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Iskrganx ^Veiknackts-keilage Jakrßssnxs 1936 Leite 2 em? Me un von Stille Nacht! Heilige Nacht? Alle Jahre kehrt sie wieder, diese wunderbare Nacht. Sie ist umstrahlt non Hellem Lichterglanz und er füllt non Iubelgesängen. Hell klinat aus allen Kirchen des Erdenrundes das Loblied der Enocl: ,Moria in excelsis Deo! — Ehre sei Gott in der Höhe!" Weihnachtssreude dringt in jedes Menschenherz; denn der Segen, der Jakob verheißen wurde, hat sich an uns erfüllt? Gesegnet wurden wir In Ihm. der uni uns zu erlösen auf diese Erde herab kam! emMs' fpmngcn Und dieser Seiten für alle Völker erfüllte sich in einer anderen Nacht. — Auf Bethlehems Fluren waren Hirten auf dem Felde. Ihre Tiere schliefen in den Hürden. Sie selber aber hielten die Wache. „8ie ksnUen keinen kaum in 6er Herberge" Ivsal -larlLL un6 ttnkunki In tte rn Die Orientnacht hatte sich in ihrer vollen Schönheit über Bethel gesenkt. Vom dunklen Firmament leuchte ten unzählige Sterne. Ihr mildes Licht ließ den einsamen Wanderer im mer wieder zu ihnen hinaufsclMien. Schon stundenlang lag er hier auf dem Felde. Ein Stein diente seinem Haupt als Kissen. Die Arme unter dem Kopf verschränkt, hing er seinen Gedanken nach. Die Nacht hatte ihn auf freiem Felde überrascht. Jakob aber fürchtete sich nicht. Bei seinen Herden hatte er schon manche Nacht einsam im Freien zugebracht. Heute aber »var ihm fast feierlich zumute. Waren es die Sterne, die besonders klar erstrahl ten? War es die geheimnisvolle Stille um ihn herum? Seine Seele fühlte sich so gehoben, als ob etwas Be sonderes ihm bevorstände. Allmählich gingen seine Gedanken in Träume über . . . Die dunkle Nacht wich zurück. Helles Licht strahlte hernieder. Immer leuchtender und schöner wurde es. Feurige Streifen kamen vom Himmel herab. Bald hatten sie die Erde erreicht. Ihr Licht floß ineinander, und es entstand eine Leiter, die vom Himmel bis zur Erde reichte. Die Wolken erglühten. Sie öffneten sich. Engel traten aus Ihrem Schein hervor. Immer größer ward ihre Zahl, wie sie. Loblieder singend, über der Leiter zur Erde niederschwebten. Plößlich verstummte ihr Gesang. Aus der Höhe aber drang eine Stimme: „Ich bin der Herr. Das Land, auf dem Du schläfst, will ich Dir und Deinen Nachkommen geben. Diese werden Zahlreich sein wie der Staub der Erde. Und in einem Deiner Nachkommen sollen alle Völker der Erde ge segnet werden?" M kam dieLM Vln8 har ein -Alüm lein mmen - im/- j fallen -Mmer stets bewußt, wie beschränkt ihr eigener Standpunkt ist. Sie weiß eben, daß die Dinge mehr als eine Dimension haben, und daß nur Starrsinn und Beschränktheit das nicht sehen wollen. Sie kämpft für ihre Ueberzcugung und vor allem: sie lebt sie; aber sie weiß auch, daß Nom nicht an einem Tage gebaut ist. und daß inan dem Gegner Zeit lassen muß. Sie dräng! darum nicht, sondern Ist ge duldig und langmütig wie Gott, der seine Sonne auf gehen läßt über Gerechte und Ungerechte und der regnen läßt über Gute und Böse. Sie klammert sich nicht an Kleinigkeiten und spielt nicht mit großen Worten, son dern tut in bescheidener Sachlichkeit ihr Werk. „Einen schweigenden Mund tragen, macht das Herz des Fried famen , sagt ein mittelalterlicher Mystiker. Echte Friedfertigkeit ist voll Vertrauen. Sie glaub!, auch wenn es ihr manchmal schwerfallen mag, an den guten Willen des andern, und sie hütet sich vor Miß- mmen und leichtfertigem Gerede, das so gern in kläg licher Erbärmlichkeit alles Große und Edle zerreißt und beschmutzt. Sie versteht jenes Wort, das im ersten Makka bäerbuch über die Römer gesagt ist: „Einem Manne ver trauen sie alljährlich die oberste Herrschaft über ihr ganzes Land an; diesem einen folgen sie alle, und es gibt weder Neid noch Eifersucht unter ihnen." Wahre Friedfertigkeit ist kein Kind des Augen blicks. Sie läßt sich nicht von der Aufwallung einer fluch Ilgen Stunde hinreißen. Sie weiß, daß ein Steinchen, ins Wasser geworfen, weite Kreise zieht und hütet sich dar um, Oel in lodernde Flammen zu gießen. Je stürmischer die Zeiten sind und je erregter die Herzen, um so mehr sollte der Christ gerade diese Verantwortung auf sich lasten spüren. So ist der Friedfertige: hart und ernst gegen sich selbst, demütig und weitherzig gegenüber den anderen, voll Vertrauen und voll Verantwortung für das Ganze So steht er in der Welt: als ein Mann des Friedens und doch gerüstet wie ein Krieger — „geoürtet mit der Wahr heit, angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, an den Füßen die Schuhe der Bereitschaft, die frohe Botschaft des Friedens zu verbreiten". Und er betet um den Frieden, den immer wieder menschliche Schuld bedroht; so wie die Kirche im Kanon der Messe alltäglich betet: „Ordne unsere Taoe in deinem Frieden", und er fleht, weil er weiß, daß der Friede „Gabe" ist, Geschenk des Friedensfürsten: „Lamm Got tes, das du hinwegnimmst die Sünde der Welt, sch-mk uns den Frieden." Und dieser „Friede Gottes, der olles Denken übersteigt", ist nicht die Wunschlosigkeit einer müden Passivität, sondern höchste Bereitschaft zum Kamps — um des Friedens willen, der „die Ruhe der Ordnung" ist (Augustin). Wie der Herr auf dem Berge der Ver suchung, so steht die Menschheit immer da: umdrängt non Genußsucht, Machtsucht und Habsucht. Erst dem, der überwunden hat, wird der Friede zuteil. „Engel kamen hinzu und dienten Ihm", und die Seligkeit des Friedens breitete sich um den Herrn dort in der Wüste. Diesen Frieden verkündigen auch uns die Engel In der Heiligen Nacht, wenn sie singen: Et in terra Pax." nichts zu tun. Gegen solch schwächliche, begucmc und lieblose Friedfertigkeit hat Jesus gesagt: „Glaubt nicht, Ich sei gekommen, den Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin gekommen, das Schwert zu bringen. Ich bin ge kommen, den Sohn mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter, die Schwiegertochter mit ihrer Schwieger mutter zu entzweien. Die eigenen Hausgenossen sind des Menschen Feinde. Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der Ist ineiner nicht wert. Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolat, der ist meiner nicht wert." Darum haben die Apostel des „Friedensfürsten" den .Kampf hineingetragen in ihr Volk, da sie es vor die Entscheidung stellten für oder wider Christus, und keine Macht der Erde bat ihnen den Mund verbinden können, ,Ha sie unmöglich schweigen konnten von dem, was sie gesehen und gehört hatten". Darum hat Paulus dem Petrus „ins Angesicht widerstanden", als dieser aus Furcht vor den Brüdern aus dem Judentum um des lieben Friedens willen die Gemeinschaft mit den Heiden auf heben wollte. Die Friedfertiakeit des Christen ist eine Frucht vom Kreuze Christi. Am Kreuze Christi wurden und werden die Gegensätze offenbar. Die echte Fried fertigkeit verschleiert die Geaensäke nicht, sie setzt sie vor aus. Sie nimmt die Welt und die Menschen, wie sie wirk lich sind, sie weiß um den Kampf der Ideen, den Wider streit der geistigen Mächte, sie kennt die unheimliche Macht des Irdischen, den Drang zur Selbstbehauptung, die Leidenschaft des Eigenwillens un- weiß, wie tief das alles im Menschenwesen wurzelt. Und der Christ weiß, daß das alles zunächst auch in ihm selbst ist. Darum reicht Christus jedem, der den Frieden gewinnen will, das Kreuz. Echte Friedfertigkeit ist hart und ernst gegen das eigene Ich. ober sie Ist auch demütig und weitherzig und großzügig. Sie sanktioniert nicht ihre eigenen Mei nungen und kanonillert nickt ihre eigene Lebensart. Sie ist fern von pharisäischer Selbstüberhebung und bleibt sich Usekt der Verkeiüung — der Erfüllung! Im Dunkel der Nacht schauten sie empor zu den Sternen. Plötzlich entstand ein großes Leuchten am Himmel. Es breitete sich immer weiter aus. Bald hüllte es die ganze Ebene in strahlendes Licht. Ein Schauer der Ehrfurcht ergriff die Hirten. Sie fühlten, dieses Licht kam aus einer anderen Welt. Während sie noch schauten, wurden sie von blen dender Helle umhüllt. Unwillkürlich beschatteten sie mit der Hand die Augen. Da sahen sie vor sich einen Engel stehen, von himm lischer Klarheit umleuchtet. Sie fielen auf die Knie nie der und verhüllten ihr Antlitz. Die Hand zum Himmel erhoben, rief ihnen der Engel zu: „Fürchtet Euch nicht! Siehe, ich verkünde Euch eine große Freude, die allem Volke zuteil wird: Heute ist Euch in der Stadt Davids der Heiland ge boren,welcher I st Chri st us.derHerr! Und dies soll Euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln eingewickelt ist und in einer Krippe liegt." Kaum waren diese Worte verhallt, entstand ein Singen und Jubilieren In den Lüften. Als die Hirten aufschauten, sahen sie das weite Feld erfüllt mit himmlischen Heerscharen. Sie alle lobten Gott und sangen: ..Ehre sei Gott in der Höbe und Fried" auf Erden den Menschen, die eines guten Willens sind!" 8ind die knecMrtigen Nm Tage nach Weihnachten feiert die Kirche das Fest des heiligen Stephanus; gleich neben der Krippe schimmert Märtprerblut. Das sollte all denen zu denken geben, die Weihnachten in eine schöne „Stimmung" auf- zulöse» geneigt sind. Das sind übrigens die, denen der religiöse Gehalt ncrlorcngcgangcn ist; sie glauben nicht mehr an die Botschaft der Engel, daß in der Stadt Davids der Heiland geboren ist, welcher ist Christus, der Herr, aber sie wollen doch das „schöne" Fest nicht lassen — sie freuen sich an dem Duft einer leeren Flasche. Sie ver stehen es nicht, daß die Kirche am 26. Dezember Ste phanus feiert; sie feiern den zweiten Weihnachtstag und träumen weiter von ihrem Frieden, der kein Frieden ist. Die Kirche verkündigt den Frieden: sie sagt, daß in Christus der Friede erschienen ist, aber sie sagt uns auch, daß wir in einer Welt sind, in der bis aufs Blut gekämpft werden muß. Dadurch, daß sie uns Stephanus feiern läßt, warnt sic uns davor, die Friedensbotschaft der Engel in der Heiligen Nackt mißzuvcrstcbcn. Es gibt eine Friedfertigkeit, die Charakterlosigkeit ist. Es gibt einen Frieden, der ein fauler Frieden ist. Es gibt eine Friedfertigkeit, die in der Schwäche wurzelt, die zu allem Ja und Amen sagt, weil sie eine Entscheidung nicht riskieren will. Darum vertuscht sie die Gegensätze und hobelt den Dingen ihre Kanten ab, damit sie zuein ander passen. Sie gibt nach „um des lieben Friedens willen". Das heißt, solche Friedfertigkeit ist im Grunde spießige Bequemlichkeit: man soll die Dinge in Ruhe lassen. Man w'll eben „seinen Frieden haben". Und wie die Dinge der Welt und die beunruhiaendcn Fragen des Daseins, so läßt man am besten auch die Menschen in Ruhe: es kann einem ja gleichgültig sein, was der andere treibt: „man hat ihn ja nicht nötig" Das heißt, solche Frieds"rtigkeit ist zuletzt Lieblosigkeit. Mit solcher Friedfertigkeit bat das Evangelium Jesu und hat die Verheißung der Weihnacht wahrhaftig „Wsihr daß die Tag gebar ihren Windeln ein Herberge kc Joseph Tagen in d> Bethlehem einem Hofe, Mitte befini sich die Tie: den Wände« senden ihr der Hallen den Pfeiler« vergeben im Ein so setzt, der in Joseph) dasi wo sie gebä geborenen: «« eine Kr! iir sie gab. Was i der Herberg fachhin hätt erhalten: es orientalische setzt. Selbst können, «vi« für ihn auf Maria und unter viele« aber, wo t „Platz für I das Erlöser öffentlichen gewesen. S Haupt nicht sie wurden halten. 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