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« 0N HAg V V V W' W V V V ^-, i>W. ».»d >v !!W. > H , , OeutZeker ^arbenkilin vorsn! dort in der Kirche des Heiligen Franziskus ausgestellt. Erst im Jahre 1629 gelangte sie »ach Mexiko City selbst, um dort im „Tempel des Heiligen San Franziskus" untergebrncht zu werden, von wo sie im Jahre 1791 in den „Tempel Jesus von Es ist seht ungesähr 60 Jahre her. Da prägte Werner von Siemens einmal das Wort: „Es ist ein weiter und schwie riger Weg, von einem gelungenen Experiment zu einem brauch baren, praktisch bewährten Mechanismus, ein Weg, auf welchem sich 99 von 100 der Erfindungen den Hals brechen". Diese Wahrheit, die der erfolgreiche Industriesiihrer in einem erfah rungsreichen Leben gelernt hatte, trifft auch in vollstem Um fange auf den Farbfilm zu, der soeben in Venedig einen sensa tionellen Erfolg davontragen konnte. Als die ersten, technisch noch sehr unvollkommenen Farb filme hcrauskamen, erhoben sich sogleich eine Reihe schwer wiegender Bedenken gegen dieses jüngste Kind der Filmmuse. Diese Bedenken gründeten sich einmal auf die aufsalleiiden technischen Mängel, insbesondere auf die Unnatürlichkeit der wiedergcgebencn Farben, zum andern aus die Unwirtschaftlich keit, die dem teuren Herstellungsverfahren anhaflete. Das Bedenken der Unwirtschaftlichkeit lies; sich vcrhältnis- mähig leicht widerlegen. Es ist einy alte Erfahrung, das; eine neue technische Erfindung, sobald man mit ihrer fabrikatorischen Herstellung beginnt, im Anfang meist unrentabel ist. Aber diese Schwäche legt sich von Tag zu Tag. Allein die Tatsache, das; cs überhaupt gelungen ist, den Weg vom Laboratorium zur Fa brik zu finden, läßt stets auch die Hoffnung berechtigt erschei nen, das; es gelingen wird, die Herstellungskosten aus ein wirt schaftlich erträgliches Mas; zu senken. Viel schwerer wogen die Einwände gegen die künstleri schen Mängel des Farbcnfilms. Die Farben kamen vielfach grell und überbetont heraus. Sie wirkten unnatürlich, sie „flimmerten" und es war besonders schlimm, wenn man sich einmal vorstellte, was phantasicbegabte Gemüter eines Tages mit diesen unnatürlichen Farben alles anrichten könnten. Der Farbenfilm scksten de» Weg zum Kitsch zu öfftien. Allerdings sei nicht verschwiegen, das; daneben auch eine andere Richtung bestand, die zwar auch gegen den Farbenfilm Stellung nahm, oder dock; ihm zumindest sehr skeptisch gegenüberstand, — aber gerade ans entgegengesetzten Gründen: von hier ivurde nämlich behauptet, daß der Farbensilin die Farben zu natürlich wieder- gäbe und also nur ein unkünstlerischer Abklalsch der Natur sei! Vor ungefähr einem Jahre wurde die Oeffentlichkeit un terrichtet, dah auch in Deutschland am Problem des Farben films gearbeitet würde. Das Berthon-Siemens-Vcrfahren fand erstmals Erwähnung. Dann wurde es still. Zwischendurch sah man einmal einen kurzen Farbenfilm nach diesem Verfahren, der jedoch keine bleibenden Eindrücke hinterlics;. Ein Jahr lang ist inzwischen in aller Stille, aber voller Eifer an dem neuen Verfahren weiter gearbeitet worden. Und das überraschende Ergebnis dieser stillen, von der Oeffentlichkeit überhaupt nicht ivahrgenommcnen Arbeit ist der grohe Farben film „Deutschland", der unseren deutschen Erfindern Künstlern und Industriellen auf der Filmkunstausstcllung in Venedig einen triumphalen Erfolg eingebracht hat. gäbe ist darum klar abgesteckt: die Filmgestaltcr mit den tech nischen Erfordernissen des Farbenfilms so vertraut zu machen, datz seine künstlerische Gestaltung nunm.'hr ernsthaft in An griff genommen werden kann. Der Auftakt ist gegeben — das Spiel kann beginnen! dekindet 8iok (^örter' /^8cke? Als kürzlich in Mexiko City der „Tempel Jesus von Nazareth", der in eine Bibliothek umgewandelt werden soll, dem Hospital gleichen Namens vermacht ivurde, tauchte damit wieder eine alte Streitfrage auf, nämlich die, wo sich die Urne mit der Asche des Ferdinand Cortez befindet. Vielfach wird angenommen, datz die sterblichen Ueberreste des Eroberers in diesem „Tempel Jesus" ruhen, den er selbst an der gleichen Stelle errichlen lieh, an der er zum erstenmal den letzten Aztekenkaiser Montezuma traf. In seinem letzten Willen halte Ferdinand Cortez, der im Jahre 1547 in Sevilla in Spanien starb, festgesetzt, das; seine Asche nach der Stadt Mexiko zurückgeschasst und in einem Kloster in Coyoacan bcigesetzt werden sollte. Aber die Urne wurde nicht nach Coyoacan, sondern nach Texcoco gebracht und Nazareth" geschasst wurde. Als im Jahre 1810 nach Ausbruch der mexikanischen Revo lution die antispanische Stimmung besonders hocWng. war es nur zu natürlich, das; sie sich besonders auch gegen Ferdinand Cortez richtete, da er es gewesen ivar, der das Land sür dir spanische Krone erobert hatte. Drohungen wurden laut, das; die Asche von Ferdinand Cortez mit den Leichen verurteilter Ver brecher beigesetzt werden sollte. Ein Nachkomme des Eroberers Uetz daher durch einen Vertrauten, Aleinan, die Urne an eine andere Stelle des Tempels schassen. Als einer der Nachkommen Alemans vor zwei Jahren in Paris starb, hinlerlies; er seinem Bruder Don Alfonso Aleinan einen kunstvollen Schlüssel zu einem Fache im „Tempel Jesus von Nazareth", in dem sich angeblich die Urne befinden sollte. Aber Don AUonso wutzte damit durchaus noch nicht, um welches Fach es sich handelt. Wie cs heisst, soll während der Revolution von 1910 Orva- nanos y Quintanilla, dessen Familie die Rechtsinteressen der Nachkommen von Cortez wahrgcnommen hatte, die Urne an einer Stelle versteckt haben, die nur er und die Nachkommen von Ferdinand Cortez kennen. Als im Jahre 1982 der letzte Nachkomme des Eroberers Mexiko verlieh, erklärte er. daß sich die Asche seines grohen Vorfahren zivar noch in Mexiko befände, aber er weigerte sich entschieden, die Stelle anzugeben. Kacke i8t nickt immer 8Ü6 / Eine Neubauwohnung hat ihre Vorzüge. Licht, Luft, ein Badezimmer, eingebaute Schränke, eine praktische Küche, und was man sonst noch die Errungenschaften der Neuzeit heisst. Egon und Anneliese waren vorerst sehr glücklich ln ihrer neuen Wohnung. Nebenan wohnte die Familie Rosemüller, bestehend aus Herrn und Frau Rosemüller und ihrer neunjährigen Tochter Sigrid. Frau Nosemüller war der Aussassung, das; ihre Sigrid ein Wunderkind sei und eigentlich ganz brav. Mütter täuschen sich manchmal. Anneliese hingegen konnte sehr bald scststellen, dah Sigrid sehr verwöhnt und also unartig war; man hörte das durch die Wände hindurch, denn manche moderne Neubauten haben keine Angst vor Lärm, sie stehen den Schallwegcn keines wegs durch dicke Mauern hemmend Im Wege. Es dauerte nicht lange, und die beiden Frauen entdeckten eines Tages, dah ihre Auffassungen über Kindercrzichung nicht die gleichen waren, wenigstens soweit es Sigrid bctras. Diese Unterhaltung spielte sich auf dem Treppenhaus ab und endete mit dem Zuschlägen der beiden Türen rechts und links von der Treppe. Der Neubau erzitterte leicht. Als Herr Nosemüller einerseits und Egon andererseits mittags nach Hause kamen, mit dem nötigen Hunger und wie meist gemeinsam, da sie nahezu den gleichen Weg hatten, da ahn ten sie noch nichts von der stürmischen pädagogischen Unterhaltung Von Kolk 6. Haebler würdige Eigenschaft, dah seine Akkorde öfters falsch klangen. Autzerdem sang sie gern. Es war nicht immer schön, aber ihr» Seele lebte in ihrem Gesang. Diese Seele war genau wie Tante Emilie, ein klein wenig falsch, leicht verstimmt, etwas eigen sinnig und, wenn von Liebe die Rede war, sehr gefühlvoll, da sie durch keinerlei Erfahrungen getrübt worden war. Aus allen diesen Gründen rief Egon die Tante an und bat sie. doch heut« abend zu einer Tasse Tee zu kommen. Tante Emilie kam. Sie atzen gemütlich und reichlich, Tant« Emilie wutzte sehr viel zu erzählen, wenn es auch nichts Neues war. Hin und wieder warf sie einen Blick aus das Klavier. Egon kannte die Leidenschaft seiner Tante; seit sie möbliert wohnte, hatte sie kein Klavier mehr, ein Grund, um so inniger nach dem Spiel zu verlangen. Im Zimmer nebenan, nur durch die schallsrohe Wand getrennt, sah Familie Nosemüller. Zu weilen vernahm man auch ein lautes Kreischen, das war Sigrid. Herr Rosemüller schwieg ossenbar, er war kein dummer Mann. Egon brauchte Tante Emilie nicht lange zu bitten. Schon satz sie am Klavier. Zuerst spielte sie ein Stück, mit dem sie einst auf dem Iahresfest des Gesangvereins „Frohsinn" grotzen Erfolg errungen hatte: „Seufzer einer Verliebten." Sie war auch heute noch eine berufene Interpretin dieser sinnigen Kom position. Dann sang sie ein schönes Lied, in welchem sie Wieviel Arbeit zur Erringung dieses Erfolges gehört hat, ist schwer zu ermessen. Der Weg vom Laboratorium zur fabrik- mähigen Herstellung, der Weg „vom Experiment zum brauch baren, praktisch bewährten Mechanismus" ist von jener Losung begleitet, die Werner von Siemens in die vor 50 Jahren ge sprochenen Worte gekleidet hat. Es kam ja nicht nur darauf an. das Verfahren selbst noch zu verbessern. Es waren vielmehr daneben noch viele andere Probleme zu läsen, an die der Antzenstehcnde Kanin denkt. Es galt, nur um Beispiele herauszugrcifen, eine entsprechende Verbesserung nnd Aenderung der Kopier- und Entwicklungs anlagen vorzunehmen, es galt, eine ganze Kopieranstalt ans die Notwendigkeiten des Farbcnfilms technisch umzustellen. Der Farbenfilm ist nach dem Erfolg des „Deutschland"- Films keine technische, insbesondere keine farbentcchnische Frage mehr, zumindest nicht ausschlietzlich, sondern er beginnt zu einem künstlerischen Problem zu werden. Und die nächste Auf ihrer Frauen. Aber kaum sahen Egon und Anneliese am Mittags tisch, da vernahm man sehr deutlich die Stimme von Frau Rose müller nebenan. Sie erzählte ihrem Mann, was auch Egon noch nicht muhte. So erfuhr auch er davon, freilich in durchaus falscher Darstellung, wie Anneliese empört seststelltc. Sie stellte das mit erhobener Stimme fest, so datz drüben Herr und Frau Nosemüller von dieser Berichtigung ebenfalls Kenntnis nahmen. Egon wartete heute, bis er Herrn Rosemüller die Treppe hinabgehen hörte; aber erst fünf Minuten nachher brach er eben falls auf und kam infolge dieser Verzögerung zu spät in sein Büro. Der Prokurist sah ihn mit mitzbilligcndcm Erstaunen an. Das verbesserte Egons nachbarliche Gefühle zur Familie Rose müller nicht besonders. Er dachte an Rache. Also ries er Tante Emilie an. Tante Emilie war unver heiratet. Sie hatte einmal Musiklehrerin werden wollen, aber nach einiger Zeit gab sie das auf, Ihr Klavier halte die merk- jemandcn aussorderte, die duftenden Reseden aus den Tisch zu stellen, und wieder, wie einst im Akai, von der Liebe zu reden. Und dann klingelte es. Anneliese ging an die Korridortüre. Zu ihrem Erstaunen sah sie Familie Rosemüller drantzen stehen. Aber Frau Rose, müller lächelte ihr schönstes Lächeln und sagte: „Ach, verzeihen Sie, meine liebste Frau Annelieie. wir haben gehört, datz bei Ihnen so wundervoll musiziert wird. Sie wissen doch, unsere Sigrid ist so musikalisch — dürste sie nicht bei Ihnen zuhören? Und dann, nicht wahr, diese kleine Meinungsverschiedenheit von heule morgen, nun. man kann ja auch einmal verschiedener Auf. sasjung sein, aber das soll doch unsere gute Nachbarschaft nicht stören! Also, wenn Sie erlauben . . ." Anneliese hatte bis jetzt keine Gelegenheit gesunden, etwas zu sagen; denn wenn Frau Nosemüller ansing zu reden, so brauchte sie nur selten Lust zu schöpjen. Inzwischen war Sigrid Da lackt der alte Krieger Plauderei sm ^Vockenende Von s^srsbu. „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen." Und wenn diese Reise ins Manöver gegangen ist, dann wird die Erzählung darum nur kurzweiliger werden. Denn Manövergeschichten erzählen sich noch die ältesten Krieger an langen Abenden mit Behagen. Und da eht die Abende immer länger werden . . . Aber sangen wir endlich an! Manöver sind eine ernste Sache, letzte zusammen fassende Bewährung der soldatischen Ausbildung. Aber wie überall im Leben Ernst und Scherz gar innig ver- bunlden sind, so auch hier. Jeder, der je ein Manöver mitgemacht hat, kennt den besonderen Humor dieser Tage. Und auch wer nur als Schlachtenbummler so am Rande des „Krieges im Frieden" entlang schleicht, erlebt manch unvergetzliche Szene . . . Kikeriki wird überrundet Ein Nachtmarsch zum Beispiel vermittelt Bilder, die sich tief einpräqen. Es war ein frischer September morgen, und wir Berichterstatter hatten schon nach 2 Uhr — o hartes Soldatenleben! — unser Nachtlager verlassen müssen, um nun Halbwegs zwischen Dreikretscham und Radibor den Borbeimarsch eines Infanterieregiments vom äutzersten Westen nach dem äussersten Osten des Ma- növerheländes mit anzusehen. Schattenhaft, in tiefem Schweigen zogen die Formationen vorbei. Trotz der Dun kelheit waren die vorschriftsmätzigen Formen der Marsch ordnung genau eingehalten: Spitze, Borhut, Gros . . . Genaue Mstände, tadellose Ordnung. Dabei kein lautes Wort, kein Licht, keine Zigarette . . . Nur einmal ertönt ein Zuruf aus den düsteren Rethen. Und er zeigt, datz die Truppe, obwohl sie doch schon seit Tagen im Manöver ist und ein Nachtmarsch über eine so lange Strecke nicht so erfreulich wie manch mal sonst eine „lange Nacht", keineswegs den Humor verloren hat. „Na", tönt es zu uns herüber, „wo sind wir denn hier? Jetzt mutz ja doch wohl bald Görlitz kommen . . ." Das richtet auch unsere von der Kürze der Nacht mitgenommenen Gemüter auf. Und als es nun dämmert, als die Landschaft langsam licht wird und in einem der Höfe laut ein Hahn zu krähen beginnt, meint einer von uns launig: „Ach, der Hahn! Na, den Burschen hätten wir heute überrundet!" Begegnung mlt einem Gespenst Mit der Nachtruhe im Manöver ist das überhaupt so eine Sache. Morgens mutz man zeitig heraus, und abends ... ja da könnte man zwar vielleicht rechtzeitig zur Ruhe kommen, aber man mag nicht. Man hat alte Bekannte getroffen und neue Bekanntsckmften ge macht . . . Wenn man dann auf die Ukr schaut, ist es unbegreiflicherweise schon wieder nach Mitternacht . . . Wenn aber wirklich einer so solide ist und recht zeitig ins Bett geht, dann ist er noch keineswegs sicher, datz er wirklich zum Schlafen kommt. So ging es einem von uns. der durch ein veritables Nachtgespenst geweckt wurde. Man stelle sich vor: Er schläft bei offenem Fenster, schläft ruhig und fest. Auf einmal schrickt er auf. Es hat sich in der Stube etwas gerührt. Er sieht: der Borling des Fensters bewegt sich, wie unter einer heftigen Be rührung, noch hin und her. . . Der Mann springt aus dem Bett, schaut aus dem Fenster, in alle Ecken, unter die Möbel: Nichts! Brief- tascl;e nnd Uhr sind auch noch da. — Er lacht sich selbst mis, wirst sich wieder in die Falle, zieht das Deckbett itber die Ohren und versucht weiterzuschlafen. Auf einmal läuft es ihm kalt den Rücken hinunter: Ihm zieht jemand das Deckbett weg! Dabei ist kein Wesen im Zimmer zu sehen. Aber sobald er die Decke oben loslätzt, wird sic ihm sanft aber sicher nach unten fortgezogen. Ist dies ein Geisterhaus? Dem Fremdling wist bange werden. Dann aber ermannt er sich und macht Licht. Diesmal erwischt er den Eindringling: Ach — cs ist nur die Hauskatze . . . Der Schnarcher und der Rangierbahnhof Da wir gerade von nächtlichen Störungen reden, darf ich vielleicht auch erzählen, wie es mir selbst ergan gen ist. Die Stadt, in der sich das Zentrum des Manövers: der Leitungsstab, die Presse und ähnliche unentbehrliche Uebel befanden, war natürlich überfüllt. In unserem Gasthof jedes Bett belegt. So mutzten gar manche sich zu zweit mit einem Zimmer begnügen. Das ist nicht immer angenehm, denn seine „Rotzmängel" hat jeder von uns... Der Kamerad aber, mit dem ich das Zimmer zu teilen hatte, war wirklich ein netter Kerl, so datz ich an dieser notwendigen Teilung nichts auszuletzen fand. Weniger angenehm nmr das Zimmer selbst. Denn genau unter den Fenstern der freundlichen Bleibe befand sich der Giiterbahnhof. Die oanze Nacht hörte man das Ran gieren der Züge, das Abstotzen der Wagen, das Pfeifen und Dampfablassen der Lokomotiven. Da mag einer schlafen! Als mein Kamerad, eine Stunde nach mir, sein Bett aufsuchte, lag ich noch wach. Er freilich schien bessere Nerven zu haben als ich, denn schon nach wenigen Minuten hörte ich sein ruhiges gleicl)- mätziaes Atmen. Und abermals wenige Minuten später ein evenso gleichmätziges, lautes Schnarchen . . . Mir hat mal ein weitgereister Mann geraten, gegen das Schnarchen eines Zimmeracnossen helfe ein leichtes Schnalzen mit der Zunge; in. Ostasien wende man dieses Mittel gern an. Na, ich habe herzbewegend geschnalzt. Aber entweder hilft das Mittel nur in Ostasien oder ich habe die Sache nickt richtig gemacht — mein Zimmer genosse jedenfalls schnarchte seelenruhig weiter . . .