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Sächsische Volkszeitung : 17.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193801175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-17
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.01.1938
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Sächsische volkszestung Montag, 17. Januar 1SS8 Numnser 14. Seite L Montag, 17. 1 Gr k'' W - l« 's' G !S Klsins Lkronilc r - k 'L A, - As ß L- !- Bei dem eines Tage melden. Er l sehr angesehen nen Vittstelle Herr Dw voller Humor „Sie heil „Richard „Ms all „Am 22. Wsißen Löw „Danke, mir Musik n „Jawohl „In 8-6 »3« die, „Also K hat Sie kom, „Kompo doch! Zunii von Ksrrn Robert Schr Klara Meck Hasses von L LeihgeRthre und hab» ll „So, be »Bei H »Ach gc dann gereick „Nein, nicht vorfchu es späte« . . „Na ja Ih« Nams? «Richar »Ach ja Treppen ho Nun, dann 8-ckur ist e der Mustkd dann nach kett dünkte umzuckt« ei ,Ms? Wagner, st schnell erfo „Wird welche da Brauch uns Aufsilhruni wird. Jet werde ichs ohne Nenn erscheinen heute Uber Sie reinen Es soll ein Und e In ei der Probe Komposttic bewahrte Da» Z jedem viel gehöriger sonderen h wirkt« gei fitzenden § direktor, d »I, w interessant Lächeln. dächtig, u> der AusfU „Neuen vertraut« Abend bei wohnen. Verlagsbl während wollte. S gessen, ficki schließer r ihn einzu spät, den» gestand 5 Urauiiühi und verderblichen Scheingefecht untereinander gebraucht werden, sondern einer höheren Ioee dienen, so wie wir heute alles, was Deutschland an geistiger Kraft besitzt, in den Dienst eines guten Glaubens stellen, der uns glücklich macht." Nach dem Reichsjugendführer sprach Reichsorganisations leiter Dr. Ley. Nach einem Rückblick auf seine eigene Jugend, die Dr. Ley in diesem Teil unserer schönen deutschen Heimat verlebt hat, fuhr der Reichsovgarrisationsleiter fort: „Ich danke dem Reichs- Mendfiihrer dafür, dass er gerade diesen Platz gewählt hat, und ich danke ihm und allen Männern, die mitgeholfen haben, auch im Namen Waldbröls, dafür, datz dieser Bau hier errichtet wird. Gerade Waldbröl hat diesen Bau verdient, das sich >n der Kampfzeit von Anfang an mit seiner ganzen Kraft für die Ide« und das Werk Adolf Hitlers eingesetzt hat. Und wenn wir zu- sammen mit dieser Adolf-Hitler-Schule eine Kreisdurg er richten, dann deshalb, um auch damit einen neuen Weg zu wei sen. In jedem Kreis soll eine derartige Burg der nationalsozialistischen Weltanschauung gebaut werde n." Anschlietzend vollzog der Neichsorganisationsleiter die feier liche Dermaueruna, der in künstlerischer Schrift auf Schweins leder ausgeführte». Urkunde, die folgenden Wortlaut hat. „Um die Erziehung der Heranwachsenden Generation im natlonalsozialistisäwn Glauben zu verbürgen, wurde diese Adolf- Hitler-Schule im fünften Jahre des Führers errichtet. Die Aus lese der deutschen Jugend wird hier kostenlos und ohne Rücksicht auf 'Stand. Besitz und Konfession der Eltern auf ihre Aufgaben in der Führung des Reiches vorbereitet werden. Gehorsam, Treue und Kameradschaft sind die drei Tugenden, die jeder, der diese Schule versäht, seinem Volk vorzuleben hat." 8 M Der polnisch« Autzenminister Beck hat sich am Sonnabend nachmittag von Berlin nach Zürich begeben. Reichsjugendführer Baldur v. Schirach weilte am Sonn tagvormittag in Essen. In einer Feierstunde berichtete Gau leiter Terboven über die Mahnahmen zur HI-Heimbeschasfung, für die im Rheinland bereits rund zehn Millionen RM. aufge wendet worden sind. Im „Observer" stellt Sir Edward Grigg den Reichsarbeits- dienst und die NSG „Kraft durch Freude'^ als Musterbeispiele von Einrichtungen für die Erneuerung Grohbritgnniens hin. Wie verlautet, steht die Auslösung de« rumänischen Par laments bevor. Am 29. Januar wird in Rom Rosa Mussolini, eine Toch ter des früh verstorbenen Bruders des Duce, Arnaldo, mit dem Gauleiter der faschistischen Bartet Graf Teodoriant, getraut werden, der einem alten Adelsgeschlecht der Romagna ent stammt. Das „Oeuvre" veröffentlicht «inen Beitrag des französi schen Frontkämpserslihrers Henri Ptchot, der seine und der ehemaligen Frontkämpfer Beziehungen zu den deutschen Front- Kampfern sowie seine Unterredung mit dem Führer mit Be friedigung bespricht. Er geht aus die zahlreichen gegenseitigen Frontkämpfertresfen ein und fordert seine französischen Lands leute auf, mehr als bisher Deutschland zu besuchen und es so kennenzulernen. l. Nledergurig. Hohes Alter. Am Sonntag feiert« Frau Charlotte verw. Frenzel aus Ntedergurtg, Ortsteil Brie fing, ihren 92. Geburtstag. belegt ist, gilt dir Anwartschaft allgemein al» erhalten. Di« Vorschriften Uber die Halbdeckung erfassen auch die Zeit vor dem I. Januar 1938. Wenn z. B. ein Versicherter am 1. Januar 1924 in die Rentenversicherung eingetreten ist und im Jahre 194g invalide wird, so gilt seine Anwartschast als erhalten wenn er di« vollen Kalenderjahre von 192b bi» 1939 zur Hälse mit Bei trägen belegt hat. Schliesslich gibt das neue Gesetz di« Möglichkeit, praktisch alle etwa erloschenen Anwartschaften wieberausleb«» zu lassen. Bis zum 31. Dezember 1941 ist eine Frist zur Nachentrichtung von Beiträgen für die Jahre 1932 bis 1937 gesetzt worden. Da es letzten Endes bei Eintritt des Versicherungssalles allein auf die erfüllte Halbdeckung ankommt, ist es praktisch möglich, durch entsprechend höhere Beitragsletstungen sür diese und die folgenden Jahre auch Anwartschaften a,us der Zeit vor 1932 wieberaufleben zu lassen. Endlich wird in dem Gesetz d>e Infla tionszeit auch in der Invalidenversicherung als Ersahzeit aner kannt. Anwartschaften, die infolge Nichtzahlung von Beiträgen in diesen Jahren etwa erloschen find, können ebenfalls zum Wie deraufleben gebracht werden. Für die Zeit bis zum 1. Januar 1938 bleibt das bisherige Anwartschastsrecht in Gültigkeit. Menn also jemand In der Invalidenversicherung z. B. in je 2 Jahren 20 Wochenbeiträge entrichtet hat, so ha» er feine An wartschaft nach bisherigem Recht ausrechterhalten. Nach neuem Recht mutz er vom 1. Januar 1938 ab 28 Wochenbeiträge in jedem Kalenderjahr entrichten. Er braucht aber die für die Zelt vor dem 1. Januar i938 für jedes Jahr entrichteten 10 Beiträge nun nicht etwa auf 28 zu erhöhen, sondern es genügt für die Zeit bis zum 1. Januar 1938, datz der Ver sicherte das zur Erhaltung der Anwartschast nach bisherigem Recht Erforderliche getan hat. Sie Neuregelung der Anwertschasten in der «entenverjlchmmg Alt« Anwartschaften leb«n wieder auf In dem neuen Gesetz Uber den Ausbau der Rentenoevstche- rung, das kurz vor dem Weihnachtsfest von der Reichsregie rung beschlossen wurde, ist auch di« Frage drr Anwartfchastsn neu geregelt worden. Um die Anwartschaft zu erhalten, müssen künftig In drr Invalidenversicherung in jedem Jahr 26 Wochenbeiträge ent richtet werden, in der Angestelltenversicherung entsprechend 8 Monatsbelträge. Bisher genügten in der Invalidenoersiche- rung 20 Wochenbeiträge in 2 Iichren zur Erhaltung der An wartschaft, während die Angestelltenversicherung schon bisher 8 Monat-ckeiträge im Jahre forderte. Die Neuregelung ist besonders für freiwillig Versicherte von Bedeutung, da der Pflichtversicherte aus Grund seiner regelmätzigen Zahlung von Pflichtbeiträgen wohl stets die Antwartschaft erfüllen wird. Selbst wenn Lücken in der Beitragszahlung entstehen, dürft« im allgemeinen die Antwartschast gesichert sein, da Arbeits losigkeit und Krankheit ebenso wie Wehr- und Arbeitsdienst sowie anerkannte Schulungslehrgänge als Ersatzzelten gelten. Der freiwillig Versicherte dagegen wird künftig in der Inva lidenversicherung mehr Beiträge als bisher zur Erhaltung seiner Anwartschaft aufbringen müssen. Neu Ist für die Rentenversiche rung auch das Prinzip der Halbdeckung, das einheitlich für alle drei Dersicherungszweige gilt und mit dem praktisch, nur weniger kompliziert, das gleiche Ergebnis erreicht wird, wie mit den früheren Vorschriften Uber das Wiederaufleben der Anwartschaft. Wenn beim Versicherungsfall die Zeit seit dem ersten Eintritt in die Versicherung zur Hälfte mit Beiträgen 25 Jahre RelchsversiKerungSanstatt für Angestellte Relchsmlnister Seldte überbringt die Glückwünsche der Reichsregierung. Berlin, 17. Ian. Die Reichsoersicherungsanstalt für Angestellte beging am Montag die Feier ihres 28sährigen Bestehens. Vertreter von Staat und Partei sowie aller Zweige der Sozialversicherung hatten sich mit dem Präsidium und Gefolgschastsmitgliedern zu einem schlichten Festakt versammelt, in dessen Verlauf auch Reichsarbeitsminister Seldte das Wort nahm. Der Leiter der Rcichsversicherungsanstalt für Angestellte, Präsident Grietzmeyer, wies nach Begrützungsworten darauf hin, datz die Angestelltenversicherung heute 4,4 Millionen Ver sicherte umfasse, 442 000 Rentner betreue und im abgelaufenen Jahre 271 Millionen RM. für Renten und Erstattungen be zahlt habe. Nachdem der Leiter der Fachschaftsgruppe „Neichsversiche- rung", Derwaltungsoberinspektor Beutler, dem Präsidenten der Anstalt die Glückwünsche der Gefolgschaft übermittelt hatte, führte Reichsarbeitsminister Seldte u. a. aus: „Dieses Zeitgeschehen hat auch die Reichsversicherungsan- ktalt schwer erschüttert. Datz sie trotzdem durch allen Zeitwan- oel hindurch ihre Versicherten mit unveränderter Fürsorge be treut hat. ist ein Verdienst all der Männer und Frauen, die für die Angestelltenversicherung als Beamte, Angestellte oder Ar beiter hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig geworden sind. Mit ihrem Herrn Präsidenten hoffe ich. datz cs bald gelingen wird, das DIcnstrecht der bei den Versichcrungsträgern Beschäftigten in einer den Wünschen der Beteiligten nach Möglichkeit ent sprechenden Weise zu regeln. Die Reichsversicherungsanstalt ist neben allen anderen Versichcrungsträgern nunmehr berufen, an der Weiterentwick lung unserer Reichsvcrsicherung mitzuarbelten. Hierbei wird im Vordergrund stehen die Erhaltung, Pflege und Wiederkcr- stellung der Gesundheit des schaffenden Menschen. Die deutsche Sozialversicherung hat ihre Lebenskraft erneut bewiesen. Die Gesetzgebung der letzten vier Jahre hat ihr einen nie gekann ten Auftrieb gegeben." Die Grundsteinlegung der Adolf-Mer-Schulen In jedem Kreis «In« weltanschaulich« Kreisburg. ' Waldbröl, 17. Januar. Sonnabend nachmittag fand in Waldbröl die Grundstein legung der Adolf-Hitler-Schule des Gaues Köln-Aachen statt, mit der gleichzeitig die Feier der Grundsteinlegung von neun weiteren Adols-Hitler-Schulen — u. a. auch in Schneckengrün bei Plauen — verbunden ivar. Ansprachen hielten Reichs! ugend- slihrer von Schirach und Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Der Reichsjuqendführer führte u. a. aus: „Die Entscheidung, die wir in diesem Wendepunkt der Er ziehung zu erfüllen haben, ist die Entscheidung zwischen der Seele und dem kalten Intellekt. So sonderbar das im Augen blick klingen mag, es ist doch diese Entscheidung eine Frage, die über unser Sein oder Nichtsein entscheidet. Die Vergötzung des Geistes, wie sie Jahrzehnte hindurch in unserem Volk betrieben wurde, führte zur Zerstörung der naturgegebenen Ordnung. Der Weg des geistigen Menschen jener Zeit ging durch das Tor, über dem „Wissen ist Macht" geschrieben stand, in ein Land der Ver neinung. Dem intellektuellen Dünkel galt der Geist mehr als Volk, Fahne und Vaterland. Wir Nationalsozialisten leugnen nicht die Macht des Wis sens, aber wir dienen ihr nicht, sondern wir befehlen ihr. Was die Jugend auf unseren Schulen lernt, das soll sie nicht zu Zweiflern und damit zu Schwächlingen machen, die vor jede gute Tat die feige Frage nach ihrer Rentabilität sehen. Was in den Schulen Adolf Hitlers heranwächst, wird den Glauben an das Unmögliche erwerben. Die Waffen des Intellekts werden d-teser Generation gegeben, und zwar die schärfsten und härte sten, aber sie sollen nicht um ihrer selbst willen zu einem törichten Gastspiel des Staatsihealers Berlin in Elbing und anderen Städten Weiter« Bühnen werd«» folgen. Berlin, 17. Januar. Am 24. Januar findet in Elbing i. Ostpr. ein Gastspiel des Preutzischen Staatsschauspiels Berlin statt, das durch die Zu stimmung des Preutzischen Ministerpräsidenten Generaloberst Hermann Göring in grosszügiger Weise üchergestellt wurde. Zur Aufführung gelangt Lessings „Emilia Galotti" in der bekann- den ausserordentlich erfolgreichen Inszenierung des Generalin tendanten Gustaf Gründgens. Hierimt beginnt eine Reihe Aufiührungen, die vom Reichs ministerium für Volksausklärung und Propaganda durchgeführt werden. Alle mitwirkenden Künstler haben sich ehrenhalber zur Verfügung gestellt, um auf diese Weise ihrer Dankbarkeit für die unvergleichliche Pflege des deutschen Theaterwescns im Dritten Reich Ausdruck zu verleihen. In der Folge werden sich auch die Künstler anderer füh render Berliner Bühnen die ein bekennerischen Dank der deut schen Künstlerschaft anschlictzen, indem sie sich ebenfalls dem Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda Dr. Goeb bels für solche Gastspiele zur Verfügung stellen. Streikende sehen Aulkerrohrpflanzungen ln Brand Manila, 17. Ian. In der Provinz Pampanga wurde der Generalstreik inszeniert als „Protest" gegen die Verhaftung von 129 „Liegestreikern" in einem der Regierung gehörigen Stetnbruch. Die Belegschaften der Zuckerrohrfabriken befinden sich be reits im Streik, well ihre Lohnforderungen nicht bewilligt wur den. Nach Mitteilung der Militärbehörden wurden in der letzten Woche 1300 Zuckerrohräcker in Brand ge steckt. In die betreffenden Gegenden sind Truppenverstär kungen entsandt worden. Konservatorium. Freitag, den 21. Januar, 20 Uhr, findet ein Vrchester-Prüfungs-Konzert im Saale der Harmonie, Land« hausstrasse 11, statt. Der zweit« Tag des Lippe-Treffens brachte am Sonntag «ine Reihe von grösseren Veranstaltungen, in deren Mittelpunkt die Kundgebung In den Flugzeughallen stand, in der die Reichs leiter Rosenberg und Dr. Ley sprachen. Rosenberg stellte mit Schärfe die Auseinandersetzung mit jenen Gegnern von gestern heraus, die heimlich die geistige Führung wieder in die Hände zu bekommen trachteten. In Zukunft, sagte Alfred Rosenberg, werde der Nationalsozialismus seinen weltanschaulichen Kampf nach zwei Gesichtspunkten führen: Einmal mit grundsätzlicher Härte nach der einen Seit« hin und mit menschlichem Ver ständnis für den einzelnen, der heute noch im gegnerischen La- ger stehe. Relchsstudentensührer Dr. Scheel hielt auf der Zehnjahr- feier des NSD-SIudentenbundes Hochschulgruppe Bonn eine grundsätzliche Rede, In der er sich eingehend mit der Erzie- hungsarbeit des NSDStB, mit den Aufgaben und Pflichten der Studenten von heute wie mit Einordnung der Altherren- verbände in das Bild der neuen deutschen Hochschule befasste. Ein Vortrag von Hanns Friedrich vlun», dem früheren Präsidenten der Reichsschristtumskammer, ist durch die Ische- choslowakischen Behörden verboten worden. „Die Zeit bezeichnet dieses Verbot als weiteres Glied in der Reihe des unverständlichen Vorgehens gegen reichsdeutsche Kulturfaktoren. Mitteldeutsche Börse vom 17, Januar sEigene Drahtmeldung.) Freundlich. Die Grundstimmung war nicht unfreundlich, das Geschäft hielt sich iedoch in engen Grenzen. Am Aktien« markt überwogen Kursbesserungen im geringen Ausmasse, di« jedoch nur selten über 1 Prozent hinausgingen. Am Anleihe markt kam es nur wenig zu Kursveränderungen. Zwickauer Etadtanleihen gaben ein Viertel Prozent nach. Reichsanleih« Altbesitz waren um 38 Pfg. höher. Am Aktienmarkt sind beson ders zu erwähnen: Färberei Glauchau plus 1 ein Viertel Pro zent, Leipziger Kammgarn mit plus 4 «in halb Prozent nach Strich, Chromo plus 1 ein Viertel Prozent, dagegen küssten Gebler-Werke 1 ein halb Prozent ein. Triptis konnten mit 80 nach 81 Prozent wieder notiert werden. Der Strassenwetterdienst meldet: Reichsautobahnen lcknee- und eisfrei. Reichs st ratzen scknee- und eisfrei; in höheren Gebirgslagen und aus Waldstücken Glatteis tauend. Strassen sind gestreut. Relchsnxtlerdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage Mr Dienstag, 18. Januar: Frischer, zum Teil starner westlicher Wind. Wolkig bis bedeckt. Regen meist in Schauern, in höheren Lagen in Schnee übergehend. Temperaturen allgemein etwas niedriger als am Montag. Auch Vlum gibt aus Verzicht noch vor der Sitzung der Radlkalsozlalen und Sozialdemokraten. Part», 17. Ian. Leon Blum hatte am Montagvormittaa noch einmal «ine längere Besprechung mit den kommunistischen Partei häuptlingen Thorez und Duclos, die sich bis etwa 10,30 Uhr hin zog. Kurz darauf begab er sich in Begleitung seines Kabl- nettschess Blumel zum Präsidenten der Republik im Elysee. Blum erklärte kurz vorher Journalisten, die ihn über seine Absichten befragten, dass er auf eine Kabinetts bildung verzichte Man erwarte noch im Laufe des Mittags eine nähere Erklärung Blums Uber seinen Verzicht zur Kabinettsbildung, besonders da dieser Verzicht noch vor der Sitzung der radlkalsozlalen Kammerfraktion und des Landesrates der Sozialdemokraten erfolgte, die beide am Montag zusammentreten wollten, um ihre Haltung zu dem wei teren Verlauf der Krise festzustellen. Der „Paris Midi" glaubt, datz nun Chautemps oder Herriot vom Präsidenten der Republik beauftragt würden, aus der von Blum beabsichtigten erweiterten Grundlage der Volks front eine Regierung zu bilden. Abbruch der lapanWMn-schen Seziehunaen Japanisch«, Manisest fordert «in« neue chinesisch« Regierung. Unverletzlichkeit der chinesischen Souveränität und der fremden Interessen an«»>—s«t. Tokio, 17. Januar. Die japanische Regierung hat gestern das erwartete Manisest über die künftige Haltung Japans gegen über China erlassen. Japan lehnt darin weitere Befassung mit der chinesischen Regierung kategorisch ab und betont die Absicht, die Errichtung einer neuen chinesischen Regie rung zu fordern. Diese Ablehnung der chinesischen Zentral regierung werde aber, so heisst cs weiter, keineswegs eine Nicht achtung von Souveränität und territorialer Unverletzlichkeit Chinas bedeuten. Die japanische Presse bezeichnet das Manifest als „Eröff nung des militärischen und diplomatischen Feldzuges gegen das bisherige Regime in China". „Tokio Asahi Sckimbun" folgert daraus, datz de facto wie de jure die diplomatischen Beziehungen zur Regierung Chinas abgebro chen seien. Deshalb werde Botschafter Kawagoe abberusen und der Tokioter chinesiscl;« Botschaster Tokio verlassen. Japan werde die weitere Entwicklung der vorläufigen Regierung in Peking beachten und sie unterstützen. Nach Konsolidierung als tatsächliche Zentralregierung werde Japan sie anerkennen und mit ihr ein Programm des Wiederaufbaues in Zusammenarbeit der drei Länder Japan, China und Mandschukuo durchführen. Mffenverhaftungen ln Madrid London, 17. Januar. Nach Zeitungsberichten aus Madrid sind dort 183 Per sonen unter der Anklage verhaftet worden, datz sie einen Anschlag aus die Behörden vorbereitet hätten. „News Chro- ntcle" will dazu berichten können, datz diese Massenverhaftun- aen in Zusammenhang mit der kürzlichen Explosion ln Madrid stehen, bei der 800 bis 400 Personen den Tod gesunden haben sollen. Diese Explosion soll das Werk der sogenannten „Fünften Kolonne" sein, jener in Madrid lebenden Nationalisten, die vom Innern der Stadt aus Franco bei seinem letzten Angriff auf Madrid zum Siege verhelfen wollen. So wird behauptet, die Angehörigen der ^Fünften Kolonne" hätten das grosse Munitionslager von Madrid in die Lust gesprengt. Wie ernst man auf selten der Sowjetspanier die ganze Angelegenheit nehme, gehe daraus hervor, datz am Tage nach der Explosion der sowjetspanische Ministerpräsident Negrin und der Verteidigungsminister Prieto eigens nach Madrid gekom men seien, um sich persönlich über den Stand der Dinge zu unterrichten. Sie Schulreform lu Nahem Für de« Beginn de» Schuljahr« 1928/W h«t der baye- vtsch« Staat-minister filr Unterricht und Kultus, Gauleiter Adolf Wagner, «ine grundlrgend« Rengrstaltnng des höheren Schulwesens in Bayern »ersügt. von Ostern ab wer den auch in Bayern, wie im iibrlgen Reich, nur noch di« Ober schule und da» Gymnasium, sowie als dritter Typ die Ausbau- fchul« besiehe«. Alle höheren Schulen werden künftig als Ke- meinschastss^len gefährt, in die die Schüler und Schülerinnen ohne Rücksicht auf da» Bekenntnis «intreten können. Der Arberga«- wird in der Weise vollzogen, dass vom 1. April ab »I« erst«, Klassen der bieherige, Schule« nicht «ehr zugelassen werde«. Di« Massnahme bedeutet, dass von Beginn des neuen Schul jahre, ab die bisherige Form d«, humanistischen Gymnasiums, de, Progymnasiums und der Lateinschule, de» Realgymnasiums und de» Realprogymnasiums, de» Reformrealgymnasiums und de» Reformrealprogymnasium», der Realschule und der Ober realschul«, de« Lyzeum, und der Mittelschule in Fortfall kommen. I« Bayern werden künftig an Oberschulen 72 Voll- anstatt«» und 83 Nichtvollanstalten bestehen, außerdem 14 Auf bauschulen für Knaben, 8 für Mädchen und 14 Mädchenober- fchulen. Die Zahl der Gymnasien, die künftig nur als acht- klassige Vollanstalten geführt werden, wird auf 29 vermindert. Di» Aufbauschulen sind fechsklassige Vollanstalten. Die Knabenoberschulen werden entweder «As achtllassige Voll anstalten oder al» fünfklassige Nichtvollanstalten geführt, die Mädchenoberschulen al» achtklassige Vollanstalten oder al, sechs- klassige Nichtvollanstalten. Wie im übrigen Reich gabelt sich di« Oberstufe der Knadrnoberschule in einen sprachlichen und «inen naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig, di« Oberstufe der Mädchenoberschulen in eine hauswirtschaftttch« und eins sprachliche Abteilung.
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