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Morgen-Ausgabe. 0ez«gspr«I>e: monatU»l.ttM., vierteyührttch,.75 M. Set »er Ses»«st»g»U», unser» Zlllolen un» Uus-abeNellen adgekolt; mvnaUt» l M.,r>erteyahrUch»M. durch uaser» auswärtigen Filialen >»» tzaus gedrocht: inouatttch t.SS M., vlrrteltthrlich 4.50 M. tnrch öl« P»Ni iunerhald deutsch« lanü» un» Ser »rutschen Kolonien mauatllä, 1.5» M., oierteliührllch 4.5» M., auoschlirßiich poskdcstellarl». drei» Ser Lmzrinummrr >» Pf. 2n Leipzig, »en Nachbarorten un» »en chrtrn m>t eigenen Zilialen wir» Sie fldenSauogad« noch an, stbrn» »e» «»scheinen» in» hau» griiesert. ^cmdelsFeLturry ArrrtsbstM des Rates öcspoUreüurULS der Stadt Leipzig Ue-aktl»« un» ch»schiist»strllit Z»honnt»goss« Nr.«. * Z»rnsprrch«s>uschluA Nr. >4»»r» >4»», un» >4544. Iss. Jahrgang für ftnzrigen au, Leipzig un» Umgebung »>, /inzeiaenpreife: ,spauis»p»unetl.r5ps;,ri»n.riame4»u.i m.. vonou-w»rt»wps., Nrkiamen 1.2» M., klein» sinzeigrn »iepetitzeil« nur 70ps.b.wIrü«rb»l.Nab.,Hnz«igen von Sek»r»en im amtlichen Letl »lepetlt« -eil« 5»ps. Srschtistsanzelgen mit plahvorschrist >m Preise rrhSht. Nodatt na<k Laris. Srilagru: Sesamtaufl.SM.»«»Lausen» au»schl.p»Ngcduhr. Nnzeigrn-siaaabmr: ?ohannl»gals«b, bei sitmtllcben ziiliaiea »r» Leipziger Lagedlatte« un» allen stnaoneen.LxprSitionen Se» Zn, un» Nu»lan»e». do» Leipziger Logeblatt erscheint werktags »mal. Sonn« u.Zeiertago lmal. tilrlincr NeSokiion:2nüenZ«!trn>7, »erniprech-rinschluft: Hansa Nr. 447. Nr. 582 Monisg, »en IS. Naaemder. lSG. Der „heilige Krieg". Langsame Fortschritte in Westflandern. — Erneute Beschießung von Odessa. — 34 russische Handelsdampfer versenkt. — Vor Uiautschou abermals ein japanisches Torpedoboot gesunken. - Lord Roberts gestorben. Die heute vorliegenden Meldungen auS Konstantinopel sind sehr bedeutungsvoll. Der Sultan Mehmed V. hat als Beherrscher aller Gläubigen am 12. November in der Fatih- Moschee den „Heiligen Krieg" verkünden lassen. Ursprünglich beruhte der „D sch i had" auf einem ans dem Koran abgeleiteten Auftrag des Sultans zur Bekämpfung aller Ungläubigen. Nach den Satzungen des Korans wird die Unter werfung der dem Islam widerstrebenden Völker verlangt; mindestens jedes Jahr sollte tvenig- stens ein Kriegszug zu diesem Zweck unter nommen werden. Tie siegreichen Kriege in ver. gaugenen Jahrhunderten tonnten von den großen Sultanen nur mit Erfolg geführt und bis in deutsches Land getragen werden, weil der reli giöse Fatanismus, der Glaube an eine herrliche Belohnung im Paradiese die wilden Heerscharen zu höchster Tapferkeit und Verachtung der Todes gefahr anspannten. Mit dem Zerfall der türki schen Macht wurde die den christlichen Völkern drohende Gefahr, der „Türkenschrecken", stetig geringer, und die Nachfolger der einstigen Sie ger lernten sich in die Notwendigkeit eines leid lichen Auskommens nnt den Staaten der Un gläubigen mehr und mehr schicken. Die Ver kündung des Heiligen Krieges wurde zu einem mit Vorsicht angewandten Mittel tu äußerster Not, und zwar schon deshalb, kveil manche Glieder des türkischen Reiches, wie Arabien, Algier, Tunis, Aegypten, zeitweilig in so lockerer .Verbindung mit dem Kalifat standen, daß die Entrollung der grünen Fahne deS Propheten leicht zu einem Mißerfolg führen konnte. Der Machtzerfall ging unaufhaltsam weiter, ohne daß der Mohammcdanismus immer von Fall zu Fall genügende Kraft zur Mwehr sand. So wurden auch die letzten Baltankriege ohne Zuhilfenahme jenes äußersten Mittels zur Entflammung der Geister geführt. Wenn diesmal der Kalif den „Heiligen Krieg" verkünden ließ, so sind die Umstände eigenartig genug. Der Sultan steht im Kriegs zustand mit Rußland, Frankreich und England. Es ist also ganz in der Ordnung, wenn wir ihn als Verbündeten betrachten. Der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Freiherr v. Wan gen he im hat vor dem begeisterten Volke von dem Kaiser als Freund de^: Moham medaner gesprochen; er sprach von der Ehrung, die der Kaiser dem Sultan erwies, indem er den in Frankreich gefangenen mo Hamme da. nischen Soldaten die Freiheit schenkte und sie nach Konstantinopel schickte; er sprach von dem gemeinsamen Wassengang gegen die Feinde und von einer neuen glücklichen Zeit, die der Türkei und dem Islam hoffentlich beschieden sein werde. Wie sehr Kaiser Franz Joseph seinerseits das Eingreifen der Türkei in den Weltkrieg be grüßte, hat er selbst kundgetan. Nach allem kann man wohl sagen, daß sich ein Stück Welt- geschichte von merkwürdigster Art abspielt. Wer wer findet noch etwas wunderlich in dieser von unberechenbaren Gewalten bewegten Zeit!' Merkwürdig ist auch eine für das staatliche Wesen der heutigen Türkei bezeichnend' Neue rung. Ter Aufruf zum „Heiligen Krieg" soll eigentlich seiner Bedeutung nacb, wie schon ge sagt, alle Mohammedaner zum Kampfe er. wecken. Aber trotz der engen Verqnicknng von staatlichem und religiösem Wesen ist wohl kein Zweifel, daß der Sultan diesmal den „Heiligen Krieg" nur im Rahmen seiner politischen Absichten geführt wissen will, also auf Grund der vorangegangenen Kriegserklärung gegen Rußland, Frankreich und England, und nicht darüber hinaus etlva gegen Italien, das in Tripolis herrscht, oder gegen Griechenland oder eine andere Macht. T-as ist also eine Einschrän kung, die der geheiligten Uebcrlieferung zwar widerstreitet, aber, wie cs wenigstens bis jetzt scheint, von den Mohammedanern ohne Murren gutgeheißen wird. Tarin spricht sich eine be deutsame Wandlung insofern auS, als der po litischen Zweckmäßigkeit die religiöse Auf. fassung untergeordnet wird. Ob diese Anpassung freilich von Tauer sein wird, hängt von dem Gang der Ereignisse ab. Zunächst ist zu erwarten, daß sich die Wucht des „Heiligen Krieges" gegen die von dem Sul tan als Feinde bezeichneten Mächte richten wird. Rußland erfuhr bereits im Kaukasus und vor- her schon im Schwarzen Meer die ncucrwachte Tatkraft der kriegerischen Türkei. England bangt um Aegypten und Indien. Tas Werk einer Eroberungspolitik ohnegleichen, die Welt. Herrschaft Großbritanniens stehen auf dem Spiel. Ob das stolze Reiterstandbild des gestern ver. storbeneu Lord Roberts von Kandahar und Pretoria noch lange die indische Haupt« stadt zieren wird?! — Frankreich aber kann schon heute das so sauer mit vielen Million.» und großen Blutopfern erworbene Marokko verloren geben. Wie aus Tanger gemeldet wird, ist der Aufstand der Marokkaner nicht mehr auf zuhalten. Vielleicht hängt auch unsere gestrige Meldung, wonach die moha mncdaui ch n Tru p n von den Schlachtfeldern Frankreichs zurückgeholt und zunächst nach Paris verbracht werden sollen, weniger mit dem Eintritt kalter Witterung und erfrorenen Nasen, als mit ganz anderen Sorgen zusammen. Wahrlich, die Welt hat kaum je ein bun teres Schauspiel gesehen! Es wird nicht leicht sein, all den wechselreichen Vorgängen aus der weiten Welt mit gleicher Aufmerksamkeit zu folgen. Tas deutsche Volk Hal allen Grund, jede Bundesgcnossenscbaft freudig zu begrüßen, denn wir haben keinen leichten Stand inmitten einer vorbereiteten Verschwörung von Feinden. Doch das soll unser Stolz sein, aus eigener Kraft, unbeschadet des Verdienstes unserer Ver bündeten, das Beste zum guten Ende getan zu haben. Unser Unterliegen würde keine Macht der Welt wieder gutmachen können. Wir wollen nicht, daß unser Schicksal von irgendeinem Welt kongreß zum Guten oder wie vor hundert Jah ren zum Schlechten gewendet werde. Au un« seren Waffen hängt unsere Hoffnung und unser festes Vertrauen auf Sieg. ver Tagesbericht -er -rutschen Heeresleitung. Das Wolffsche Büro meldet amtlich. Gröhes Hauptquartier, 18. November, vorm. Die Kämpfe auf dem rechten Flügel zeitigten auch gestern, durch ungünstiges Wetter beeinflußt, nur ,,e ringe Fortschritte. Bei dem mühsamen Vorarbeiten wurden einige hundert Franzosen und Engländergesangen und zwei Maschinen» gewehre erbeutet. 2m Argonnerwalde gelang es, einen starken französischen Stützpunkt zu sprengen und im Sturm zu nehmen. Die Meldung der Franzosen, sie hätlen eine deutsche Abteilung bei Coincourt lsüdlich Marsalj in Unordnung gebracht, ist erfunden. Die Franzosen hatten vielmehr hier erhebliche Verluste während wir keinen Mann verloren. 2m Osten d«uern an der Grenze Ostpreußens und in Russisch-Polen die Kämpfe fort. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Vie Kämpfe in Veftfianäern. Haag, 15. November. Tem „Telegraph" wird aus Sluis gemeldet: Gestern fingen die Kanonen wieder zu donnern an. Es war lange still gewesen an der Küste. Gestern abend aber wurde wieder am der ganzen Front bis Nienport gekämpft. Di« See war sehr stürmisch. In Rooselacrc kam men unaufhörlich viele Verwundete an. Kein Wunder! Man hat diese Woche an vier Punkten heftig gestritten. Dazu kommen di« kalten Nächte und das Master in den Laufgräben, so daß man im Morast kämpfte. Die Rooselaere auierlegte Kriegs entschädigung beträgt MNckOtt von denen M-stog bezahlt sind. Die Stadt hat durch das Feuer KON Häuser verloren. Sic mußte 20 Geiseln stellen, von denen sich zwei stündig im Rathaus« befinden. Nach einem Beschluß cur belgisäen Negierung in Havre können Belgier vom 1b. bis50. Fahre, die nicht im Heere dienen, gezwungen werden, Lauf grüben zu groben, Tote ,-u bestatten usw. Ablösung -er farbigen Truppen in Nor-flan-ern. lr. 'S Grau en Hage, » November. (Eigene Drahtmelbung) Tem Pariser „Temps" in folge sollen n chste Woche lvtttti» Mann fran zösische Marine-Infanterie und Terri- tortaltruppen, Vie einen Teil ver Pariser Festungs besatzung btloe», zur Ablösung der afrika nischen unv iuvifchen Truppen nach N orVflanvern abgeaen. Augenscheinlich hängt diese Maßnahme mit dem GelunvheitSznj and ver farbigen Truppen zusammen, Vie durch die Feuchtig keit und Vie K:ltc stark leide» unv der Erholung bedürfen. Vielleicht ist diese Maßnahme auch veranlaßt durch die Besorgnis der Franzosen, daß die mohamme danischen Farbigen dem Ruf zum heiligen Kriege folgen. In türkischen Kreisen rechnet man jedeinalls unbedingt mit der Erhebung aller islamitnchcn Völker und Stämme: Konstantinopel, 11. November. Man vertraut hier sicher darauf, daß die Nachricht von der Verkündung des heiligen Krieges trotz der Eegenmaß- regeln Englands, Rußlands und Frankreichs auch in Indien, Algier und Tunis Eingang finden wird. Vie Lage im Gsten. Christiania, 15. November. Der Korrespondent der „Daily Mail" meldet aus Petersburg: Zwischen Thorn und Krakau werden gewaltige Anstrengungen gemacht, um einen russischen Einfall in Deutschland und Oesterreich zu verhindern, und wenn mög lich die Russen so lange aufzuhalten, wie die Deutschen die Verbündeten an der Aisne aufgc- ten haben. Die Deutschen haben sich vor den Russen zurückgezogen, aber nach stark be festigten Stellungen, und haben außer dem den Vorteil, die starke Festung Thorn im Rücken zu MWn. 6000 Arbeiter haben Tag und Nacht gearbeitet, uni die Festung in voll» kommenen V e r t e i d i g u n g s z u st a n d zu fetzen. 0 größere und 7 kleiner« Forts werden kräftigen Widerstand leisten können. Tie Festung hat u. a. 1000 Kanonen, wovon 60 Prozent weit zielend sind und das Feuer von schwerem Be lagerungsgeschütz beantworten können. Die R as sen haben sich bereits mehrere Tage lang in einem Ab stand von ungefähr 32 Kilo meter von Thorn entfernt aufgehaltcn und haben dem Feind an der Strecke zwischen dieser Festung und Kalisch scharf zugesetzk. Aus den letzten Nachrichten geht hervor, daß die Deutschen umgekehrt sind, um dem Angriff der Russen aufs neue zu begegnen. („B. T.") verösterreichilcheSchlachtbericht. Wien, 15. November. Amtlich wird vom 15. November mittags berichtet: Die Ver teidigung der Festung Przemqsl wird, wie bei der ersten Einschließung, mit größter Aktivität geführt. So drängte ein gestriger orößcrer Ausfall nach Norden den Feind bis an die Höhen non Nokietnica zurück. Unsere Truppen hatten bei dieser Unternehmung nur wenig Verluste. Zn den Karpathen wurden vereinzelte Vorstöße feindlicher Detachements mühelos ab- gewicscn. Auch an den übrigen Fronten vermag die russische Aufklärung nicht durchzudringen. Der Stelloer*reter des Chefs des Generalstabes non Hoefer, Generalmajor. Ver Aar in ^wangoro-. Petersburg, 15. November. Ter Zar hat die Festung Iwangorod besucht uns die Tro vbacn in s?l^gc»schein genommen, die in den Kämmen der dieser Festung genommen wurden. Er beobachtete die Tätigkeit der Batterien und ließ sich mit den Verteidigern der Festung zu sammen Photograph: -ren. Ter Stadtrarvon Moskau hat anläßlich des Krieges nnt der Türker den Zaren seine Gefühle der Treue und Ergebenheit ausgedrücki. Ter Zar hat mit einem Tank an die Bevölkerung der alten Hauptstadt geantwortet, „die nicht be zweifeln darf, das- das große Rußland nicht eher Frieden schließen wird, bis der Wider stand des Feinde endgültig gebrochen ist und solange cs di" Aufgabe noch nicht gc- l ö st hat, die wir von unseren Vorfa h r c n geerbt haben." Nikolaus wünscht also, das Testament Peters des Großen zu vollstrecken. (B. T.) vom serbischen Kriegsschauplatz. BZien, 15. November. Vom südlichen Kriegs schauplatz wird amtlich gemeldet: Um für den Abzug seiner Trains Zeit zu gennnncn, leistet der Gegner auf den Höhen nördlich und westlich Valjevo in vorbereiteten Stellungen neuerdings Widerstand. Unseren trotz unausgesetzter Kämpfe und großer Stra pazen vom besten Geiste beseelten Truppen ge lang cs schon gestern, den S ch l ü s s c 1 p u n k t der feindlichen Stellung, die Höhen bei Ka ur c nie a an der von Losniza nach Valjevo führenden Straße, nach hartnäckigem Kämpfen zu erobern. 580 Gefangene wurden gemacht und zahlreiche Waffen und Munition erbeutet. Unsere Truppen standen gestern abend vor Obrcnovac bei Ub und im Angriff auf den Höhenrücken Jautina und auf der Rücken linie östlich Kameniea und in süoücher Richtung bis bei Stubica, dem Sattelpunkt der Straße Rogacica—Valjevo. Budapest, 15. November. Ter „Ujsag" mel det: Auf dem südlichen Kriegsschauplatz haben unsere längs der Save operierenden Truppen, immer auf serbischem Gebiet vorwärtsgehend, Obrenovac im Sturm genommen — Von Sem - lin aus bombardierten unsere Truppen den Kalimegdan und 'prengten das Mnni- tionsmagazin am Bergs uße in die Luft. Tas Feuer der Belgrader Artitlcric war wirkungslos. Ver heilige Krieg. Oeffentliche Verlesung der Verkündigung. Konstantinopel, 15. November. Eine nach Zehn tausenden zählende Menschenmenge nahm an der gestern' von mehreren patriotischen Ver einen veranstalteten M a ss e n v e r s a m m lu n g teil. Frühzeitig versammelten sich verschiedene Ver eine auf den bezeichneten Plätzen und marschierten mit Fahnen und Standarten, die mit patriotischen Aufschriften versehen waren, auf den Fatihplatz in Altstambul, der von einer ungeheuren Menschen menge aller Schichten und jedes Alters, darunter auch zahlreichen türkischen Damen, dicht gefüllt war. Nach den Luttagsgebetcn wurde in der Fatih-wicher von der großen Kanzel herab durch ine Sonderbot schaft der Scheichs ül Islam ein F c t u a verlesen, womit der Heilige Krieg proklamiert wird Dieser hinfort historische Fctwa ist nach den Vorschriften des Ijlam in der Form von Frage und Antwort abgcsaßt und hat folgenden Wortlaut: „Wenn sich mehrere Feinde gegen den Islam vereinigen, wenn Länder des Islam geplündert, die muselmanische Bevölkerung niedergemetzelt und gefangengenommen wird und wenn in diesem Fall« der Padischah des Islam nach den heiligen Worten des Koran den Heiligen Krieg ver kündet, ist dieser Krieg Pflicht aller Muselmanen, aller jungen und alten mu'el- manischen Fußsoldaten und Reiter, müllen sich alle islamitischen Länder mit Gut und Blut be- eifern, den Dschihad sGlaubenskriegs zu führen?" lAntwort: „Ia."k „Die muselmanischen Untertanen Rußlands, Frankreichs und Englands und der Länder, die jene unterstützen, die auf diese Weise das Kalifat mit Kriegsschiffen und Landhceren angreifcn, den Islam zu vernichten trachten, müssen auch sie den Heiligen Krieg gegen die Regierungen, von denen sie abhängen, führen?" lAntwort: „Ja!") „Jene, die statt den Heiliaen Krieg zu führen, in einem Zeitpunkt, wo alle Muselmanen dazu auf gerufen sind, daran teilzunehmen ver meiden, sind sie dem Zorn Gottes, dem großen Unheil und der verdienten Strafe ausgesetzt?" 1 Antwort: „Za!") „Begeht die muselmanische Bevölkerung der genannten Mächte, die gegen die islamitische Regie rung Krieg führen, eine große Sünde, selbst wenn sie unter Androhung des Todes und der Vernich tung ihrer ganzen Familie zum Kriege gezwungen worden sind?" sAntwort: „Za!") „Wenn Muselmanen, die sich am gegenwärtigen Kriege unter der Herrschaft Englands, Frankreichs, Rußlands, Serbiens und Montenegros und jener Staaten befin den, die diesen Hilfe leisten, gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die der Türkei beistehen, Krieg führen würden, verdienen sie den Zorn Gottes, weil sie dem islamiti'-bcn Kalifat Nachteile verursachen?" (Antwort: „Za!") Der Fctwa wurde bis gestern in dem Gemache des alten Palastes verwahrt, wo der Mantel des Pro- phc^-n Mobommed bewahrt wird. Von einer Tribüne auf dem Fatimplatze hielt der Deputierte von Smyrna eine längere Ansprache. Die ungeheure Menschenmenge begab sich sodann auf den Platz vor dem Kriegsministerium. wo Reden gehalten und Gebete für den Sieg von Heer und Flotte verrichtet wurden. So dann zog die Menschenmenge vor die Pforte, um zu bekunden, daß tic Nation in vollem Einoer« nehmen mit der Negierung und zu allen Opfern be reit ist. — Der Sultan begab sich mittags in da.