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Wasser ablöschen und mit Milch auf» füllen, salzen, gut auskochen lassen, ab» schmecken; die gekochten Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden und am besten noch heiß rn die abgeschmeckte Tunke geben, gut durchziehen lassen — möglichst wenig mnrühren! Man kann das Gericht auch in eine Allflaufform geben, mit kleinen Fettstücken belegen und in der Röhre uberbacken. Kartoffel« mit Weißkäse und Hering: 750 gr Quark verrührt man mit einer Prise Salz, einer geriebenen Zwiebel, einem gewässerten, von Haut und Gräten befreiten, feingewiegten Salzhering und X Liter entrahmter Frischmilch. IX lc§ Pellkartoffeln schält man, schneidet sie in dicke Scheiben und legt sie schichtweise abwechselnd mit der Quarkmischung in eine vorbereitete Auflaufform. Die unterste und oberste Schicht besteht aus Kartoffeln; letztere überstreut man mit Reibbrot oder Reibekäse und läßt im Ofen Lberbacken. Dazu schmeckt Eurken- rckier Tomatensalat. Saaospeise mit Weihwein: 1 Liter leich ten Weihwein gibt man mit einem Päck chen Vanillezucker und 2<X> gr Zucker aufs Feuer und läßt zum Kochen kommen. Dann schüttet man unter Rübren 200 gr Kartoffelsago hinein, läht diesen auf kleinem Feuer in etwa 10 Minuten gar kochen, schüttet die Masse in eine aus gespülte Form und läht darin erstarren. Man kann die Weinspeise mit frischen oder eingemachten roten Früchten sowie mit geraspelten Nüssen verzieren. Es wird eine Banilletunke dazu gereicht. Rotes Weingelee mit Schaumquark: 1 Liter Weihwein oder halb Wasser, halb Wein läßt man mit 350 gr Zucker kochen, gibt den Saft einer Zitrone hinzu und gießt die Flüssigkeit in eine Glasschale. In der noch heißen Masse verrührt man 35 gr vorgeweichte rote Gelatine, läßt das Gelee steif werden und bespritzt es dann mit schaumig gerührtem frischem Quark, der mit Zucker und Vanille ab geschmeckt wird. Der Quark darf nur etwas fester als Schlagsahne sein. Tomate« mit grünen Bohnen und He ring: find ein sehr wohlschmeckendes sätti gendes Gericht. Die Bohnen werden wie üblich nach dem Abziehen in Stücke ge brochen und mit etwas Bohnenkraut ge dünstet. Tomaten, geschält und in Schei ben geschnitten, werden mit etwas Zwie bel in Speck gebraten und je nach Ge schmack zu den Bohnen gegeben oder bei des getrennt auf der Plätte angerichtet. Dazu marinierte Heringe. Sauerkraut-Eintovf mit Fisch: Sauer kraut wird wie üblich mit Fett oder Sveck, Kümmel und Zwiebel angemacht und nicht zu weichgekocht. Ein Stück beliebiger Seefisch mit Zwiebel, Lorbeer blatt. Pfefferkörnern in Salzwasser fast gar gekocht, herausgehoben und entgrätet. In eine feuerfeste gestrichene Form gibt man abchwechselnd eine Lage Fisch und Sauerkraut. Eine Tasse entrahmte Frisch milch wird mit einem Ei und etwas Salz verquirlt darübergegeben. Fettflöckchen und Semmelbrösel darauf gestreut, die Seife X bis X Stunde in der Röhre ge backen. Gestürzte Kartoffeln mit Tomatentunke. Kartoffeln schneidet man in ganz dünne Scheiben oder Streifen und legt sie in einen flachen, mit Fett ausgestrichenen Topf. Man fügt Salz, hinzu sowie Reibe, käse und übergießt mit so viel Würfel oder Wurzelbrühe, daß die Kartoffeln be deckt find. Das Gericht wird auf kleinem Feuer gar gemacht. Dann stellt man den Topf in den vorqeheizten Backofen und läßt die Kartoffeln goldgelb überbacken. Der Kartoffelkuchen wird gestürzt und mit Tomatentunke gereicht. Pichelfteiner: In einem Topf läßt man Zwiebelwürfel in Fett durchdünsten und schichtet dann lagenweise in den Topf: Kartosielscheiben. verschiedenes würflig oder streifig geschnittenes Gemüse wie Möhren. Tomaten, grüne Bohnen. Kohl, Kohlrabi. Sellerie oder was sonst die Jahreszeit bietet. Die oberste Schicht be steht aus Kartoffeln, Salz, Wasser oder Wiirselbrühe binzusügen und das Gericht auf kleinem Feuer oar werden lassen. Beim Aufträgen reichlich gewiegte frische Kräuter hinzufügen. MIWMMMWMMMMmMMMMMMUIMNMMMUMIMMIMMMW Tomaten geschält lassen sich leich ter durch das Sieb streichen, auch wird Las Mark besser ausgenutzt, das sonst mit der Schale im Sieb zurückbleibt. Das Schälen der Früchte ist mühelos, wenn man sie auf einen Seihlöffel legt und so lange in siedendes Wasser hält, bis die Schale einen Riß hat. Ebenso leicht lassen sich auf die gleiche Weise Pflaumen oder Zwetschgen schälen, die zum Einmachen oder Backen verwen det werden sollen. Erleichterungbeim Einkochen von Zwetschgenmus ist möglich, wenn naH dem Entkernen die Hälften der Zwetschgen mit der Schale nach unten auf ein Backbrett gelegt und in die Sonne gestellt werden. Dadurch wird den Zwetschgen bereits ein Teil des Wassers entzogen, so daß sie nicht solange zu kochen brauchen. Dreht man die ange trockneten Zwetschgen dann noch zuvor durch «ine Fleischmaschine, so wird das entstehende Mus besser und gleichmäßi ger gekocht. — Um das leidige An brennen zu verhüten, legt man runde und glatte Steine oder kleine Elas- kuAeln in den Kessel, die die Masse gleich mäßig in Bewegung halten und ein An sehen am Topfboden verhindern. Um Musgewürz nach dem Kochen schnell und restlos wieder entfernen zu können, näht man es am besten in ein Beutelchen ein. Der Musgeschmack wird besonders durch frische Walnüsse erhöht. Von überladenen Obslbaum- Lsten, die schlecht gestützt werden kön nen, pflückt man am besten einen Teil der Früchte unreif ab, die sich dann zu einer sehr wohlschmeckenden Marmelade ver arbeiten lassen. In ihnen ist das Pektin reichlich enthalten, das zur Eeleebildung unentbehrlich ist. Außer unreifen Pflau men lassen sich auch unreife Trauben gut zu Gelee und Marmelade verarbeiten. Gereiftes Apselfallobst läßt sich nicht mehr zu Gelee verarbeiten, weil »as Pektin dann nicht mehr wirtiam iir. Durch reichlichen Zusatz von in Scheiben geschnittenen Zitronen kann man aber auch gereiftes Fallobst zu Gelee nehmen, da in der Zitrone viel Pektin enthalten ist und sie auch wieder den richtigen Säuregrad schafft, den die Eeleebildung erfordert. Allerlei Neues für die Hausfrau Arbeitserleichterung heißt Kräfte sparen! Die Hausfrau von heute weiß, daß «ine im richtigen Sinne „rationell" geführte Wirtschaft ihre Kräfte frei macht zur Pflege geistiger Güter; sie wird darum immer aufs neue ausschauen nach prakti schen und preiswerten Geräten, die ihr die häusliche Arbeit erleichtern und — auf die Dauer gesehen — sich nicht nur als arbeit-, sondern auch geld- und material sparend erweisen. Ein kleiner Streifzug durch das Reich der Neuheiten, mit denen die erfindungsreiche Industrie Len Haus frauen zu Hilfe kommt, mag darum will kommen sein. Wie oft haben wir uns über winzige Löcher in der zarten Seidenwäsche ge ärgert. deren Entstehen wir uns nicht zu erklären vermögen. Diese kleinen und doch so zerstörenden Schäden rühren von kleinen Klümpchen her, die im Wasch pulver vorkommen. Ein VLchsensieb, in das wir das Reinigungsmittel füllen und im Wasser schwenken, behält alle nicht lösbaren Teile des Waschmittels zurück — Schaden und Aerger werden vermieden. Eine bedeutende Brennstoffersparnis er zielen wir mit der Benutzung von Zwi schenringen. die auf einen Kochtopf aufgelegt werden und das Aussetzen von zwei bis drei Kochtöpfen übereinander ermöglichen. Auf diese Weise nutzt man die Wärme des untersten Kochtopfes für die oben aufgesetzten, bereits angekochten Gerichte aus oder hält diese warm — ein großer Borzug auf einem nur gasbeheiz ten oder elektrisch betriebenen Kochherd. Für Kleinwohnungen und Siedlungs häuser. d-e nicket mit Badeeinrichtungcn ar;s'-^ ist ein »um Aus'cken auf den Küchenausguß hcrgestelltes Ein- bzw. Aufsatzbecken bestimmt, das den Waschtisch im Schlafzimmer erspart und das Waschen am Ausguß erleichtert. Es ist aus Blech gepreßt, lackemailliert und wird mühelos auf den Ausguß geschoben und nach Gebrauch wieder abgenommen; seitlich ist ein Handtuchhalter angebracht. Ein Haushalt mit Kindern kommt nicht obne Kleinwäsche aus. Für sie ist ein überaus praktischer Trockner auf getaucht. Er besteht aus zwei festen Schüren, zwischen denen schmale hölzerne Querleisten liegen. Die Schnüre enden an beiden Längsseiten in einer Schlinge, die man in festsitzende Haken auf dem Balkon oder unter dem Kllchcnfenster einhängt, um dann die Wäsche aus die Leisten zu klammern. Mit zwei Handgriffen ist der Trockner, der nach Gebrauch zumm- mengerollt wird, an- und obmontiert. Keine Abfälle wegwerien! ist die Parole. Aber wohin damit? fragt sich die Hausfrau in der Kleinwohnung. Für sie ist der Mülleimer gebaut worden, in den man Asche. Kartoffel- und Gemüse abfälle und Altmetalle gesondert sam meln kann. Das Geheimnis ist ein Unter satz mit drei Einwurföfsnungen unter einem gewöhnlichen Mülleimer, der so wohl mit dem Untersatz getragen werden, wie auch leicht von ihm abgelöst werden kann. Für bereits in Benutzung, befind liche Mülleimer gibt es einen besonderen Untersatz, auf Len man den Mülleimer aufsehcn kann. , Aber auch für die Hausfrau ganz per sönlich ist gesorgt durch kleine Geräte, die ihr die Unannehmlichkeiten mancher Ar beiten erleichtern. Da ist eine kleine Greif zange. mit der sie Mohrrüben, heiße Kartoffeln u. a beim Zurichtcn und Schälen fassen kann und die ihre Hände schont. Dem gleichen Zweck dient die „künstliche Hand", ein mit drei Krallen ve^ehcncr Greifer, mit dem sie das Ab waichtuch oder den Metallschwamm zum Gcschirreinigen festhält, so daß die eigene Hand mit dem heißen Wasser nicht in Be rührung kommt. Auch solche Geräte sind willkommen, denn auch die tüchtige Haus frau. die selbst zugreifen muß. legt Wert aus ein gutes Aussehen ihrer, fleißigen rguvH prakttsthe Osusfrsrr MWW^ Humor als Lebenshaltung / Oftmals spricht man uns Frauen Len Sinn für Humor ab. Wenn das so ist, dann liegt das weniger am Wesen der Frau im allgemeinen, als an ihrem Wirkungskreis: hunderterlei Dinge muß eine Frau und Mutter Lenken und tun; sie muß überlegen, rechnen, umrechncn; sie muß allen und doch auch jedem einzelnen ihrer Fami lie gerecht werden; sie mutz ausglei chen, vermitteln, überbrücken . . . Und doch! Wenn wir einmal be obachten, finden wir immer wieder, daß die Frauen mit dem leichteren Sinn oft besser mit Menschen und Din gen fertig werden, als Frauen, die alles sehr schwer nehmen. Der leichtere Sinn: das ist keine abträgliche Beurteilung. Das ist eben der Mensch, der Humor hat; Humor als Lebenshaltung in allen Lebens lagen. Das ist der Mensch, der über all noch eine gute Seite findet; der Mensch, der Mißstimmung um sich her um nicht verträgt; der die Fehler sei ner Mitmenschen mit Güte sieht und sich bewußt bleibt: Wer weiß, was dem andern an mir nicht gefällt! Wir wollen einmal annehmen, eine Hausfrau ohne Humor empfängt ihren schlecht gelaunten Eheherrn. Ihre Stimmung fällt nun auch zum Gefrier punkt. Die Kinder merken bei Tisch sofort die Gewitterluft. Die ganze Stimmung wird nun gedrückt und un gemütlich. Bei der geringsten Kleinig keit ist der Streit fertig. Eine Frau mit Humor wird sich sagen: „Er" hat seinen Aerger von draußen noch nicht abgestoßen; er muß erst zu sich kommen. Eie wird sich nicht persönlich beleidigt fühlen durch die quere Laune ihres Mannes. Bei Tisch wird sie etwas Nettes erzählen; viel leicht hat eines der Kinder gerade eine gute Zensur heimgebracht — und wenn der Mann dann gegessen hat, sieht er alles sowieso gelassener an . . . An diesen beiden Beispielen sehen wir eine Grundhaltung des Menschen mit Humor: sich nicht immerzu selber beleidigt fühlen, wenn der Mitmensch durch einen Aerger von außen miß gestimmt ist. Eine zweite Grundhaltung ist: in allem zunächst üblen Geschehen doch noch etwas Helles entdecken können. Wenn z. B. ..alles" reist und man sel ber zu Hause bleiben muß — es braucht nicht immer Geldmangel zu sein — dann wird der humorlose Mensch sich dauernd selber bemitleiden, aus dem Selbstmitleid wächst Verbitte rung, und nun wird er wirklich ein Umgang, den man am liebsten auf eine weit entfernte Insel schicken möchte Man kann ja auch — mit Humor — ausrechnen, was man alles spart, ver gnüglich die verregneten Tage buchen, deswegen gönnt man den Verreisten noch lange nichts Schlechtes . . . und dann kauft man die neue, schöne Deckenlampe und ist glücklich, daß man zu Hause bleiben mußte! Menschen, die so immer ein Freuen noch finden, ein Umgestalten ins Bessere, werden auch gesundheitlich die eine fehlende Reise ganz gut über stehen. Ihre Nerven sind ja nicht so heruntergewirtschaftet, weil sie sie nicht so herunterwirtschasten lassen. Mütter mit viel Humor regen sich über eine zerrissene Hose nicht sonder- „Ich habe so wenig Zeit" Ausreden, die verhängnisvoll sind Diese Ausrede trifft man gar oft. „Ich habe so wenig Zeit. Ich muß für dies und jenes sorgen." Dieser Tage traf ich zwei Mütter. Sie hielten ein Eeklage über die Kinder und über anderes. Der weil brüllen drinnen in der Stube zwei kräftige Kinderstimmen. Das Brüllen geht in Heulen über, in Zetern und Kla gen. Ganz erregt fliegt die Mutter in die Wohnung. Ich höre noch wie sic sagt: „Ach, diese Kinder." Ja, diese Kinder. Aber besser wäre es zu sagen: „Ach. djese Mütter." Sollten wir nicht ein mal nachspüren, warum unsere Kinder gar zu oft ein Hauskreuz sind? Eine Antwort ist schnell gegeben. Es fehlt den Kindern an der rechten Beschäftigung. Es kehlt an der gemütvollen Hinlcnkung des Kindes zum Spiel. Ich habe aus meiner Kinderzeit noch immer den Samstagvor mittag im Gedächtnis. Ach der Samstag! Einmal so verlockend schön, weil auf ihn der Sonntag folgte; aber auch wieder so dunkel, weil Mutter putzte, und wir Jun gen keine Klötzkiste auspacken, keine Ersen bahn bauen und keinen Turni errichten lich auf: ein Beinbruch wäre schlimmer gewesen. Mütter mit Humor lassen keinen Eeschwisterkrach groß werden; sie sagen: zankt euch nicht, haut euH lieber; dann denke ich, ihr seid noch die Wildlinge von vor zehn Jahren. Alle Dinge find so gewichtig, wie wir sie belasten; darum macht ein Mensch mit Humor, der immer noch ein Leuchten im Dunkel sieht, der mit einem Lachen manchem Geschehnis die Kraft nimmt, uns zu erdrücken, — sein und seiner Umgebung Leben leichter. Gewiß, wir können Tatsachen nicht ändern: wohl aber ihre Wirkungs macht auf uns. Damit schützen wir uns vor Einbuße unserer Kraft und meistern mit dieser erhaltenen Kraft das weitere Leben leichter. Und — Humor ist gütiges Ver ständnis von Mensch zu Mensch; ist ein Raumlassen für die Eigenart des Näch sten. Darum liebt man die Men schen mit dem Sinn für Humor. o. v. durften. Wir mußten uns „stille" ver halten, durften der Mutter nicht durch die frischgeputzte Küche laufen und sie nicht in ihrer Arbeit aufhalten. Za, dieser Samstag, ein wirklich dunkler Tag für uns Kinder. Dem Kind ist sein ganzes Tun ein Spiel. Es braucht keine Spielsachen. Wenn cs die Mutter nachahmcn kann. Mutter und Kind zu spielen, ohne Spielzeug, so bedeutet das für das Kind schon Freude. Und wenn es mitputzcn und mitwaschen darf, welch ein Glück strahlt aus den klei nen Augensternen. — Einen Samstag habe ich bei einer Mutter mit Kindern verlebt, der ein sonniger Samstag war. Mutter begann zu putzen. Sofort stellten sich die Kleinen ein und bettelten: „mit putzcn". Mutter bekundete ihre Freude über die Bereitwilligkeit der Kinder, mit- zuhclfen. „Das ist aber fein. Nun find wir bestimmt heute mittag eine halbe Stunde früher fertig, wenn ihr mithelft." Das Kind war also cingcspannt in die Hausarbeit und fühlte sich mitverantwort lich für den Haushalt. Daß bei den klei nen Wichten vom Erwachsenstandpunkt aus gesehen, von einem wirklichen Vor- wärtsbringcn der Samstagsarbeit nicht die Rede sein kann, ist selbstverständlich. Aber die Mutter wußte die kleine Kraft einzuspannen, zu schulen und vor allen Dingen zu beschäftigen. Ein alter Küchen» stubl mußte abgeicist werden. Ein Töpf»