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Sächsische Volkszeitung : 15.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193709158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-15
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.09.1937
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Mittwoch. 18. September 1SS7 Sächsische Volkszeitung wischen Seelenhaltung — im Gegensatz zur germanischen — und die Ausgaben der slawischen Kulturformung heraus« gearbeitet. Dabei ist es bezeichnend, das, Masaryk schon damals im Gegensatz zu anderen Weggenossen nie Pansla wist in dem Sinne gewesen ist, datz er alles Heil vom Osten erwartet hätte, sondern datz ihn seine philosophischen Ideen schon Immer dazu trieben, Anschluß an das poli tische Denken der westlerischen Demokratie zu suchen. Als 1914 der Weltbrand ausbrach, hat Masaryk vom ersten Tage an die große Chance erkannt, die damit für die Verwirklichung der tschechischen Nationalstaatsidee her aufzog. Nachdem er schon 1914 in Rom und Amsterdam heimlich mit Vertretern der Entente zusammengetrosfen war, und demzufolge seinen Prager Wohnsitz mit Genf vertauschen mußte, hat er von dort aus systematisch den Kampf sür die Austeilung der Donaumonarchie geführt. Kein anderer als Masaryk ist es gewesen, der damals den führenden Männern der ^Entente und vor allem auch dem Präsidenten Wilson den Grundsatz vom sogenannten Selbst bestimmungsrecht der Nationen zu suggerieren verstand, womit er den Gegnern der Mittelmächte eine ihrer wirk samsten Kampsparolen geliefert hat. Man kann in den Erinnerungen des amerikanischen Obersten House Nachlesen, in wie entscheidendem Maße die wissenschaftlichen Materia lien, Karten, Statistiken und Memoranden Masaryks und feiner Mitarbeiter bei den führenden Männern Amerikas, Venen diese europäischen Dinge weltenfern lagen, das Bild einer angeblich „gerechten und zweckmäßigen" Neuord nung Europas bestimmt haben. Dank der gründlichen Vor arbeit Masaryks stand dann in Versailles und Et. Germain unter den Vertretern der Entente die Gründung des neuen tschechoslowakischen Staates kaum noch in Frage: sie siel ihrem langjährigen Vorkämpfer als reife Frucht in den Schoß. Eine gewisse Tragik, wenn man von ihr in dem Lebens werk Masaryks sprechen kann, trat freilich bald nach der Geburt des neuen Staatswesens zutage. Denk der Mann, der sich eben noch in seinem großen Werke „Wektrevolution, Erinnerungen und Betrachtungen" als Zerstörer des alten Europa gerühmt hatte, der sein Leben lang für den födera listischen Ausbau der Donaumonarchie eingetreten war und das Selbstbestimmungsrecht der Völker als höchstes Huma- nitätsideal aus leine Fahne geschrieben hatte, mußte es er leben, daß aus seinem neuge,chafsten Staatswesen eine ge- treuliche Kopie des von ihm gehaßten und bekämpften Habsburger Reiches wurde, ja daß die Nationalitäten dieses Staates Anlaß bekamen, sich nach dem früheren Zu stand zurückzusehnen. Masaryk mag durchaus ehrlich etwas Neues gewollt haben, ihm mag bei der Ausrichtung des neuen Staates das Beispiel der Schweiz vor Augen gestan den haben, in der drei Nationalitäten in völliger Gleich berechtigung nebeneinanderlebcn. Die Entwicklung aber ist andere Wege gegangen. Masaryk hat es nicht zu verhin dern vermocht, daß schon in den ersten Jahren der tschechi schen Republik seins soziale Lieblingsidee der Bodenreform zu einer Kampfmaßnahme gegen das Sudetendeutschtum gemacht wurde, daß in den Prager Negierungskreisen sich die Ueberzeugung durchsetzte, der neue Staat könne nur Be stand haben, wenn sich sein Beamtentum und seine Ver waltung in allen maßgeblichen Stellen auf den tschechischen Volksteil gründe. Ebensowenig hat es Masaryk abwenden können, daß im Verlaufe weniger Jahre das Idealbild eines gleichberechtigten Nebeneinanders der tschechischen, slowakischen und deutschen Völkergruppe verschwand und bei den Deutschen und Slowaken in gleicher Weife der lähmen den Erkenntnis Platz machte, daß sie einer systematischen und gewollten Tschechisterungspolitik und damit der Vor herrschaft einer Volksgruppe ausgeliesert seien. Es ist be kannt, i» wie ernsthafter Weise sich das innerpolitische Pro blem des tschechoslowakischen Staatswesens gerade in den letzten Jahren zugespiht hat. Und wenn es auch den greisen Präsidenten Masaryk ehrt, daß er in seiner Nück- trittserklärung im Dezember 1938 nochmals wie mit einer ernsten Mahnung von der „Gerechtigkeit gegenüber allen Bürgern, welcher Nationalität sie immer sein mögen", sprach, so ist doch bis heute nicht ersichtlich geworden, daß diese letzte ernste Mahnung des scheidenden Staatsmannes in der praktischen Politik des Landes eine grundsätzliche Aenderung bewirkt hätte. Solange Masaryk lebte, hat er durch die Größe seiner Persönlichkeit, durch die Integrität seines Wesens und durch die Achtung, die er bei allen Nationalitäten seines Landes genoß, bei vielen ernsten Entscheidungen die hart aufein ander prallenden Gegensätze zu überbrücken vermocht. Wir wissen nicht, in welcher Weise sich sein Ableben in der Politik des Staates, der sein Werk war, auswirken wird, können jedoch die Besorgnis nicht unterdrücken, daß die Lösung des Nationalitätenprobleins im tschechoslowakischen Staatswesen durch den Verlust dieser ausgleichenden Per sönlichkeit nicht leichter geworden ist. Wir haben der mensch lichen Größe dieses ungewöhnlichen Mannes zu Lebzeiten unsere Hochachtung nicht versagt, und wir fühlen heute, daß mit seinem Tode der tschechoslowakische Staat einen unersetzlichen Verlust erleidet. Sein Tod läßt die Frage offen, ob fein Lebenswerk und sein Wollen denen, die sein Erbe übernommen haben, ernste Verpflichtung sein wird, jenem staatspolitischen Ideale näher zu kommen, das zu verwirklichen Malaryk versagt geblieben ist. DleArsachendesSoWelmerEisenbahnunglückS Ein« Mitteilung der Iustizpressestell«. Düsseldorf. 1b. Sept. Die Iu st i zpre ss e ste l le Düs- seldorf teilt mit: „Die Staatsanwaltschaft In Düsseldorf hat zusammen mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Reichsbahn, der Kriminalpolizei Düsseldorf und der Kriminal- Polizei Neuß umfangreiche Ermittlungen nach der Ursache des Eisenbahnungliichs in Holzheim angestellt. Auf den Zustand der Lokomotive und der Wagen ist — wie bereits mit Sicher heit gesagt werden kann — das Unglück nicht zurückzuführcn. Das Unglück ist kurz hinter dem Bahnhof Holzheim an einer Stelle geschehen, an der In der Woche vorher Ausbesse rungsarbeiten mn Gleisoberbau vorgenommen worden waren. Ob diese Arbeiten sachgemäß ausgefiihrt worden sind, unterliegt noch weiterer Nachprüfung. Gegen den für die Aus- besserungsarbeiten verantwortlichen Bahnmeister, den technischen Reichsbahninsvektor Molling aus Neuß, ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft am 9. September richterlicher Hastbefehl wegen fahrlässiger Tötung und Transportgefährdung ergangen. Die endgültige Klärung der Ursachen des Unglücks muß der demnächst stnttfindenden Hauptoerkandlung, die beschleunigt vorbereitet wird, überlassen bleiben." Fllchner in Leh elnaetroffen London, IS. Sept. Wie aus Bombay gemeldet wird, ist der Deutsche Filch- ner in Leh (Kaschmir) elngetrosfen. Transport flie-enster spanischer Bolschewisten« anführer geschnappt Paris, 1b. Sept. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Bayonne soll ein nalionalspanischer Zerstörer 'auf offenem Meer einen bolsche wistischen Dampfer ausgebracht haben, auf dem sich eine ganze Reihe von aus Gison geflohenen Anarchistenhäuvtlingen befand. Unter diesen Verbrechern, die den Tod von Tausenden von Landsleuten auf dem Gewissen haben, sei auch ein gewisser Nelero, einer der grausamsten und verworsensten Menschen schinder des spanischen Anarchistenverbandes gewesen. „Wir haben eine Polizei ausgestellt" Rundfunkrede Edens über Nyon London, 15. September. Außenminister Eden hielt am Dienstag um 22 Uhr von Genf aus eine Rundfunkrede über die englischen Sender. Er berichtete über die Verhandlungen von Nyon, ihren Zweck und ihr Ziel. Die Lage und die Ausdehnung des Mittelmeeres habe klargemacht, daß unorganisierte Bemühungen zur Abwehr der U-Voots-Angrikfe nur zu Verwirrungen führen und ihren Zweck verfehlen würden. Deshalb seien kollektive Beratungen mit dem Ziel einer schnellen kollektiven Maßnahme notwendig gewesen. Jedes PalrouiNenschiff sei nach dem Ergebnis der Konferenz jetzt berechtigt, zum Gegenangriff überzuaehen und wenn möglich jedes Piraten-U-Boot zu vernichten. „Wir glau ben", so schloß Eden, „in Nyon dem U-Boot-Piratentum im Mit- telmeer ein Ende gemacht zu haben. Wir haben eine Polizei ausgestellt." Wenn irgendein U-Boot wieder versuchen sollte, eine Schwarzfahrt zu unternehmen, dann werde es, so hoffe und glaube er, die verdiente Strafe erhalten. Vie Pension einer Veamienwiiwe Eine Entscheidung des Reichsgerichts. Berlin, 15. Sept. Eine Stadtverwaltung hatte sich ge weigert. der Witwe eines ihrer Beamten, der nach größeren Unterschlagungen Selbstmord verübt hatte, die ihr zustehende Pension zu bezahlen. Zur Begründung fiihrte sie an. wenn der Beamte nicht vorher Selbstmord verübt hätte, wäre in einem Dienststrafverfahren auf Dienstentlassung erkannt worden, und damit wären sein Gehalt unb die Hinterbliebenenbezüge wcggefallen. Die von der Witwe angerufenen Gerichte entschie den jedoch anders. Auch das Reichsgericht sprach der Witwe die Pension zu. In seiner Entscheidung heißt es u. a„ die Einwirkung von Straftaten und Disziplinarveraehen von Beamten auf ihre Gehaltsansprüche seien durch die Gesetze er schöpfend geregelt worden. Aus allgemeinen Erwäaungcn könnten über die bestehenden gesetzlichen Vorschriften hinaus weitere Gründe für die Verwirkung eines Gehaltsanspruchs um so weniger geschossen werden, als die Besoldung des Be amten keine Entlohnung für die einzelnen von ihm geleisteten Dienste bilde, sondern eine ihm für die Dauer des Dienstver hältnisses zugebilligte. für den standesgemäßen Unterhalt be stimmte Rente sei. Auch unter den geänderten staatspolitischen Anschauungen müsse angenommen werden, daß die Noraus- scknngcn, unter denen die Verloraungsansprüche eines Beamten entfielen, im Gesek erschöpfend aereaelt seien. Insbeson dere bestehe keine Veranlassung, den Fortloll von Dienstbezüoen oder der Hinterbliebenenversarqung als Folge von kriminellen oder Dienststraftaten ohne die Durchführung eines Strafver fahrens oder eines Dicnstltrafver'ahrens für möglich z» halten. Es bestehe auch keine Veranlassung, anzunehmen. dak eine Gesetzeslücke vorliege. Die Beamtengesekaebung lei nach der Staatsumwälzung mehrfach geändert worden. Der national sozialistische Gesetzgeber Hobe iedoch keine Veranlassung genom men. Vorschriften in dos Gesetz einiufnaen, dw den Standpunkt der Stadtgemeinde rechtk"rt>oen könnten Gerade dieser Um stand ermesse, daß der Gcsckoeber das Bestehen einer Lücke und das Bedürfnis zu einer Gesetzesänderung n-ckt angenom men kabe. Auch der Unsstnnd. dak ein schuldiger Beamter durch Selbstmord seinen Angehörigen die Versorgung ress-m könne, könne ein anderes Ergebnis nicht rechtfertigen. F. Z. Kvrrs Am Dienstag verließ der Führer die Stadt der Reichs parteitage. Zu seiner Verabschiedung hatten sich u. a. auf dem Bahnsteige Gauleiter Streicher und der Nürnberger Oberbür germeister Liebel eingefundcn. Mit dem Führer verließ auch der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, Nürnberg. Die Antwort Italiens auf die Einladung zur Uebernahme der in Nyon festgesetzten Ueberwachungsmaßnahmen ist vom italienischen Außenminister überreicht worden. Es heißt In dieser Antwort, datz die Nyoner Vorschläge unannehmbar seien. Italien fordere eine Stellung völliger Gleichberechtigung mit jeder anderen Macht In jeder der vereinbarten Miitcl- meerzonen. Die Tagung der „Mlttelmeer-Konferenz" wurde am Diens tag mittag mit der Unterzeichnung des „Abkommens über die Bekämpfung der U-Boot-Piraterie im Mittelmccr" abgeschlos sen. Im Anschluss an die Unterzeichnung des Abkommens von Nyon haben sich die Regierungen Englands und Frankreichs in Verbindung gesetzt, um die Durchführung der vereinbarten Ueberwachung vorzubereiten. Im Rahmen der Flottenbewegungen, die englischerseits nach der Unterzeichnung des Paktes von Nyon durchgefiihrt werden hat sich das Alaggschifs der Mlttelmeerslotte, „Varl-am" von Gibraltar »ach Malta begeben. Dao Schiss wird am Mittwoch In Malta erwartet und wird dann, wie aus Malta berichtet wird, den Hasen von Oran in Algier anlausen. In Oran werde wahrscheinlich eine Zusammenkunft zwischen dem Oberbefehlshaber der englischen Mittelmeerslotte, Admiral Sir Dirdley Pount und dem französischen Oberbefehlshaber statt finden. Der Dölkorbundsrat befasste sich am Dienstag mit dem englischen Palästina-Plan. In der Aussprache erklärte der polnische Autzenminister, die größte Sorge der polnischen Re gierung sei die, daß Palästina auf jeden Fall eine möglichst große Aufnahmefähigkeit für die jüdische Einwanderung erhält. Der Oberkommissar sür die südafrikanische Union in Lon don, Te Water, erklärte zur deutschen Kolonialfrage u. a.: „Der Standpunkt Deutschlands muß im Geiste der Vernunft und Mäßigung geprüft werden." Der bisherige holländische Gesandte In Brüssel Dr. Pa tts«, Ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 zum Minister des Auswärtigen Amtes ernannt worden. Bisher wurde das nieder ländische Außenministerium vertretungsweise durch Minister präsident Dr. Colijn verwaltet. Japanische KrisgssGfse haben am Dienstag ein Fort an der Mündung des Kantonfkusses beschossen. Präsident Roosevelt hat für alle im Staatsbesitz der Ver einigten Staaten befindlichen Handelsschiffe ein Waffen- und Munitions-Ausfuhrverbot nach China und Japan erlassen. Die Neuiralitätsakte werden durch dieses Verbot einstiveilen nicht berührt. Der Chef der schwedischen Luftwaffe in Berlin Berlin, 15. September. Aus Einladung des Reichsminister» der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Lustwasse, General oberst Göring, ist der Ehes der Kgl. schwedischen Lustwasse, Generalleutnant Frits, zu einem Besuch der deutschen Luftwaffe in Berlin eingetrossen. Nummer 81? 8 „Tag des deutschen Volkstums" Zum Tag des deutschen Volkstums hat der Reichsinlnister des Innern Dr. Frick folgenden Aufruf erlassen: Der „Tag des deutschen Volkstums" ist eine Mahnung an all« Deutschen, die unlösliche Blut- und Schicksalsgemcinschaft, die die Deutschen auf der ganzen Welt verbindet, nie zu ver« gcssen und durch Wort und Tat zu stärken. Der Führer hat durch die Ausrichtung des nationalsozia listischen Staates, der niemand anderem als dem deutschen Volke dient, dem Im Reich geeinten Volk einen sicheren Hort geschaffen. Die jenseits der Neichsgcenzen lebenden Deutschen können wieder stolz auf das Reich, seine Macht und Stellung in der Welt sein. Die Pflege der kulturellen Zusammenhänge der Deut schen ini Reich und der jenseits der Grenzen ist die Haupt aufgabe des Volksbundes sür dos Deutschtum im Ausland. Seine Bestrebungen zu fördern, ist Pflicht aller aufrechten Deutschen. Ich begrüße es deshalb, daß der VDA zum .Taa des deutschen Volkstums" aufruft und jung und alt im Glauben an die Zukunft der Nation und in der Bereitschaft zur gegen seitigen Hilfe einigt. gez. Frick, Rcichsmlnistcr des Innern. Der Kaiser von Man dankt dem Führer für den Empfang des Prinzen Ehlchlbu Berlin, 18. September. Se. Majestät der Kaiser von Japan hat an den Führer und Relckwkanzler folgendes Tele gramm gerichtet: „Es ist mir ein Bedürfnis, Eurer Exzellenz meinen auf richtigsten Dank sür den liebenswürdigen Empfang auszu drücken, den Sie ebenso wie die Reichsregierung und das deutsche Volk dem Prinzen Ehlchlbu während seines Besuches in Deutschland entgegengebracht haben. Ich beglückwünsche mich hierzu um so mehr, als dieser Besuch dazu beiaetragen hat, die guten Beziehungen, welch« jetzt schon unsere Länder verbinden, zu festigen und zu stärken, gez. HIrohito " MnlsterlalerlaS über den Schulbesuch von Veamlenkindern Das Nachrichtenbüro Deutscher Zeitungsverleger meldet: Nach einem Erlaß des Reichs- und Vreußischen In nenministers, dem sich sämtliche Minister des Reichs und Preußens angeschlossen haben, verträgt es sich nicht mit den Pflichten eines Beamten des national sozialistischen Staates, wenn er seine Kinder ohne zwingende Gründe einer privaten Sckule zuführt. Zwingende Gründe würden u. o. bei Beamten des auswärtigen Dienstes wegen ihrer häufigen Versetzungen und der besonderen Schulverhält nisse im Ausland vorliegen, ferner für alle Beamten dann, wenn der Besuch einer öffentlichen Schule wegen ihrer Lage zum Wohnsitz des Beamten mit erheblichen Kosten verbunden ist, oder wenn die geistige oder körperliche Verfassung des Kindes den Besuch einer öffentlichen Schule ausschließt. Ob zwingende Gründe vorliegen, wird Im Einvernehmen mit der Schulauf sichtsbehörde vom Dienstvorgesetzten des Beamten entschieden. Der Erlaß sagt weiter, daß es auch nickt gebilligt werden kann, wenn sich Beamte in Kuratorien und Verwaltungsräte privater Schulen berufen lassen und dadurch andere Volksgenossen darin bestärken, ihre Kinder den öffentlichen Schulen zu entziehen. Auw ttebunaen vor 1935 werden anaerechnet Der Reichskriegsminister gibt bekannt, daß alle auch vor Inkrafttreten des Wehrgesetzes vom 21. Mai 1935 in der Wehrmacht als Soldat abgelelsteten Uebungcn aktiver Wehrdienst und deshalb bei Ermittelung der ruhegehaltsfähigen Dienstzeit zu berücksichtigen sind. Meldungen ans Sachsen Schwerer Sturz mit den« Motorrad Bad Schandau, 15. September In Rathmannsdorf kam der Motorradfahrer Licbethal aus Hohnstein aus bisher noch nicht bekannter Ursache zum Siiircen Liebetbal musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Bad Schandau ge bracht werden. Der Schuß ging vorzeitig los Böhmlsch-Lelpa, 15. September. Als bei einer Beerdigung Salut geschossen werden sollte, ging aus der Böllcrkanone ein Schuh vorzeitig los. Einem 57 Jahre alten Mann, der die Ka none bediente, wurde eine Hand fast völlig zerrissen. Chemnitzer Omnibus im Vogtland verunglückt Chemnitz, 15. Septeniber Ein mit 33 Personen besetzter Rciseomnibus aus Chemnitz geriet am Dienstag nachmittag in Blosenbcrg Im Vogtland auf der durch Regen schlüpfrig ge wordenen Straße ins Schleudern und stürzte aus eine Wiese, wobei er sich überschlug. Hierbei wurden 14 Personen verletzt, die sämtlich ins Krankenhaus Plauen gebracht werden mutzten. Die meisten von ihnen konnten bereits wieder entlassen wer den; nur zwei Personen befinden sich »och Im Krankenhaus, vier Jahre Zuchthaus sür gefährlichen Gewohnheitsverbrecher Chemnitz, 15. September. Das Landgericht Chemnitz ver urteilte den am 31. Dezember 1994 in Chemnitz geborenen Kurt Walther Billich wegen Betruges in Tateinheit mit gewinn süchtiger Privaturkundenfälschung und versuchter Erpressung zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrcnrechlsverlust. Autzerdem wurde gegen den bereits 18mal vorbestraften Ge wohnheitsverbrecher die Sicherungsverwahrung angcordnet. Billich hatte unter falschen Angaben verschiedene Betrügereien verübt. So hatte er mehrere Haus- und Stubenmädchen, denen er eine bessere Stelle versprach, um ihre Ersparnisse betrogen. An der Enkelin vergangen Chemnitz, 15. September. Der 68 Jahre alte Moritz Fried rich Brunner aus Mittweida mutzte sich wegen eines verwerf lichen Slttlichkeitsverbrechens vor dem Landgericht Chemnitz verantworten Brunner halte sich an seiner minderjährigen Enkelin vergangen. Das Urteil lautete aus ein Jahr Zuchthaus und drei Jahre Ehrenrechtsverlust. Mitteldeutsche Börse vom 15. September (Eigen« Drahtmeldung.) Abgeschwächt. Die Grundstimmung war am Mittwoch etwas schwächer. An den meisten Marktgebieten kam es zu Abschlägen, die sich im allgemeinen in engen Grezen hielten. Am Rentenmarkt blieben die Kurse zumeist unverändert. — Stadtanleihen wurden etwas höher bezahlt. Reichsanleihe Alt besitz gewannen ein Achtel Prozent. Am Aktienmarkt zogen Thove 1,75, Heidenauer Papier 8, Kunstanstalt May 2 Prozent an. Von den Verlusten sind zu erwähnen: Mimosa minus 1, Schubert u. Salzer minus 2, Zwickauer Kammgarn, Färberei MUnzberg je minus 1,5, Kunz-Treibriemen minus 8, Hevden minus 1, Reichsbank minus 1,5 und Anhalter Kohle ebenfalls minus 1,5 Prozent. Reichswetterdtenst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage für Donnerstag, 16. September: Zunehmende Bewölkung und reiche Niederschläge. Westliche Winde« Nur wenig wärmer.
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