man eine Telephon - zentrale, von der unterirdische Kabel nach ver- schiedenen Stellungen der Serben gingen. Der serbische Soldat ist nicht feige. Zwar ließen sich viele gefangen nehmen jedoch zu dem Zwecke, uns durch falsche Angaben zu täuschen, oder zu meuchelmörderischem Zweck. Es ist vorgekommen, daß Gefangene versteckt ge haltene Handgranaten auf die sie begleitend« Patrouille warfen und dann, die Verwirrung be nutzend, die Flucht ergriffen. Die Weiber kämpf ten mit Gewehren und die Kinder werfen aus dem Hinterhalte Handaranaten. Ein zwölfjäh riges serbisches Mädchen, das mit Gewehr schüssen in den Beinen im Spital zu Neusalz liegt, rühmt sich, 16 Bomben auf österreichisch-ungarische Soldaten geworfen zu haben. Die Serben beschießen auch unsere Verbandplätze. ,ver Lor- läßt sich entschuldigen!" Frankfurt, 12. September. (Eig. Drahtber.) Der „Frankfurter Zeitung" wird aus Turin ge meldet: Wie der Pariser Korrespondent der „Stampa" erfährt, wird England den Franzo sen keine weiteren Hilfstruppen senden. Nachdem die Franzosen Lille geräumt hatten, drangen bedeutende deutsche Truppenmassen in das Departement Pas-de-Calais ein. Die Folge war, daß sich die englischen Streitkräfte rasch zurück zogen, um Dünkirchen, Calais und Boulogne zu schützen und um sich dadurch die Rückzugslinie nach England offen zu halten. Der Tran», port englischer Truppen nach Frank« reich hat aufgehört. London In Erwartung Zeppelins. Amsterdam, 12. September. (Eig. Drahtber.) Der „Daily Telegraph" vom 10. September meldet, daß ein Luftschiff Tag und Nacht über London fahren wird. Das Volk solle nicht ängst lich werden. Es sei ein englisches Luftschiff. Auch wird davor gewarnt, es zu beschießen. Staatsminister a. D. Freiherr von Ballhausen s. Erfurt, 12. September. Der ehemalige preußische Staatsminister Freiherr Lucius v. Ballhausen ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Neun Wohnhäuser eingeäschert. Schmalkalden, 12. September. Im benachbarten Seligenthal brach gestern nachmittag gegen 2 Uhr in dem Kreuzbergerschen Anwesen Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. In kurzer Zeit standen nenn Wohnhäuser mit Scheunen und Stallungen in Flammen. Nach angestrengter Tätigkeit gelang es, gegen Abend des Feuers Herr -u werden. Das Feuer soll dadurch entstanden fein, daß beim Aus brennen eines Schornsteins ein Stein heraus, fiel, wodurch Funken Reisig entzündeten, das auf dem Erdboden lag. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten. Hauptschriftleiter: Dr. Vermtz. Wetzeu^ rgee. verantw'rilicke Schristleiter: für Politik Lr. Ar«» Giimlhrr: sür dir Handel-zeitung Walttzrr Lchimtzler: sür Leipziger und lächsisch« Angelcgcn-euen Arnold Jiinke; für gunst u.u, LZissrn- chail Lr. Kriedrich Lebrecht; tür Musik Enge« tzcgaitz; Lericht 2. Hoorfrld; tür brr Neiie-, Bäder- u»o Verkehr»,«tun, L»d»t» Metzer. — yür den Anzeigenteil -rtnr. Volser. Verlag: Leitz»t»er T««eblatt, cöejellschafl mit beschränkter Haftung Drück: Fischer ck Kürtzq». «mtli» tv L-ipgi«.