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Morgen-Ausgabe. für Leipzig UV- Vorort« durch unser« Lr-aer V»AUAV^>k«I^k« unöSp«-tteureLmalt-g>>Oin»tzau»g«dracht: «»aatUchi.rsM., »ierleii-hrttch S.7S M. S»t Sr« Oesch-KageU», unfern ZtUalea unü Nu»gad«si«Ueu abgeholt: monatlich lM.,»iert»ljahrllch SM. Vurch unser« au«»ärttg«n Ztllalen in» hau, gebracht: «»»atllch 1^0 M., viertelt-hrlich «.so M. durch ü>« Post: tnnerhald Deutsch- Ian-» un- -er -eutschen Kolonien monatlich t.LS M., vtertelj-hriich «^» M., auaschlteßltch postdesteUgel-. prei» -er Einzelnummer tS Ps. 2n Leipzig, den Nachbarorten un- -en Orten mit eigenen Ztliolen wir» -i« flbea-auogad» noch am slbenü üc» erscheinen« in» Kau» gelieseN. m. 571. hcurdetsFeitung ^rrrtsbloü des Rates und des poliseürrntes der Etcck>t Leipzig Ne-aktion unL Oesch-sroüeU«: ?»hanai»gaste Nr.». » Zernsprech-stoschluK Nr. l«o»r, >4v» un- ,«»»«. 1SK. Jahrgang L—liir Mn,eigen au» Leipzig un-Umgebung-t« /LNAuIAkilpkuI^u» tspaltig»Petitzettersps.,al« NeNam«,eilet M. von au»a,-rt« ss ps.. Neklamen t.rs M., Klein» stn,eigen »lepetltretl« au» 20ps.b.wi«-«rbol.Nab.,s>az»ig«av»n S»b<ir»en im amtlicheagchl »lepetit- zeil, SS ps. G«schast,oazelg«n mit plabvorschrist im Preis» «rh-ht. Nabatt na» Laris. Seilagen: Srsamtaufi.SM.-«»Lausen- au»schl. postgebithe. sinzetgen-stanobm«: ?ohanni»gafse», bet sämtlichen Filialen-»«Leipzig« Logedlatte» unü allen Nnnoa<en«Lxpr-itionen -«» Zn» un» stu»lan-e». Da»L«ipztg«rLa,«blatt erscheint Werktag» Lmol, Sonn-u. Z«t»rtag»tmai. S«rltn»rN»-akiton:InürnZrltrnl7,Z«rniprrch-Knschlu-: Hansa Nr. «7. Olenslsg, üen 10. Nooembcr. 1S14. (!erge!iung5ma55segeln gegen feindliche Huslantl. Der türkische Äeg im Kaukasus. — Tinzua der Japaner und Engländer in Tsingtau. — Der russische Bericht über die Dorgänge im schwarzen -Heer. — Die Mobilmachung in Jerusalem. — Rückzug der Serben. — Der Zusammentritt des deutschen Reichstages. Italiens neue Regierung. Das Emgrelsen der Tiirle» und neuerdings die Spannung zwilchen Glnna und Rußland haben die Frage, wie die Hailnng Italiens zu be- iverten sei, etwas ans der Tageserärrernng ver^ drängt. Mail war ohnedies durch die tzanfrge Wiederholung der Tatsache, daß in Iialien die alten Feinde Oesterreichs wie die von Frank reich beeinflußten Gegner des Dreibundes aus den Bruch der Neutralität binarbettelen, etwas abgestuinpst. Man jagte sich: siegen diese Leute im Kampfe um die Bolksstnumnng und itberivni tigen sie die verantwortliche Negierung, so wi'd das die Lage verschlimmern und neue Wirrnisse Hervorrufen, aber — Italien selbst wird sich in ein Unglück von unabsehbaren Folgen stürzen. Wenn diese Gefahr mehr und mehr geschwunden ist, so lagen die Ursachen hauptsächlich in zwei Umständen: einmal in den Finanznöten, die einen Krieg als Wahnsinn erscheinen lassen, und dann in dem Gang der Dinge auf den Lchlacht- seldern. Tie Wahrheit tonnte durch die fran- zosenfreundliche Presse auf die Dauer doch nicht unterdrückt werden; inan mußte trotz allen LiegcSgeschreis einsehcn, daß Frankreichs Ge schick unter deut Zeichen eines Verhängnisses stand. Und mehr noch: das Ansehen der Welt macht England ging mit in die Brüche. Gerade die letzten Ereignisse, insbesondere die Nieder lage an der chilenischen Küste, müssen auch auf die Meinung Italiens stark cinwirken. Nun hat ein Regierungswechsel stattgesun. den. Er bedeutet vielleicht noch keine vollstän dige Klärung; aber der gute Wille, eine ver. nünftige Politik festzuhalten, scheint da zu sein. Unser 8-Mitarbeiter schreibt uns darüber:' „Wenn wir nach dem Empfang nrtcilen wol len, den Herrn Sal and ras neues Kabi nett auf der Seite der für Frankreich und für eine kriegerische Teilnahme Italiens gegen Oesterreich und Deutschland schwärmenden Lin ken und Nationalisten gefunden hat, so dürften wir wegen der ferneren Haltung Italiens be ruhigt sein. Gerade von dieser Seite wird Herr Salandra schon jetzt aufs heftigste angegriffen. Und mit ihm sein neuer ^Außenminister, Herr Sonnino, der schon in «einer früheren Tä tigkeit als RcgiernngSlciter seiner Ueber- zeügung von der Notwendigkeit des Zusammen haltens zwischen Italien und den beiden Zen tralmächten wiederholt deutlichen Ausdruck ge geben hatte. Herrn Sonnino erwächst nunmehr eine scharfe Gegnerschaft auch auf der Leite der Nationalisten, denen er in den letzten zehn Jah ren so nahe gestanden hat, daß man vielfach wähnte, er wäre der Inspirator der nationalisti schen und imperialistischen Bewegung. Die „Idea . Nazionale", die als das Organ dieser Bewe gung betrachtet werden darf, bekennt sich mit einem Male zu einer derart heftigen Feindschaft gegen Herrn Sonnino, daß sie schon heute seinen Rücktritt fordert, ohne «chznwarien, ob er viel leicht nicht doch noch Erinnerungen an seine nationalistische Vergangenheit aufbewahrt hat. In den ersten Dezembertagen wird sie Kammer z u s a m m e n t r e t c n, und dann werden wir hören, welches die außenpolitischen Richtlinien der neuen Regierung fein werden. Drei überzeugte Friedensfreunde aus dem alten Ministerium sind taltgestellt worden, nicht zum wenigsten darum, weil sie in einen 'Widerstreit mit denjenigen Ministern geraten waren, welche den Neutralitätsgedanken entweder gar nicku oder nur bis zu einein gewissen, sehr ' hcn Grade verfochten haben. An Stelle des über zeugten Friedensfreundes Rnbini ist als Schatzminister der Abgeordnete Earcano getreten, den man im parlamentarischen Leben Italiens den Vollstrecker der politischen Ideen des Herrn Giolitti zu nennen Pflegt, ohne dessen Patronat auch das neue Ministerium nicht lebens fähig wäre. Es ist anzunehmen, das; Herr Car eano die von seinem Vorgänger Rubini ver weigerten Kosten — ungefähr eine Milliarde — für die militärische Neurüstung bewilligen wird. Nach dieser Seite also wäre eine leise Ver schiebung innerhalb der neuen Regierung zu ungunsten der Neutralität Italiens eingetreten. Aber man hat nicht nötig, die Frage der Kriegs milliarde zum ausschließlichen Entscheidungs punkt für die künftige Haltung Italiens zu machen. Mit -Herrn Rubini sind zwar auch zwei andere überzeugte Friedensfreunde, die Herren Dari und Rava, aus dem Ministerium geschieden, doch ist der eine von ihnen durch den konscrva tiven Parteiführer Grippo ersetzt, worden, der uns im Laufe der leiwen Wockwu in Ivwdcrhoiieu Fraklionssitzuugev seinen Neun-ali!ä.sstaunvuu!t Uargelegl hatte. Wen» mau will, löinue man die Einbeziehung des Abgeordneten Orlanoo in die neue Regiernngstombiuario» a s Zugeständ nis an die Krtegsireniidc betrachten, dl- an dem tatkräftigen »riegsminister Zupelii >n:> mein oder weniger Recht ihr Wohlgefallen finden Das eine stelu wobt fest, daß Italien obne oefonderen Anlaß auai unter der neuen Regierung ans seiner bisherigen Haltung nicht heraustreteu wird" vom ferbikhen Kriegsschauplätze W i e n , 9. November. Amtlich wird gemeldot- S. 11. Unsere Op-rationen cus den, siib»:ch-n Kriegsschauplatz nehmen einen durchirrst günstigen Verlauf. Während jedoch unsere Vcilückung über die Linie Sabac-Ljesnica an den storkverschsnzten Vergsiißen auf zähesten Widerstand stößt, endrlcn Vic dreitägigen Kämpfe aus der Linie Lvz- nica, Krupa nj Ljubovija bereits mit einem durchgreifenden Erfolge. Ter hier befindliche Gegner bestand aus der serbischen dritten Armee. General Paul Sturm, und der ersten Armer. General Peter Bojar ic, zusammen sechs Dir»- sion « >r mit 12V VON Man«. Die beiden Armeen befinden sich nach dem Verlust ihrer toofer verteidig ten Stellungen seit gestern auf dem Rückzüge gegen Valjevo. Unsere siegreichen Korps erreichten gestern abend Loznica, östlich die dominierenden Höhen und den Hauotrücken dec Sscolsia Plauina, , . Krupanj. Zahlreiche Gefangene find gemocht worden und viel Kriegsmaterial wurde erbeutet. Details fehlen. Frankreichs inne r Sorgen. Der „Temps" meldet, die Wiederaufnahme -er Geschäfte, zu der die französische Presse fort während ermuntere, sei unmöglich. Die Bahn züge und Fernsprecher seien unterbunden und die Pferde von der Armee beansprucht, selbst vom Kriegsschauplatz entfernte Departements seien Re quisitionen der französischen Armee ohne Rücksicht auf die lokalen Bedürfnisse ausgesetzt, wodurch das Elend gehaust und die Kraft der Landes verteidigung geschwächt werde. Mit den Beschlagnahmungen gegen deutsche und öster reichische Häuser habe sich Frankreich in das eigene Fleisch geschnitten, weshalb Briond versügt habe, deutsche und österreichische Firmen, deren Weiter betrieb der sranzösischen Armee, französischen Gläubi gern oder Angestellten zustatten komme, sollen nicht beschlagnahmt werden. Das belgische Parlament vertagt bis ...» Ans Le Havre wird über Mailand dem „B T." gemeldet: Der „Moniteur beige" teilt mit, daß unter Be rücksichtigung der jetzigen Umstande das Parlament nicht, wie ursprünglich in Aussicht genommen, am 1V. November zusammentreten werde. Das Parlament soll erst dann seine Sitzungen wieder aufnehmen, sobald diese wieder auf belgischem Boden stattfinden können. Immer wie-er -ie englische Furcht vor -em Einfall. London, !». November. Die „Morning Post" schreibt: Der Zustand könne zugunsten Frank reichs nur gcänvert werden durch Hinzusührung großer .nglischcr Streitkräfte. Diese dürsten freilich nicht zu spät kommen. Ein entscheidender deutscher Sieg im Westen könnte Heere frei machen, die einen Ein fall in England versuchen könnten. Vergeltungsmaßnahmen j gegen seinöliche Länder. «t!-. Berlin, 9 November. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" gibt eine Uebersicht der von der Reichsregierung veranlaßten Retorsionsmaß- nahmen laut gut deutsch: Vergeltungsmaß nahmen) gegen feindliche Länder. Die Ne gierung steht dabei auf dem Standpunkt, daß Re- torsionsmaßnahmen erst nach einwandfreier Fest stellung der Maßnahmen unserer Gegner angeordnet werden können, auch nicht über den Nahmen dieser Maßnahmen hinausgehen dürfen. Es handelt sich erstens um Netorsionsmaßnahmen wegen Verletzung deutscher wirtschaftlicher Interessen. 1 Zu Beginn des Krieges erließen England, Frankreich und Rußland Moratorien, die namentlich Deutschland gegenüber mit großer Schärfe durchgeführt wurden. Der Bundesrat hat darauf zunächst «fn sogenanntes Gegenmorajo- rium erlassen un^> sodann die Fälligkeit im Aus lande ausgestellter Wech'et hinausgejchobc'i. Wie die britische und französische Negierung die beutiche.i. jo hat oec Bundesrat die hiesigen feindlichen U u t e r n c h in unge n nnter amt liche klebcrwachung genommen. -> Nachdem England undFrantreichjedenHandelsver- lebr von dieicn Ländern nach Deuuchland unv umgekehrt unter strenge Strase gestellt batten, wurde durch den Vunoesral ein Z a q 1 u n g s v e r b o t gegenüber Enaland und Frantre »ch sowie ihren Kolonien erlassen, auch oie übrige»» Vertragsverpflichlunqen ßnd gestundet worden. t. Die »ranzomche und englische Regierung haben deuijche Waren, die noch nicht in den freien Verkehr überiegangen waren, cingezogen. uni sie für den <2tllots;lha-; zu verkaufen Die innerhalb Deutschlands unter Zollaufsicht befindlichen französischen und britischen Waren sollen deshalb vorläufig fest gehalt en und gc gebenenfalls .n» 'Wege der Vergeltung zugunsten des Reiches cingezogen werden. st Aehnluhe Maßnahmen sollen nach privaten Nachrichten auch von Rußland getroffen worden sein, haben aber bisher noch nicht amtlich fest- oestcllt wer. en können. Zweitens sind Reterstonsmaßnahmen wegen völkerrechtswidriger Behandlung non L eutschen im jeinolichcn Ausland getrosten worden. 1. Neuerlich hoben sich England, Frankreich und Nißstand bereit erklärt, die deutschen Frauen und utc nrchr als wehrfähig anzusehenden deutich -n M n u e r ungehindert abrei en zu lassen. Inialgeoesten w-rd auch den in Deutschland in enr.prechendem Alter gebenden An -ehörigen der drei Mächte die Abreise gestattet. 2. Die in England i'.no Frankreich zurüctgehaltcnen wehrfähigen Deutschen sind anfangs in nicht uner hebliche» Anzahl und in letzter Zeit satt ausnahms los sestgenoinmen worden unü werden als Kriegs gefangene rehandelt, mährend in Deutschland bisher nur verdächtige »eindlichc Staais- angehörtge sestgenommen wurden. Nunmehr haben. oie wehrfähigen Eng länder »n Deutchland das gleiche Schicksal er fahren. Die franzöjrschc Regierung ist gleichfalls zu einer Erklärung über die Behandlung der wehrfähigen Deutschen aufgefordert worden. Non ihrer Antwort wird die weitere Behandlung der wehrfähigen Franzosen in Deutschland abhängen. Betreffs Rußlands sind Ermittelungen im Gange. st. Nach zuverlässigen Nachrichten werden die Deutschen im feindlichen Ausland, abgesehen von der Beschränkung ihrer persönlichen Freiheit zum Teil einwandfrei, zum Teil aber mit unnötiger Härte, ja geradezu unwürdig behandelt. Auf Ansuchen der deutschen Negierung sind die Ver treter der Vereinigten Staaten mit der Unter suchung dieser Mißstände betraut worden. Sollte dieser Weg nicht zum Ziele führen, so würden auch die feindlichen Ausländer in Deutsch land strenger behandelt werden müssen. Da bei würde allerdings nicht ein Wettstreit in der Brutalität gegen feindliche Staatsange hörige eröffnet werden, wohl aber wurde sich Deutschland Vorbehalte», seinerzeit die feindlichen Regierungen und Organe für das. was sie gegen unsere Angehörigen gesündigt baden, zur Verant wortung zuziehen Der Aujammentritt -es Reichstags. Berlin. 9. November. (Eigener Draht berichts Präsident Kaempf hat die nächste Reichs- tagssitzung auf den 2. Dezember 4 Uhr nachmittags anberaumt. Der Gegenstand der Beratung soll, wie sich aus einer offiziellen Mitteilung des Präsidenten ergibt, demnächst mitgeteilt werden. Berlin, 9. November. Dem Reichstag pflegt alljährlich alsbald nach seinem Zusammentritt im Herbst der Etat für das kommende Etatsjahr vor gelegt zu werden. Es ist kaum anzunehmen, daß das auch diesmal geschieht, da die Verhältnisse noch zu undurchsichtig sind. Wahrscheinlicher ist, daß die Vorlage des Etats bis nahe an den Beginn des Etatsjahres 19lst hinausgeschoben wird. Anders stehen die Dinge mit der Vorlage eines neuen Kriegsnachtragskredits. Nach den Mitteilungen, die seinerzeit den Abgeordneten von der Regierung gemacht worden sind, ist die Anfor derung weiterer K r i e g s k r e d i te beim Zusammentritt des Reichstages zu erwarten. Es handelt sich indes nicht darum, alsbald neue Kriegsanleihen zu begeben, sondern darum, den Kriegsbedarf bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1914, also bis zum 31. März 191st, bereitzustellen. Eine Anleihe wird in absehbarer Zeit nicht zur Ausgabe kommen, zumal da die Reichs bank, nachdem die Einzahlungen aus die bisher be gebene Kriegsanleihe in der Hauptsache zur Ab bürdung der von der Rcichsbank diskontierten kurz fustigcn Schatzanweijungen diskontiert worden sind, in der Lage sein wird, das Reich nach Maßgabe neu- zuliewilligcnder Kriegskreditc zu unterstützen. Telegrammwechsel zwischen Kaiser Franz Joseph un- -em Sultan. Konstantinopel, 9. November. Zwischen dem Kaiser Franz Ioicph und dein Sultan Mehmcd hat en» Depejchcnwcchsel statt.qcfundcn. Das Telegramm Kaiser Franz Josephs hatte folgenden Wortlaut: In diesem feierliche»» Augenblick, da das Otto- manische Reich, gi-nötigt, für seine Ehre und für die Wahrung sein.-r obersten Inter essen zu kämpfen, sich aus die Seite Oesterreich- llngarns und seines Verbündeten Deutschland stellt, liegt cs mir sehr am Herzen, Eurer Kaiser lichen Majestät die hohe Genugtuung ous- zndrücten, die ich darüber empfinde, unser: Heere und unsere Flotten in edler, hehrer Begeisterung für die Unversehrtheit und den Ruhm des Vater-- landes kämpsen zu sehen. Es freut mich, in diesem glücklichen Beginn der Aktion d:r Flotte Eurer Kaiserlichen Majestät ein Unter pfand und ein gutes Vorzeichen zu erblicken für den Erfolg unserer Waffen in dem Kampfe, der uns von unseren Feinden aufgezwungen wor den ist, und für die dauerhafte und ruhmvolle Zu, knnst unserer Völk:r. Franz Joseph. Das Antworttelegramm des Sultan» lautete: Ich habe das Telegramm, das Eure Majestät an mich zu richten die Gute hotten, mit dem größten Vergnügen erhalten. Grstützt aus mein Recht und im Vertrauen auf den Allmächti gen habe ich den von unseren gemeinsamen Fein den au fge drängten Kampf angenommen. Ich kann Eurer Majestät versichern, daß ich mein:r. seits die lebhafteste Befriedigung dar über empfinde, meine Heere mit den glorreichen Heeren Oesterreich-Ungarns und Deutschlands für di: Verteidigung unserer heiligsten Rechte kämpfen zu sehen. Ich habe die feste Hoffnung, daß der Allerhöchste die heilige Sache der Gerech tigkeit durch den Sieg unserer Heere trium phieren lassen wird, und lege Wert darauf, Eurer Majestät meine große Bewunderung für die ruhm vollen Talen Ihr:r Heere auszudrücken, und hege die aufrichtigsten Wünsche für unsere gemeinsamen Erfolge. Mehmed V. Ver türkische Sotjchaster im Großen Hauptquartier Wie das „B. T." erfährt, ist der türkische Botschafter in Berlin, Mahmud Mukhtar Pascha, abgereist, um sich auf b.'sondere Einladung in das Große Hauptquartier zu b:gcben. Der türkische Sieg im Kaukasus. Konstantinopel, 9. Novrmber. Ein weiterer Be richt des türkischen Großen Hauptquartiers über den türkischen Sieg an der kaukasischen Grenze besagt: Während unsere Kavallerie über Kaghi», man gegen den Feind vorrückte, griff da» Gros unserer Armee das russische Zentrum an, da» stark war. Nach heftigem zweitägigem Kampfe wurde der Feind geschlagen. Unser Heer besetzt« die vom Feind verlassenen Stellungen. Wir hatten bereits in der gestrigen Abend ausgabe den ersten Bericht des türkisch:» Großen Hauptquartiers veröffentlicht. Daraus war schon zu entnehmen, daß der russische Vorstoß in die asiatische Türkei nicht nur glatt abgewiesen worden war, sondern daß sich die Türken schon der russischen Stellungen bemächtigt hatten. Die zweite M:ldung bildet eine wertvolle Ergänzung der ersten insofern, als ihr zu entnehmen ist, daß die türkische Kavallerie auf dem einen Flügel der Armee die Ruffen über Kaghisman zurückgetri.'ben hat und vermutlich noch weiter verfolgt. Kaghisman liegt Ist Kilometer von der türkischen Grenze entfernt in der Nähe des Flusses Aras und 116 Kilomrt.'r westlich von Erievan Vie Vorgänge im Schwarzen Meer, nach russischer Darstellung. Pet«r»burg, 9 November. Der Admiralstab der Marine veröffentlicht einen Bericht über di« Er eignisse im Schwarzen Meere, der die Be hauptung, daß die Russen die Feindselig keiten eröffnet haben, widerlegen soll. Es heißt darin: Am 28. Oktober abends kehrte Li« Schwär,ze> Meer-Flotte nach einer Kreuzfahrt auf die Reeve