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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.08.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140820026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914082002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914082002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-20
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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Regie- an; er chörden König in offi- n Tode V zum sselben Papst Schluß uf das merhin seiner ch auf ls hin- ! gläu- Zeteili- . still- gte er l seine mngen cechnet zelung >esens, ins X., ie an hätte. Wür- eines als mtlich influß l ihm »t gut Ssischc Und Eine enner auren ltung : Po- rank- eincn rank- und doch I der dam- Das >esen, :ider- st ie- Der eichs frei über chzu- )eut- ?bels bloß, schen Der auf-- ollte Kei- izis- urch derc den alen iltig ifel, lstes iürs ehr. der die W7 r». 24 >enr ii en ute ien hin nal ni- en, lte em m- en vo lg- re ich >ie ie- ite ite m ch rd a- c, !N in k- - e- l- n i- S r r 4 d r 3 c » s s Donnerstag, 20. Kugult lSl4. Lrtpztger Tageblatt.Nr. 422. NVenü»NvS-ade. Settr 3. j«. Der ungeschickte villardspieler und die Hast» pflicht de» Gastwirte». Der Friseur P. in Solln- gen saß am 9. September 1911 in der Wirtschaft de» beklagten Wirte» K. in Solingen und spielte mit mehreren Bekannten Skat. Der Stuhl, auf dem der Kläger, dem Billard den Rücken zuwendend, saß, stand nur 1,20 Meter vom Billard entfernt. Rach einiger Zeit begannen mehrere junge Leute Billard zu spielen. Der Kläger erhielt dabei mit dem Bil lardstock «inen heftigen Stoß an den Hinterkopf. Da er durch di« Folgen der Verletzung in seiner Erwerbs fähigkeit verschlechtert worden ist, hat er gegen den Beklagten Schadenserjatzansprüche erhoben, die vom Landgericht Elberfeld und vom Oberlandes- gericht Düsseldorf zu zwei Dritteln als berechtigt an erkannt worden sind. Auf die Revision des Klägers hak das Reichsgericht seine An sprüche in vollem Umfange für gerechtfertigt erklärt und die Revision des Beklagten zurückgewie- s«n. Aus den Entscheidungsgründen inter essieren folgende Ausführungen: Zm vorliegenden Falle haben sowohl die fehlerhaft« Einrichtung des Raumes, d. h. die gefährliche Stellung des Tisches in ungenügender, am Unsalltage noch verringerter Ent fernung vom Billard ats auch die unvorsichtige Hand lung des billarospielenden Gastes zur Verursachung der Verletzung des Klägers mitgewirkt. Für beides ist der beklagte Wirt verantwortlich. Er handelte gegen die im Verkehr erforderliche Sorgfalt, als er, ohne der Möglichkeit eines Beginns des Billardjpiels vorzubeugen, den Tisch dem Billard auf 1,20 Meter naherückte. Er verletzte aber auch diese Sorgfalts pflicht, als er es geschehen lieg, daß der Fremde das Billardjpiel begann, während der Klüger ungewarnt im Bereiche des Billardstockes saß. Der Beklagte hält die Wirlichast seines Erwerbes wegen, zur Steige rung der Erwerbsmöglrchkeit hatte er den Tisch näher an das Billard gerückt, um mehr Plätze zu jclzaffen. Er mußte sich überlegen, ob diese seines Vorteils wegen getroffene Aenderung mit seiner Pflicht ver einbar war, für die Sicherheit der Besucher zu sorgen. Der East darf davon ausgehen: der Stuhl, oen der Wirt zur Benutzung an einen bestimmten Platz gestellt hat, werde von ihm, dem Gaste, ein genommen werden können, ohne daß dort unver mutete Einwirkungen von anderen zu befürchten wären. Der Beklagte hatte die Stühle um den Tisch stellen lassen, er hatte auch den Stuhl an den Tisch gestellt, dessen Rückseite dem Billard zugekehrt war. Auch diesen Stuhl stellte er den Besuchern zur Ver fügung, auch auf ihn bezog sich seine Gewährspflicht für Verkehrssicherheit. Zur Erfüllung dieser Pflicht mußte er das dem Kläger gefahrbringende Billard spiel verhüten oder, wenn er seines Gewinnes wegen oas Spiel zulassen wollt«, Vorkehrungen zur Abwehr der Gefahr treffen, den Kläger und die Bil lardspieler warnen, dem Kläger einen ganz anderen Platz anweisen oder anderweit die Gefahr abwenden. Den Kläger trifft kein Verschulden. Er durfte unbesorgt an dem Tische und auf dem Stuhle Platz nehmen. Als er sich niederließ, hatte das Bil- lardspiel noch nicht begonnen, eine begründete Aus sicht, daß es bald beginnen würde, ist nicht festgestellt und brauchte dem Kläger nicht erkennbar zu sein. Ob er die Deutlichkeit mehr oder weniger genau kannte, ist gleichgültig. Der Beklagte, der durch Zulassung des Billardspiels die Gefahr erst schuf, mußte ihn warnen, und darauf konnte der Kläger sich verlassen. Das Verlangen des Landgerichts, daß er von Zeit zu Zeit sich hätte umsehen müssen, ob etwa mit dem Billardspiel begonnen werde, lehnt das Berufungs gericht mit Recht ab. (Aktenzeichen HI 136/14.) über sich ergehen, die bischöfliche Kommissionen rn den einzelnen Diözesen mit der Ueberwachung modernistischer Regungen beauftragte. Doch so bezeichnend diese Maßregeln für die Geistes richtung des Papstes waren — und es ist sicher, daß er in diesen Glaubenssachen nicht bloß sei- nen Beratern folgte, sondern aus eigenem Den ken und Fühlen handelte —, so waren sie doch noch als kirchliche Angelegenheiten zu betrachten, wo mit sich abzufinden der katholischen Kirche über lassen werden konnte. Anders die Borro mäus e n z h k l i k a, anders das Motu proprio vom Hayre 1V11 mit seinem Eingriff in die staatliche Gerichtsbarkeit, anders der Anti- modernisteneid und erst recht anders die Einmischung des Papstes in den Streit der deut schen christlichen Gewerkschaften. Die Bvrro- mäusenzyclita mit der abermaligen Verdam mung der Reformation, mit den niedrigen Be schimpfungen ihrer geistigen Führer und der protestantischen Fürsten und Volker mußte die ganze gebildete Welt gegen em Papsttum auf- bringen, das in seinem Machtdünlel jedes Urteil über den wahren Zustand der Welt und die bewegenden Kräfte verloren zu haben schien. Eine noch unmittelbarere Herausforderung des Staatsgedankcns lag in dem Versuch, strafbare Geistliche der weltlichen Gerichtsbarkeit zu ent ziehen. Und dieses an alle Katholiken gerich tete Verbot, Kleriker ohne Genehmigung der kirchlichen Behörden vor Gericht zu ziehe», war begleitet von der Androhung sofortiger Exkom munikation! Eine Ungeheuerlichkeit, und doch welch schwache Abwehr von seiteu des Staates! Wie schwach auch die Verwahrung gegen den von Geistlichen, Professoren und Lehrern ver langten Antimodcrnisleneio, der doch nichts ari deres war und ist als eine GewissenStnebelung nach mittelalterlichem Vorbild. Aus die Vor stellungen der preußischen Regierung, die all diesen Herausforderungen gegenüber eine Lang mut sondergleichen gezeigt hatte, schränkte Papst Pius seine Forderung dahin ein, daß der Auti- modernisteneid „freiwillig" zu leisten sei. Wie aber finden sich die Staaten ab mit den Lehrern an ihren Anstalten, die sich „freiwillig" dem Gebot unterwerfen? Roch heute sind die Regierungen aus dieser Verlegenheit nicht her aus, auch in Sachsen nicht. Und ebensowenig wie diese Auseinandersetzungen zwischen Papst regiment und Staat zu einem klaren Ende kamen, so wenig ist die Tragweite des bei dem Gewerkschaftsstreit aufgestellten Machtanspruches des Papstes, wonach auch jede soziale Tätig keit als zum religiösen Gebiete gehörig sei ner Aufsicht unterliegen soll, bis jetzt verfolgt worden. Man hatte zunächst andere Sorgen; auch mag allenthalben das Gefühl entstanden sein, als sei die päpstliche Politik, jo heftig und angriffslustig sie sich auch gebärde, keine Ge fahr mehr, als sei sie hinzuncymen als Willens äußerung, die ihren Antrieb nicht aus tatsäch lich vorhandener, sondern aus der Erinnerung an eine gewesene Machtfülle empfange. Der deutsche Katholizismus, soweit er einer freieren Richtung innerlich zugetan ist, hat unter dein Regiment Pius' X. ge,euszt. Mil Bangen sah man, wie der harte Glaubeuseifer des Papstes auf die ganze gebildete Welt wirkte, ohne daß auf der anderen Seite der Abfall- bewegung, wie sie namentlich in Oesterreich um sich griff, Einhalt getan worden wäre. Aber um so lauter und begeisterter wurde Pius X. von der auch in Deutschland recht zahlreichen Anhängerschaft gefeiert, die nicht nur alles Heil von der unbedingtesten Strenggläubigkeit er- wartet, sondern auch in einer streitbaren Papst politik das richtige Mittel sicht, den Staat m Schach zu halten und der katholischen Kirche die weltliche Machtstellung zu erringen, die ihr im Laufe der Weltgeschichte verloren ging. Welche Hoffnungen werden sich erfüllen? Die Hoffnungen derer, die den Katholizismus erhalten wollen, wie er ist, ohne jedes Zugeständnis an die Re gungen einer freieren Auffassung, oder die Hoff nung derer, die an eine Entwicklung auch auf religiösem Gebiete glauben. Papst Pius X. ist geschieden — der Kampf der Geister geht weiter. Papst Pius X. ist geschieden als Freund des Dreibundes; er hat sich bemüht, den furcht baren Weltkrieg zu verhindern. Das sei ihm, über alles Trennende hinweg, in dieser ernsten Stunde noch besonders gedankt. Etngefan-t. Gür den Inhalt der Einsenduuaeu unier dieser Rubrik übernimmt : ie Redaktion außer der prestgeschlichen keine Verantwortung.) Fort mit den französischen Film»! Wie beklagenswert es ist, daß wir Deutschen in bezug auf Lichtdilder-Films vom Auslande und beionders von Frankreich abhängig sind, zeigt sich jetzt Tag für Tag. Man muß ja nun freilich aner kennen, daß die Besitzer der deutschen Lichtbildbühnen sich bestreben, alles Französische, das unier deutsches Gefühl verletzen muß, auszuschatten; aber immer werden in dieser Beziehung Mißgriffe keineswegs vermieden. E,n krasses Beispiel hieriür erlebte ich am Sonntag abend rn einem großen Lichtspielhause. Gespielt wurde ein phantastischer und reichlich sen timentaler Fliegerfilm. Ecn Flugzeugerfinder hat einen neuen Doppeldecker konstruiert, mrt dem er einen Rekord im Hochflug erzielt. Der Platz des Aufstiegs ist das Flugfeld bei Paris, das man sofort wredererkennr. Verabschiedet und nach der glücklichen Landung begrüßt wird der Flieger von zwei höheren Offizieren, die sich schon durch die Uniform, unverkennbar aber durch die goldgestickten Mützen als französisch« Stabsoffiziere zu erkennen geben. Run wird weiter vorgeführt, daß diesem Fliegerinaenieur eine ungeheuer große Summe für I ferne Maschine geboten wird. Seine Antwort soll I er postlagernd an eine verschleiert« Adreße in der I Grenzstation an der Nordbayn senden. Natürlich ist ! der Ingenieur patriotisch genug, auf den au» dem ' " I Auslande kommenden Antrag nicht eunugehen; aber rr. Wegen Unternehmen» der Verleitung zum ein anderer, der die Pläne der neuen Maschine Meineide hat das Landgericht Mülhausen i. Els. smallig in die Hände bekommt, würde es getan am 8. April d. I. den Reisenden Alois Cla er zu Haben, wenn diese ,hm nicht durch eine aben- einem Jahre Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte teuerUche Jagd wleder abgenommen w saß seit dem 18. Mai v. I. wegen Spionage- I c.n > tzfilm ' . r» ir " tI der allerfchlrmmsten Art zu tun, durch den dem sran- m Mischen Volke die Meinung beigebracht wird, die * d?"! Gipser Emil B. ein Artillerie- I französischen Flieger ständen in der Welt an erster geschoß in einem Sack versteckt von Mülhausen nach Stelle, und die bösen Deutschen, die selbst nichts Belfort gebracht hatte. Wahrend der Untersuchung-- leisteten, versuchten durch große Geldangebote fran- haft nun hatte er am 24. September o. I. aus seiner I zösische Erfindungen anzukaufen. Da der Ankaufver- Zelle heraus zwei an seine Frau adressierte Zettel I such infolge des Patriotismus des Franzosen miß- geworfen, die jedoch nicht, wie er beabsichtigt hatte, I lingt, werden wir Deutschen in den Augen des fran- llber die Mauer gefallen waren. Die Zettel, die I zösifchen Publikums lächerlich gemacht, während daher im Gefängnishofe gefunden wurden, enthielten vie Grande Nation wieder einmal triumphiert, eine Mitteilung an die Ehefrau, nach der diese zu Der französische Hetzfilm ist für harmlose deutsche Zu- einem gewissen M. hingchen und diesem sagen sollte, ! sthauer dadurch em wenig schmackhatter gemacht, daß er, M., solle, wenn er al» Zeuge vernommen werd«, I Personen deutsche ^gelegt aussagen, in dem Sack sei Schwefel gewesen. Nach- I Osfittere der Ai^ettaa^en^aeko^nm-n ^wa^b^te^-r un^> viele andere ^mzelheiten sind geblieben und k gekommen war. hatte er I verraten den eigentlichen Zweck de» Ganzen Man stlbst sich wegen Unternehmen- der Verleitung zum muß sagen, dieser französische Hetzfilm ist in jetziger Meineide zu verantworten, da er e, versucht hatte, Z«ft in Deutschland für eine Aufführung durchaus M. zu bestimmen, als Zeug« eine falsche Aussage I ungeeignet und verdiente, glatt verboten zu werden, zu machen. Da» Gericht hat den Angeklagten auch I Wir sind gewiß, daß es nur diese» Hinweises bedarf, dieses ihm zur Last gelegten Verbrechens für schuldig l damit er nicht wieder vorgeführt wird. befunden. Legen da» Urteil hatte der Angeklagt« I VKI. Revision eingelegt, in der er geltend machte, es sei zu Unrecht angenommen worden, daß eine ver- I suchte Verleitung vorlag. Eine Verleitung oder auch l L"LNb."L'°" warum M°W s«°,scher «ri-g-st-l-IMg.- nicht in Verbindung gekommen sei. Nach dem An- I VMköck. M°M, d-, ««».-- Scho», gertcht indessen die Revision al» unbegründet, da es I spiel,r. der sich bekanntlich al» Krieasfreiwtlltaer bei dem Versuchs einen anderen zu einem Meineide gestellt hat. hat italienischen Blättern folgende» De- zu verleiten, nicht darauf ankomme, ob der Täter I kenntnt» zugehen lassen: mittelbar oder unmittelbar mit der Person, die er I „Mein Entschluß, ins deutsche Heer einzutreten, zu einem Meineide -u verleiten beabsichtigt hat, in I ist keine»weg» nur «in« Geste der Dankbarkeit gegen- Verbindung getreten sei. (1 v S1L/14.) 1 über einer gastfreundlichen Natton, in deren Mitte ich als Ausländer eine gewiß seltene Laufbahn zurücklegen durste. Vielleicht hatte mtcb mein Talent m Frankreich, Rußland oder England ebenso er folgreich ourcygesetzt, und doch hätte ich die Sach« dieser Nationen nie zu der meinigen gemacht. Nicht Gastfreundschaft, sondern da, ungeheure Bild moralischer und menschlicher Kraft, das sich in diesen Tagen vor mir entrollt, hat mich bewogen. Trotz der wewalt dieser allgemeinen Erhebung gegen drei mächtige Verbündete, kein fanatischer Thau- vinismus, trotz ungeheurer Siegeszuversicht — kein blinder Rausch, trotz Inanspruchnahme aller natio nalen Kräfte — menschlichste Schonung de» einzelnen wie der Gesamtheit. In den amtlichen Bekannt machungen nichts wie die reine Tatsache. Hier nur ein Satz: Lüttich ist gefallen. Dort aus der gegnerischen Seite: pruntyaste Siegesnachrichten noch nach dem Fall. Hier ein Volk, daß sich ledem Wcnk der Führenden mit dem würdigen Gehorsam des politisch Reifen unterwirft. Dort Auflehnung. Desorganisation und die entfesselten Banden der Franktireurs. Wer dieses ernste Volk mitten im Kriegslurm bei seiner werktätigen Ruhe einmal gesehen hat, der weiß, daß es moralisch den Sieg schon heute errungen hat. Ist es denkbar, daß sich von dem Siege der Moral der Sieg der Waffen trennt! Wo ruhiger Fleiß für den letzten Knopf auf der Montur ecnes Infanteristen sorgt und zugleich unbekümmert, tollkühn abenteuerliche Schiffe nach der Themjemündung, nach den ^hetlano- inseln, nach Algier entsendet —. Muß nicht diese Zusammenarbeit von Burgerlichkeit und Genie dre höchsten Leistungen heroorbrlngen! Der be- shrankte Despotismus des Zarentums hat sich nach innen und aussen als ban.erott erwiesen. Die große, aber überreife Kul.urnation der Fran- -osen ist dem Verfall geweiht. Das friedliche Volk dec Briten wird gegen »eine» Willen von einer wankenden Reglern ig zum Kriege geführt. Deutschlands Anfgaoe in es nunmehr, die Ideen dec Menschlichkeit uno oer Orcmung zugleich auch kür alle übrigen Völker zu verfechten. Hätte ich Worte, unserer edlen italienischen Ration, die sichstets auf die Seite der Menschlich keit gestellthat. das, was ich hier ge sehen habe, mit der gleichen Glut zu ichildern, milderes mich überwältigt Ich bin überzeugt, kein italienisches Herz würde zöiern, sich gleich mir ohne Besinnen der großen Partei des Rechts uno der Ideale anzuschließen." Diese ehrliche rückhalilose Aeutzerung wird hoffent lich in Italien gehört werden. Wir werden dem Künstler dies offene Sichdekennen zu unserer guten Cache jedenfalls nicht vergessen! LetzteUachrichten Vas japanische Ultimatum. (Eigener Drahtöer.cht unserer Berliner Redaktion.) O Berlin, 20. August. Das japanische Ultimatum ist befristet und läuft bis zum 23. August. Der japanische Geschäftsträger indessen wird, wie wir hören, den Ablauf der Frist nicht abwarten und schon heute abend Berlin verlassen. Ob der Wortlaut, der nebenbei reichlich dreiste Wortlaut des Ultima tums, veröffentlicht werden wird, war nicht fcst- zustellen, ebenso nicht, ob und wann eine Antwort von uns gegeben und veröffentlicht werden wird. Schließlich wäre keine Antwort auch eine Anlwort. Auf keinen Fall aber wird, wie man uns versichert, das Ultimatum angenommen werden. Das ist übrigens in Deutschland auch kaum anders angenom men worden und wird auch schon durch die Anlwort des Gouverneurs von Kiautschou bekräftigt. Neue Generale und Generalleutnants. Berlin, 20. August. Zu Generalen der Infanterie sind befördert worden die Generalleutnants: von Quast, Kommandierender General des 9. Armee korps, v. Eberhardt, Gouverneur von Straß burg (Elsaß), v. Oertzen, bisher General L la suite und Generalinspckteur des Militär-Er ziehungs- und Bildungswesens, Stellvertreter des Präsidenten des Reichsmilitärgerichts, Tuet ff v. Tschepe und Weidenbach, Kommandieren der General des 8. Armeekorps, v. 2 teuben, Di rektor der Kriegsakademie, v. Francois. Kom mandierender General des 1. Armeekorps. — Der Herzog von Sachsen-Altenburg ist zum General der Kavallerie. Generalleutnant von der Marwitz zum Generalinspekteur der Kavallerie be fördert worden. Den Charakter als General der In fanterie erhielt Generalleutnant Freiherr v. Süß- ktnd, Inspekteur der Landwehrinspcktion in Berlin. Zu Generalleutnants befördert sind die General majore: v. Unger, Kommandeur der 20. Kaval lerie-Brigade, v. Morgen, Kommandeur der 81. Infanterie-Brigade, Fleck, Kommandeur der 27. Infanterie-Brigade, v. Storch, Führer der Earde- Kavalleriediviston, Freiherr o. Seebach, Vor sitzender der Obermilitärprüfungskommission. — Den Charakter als Generalleutnant erhielten die Ge- I neralmajore v. Mublenfels, Inspekteur der I Landwehrinspektion Erfurt, und v. Lochow, Kom mandant von Diedenhofen. Kämpfe an -er Save. Wie«, 2V. August. Die „Reichspost- meldet au» Semlin: Am Die«»tag nachmittag 3 Uhr ver breitete sich di« Nachricht, daß österreichische Truppe« bei Progar, 23 Kilometer westlich von Semli«, die Save überschritte« hätten und auf serbisches Gebiet eingedrungen feien. Um 3 Uhr nachmittag» wurde in Semlin bekannt, daß die österreichischen Truppen die serbische Stadt Obrenovatsch ein genommen haben. Gestern nacht wollte eia« ser bische Komitatschibande bei der Insel Siganlija unterhalb Semlin bei dem Dorfe Beza- nija auf das ungarische Ufer gelangen, wnrde jedoch von unseren Truppen znriickgewiesen und erlitt schwere Verluste. Oesterreichische Tapserkeitömlözeichnungen. Serajewo, 20. August. Der Landeschef und Ar- meckommandant P o t i o r e k hat auf Grund der ihm vom Kaiser übertragenen Befugnis Tapferkeits medaillen an verschiedene Angehörige der Gen darmerie, der Finanzwache und des bosnischen Cchutzkorps verliehen, welche sich bei der Zurück weisung von Bandenangriffen gegen die Finanz- wachkaserne in Klotjevac, bei der Ueberschrei- i»»g des Drinaflusses und der Zerstörung ser bischer Telcphonleitungen sowie durch Wegnahme von serbischen lleberichi^f'ingsn'itteln, ferner durch er folgreiches Vorgehen gegen eine vierfache Ueber- mackt der Montenegriner beim Sturm auf Debeli Brieg auszeichneten. Die Verwundung des Prinzen Georg von Serbien. Wien. 20. August. Tie „Südslawische Korrespon denz" meldet aus Semlin: Prinz Georg von Ser bien. der fast täglich die Befestigungen von Bel grad im Automobil inspizierte, ist durch einen Schuß am Kopf verletzt worden. Beförderung des Baron o. Giesl. Wien, 20. August. Wie die „Wiener Zeitung" meldet, hat der Kaiser den Feldmarschalleutnant Baron Wladimir v. Gtesl, Vertreter des Mini steriums des Äußern beim Armeeoberkommando, zum General der Kavallerie ernannt. Empfang der türkischen Vertreter in Sofia. Sofia, 20. August. Der türkisch« Minister des Znnern Talaat Bei und der Präsident der tiir- nschen Kammer Halil Bei sind vom König in Audienz empfangen worden. Wetterbericht der König!. Sächs. Landeswetterwarle zu Dresden. Voraussage für Freitag, den 21. August. Keine wesentliche Witterungsändcrung. Wetternachrichten vom 1S./2V. August: Pöhl berg. Starker, lang anhaltender Tau, glänzender Sonnenunter- und -aufgang, Hunmelsfär- bung orange. Pilotaufstieg in Dresden. Erdboden: still, 500 Meter. Nordwest 2, 1000 Me ter: West 1, 1500 Meter: Nordwest 1, 2000 Meter: Nordno.dwest 2, 2500 Meter: Nordnordwest 1, 3000 Meter: Ostnordost 1, 3500 Meter: Nord 3, 4000 Me ter: Nordnordwest 5, 4500 Meter: Nord 5, 5000 Meter: Nordwest 7, 5400 Meter: Nordnordwest 5. IMus Mütlmvr, Xnteerl. uuck liöolgl. ttok-pl»ook»rt»k»brlk »nt riüxel iniü piLvivos. liMocinel nii «k mlei »stM '» Krüssel 1V10 mir a«m „Orkutt krix" I-elprix INI3 (kutoru. lr»nk»ob»u»»t»llllax) KSiiixl. 8iiei>8. 8t»st.Mei8 Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Leite». HauplschrifUnlrr: Lr. verüb. e»«lt«uk-er»er. BewnlivorUichc «chrüileiler: für Politik Lr. Aru» vctuther: ,'ür die Handels,eilung Wulther Schinvter: für Leipziger und «achsische Angelegenheiten Urnol» Iünke: für Kunst und Wissen, chast Lr. Srievrich Lebrecht: für Musik Suse» cKericht A. Haarkelv; sür die Reise», Bilder- und BerkehrSzeitung Ludwig Meyer. — Fiir den An,eigent«il -etur. v«lser. Verlag Leivtierr Tageblatt, Ocscllschast mir besä rZnkter Hastung. Druck: Fischer L Kürstcn. Sämtlich in Leipzig. Zuschriften sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an den Berka.,, die Redaktion oder die Geschäftsstelle deZ Leipziger Tageblattes, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, zu richten. Unverlangten Manuskripten ist stets da» Rück porto beivckiigrn. Für Aufbewahrung und Rückgabe wird keine Gewähr übernommen. üerckäflLLtelle l-eiprig, Si-immaiscste Ltr. 25. Lcke ttittvrtt. 1—3 :: f«rn5psLcfiv 2156. Alte, kletne. «uf Glfenbet«, Holz oder Metall gemalte Bilder, logenannte Miniaturen, auch in orm von Broschen. Ringen oder Schnupftabakdosen, werden stets gekauft und angemessen bezahlt i« der Expedition der „Allgemeinen Kettung", Iobanni-gasse 8, Leipzig. Vr«u«nien, w»l», Silber, Platin« usw. kauft Würschn. Markt 2,1. Et. ^Vckl Lsensttzerarvetten Otto Lchöniull Töpfermeister, Humboldturast» 7.i»»», Ber»tn»ve»iküun,ir« nicht mehr nötig! Ebenso billig jede- Quantum Briketts dir»« durch uns. skohlen-vrikeU-Eentrale Leipzig. Bapersche Straße, Telephon Nr. M4'L. ^oi 6. >V. v. lnb. Nid. l»o>l, Ing.u. s'st.-^nv-It S«rtlnL>V.,k»i'leckrIek»»1r.rLL. Lwee
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