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111. Jahrgang Äbend-Ausgabe -17 Nr. 16S 1917 Dienstaq, den 3 April A.r.lpr.»-Anlchl!,d: «8»2. N«« und ,««»1 Schr»M««t»n, ,»d D«lchdsl«sltll»: Z»hannl«zaN« Nr. S Krieg mit Amerika? ckt« ä« l«S ISS. (Welkere Nachrichten über Amerika Seile 8.) U- 1«S. griffe« mehrere ükaet B4S4 "AdÄ! M aiajawltfchl, ErkundongSoorstoß 2S Mana aa Ge ¬ ber unä «Kale, lväsn. »lebt. and und auS- Ge- äk.), «or«8 mitz ,er- «ginnt «denkt «Han«, 8r<-r). '6248 Deutschland« Krieger, Deutschland« Geld Bringen Frieden la die Welk. M.7.? »rt« «L«. del..»«« :o. ^vlb. Washington, 3. April. (Reuter). Die demokratischen Führer im Repräsentanken- hause haben aus dem Weihen Hause Anweisung erhallen, die Konstituierung des Hauses möglichst zu beschleunigen. Der Senat, dessen Konstituierung schon abgeschlossen ist, hat Mitteilung erhalten, bah Präsident Wilson dem Senat heute abend eine Botschaft zu verkünden wünsche. (^vtd.) Walhington, 2. April. (Reutermetdung.) Wilsons Adresse wird unverzüglich an alle Botschaften und Gesandtschaften der Bereinigten Staaten geschickt und allen amerikanischen Diplomaten im Auslande telegraphiert« Wie verlautet, ist die Adresse derart, dah die fremden Regierungen sie als einer Erklärung des Kriegszustandes so nahekommend betrachten dürften, dah dadurch Neutralitätserklärungen erforderlich gemacht werden. Der Demokrat Clark wurde zum Sprecher des Repräsentantenhauses mit 217 gegen 205 Stimmen wiedergewählt. Der Vorsitzende der Kommission für auswärtige Angelegenheiten im Repräsentantenhause» Flood, bereitet einen Besckluhantrag vor, durch den der Kriegszustand zwischen den Vereinigte» Staaken und Deutschland erklärt und der Präsident ermächtigt wird, gegen Deutschland Krieg zu führen. kehrten nach Abweisung von Gegenangriffe« befehlSgemötz Ur die eigenen Linien mit B ot« zurück. Nördlich von Mona stir ist eia klelaer französischer Angriff gescheitert. Der Lrst^GeneralqaartterarelsteL Ladeadorff. l^Holl. W. Kitter. Zahlung rrstärke rrstärke wld. Washington, 2. April. (Rentermeldung.) Wilson sorderte heute abend den Kongreß auf, zu erkläre«, dah zwischen de« Bereinigten Staaten und Deutschland der Kriegszustand bestehe. Anmerkung der Redaktion: Wir geben diese Reutermeldung zunächst unter Vorbehalt wieder; eine Bestätigung von anderer Seile liegt bisher nicht vor. Im Lufkkampf verlor der Feind vier Flugzeuge, von denen zwei durch Oberleutnant Freiherr« von Richthofen ab- geschoffea wurden. Oestttcher Kriegsschauplatz Front de« Gen eralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Nordwestlich vo« Dünaburg Holken mehrfach bewährte Stoßtrupps 1 Offizier, 93 Mann und 2 Maschinengewehre aus der russischen Stellung; auch bei nordöstlich von Bogdanow, hatte «in volle« Erfolg «ad brachte 1 Offizier «ad fa«genea ei». Nordöstlich vo« Baranowikschi russisch« Kompanien eine unserer Feldwachen an, die trotz starker Feuervordereltung ihre Stellung völlig behauptete. Lebhaftem russische« Feuer beiderseits der Bah« Kloczow-Tarnopol, an der Zlota-Lipa und am Dnjestr find keine Jafaalerieangriffe gefolgt. Aa der Bistrttza-Solotwlufka vordri«gend« Jagd- akleiluage« der Raffen wurde» vertrieben. An der Front bet Generalobersten Erzherzog Joseph und del der Heeresgruppe des Generalfeldmarfchallt vo« Mackensen keine Ereignisse vo« Bedeutung. Mazedonische Front Zwischen Ochrlda- und Prespa-See drangen unsere Truppen in vorgeschoben« Stellung«« der Franzose«. Sie Der deutsche Heeresbericht Das Wölfische Bureau meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 3. April. Westlicher Kriegsschauplatz Nördlich von Arras heftiger Geschützkampf. Mehrere gegen unsere Stellungen vordringende englische Aufklärungs abteilungen wurden adgewiesen. Die gewaltsamen Erkundungen der Engländer Franzosen im Kampfgebiet nordöstlich von Bapaume westlich von St. Quentin wurden von starken Kräften geführt. Sie verliefen — wie Beobachtungen und fangenenaussagen ergaben — für de« Feind äußerst verlust reich. Bei Noreuit wurden von uns über 300 Engländer gefangen zuriirkgesührt. Sie gerieten jedoch in englisches Maschinengewehrfeuer, so daß nur 60 unsere Linien erreichte«. Oestlich der Straße Loucy-le-Lhktean zersprengte aaser Ariilleriefeuer beobachtet« Truppenansammlungen, in der Champagne, südlich von Ripont, unterband seine vernichtende Wirkung eine« sich vorbereitenden Angriff. A «unkt hnhof irrtest, st-aß Die Bente de» neuen Hilfskreuzer« web. Rio deAaneiro.r. April. (Agenee HuyaS.) Der deutsch« Hilftkreozer hat folgend« Schisse genommen: .Gelady« Royle', «Lady PSi and', .Charte« Voanod', .Perce Antonia', .Buenos Air««' (italienischer Segler, 1811 Br.-Reg.- Tonnen), .LaRochefoocault', .Dnpiaix' und .Horngarth' mit 261 Seeleolea der verschiedensten Staatsangehörigkeit, darunter 102 Franzosen, ungerechnet noch die 22 Mana von der Dark .Cam- b rönne'. Der Bericht de« Kapitän« dieser Bark besagt: Am 20. März um 7 Uhr 30 morgen« nahmen wir im Rordwestea ei» Segelschiff wahr, da« schnell näher kam. Zwei Seemeilen entfernt gell« e« plötzlich sein« Segel auf und wir erkannien dl« deutsch« Flagg«. Zugleich mit dieser Veränderung machte da« Schiff «in Signal und feuert« einen Kanonen schuß ab. Daraus kam ein deutscher Offizier mit bewaffneter Mann schaft aa Bord, beschlagnahmt« di« Schiffspapiere and befahl mir, «ich aa Bord de« Kreuzer« zu begeben und mich zur Verfügung de« feind- llchen Kommandanten zu stellen. Dieser teilte mir zuerst mit, dah « di« .La mb rönne' versenken wolle. Dana besann er stch ander«, entsetzte,mich de« Kommando« und beauftragt« den englischen Kapitän 3aa Miller vom .Penmore', all« gefangenen SchiffSbemannungen von Bord de« Kreuzer« nach Rio de Janeiro za bringen. Dl« Amschifsoag wurde sogleich mit HUfe meiner Doot«, dl« von den Doolea de« Kreuzer« geschleppt wurden, bewerkstelligt. Während meiaer Ab wesenheit wurden mein« beiden Bramstangea abgesägl und die Bram segel in« Master geworfen, um so dl« Führung der .Lamdroaa«' za verhiadern und dem Kreuzer Zeit za schassen, ander« Gewässer zu er- reichen. Um 7 Uhr abend« betraten die letzten Gefangenen, nämlich dl« Kapitäne, mein Schiss. Dl« Berichte der übttgen Kapitäne lauten ähnlich. * (r.) Don der Schweizer Greaz«, 8. April. (Dreht- be richt unsere« Sonderberichterstatter«) Genfer Zei tungen zufolge meldet da« französische Blatt «Petit Marseillai«' zen suriert, daß die französischen Schlff«verlust« seit 1. Februar 168 Schisse mit insgesamt 380 000 Tonnen betrage«. wlt». Amsterdam, 3. April. (Drahtbe richt.) Dampfer .LtSdelh', nnterweg«. Ist am Sonntag früh zwischen Der norwegische mit gemischter Ladung von Rotterdam ? . _ ?. dem MaaS- Leochtschlff and dem von Noordhtnder versenbt worden. 3n Pmuiden landete die 24 Mann starke Besatzung de« norwegischen Dampfer« .Feistein' au« Stavanger, der, mit Getreide für daS bel gisch« Hilfskomitee von Philadelphia nach Rotterdam unterwegs, etwa 70 Meilen ostnordöstlich d«S Terschelllnger Leuchtschiffes auf «ine Mine gelaufen «st. Rumänien und die Umwälzung in Rutzland (r.) Budapest, 3. April. (Drahtbericht uusereü Sou- derberichterstatterS.) Au« Jassy wird gemeldet, dah der rumänisch« Hos äuh«rst niedergeschlagen Ist, daalleAbmachnugen, di« noch von Bratiaan abgeschlossen wurden, hinfällig gewor den find. Zwischen Jassy und Petersburg besteh« angenbNckÜch Kekse Fühlungnahme. Der König ist deprimiert m»d befürchtet ein« Rückwirkung aus Rumänien und feinen Theo«. Kriegszustand zwischen Deutschland und Amerika O Was nach all den Me'dun^en, die ü!?er Wilsons Reden und Absichten m de.l lctzlen Wo en zu uns kamen, geschehen mußte, scheint nun in der Tot eirgecretcn zu sein. Der Präsident der Verenigten Staaten von 2 o dameril.a hat den gestern in Washington zuscmm ng^lrelenen Kongreß aufgesordert, zu er klären, daß zwischen den Bereit.igten Slaa en und Deutschland der Kriegszustand begeht. Zwar stammt diese Nachricht von Reuter, drssen Quellen in d.esem Kriege sich nicht gerade immer als rein und lauter erwiesen Haden, und sie ist von anderer Seite noch nicht bestätigt. Doch dars man wohl annehmen, dah General Reuter die^mck nicht den W.nsch zum Va er des Gedankens werden lieh, sondern dah Wilson d.escn Antrag im Kongreß tatsächlich gestellt hat. Auch das darf als sicher aeken, dah sein Antrag zwar nicht von heute auf morgen angenommen werden wird, dah er aber große Aussicht hat, Annahme zu finden. Das zeigt ein kurzer Blick auf das Verhalten Wilsons seit der Ankündigung des verschärften deutschen U-Bootkrieges. Diese Ankündigung beantwortete Wilson, der noch kurz vorher sich in der Pose des Friedens bringers gefallen hatte, am 3. Februar mit dem Abbruch der Be ziehungen zum Deutschen Reiche in ter denkbar schärfsten Form. Für unS lag darin keine Ue.e.raichung, da er mit diesem Schritte seinerzeit bereits gedroht hatte, als die .Sussex' von einem deut schen U-Boot versenkt worden war. Damals gab die deutsche Re gierung dem scharfen Protest Wilsons nach, behielt sich aber volle Handlungsfreiheit vor, wenn es dem Präsidenten der Vereinigten Staaken nicht gelingen sollte, auch England zur Innehaltung des Völkerrechts bei seiner Ceekriegsührung zu bewegen. Gewih lehnte Wilson diesen unseren Vorbehalt ab, aber er muhte wißen, dah Deutschland Ernst machen und sich eine weitere unneutrale Haltung, wie sie Wilson bis dahin beliebte, nicht gefallen lasten würde. Seit dem 3. Februar hak Wilson immer mehr die MaSke fallen lasten, in die er sich bisher gehüllt hatte. Schon seine gleich zeitig mit dem Abbruch der Beziehungen an die neutralen Staaken gerichtete Aufforderung, sich seinem Vorgehen gegen uns anzu schließen, war ein so unfreundlicher Akt, dah er ein energisches Vorgehen unsererseits ohne weiteres gerechtfertigt hätte. Doch wir hatten damals und haben auch heute keinen Grund, dem früheren Professor des Staatsrechts das Odium für das abzu nehmen, was er gern will: den Krieg zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten. Diese diplomatische Offensive, wie sie die .Köln. Zkg.' treffend bezeichnet, brachte Wilson jedoch eine schwere Niederlage, nur China, das von Amerika allein sein Heil erwartet und stch in seine Abhängigkeit begeben hat, folgte seinem Beispiel. Was aber Wilson wohl in erster Linie mit seinem schroffen Vorgehen gegen Deutschland beabsichtigt hakte, uns zur Zurücknahme oder mindestens zur wesentlichen Abmilderung deS verschärften U-Bookkrieges gegen amerikanische Handelsschiffe zu zwingen, gelang ihm ebensowenig. Und das hat ihn dann auf der Bahn, die er einmal betreten hatte, immer weiter getrieben. Er, der frühere Lehrmeister der Welk, der die Formen des ewigen Friedens gefunden haben wollte, verkündigte Deutschland gegenüber den Zustand der bewaffneten Neutralität und forderte vom ameri kanischen Kongreß die Ermächtigung, die amerikanischen Handels schiffe mit Waffen sowohl für den Angriff als auch für die Ver teidigung zu versehen. Obwohl der Kongreß diese Ermächtigung nicht erteilte, da einige aufrechte und angesehene Senatoren zur Obstruktion griffen, schickte Wilson sofort amerikanische Schiffe hinaus, um das deutsche Sperrgebiet zu durchbrechen, und tat damit seinen festen Willen kund, den Kriegsfall herbeizuführen, trotzdem er sich im Kongreh dahin ausgesprochen hatte, daß es zum Kriege nur dann käme, falls vorsätzliche Handlungen und Angriffe gegen das Leben und Eigentum amerikanischer Bürger durch die deutschen U-Boote erfolgten. Inzwischen hatte Wilson das Volk der Vereinigten Staaken weiter gegen Deutschland aufzuhehen gesucht, indem er die deutsche Anweisung an den Gesandten in Mexiko veröffentlichte, sich im Falle eines Krieges mit den Vereinigten Staaten um ein Bündnis mit Mexiko und Japan zu bemühen. Mit diesem gestohlenen Dokument erzielte er auch eine gewiße Wirkung, wenn sie auch vielleicht nicht dem entsprach, was er erwartet hatte. Deshalb griff er sogar zu einer Fälschung der Instruktion an den deutschen Ge sandten in Mexiko und sprach von einem Angriff im tiefsten Frieden, den Deutschland gegen die Vereinigten Staaten geplant habe. Nicht gewitzigt durch die Haltung des alten Kongresse«, der ihm die erbetenen Vollmachten nicht erteilt hatte, berief er sofort den neuen Kongreß zum 2. April ein und ließ die Geschäftsordnung des Senats einfach abändern, um jede weitere Obstruktion unmög lich zu machen, mit der gerade aus seinem Munde sonderbar klingenden Begründung, daß neue Verhältnisse neues Recht schaffen. Densäben Grundsatz auf die Seekrtegführung, die durch die U-Boote völlig umgewandelt wurde, anzuwenden, lehnt der selbe Wilson aber bis heute ab. Er will eben England, das durch die erfolgreiche Arbeit unserer U-Boote In die schwerste Bedräng- nis geraten ist und vor der Aussicht siebt, den Krieg endgültig zu verlieren, in letz er Stunde noch zu Hilfe kommen, um Groß britanniens Machtstellung zu erhalten, auf die er bei der onauS-