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Morgen-Ausgabe. für Leipzig ««» Vorort, »ar» aas«, krüa-r ^»AUAVprrl^ n . ua» Speoiiear, LmoltügU» tu» Hao» grdraGtr «paaUtch l.tt w., vlerteliLhrltch Z.7S M. Sri 0rr »rfchüfiosteU». unser» rNIol^i un» ftuogad,Nellen ob,»holt: monatlich IM., viert,yährllch z M. Luech uns«, ou»w»rt>,«o Ziliolrn in, Hou» gebracht: monatlich ,^a m.. viertetiübrltch «.« m. durch »>, Post: iauerhald deutsch. Ian»« un» »er üeutschen Loloaiea monatlich t.LS M., pi,rtelt»brlich ch»»m., auoschlleKllch postdestellgel». prri» »er Ltnzelnummer >o vf. In Leipzig, »en Nachbarorten uni »en chrtrn mit eigenen Zilialen wir» »ie Hb«n»au»gab« noch am Hdrnü »e» Lrschetnrn» in» Hau» gellrsert. ^rrUsblortt des Rates und des polireüuntes der Stadt Lerpzig Ne-attion uu» S,schüst»stell»r ?»Hanni«,ass, Nr.», a Zernsprech-HnschloS Nr.!»»«, 14»« uu» 14»44. ISS. Jahrgang -tazel-,«preise: -7,»^;^,^°..-j- 00» ao-wart, Z0 Pf., Neklamen t.ro m.. Klein« stnzelgen »lepetltzeil, nur rops.b.wtr»rrhol.Nad.,Hnz«Ig»n v»a0,ktr»»n im amtllch»aL,ll»l»pr1it. zetl« »0 ps. S«sch»st«an-,igrn mit plabvorschrist Im Preis, ,rh»h». Nobatr nach Laris. Vellagea: Sesamtautl. r M. »a» Lausen» ao»schl. Postgebühr- Hnzelgea-slnnahme: 1ohonni»goss»i, bei sämtlichen jUlalen ü„ Leipzig»» ragedtotte» un» allen Hononren-Lxpeüitlonen Se» In» un» Nu»lan»e». da»LeipzigerLogedlatt erscheint Werktag» »mal. Sonn-u.Zeitttag»lmol. . derltner NeSakiion: InörnZellen 17, Jerniprrch./tnschkutz: Hansa Nr. »47. Nr. 577. Mttsg, üen 13. November. 1914.' Vie türkische Wegserkiämng an üen Dreiverband Der Gouverneur von Tsingtau über den Fall der Stadt. — Sofsres Derschleierungsknnste. Kitchener will mit der allgemeinen Wehrpflicht Trust machen. — Ausgezeichnete Stimmung der deutschen Truppen in Nordbelgien. H Tie Freude der Engländer über den Fall von Tsingtau und die endlich geglückte Jagd auf die „Emden" und „Königsberg" ist bereits wieder etwas gedämpft worden. Auf der .höhe von Toner ist ein englisches Tvrvcdokanonenboot zum Einten gebracht worden. Auf der .höhe von Dover! Also im bianal, den man in London bis vor kurzem als ein von der Flotte v selbstverständlich beherrschtes Gewässer ansah. .»Diese Meinung ist zwar schon mehrfach durch unangenehme Tatsachen berichtigt worden — immerhin, der neue Vorfall >vü'kt i,n Zuiainnien-- hang mit dem Eindruck der lehtc Woche vor Harmouth erlittenen Verluste noch peinlicher als Ereignisse in fernen Meeren. Mögen die Lon doner Blätter schreiben, was sie wollen: die Be wohner der Küste widerlegen durch ihre wach sende Aufregung alle tröstlichen Versicherungen. Niemand glaubt mehr recht an den Schuh, der durch die Minensverrc der Nordsee angeblich außer allem Zweifel war. Tie englische Bevölke rung liebt zwar Marinesclmuspielc außerordent lich; allein diese Neigung schwindet beträchtlich, wenn eL sich um das Erscheinen deutscher Schisse an der Küste handelt. Und für das unheimliche Getriebe der deutschen Unterseeboote klar man ichon gar nichts übrig. Ueberhaupk empfindet man, wie das aus so vielen Zuschriften in englischen Blättern deutlich wird, die Nähe des Kriegs schauplatzes mekp: und mehr alS . durchaus „vro- grammwidrig". Nur im — Unter hau sc nicht. Oder sollte dort die Verstellung als politische Pflicht aufgefatzt werden? Wir vermuten das fast, denn die Reden, die gestern dort gehalten wurden, sind derart auf den Ton höchster Befriedigung gestimmt, daß man versucht ist, an der Nichtigkeit der Wiedergabe in der heute vorliegenden Walfi schen Drahtmeldung zu zweifeln. Was soll man da zu sagen, wenn Bona r L a w behauptet, Tcutsch- lands einzige Aussicht auf Sieg sei geschwunden! Dachte er etwa an das Vorrückcn der Russen in ^olen und Galizien? Er svrach von der „besseren" Stellung, die die Verbündeten heute einnühmen im Vergleich zum Ausbruch des Krieges. Im allgemeinen politischen Sinne kann dies kaum gemeint sein, denn er müßte ja das Eingreifen der Türkei, den Vormarsch nach Aegypten, den Aufstand in Südafrika und so manches andere ganz vergessen haben. Aber auch der Minister-- vräsident Asquith liebte dunkle Worte. Tie Truppen der Verbündeten hätten „das erste Ziel des Kaisers vollständig vereitelt". Welches erste Ziel? Etwa Paris? Tas wäre doch eine etwas kindliche Ausfassung. Und wenn er wirtlich Paris meinte — müßte er sich nicht sagen, daß es klug sei, erst abzuwarten, was oie nächsten Tage brin gen werden! Besser zu verstehen ist seine Be merkung über die „Prüfung Englands", die es, wie er meint, sicherlich bestehen und die um so gewisser mit dem Siege enden werde, je ^länger es „für sein Recht" kämvfen werde. Um ^oies zu können, wird die Regierung Geld und Soldaten verlangen. Tas Heer zahle bereits 1 086 000 NLann — eine Mitteilung, die das Haus mit großem Beifall aufnahm. Von der Ein führung der allgemeinen Wehrpflicht hat der Ministervräsrdent anscheinend nicht ge sprochen. Vermutlich wollte er die schöne Stim mung des Hauses nicht stören. Ter Widerspruch zwischen der zur Schau getragenen Zuversicht und den Tatsachen wäre doch gar zu deutlich geworden. ES hätte denn doch auffallcn müssen, wenn die Ankündigung dieser Nlaßregel in einem Augen blick erfolgt wäre, wo der Ministcrvrüsident in so hohen Tönen den glücklichen Stand der eng lischen Angelegenheiten rühmte. Alle Welt weih, cuzf kvelch üble Stimmung seinerzeit Lord Ro berts stieß, als er dem Parlament und dem Volk die Notwendigkeit der allgemeinen Wehrvslicln klarzumachen suchte. Und nun will Lord Krtchener dennoch sein Heil mit dem gleichen Mittel versuchen. Nach einer soeben eingegange- nen Meldung hat-er seinen Plan bereits ans- goarbeitet. Wie wir vermuten, wird er kluger weise zunächst so schonend wie möglich vorgehen; vielleicht wird er nur eine vorüber- gehende Volksbewaffnung Vorschlägen. Dennoch wird sich das englische Volk verwundert fragen, was ibm diese Bescherung soll, da doch Regierung und Parlament eben noch einmütig in der größ ten Siegeszuversicht schwelgten. Und weiter wird cs sich, soiern es das Denken nicht verlernte, erinnern, daß dieser Krieg gegen Deutschland doch deshalb für notwendig erklärt wurde, weil eS gelte, den deutschen Militarismus als KmkrurgesahL niederzuschlagen! Und nun ivill man eben diesen verwerflichen Militarismus in das stolze englische Volk hineintragen, will dlc freien Söhne Großbritanniens zu Soldaten machen?! Weshalb? Wozu? Es ist sehr leicht möglich, daß der Regierung das berühmte Wort ivic einst entgegengehalten wird: Wir brauchen nicht M a ßregeln , sondern M ännc r. Tenn das englische Volk lebt in der ihm anerzogenen Meinung, daß die Schlachten Englands von den Leuten geschlagen werden sollen, die dafür da sind nnd dariir bezahlt werden. Wenn das mit einem Male anders werden soll, so wird das Volk leicht die Folgerung ziehen, das; andere Männer au die Spitze müssen, als die sind, die zu einer so verhaßten Maßregel greisen. Wir glauben noch nicht an das Heil, das Lord Kitchener gesunden zu Haven glaubt. Uebrl- gens muß er sich eilen. Tie Berichte aus Flan dern werden von Tag zu Tag bedenklicher. Es kommt dem französischen Gcneralstab bitter an, den Fall Dixmnidens, den er gewissermaßen nur beiläufig erwähnt, bckanntzugcben; desto deut licher aber ist er in dem, was er weise verschweigt. Die große Schlachtlinie der Ver bündeten au der Mer steht vor der Gefahr, von Tirmuiden, Wern und Armcntieres aus ausge rollt zu werden, und es wäre höchst sonderbar, wenn Herr Asoiuth in London, als er seine hocbtömgc Rede im Unterhause hielt, wirklich vom wahren Stand der Dinge noch nichts erfahren hätte. Der französisihe Tagesbericht vom 11. November. Kopenhagen, 12.. November. Der gestern nach, mittag ausgcgcbene amtliche französische Be richt lautet: „Der Kampf iß gestern mit größter Heftigkeit auf der ganzen Front, besonders aber um Nieu - port und an dem Flusse Lys fortgesetzt wor den. Wir haben durchweg unsere Front behauptet, trotz der großen Heftigkeit und Gewalt der An griffe. Wir haben Lombaertzyde wieder besetzt und sind aus der anderen Leite der Stadt vor gerückt. Gegen Abend haben die Deutschen jedoch Dixmuiden erobert. Wir sind aber noch Herr über den Landungsplatz dieser Stadt beim Kanal zwischen Nicuport und Dix muiden. Diesen Platz haben wir stark besetzt. Die Engländer haben überall den Feind aufgehal ten. Wir Haden nördlich vor Soissons und westlich vor Vailly kleinere Fortschritte ge macht." Der gestern 11 Ubr nachts ausgegcbenc amtliche französische Schlachtbcricht lautet: „Der Feind setzte den ganzen Tag seine An strengungen fort, ohne neue Resultate m erzielen. Er richtete gegen Lombaertzyde einen Gegenangriff, der zurückgewiesen wurde (in- zwischen ist dieser Ort von den Deutschen genom men! D. Red.), und machte vergebliche Versuche, um aus Dixmuiden an das linke Hser- nfer zu gelangen. Am übrigen Teil der Front nichts Neues." Herr ^offre verschleiert -as Wichtigste. Gens, 12. November. Um den tiefgehenden Ein druck abzuschwächen, den in Paris und Bordeaux der Verlust von Dixmuiden hervorgerufen hat, ver sucht das französische Hauptquartier durch Verschleierung der Gesamtlage di« notwendig entstehenden Folgen im dunkeln zu lassen. Der Generalissimus beschwichtigt das Volk heute morgen damit, daß es den Deutschen gestern noch nicht gelungen sei, von Dixmuiden aus, dessen westliche Nachbarschaft die Franzosen hart näckig verteidigten, das linke Ufer zu gewinnen. Die Franzosen scheinen sich für heute auf die Fort setzung des dortigen Kamofes vorzubereiten. Darauf deutet Zoffres Hinweis auf die von den Verbündeten am Nieuport-Pser-Kanal vorgenommenen Befestigun gen. Keinerlei Bemäntelung kann das französische Hauptquartier für die jetzt ernstlich ge fährdete Lage von Ypern und Armrntierev bringen. Unerwähnt läßt Ioffre ferner die bedeutsame Tatsache der deutschen Kanalüberschreitung bei Langcmarck, wodurch eine direkt« dentjchr Verbindung Ostende—Dixmuiden—Messines—Lille geschaffen ist. Die Engländer ichlugen sich gestern > chlecht. Die Deutschen, die den ganzen Tag heroisch gekämmt hatten, zeigten, als gegen Sonnenuntergang die Ent scheidung bevorstand, eine selbst vom Gegner an erkannte Begeisterung. Ausgezeichnete Stimmung der -rutschen Truppen in Noröbeigien. (Eigener Drahtbcricht.) 's Eravenhag«, 12. November. Der Korre spondent des deutschfeindlichen „Telegraas" drahtet: Zn zahlreichen Gesprächen mit deutschen Soldaten habe ich deren Stimmung sondiert. Danach sind alle häufigen Meldungen der Gegner über gedrückte Stimmung der deutschen Truppen in Nordbelgien unrichtig. Zwar wird von manchem Soldaten der Wunsch baldiger Heimkehr ge äußert, aber durchweg trifft man gute, vielfach äußerst zuversichtliche Stimmung an. Der Korrespondent sprach mit einem Totenkopf- husaren, der ihm erklärte, gern sein ganzes Leben lang Krieg zu führen. Der Korre spondent bestätigt die kürzliche Anwesenheit des Kaisers in Lourtrai. De, Kaiser hab« dem Bürgermeister versichert, daß der Bürgerschaft und der Stadt bei ruhiger Haltung kein Leid gescheh«. Der „Tekegreaf" bestätigt ferner das erneute Vor rücken der Deutschen an der Bier. furchtbare Verluste -er Selgier. Nojendaal, 12. November. Aus Briefen, die An gehörige deutscher Offiziere empfingen, wird bekannt, daß die Verluste der Belgier bei Bixschoote und Ramscapelle sich auf Kllllv Tote und über 8VllN Ver wundete beziffern. Alle Soldaten stritten mit Tod es mut. Der König selbst, in die Feld uniform eines Leutnants gekleidet, stand mitten im Feue r. Hinter der Gefechtslinie war Königin Elisabeth bemüht, die erste Hilfe für d:e Ver wundeten zu organisieren. Von den besten belgischen Regimentern, dem 11. und 12., blieb nur ein Häuf lein übrig. Die Verluste an Offizieren sind erschreckend groß. Es blieb dem König nichts anderes übrig, als die Lücken durch Heranziehung französischer Leutnants aufzusüllcn. Es besteht die Absicht, die Belgier nicht mehr in eigenen Verbänden streiten zu lassen, sondern sie entlang der Gefechts front zu verteilen. Vie -rutschen Postämter in öelgien. Brüssel, 12 November. Zn folgenden Orten be stehen deutsche Postämter: Brüssel, Lüttich nebst Ans, Chenüe, Fl, nalle, Grioegm-e, Herstal. Hollogne- aux-Plerres, Jemcppe a^M. Zupille, Ouqr-e, Se- lejstn, Seraing, Tilleur, Val-Saint-Lambert und Wandre, Mons nebst Boussu, la Bouocrie, Euesmes, Dour. Elouges, Fl«mu, Frameries, St. Ghislain, Hornu, Zemappes, Püturages, Ouaregnon. Qui'v- ram, Lere lHainaut), Brugelette, Ath, Nimy, Gasteau, Soignies. le Roeulx, Braguegnies, Houdena. la Louviere, Verviers nebst Dolhaui, Limbourg, Dijon, Ensival, Pepinster und Marche. Direkte Korre spondenz von Deutschland aus ist nur nach Brüssel und Verviers zugelasseund zwar nur für offene Briefsendungen in deutscher Sprache. der Gouverneur von Tsingtau über -en Zoll -er Sta-t. Berlin, 12. November. Durch Vermittelung der japanischen Gesandtschaft in Peking ist folgende, vom Gouverneur von Tsingtau an den Kaiser erstattete Meldung hierh:r gelangt: Tsingtau, S. November. Festung nach Erschöpfung aller Verteidigungsmittel durch Sturm und Durchbrechung in der Mitte gefallen. Befesti gung und Stadt mit schwerstem Geschütz bis 28-Zentimeter-Steilfeuer, verbunden mit starker Beschießung von der See, schwer erschüttert. Artilleristische Feuerkraft zum Schluß völlig ge brochen. Verlust nicht genau übersehbar, aber trotz schwersten anhaltenden Feuers wi, durch Wunder viel geringer, als zu erwarten. Meyer-Waldeck. Zum Untergang -er ,Emüen". Rotterdam, 12. November. Nach Meldungen aus Sydney traf der Kreuzer Emden" früh bei den Cocos-Inseln ein nnd landete 4A Mann, die die Apparate der drahtlosen Station zerstörten. Sie wollten gerade an Bord zurückkehren, als die „Sydney" erschien. Di« „Emden" ging in See und ließ die Landungstruppen zurück. Anfänglich wurden die Geschütze der „Emden" gut bedient; später wurde dies infolge dec Beschädigungen des Schiffes schwieriger. Der Kreuzer verlor zwei Schorn steine unh geriet innerhalb einer halben Stunde am Hintersteven in Brand. Die „Sydney" soll nur wenig beschädigt jein. Die Landungstruppen der „Emden" hatten für zwei Monate Lebensmittel requiriert. Die Eingeborenen wurden von den deutschen Matrosen gut behandelt. Vie tückische Kriegserklärung an -en Vreiverban-. . K o n st a n t i n o p e l, 12. November. Der Sul tan hat heute ein Zrade mit der offiziellen Kriegserklärung an England, Frank reich und Rußland erlassen. Das Zrade ist vom 11. November datiert, von Mchmed Reschid unterschrieben und von allen Ministern gegengezeichnek. Zuglrich Er scheint auch eine Proklamation des-Sul tans an das Heer und die Flotte, in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß sich alle unter dem Kalifat stehenden Mohammedaner Hetzen dn Feinde der Türkei erheben werden. . Zn einer ausführlichen Denkschrift legt die tür kische Regierung die t ü r k c n f e i n d l i ch e n und antimuselmanischen Ziele der englischen Politik dar. Die Denkschrift wendet sich gegen das Bestreben der englischen Negierung, die musel manische Welt irrezuführen über die Gründe des Krieges. „Glücklicherweise", so fährt die Denkschrift fort, „sind alle diese Bemühungen gescheitert und alle Sta mm esober Häupter erheben, sich heute wie ein Mann, um die höchsten Inter essen des Zslams unter dem Banner ihres Sultans und Kalifen zu verteidigen." Die Denkschrift er innert schließlich an das Wort Gladstones, der schon 189t im Unterhaus mit dem Koran in der Hand er klärt habe, so lange dieses verfluchte Buch bestehe, werde die Welt keinen Frieden haben. Glücklicher weise sei jetzt die Gelegenheit gekommen, die Znter- essen des Zslams gegen seine unversöhnlichen Feinde England, Rußland und Frankreich zu verteidigen. ver Wortlaut -es großherrlichen Ira-es. Konstantinopel, 12. Novemb:r. Die Pforte ver öfsentlicht den Tert des Kaiserlichen Zrade», das die Kriegserklärung enthält. Das Zrade besagt: Am 29. Oktober hat in dem Augenblick, wo ein Teil der ottomanischen Flott« im Schwarzen Meer ein Manöver vornahm, ein Teil der russischen Flotte, der, wie später bekannt wurde, in Bewegung gesetzt worden war, um am Eingang des Bosporus Minen zu streuen, das Manöver gestört und ist unter ver- ttbung eines Aktes von Feindseligkeit gegen di« Meerenge vorgerückt. Die kaiserliche Flotte hat den Kamps angenommen: die ottomanische Regie, rung hat sich jedoch angesichts dieses bedauerlichen Vorfalles an die russische Negierung gewandt und die Einleitung einer Untersuchung vor, geschlagen, um die Ursachen Les Ereignisses klarzustellen und ans dies« Weise Li« Neu tralität zu erhalten. Die russische Negierung hat jedoch, ohne aus das Ersuchen eine Antwort zu erteilen, ihren Botschafter nb, berufen und die Feindseligleiten begonnen, indem sie ihren bewaffneten Streitkräften den Befehl er teilte, die Grenzen von Erzerum an verschiedenen Punlten zu übrrschreiten. Während dieser Zeit be- riesen di« englische und französisch« Negierung ihre Botschafter ab und be gannen «ssettiv« Feindseligkeiten, indem sie die eng- lische und französische Flotte gegen di« Dar» danellen nnd englisch« Kreuzer gegen Akaba feuern ließen. Da diese Mächte sodann er klärt haben, daß sie sich mit der ottomanischen Negie rung im Kriegszustand befinden, ordne ich im Ver trauen ans den Beistand de» Allmächtigen die K r i e g » « r k l ä r u n g an di« genannten Staaten «n. Da» Zrade ist vom Sultan und sämtlichen Mini stern gezeichnet.