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Sächsische Volkszeitung : 30.12.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193612308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19361230
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19361230
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-12
- Tag 1936-12-30
-
Monat
1936-12
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.12.1936
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würdigen Schloßmanern des „Binnenhos" bespült. Zn minder erlauchten Vierteln vereinfachen sie den Kleinkram der Bastard« architektur und machen sie fiir drei Wochen würdig einer beste« rcn Welt. Das Gaukelwerk kann sich sehen lasten. Und sein Segen dringt in der Tat bis zu denen durch, die ihn seit langen Jahren am nötigsten haben. Am Groenmarkt, wo sie einen acht zehn Meter hohen Lichtmast errichten und an Drähten die sprichwörtlichen Geigen in der Lust aushängen — nebst Harscn und hundert anderen Flittersymbolen de» hochzeitlichen Glücks —, trisst man sie zu Dutzenden an der Arbeit. Vom Aeltesten bis zum Jüngsten passen sie, ohne viel Worte zu machen, ihre Zigarren, die alle das gleiche Format haben und sichtlich aus derselben Weihnachtskiste oder Hochzeitstruhe stammen. ,, Wer sich ein paar Tage lang von der Menschenmenge hin- und herschieben läßt, der lernt das Wilhelmuslied und „Lippe- Detmold, o du wunderschöne Stadt" im Schlas singen. Das hängt wohl damit zusammen, daß es wenig Ecken gibt, um die nicht jeden Augenblick die blinkende LImusine mit dem Brautpaar biegen könnte, obwohl es Uebertreibung ist, dah die hohen Verlobten auf einem Tandem im Haag herumradelten. Auch so trisst man ungewöhnliche Gesellschaft zur Genüge auf den Feststrahen. An einem Abend kurz vor Weihnachten be urlaubte die Königin ihren Hofstaat, der mit Kind und Kegel «tu« Omnibusrundfahrt durch die beleuchtete Stadt unternahm und diesen protokoNwidrigen Ausflug im „posfertjeskraam" aus dem Tournooiveld, einer Jahrmarktsbude mit ausgemal- tem altholländischem Vacksteingicbel, beschloh. Allzu schwer hat e, der Hofstaat übrigens auch sonst nicht in den Festwochen. Denn es ist der Wunsch der Königin, dah die Feier auf die beiden Familien des Brautpaars und das holländische Volk beschränkt bleibe. Abordnungen des Auslandes wird es dq.her auf der Hochzeit im Haag nicht geben. : Die grauen Glücksmänner kommen! Am Mittwoch be ginnt die diesjährige Winterhilfe-Strahenlotterie mit einem Umzug der grauen Glücksmänner vormittags 11 Uhr vom Altmarkt aus. Folgende Straßen werden hierbei berührt: Kö- nig-Iohann-Straße, Pirnaischer Platz, Amalienstraße, Schla- geterplatz, Carolabrücke, Albertstrahe, Albertplatz, Hauptstraße, Neustädler Markt, Adols-Hitler-Plah, Sophienstraße, Wilsdruf fer Straße, Altmarkt, König-Iohann-Straße, Moritzstraße, Neumarkt (Auslösung). Die Durchführung der Rcichswintcr- hilfelotlerie für Groß-Dresden ist wiederum dem Invaliden dank für Sachsen, Dresden A 1, König-Iohann-Straße 8, über tragen morden. : Straßenhandel am Silvestertage. Tas Polizeipräsidium teilt mit: Wer am 30. und 31. Dezember 1930 mit Sil vesterartikeln oder Neujahrspostkarten auf öffentlichem Ver kehrsraum handeln will, muß im Besitz einer von der Wirt- schaflsgruppe Ambulantes Gewerbe ausgestellten und abge stempelten Platzkarte sein. Der Vertrieb von Postkarten. Ka lendern oder anderen Druckschristen, die anläßlich des Jahres wechsels angeboten werden, kann nur durch solche Personen erfolgen, die im Besitze des Legitimationsschcines nach Para graph 43 der Reichsgewerbeordnung sind. Das gilt auch für Händler in Hausfluren. : Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern zu Silvester. Durch das Nbbrcnnen von Fcuerwerkskörpern in den vergangenen Silvesternächten find immer wieder Unfälle eingetretcn und in mehreren Fällen dadurch Volksgenossen er heblich geschädigt worden. Es wird deshalb vor dem Abbren nen von Feuerwcrkskärpcrn ausdrücklich gewarnt. Unnach sichtiges Einschreiten gegen diesen Unfug ist dcu Polizeibeam ten ausdrücklich zur Pflicht gemacht worden. : Liefert die Neujahrsbriefe zeitig aus! Kauft die Frei marken sofort und möglichst am Vormittag ein! : Einweihung der Schisferbcrussschule Dresden. Am 4. Januar 1937 wird die Schisfcrbcrufsschule Dresden feierlich eröffnet werden. Es handelt sich hierbei um die erste staatlich anerkannte Berufsschule Deutschlands, bei der die Deutsche Arbeitsfront die Trägerin ist. Schiffsjungen erhalten hier erst malig Gelegenheit zu einer regelrechten Erfüllung ihrer Be rufsschulpflicht. Die Schule ist auf der schwimmenden Ju gendherberge „Sachsen" untergcbracht und im Neu städter Hasen verankert. : Im Elbebett bei Cotta werden gegenwärtig zwei starke Ouerketten in den Fluß gelegt. Sie dienen dazu, das dort in der Elbe liegende Kabel vor Beschädigungen zu schützen, insbe sondere etwa von Elbesahrzeugcn im Notfall ausgeworfene Anker abzufangen. Die Arbeiten werden von der Drewag mit Hilfe des Wasserbauamtes durchgesiihrt. : Todesfall. Am 2l. Dezember ist der Ministerialrat i. R. Geh. Baurat Dr.-Ing. e. h. Ernst Toller in Dresden gestorben. Dr.-Ing. Toller war am 1. 1. März 1875 in den sächsischen Eisenbahndienst eingctreten. Er war vorwiegend bei Eisenbahnneubauten beschäftigt, und zwar in Gröditz, Rie sa, Zeulenroda, Bad Lausick und Mügeln bei Oschatz, von 1890 bis 1895 bei den Bahnhofsbauten in Dresden und vom März 1901 bis 3l. März 1910 als Vorstand des Neubauamts fiir den Bau der Ostseite des Leipziger Hauptbahnhofs. Die großen Vahnhossbauten in Dresden und Leipzig sind also unter seiner Leitung entstanden, er hat damit das Ansehen deutscher Tech nik und der sächsischen Eisenbahnen im In- und Ausland in größtem Maße gefördert. Vom 1. Avril 1910 bis 31. März 1915 war er Mitglied der Generaldirektion der Sächsischen Staats- eisenbahncn. Am 1. April 1915 wurde er als Vortragender Rat in das Sächsische Finanzministerium berufen. Am 1. 4. 1921 trat er in den Ruhestand. Die Technische Hochschule Dres den hat seine hervorragenden Verdienste um das sächsische Ei senbahnwesen durch die Verleihung der Würde eines Dr.-Ing. e. h. anerkannt. : Rilke-Feier In der Gottfried-Körner-Gesellschast. Aus Anlaß des 10jährigen Gedenkens des Todes Rainer Maria Rilkes veranstaltet die Gottfried-Körner-Gesellschast eine Ge denkfeier mit Martin Kaubisch als Sprecher. Die Feier findet Dienstag, den 5. Januar, 20 Uhr, im Vortragssaal des Japa nischen Palais statt. : Vorsicht beim Austauen der Wasserleitung! Am Mon- tagnachmittag wurde die Feuerwehr nach Altkaditz gerusen. Dort war ein Stubenbrand durch unvorsichtiges Hantieren mit der Lötlampe entstanden, als man die eingefrorene Wasser leitung auftaucn wollte. Die Feuerwehr löschte den Brand und beseitigte weitere Gefahr. : Im städtischen Gilntzbad findet auch Mittwochs von 12 bis 19.30 Uhr (Kassenschluß 18.30 Uhr) in beiden Schwimm hallen Familienbad statt. Aus der KrelShauptmannschast Dresden d. Radebeul. Den Tod in der Elbe gesucht. Am Heilig-Abend war in Dresden eine 41 Jahre alte Frau infolge eines Nervenleidens in die Elbe gesprungen. Die Leiche konnte am 1. Feiertag in Radebeul aus den Fluten des Stromes ge borgen werden. d. Meißen. Folgenschwerer Lastkraftmagen unfall. Als in der Nacht zum 1. Feiertag ein Lastkrast- magenzug mit zwei Anhängern die Wilsdruffer Straße pas sierte, versagte in einer Kurve die Bremse. Auf der abschüs sigen Straße prallte der Lastzug mit voller Wucht gegen eine Mauer, wobei ein Baum und eine Gaslaterne umgerissen wurden. Der durch den Unfall angerichtete Sachschaden ist erheblich. Die Fahrer kamen glücklicherweise unversehrt da von. d. Riesa. Im Nebel gegen eine Bahnschranke. Am Sonntagvormittag stieß m Zeithain infolge des starken Nebels ein mit zwei Personen besetztes Motorrad gegen eine geschlossene Bahnschranke. Mit schweren inneren Verletzungen mußte der Lenker des Kraftrades ins Großenhainer Kranken haus gebracht werden, während sein Begleiter einen Beinbruch erlitt. Läcksirckes Stand der Wohlsahrtscrwerbolosen Ende November. Nach den im Statistischen Landesamt zusammengestcllten Meldungen der Vezirksfürsorgevcrbände betrug die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten Wohlfahrtserwerbsloscn in Sach sen am 30. November 1936: 35 651 <6,86 aus 1000 Einwohner). Damit beträgt seit dem Höchststand am 28. Februar 1933 die Gcsamtabnahme 283 361 oder 88,8 v. H. Die Stadtkreise ha ben noch eine Durchschnittsbelastung von 9,90 Wohlfahrtser werbslosen auf 1000 Einwohner, die Bczirksverbände dagegen nur von 4,19. Nahezu frei von Wohlfahrtscrwerbslosen sind die Bezirksverbände Großenhain, Grimma und Kamenz. Weiterzahlung des Arbeitslohnes bei Musterungen. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen erläßt folgenden Ausruf: „Es konnte von mir noch nicht in allen Tarifordnungen vorgesehen werden, daß die durch militärische Musterung ausfallende Arbeitszeit den in Betracht kommenden Gesolgschaftsmitglicdern zu vergüten ist. Im allgemeinen haben die Unternehmer meines Wirtschafts gebietes die Zahlung an solchen Tagen bereits freiwillig ge leistet. Mit Rücksicht darauf, daß die zur Musterung bestellten Gefolgschastsmitglicder eine hohe vaterländische Pflicht erfül len, aus der ihnen geldlicher Nachteil nicht erwachsen soll, for dere ich hiermit alle Unternehmer aus, auch dann den vollen Arbeitslohn weiterzuzahlen, wenn in den Tarifordnungen eins entsprechende Verpflichtung noch nicht enthalten ist." Für Gewerbetreibende und Zwifchenmeistcr mit Heimarbeitern Das Landesarbeitsaint Sachsen teilt mit: Am 5. Dezem ber 1936 hat der Treuhänder der Arbeit fiir das Wirtschafts gebiet Sachsen auf Grund der 2. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Heimarbeit vom 20. Februar 1935 eine Anordnung erlassen, nach der alle Gewerbetreibenden und Zwischenmeister verpflichtet sind, die Listen der für sie in Heim arbeit Beschäftigten und der Zwischenmeister sowie derjenigen Hausgewerbetreibenden und anderen arbeitnehmerähnlichen Per sonen, die den in Heimarbeit Beschäftigten gieiäigestellt sind, am 15. 1. 1937 in dreifacher Ausfertigung dem für ihren Be trieb zuständigen Arbeitsamt auszuhändigen. Es wird allen in Frage kommenden Gewerbetreibenden und Zwischenmeistern dringend empfohlen, sich über die näheren Einzelheiten dieser Anordnung aus den amtlichen Mitteilungen des Treuhänders der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen und dem Reichs arbeitsblatt zu unterrichten oder das für den Betrieb zuständige Arbeitsamt um nähere Auskunft zu bitten. Sächsische Landeslotterie Die 3. Klasse der lausenden 210. Lotterie wird am 11., 12. und 13. Januar gezogen. Die Erneuerung der Lose hat bis zum 2. Januar 1937 zu erfolgen. Ausstellungspläne de» SMlenenuisemnS siir 1SZ7 Fiir das Jahr 1937 ist folgender Ausstcllungsplan des Deutschen Hygiene-Museums vorgesehen: In Deutschland werden gleichzeitig vier Ausstellungen eröffnet: In Gotha die Ausstellung „Leben und Gesundheit" mit der Sondergruppe „der gläserne Mensch", in Bernburg an der Saale die Aus stellung „Kampf dem Krebs" und in Eichstätt sowie in Düben an der Mulde die Ausstellung „Blut und Rasse", die vom Ja nuar ab in zwei Ausfertigungen wandert. Die Ausstellung „Kampf dem Krebs" bleibt in Mitteldeutschland und besucht die Städte Staßfurt, Zerbst, Schönebeck, Köthen, Halberstadt, Qued linburg. Goslar. In den Gauen Mittelfranken und Halle-Merse burg, wo sie in allen wichligen Städten und Gemeinden zur Auf stellung kommen, wandern die beiden Ausstellungen „Blut und Raste". Tie Ausstellung „Leben und Gesundheit" besucht im Februar noch die Stadt Weißenfels und kommt dann nach Dresden zurück, weil ihre Ausstellungsobjekte für Auslands veranstaltungen benötigt werden. Schließlich wird am 16. Ja nuar an historischer Stätte in Frankfurt am Main, im „Römer", die Ausstellung „Volk und Rasse" beginnen. Im Ausland beginnt die erste Ausstellung am 6. März im Haag, in Hollands Hauptstadt. Die nochmalige Verbrin gung der großen Ausstellung „Das Wunder des Lebens" nach Holland wurde gewünscht, weil im Winter 1935/36 im Anschluß an die großen Erfolge in Amsterdam und Rotterdam die Aus stellung wegen anderweiter Verpflichtungen nicht langer zur Verfügung gestellt werden konnte. Sie verläßt dann Holland wieder und wird auf schnellstem Wege nach Wien übergesührt. Tie Ausstellung findet in der Reithalle des Mcsscgeländcs Auf stellung. also In den gleichen Ausstellungsräumen, wo 1925 die Ausstellung „Der Mensch" des Deutschen Hygiene-Museums über 1 Million Besucher zu verzeichnen halte. Ausstellungs termin ist die Zeit von Mitte Mai bis Ende Juni. Ist der eine „gläserne Mensch" des Deutschen Hygiene-Museums im Som mer 1937 in Wien, so wird der andere — cs sind zwei Modelle vorhanden — in Paris weilen. Vis Ende 1936 hat das Deutsche Hygiene-Museum in Deutschland 1068 Ausstellungen und im Ausland 82 Ausstellun gen durchgesiihrt und dabei eine Gesamtbesucherzahl von fast 28 Millionen erzielt. Aus dem Dresdner Kunstleben Die original Wiener Kapelle „So ist Wien" (ehemalige Miiltärmusiker der alten österreichischen Infanterie-Regimen- ter-Blasmusik) veranstaltete unter Leitung von Kapellmeister Franz Niha (letzter Regimentstambour beim k. u. k. Infan terie-Regiment Nr. 2) im Vereinshaus zwei bunte Abende. Wiener Walzer und österreichische Märsche gaben hier charak teristisches Gepräge. Der beliebte Plauderer Hanns Hilde» brandt war ein humorvoller Ansager, und Maria Rottmann und Walter Linke sangen lebensfrohe Weisen von Prestel, Stolz und Lehar. Den Höhepunkt des Abends bildeten die Darbietungen von Hans Nagel, dem österreichischen Radiolieb- ling, der Wiener Lieder zum Vortrag brachte. Für stim mungsvolle Begleitung sorgte das Grinzinger Schrammel- Quartett. Als routinierter Begleiter konntc sich auch noch Fritz Schwadtkc zeigen. Der ganze Abend stand im Zeichen wahrhafter Lebensfreude und übergucllcnden Humors. Die Besucher dankten mit lebhaftem Beifall für die frohen Stun den. Hcllmut Erhard. Einstellung von Freiwilligen in das Regiment General Göring im Herbst 1937 Berlin, 28. Dez. Das Reichsluftsahrtiuinisterium gibt be kannt: Anfang Oktober 1937 erfolgt dte nächste Einstellung von Freiwilligen im Regiment „General Göring" (motorisiert): Standort Berlin. Alter: 18—25 Jahre. Größe: nicht unter 1,68 Meter. Voraussetzung für bei Einstellung ist, daß der Bewer ber a) die dcutsck)« Staatsangehörigkeit (Reichsangehörigkeit) besitzt, b) wehrwürdia ist, c) tauglich ist, d) nicht Jude oder Mischling ist, e) gerichtlich nicht vorbestraft und auch sonst un bestraft ist (auch schwebende Gerichtsvcrsahren schließen die Ein stellung aus), f) unverheiratet ist, g) die Gewähr bietet, daß er jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat ein tritt. Dem Bewerbungsgesuch ist beizusiigen: Lebenslauf, Frei- wllligenschein bezw. beglaubigter Auszug über Seiten 1 und 3—5 des Wehrpasses und 2 Paßbilder in bürgerlicher Kleidung ohne Kopfbedeckung. Freiwillige der Jahrgänge 1915—1919 werden im April 1937 zur Erfüllung ihrer Arbeitsdienstpflicht herangezogen. Meldeschluß für die Herbsteinstcllung 1937 ist der 15. 1. 1937. Gesuche, die nach diesem Termin eintressen, können nicht mehr berücksichtigt werden. Für jeden wchrfreudigen, jungen Deutschen ist es eine Ehre und Auszeichnung, wenn er im Regiment des Oberbe fehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Göring, dienen darf. Die Beförderungsaussichten und die Möglichkeit der Weiterver- pflichtung auf 12 Jahre sind im Regiment „General Göring" für tüchtige Soldaten besonders günstig. Die Freiwilligen können entsprechend der Vielseitigkeit des Regimentes „General Göring" als Infanteristen (Jäger), Flakartilleristen, Pioniere, Kraftfahrer und Reiter Verwendung finden. Einstellungsgesuche mit den notwendigen Papie ren sind sofort zu richten an Regiment „General Göring", Berlin-Charlottenburg, Königin-Elisabeth-Straße 49. Hvs ollsr Wsl» Schweres Explosionsunglück In einer norditallcnischcn Stadt. Bisher sieben Tote und 15 Schwerverletzte. , Mailand, 29. Dez. In der norditalicnischcn Provinz hauptstadt Varese hat sich am Montag ein schweres Unglück zugetragen. Um die Mittagszeit ereignete sich eine Explosion in einem Gasleitungskanal, der unter einem, gerade in dieser Zeit stark belebten Platz der Stadt hindurchführt. Unter ge waltigem Getöse wurd das Pflaster in weitem Umkreise auf gerissen. Steine und Erbmassen wurden nach allen Richtun gen geschleudert. Nach den bisherigen Feststellungen sind hier bei sieben Passanten getötet und 15 schwer verletzt worden. Die Explosion wurde in der ganzen Stadt gehört und rief eine Panik hervor. Vertreter aller Behörden begaben sich sofort an die Unglücksstätte. Neue Kindesentführung in USA. Paris, 29 Dez. Nach einer Meldung des „Intransigeant" aus Washington ist die amerikanische Oesfentlichkcit durch eine neue Kindes entführung in Aufregung versetzt morden, die in der Nacht zum Montag in Tacoma im Staate Washington verübt wurde. Drei Banditen drangen während der Abwesenheit des Multimillio närs Dr. Matson und dessen Frau iu deren Villa ein und über sielen die drei Kinder Matsons, zwei Knaben im Alter von 16 ». 10 Jahren u. ein Mädchen im Alter von 15 Jahren. Die Banditen esselten den Jüngsten, Charles, und verschwanden mit ihm. Da- icgen hat man einen Brief der Kinderräuber gesunden, in dem ie den Vater ausfordern, 16 000 Dollar zu hinterlegen, andern- älls er sein Kind nicht mehr lebendig Wiedersehen werde. Vor einiger Zeit wurde in der gleichen Gegend der kleine George Weyerhauser, ein Schulkamerad von Charles Matson, entführt und erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder frei gelassen. Die Räuber, eine Frau und ihr Sohn, konnten fest gestellt und bestraft werden. Sie wurden zu Zwangsarbeit ver urteilt. Zweistöckiger Kinderwagen für Vierlinge. Hadersleben, 29. Dez. Die vor einigen Wochen in Kol bing geborenen Bierlinge befinden sich wohlauf. Die noch pflegebedürftige Mutter befindet sich mit ihren Kindern im Koldinger Krankenhaus, ivo die ganze Familie das Weihnachts fest verlebte. Für die Vierlinge und die Eltern waren zahl reiche Geschenke von allen Seiten cingegangen. Der Mutter wurde u. a. ein Kinderwagen geschenkt, der in zwei „Stock werken" je zwei Kindern Platz bietet. Zehn Kilo Römergold als Altmessing verkauft. Preßburg, 29. Dez. Die Bewohner von Horny und Dolny Kamencc leben zu 60 v. H. vom Handel mit Lumpen und altem Eisen. Die Händler fahren hinab bis nach Kar- pathorußland, um die „Ware" zu holen. Vor Jahren kam der Händler Michael Rybar aus Horny Kamcnec nach Volovo, wo er von dem Bauern I. Tokarevits und von dem Schlosser Stefan Schmied 10 Kilogramm Altmelsing kaufte. Well ihm das Messing durch sein besonderes Aussehen ausfiel, ließ er es im Munkatscher Museum untersuchen. Er war nicht wenig erstaunt, als er hörte, daß das Messing in Wirklichkeit Gold sei. Es handelte sich im Ganzen um zehn Kilogramm dieses Goldes, das nach Ansicht von Fachleuten aus der Römerzelt stammt. Ein Goldschmied schätzte den Wert der Menge auf zehn Millionen Tschechenkronen. Der Händler wurde wegen Verdachtes, das Gold entwendet zu haben, verhaftet, später aber freigelassen. Der Fund ist beschlagnahmt. Bremser der Achterbahn vom Räderwerk zermalmt. Paris, 29. Dez. Im Pariser Lunapark lst am Sonntag nachmittag ein Bremser der Achterbahn in das Räderwerk ge raten und vor den Augen der entsetzten Zuschauer zermalmt worden. Nur mit großer Mühe konnte seine Leiche geborgen werden. Kloeckner sun. tödlich verunglückt. Duisburg, 29 Dez. Auf Haus Hartenfels, dem Sih der Familie Kloeckner, sowie auf allen Kloecknerbetrleben weht seit dem zweiten Weihnachtsfciertag die Flagge aus halbmast. Das Haus Kloeckner ist durch den Tod des 23jlstjrigen Sohne» Waldemar Peter Kloeckner schwer betroffen worden. Kloeck ner jun. war am vergangenen Montag auf der Fahrt von Düsseldorf nach Duisburg infolge Versagens der Steuerung mit seinem Kraftwagen gegen einen Baum geprallt. Er wurde mit schweren inneren Verletzungen dem Huckinger Kranken haus zugefiihrt. wo er am ersten Weihnachtsfciertag starb. Dil Beisetzung findet Dienstag morgen statt. Mittels beiliegender Zahlkarte wollen diejenigen Postabonnenten, die nicht an den Briefträger zahlen, den Bezugspreis für den kommenden Monat einsenden. Niemand warte, bis er nochmals durch besonder« Mahnung zur Einzahlung des Vezugsgcldes aufgefordert wird. Dadurch ent stehen den, Verlag nur unnötig« Kosten di« im Interesse de» weiteren Ausbaues der „Sächsisä-en Volkszeitung" vermiede« werden müssen. Der Verlag.
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