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-wen-.-wsgabe. SezuAspreye: «—Luch 1.« «., ».«Ney-drU» r.7» m. o«, Ser »-^ao.st.u. oafen» LUiale» ll«L Dll»aad»sl«ll«o ady»h»U: monatlich > M.. »ierteltährUch Z M. D«ch uns«, aaowikti-ia Malta la» Hau» gebracht: monatlich 1^0 «., »ierteyihrlich 4^4 M. vurch »te Pol" ^«»rhald veutsch. lau-» unb der -eutschrn llolonleo monatlich >^4 M. vierleliNHrllch 4^0 M.. au-schließlich postdesteUgelS. prri» »er «inz.inummer 14 Pf. 2» Leipzia, üea Nachbarorten uni den Drtea mit eigenen Filialen wirt «a Ddenöau.gad» aoch am »den» »e, erscheinen» io, hau» geliefert. Amtsblatt des Rates und des poUserarntes der Stadt Leipzig NebaNion m»4 «eschiift»N«U»> -»danni.gaff, Nr.«. » Fernfprech.flufchlu- Nr. 14b«. >44« uoü ,4444. 1HS. Jahrgang für Da,eigen an» Leine»-un» Umgednn« »i, /»nzeigenpreise. »spait>s»p,tlt,»il»rspk..ii»n»rlam»e»tt«>rn., »»» auewllrt» X Pf.. Neklamra 1.24 M>. Klein» Da,eigen üiepetltzetl» an» r»pf.d.w>»4«tz»l.Na»..Mnz«i,,a»»n »ei>»r»«a im »mttich»aL«il»tep«M- zelle so Pf. ch»fchaf1»an;rig»n mit playvorfchrtft >« prelle erchoht. Nabatt nach Lari». »eilagea r Sesamtausl. z M. da» Laufen» ou»fchl. pnflgebütze. Dazeigen.fianabm«: ^oi>annt»gage«, bei lümtUchea Z taten »en Leipzig«« Tageblatt»» uni allen Daaoaren-Lepebitionen Se» »a» ua» «»»lande«, va»LeipzigerLagrdlatt erscheint Werktag» Lmai.Sona» u.F«i«rtag»tmgt» v»rtiarr N»4aklion:2a»eo2«Ueu l7, Zeraiprech-^afchluk: ftoafa Nr. 441. ISI4. Nr. 574 Mittwoch, Len >>. Noaemder. Diz inuiöen erftnrintk Upern in Flammen. Das Schicksal der Kreuzer „Emden" nnd „Königsberg". evtb. Berlin, 11. November. Nach einer Meldung der englischen Admiralität wurde T. M. S. „Emde n" am 9. November früh bei den Pacos-Inseln im Indischen Ozean, während eine Landnngsabteilung zur Zerstörung der englischen Funken- und Kabelstation ausge schifft war. von dem englischen Kreuzer „Sidney" angegriffen. Nach hart näckigem verlustreichen Gefecht ist S. M. S. „Emden" Lurch die überlegene Artille rie des Gegners in Brand geschossen und . von der eigenen Bemannung auf Strand ge setzt worden. Di« englische Admiralität gibt ferner be kannt, das, S. M. S. „Königsberg" im Rufudschi-Flusse (Deutsch - Ostafrilaj sechs Seemeilen oberhalb der Mündung von dem englischen Kreuzer „Chatham" durch Persenken eines Kohlendampsers blockiert worden ist. Ein Teil der Besatzung soll sich in einem befestigten Lager am Lande verschanzt haben. Eine Beschießung Les „Chatham" scheint ohne Wirkung gewesen zu sein. Der stellvertretende Chef des Admiraljtabs gez.: Behncke. Nun ist auch oee rüi)ne, stutte Kreuzer, der der cngilicyen .pandlle>,ll)l,>ihrl so außer ordentlich schweren schaden zu^ugr har, von seinem ^chnlM ereiil worden. Wie halten stcrs die Herzen aller Tenlschen höher ßejch.agen, wi? hatte jeder Mund gcjuoelt uno geiaucazl, wenn neue Kunde von den lecken, üoerra,che>loen Äeule- zügcn der „Emden" verbreitet wurde, wenn drüben in England das Krämervolk wertvolle Ladungen als Verluste zu buchen Halle. Lchvu als Anfang September die ersten fünf Haudels- jchijfc von der „Emden' in den Grund gebohri worden waren, bemächtigte sich der Kauchmnns- kreisc von Kallmta große Aufregung. Kein Lchrsf, das aus einem indischen Hafen aus laufen wollte, kein Schiff, das den Ku.s ans dem Bengalischen Meerbusen hielt, war sicher vor einem llcberfall durch die „Emden". Lee tluge, tapfere Kapiiän des Kreuzers, Karl v. Müller, hatte cs meisterlich verstanden, sich durch das Auffangcn von Funksprüchen über den jeweiligen Aufenthaltsort oder die Fahrtrichtung feindlicher Handelsschiffe zu unterrichten. Unversehens, wie der Blitz, erschien die „Emden" an der Leite ihrer Opfer, verrichtete rasch ihr Zer störungswerk nnd verschwand ebeu.o schnell, üm sich sogleich wieder anss neue aus die Luche nach dem Feind zu begeben. Was das stolz gespreizte England unscrm deutschen Handel an Lchädigungcn zugcdacht hatte, das hat der cugUsch-jnoische Handel im Golf oon Bengalen in einer bewundernswert großen An zahl von Fällen durch einen einzigen deut schen Kreuzer erfahren. Die Zahl seiner Opfer mehrte sich in einer für die Feinde fürchter- lichen Weise. Wohl über 50 britische, französische, russische und japanische Handelsdampfer wurden von der „Emden" versenkt. Und mit der Zahl der Ovser mehrte sich der Nahm des Kreuzers. Unerschrocken nä erte ti' „Emden" sich dem Hafen von Madras und schon dort einige Petroleum behälter iil Brand. Das Glänzendste jedoch hat sie geleistet, als sie mit Hilfe einer verblüffenden Kriegslist, durch Aussetzung eines vierten Lchorn- stcins, auf der Reede von Pulo-Pinang, den russischen Kreuzer „Lchemtschug" und einen fran- zösischcn ^orpedojäger gründlich getäuscht hat und beiden durch wohlgczielte Schüsse in den Wellen des Stillen Ozeans ein G a. bereitete. Schon lange hatte ein Heer von feind lichen Kriegsschiffen die Jagd auf die „Emden" begonnen. Die Taten des modernen „Fliegenden Holländers" fingen an der eng lischen Regierung unheimlich zu werden, und jo hatte fic denn ein mächtiges Geschwader von mehr als 70 britischen, javanischen, französischen und russischen Kreuzern zur Verfolgung der „Emden"—aufgeboten Aker die Entfernungen auf dem Stillen Ozean waren weit; Vorgebirge und kleine Inseln an der Ützüste dienten der gc- Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Tas Wolffsche Büro meldet amtlich: Groszes LianvtqtrTrt'e**, 11. November, vorm. Am Dser-Abichintt machten wir gestern gute Fortschritte. D xnrniöcn wurde erflürint. Mehr als 500 Gefangene und neun Maschinengewehre fielen in unsere Hände. Weiter südlich drangen unsere Truppen über den Kanal vor. westlich Langemarck brachen junge Negimenter unter dem Gesänge „Deutsch land, Deutschland über alles" gegen die ersten Linien der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie. Etwa 20VÜ Manu französische Einieninfairterie wurden gefangen und 6 Maschinengewehre erbeutet. Südlich k)>ern vertrieben wir den Gegner an; Kt. Eloi, um das mehrere Tage erbittert gekämpft norden in. Etwa Gefangene und 6 Maschinen gewehre gingen dort in unsern Besitz über. Trotz mehrfacher heftiacr Gegenai griffe der Engländer blieben die beherrschenden Höben nördlich Arnientiercs n unseren Händen Kttdweftlich Lrlle kam unser Angriff vorwärts. Große Verluste erlitten die Franzosen bei dem Versuch, die beherrschenden Höhen nördlich Vienne le Chateau am Westrand der Argonnen zurückzuerobern. Auch im Argonner Wald sowie nordöstlich und südlich Verdnn wurden französische Vorstöße überall zurückgeworfen. Vom östlichen Kriegsschauplatz liegen keine Nachrichten von Bedeutung vor. schickt ausweichcnoen „Emden" oft als Zufluchts stätte. Indes viele Hunde sind des Hasen Tod, und so erlag auch dieser stolze kühne Kreuzer zuletzt der erdrückenden Uebermacht seiner ver bündeten Verfolger. Schmerzlich bewegt denken wir der wackeren Besatzung der „Emden", die bei Sonnenbrand und bei stürmischem Wetter treu bis zum letzten Atemzuge ihrem Batcrlandc gedient und das größte Opfer freudig dargebracht hat. Auch in ihrem Untergang hat sich die „Emden" gros; gezeigt. Es ist schließlich kein besonderes Kunststück, für eine solche Uebermacht, wie sic die Gegner zusammengebracht hatten, nach wochenlangem Suchen einen schwachen Feind zu stellen und zu vernichten. Unvergeßlich wird die Gesamtheit der Leistungen der „Emden" dem deutschen Volke bleiben, und unsere Feinde mögen aus der Geschichte der „Emden" während der letzten Wochen entnehmen, daß die deutsche Flotte auch einer Ueberzahl von Gegnern mit K°rafl nnd Wucht cntgegenzutreten weiß. X. * Von unserer Berliner Redaktion wird uns weiter gemeldet: Berlin. 11. November. Der Verlust der beiden Kreuzer „Königsberg" und „Emde n" kam», so schmerz lich er uns alle berühren muß, trotzdem im deutschen Vclke keinerlei Beunruhigungen Hervorrufen. Schließlich waren wir darauf gefaßt, daß sie eines Tages der Uebermacht des Feindes erliegen mußten. Soweit die Nachrichten, die die „Königsberg" betreffen, erkennen lassen, die seit dem Frühjahr die ses Jahres nach Afrika zur Ablösung des „Geier" ge gangen war, war die Vernichtung des englischen Kreuzers „Pegasus" die Gelegenheit für die Eng länder, auf die Spur des deutschen Kreuzers zu kom men. Wie die Ereignisse im einzelnen verlaufen sind, ist zurzeit noch nicht sestgestellt. Die „Königsberg" ist anscheinend in einem ost afrikanischen Fluß gegenüber der Insel Marfia eingelaufen und hatte ihre Leute ausgeschickt, die sich ein Lager gemacht, Laufgräben angelegt und sich gegen Angriffe verschanzt hatten. Die Ursache des Landungsmanövers ist vielleicht in Kohlenmangel zu suchen. Vielleicht kann auch ein Maschinendefekt vorgelegen haben, und schließlich ist auch die An nahme eines Munitionsmangcks nicht von der Hand zu weisen. Der englische Kreuzer „Chatam", /er non der Mittelländischen Station ausgesandt war, um die „Königsberg" aufzuspüren, fand dos deutsche Kriegsschiff nnd versuchte zunächst eine Be schießung durch die Palmcnwaldung aa der Küste, die aber anscheinend keinen nachdrücklichen Erfolg hatte. Später versenkte dann der Engländer die Kohlendampfer an der Flußmündung, so daß die „Königsberg" also in ihrem Zufluchtsort einge schlossen war. Ein Vergleich der Gefechtsstärke zwischen beiden Schiffen fällt sehr zuungunsten der „Königsberg" aus. Der Engländer hatte 5500 To. Wasserverdrängung, die „Königsberg" nur 8400. Die „Königsberg" war bereits 1905 gebaut, die „Chatham" erst 1911 vom Stapel gelaufen, also wesentlich moderner als die „Königsberg". Was dir „Emden" anlangt, so geht aus eng lischen Nachrichten hervor, daß mehrere britische, französische, russische und japani che Kreuzer in Ver bindung mit zwei australischen großen Kriegsfällen sich aus die Jagd nach der „Emden" gemacht hatten. Der australische Kreuzer „Sidney" fand die „Emden", als sie im Indischen Ozean KO» M'ilen südsüdwestlich von Sumatra mit einem Landangrisi beschäftigt war. Ihre Mannschaft hatte sic anschei nend zum großen Teil an Land gesetzt, um die Funkcnstation zu zerstören. Die „Emden" wurde brennend aufs Land gesetzt und soll starke Mannschaftsverluste haben. Von der „Sidney" werden 3 Tote uird 15 Verwundete an gegeben. Wie bei der „Königberg" ist auch bei der „Emden" das Stärkemißverhältnis zu dem englischen Gegner sehr groß. Die „Sidney" war 1909 mit zwei anderen Schiffen ihrer Klasse oon der englischen Re gierung für Australien bewilligt worden. Sie hatte 5700 Tonnen Wasserverdrängung und eine ungleich stärkere Bestückung als die „Emden". Der Kleine Krenzer „Emden" ist am 20. Mai 1998 vom Stapel gelaufen. Er hatte «ine liüasserverdrängung von 3650 Tonnen und eine Geschwindigkeit von über 24 Seemeilen. Seine Be stückung bestand aus zwölf 10,5-Zentimeter-Ge- schützen, zwei Maschinengewehren und zwei seitlichen Torpedorohren unter Wasser für 45kalibrigen Tor pedo. Die Länge des Kreuzers betrug 118, die Breite 13,5 und der Tiefgang 5,1 Meter. Di« Besatzung zählte 361 Mann. Der Kleine Kreuzer „Königsberg" ist am 12. Dezember 1905 vom Stapel gelaufen. Er hatte 3400 Tonnen Wasserverdrängung und eine Ge schwindigkeit von 24,1 Seemeilen. Seine Bestückung bestand aus zehn 10,5-Zcntimcter Geschützen, zwei Maschinengewepren und zwei seitlichen Torpedo rohren unter Wasser für 45kalibrigc Torpedos. Die Länge des Kreuzer» betrug 115. die Breite 132k und der Tiefgang 4.8 Meter. Di« Besatzung bestand aus 322 Mann. Der australische geschützte Kreuzer „Sidney" ist im August 1912 vom Stapel gelaufen. Er hat eine Wasserverdrängung von 5700 t und eine Ge schwindigkeit von 25,5 Seemeilen. Er ist bestückt mit acht 15,2 c-ii> und vier 4,7 ein Geschützen, 4 Maschinen gewehren und 2 seitlichen Torpedorohren unter Wasser für 53kalibrigen Torpedo. Seine Besatzung beträgt 400 Mann. Der englische geschützte Kreuzer „Chatham" lief im Jahre 1911 vom Stapel. Er hat eine Wasserverdrängung oon 5500 Tonnen und eine Schnelligkeit von 25,5 Seemeilen. Seine Bestückung beträgt acht 15.2 Zentimeter und vier 4,7 Zentimeter- Geschütze, 4 Maschinengewehre und zwei seitliche Torpedorohre unter Wasser für 53kalbrigen Torpedo, 8pern in Zlammen. Christian ia, 11. November. Aus London wird dem „Morgenbladet" telegraphiert: Nach hier eingctrossenen Meldungen strömen große Mengen frischer Verstärkungen von neuen Truppen aus Deutschland nach Belgien. Die Angriffe zwi. schen Ypern und Arras dauern an. Ypern steht in Flammen. Rotterdam, 11. November. „Daily Ehro- nicle" meldet aus dem belgischen Hauptquartier: Ypern steht in Flammen. Der größte Teil der alten flämischen Stadt ist verwüstet. Borgestern früh gelang es den Deutschen, die Stadt unter das Feuer ihrer schweren Artillerie zu bringen uud Granaten hineinzuwerscn. Es gingen aber keine Menschenleben verloren, weil die Stadt gänzlich verlassen war. Die Flammen werden durch star ken Nordost wind angefacht. Das Feuer ver breitet sich in den Häusern, die meistens aus Holz waren, schnell. Es sielen 10 bis 2« Granaten von großer Explosivkraft in einer Minute. Sevorstehen-e Entscheidung -es Kampfes bei Npern. Rotterdam, 11. November. Seit Sonntag wütet östlich von Ypern sowie zwischen Arras und Lille die Schlacht in verstärktem Maße. Di: deutschen Truppen haben in allen Kämpfen b:i Ypern Erfolge errungen. Die Stadt Ypern wird van der deutschen Artillerie beherrscht. Allgemein ist man hier der Ansicht, daß im Laufe dieser Woche eine für die Deutschen günstig: Ent scheidung in d:m Kampfe an der Nordsee fallen wird. Vorrücken -er türkischen Truppen in fiegppten. * Konstantinopel, 11. November. Die Blätter äußern freudig, daß das Vorrück:n der tür kische n Truppen in Aegypten d:r eng lischen Okkupation bald ein Ende machen werde. Die kanadischen und australischen Truppen würden außerstande sein, Aegypten gegen die Türkei zu verteidigen. — D:r „Tanin" erklärt die Annexion Aegyptens für ein:n sehr provisorischen Akt Englands, das sich Zypern ehe mals angeeignet habe, um sich im Mittelmeer gegen Rußland zu sichern. Vepejchenwechjei zwischen -er österreichischen un- -rutschen Marine. » Berlin, 11. November. Anläßlich de» See sieges an der chilenischen Küste fand folgender Depejchenwechsel zwischen der österreichisch ungarischen und der deutschen Marine statt: „Zu dem glänzenden Seesiege an der chilenische« Küste, welcher di« beispiellosen Erfolge der deutschen Kreuzer in allen Meere« herrlich krönt, sendet die K. K. Kriegsmarine der tapse- ren deutschen Marin« ihren begeisterten Glückwunsch. Admiral Haus." „Kameradschaftlichen Dank für Ihren und der K. K. Kriegsmarine Glückwunsch zn den Erfolgen unserer Kreuzer. Großadmiral ». Tirpitz." Frankreich bietet -ie 17 jährigen auf! Genf, 11. Noveyibcr Das sran,zösiichc Konsulat in Gens fordert den Gcburtsjahrgang 1»M7 zur Eintragung in dieHeeresmatrtkel der französischen Regierung bei dem Konsulat Genf auf.