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Abend-Ausgabe. sv» k»n>r'« o»o Vorort, Svr» uns«, »r6a,r V «Au A" p» » imt«p,ittn»r, LmoitSgU» in» Sao» g,dr«chtr «»»atlich >.1L M-. vterteltLhrUch r.75 M. Vei Ser »rs<t>aft,st,Ur. oosero ZNtai« ua» ft»»sod,st«U«> odgrkolt: monatltrk lM..otrrtelIührUA»M. Vorch «as«, »«»»Lrtt»«» Malen tn» Hau« gebracht: monaUlch 1^0 M., »>ert,l>adr«ch 4.SS M. torch »i, Post lnaerhald deutsch» laaS» und -er Srutschen Kolonien monatllch >.sr M„ olerteljührlich ausschUeßlich postdrstellgelS. prel» Ser rlazemummer »»Pf. L«tpzta, S«n Nachbarorten und »en Grten mit ,ia,n,n jtUal«, wir» »i, stbeusauogad« noch am stdenü Seo Erscheinen» in, hau» geliesert. Nr. 585. /kntsblLtt des Rates und des polrseuuutes der Stadt Leipzig ««»attlon un» SeschLstostell,: 7»hann>,,ast» Ur.». * Zernsprech.stoschluS Ur. >4»»«. »4b« und I4»»4. 1HS. Jahrgang »-»kl» kstr stnzetaen oo» r«ipz», UN» Umaebnaa »I, /^»Aeigenprei^e. ,fpaltig.p.ttl,.il.rr ps., Sie UrNam«,«tl„ m.. »oa au,w-rt,r»pf., Ueklamen l.2»M., kleine stnzeigen »i,p^itr»ll*nue S»pf.b.w»,»»rbol.Nab.,fln;^-«avonVebör»«n im amtlichenkell üt«petlt» z«tt« S»ps «eschclstsanzetgen mit plaboorschrist 'm vreile rrdSbt. Uabalt nach Karls. »,»lagen: chesamtousi.sm.»a«raus«n» ou.schl postgebatz«. Mnzelgen.stnnabm«: ^ohanalogaste», bel »amtlichen ia:ea »e, Leipzig« Lagedlatt«, un» aUeu staaoa«en»rxpe»ilton«n »»« »a» un» »lu,toa»r». Da» Leipziger Sägeblatt erscheint «rrktag, rmol.Sonn» u. jeierlag»tmai» D«Un«r U«»okiion:Zn»rnLUtea17,z»raipr«ch»noschUi5: Hansa Ur. «7. IS14 vlensiag, »en >7. Nooemdrr. Das Zeppelin-Fieber in England. Verschärfte Bergeltungsmatzregeln gegen Ausländer. Der Gouverneur von Warschau gefangen. Leppelin-Mber. Nun ist oas Zevpelin-Fteber, diese inerk- würdige englische Kraiityeit, auch im llnrerhause aufgetreten. Seither war der Stand der k.ank- heit hauptsächlich an den sich inehrenden Zu schriften der Presse zu beobachten, an den sich üoerstürzenden Rat- und Vorschlägen zur Ab- lvehr des Uebels. Nun ist aber die Angst so start geworden, das; inan die Regierung zur Rede stellt. Sie sotl Helsen, oder sie soll wenigstens sagen, was sie zu tun gedentt. Man will wissen, woran man ist. Tas Nllsschauhatten bei Lag und Nacht genügt nicbt: denn wenn die Zeppeline erst da sind, vielleicht sogar scharenweise, so hust die Feststellung der Tatsache nichts, und oas Beschießen mit Kanonen und eigens steige.ichtet.n Gewehren hat sich nicht sonderlich bewährt. Man muß zugeben, daß die Regierung beim besten Willen nicht viel mehr zur Beruhigung sagen kann, als: wir werden sehen, was sich machen läßt. Zn ihrer grenzenlosen Verlegen heit hat sie jedoch Maßregeln in Aussicht ge» stellt, die mit der Bekämpfung der Luftschisf- gefahr nichts oder wenig zu tun 'haben. Ter Minister Mc Kenn» hat erliärt. wenn die Zeppeline-in England einfielen, so würden vor aussichtlich in noch weit größerem Umfange als bisher Perhaftungen von Deutschen borgenow inen werden. Ter Sinn dieser Drohung ist: wenn wir gegen die deutschen Lustschisse selbst nichts unternehmen können, so wollen wir uns an den Deutschen, die wehrlos in unseren .Hän den sind, rächen. Sie sollen dafür büßen. Und weiter meint man: die deutsche Regierung werde vielleicht durch diese Drohung von der Verwen dung der Luftschiffe abgeschreckt. Das ist natür lich ein großer Irrtum. England ha! bereits altes getan, um jedes Anrecht auf Schonung zu verwirken, verschärft es aber seine Maßnahmen gegen die Deutschen, etwa durch die Einsperrung von Frauen und Kindern, so wird auf deutscher Seite, das wird heute bereits durch eine Berliner Meldung angetündigt, Zug um Zug das selbe geschehen. Die Zeppeline aber, darüber sollte man slch in London allmählich klar werden, gehören ebenso zu unseren Kriegsmitteln wie un sere Schiffe und Unterseeboote. Die „kr.iizztg.", die über die Auffassung unserer Heeresleitung gut unterrichtet sein wird, schreib,: „England sollte sich wirtlich sagen, daß es durch solche Drohungen niemanden einschüchtert. Der Kaiser und die Regierung haben wieder und wieder in klarster Weise zu erlenneu gegeben, daß sie fest entschlossen sind, England nrcderznringen und lhm einen Frieden aufzuzwingen, der die unge heuren Blutopscr wert ist, die wir der englischen Niedertracht verdauten. Es ist ganz selbstver ständlich, daß jedes hierzu geeignete Mittel auch rücksichtslos angewendet wird. Die maßgebenden Stellen wissen genau, daß das deutsche Polt gar nichts anderes erwartet und nach den bisherigen Zusicherungen erwarten kann. Niemand in ganz Deutschland würde es verstehen, wenn man zö gern wollte, irgendein durch unsere technische ileberlegenheit uns zur Verfügung stehendes Mit- rel gegen die große Festung, als welche das bri tische Inselreich als Ganzes sich darstellt, ohne jede Rücksicht auszunupcn." Diese deutliche Sprache, die vom ganzen deutschen Bolte gebilligt wird, kann in London nicht mißverstanden werden. Mögen sich also die englischen Minister wohl überlegen, was sie dem Volke versprechen. Das gilt erst recht für die angeblich beabsichtigte Ausrüstung der Be wohner mit Gewehren und Schießbedarf. Wie aus London berichtet wird, haben sich bereits Vereinigungen von „Familienvätern" gebildet, die öfter Schießübungen abhalten, um, wenn der Feind komme, „ihr Heim" zu verteidigen. Viel leicht sind das nur Gefühlsübcrschwänglichkeiten, die sich aus der Bedrängnis des Tages erklären. Sollte indes Lord Kitchener wirklich beabsichti gen, Waffen an das Volk zu verteilen, um eiligst eine Art „Landsturm" auf den Plan zu rufen, so betreibt er ein gefährliches Spiel — gefährlich für die Bewohner Englands in erster Linie! Die deutsche Heeresleitung hat in Belgien gezeigt, daß sic ein Kreischärlerlum nicht duldet, und der „Landsturm" des Lord Kitchener würde vor- aussichtlich nicht im geringsten anders behandelt werden, als die belgischen Bauern und Bürger, die sich zum Wafkcngebrauch gegen das demscl-e Militär verleiten ließen. Ueber das Schicksal der Stadt Löwen hat mau sich in England sehr aufgeregt; möge man sich diese Mahnung vor Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Grotzes Hauptquartier, 17. November, vorm. Auch der gestrige Tag verlief auf dem westlichen Kriegsschau platz im allgemeinen ruhig. Südlich Verdun und nordöstlich Cirey griffen die Franzosen erfolglos an. Die Operationen auf dem östlichen Kriegsschauplatz nahmen weiter einen günstigen Fortgang. Nähere Nachrichten liegen noch nicht vor. Der Gouverneur von Warschau gefangen. Berlin, 17. November. Unter den in der Schlacht bei Kutno Gefangenen befindet sich der Gouverneur von Warschau, von Korfs, mit seinem Stabe. Augen halten. Es ist Herrn Kitchener unbenom men, so viele Soldaten zu werben, als ce nur aufzubriugen vermag; aber einerlei, wie sie sonst beschaffen sind, müssen sic als Soldaten kenntlich und verantwortlichen Dffizieren unterstellt sein. Das ist die Forderung, von der die deutsche Regierung unter keinen Umständen abgchcn wird. Die Entfesselung eines P o l k s a uf sl a n de s würde den Krieg vielleicht verlängern, die Blut opfer möglicherweise ins ungeheuerliche steigern — am bitteren Ende würde nichts geändert. Die vielgerühmte englische Vernunft wird hoffentlich hiureichcn, gefährliche Pläne solcher Art als Hirn gespinste aufgeregter Leute rechtzeitig abzntnn. verschärfte Vergeltungsmaß regeln gegen Mslän-er. l?> -erlitt, 17. November. «Eigener Traht- becicht.) Wir erfahre» aus nutunterrichtcter Quelle, das; bereits für Vie allecnächste Zeit eine weitere Verschärfung -er Vcftimmu « gcn gegen feinvliche Ansl ander im Reichsgebiet bevorstrht. Ta ans Rußland Nachrichten vorliegen, wonach dortige Teutschc gleichfalls in Konzentra tionslager abgcfchobcn werden, so w rd — falls die angejtelltcn Nachforschungen Sie Richtigkeit dieser Nachricht ergeben sollte — auch von Tentschland die Internierung russischer Staatsan gehörigen in die Wege geleitet werden. Gegen Sie von England betätigte Enperrnng von -entschrn Personen weiblichen Ge»chlcchtS sind durch Vermittelung einer neutralen Macht nochmals schärfste Schritte in London unternommen worden, von deren Ausfall es abyängt, ob nicht Teutschland z» gleiche» Vergeltungsmaßnahmen auch gegenüber de» zahlreichen in TeUlschland anf- hältlichcn Engländerinnen schreiten wird. Mangel an Ersatz für öle Zranzosen in -er Schlachtlinie. : Amsterdam, 17. November. Der Mangel an Ersah für die in der Schlachtlinie befindlichen französischen Truppen beginnt sich stark be merkbar zu machen. Der Kriegsminister Millerand ordnete die baldige Einberufung der M i n de r t a u g l i chen an und befahl eine mög lichste Beschleunigung der Nekrutenaus- Hebung:», da eine Ablösung der ermüdeten Stammtruppen unbedingt erforderlich sei. Die An zahl dieser Reserven wird auf dem Papier mit einer halben Million angegeben. die pariser Zortdesatzungen m -er Front. Amsterdam, 17 Novemb.'r. Der belgische Be richterstatter von „De Tijd" meldet: Zur Verstärkung d:r geschwächten westlichen Front und zur Ablösung belgischer Truppen wurden frische französische Truppen herangesührt. Ein Teil der Belgier geht nach Paris, um die unverbrauchten Truppen der Pariser Fortbesatzungen für den Frontdienst freizumachcn. Selagerungszustaa- über -le Provinz Groningen. Lhristiania, 17. November. Nach ein?r Mittei lung des hiesigen holländischen Generalkonsuls ist über die Provinz Groningen und verschiedene Städte an der belgischen Grenze der Belage rungszustand verhängt worden. die französische Regierung bleibt in Sor-eaux. Die französischen Minister und höheren Regicrunzs- bcamten heben, w.e „Nieuws van den Dag" aus Grund von Nachrichten aus Bordeaux Mitteilen, ihre Mietverträge bis zum 1. April 1915 ver längert. — Also doch! Vs marsch -lufsiänüischer gegen Tanger. Madrid, 17. November. Der „Jmparcial' meldet: Aus dem Bezirk El Arasch marschieren starke Abteilungen Muselmanen auf Tanger. Neschid vor Melines ist von beivaffncten Musel manen besetzt. Vie Neutralität Spaniens im mokamme-anischen Glaubenskampf in Marokko. i2.) Mailand, 17. Nooen.'eer. ^Eigene Drahtnachricht.) Wie der Madrider „El Liberal" meldet, hat Svauien in dem mohanr- medanischen Glaubenstampf in Marokko seine Neutralität gegenüber der Türkei und Frankreich erklärt. Die spanischen Ge biete Marokkos sind, wic ans Melilla ge meldet wird, infolge der Neutralitätserklärung ruhig. Der Hauvtsip des marokkanischen Auf standes ist Meines, das von den Franzosen ge räumt ist. Nie-erlage -er Englän-er bei Zao. Konstantinopel, 16. November. Lin amtlicher Be richt des türkischen Hauptquartiers besagt: Gestern haben wir die Engländer bei Fao angegriffen. Sie hatten zahlreiche Tote, die wir aus tausend schätzen. Abdurrezah Bederkhani, oer von der ganzen muselmanischen Welt wegen feiner revolutio nären Umtriebe, denen er sich seit langem ergeben hat, verabscheut wird, hat die Grenze mit dreihundert Mann in der Gegend von Maku überschritten, um den Nüssen zu helfen. Er wurdr aber sogleich von unseren Truppen vertrieben. Eine große Anzahl seiner Anhänger wurde getötet. Eine russische Fahne, die sie in einem Dorfe der Umgebung auf gepflanzt hatten, wurde von den Unsrigen erbeutet. Abdurrezah ist Kurde und gehört zu der Familie der Bederkhani. Fao (Fau) ist ein Hafenort an der Mündung des Schatt el Arab (das ist die 150 Kilometer lange Verein'gung von Euphrat und Tigris) in den Per sischen Meerbusen. Gesetzung -er Zorts Scheich Sal- -urch in-ijche Truppen. Amsterdam, 17. November. Die Londoner Admiralität berichtet: Die Forts von Scherch Said gegenüber Perim im Süden des Roten Meeres sind durch indische Truppen, unterstützt vom Kreuzer „Duke of Edinburgh", besitzt worden. Große Posten Granaten und mehrere Kanonen wurden er beutet, sowie viele Gefangene gemacht. König Peter von Serbien im Sterben! Braila, 17. November. Der Arzt des serbische» Königs, Dr. Demeter Limba, erklärte einem Journa listen, König Peter von Serbien liege im Sterben und fern Ableben sei täglich zu er warten. (2.) kun-gebung gegen -ie Kriegshetzer in Vukaresi. Bukarest, 17. November. Der frühere Minister präsident Margiloman errang in einer Be sprechung des Vollzugsausschusses der kon servativen Partei einen entschiedenen Erfolg über die kriegerischen Elemente. Die über wiegende Mehrzahl sprach ihm ihr volles Vertrauen aus. Die hiesige Arbeiterschaft veranstaltete gestern eine Massenkundgebung gegen die Kriegshetzer. (2.) Vie hel-en von Tsingtau. Wien, 17. November. Die Petersburger I«le> graphen-Agentur meldet: Der Kaiser v»N Japan hat bestimmt, daß der Kommandant und die Offi ziere in Tsingtau ihre Degen behalten. Vie stusfuhrveriusie Englau-s. Die Ausfuhroerluste Englanrs im ersten Kriegs Vierteljahr betragen über eine Milliarde Mark, und dabei hoffte doch Großbritannien durch Uebernehmen des im Kriege brachliegenden deutschen Ausfuhrhandels große Fortschritte zu machen. Es ist dabei bemerkenswert, daß auch nicht ein In dustriezweig auf Kosten der Deutschen Fortschritte machte; die Spekulation ist ganz allgemein mißglückt: das „Capturing of thc German Trabe" gelang in keinem Spezialgebiet. Der Ver lust von 1 Milliarde Mark in drei Monaten stellt weit mehr als ein Drittel des Gesamtausfuhr handels dar. Ver wachsen-e Surenaufsian-. Wie sehr wir im Rechte sind, wenn wir immer und immer wieder die englisch?n Meldungen über die „Vernichtung" der Bur?n cn stärksten Zweifel ziehen, erhellt u. a. aus folgender Mkdung, die di« „Deutsche Tages,ztg." von ihrem Rotterdamer Mitarbeiter erhalten hat: Rotterdam, 16. November. Den Meldungen des Reuterbüros von den fortwährenden Erfolgen der Regicrungstruppeii gegen die aufständischen Buren wird hier kein Glauben geschenkt, weil man Nachrichten darüber hat, daß der Aufruhr nunmehr nicht nur den ganzen Oranje st aat, sondern auch bereits den Süden von Trans vaal ersaßt hat und sich am Sonnabend starke Ab teilungen berittener Buren zwischen Philippstown und Colesberg gezeigt haben. Zu größeren Kämpf«» ist cs bisher nicht gekommen, da General Dewet, der den Oberbefehl führt, äußerst vorsichtig operiert uno offenbar bemüht ist. durch stetrs Ausweichen und Wicdcrauftauchen die gegen die Buren aufgebotencn Streifkommandos zu ermüd«» und zu verwirren. Wie ernst die Lag: in Kapstadt beurteilt wird, geht daraus hervor, daß in der dortigen Presse bereits die Möglichkeit :rörterl wird, die gesamt:» Truppen im Süden der Kap- ko l o n , e zusammcnzuziehcn, um bi» zum Eintreffen der nötigen Verstärkungen die Tafel, bat für das Mutterland zu halten.