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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.11.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141109025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914110902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914110902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-09
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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Msmag, S. Nooemder lSl4. Leipziger Togedlatl. 8 Nr. S70. Ndrva*«osvave. Sette s. vermischtes. V« »hvfikalisch« Knackmandel. „Wenn ein kleine» Segelboot bei völlig ruhigem Wetter am Ufer liegt. >o wird es, wenn sein Segel aufgezogen ist, ohne Zweifel fortdcwegt werden, wenn ein ge nügend großer Blasebalg vom Ufer aus seinen Luft- strom in das Segel führt. Wenn nun der Blasebalg auf da» Boot selbst versetzt wird, wird sein Luft strom auch dann das Boot in Bewegun» setzen?" Aus diese aus der Mitte de« vorigen Jahrhunderts stammende pfysikalische Knackmandel macht Ober lehrer Prof. Dr. Schwarz im „Prometheus" aufmerk sam. Damals stritten sich Primaner des Stendaler und des Salzwedeler Gymnasiums darüber; schließ lich beschlossen sie. die heikle Frage ihren Physik- lebrern zur Entscheidung vorzulegen, und das Er gebnis war, daß der Stendaler sie bejahte, der Salz wedeler dagegen sie verneinte und zwar mit der Begründung: „Das Boot bewegt sich in diesem Falle ebensowenig fort, wie wenn man, auf dem Boote stehend, sich mit einer Stange gegen den Mast stemmt." — Wie denken unsere heutigen Physiker darüber? Die Knackmandel sei ihnen hiermit vor gelegt. Humoristische Musiker. Alfred Grünfeld ist auch, wie sein berühmter Berliner Bruder Heinrich, we>gen seines graziösen und doch schlagkräftigen Witze» berühmt. Zn der eigentümlichen Wiener Kaffeehausluft, die den „Stammtisch" zu einem ge mütlichen Klub wandelt, leuchten manche dieser Blitzlichter auf. In diesen kriegerischen Zeiten hat auch der friedfertige Alfred Grünfeld den Krieg er klärt, und zwar allen Kriegspessimisten, die in Wien, der Stadt des positiven Pessimismus, mehr zu Hause sind, als vielleicht anderswo. Grünfeld ist Optimist aus Klugheit und aus Prinzip. Also naht sich in einer Nacht dem Stammtisch ein Advokat. Seine Mienen verraten nichts Gutes, ein Seufzer entringt sich der Brust des von trüben Ahnungen gequälten Staatsbürgers, und mit dunkler Stimme erklärt er: „Ich sehe sehr sehr schwarz." Worauf Grünfeld entgegnet: „Dann sollten Eie zu einem Augenarzt gehen." Widerlich! Der ganze Haß und die ganze Miß gunst der englischen Geschäftswelt und der englischen Bevölkerung vereinigt sich ausschließlich auf Deutschland, und in Deutschland ganz besonders «ruf Preußen. Die Sintflut von Schimpfereien und Ver leumdungen der atterschmutzigsten und niedrigsten Art, die sich in den „Half-Penny"-Zeitungen, den nielen illustrierten Blättern, den Sonderoeröffent lichungen über den Krieg und ähnlichen Organen er gießt, dringt überhaupt nickst bis hier durch, wirkt dagegen in England in ungeheurem Maße, weil die ganze Schundliteratur in Abertausenden von Exem plaren für spottbilliges Geld verbreitet wird. So wird z. B. eine Broschüre mit dem viel verheißenden Titel „German Atrocity" veröffentlicht. Auf dem Titelblatt ist der Kaiser in Küraksieruniform mit klutbespritztem Küraß und Stiefeln, einen blutenden Säbel in der einen, einen rauchenden Revolver in der anderen Hand, gezeigt, ihm zu Fützen gehäufte Reichen von Frauen und Kindern. Dieses „Muster heft", das für den Preis von 16 Pfennig erhältlich ist, enthält Aussagen von Belgiern über die Vor gänge in Löwen und anderen Orten. Jedes einzeln« Kapitel wird mit Zitaten der deutschen Minister ein geleitet, und dieses Ding wird von Straßenhändlern in einer enormen Auflage verbreitet. Die Greuel- laten der Offiziere, und besonders der Ulanen, füllen Bände. Viele Mütter sprechen grundsätzlich nur von Bewegungen der Hunnen ufw. Die Plünde rungsbeute des Kronprinzen soll zwei Güterzüge gefüllt haben. Das Buch von Bernhardt sowie die früheren Veröffentlichungen des Fürsten Bülow über deutsche Politik sind übersetzt und in billigen Ausgaben auf den Markt geworfen worden. Letzte Nachrichten Sven heöin über Kaiser Wilhelm. Berlin, 9. November. Sven Hedin erzählte einem Vertreter Les „Berliner Lokalanzeigers" seine im deutschen Hauptquartier gewonnenen günstigen Eindrücke und sagte über Kaiser Wilhelm: „Ich hatte das Glück, ihn in früheren Jahren kennen zu lernen. Er hat sich nicht verändert. Ich kann Ihnen sagen, daß er nichts von seiner Frische und Beweglichkeit eingebüßt hat. Dabei ist der Kaiser — Sie können das fast wörtlich nehmen — jeden Tag 24 Stunden beschäftigt. Alles muß ihm gesagt, alles ihm mitgeteilt werden und wird von ihm bearbeitet. Ich habe mich oft gefragt, wie der Kaiser dies körperlich und geistig ertragen kann. Die Antwort glaub: ich gefunden zu haben: Es ist sein reines Gewissen, daß er vor Gott, vor der Mitwelt und der Nachwelt nicht nur schuldlos an diesem Welt brande ist, sondern daß er sein Aeußerstes tat, um ihn zu verhindern. Di: germanische Sache konnte sich keinen besseren Vollbringer wünschen, als ihr das Schicksal in der Person dieses Kaisers gewährt hat. Es ist, als ob er für diese Zeit ge boren worden. Wie er für den Frieden sein Letztes eingesetzt, so jetzt für das Erringen des Sieges. Er fühlt, daß er die Verantwortung für di« Gestaltung des deutschen Geschickes trägt, und danach ist heute all sein Empfinden, Denken und Handeln gerichtet." Ver Wunsch -er Vater -es Se-ankens. fDon unserer Berliner Redaktion.) D Berlin, st. November. Generaloberst v. Hindenburg sollte mit säch sischen und preußischen Prinzen gefangen und zu. erst nach Kowno und dann nach Ezenstochau gebracht wordrn sein. Von der Tatsache, daß das nicht wahr ist, werden sich die Russen demnächst sehr nach drücklich überzeugen. Seneral Rennenkampf nach -em Kaukasus versetzt. (Von unserer Berliner Redaktion.) »D Berlin, S. November Am Sonnabend abend trafen nach achttägiger be schwerlicher Fahrt ausgewiesenc Reichsdeutsche au» Rußland in Berlin ein Von ihnen hören wir, daß General v. Rennenkampf nicht mehr auf dem östlichen Kriegsschauplatz kommandi-rt. Er ist »ach seinen ostpreußischen Abenteuern einiger, mähen in Ungnade gefallen und nach dem Kau- kasu» versetzt worden Hum Zoll von Tsingtau. tu. Lontzo«, s. November. Di« „Central News" bri««n »och ein»« Einzelheiten über de» Fall von TKngt«. »er »»glifch.japnnisch« «»griff H,g«m a« Bammratag «rb wurde bi» »n« Freitag «mnnk—Seschmi fartgchM. M» «mmaOen» 1 Uhr 40 Minute» letzte der -aupta «griff der Infanterie und der Pionier« unter Führung des Ge neral« Iosihi Jam ade ein. Gleich^itig über- schütteten schwere Belagerungsgeschütze da» Fort „Iltis", den Schlüssel der deutschen Stellung, mit ihren Granaten. Unter furchtbarem Seschoßregen brach stündlich der hartnäckige Widerstand der deutschen Fort» zusammen. Die Japaner stürm te» von früh 8 Uhr an. Gleichzeitig wurde auf dem linken Flügel ein Sturmangriff einer ungeheuren Masse Infanterie, unterstützt von Artillerie, angesetzt und ein dort liegende. Fort genommen. Die deutschen Verteidiger fügten de» Angreifern ungeheure Ver luste zu, bis die »eitere Verteidigung in der zu einem Trümmerhaufen, usammengeschos. senen Stellung unmöglich «ar. Um 7 Uhr morgens ergaben sich die Verteidiger des Observato riumsberges. Der Sturm lostet« den Berbündeten mehr Verluste, als die gesamte B«satzung Tsingtau» betragen hat. Tokio, S. November. Die Japaner haben bei dem Sturm auf Tsingtau 2300 Gefangene ge macht. Sie hatten einen Verlust von 14 verwundeten Offizieren und 426 (??) getöteten oder verwundeten Soldaten zu verzeichnen. G Berlin, 9. November. Bon unserer Berliner Redaktion wird uns zum Fall von Tsingtau noch mitgeteilt: Einer erdrückenden Ueber macht, die sich aus einer modernen starken Flotte und nach den vor liegenden Nachrichten einer Armee von 66 099 Mann wohlausgerüsteter und wohlausgebildeter Truppen zusammensetzte, ist Tsingtau, der Vorposten deutscher Kultur, deutschen Fleißes und deutscher Pflicht erfüllung, gefallen. Wir dürfen stolz auf das dort Geleistete sehen, besonders in dem Gedanken, daß das deutsche Tsingtau an der alten Stätte einst n:u er stehen wird. Die endgültige Entscheidung über den Fall Tsingtaus fällt, wie wir immer be tont haben, auf dem europäischen Schlacht feld. Wie sich der Endkampf unserer 3000 Braven tatsächlich gestaltet hat, wissen wir noch nicht, und es können Tage und Wochen vergehen, ehe wir Ge naues erfahren. Von einer Uebergabe aber, wie die Engländ-r und Japaner uns gern glauben machen möchten, kann nicht die Rede sein. Wenn eine Feste ihre sämtlichen Werke verloren hat, wenn sie niedergckämpft ist und der Feind eindringt, dann darf der Führer, um das letzte Häufl:in braver Verteidiger vor einem nutzlosen Niederschlachtcn durch eine Uebermacht zu retten, Kapitulationsver handlungen vornehmen. Wenn die weihe Flagg: hochgegangen ist, so beweist das nur, daß der Kom mandant diesen Augenblick für gekommen erachtete und zu recht handelte. Wie sich im einzelnen die kleine Truppe der D:rteidiger zusammensetztr, darüber kann zurzeit noch nichts gesagt werd:n. Aber wenn der Augenblick dafür gekommen sein wird, so werden wir ein« weitere Bestätigung für die unver gleichliche Tapferkeit und den zähen Mut der Ver teidiger erhalten. O Berlin, 9. November. iEig. Draht, bericy t.) Die Aeltcstcn der Kaufmann schaft von Berlin haben folgendes Telegramm an Herrn von Tirpitz gesandt: „Mit Bewunderung und Stolz hat das deutsche Volk die Helden von Tsingtau die Errungenschaften deutscher Kulturarbeit verteidigen scheu. Nun haben sie der Ueber- uvacht des neiderfüllten Feindes weichen müs sen. Dieser Schmerz ohne Klage bewegt unser aller Herzen angesichts des Verlustes eines Kultur Werkes, dein Ew. Exzellenz in so umfassender Weise Ihre. Kraft und Tätigkeit gewidmet haben. Aber größer ist unser Glaube und unsere Zuversicht, daß Deutschlands hei liges Pflichtgefühl und eiserne .^Vraft wieder aufbauen, festigen und weiterführen rver- den, was gewissenloser Frevelmut hier zer stört hat." Vie Folgen -es Seegefechts von Santa Maria. (Von unserer Berliner Redaktion.) - O Berlin, 9. November. Verschiedene Meldungen lassen erkennen, daß angeblich eine japanische Flotte sich auf der Spur deis siegreichen deutschen G e s ch w a d c r s in den s ü d a m c r i k a n i s ch e n Gewässern befindet. Ueberschaut man die Möglichkeit, die sich für diese Tatsache ergibt und die Wahrscheinlichkeit einer solchen japani- schen Aktion, so dars man wohl annehmen, das; die Japaner einer bewaffneten Aktion, fern von den japanischen und chinesischen Gewässern und besonders in Südamerika doch nur zögernd gegenüberstehen. Das japanische Schwer gewicht muß in den einheimischen Ge wässern zum Ausdruck kommen. Ein Abweichen von dieser Doktrin wäre sicher ein Fehler, dessen sich die Japaner kaum schuldig machen werden, besonders da ihnen ein Konflikt mit den amerikanischen und südamcrikan i. schen Interessen drohen dürfte. Man darf nicht vergessen, daß den Amerikanern mit ihrer Monroe-Doktrin ein japanisches Vorgehen in den südamerikanischen Gewässern unerwünscht fein muß. Dabei kann gleich gesagt werden, daß nach den bisher vorliegenden Meldungen auch eng. lischt Schiffe von einigem Gefechtswert sich in den südamerikauischen Gewäsfcrn an der Süd. und Ostküste sich nicht mehr befinden, wobei zu beachten ist, daß die verschwundene und un. auffindbare „EanopuS" mit in Betracht zu ziehen wäre. Was nun die Engländer anlangt und insonderheit ihre Flotte vor Tsingtau, die nun, wie cnglisclfc Meldungen betonen, zur Aktion gehen die Deutschen frei wird, so wäre dabe, vielleicht in Betracht zu ziehen, daß sich auch den englischen Schtffen weitere Unlcrnebmnngcn außerhalb der bisherigen Wir kungssphäre kaum empfehlen. Die Gefahr, daß der Krieg sich am eigenen Leibe rächt, ist doch außerordentlich groß geworden, und die eng. lischen Schiffe werden sich danach richten. Ferner geht un, von unserer Berliner Redaktion der nachfolgende Bericht über di« Tätigkeit der deutschen Kriegsschiffe zu: <-> Berlin, 9. November. Auf deutscher Seite befanden sich bei der See schlacht an der chilenischen Küste, wie wir hör««, an Geschütz rn 18:ri-Zentim«ter von 40 Zentimeter Länge, «: . ZwitimeWr. GoßchStze von 40 Zentimeter Länge und 12:lä-Zeutimeter-Ge schütze von 40 Zmtimeter Länge, auf englischer Seite 2:23,4 - Zentimeter - Geschütze von 45 Zentimeter Länge, :!0:l5-Zentimeter-Gejchütze von 4.'» Zentimeter Länge, 2:15,2-A:ntimcter Geschütze von 50 Zenti meter Länge und 15:10,2-Zenttmet?r-Geschütze von 50 Zentimeter Länge Ein Vergleich der Geschütz stärke ist immer sehr schwierig, er wird immer hinken mühe». Tas Gefecht kam zustande, als beiden Füh rern die" Anwesmheit des Gegner» bekannt war. Beide hatten den Wunsch, :s zum Kampfe kommen zu lassen Die englischen Schiffe hielten sich in der Nähe der Küste, die deutschen waren weiter in See. Die See war start bewegt, die Schiffe rollten aus den Wogen. Auf der deutschen Seite war die größere Geschwindigkeit und schon das bedeutete für sie einen Vorteil. In Kiellinie ausgereiht, näherten sich die Dampfer bis auf 6000 Meter Entfernung. Der deutsche Admiral verstärkte seine Gefechtsüber- legcnheit dadurch, daß er die Sonne in leinen Rücken brachte. Die Engländer rückten schleunigst zusammen, um dadurch einen Ausgleich der Gejchütz- slärke herbcnuführen. Die deutschen Geschütze haben sich nach hier vorliegenden Meldungen trotz der schweren See ausgezeichnet bewährt. Tat sache ist. daß auf deutscher Seite keine Beschädigun gen der Schiffe zu r^rreichnen sind, unser ganzer Ver lust beträgt 3 bis 6 Verwundete. Drohender Sruch zwischen China un- Rußland. Kopenhagen, S. November. (Eigener Drahtbericht.) Wie die hiesigen Blätter aus Petersburg melden, hat die russische Negierung inPeking Protest erhoben gegen die be gonnenen starken chinesischen Truppenkonzentrationen an der Grenze der Mandschurei. Budapest. ». November. (Erg. Draht bericht.) Der Konstantinopeler Berichterstatter de» „Az-Est" meldet, daß sich das Verhältnis zwischen Rußland und China neuerdings ver. sch lech tert habe. Die russische Regierung habe sich in Peking erkundigt, was die großen Truppen konzentrationen an der russischen Grenz« bedeuteten. Die chinesische Regierung erklärte in kaltem Tone, daß Rußland und dessen Verbündeter Japan ein derart feindliche» Benehmen an de» Tag legten, daß China seine eigene Existenz aufs Spiel setzen würde, wenn es sich nicht auf alle Eventualitäten vorbe- reiten würde. kückkehr -er in Rufiian- weilen-en bulgarischen Offiziere. Sofia, 9. November. sEigener Draht bericht.) Die in Odessa weilenden bulga rischen Offiziere Haden sich telegraphisch an die bul garische Regierung mit der Bitte gewandt, ein Schiff nach Odessa zu entsenden, auf dem alle in Ruß land weilenden bulgarischen Offi ziere nach der Heimat zurückkehren könn ten. Die Regierung hat der Schiffahrtsgesellschaft in Varna den Befehl erteilt, zu diesem Zwecke sofort ein Schiff nach Odessa zu ent'enden. ver türkische Seekrieg. Konstantinopel, 9. November. Einer amtlichen Nachricht zufolge machte die türkische Flotte, nachdem ein Teil der russischen Flotte Koslu und Sonquldak beschossen hatte, Jagd auf diese russischen Schiffe. Es gelang diesen jedoch, unter dem Schutze des Nebels zu entkommen. Die Hafenpräfektur erläßt folgende Anordnung: Infolge des Kriegszustandes sind der Hafen von smyrna und der Fluß Schatt-el-Arab in Mesopotamien für die Schiffahrt vollständig ge sperrt. Handelsschiffe und alle übrigen Fahr zeuge, die in den Hafen von Vurla «inlaufen, werden bei stürmischem Wetter nicht von Lotsen geführt wer den können. Frankfurt a. M., 9. November. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Konstantinopel: Es stellt sich heraus, daß das Bombardement von Sogundakund Koslu durch die russische Flotte als Kooperation mit dem Angriff der französisch- englischen Flotte auf die Dardanellen g.dacht war. Die russische Flotte scheint der Mrinung ge wesen zu sein, daß die türkische Flotte in den Dar danellen beschäftigt sei. Beiden Bombardements fehlte :s an Wirkung. Di« russische Flotte zog sich nach zweistündigem Aufenthalt an der türkischen Ost küste im Schwarzen Meer schleunigst nach Sewastopol zurück. Es verdient bemerkt zu werden, daß die Russen das französische Hospital be schossen, obwohl es die Rote-Kreuz-Flaggc auf zog. In den Kohlenminen von Herakl.'a wurde di« Arbeit wieder ausgenommen. Vie Lage in Galizien. Wien, ». November. (E i g. Drahtbericht.) Der Paketpostoerkehr nach Galizien ist gänzlich eingestellt worden. vndapest,». Nonember. sC i g. Drahtber.) A»» Lzeenowttz wird gemeldet: De« Prnth ent lang begannen ^»gestern westlich von Czernowitz Porpostengefecht«. Zn Czernowitz konnte man das Knattern dme Gewehre ganz deutlich hören. Gestern gegen Adend wurde da» Feuer eingestellt. Di« Bevölkerung, die provisorisch «ach Czerno witz zvrückgekrhrt ist, glanbt an da» gnte Schicksal der Stadt. Di« Lag« von Czernowitz gegenüber dem Feinde erinnert in vieler Hinsicht an di« von Semlin gegenüber den Serben. Semlin ist dnrch die Donau »»in Feinde getrennt, in Czernowitz ist e» der Pruth, der die feindlichen Lager voneinander scheidet. I n Ostgnlizien ist die Lage ««verändert gnt. Unser« Truppen marschieren ununterbrochen vor wärt», immer den sich zurückziehenden Russen aus den Fersen. Kein Vinterfel-zug gegen Gerbten! m. Budapest. 9. November. Unsere in Serbien operierenden Armeen beabsichtigen noch vor Ein tritt des Winters einen entschei denden Schlag gegen di- Serben zu führen. Hiervon gibt auch ein von Feldzeugmeister Potiorek an die ihm unterstellten Truppen gerichteter Tagesbefehl Zeugnis, in dem die Truppen aufgefordert werden, die letzte Kraft des Feindes zu brechen und den Feld zug noch vor Eintritt des Winters zu beenden. Vie Sptonenfiircht tu Errglan-. London, 9. November. Der Marine-Mitarbeiter des „Daily Telegraph" schreibt: Briefe aus Parmouth und Umgebung drücken ihr Erstaunen aus, daß die Zeitungen die Bedeutung des Erscheinens der deutschen Kriegsschiffe vor Yar mouth nicht genügend würdigten. — Daß die kühne Fahrt der deutschen Flotte vom Dienstag die Soionenfurcht in England ins Maßlose ge steigert hat, beweisen folgende in der ..Daily Mail" am 7. November veröffentlichten Berichte: Gestern wurde ruchbar, daß in der Nacht vor dem deutschen Raid die Straßen an der Ostküste von Militär besetzt waren, das auf der Suche nach verdächtigen Motor wagen alle Automobile anhielt und untersuchte. An geblich operierte ein Automobil mit einer tragbaren drahtlosen Station und einom Signalapparat an der Küste. Südlich Cromer bemerkt« eine Militär oatrouille, wie zwei Tauben aus dem Giebel fenster eines einsamen Hauses am Strande flogen, eine Weile über dem Hause Kreise zogen und dann über die Nordsee flogen, wo sie außer Sicht gerieten. Das Haus wurde umrmgt und aufgebrochen, aber leer gefunden. Ei»t neuer Unterseeboottyp? New York, 9. November. Wie die „New York Times" erfahren, lwt das ?Mrinedepartemeut die Vorstudien zu einem neuen Tauchboot typ beendet, der größer fein soll als alle bis. tzerigen Tauchboote. Er wird 300 Fuß lang sein, einen Aktionsradius von 2 500 Mcilen, sowie eine Geschwindigkeit von 21 Knoten besitzen. Die Kosten werden mit 5 Millionen angegeben. Vie Kriegstagung -es Vetmartschen Lan-tags. Weimar. 9. November. (Eigener Draht- bericht.) Heute mittag wurde der .zu einer kurzen Kriegstagung «inberufene Landtag des Grobherzogtums durch den Vizepräsidenten von Boy ne bürg in Vertretung des im Felde stehen den Geheimen Iustizrates Appel ius eröffnet. Staatsminister Dr. Rote sprach nach einem Rück blick über die Kriegs- und wirtschaftliche Lage des Großherzogtums den Wunsch aus. daß die wenigen, aber zunreist bedeutsamen Vorlagen in einmütiger Weise erledigt werden möchten. Die Hauptvorlagen beziehen sich auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage, namentlich die Schaffung einer Kriegs- kreditkaf'se, die vorübergehende Abänderung des Einkommensteuer- und des Ergänzungsstenergesetzes, die Ermächtigung, ;ur Stärkung der staatlichen Kassenvorräte Vorschüsse irach Bedarf bis zum Ge samtbeträge von 5 Millionen Mark aufzunehmen, so wie vorübergehende Abänderung der Gemeindeord nung zur Hebung wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Die ganze erste Sitzung, der ein zahlreiches Publikum beiwohnte, stand unter dem Eindruck der warmen begeisterten Worte des Ministers. Ver fiuffianö in Sü-afrtka. Amsterdam, 9. November (Eig. Drahtber.) Nach einem Reutertelegramm aus Pretoria sind die Aufständischen berrits bi» Harrysmith in Oranje unweit der Grenz« von Natal vorgedrungen. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seite». Hauptschristleiter: Er Beruh. West«n»rr»«r. Verantwortlich- Schristleiter: für Dolitik Er. Arno Günther: die Handels,eitnng Walther Schindler: für Leippger und lilchilschr Angele,Iknbriten Arnold Filnke: für Kunst »nd Wissen- Itzaft Er. Friedrich Sehrecht: sitr Musik Engen Segnitz: Gericht I. chaarseld: sür die Reifs-, Bäder» und Berkebrltknuii, Lndwi» vietzer. — Für den Anjeigciucit cheinr. Balser. Verla,: Seidttaer Ta-evlatt. Hescllschast mit beschränkter Haftung. Druck: Fischer L Bürgen. SLmtlich in Leipzig. Anschriften sind nicht persönlich »u adressiere», sondern an den Verlag, die Redaktion oder die Äeschäftigelle de» Leipziger Tageblattes, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, »u richten. kömi8okvr Hok Hots! äs Roms Berlin, äiSwIsrlrrAt-^r 1VS, rcokts vam 4nk»I1«r Lnbndok (h'elce tteckemnnostr.), 3 kkwuten vom 1 otncknmer stndnkof. 2>mm«r von 2.7S «. r». nilt HVwrin- iinel (oklie I^euedter ke8t8tekenä), IRilvk in l'udsu, s »«§§««. t komprimierte j KZülkNO» Tabletten, 1» »»»»rbrevstttek«» t'eickdrlelpnvku»»«». sitz« Uchtss»« Gb 0o., ZlellkeNsttssen, D Kücken lestnen, Krücken, Oestdinkctzen, ketttiscde, dlncbtdtüstle eie. ^ok.Uelekel, petenrtr.IZ Tnurrblausüsk«, -n»» s?erde, Uock ö'tu, Oirnieiie empfiehlt OScar Hoyner, Nifolaikirchboi. Neu! Triasösen Nen^! nur bei Otto Schönherr, Töpfer meister, Humboldt-Straße 7. Be- sicktiauna erbeten.—Prolvekle.SedN, Briunnien, W»l», Silber. Platin« usw. kaust Kürscher. Markt L 1. Et. ZVu, PeirinSbesteaunnr« nicht mehr nötig! 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