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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141116014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914111601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914111601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-16
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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Gerichtshof setzte eine Ztvangsverwalttrng für die Continental-Laoutchouc-Guttapercha. Compa nie ein. Einer „Temps^-Meldunp aus London zu folge ist der Herzog von Teck, ein Bruder der Königin, zum Oberstleutnant des 1- Regiments der Leibgarde ernannt mor den. Er tritt an die Stelle des gefallenen Obersten Bereich Cook. Lor- Roberts gestorben. London. IS. November. Amtlich wird mit» geteilt, daß Lord Robert» gestorben ist. Lord Robert» befand sich in Frankreich ans Besuch bei den indischen Truppen, deren Ober» besehlshabee er gewesen ist. Am Donnerstag zog er sich eine Erkältung zu, aus der sich eine Lungenentzündung entwickelte, der er erlag. Frederic Sleigh Earl Roberts von Kandahar, Pretoria und Waterford ist am 30. September 1832 in Kanpur (Indien) als Sohn des Generals Sir Abraham Roberts geboren. Er genoß seine Er ziehung auf den Schulen zu Eton. Sandhurst und Addiseombe. Am 12. Dezember 1851 trat er als Leutnant in ein bengalisches Artilleriercgiment ein. Bei Ausbruch des indischen Aufstandes im Jahre 1857 kam Roberts als Stabsoffizier zu der fliegenden Kolonne, die im Pandschab unter Be fehl der Obersten Neville Chamberlain und John Nicholson operierte, und nahm an den Operationen gegen Delhi in hervorragender Weise teil. Nach dem er im Juni 1857 zum Oberleutnant befördert worden war, wurde er am 14. Juli verwundet, genas aber bald wieder und konnte noch die Erstür mung der Stadt Delhi mitmachen. Nach einem Heimaturlaub kehrte Roberts 1860 als Ka- pitän nach Indien zurück und begleitete den Vize- könig auf seinen Reisen durch das Innere des Landes. Im Dezember 1863 zog Roberts unter Generalmajor Garvock gegen die Aufständischen in den Bergen von Nord-Peschawar und beteiligte sich an den Kämpfen von Lalu, Umbeyla und Mulka. 1867 wurde er als Quartiermeistor zu der benga lischen Division kommandiert, die unter Sir Donald Stewart nach Abessinien cingeschifft wurde, um an dem Feldzüge, d?n England dort zu führen sich genötigt sah, teilzunehmen. Zum Oberstleutnant be fördert, kehrte Roberts nach längerem Aufenthalt in der Heimat als 1. Stabsoffizier sas-üstunt) des Ee- neral-Quartiermeisters nach Indien zurück. In dieser Eigenschaft hatte er im Herbst 1871 die Dorbereitungen für einen neuen Feldzug zu rreffen, der diesmal den Luickmis (»wischen dem i'"'d- östlichen Bengalen und Birma) galt. Am 30. Ja- nuar 1875 wurde Roberts Oberst und General- Quarticrmcistcr in Indien, organisierte im Januar 1876 die große Heerschau bei Delhi vor dem Prinzen von Wales und leitete die Porbere^unoen zu den großen Feierlichkeiten in Delhi, deren Mittel punkt im Januar 1877 die Krönung der Königin Viktoria zur Kaiserin von Indien bildete. Als im Herbst 1878 der Krieg gegen die Afghanen durch einen Ueberfall auf die Kolonne des Generals Chamberlain ausbrach, übernahm er als Generalmajor den Befehl über die Truppe, die durch das Kurumtal über den Pcirvarpaß vor- dr ngcn sollte. In den weiteren Kämpfen gegen die Afghanen 1879/80 erbielt er als Generalleutnant den Oberbefehl. Nachdem er eine Zeitlang die Madras-Armee befehligt hatte, wurde er im Februar 1881 als Oberbefehlshaber nach Natal entsandt, wo der südafrikanische Krieg in zwischen den Engländern schwere Verlegenheiten be reitet hatte. Als Roberts ankam, war jedoch der Friede schon ges-bloben. Im Herbst desselben Jahres war er bei den Kaisermanövern in Hannover zu gegen und übernahm im November 1881 wieder das Kommando in Madras. Im Juli 1885 wurde Roberts Nachfolger von Sir Donald Stewart als Oberbefehlshaber in Indien, warf im Jahre 1886 den Aufstand in Birma nieder und wurde darauf zum General be fördert. Im November 1892 als Baron v. Kandahar ins englische Oberhaus berufen, legte er den Oberbefehl in Indien nieder. 1895 erfolgte seine Be- förderung zum Eeneralfeldmarschall und seine Ernennung zum Befehlshaber der irischen Truppen. Im Januar 1900 wurde ihm nach den anfäng lichen Mißerfolgen der Engländer im Burenkriege der Oberbefehl in Südafrika übertragen. Am 27. Februar zwang er General Tronje bei Paardeberg zur Kapitulation, besetzte danach Bloem fontein und am 5. Juni Pretoria, wo er die süd afrikanischen Republiken für britische Kolonlen er klärte. Im Dezember 1900 übertrug er den Ober befehl Lord Kitchener und kehrte nach England zurück, das ihm einen jubelnden Emvfana bereitete. Die Königin ernannte ihn zum Ooerbefehls» Haber des britischen Heeres, verlieh ihm den Hosenbandorden uno ehrte ihn am 14. Januar 1901 in der letzten Audienz, die sie erteilte, durch Er nennung zum Grasen. Als der Deutsche Kaiser bald darauf nach London kam, um der Beisetzung seiner Großmutter bcizuwohnen, überreichte er Lord Roberts den Schwarzen Adler-Orden. In folge der Neuordnung des Heeres legte Roberts im Februar 1904 sein Amt als Oberbefehlshaber nieder und widmete sich in der folgenden Zeit der Pro paganda seiner Lieblingsidee, der allgemeinen Wehrpflicht. Im Jahre 1908 erregte er in Deutschland unliebsame Aufmerksamkeit durch eine Red«, die er am 23. Juli im Oberhaus hielt. Seine Ausführungen gipfelten in der Behauptung, daß eine Invasion durch das deutsche Heer mög lich sei, uird daß England zur Abwendung dieser Gefahr ein stehendes Heer von 1 Million Köpfen auf stellen müsse. Am 4. September 1910 erschien Lord Roberts in Berlin, um dem preußischen Hof die Thronbesteigung König Georgs anzuzeigen. Es fiel damal» auf, daß der Lord seine Reise von Wien nach Berlin im letzten Augenblick um einen Tag verschob, angeblich wegen Unpäßlichkeit. Seine Forderung, die allgemeine Wehrpflicht «in- zuführen, wiederholte er am 8. Juli 1911 in einer politischen Versammlung in London unter Hinweisen auf Deutschland. Am 22. Oktober 1912 hielt er in Manchester eine Red« über dasselbe Thema, die dahin verstanden wurde, daß der Lord ernen so fortigen Angriff auf Deutschland wünsche. Zn einer Debatte, die hierdurch im eng lischen Untwchau» am LS. Oktober heraufbcschmoren wurde, wie» Trey solche „unkluge und provo zierend« Reden, die von Personen gehalten werden, die die Politik nicht beeinflussen können", als be deutungslos zurück. Lord Roberts sah sich darauf ge nötigt, im „Manchester Guardian' zu erklären, er sei mißverstanden (!) worden. Er habe keines wegs sagen wollen, England müsst- Deutschland auf jeden Fall angreifen. Nun hat er kurz vor seinem Tode doch noch die Erfüllung seines Wunsches erlebt. Roberts war sogar ausersehen, in diesem Kriege mit Deutschland den Oberbefehl über die Inder in Frankreich zu führen. Aber das Schicksal hatte es ihm anders be stimmt. Mit zwiespältigen Gefühlen mag er den bisherigen Verlauf des Krieges, d«n er sich sick>er ganz anders gedacht, verfolgt haben. Nun bleibt ihm durch seinen raschen Tod die bittere Erfahrung erspart, daß Deutschland letzten Endes den Eng ländern doch überlegen ist. Aber vielleicht wird ihn auf dem Sterbelager die Sorge um Englands Ko- lonialbesitz gequält haben, dessen Mehrung und Sicherung seine Lebensaufgabe bedeutete, und dessen Erschütterung, wenn nicht gar Zertrümmerung, der Weltkrieg zur Folg« haben wird. IS'/- Stunden über Antwerpen. Kühne Fahrt eines österreichischen Fliegers über Antwerpen. Das Duell der Flugzeuge, Der österreichische Flieger Schlossermeister An ton Haska berichtet in der ungarischen Zeitung „Az Est" über eine bedeutende Flugleistung, die er in Begleitung eines Oberleutnants über Antwerpen ausg.'führt hat. um die Wirkung der oster» reicht sch en M o t o r b a t t e r i e n zu erkunden. Er blieb allein über Antwerpen 18ZL Stunden in der Luft und f'og dann weiter nach Paris, wo es zu emem scharfen Duell zwischen deutschen und franzö sischen Flugzeugen kam. Acht französische Flugzeuge wurden debei von einem deutschen und einem öster reichischen Fk"azeuge zurückaescklagen. Im einzelnen berichtet er über diese heldenhafte Rekordfahrt folgendes: „Zuerst war ich im Kampfe gegen die Serben, wo ich ihr: Stellungen beobachtete. Dann erhielt ich Befehl, über Berlin nach Antwerpen zu gehen, das vom deutschen Heere bereits belagert wurdet Wir holten die Aufgabe, die Wirkung der österreichi schen Motorbattcrien zu beobachten. Nach unseren Wahrnehmungen wurden dann die Geschütze einge stellt. Wir salM :s aus der Luft, welche Ver heerungen die Geschosse anrichtetcn. Sie zerstörten den südlichen Teil Antwerpens. Heber Antwerpen dielten wir »ns am längsten in der Lust auf: 1814 Stunden ununterbrochen! Noch in Berlin hatten wir die genaue Karte der Stadt er halten, und warf auf Grund des Planes Bomben ab. Don den 16 abgeworfvnen Bomben haben — wie wir feststrllen konnten — nur wenige Schaden an gerichtet. Nach dem Fall von Antwerpen fiogcn wir der französisch-belgischen Küste entlang gegen Paris. Die österreichische Artillerie, die an der Äelagerunn Antwerpens teilgenommen hatte stand schon bei Bpern, und wir waren glücklich mit ihnen einige Wort: wechseln zu können. Nach mehr- stiindmer Lustreisc, die wir immer in einer Höhe von übe: 2000 Meter machten, machte mich Oberleutnant L. . . . aufmerksam, daß Paris vor uns liege. Nach den nötigen Vorbereitungen warfen wir sechs Bomben auf Paris und sahen, daß eine davon sehr gut getroffen hatte. Wir ließen uns weiter nieder, um photographische Aufnahmen zu machen, als wir bemerkten, daß uns sechs oder acht Flugzeuge entgcgenflogen. Sofort flogen wir höher und beonnnen zu fliehen. Aber die Fran zosen waren schneller: sie kamen über uns und wen deten sich beständig derart, daß sie uns mit dem Rücken de« Flugzeuges hinunterdrückten. Wir. gaben schon die Rettung auf, als eine deutsche Taube erschien. Die deutschen Flugzeuge führen auch Ma schinengewehre mit, und die Taube eröffnete sofort ein Feuer auf die französischen Flugzeuge, die zur Flucht g"iwunaen wurden und uns freie Bobn ließen. Unsere F-fiioe über die französische Hauptstadt dauer ten nickst lange. Wir wurden nach Tuzla zurück beordert. wo wir zum Auskundschaften der servischen Stellungen verwendet wurden. Wir waren Z:ugen. wie die Serken au« Bosnien vertrieben wurden. Sest meinem ersten Flug im August haben die Serben ihre Kamp''esweise aegen die Flugzeuge vervoll kommnet. Dies erfuhren wir bei Losnica. wo wir von drei Seiten unter beftiaes Schrapnellfeuer ge nommen wurden. Ein Schrapnell zertrümmert? das Ilnteraestell unserer Maschine, und mein Ober- leutnant iaate: „Nehmen wir Abschied von Gott, Anton! Die...haben uns ge troffen !" Wir stellten den Motor ein und fl-men im Gleitflug herab Was dann geschah, weiß ich nickt. Ich verlor die Besinnung und kam erst im Spital in Esseaq zu mir, als eine Pflegerin mir das Gesicht abwischt:. Dort erfuhr ich, daß mir in die Drina aestürtt waren. Ich wurde im Absturz noch von einer Kugel aettoffen, außerdem habe ich mir beim Sturz einen Fuß gebrochen. Auch mein Ober leutnant ist schwer verwundet: er wird in rinem Sanatorium gepflegt. Ich hoffe, daß mir beide bald wieder fliegen werden." ,3a -er Deckung" vorm Fein- zwischen Moronvlltters un- prosnes. Wie Heringe dicht aneinandergedrückl. der Buckel ganz krumm, vornüber gebückt, so sitzen wir drin, an vierzig und mehr, die Leine halb lahm, der Magen so leer. Ein länglicher Eana in die Erde gegraben, damit die Schrapnells dran ein Hindern s haben, dient uns zur Behausung, sehr luftig, nicht tief, die kalkigen Wänd: ganz bucklig und schief. Tapete fehlt freilich und auch das Parkett, desgleichen auch Stühle und nachts warmes Bett, am Boden das Reisig hält Füße was warm, die Tür ist durchlässig, daß Gott sich erbarm. Die Decke ist niedrig, der Himmel schaut rein: man sitzt wie im Walde, unter Kiefern drein, und über der Decke, da 'aust es und kracht's. und unter der Decke, da schnarcht es und lachts. Die Schläfer da drunten, die träumen gewiß von Speck, Wurst und Butter, von Zucker so süß: dock andere, die kauen am trockenen Brot, drei spielen Skat, andre red'n vom Tod. Aus einmal kommt Lelxn in alle hinein: 's ist Post angckommen. Schnell bring sic herein' „Ist denn auch für mich was von Muttern dabei?" Halb zagend, halb hoffend, entsteht ein Geschrei. Wie strahlen die Augen der Glücklichen hell, wie freut sich d«r vorhin so trübe Gesell; den Brief von der Gattin liest jener bewegt, der andere verteilt seine Gaben erregt. Hier gibt'» Zigarren und Tabak sehr viel, da seine Schokolade, Gott, welch ein Gefühl, da herzliche Grüße, eine Menge von fern, man liest sie zehn-, zwölfmal und immer wieder gern. Und ries bis hinab in den Grab«n vorm Feind die Sonne der Liebe, der Heimat uns scheint, erfreut unser Herz, erheitert den BliL führt uns auch — will » Gott — in die Heimat zurück. Letzte Depeschen UN- Ferusprechmrldungen. Mißglückte englische Verhetzungsversuche. Wien, 15. Novemb:r. (Meldung des k. k. Tel.- Korr.-Bur.) Die aus London stammenden Mel dungen über angebliche blutige Zusammen stöße zwischen österreichisch-ungarischen und deutschen Soldaten sind dreist erfundene Lügen. Vie letzten Schüße -er ,Königsberg". London, 15. November. Der Marine-Mit arbeiter der „Morning Post" schreibt: „Eine glücklicherweise kurze Verlustliste, die die ?U>. miralität verösfentlichte, zeigt, daß, als der deutsche Kreuzer „Königsberg" im Ru fi d s ch i f l u ß eingesch ossen wurde, eiu Gefecht staltsaud. Es wurde bereits gemeldet, oag die Mannschaft der „Königsberg" mtt Geschützen ge landet war und sich an der Flußmündung ver schanzt hatte. ES scheint daher, daß die Ver senkung des K o h l e n sch i f f e s im Fahr, wasser des Flusses unter dem Feuer des Feindes geschah. Tie anwesenden Schisse waren das Schlachtschiff „Goliath" und die leichten Kreuzer „Chatam" und „Wey nr o u t h". Vie russische Gstsee-Zlotte kampfbegierig r (2.) Kopenhagen, 15. November. (Eigener Drahtbericht.) Wie „Sydsvenska Dagbladct" erfährt, hat die russische Flotte Helsing- fors verlassen und den Kurs nach Siidwcstcn genommen. Sie soll die Absicht haben, der deut schen Flotte eine Schlacht zu liefern. (?) Vie Folgen -es Seegefechtes bei Santa Maria. London, 13. November. „Manchester Guardian" schreibt aus Toronto: Nach einer Mitteilung aus Ottawa wird der westliche Teil von Broughton Strait« bei der Bancouoer»Znsel für die Schiffahrt zur Verteidigung gesperrt. Das letzte, was nmn von dem deutschen Geschwader von Spee Hölle, war, daß es nordwärts ging. Trotz der amtlichen Ertlärung, daß alle Pläne für die Verteidigung fertig seien, fürchtet die Bevölkerung von Vancouver eine Beschießung. London, 15. November. Die „Morning Post" meldet aus Washington vom 13. November: Lcx englische Botschafter erhob beim Stoatsdepar- tement Vorstellungen gegen Verletzungen der Neutralität durch Ecuador und Vene zuela. Das Geschwader des Admirals Graf von Spee habe aus beiden Ländern Funkennachrichtcn über di« Bewegung der Schiffe Lraddocks erhal ten. Halbamtlich wird zugegeben, daß die brittscben Vorstellungen dem Staatsdepartement eine gewisse Verlegenheit verursachten. Zrieöensfehnsucht in Frankreich. Genf, 15. November. Aus Lyon wird gemeldet: Dir Mittagsblättrr sprechen hartnäckig von künftigem Frieden und lassen erkennen, daß Frankreichs Sehnsucht nach dem Ende des Krieges zu erwachen beginne. Freilich deuten sie an, daß Deutschland zuerst sprechen müsse. Leichtgläubige Zranzosen. Genf, 15. November. Lyoner Blätter verzeichnen heute den angenehmen Eindruck, den die Bekannt gabe in Paris gemacht hat, daß die Deutschen ab sichtlich die beiden Industrieorte Tourcoing und Roubaix verschont hätten. „Progräs" be richtet, daß dies auf Veranlassung Amerikas (?) ge schehen sei, weil diese Städte die wichtigsten Woll kunden wären. sD. T.) Ins eigene Zleifch geschnitten. London, 15. November. „Daily Telegraph" mel det aus Parmouih: Die kürzliche Verordnung über das Ausfuhrverbot geräucherter und gesalzener Heringe hat große Auf regung hcrvorgeruscn. Parmouth litt bereits schwer unter der Wirkung Les Krieges. Man be fürchtet für den Winter bittere Not. Man hofst des halb, daß die Verordnung über die Hcringsausfuhr geändert wird. Loudon, 15. November. Nach dem „Daily Tele graph" hat die Entscheidung der Admiralität, den ganzen westlichen Teil Les Firth of Forth iür die Hande lsschiffahrt zu schließen, in den dortigen I u d u st r i e b e z i r k e n große Be stürzung hcrvorgerusen. Tausende von Arbeitern würden feiern müssen. Die Zeitung „Scotsman" sagt: „Die Wirkung ver Verordnung werde sein, das ganze Geschäft der Häsen Grangemouth und Bon eß lahmzulegen. ver türkistbe Tagesbericht. Konstantinopel, 15. November. Amtlicher Bericht des Hauptquartiers: Gestern griffen unsere Truppen in der Zone von Lasistan die Stellungen von Liman »Sisi in der Näh« der russischen Grenz« «n. Der Feind erlitt große Verluste und unsere Truppe» »«zingelte» dl« rnsfifchen renpP««, dl« sich dnet te» fanden. Die Russen wollten Verstärkung»» truppen landen, aber diese wurden von unseren Truppen zerstreut. Eine andere Abteilung von uns besetzt« Duchelq und umzingelte die feindlichen Truppen, die sich in der Gegend von HanModres. sessi befanden. Wir nähme» dem Feind eine Menge Munition und Lebensmittel ab. Heut, bombardier ten die Russen erfolglos die Posten von Kokmu oh und Ab Jslah, nabe der Ereuzr. ver heilige Krieg. Konstantinopel, 15. November. Der Auszug der Teilnehm.'r an der großen Versammlung und der Empfang vor der Pforte boten einlii wahr haft überwältigenden Anblick. Die meisten Gruppen führten auch österreichisch-ungarische und dcutiche Fahnen. Im alten Serail von Topkopu empfing der Sultan vor dem Mantel des Propheten in Gegen wart des Großwesirs, des Sckpnchs u! - Islam und einiger Minister eine Abordnung der großen Per sammlung und hielt folgende Ansprache: „Ich betrachte diese vaterländische Kundgebung meines Volkes als den glänzendsten Beweis für die Beharrlichkeit und die Festigkeit, die cs in der Verteidigung des Vaterland:» während dieses Krieges zeigen wird, den wir zur Ver teidigung unserer Rechte gegen dr:, Großmächte unternehmen. Mr vertrauen da. bet auf den göttlichen Schutz und Beistand dec Propheten. Ich bin überzeugt, daß wir siegen werden. Meine Kinder! Auf daß der Boden dec Datcrlandes nicht von den Feinden überschwemmt werde, auf Laß die seit einiger Zeit Angriffen von allen Setten ausgesetzte mohammedanische Nation gerettet werde, ist cs notwendig, daß ihr Festigkeit und Ausdauer zeigt. Ich erwarte von der Gnade Gottes, daß unsere an diesem heiligen Orte ge sprochenen Gebete erhört werden." Konstantinopel, 15. November. Einem Abend blatt zusorge wurde das russische Denkmal Gala- taria vernichtet. Vor der Zerstörung Les Denkmals durch die Menge waren o,e ge-,clkigl:n Gegenstände uno die Glocken der in dem Denkmal enthaltenen Kapelle entfernt uno der Polizei üoer geben worden. Die Wertgegenstände sind von den russischen Geistlichen schon vor einigen Tagen weg gebracht worden London, 15. November. Wie Las Neutcrbüro erfährt, sind di: Oelraffiucrirn und die Tanks in Abandon vollkommen geschützt. Aus Basra wird gemeldet, baß die Türken den Geschäftsführer einer dortigen britischen Firma festhielten. Die Assistenten erlaubten ihm jedoch abzureiscn, so daß er Mohammcrah erreichen konnte. Slocka-e -er kleinasiatisihen Küste. Athen. 15. November. Aus Mytilene wird gemeldet, daß ein englisch-französisches Ge schwader die wichtigsten Hafen st ädte Klein asiens blockiere. Die französischen Schisse geben aus großer Entfernung Schüsse auf die Außcn- sorts von Smyrna nb. (B. L.) - Die Se/reiung -er Perser vom russischen Joch» Konstantinopel, 14. November. Eiu Prwattele- gramm der „Algence Ottomane" bestätigt die Ein nahme der persischen Stadt Kotur durch die türkischen Truppen und die regellose Flucht der diesen Teil Persiens okkupierenden Russen. In dem Telegramm heißt cs, die mosle- mitischcn Stämme vereinigten sich in Massen mit ihren Glaubensgenossen. Die persische Be völkerung zeigt sich den türkischen Trup pen gegenüber voller Dank und überhäuft sie mit allein. (Die nordwestlich vom Urmiasee gelegene Stadl Kotur ist der Hauptort des gleichnamigen Distriktes; früher der Türkei gehörend, war sie durch den Berliner Vertrag, zum Dank für die von Persien während des Türkisch-Russischen Krieges im Jahre 1878 beobachtete Neutralität, an Persien ge- kommen. Heute ist sie von der Türkei wieder in Be sitz genommen. Die Red.) ^Vkttvl'bsotta.otnunAsn in I-eipriF. 1 >'» >>> XX. »oremree mm >aü- rzlu' «.«Ina» r» i«ve>> ii-reü ->501 «ma- rieli- imu «iiul- 14. rd«naa S M 40.8 , i- -8 ! d« ! r USd lrocke» li leül, / ltkr l » 1k !>i äii ! 8 keüer, iraokea 1» «acdm. 2 lür s 0 l r- Lös §4 8 I L Uüo, bocken «m <4. flcrimdor, Ldooo« s Uin: liicäsi» l«mr«ra!oi 8.1. 4,0 ii rü«n> »ro 0>»äralm«l»s-. 1.8. ich;,mein« <«! !: or iN: Vo'M»zsoä leid» coä 1k»sK«i>« aiMruoz. VMImvr, lraincrl. unck iivalxl. Ikok-Liavokoclekadriliaat kiüsol Mit »ü »ii '»bi mim I Liüssel 1910 wr> ävw „6 rossen k'reis" 8»0», 1-eiprig Itzlss (Intern. Ituukaeliauss-tvlluair) liiiiiixl. 8iiel>8. ÄsstMvis «LLA Die vorlieqeude Ausgabe umfasst 8 Seiten. vauptschrisUeitcr: 2r. Vernh. rvcitenbergrr. Verantwortliche Tchriftleiter: iür Volilik Tr. Arno »4ü«t-«r: für die Landelkzeuung -Salthcr Lchindler; iür Leimiger un» iächsische Ang.-legenhciicn Arnold Funke: für Kunst und Wissen» ichait Lr. Friedrich Ledrrcht: iür Musik vngc» Legnitz: "'richt F vaarkrld: iür die Reise.. Bäder« und Verkehr-,e,tun« Ludwig Sieger. — Für den Anzeigenteil 2 i«r. valser. Verlag: Leipziger Tageblatt. Gesellschaft mit beschränkter vaftuug ^ruck: Fischer L Kürften. sämtlich in Leipzig. Zuschrlinu >uic> mcht vcrsoniich zu asrriiicr.-ü. soiroern an den Verlag, die Redaktion oder die Gcschäsl-,gelle do Leipziger Tagtblatlet, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, zu richten. .In v e rla n, tc » Manuskripten ist stet» da« Rück- porto beizufü^n. Für Aufbewahrung und Rückgabe wird keine Sn»L-e wernmm»«»
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