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Morgen-Ausgabe ISS. Jahrgang /lrntsblrM des Rates und des polireuurrbes ««daktw» no» S»sch»ft«st»U,: 1»han»l,,aff« Nr.«. o r«nrspr«ch-N»schluz N». 1444L 14», un» ,4004. S'Mprcls«: mvnotUch >.U M.. vt«r1«yührUch ,.7S M. Set d«r ««kchüN.st.U», unser» Mal«» u«d Nu,,ad«g.U«» ad,«holt: monatllch, M.. vl«rt«ljahrUch, M. kost: l»»«rhald v.utfchland» und ürr deutsch«» lloloal«» monatllch 1.54 m.. »l«rt«llilhrllch 4.54 m.. auoschll.Sllch pos»d«n«ll,»l». va» L«>p,l,«rra,,dlatt «rsch.lnt w.rkta,« »mal. Son», u. -««rtagatmal. Eilpzlg, d«n Nachdarort«» und ö«n chrt«» mlt «>,«»«» ZlUal«» wird otr ftden-ousgade «och am -ldea- -es Erscheine«» ui» Hau» gellefert. S«lln« NidaNionr In »«» A«lt«a >7. r«r»spr«ch.N»schluh: kama Nr.447. kvr Insrrat« au» L«lvz>, »ad Um,«du», dl» /^NA»Ig*Npr»If». lspaltlg«prtit,«ll«rrps.,ül«Nrklam«,«ll«> M., o»»ai»»o»Lrt»Z4pf.. Nrklamru 1.24 M., lll«ln« flnz«l,«n 4l«p,tltr«ll« nur r4ps.d.wl«4«rdol.Nad.,Ins«rat« von Vrhorden tm amtlich«nL«ll dl« prtlt- z«ll« »4 Pf. ch,schaft»a»»«l,«a mit plahvorschrtft tm pr«is« «rhöht. Nadatt »ach karlf. S«llag«ar S«samtaufl.»M.»a»Laus«ad au»schl.p»N,«dvhr. Pnz«lg,»-N»»akm«: ^odannlogasf«», d«l silmtllch«» Ztllal«» »«, e«lpzl>« Iag«dlatt«» u»ö all«» Nnn»n««n-exp«ültl»»«n d«, ,». un» slu«la»»«a. SlschüftostrU« für S«rlin u. ->« pr. vrandrudura: vlrektl«nwalt«rkll«„l, S«rll»S. 14, vr«d«n«rS traft« 47. Zrrnsprrch-stnsch ull: Morlhplah 14121. ür. 456. vlenstrm. üen 8. September. 19 l4. England wird ungeduldig. 800 Elsaß-Lothringer von den Franzosen fortgeführt. — Selbstbetrug der belgischen presse. — Vie es in Löwen aussieht. — Neue französische Kredite. — „Berlin hört die Hufschläge der Kosakenpferde." Lügen und Gxstimdnistr. Bismarck hat einmal gesagt: Bei den Franzosen ist alles großartige Ttellung, impo nierende Miene, wie auf dem Theater. — Das zeigt sich bei ihnen im Glück wie im Unglück, ja im Unglück ganz besonders. Gewiß verstehen wir das Bedürfnis der Re gierung, dem Bolte Mut cinzureden. Es ist sogar ihre Pflicht, dem Kleinmut entgegenzutre ten, die Hoffnungen zu beleben, zum Widerstand zu ermuntern. Man kann es also Herrn Poin- carv verzeihen, wenn er bei der Abfassung seiner Aufrufe nach starken Worten sucht. Vielleicht glaubt er wirklich an das, was er dem Bolte zum Tröste sagt, an die nahe Wende, an die kommende Hilfe, an den Einmarsch der Russen in Berlin. Es ist ihm ja bei sei nen verschiedenen Besuchen in Peters burg gewiß auf das bestimmteste versichert worden, daß der Kriegsplan fertig sei und daß das russische Heer in acht Tagen in Berlin sein werde. Und wenn es nun in acht Tagen nicht möglich war, soll er nicht hoffen, es werde in zwei, drei, vielleicht in vier Wochen um so sicherer der Fall sein? Und wie erklärlich ist es, wenn er die Hoffnung auf das allmächtige England nicht fallen lassen will. Er könnte da manches in vernünftigen Worten sagen — warum denn nicht? Ein sotch tröstlicher Zuspruch würde jedenfalls seinen Zweck besser erreichen als das theatralische Phrajengerolle, womit die Regie rung Stimmung zu machen sucht. Es müßte ihr Ehrensache sein, auch den Anschein lügenhafter Darstellung zu vermeiden. Es ist aber lügenhaft, wenn sie den Auszug aus Paris als eine frei willig ausgeführte Maßregel hinstellt; es ist lügenhaft, eine bittere, durch den Feind erzwun gene Notwendigkeit als eine Hochweise Ueber- legnng anzupreisen, und es ist eine wirtliche Lüge, wenn der gefeierte Kriegsminister Mille rand, um den Groll der Pariser zu beschwich tigen, ihnen sagt, sie hätten das Nahen der Deut schen überhaupt nicht zu fürchten, da diese nicht Paris im Auge hätten, sondern ein „anderes größeres Ziel." Welches denn? Will er etwa andeuten, daß es der höchste Ehrgeiz der deutschen Truppen sei, sich seiner Höchstwerten Person zu bemächtigen? Die Presse greift den Lügenball mit schein barer Genugtuung auf. Das „Journal des Dsbats" verkündet, die Maßregel der Regie rung sei am besten zu verstehen, wenn man an den Einzug Napoleons I. in Moskau denke! Wie diesem dort die Falle gestellt wurde, so würden die törichten Deutschen in Paris die Falle und ihren Untergang finden. Auf derselben Höhe be wegt sich der „Temps", wenn er, nm seinen Wegzug zu begründen, von einem „Provisorium" spricht, das ihm zweckmäßig erscheine, weil er um keinen Preis in die Lage kommen wolle, gleich den belgischen Blättern in — deutscher Sprache zu ersclzeinen, und sei es auch nur für einen Tag. Und der „Matin" — er schildert die Hungersnot in Berlin und die offenbar wer. dcnde Feindschaft der Bayern gegen die Preußen! Das alles wird in Deutschland mit Heiter keit vernommen werden. Es sind humoristische Beiträge zur Geschichte einer ernsten Zeit. Et- was anders muten die Geständnisse eines frühe- rcn Ministers an, des Herrn Pichon, dessen Berdienste um die auswärtige Politik durch einen von ihm selbst verfaßten Aufsatz im „Petit Jour nal" der vergeßlichen Welt ins Gedächtnis zu- rückgcrusen werden. Pichon würde cs für sehr vorteilhaft halten, wenn Japan den bedräng ten Verbündeten zu Hilfe käme, und zwar nicht auf dem langweiligen Wege über Asien, son dern durch Pie Landung eines Heeres an der französischen Küste. Pichon schreibt: „Diese Idee war den diplomatischen Verein barungen von 1907 sPichon war damals Minister des Aeußern) nicht «an, fremd. Es würde ge nügen, daß eine Verständigung zwischen den Kabinetten von London, Petersburg und Paris er folge, um die Absendung mehrerer hundert tausend Japaner an unsere Küsten möglich zu machen. Aber das wird ohne Zweifel Zeit brauchen. Ze mehr die Ereignisse einander folgen, desto schwerer ist es, sich Illusionen über die Raschheit der kriegerischen Operationen zu machen. Die Engländer haben Truppen aus ihren Kolonien gerufen und ins besondere ihre Kontingente aus Indien. Welch« Unterstützung könnte uns die heldenmütige Armee von Japan bieten, welche so mutig, so diszipliniert, so mächtig, so gut ausgebildet ist! Man sollte diese Idee nicht als Schimäre behandeln." Also auch an diesen Fall, an die Heran- holung der wackeren Japaner, hat man in Paris schon gedacht, als noch Friedensreden über Frie densreden gehalten wurden. Wahrhaftig, Herr Pichon verdient Dank. Die Geschichtschreibung dieses Krieges wird ihn nicht ganz außer acht lassen. soo Elsaß - Lothringer fortgejchleppt. Aus Straßburg wird gemeldet: Laut „Straßburger Po st" hat im Mittel punkt des oberen Elsässer Talgebietes in Wittel heim bei Mülhausen eine französische Patrouille deuBürgermeister sowie zwei angesehene Bürger als Geiseln mitgenommen. Aus den anderen Orten langen ähnliche Berichte hier an. Das Rote Kreuz wurde nicht geachtet, männliche wie weibliche Mitglieder des Roten Kreu es wurden gefangen weggesührt. Prokla- mationen voller Schmähungen gegen Deutschland wären angeschlagen worden. Wie feststeht, Haden die Franzosen 800 Leute aus-Elsaß-Lothringen gefangen weggeführt. In allen Orten, die von den Franzosen besetzt waren, hört man» daß die Franzosen m Elsaß- Lothringen in 2 Tagen mehr germanisiert haben, als Deutschland in 40 Jahren. Vie Vum-Vum-Geschoße. G Berlin, 7. September. lEig. Drahtm.) Im Reichstag erschien heute ein Eeneralstabsosfizier, der den anwesenden Pressevertretern Dum- Dum - Eejchosse zeigte, die man bei Gefangenen gefunden hatte. Neben Einzelpatronen wurden auch Patronenpakete vorgezeigt, woraus man schließen kann, daß die Patronen fabrikmäßig hergestellt wer den. Eine neue Arr gemeiner Patronen lag vor in Patronen mit Kupfecspitzen, die, schräg abjchneidend, eine Verwundung herbeiführen müssen, die nicht nur einen kleinen Durchschlag verursachen. Eine weitere amtliche Meldung besagt: Beim Kricgsministerium ist folgende Mitteilung des Armee oberkommandos der 5. Armee eingegangen: Der Leutnant der Reserve Bader, Führer einer Feldfern sprechabteilung, vom Detachement Kämpffer hat hierher gemeldet, daß er bei der Einrich tung einer Feldtelegraphenstation in Longwy eine große Menge angebohrter Infanterie geschosse, die in Kisten verpackt waren, vor gefunden hat. Ein Stück ist beigefügt. Das Geschoß der beigefügten Patrone zeigt an der Spitze eine tiefe, von einer Maschine hergestellte Einbuchtung; es ist ein sogenanntes Dum-Dum- Eeschoß. Vie Enttäuschung -er Engländer. Aus Rom wird gemeldet: Der Londoner Korre spondent des „Giornale d'Jtalia" stellt die bittere Enttäuschungdesenglischen Publikums fest, das vergebens auf die große See schlacht mit der Vernichtung der deutschen Flotte warte. Ein deutsches Torpedogeschwader habe sogar die englische Blockade durchbrochen und sei an der Ostküste Englands erschienen. Englands Zurcht vor Zeppelin. Rotterdam, 7. September. Lte „Times" melde», daß die englische Marine auch damit be auftragt worden ist, Angriffe gegen London aus der vnft abzuwehren. Hydroplane patrouillieren regelmäßig die Lfttüfte Englands entlang, um aus deutsche Luftschiffe und Flugzeuge zn lauern. Rach iS arbeiten Scheinwerfer. Auf den AegternngSgebäuden nsw. sind Kanonen ausgestellt worden und es »erden Flugzeuge be- rettgehalte«. Vie Engläa-er schnappen über. Rotterdam, 7. September Der Ton der eng lischen Presse wird immer heftiger. Englands amtlicher, lorbeergekrönter Dichter Robert Bridges schreibt in der „Times", daß „dieier Krieg ein Krieg zwischen Christus und dem Teufel ist". Ein Engländer fordert da» Volk auf, zu bedenken, daß sein Krieg ein heiliger Krieg ist. Rudyard Kipling dichtet in der „Times": „Erhebe dich und mache dich auf zum Krieg, der Hunne ist an der Pfort e." Der Selbstbetrug der belgischen Presse. In einem holländischen Blatte, dem „Limburger Koerier", lesen wir folgende Kritik der belgischen Presse: Die meiste Schuld an der beklagenswerten Täu schung, worin sich das belgische Volk über seine wirk liche Lage befinoet, trägt die belgiiche Presse Wir haben zuerst gedacht, daß auch diese irregejührt worden sei durch die Berichte des belgischen Haupt quartiers, die eben ganz und gar nicht den wirtlichen Zustand widerspiegelten. Aber jetzt zeigt sich, daß die Preise vorsätzlich die Fehl schläge verschwiegen hat. So gibt das „Handelsblad van Antwerpen" erst am 30. August den Fall der L n t t i ch e r F o r t s zu, obwohl ihm, wre es selbst mitteilt, diese Tatsache schon seit dem 17. August — also 14 Tage früher! — bekannt war. Es schreibt: „Da jetzt die meisten Blät er die Nachricht vom Fall der Lütticher Forts betanntgeben, haben wir nicht gezögert, auch unser seits die obigen Berichte — die seit jo vielen Tagen in unserem Besitz sind- nunmehr zu veröffentlichen." — Heißt das Aufklärung des Volkes in einer verhängnisvollen Zeit, wo es An spruch hatte, die Wahrheit, auch die Harle Wahrheit zu vernehmen? V.'e Einnahme von Eharleroi. Nach dem „Echo d'O lende" bezeichnet ein Augen zeuge der Besetzung von Tharleroi alle Meldungen über eine mehrmalige Rückeroberung von Charleroi als völlig aus der Luft gegriffen Die Deutschen besetzten sofort die Stadt. Vie -rutsche Verwaltung in Selgien. * Köln, 7. September. lE i g. D r a h t b e r ich t.) Aus Brüssel wird gemeldet: Die deutsche Zivil verwaltung ist dezentralisiert worden. Justizrat Tr. Trimborn übernimmt den Bezirk Berviers. Die d e u t s ch e Z e i t u n g ist am Sonnabend z u m vierten Male erschienen. In der Bevölterung sprudelt der Lügenbronn weiter. In den Straßen ist Ruhe. Die Zugsverbindungcn nach Deutschland sollen verbessert werden. Wie es in Löwen ausgeht. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Wir hatten Gelegenheit, den Direktor der Deut schen Bank, Dr. H e l f f e r i ch, zu sprechen, der soeben aus Belgien zurückgekehrt ist. Dr. Helfferich war u. a. auch in Löwen. Er erzählt, daß von einer voll st ändig en Zerstörung der Stadt nicht die Rede sein könne. Zerschossen und nieder gebrannt sind nur die östlichen Quartiere, in denen nach der friedlichen Uebergabe der Stadt unsere Truppen in heimtückischer Weise systematisch und an haltend beschossen worden sind, vor allem die Straßen züge, die vom Bahnhof uno aus der Richtung von Tirlemont nach dem Stadtinncrn führen. Eine grau same Fügung des Schicksals will, daß die Straße von Tirlemont nach dem Stadtzentrum den Namen „Rue des joyeuses entröes" führt, wie noch auf blau- und weiß-emaillierten Straßenschildern zu le,en ist. Alle Häuser und Wände sind in diesen Straßen mit Kugclspurcn dicht übersät, ein Beweis, wie jedes einzelne Straßenviertel ge stürmt werden mußte. Dagegen ist die ganze süd liche Hälfte der Stadt und auch ein Teil des Westens l so gut wie unversehrt geblieben. Zahlreiche Häuser I tragen hier die Inschrift wie: „Hier wohnen gute Leute, bitte schonen." Das Rathaus, die Perle Löwens, ist völlig erhalten; es ist durch unsere Truppen gerettet worden. Offiziere, die an den Straßenkämpsen in Löwen beteiligt waren, er zählen, daß unsere Leute die Dampf spritzen heroorholten, um den Brand der dem Rat haus benachbarten Häuser zu löschen, und so dieses architektonische Kleinod vor dem Untergang zu be wahren. Sie führten bas Rettungswerk durch, ob wohl sie bei der Löscharbeit fortgesetzt von den Löwe- ner Bürgern beschoßen wurden. Leider gelang es nicht, die wertvolle Universitätsbiblio thek zu retten. Von der Kathedrale ist der Turm eingestürzt, das Schiff ist erhalten. Ueber -ie eintägige russische Herrschaft in Menstein berichtet die „Allensteiner Zeitung": Die Russen verlangten ungeheure Mengen von Lebensmitteln, und zwar 120 000 Kilogramm Brot, 6000 Kilogramm Zucker, 5000 Kilogramm Salz, ltOOO Kilogramm Tee, 15 000 Kilogramm Grütze und Reis und 160 Kilogramm Pfeffer. Diese ungeheuren Mengen sollten bis Freitag früh 8 Uhr geliefert werden. Unter der Drohung, sonst zu requirieren, forderten die Russen, alles pünktlich zu liefern. Da viele Geschäftsleute ihre Läden geschlossen hatten und geflüchtet waren, mußte die Stadtverwal tung die Läden gewaltsam öffnen laßen, um die verlangten Vorräte liefern zu können. In der Nacht zum Freitag ist in allen Bäckereien mit Schnellbetrieb gebacken worden. Es wurden an die Russen geliefert: 25 096 Kilogramm Brot, 3676 Kilo gramm Zucker, 3110 Kilogramm Salz, 110 Kilo gramm Tee, 4210 Kilogramm Reis und Grütze, 450 Kilogramm Erbsen, kein Pfeffer. Diese große Liefe rung sollte von den Rußen bar bezahlt werden, doch unterblieb die Bezahlung infolge des s ch n e l l e n R ü ck z u g s. Es wurde jedoch von den Truppen eine russis he Kriegskasse cingebracht, deren Inhalt sich auf 180 000 Ru^-l beziffern soll. Russische Siegesfeier. Nach holländischen Blättermeldungen sandte Groß für st Nikolaus an den Zaren folgen des Telegramm: Mit außergewöhnlicher Freude und mit Dank sagung an Gott melde ich Euer Majestät, daß das siegreiche Heer des Generals Rußki heute morgen um 11 Uhr Lemberg genommen hat, wäh rend das Heer unter dem General Brussilow den Ort Halisch nahm. Als Belohnung für die vor hergegangenen Gerechte bitte ich für General Rußti um das Georgskreuz 4. Klasse und für die Ein nahme von Lemberg um denielben Orden 3. Klaße. Für den General Brussilow bitte ich um da» Georgskreuz 4 Klaße. Wenn sich nur nicht das Blättchen gewendet hat, bis die Orden eiittreffen. ,Unbezahlbare" Requirierungsscheine. Von zuverlässiger Seite wird der „Voß. Ztz." mitgeteilt, daß die vcn den russischen Militär behörden in den Oslseeprooinzen ausgefüllten Requirierungsscheine den Vermerk tragen: „Zahlbar aus der von Deutschland zu entrichtenden Kriegsentschädigung", d. h. also, sie sind unbezahlbar, und Ruß land verübt an seinen eigenen baltischen Unter tanen Raub. Neue französische Kredite. Aus Genf wird gemeldet: Bei verschiedenen französischen Ministerien, so dem des Inneren, des Krieges und der öffentlichen Arbeiten, wurden neue außerordentliche Kredite bewilligt. Ihre Eesamthöhe beträgt 922 259750 Franken. Sil-ung einer italienischen Legion in Frankreich l Berlin, 7. September. (Eigene Drahtmeldung.j Aus Grenoble wird gemeldet, datz der Kriegsnnnister Mitterand die Bildung einer italie nischen Legion in Frankreich erlaubt habe. Der Standort des italienischen Korps soll nach Ver sailles gelegt werden, wo man die Legion zu bilden beabsichtigt. Der Prini Napoleonhat sich nach Rußland gewandt, um dort Dienstzu nehmen. Vas letzte Aufgebot. Paris, 7. Scptcmbcr. Gestern ist ein amtliches Tekrct vciöffcntiicht worden, das bestimmt, Satz Pie Jahrcsklasse lt»L4 ausaebildet, nach Verlauf von einigen Monaten mobilisiert rind sofort durch die Iahrestlasse lvl 5 ersetzt wird pte ihrerseits in der Weise ausgebildet wird, datz sie sobald wie irgend möglich ohne Verzug ins Feld rücken kann. keine allgemeine Mobilmachung in Italien. Rom, 7. September. Nach dem „Corriere d'Jta lia" hat Ministerpräsident Salandra erklärt, die jetzt vorhandenen Truppen genügten zur Gewähr leistung der Neutralität. Eine allgemein« Mobilmachung werde nicht erfolgen. Abreise deutscher diplomatischer Vertreter aus Japan. Berlin, 7. September. (Amtlich.) Die Mitglieder unserer Botschaft in Tokio und unsere Kon sulate in Japan sind am 31. August auf dem amerikanischen Dampfer „Minnesota" nach den Vereinigten Staaten abgereist. deutsche Treue. Aus Schanghai wird gemeldet, daß «ll« »«Hr» pflichtigen Dentsche« aus den deutschen Nieder.