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Dienstag. 2t. Dezember 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer 2S8, Seite 7 2vei sVlenkcfren - ein ^cfricsesal I /ro^TV ^0^/ /rL/^/0/,O I Vri»«b«r ^«el»ril«kutrr Or«1 ()u«ll<a-LvalKrbrvek tvgrlrk vreiöea) ^L/rsOT'L^ I —, 4. Fortsetzung. 7. Und immer wieder die gleiche Frager woher kennt Kornelia Woelken? Larsen blieb stehen, um konzentrierter zu Überlegen. Er sagte sich: wenn Kornelia Woelken kennt, mutz ich auch schon früher Kornelia gekannt oder wenigstens von der Existenz ihres Namens gewuht haben. Doch — wieviel Andersens gibt es in der Welt? Tausend. Ebensoviel« wie Larsens. Er kam zu keinem Ergebnis. Langsam schritt er wei ter durch die menschenleeren Straßen. Mechanisch taten di« Beine ihren Dienst: müde hingen die Arme herab. Doch er durste keine Müdigkeit an sich heranlassen. Er mußte die Dinge vorantreiben und noch heut« mußte er Gewißheit haben, was aus Woelken geworden war. Eine vorüberfahrende Tax« hielt er an. „Nach Blankenesel Auf dem schnellsten Wegei" Der Wagen raste durch die Nacht. In Blankenese trat er in eine Wirtschaft, und in dessen er im Adreßbuch blättert«, stillte er seinen brennen den Durst. Dann machte er sich auf den Weg, faird sich in d«n wohlbekannten Straßen leicht zurecht und klopft« an die Tür eines abseits gelegenen kleinen Haukes, das den Ein druck höchster Sauberkeit und Gemütlichkeit macht«. Eine ältere Frau öffnete und sah verwundert auf den späten Besucher. „Bitte, ist Kapitän Wiemann zu sprechen?" „Tscha, der Kapitän ist da, aber — wer sind Sie?" „Sagen Sie ihm, Larsen — nein, sagen Sie, ein alter Freund wolle ihn besuchen." „Tscha!" Noch zögerte sie mißtrauisch, dann schlurft« sie davon. Larsen trat ins Haus und zog die Tür hinter sich zu. Wiemann war also zu Hause! Hier war er im Hafen, hier fühlt« er sich geborgen, hier im Hause des alten Freundes seines Vaters. Im Hause des geraden, aufrechten Mannes, der dennoch schuldig war der Beihilfe zur Flucht. Kapitän Wiemann steckte neugierig den Kopf zur Wohnungstür hinaus. Dichter Bart umrahmte das Gesicht. Die Augen hefteten sich voller Staunen auf d«n nächt lichen Gast. „Düwel ook, der Ulrich Christoph Röder!" Erschrocken sprang Larsen vor: „Den Namen darf niemand hören, Onkel Wiemann! Niemand! Ich heiß« Larsen, Holger Larsen!" Der Kapitän streckte ihm die rechte Pranke hin: „Also, dann komm man herein, Herr Holger Larsen. Schöner Nam«, Holger Larsen." Er zerkaute den Namen. „Wir hatten mal auf der „Husum" einen Steuermann, der hieß auch Larsen. ToNer Kerl, kann ich dir sagen. Däne war der Bursche. In Singapore riß er aus . . ." „Kann ich mir schon denken, was mit dem Kerl los mar, Onkel Wiemann , fiel Larsen rasch ein, der befürch tete, daß er nun zur Begrüßung ein langes Garn Uber einen tollen Burschen namens Larsen zu hören bekommen wilrde. „Du weiht, ja, warum ich zurllckgekommen bin. Ich muß mit dir «Nein sprechen." Wiemann verbannte seine Haushälterin mit einer wun derbaren Kapitänsgeste aus dem Zimmer und schloß sorgfäl tig die Tür ab. „Hier stört uns niemand, min Jong." Er schob einen Staatssessel zurecht und wies mit großer Handbewcgung um her. „Das ist meine Kajüte, Ulrich. Nicht so schön wie auf der „Johanna", längst nicht so schön, aber es läßt sich aus halten. Also sett di dal!" Aufatmend ließ Larsen sich in den Sessel fallen und blickte seinen alten Freund dankbar an, der aus der Tiefe eines Schrankes eine dickbauchige Flasche und zwei Gläser hervorzauberte. Eie schwiegen so lange ehrfürchtig, bis die Zeremonie des Willkommentrunks zur Zufriedenheit erledigt war. Wie mann wischte sich behaglich den Bart. „Tschä, min Jong, da bist du also wieder. Das sind jetzt fünf Jahre her, seitdem du dich selbst auf der „Jo hanna" verfrachtet hattest. Bei Nacht und Nebel, Ulrich Christoph! Ein Wunder, daß keiner was gemerkt hat. Tscha, fünf Jahre sind das her." „Fast auf den Tag genau, Onkel Wiemann. Und ich danke dir nochmals, daß du mich mitgenommen hast. Ich weiß nicht, was sonst aus mir geworden wäre, vielleicht hätte man . . ." „Fang nicht an zu unken, Ulrich Christoph! Was sollte ich denn mit dir macken, als dich mit rübernehmen. Ich könnt« dich doch nicht im Stich lassen. Und ein Mörder — nee, min Jong, dat bist du nun wirklich nicht." Impulsiv faßte Larsen Wiemanns gewaltige Rechte und drückte sie lange. „Laß das, Ulrich Christoph! Ich kriege das Heulen, wenn du noch länger so ein Theater machst. Also erzähle lieber, wie es dir ergangen ist." „Ich hatte Glück. Alles ging nach Wunsch. Während der Ueberfahrt hatte ich ja auch Zeit genug gehabt, nachzu denken, wie alles vorzuvereiten war. Nachdem du mich ab gesetzt hattest, wanderte ich die Küste entlang nach Rio de Janeiro, trieb mich einige Tage in Spelunken umher und sand den Mann, der einen prachtvollen Paß aus den Namen Holger Larsen bereit hatte. Ich kaufte ihn für gutes Geld, das ich ja glücklicherweise genügend bet mir hatte, und be gab mich auf Wanderschaft. In Chile, in Consepcion, blieb ich vorläufig sitzen und kam mit Minenleuten in Berührung, die Geld brauchten. Ich beteiligte mich an einer neu erschlossenen Kupersimne bei Caldera, die sich als sehr er giebig erwies. Mein Geld verdoppelte sich rasch. Jetzt hat es sich verzehnfacht. Aber — das mußt du mir glauben, Onkel Wiemann — in der ganzen Zeit vergaß ich nicht, warum ich fliehen mußte. Immer waren meine Gedanken nur hier in Hamburg, und immer überlegte ich, wer den Mord an Schrott begangen haben konnte. Und es stand ja schon bet meiner Flucht fest, daß ich eines Tags zurück kehren würde, um den Mord aufzukliircn, den Schuldigen zu fassen und meine Ehre wiederherzustellen. Mein erster Weg führte mich heute abend zu meinem Freund und Ge schäftspartner Woelken, in dessen Haus ja der Mord geschah. Woelken hat das Haus verkauft und ist verschwunden." „Tschä, das hätte ich dir gleich sagen können. Woelken sitzt irgendwo in Berlin. Was er da treibt, weik niemand." Wiemann legte eine Pause ein und nahm eliien langen Schluck. „Sag mal, Ulrich Christoph, was hältst du eigent lich von diesem Woelken? Ich meine, konnte er nicht seine Hand im Spiel gehabt haben?" Larsen sah Wiemann erstaunt an. „Ausgeschlossen! Woelken hat sich stets als Freund er wiesen. Warum hätte er dann, als dle Polizei zugreisen wollte, mir schnell einen Haufen Banknoten in die Hand ge druckt und mir zur Flucht verhalfen?" Wiemann schüttelte langsam den Kopf. „Weil er dich los sein wollte, Ulrich Christoph! Tschä! Weil du flüchten solltest, damit keiner auf den Gedanken kommt, ein anderer ms ou toniue den Schrott ermordet Haden. Wenn ich es mir recht überlege, Ulrich Christoph, so war deine Flucht über stürzt, ja unsinnig." Larsen widersprach. „Das war sie nicht. Ich mußte fliehen, denn allo Indizien waren so schwer, daß jedes Ge richt mich daraufhin verurteilen mußte. Weiß Gott ich bin wirklich nickt davongelaufen, um mich der Gerechtigkeit zu entziehen. Ich war mit Schrott zuletzt in der Bibliothek, ich hatte mit ihm eine erregte Auseinandersetzung, ich allein satte einen Grund, ihn zu beseitigen, und zum Schluß die chwerwiegende Tatsache, daß der Revolver^ die Mordwaffe, n meinem Mantel gefunden wurde Nein, nein, Onkel Wie mann, ich mußte fliehen, so schnell wie möglich. Das wußte auch Woelken, und er hals mir dabei. Noch heute sehe ich sein Gesicht vor mir, als er mir das Geld zusteckte. Es war fürchterlich blaß. Und noch heute höre ich seine letzten Worte. ,Du mußt weg, Röder, wenn du deinen Kopf retten willst. Ich möchte wißen, welcher Schuft dir das eingebrockt hat.' Spricht so ein Mensch, der eine halbe Stunde vorher einen Mord begangen hat? Nein, Ich gebe zu, daß Woel- ken ein wenig leichtsinnig war, aber einen Mord begehen? — dazu war er nicht imstande" Er schwieg einen Augen blick und blickte sinnend auf ein Schiffsmodell, das auf dem Vertiko thronte. „Und nun muß ich Woelken finden. Ich muß mit ihm noch einmal alle Einzelheiten des unglück lichen Nachmittags Und der Nacht durchsprechen. Vielleicht hat er inzwischen eine Entdeckung gemacht. Weißt du etwas, Onkel Wiemann?" Der Kapitän schüttelte den Kopf. „Als ich nach zehn Wochen zurückkam, erschien bei mir ein Kriminalbeamter und wollte mich aushorchen. Ob ich nicht etwas von dir wüßte. Er drückte sich auch bei meiner Mannschaft herum. Die hielt aber dicht. Und ich — ich tat natürlich so ver blüfft wie ein neugeborenes Kind. Nee, hab' ich da gleich gesagt, ich bin ja zwar an dem betreffenden Abend in See begangen, aber von einem Mörder wüßte ich gar nichts. Da zog er mit langem Gesicht los. Einmal fragte ich den Kommissar Krüger von der Hasenpolizei, was denn nun aus der Mordgeschichte Schrott geworden sei — der Krüger sagte, das sei nicht sein Ressort. Und seitdem habe ich nichts ge hört — ich habe auch nicht weiter herumgefragt, denn dann . . ." „Nichtig! Denn dann hattest du dich verdächtig gemacht." Noch eine Stunde schwatzten sie von alten Zeiten, hoben die Gläser und qualmten die Kajüte blau. Dann verab schiedete sich Larsen. Lange drückten sich die beiden Männer die Hände und Larsen ging mit dem Versprechen, den Kapitän sofort zu benachrichtigen, sobald sich eine Wendung zum Besseren oder auch zum Schlechteren zeigen sollte. „Denn in diesem Fall, min Jong", sagte Wiemann warm, „muß ich dich wohl noch einmal verfrachten. Ich habe noch gute Freunde." „Danke, Onkel Wiemann. Aber das wird nicht nötig fein. Ich bin entschlossen, entweder zu siegen oder unterzu gehen. Wenn ich auch verdamm: vorsichlig sein muß, so Habs ich doch genügend Bewegungssreihcit, um den Täter aufzulvüren. Verlaß dick daraus, ick beiße mick feltl" lForlsetzung toigt.» Lin Blutspender wird gefunden Der einzige Mann, der helfen kann — Plötzlich geht es auch anders ^srlcvrürctiglreitsn Ein nicht unberechtigter Wunsch Mr. James S Sutton-USA, zur Zeit Paris, hat Gemüt, das beim Lesen der Pariser Ausgabe des „New Uork Herold Tribüne" von Zeit zu Zelt In bemerkenswerte Wallung gerät. Weshalb? Er findet, daß diese Zeitung ihren Lesern zu wenig Mordberichte, pikante Mordschildcrungen vorsetzt. Er drückt das sehr zart aus. wenn er in einem „Brief an den Redakteur" sckreibt: „Ick kann mich über die Pariser Ausgabe der „New 2)ork Herald Tribüne" nicht beklagen, aber ich würde es gern sehen, wenn Sie mit mehr Mordberichten auswarten würden. Ihre Zeitung bringt so viel über die politische Lage in Ame rika, über Diktatoren, königliche Hochzeiten, Schifssankünste usw., aber" — so fährt Herr James S. Sutton schließlich fort — „zu wenig Mordschildcrungen aus Amerika, die immer Inter essieren. Morde Interessieren immer, wo sie sich auch ereignen, aber nationale Gebräuche sind verschieden. Französische Morde sind gewöhnlich brutal und in England beraubt sie das Gericht jeglichen Glanzes. Aber in Amerika werden Morde mit großem Aufsehen unternommen und dle Mörder und Mörderinnen sind gewöhnlich von ihren „Leistungen" begeistert. Und vor Gericht verbessert sich die Sache noch. Kann Irgend etwas getan werden", so fragt Mister Sutton endlich, „um Ihre Spalten mit einigen guten Mordberichten auszuhellen?" — Ein „nicht unberechtigter Wunsch", wie man zugeben muß! Budapester Märchen Ein modernes Märchen schrieb das Leben um ein Bauern mädchen aus Ungarn und einen — natürlich schrecklich reichen — Amerikaner. Das Bauernmädchen war auf der Suche nach Arbeit in der ungarischen Hauptstadt gelandet. Es ging ihr recht schlecht, da sie keine Stellung finden konnte. Ihre Er- sparnifse waren bald aufgebraucht. In dieser Not wurde dis junge Ungarin zur — Dichterin. Ei« schrieb, wirklich vom Drange ihres Herzens sortgerißen, einige Vers« und schasst« sich zunächst nur selbst Genugtuung und Trost damit. Bald aber kam sie auf den Einfall, diese Verse einer Zeitung anzu bieten. Da» Außergewöhnliche geschah: Di« Cchriftlritung sand die Verse brauchbar, drucke sie ab und b«zahlte sie. Das munterte die junge Dichterin zu neuen Taten auf, und so konnte sie auf dies« unverhoffte Weis« ihr Leben fristen. Na türlich war dies kein sicheres Auskommen, und sie konnte kein« Reichtümer sammeln. Aber da tat das Schicksal zum zweiten Male die Wunderkiste auf: «in Amerikaner, der aus Ungarn stammte und zum Besuch seiner alten Heimat weilte, las dl« Vers« des kleinen Dorfmädchen», und st« sprachen ihm so zu Herzen, daß «r die Verfasserin kennenzulernen wünschte. Auch dies besorgt« die gütige Schriftleitung jener Zeitung, und so kam rin Stelldichein zustande. Beide fanden Gefallen aneinan der, liebten sich, und nach wenigen Wochen schon fuhr da, klein« Bauernmädchen an der Seit« ihre» Manne», de» Ame rikaners, über den großen Teich einer neuen Heimat «ntgegen. Die britische Hauptstadt wurde ein paar Tage in Auf regung gehalten durch die Suche nach dem einzigen Mann in der Welt, der angeblich imstande wäre, einen Blutkranken in Kanada vom Tode zu erretten. So interessant Anfang und Ver lauf der Geschichte sind, so enttäuschend ist d a s F i n a I e. 808-Rus durch den Aether. In der kanadischen Provinz Ontario, in der kleinen Stadt Windsor unweit von Detroit im amerikanischen Staate Michigan, lag ein Mann Namens Weston Fletcher schwer krank darnieder. Er wurde das Opfer einer besonders schweren Form einer Blutkrankheit, die in den meisten Fällen tödlich verläuft: 8treptococcus vlriäevs. Das Blut ist vergiftet, und nur eins starke Gegenwirkung kann den Kranken wieder heilen, nämlich die Bluttransfusion eines Menschen, der mit Erfolg selbst eine solch« Krankheit überstanden hatte, also wieder kerngesund wurde. Das war die Ansicht des Arztes, der Mister Fletcher in Windsor behandelte. Es galt also, den Menschen zu finden, dessen Blut den an sich todbringenden Bazillus im Körper des kanad-ßhen Kranken zu besiegen vermochte. Das Radio wird eingeschaltet. ^..,r Fletcher war kein armer Mann. Geld spielte keine Rolle. Sein Arzt, Dr. Simpkins, entsann sich seiner medizini sche» Fachblätter und erinnerte sich eines Falles der wunder baren Errettung eines Blutkranken, bei dem die Symptome genau dieselben waren, wie bei Fletcher. Die Zeitschriften waren längst verlegt. Der Name des Kranke», sein« Wohnung und etwaige sonstige Spure» kamen nicht mehr ins Gedächtnis Dr. Etmpkens, mochte er fein Gehirn auch noch so anstrengen. Die Frag« war' nun, wie trotz und alledem den Blutspender finden. Immer dringlicher wurde die Frage, denn einige Er satz-Blutübertragungen hatten sich als vollkommen ergebnislos erwiesen. Plötzlich überfiel Dr' Simpkins dle rettende Idee. Da» Radio umspannt die Welt, alle Menschen werden sein« Stimm« hören. Vielleicht auch der Blutspender? Sofort wurde der Rundfunk in den Dienst der Sache gestellt. In der Tat, Millionen Menschen hörten die Ausrufe, nur der Gesuchte schien keinen Apparat zu haben. Aber ein Londoner Arzt, der zu fällig am Radio saß, vernahm die 808-Rufe. Gr stutzte, wälzt« seine Gedanken nach dieser oder jener Richtung und kam zu dem Ergebnis, daß er vor Jahren «inen Mann behandelt hatte, dem er zum Leben verhalf. Der Mann hatte doch dieselbe gefährliche Blutkrankheit gehabt, wie der Patient Fletcher von Windsor in Kanada? Der Arzt von London erprobte vor Jahren an seinem Blutkranken die neuesten Gewaltmittel und erreichte da» Ziel der vollkommenen Gesundung, weil cs sich damals um einen besonders starken Körper handelte, der die probate Kur ertrug. ..Die Zeitung muß Helsen. Der Arzt von London will dem Kranken in Windsor gerne Helsen und auch seinem Kameraden Dr. Simpkins, w>e der ärztlichen Kimst überhaupt dienlich sei». In seinen Büchern sand er schließlich den Namen seines ehemaligen Patienten, der Edgar Stanford lautete. Nirgendwo aber war der Mann zu finden, und Stanford heißen in England viele. Ein neuer, rettender Einfall: Aufrufe in den Zeitungen, daß sich Herr Edgar Stanford melden möge, denn ein Menschenleben sei in Gefahr. Edgar Stanford meldete sich nicht. Dann aber griff, wie so ost, der Zufall ein: Frau Stanford wird entdeckt. Eine Frau machte ihre gewohnten Einkäufe. Diesmal hatte sie sich in einem Geschäft besonders viel vorgcnommen, zumal die Weihnachtszeit naherückt. Einkauf reihte sich an Einkauf. Die Paket« mußten ins Haus gesandt werden. Die Dame gab Namen und Anschrift auf. Der Verkäufer hörte den Namen „Stanford". Irgendwo, so sagte er sich, muß ich diesen Namen doch gehört oder gelesen haben? Da sielen dem Verkäufer die Aufrufe ein und aus einer Eingebung heraus fragte er Frau Stanford, ob sie von der Geschichte des blutkranken Patienten in Windsor wisse. Dessen Geschichte kannte Frau Stanford aller dings nicht. Dafür hatte sie aber eine eigene Geschichte zu er« zählen; die ihres Mannes, der vor langer Zeit schwer erkrankt«, und dessen Gesundung die Aerzte als ein Wunder bezeichneten. Endlich war der Blutspender gesunden. Wieder spielt der Draht. Unnötig zu betonen, daß sich Herr Stanford sofort zur Bluttransfusion zur Verfügung stellte. Dringende trans atlantische Telefongespräche zwischen Dr. Simpkins in Windsor und Herr» Stanford in London gingen hin und her. In« zwischen war der Zustand Weston Fletchers immer besorgnis erregender geworden. Dr. Simpkins verlangte dringende Ab reise des Blutspenders. Herr Stanford hatte sich zur großen Fahrt bereits vollkommen gerüstet, da kam wieder ein dringen des Gespräch aus Windsor und mit ihm eine geradezu unglaub lich« Ueberraschung. In Windsor hatten sich inzwischen über 2000 Menschen zwecks Blutübertragung zur Verfügung gestellt, oarunter 20 au, nächster Näh«. In einem Augenblick