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37. Iahrg. t'-' .1. Mittwoch, 19. Januar 1938 DeuWand md der Ostasien-KonW ,1' k scheu London und Dublin eignen. Cs ist möglich, dass die Dl» / Schttstlttt»nqr Vre«d«i»-L„ PiNccftc. 17, Fermick «Ml«.vor» L,M>t»ft«ll», Druck m» vnla^. S«*«Ua Liuhdri^-rtt «. vcrlo, ich. «. «. Mitt, PoN«»«»' », S««tt «<»», V-ftichtttr ttr. IllM, vair Stadtboi Drei«« Nr. M7«7 Im gall« von HSHirer DrwaU, Verb«», »Intretender Betrieb» ftSruugen hat der vejleher »der «jerdunglietberrde t«I« Anlprllche, fall, d!« Zeitung tn delchrüntlrm Umsaag«, »er« Ipütet oder «Icht «»Kein». Srsail»i»»»rt t ft Dr«»»<» .. z n s, ' :ä i London, 19. Januar. In St. Hyacinthe unweit von Montreal ln Kanada brach Dienstag früh in einer Knaben, schule «ln Feuer aus, das so schnell um sich griss, datz sich eine Anzahl Schüler nicht inehr retten konnte. Das Feuer brach in einem Gebäude aus, in dem etwa 189 Schiller und 89 Lehrer schliefen. Nack) den letzten Meldungen aus Montreal sind bei dem Brand des Knabenkonvikits 18 Jungen und 1 Lehrer ums Leben gekommen; die Zahl der Vermitzten beträgt 29. Es besteht kaum eine Hoffnung, dass von diesen Vermitzten noch einer lebend aufgefunden werden kann. lieber das Ungliicki werden folgende Einzelheiten berichtet: Die Schüler und einer der Patres wurden in den frühen Mor genstunden im Schlaf von den Flammen überrascht. Im gemein- somen Schlafsaal der Jungen entstand eine Panik. Einige Knaben versuchten, vom 4. Stock des brennenden Gebäudes auf den Hof zu springen. Die meisten blieben mit zcrschmetter- ten Gliedern auf dem hartgefrorenen Boden liegen. Andere kamen bei dem Versuch, sich durch das Flammenmeer zu retten, ums Leben. Die Arbeiten der 'Feuerwehr wurden durch die grimmige Kälte sehr erschwert. Erst nach 3 Stunden gelang es, Ich kann sagen, datz mit diesen Aenderungen mein Kabi nett in fester Form gebildet ist. Das Werkzeug ist bereit, es ist stark, und wir werden uns jetzt an die Arbeit machen. Der erste Kabinettsrat der neugebildeten Regierung wird am Donnerstag nachmittag stattfinden. Am Freitag früh versam meln sich die Minister zu einem Ministerrat, und am Freitag nachmittag wird sich die Regierung dem Parlament oorstellen. »rfHttai 9 null «Ichrntllch. PknaMchcr v«tug,pr«i» durch IrSgrr «loscht. « Pf,. »M. 10 Pfg. TrSgrrk-n 1.70; durch dt« Poft 1.7V ttnlchll«KUch Postvbenottsungsgrbll-r, »ujügllch bv Psg. Post-v«ste0i«l». lirqtt-R,. tv Ps,., Sonuabend. ». g-ptaa-Nr. « Pi,. Ibb«ft«llu>v» müll«, lpltrsteu« tt« Doch« oor «blass d« 0»t»,»»ttt schriftlich beim v«rlag ttn,rg<u»g«« stt«. llusn» k,»«« dLrfr» tttw «bbrstrllun^u »«Ige^uurh»«, Meder eine sowieispanWe Ente ?lngebllch „torpedierter" holländischer Frachter auf einen Felsen gelaufen London, 19. Januar. Vor einigen Tagen war in der Lon doner Presse eine Meldung erschienen, die. aus sowfetspa- nischer Quelle stammend, behauptete, datz der holländische Frachtdampfer „Hannah" aus der Höhe von Almeria in der Nähe des Kap San Antonio von einem „unbekannten Unterseeboot" torpediert und versenkt worden sei. Diese Meldung sowjet spanischen Fabrikats hat sich wieder einmal als Ente entpuppt. Der „Daily Telegraph" meldet aus Gibraltar, datz dieser Bericht völlig unzutreffend sei. In Gibraltar sei die Meldung ein getroffen, datz die „Hannah" auf einen Felsen aufgelaufen und infolgedessen gesunken sei. Erklärung des japan. Außenministeriums „Tiefe Vanlbarkelt für die guten Dienste der Reichsregierung" Tokio, 19. Ian. Mstaslendienst des DNB.) Das japanische Autzenministerlum veröffentlicht durch di« Nachrichtenagentur Domei zu den Friedensvesprechungen zwi. schen Japan und China eine Erklärung. Danach seien die aus» ländischen Botschafter vor einiger Zeit über die grundsätzlich« Haltung der Kaiserlich japanischen Regierung dahin unterrichtet worden, datz sich Japan nicht ablehnend verhalten würde, fall» die Nationalregierung von China aufrichtig an Japan heran treten würde mit dem Wunsch nach einer zufriedenstellenden Lösung des gegenwärtigen Zwischensalles. In diesem Zusammen hang wird vom Autzenministerlum weiter festgestellt, datz di« Kaiserlich japanische Regierung „für die guten Dienste der deut schen Regierung und ebenso für die sreundschaftlickM Bemühun gen der deutschen Botschafter in Tokio und China tiefe Dank barkeit empfindet". Deutschlands Mwlrkuna an den Ausgleichs versuchen Auf Wunsch Japans und Chinas. Berlin, 19. Januar. Wie das Deutsche Nachrichtenbüro von amtlicher Seite erfährt, ivar im Verlaufe von Gesprächen, die Ende Oktober 1937 zwisck)cn» den deutschen Botschaftern in Nanking und Tokio mit den dortigen Regierungsstellen stattfan den, von den Regierungen der beiden in Konflikt befindlichen Länder der Wunsch nach einer Mitwirkung Deutschlands bei dem Versuch, einen Ausgleich zu finden, ausgesprochen worden. Um dein Interesse des Friedens zu dienen, an dessen Wiederher- Na» neue franMche Kabinett Die Ministerllste Paris, 19. Januar. Die Kabinettskrise ist beendet. Chautemps hat seine neue Regierung gebildet. Um 22.35 Uhr MEZ begab er sich, begleitet von seinen Mitarbeitern, ins Elisöe, wo er dem Präsidenten der Republik seine neuen Minister und die Unterstaatssekretäre vorstellte. Die halbamtlich veröffentlichte Ministerliste lautet: Mini- sterpräsident: Chautemps; stellvertretender Minister präsident, Landesverteidigung und Krieg: Daladter; Staats minister, beauftragt mit der Zusammenfassung der wirtschaft lichen und finanziellen Aktion der Regierung: Bonnet; Etaatsminister, beaustragt mit der Dienststelle der Miniiterpräsi- dentschaft: Frossard; Kriegsmarine: William Bertrand; Luft fahrt: Guy la Chambre; Inneres: Sarraut; Justiz: Cam- pinchi; Finanzen: Marchandeau; Aeutzeres: Delbos; Handel: Pierre Cot; Pensionen: Lassalle; Landwirtschaft: Thapsai; Erziehung: Jean Zay; Post und Telegraphie: Gentin; Arbeit: Ramadier; Kolonien: Senator Steeg; Oefsentliche Gesundheit: Rucart; Oefsentliche Arbeiten: Queutlle; Handelsmarine: Elbel. . Bevor sich das neue Kabinett ins Elysöe zum Präsidenten der Republik begab, macht« Ministerpräsident Chautemps vor der Presse kurze Ausführungen. Man wird das besondere Interesse bemerkt haben, sagte Chautemps, das ich darauf verwandt habe, um die Dienststellen des Ministerprädiums besser zu omanisieren, die wirtschastUche und finanzielle Schlagkraft der Regierung zusammenzufaslcn und eine strenge Kontrolle der Ausländer auszuiiben. Ich bin entschlossen, mit meinem Freund Daladier eine Neuordnung der Geschäftsbereiche der Ministerien für die Landesverteidigung durchzusühren. Uin diese Reform zu erleichtern, haben inir meine Kollegen Camplnchi und Pierre Cot ihre Aemter zur Verfügung gestellt. Ich habe sie beide gebeten, die Leitung eines anderen Ministerialbereiches zu übernehinen. stellung Deutschland ln glvichem Matze wie der gesamten Welt gelegen ist, hat die deutsche Regierung geglaubt, sich den beiden ihr befreundeten Ländern für den gedachten Zweck zur Ber- sligung stellen zu sollen. Dabei wurde deutscherseits von An fang an betont, datz Deutschlands Haltung im Konflikt neu tral sei und daher seine Mitwirkung nicht über die einfache Ucbermittlung von Nachrichten hinausgchen könne, die die eine der beiden Regierungen an die andere gelangen lassen wolle. Nach diesem Grundsatz ist bisher verfahren »vorbei». Mit der ain 16. Januar erfolgten Veröffentlichung des Ma nifestes der japanischen Negierung ist der Konflikt zwischen Iapai» und China in ein neues Stadium getreten. Großfeuer in einer kanadischen Schule Kälte erschwerte dle Rettungsarbeiten - 45 Opfer des VrandunglückS den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Die Ursachen der Feuersbrunst sind ungeklärt. Immer größere Ausmaße des schwedischen Gaststättenstreikes Anhaltende Ausländerslucht. — Einmonatige Strelkdauer? Stockholm, 19. Januar. Die Aussperrung in schwedischen Hotel- »md Gaststättenbetrieben, die am Montag begonnen hat, verschärfte sich an» Mittwoch noch durch Ausdehnung auf die Cafös und einige Massenspeiscbetriebe. Die erste Folge der Aus sperrung war eine A u s lä n der f l u ch t aus Schwede»». Am Dienstag stieg die Zahl der ausreisenden Ausländer in Malmö um mehr als das Doppelte. Besonders empfindlich wird die Oeffcntlichkeit in Stockholm durch die Aussperrung in den zwei grötztcn Gaststättenbetrieben „Sara" und „Norma" und in etiva 460 Cafös betroffen. Obgleich eine grosse Anzahl von Privatpensionen, Privatmittagstisck)cn und Konditoreien von der Aussperrung nicht berührt werden, bedeuten sie jedoch namentlich für das Touristenwesen einen empfindlickren Schlag. Im günstigsten Falle wird mit einer einmonatigen Dauer der Aussperrung gerechnet. Irland am Konferenztisch London, im Januar. Irland besitzt nun die heih erkämpfte neue Verfassung, die, wie de Valera in seiner Nundfunkansprache vom 29. Dezember sagte, „keinerlei System von Gegenseitigkeits oder Abhängigkeitsbeziehungen zu irgendeiner Gruppe von anderen Ländern voraussetzt". Die „große christliche Demo kratie" Eire unterhält mit dem Britischen Reich jene Art von Verbindung, die in den Kampsjahren oxtorior assa- ciation genannt wurde. Man kann lange darüber streiten, ob „Anschlutz von außen" eine richtige deutsche Uebersetzung dafür wäre. Aber den Grundgedanken ersaht man wohl, wenn man sich vorstellt, die irische Insel sei mit allein Zu behör, einschlietzlich Eamon de Valeras, vor vierzehn Tagen neben England aus dem Meer aufgetancht und hätte nach reiflicher Ueberlcgung — unter Vorbehalt aller Rechte einer frisch ausgetauchten Insel — beschlossen, die große Nachbar insel keineswegs zu übersehen. Die Engländer, die an den Kampf gegen die oxtorior kmsnciation viel Gut und Blut, irisches und eigenes, gewandt haben, sind ihrerseits zu dem Schluß gekommen, datz die „neue Verfassung keine grund legende Aenderung der Stellung Irlands im Britischen Reich bedeute". Sie reden, als ob die neue Insel schon immer dagewesen wäre. Beide Teile vertreten ihr „Als ob" mit einer Entschiedenheit, die nicht zum Widerspruch ein lädt. Man verzichtet darauf nicht ungern, denn beiden kommt es bei dem seltsame»» Verfahren vor allem darauf an, den Fluch von Jahrhunderten englisch-irischer Geschichte abzuschütteln. Erst die Zukunft sott wieder einen neuen Inhalt in die Beziehungen bringen, deren Form einst weilen nur zu juristischen Disputen im Leeren herausfordern könnte. Die Londoner Verhandlungen werden durch dergleichen nicht belastet. Es ist unwahrscheinlich, das; die Verfassung am offiziellen Verhandlungstisch auch nur berührt wird. Gleichwohl würde man der Konferenz kaum gerecht werden, wollte man sie als eine Angelegenheit von ein paar rein praktischen Nestfragen ansehen. Wenn sie gelingt, so wird sie wahrscheinlich mehr als Aufräumungsacbeit geleistet haben. De Valera hat ost gesagt, einer irisch-englischen Freundschaft würde nichts mehr im Wege stehen, wenn die Verfassungsziele einmal verwirklicht wären. Zur voll kommenen Verwirklichung dieser Ziele fehlen allerdings noch einige wichtige Stücke, aber die Unerschrockenheit des irischen Ministerpräsidenten hat einen Rückschlag >.r Ent wicklung unmöglich gemacht und seltsam reale Perspektiven auch da eröffnet, wo vor einigen Jahren der irische Idealis mus noch in Träumen zu schweifen schien. In de Valera ist ein Teil von der schöpferischen Kraft unserer Zeit am Werke. Ein karges Erbe verwaltend, hat er der Außenwelt — und die ist für das kleine irische Volk zunächst immer England — sechs kritische Jahre lang das unliebenswürdige Gesicht eines Mannes zugekehrt, der nichts zu verschenken hat. Heute, wo er die Zukunft Irlands gesichert fühlt, glaubt man aus seinen Reden ein Verlangen nach Entspannung und Entfaltung herauszuhörcn. Eng land kür sein Teil hat sich im Kamps mit de Valera lauge von seiner unsympathischsten Seite gezeigt. Es erschien genau und rücksichtslos in Geldangelegenheiten, lax und schüchtern in politischen Fragen. Auch diese Eindrücke wären vielleicht nicht ganz gerecht. Auf jeden Fall ist der taatsmännische Geist Englands allmählich zu dem Vewußt- ein erwacht, datz die noch ausstehenden Forderungen Jr- ands sich ausgezeichnet zu gemeinsamer Abwicklung -wi chen London und Dublin eignen. Cs ist möglich, datz die englisch-irischen Beziehungen von nun an mehr Grotzzilgig- keit, wenn nicht mehr Wärme, entwickeln. Das erklärt, warum ein gewisses Vertrauen in den gegenwärtigen Ver ständigungsversuchen trotz des ominösen Gepolters aus Bel fast sich auf beiden Seiten erhalten hat, auch nachdem die erste angenehme Ueberraschung vorbei war. Ob die Pro blemstellung der Londoner Konferenz schon die richtige, und ob eine Lösung gar im ersten Anlauf möglich ist, das find Fragen, die hier wie in Dublin mit gebührender Vorsicht abgewogen werden. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die scheinbar zusammenhanglosen Programmpunkte sich ver mutlich nur mit einem einzigen Schlüssel aufschltetzen lassen, Etnzellösungen also nur dann zustandekommen dürften, wenn sie miteinander in« Gleichgewicht gebracht werden können. Die Beteiligten werden von militärische» Erfordernissen zusammengesührt, und zwar auch in solchen Fragen, denen sie einen anderen Anstrich zu gebe» vorziehen. Die englischen Beweggründe auf diesem Ge biet bedürfen keiner Ausführung, die irische« find nicht zum kleinsten Teil durch den Zusammenbruch der Genfer Liga an die Oberfläche gebracht worden. Die diplomatischen Positionen find alt und fest um schrieben. In London besteht di« Admiralität darauf, die unzähligen Schlupfwinkel der atlantischen Küste Irland» zu überwachen. Sie hat sich im englisch-irischen Vertrag von 1920 die souveräne Verfügung über vier U-Bootstlltzpunkte und das zugehörige GMnde gesichert lim Süden Queen- ltown im Naturhafen »sn Tor!, im Südwelten Berehaven Mreriaglma der KZ. In Berlin Amtschess der Neichsjugendführung über ihre Aufgaben gebiete. Berlin, 19. Ian. Gegenwärtig sind die Amtschess der Relchsjugendführung, die Führer der HI-Geblete und Führer innen der BDM-Oberaaue zu einer zweitägigen Arbeitstagung in der Reichshautpstaot versammelt. Der Stabsführer der Reichsjugenfllhrung, Hartmann Lauterbacher, eröffnete die Ta gung, wie der Reichsjugendpressedienst meidet, ain Dienstag vormittag im Rämersaai von Kroll. In einein Gesamtüber blick gab der Stabsführer über dle im vergangenen „Jahr der Heimbeschaffung" geleistete Arbeit Bericht und ging auf alle Fragen des Arbeitseinsatzes der HI im „Jahr der Verständi gung" ein. Die neue Reichsrcferentin für den BDM dein» Reichs- ugendführer, Jutta Rüdiger, nahm dann zu den für das tau ende Jahr verkündeten Ausgaben der Mädelerziehung Stel ling. Autzerdem sprachen am ersten Tage des HI-Führertref- ens von den Amtschefs der Relchsjugendfllhrung Uber ihre be- onderen Aufgabengebiete der Chef des Amtes für körperliche Ertüchtigung, Obergebietsführer Dr. Stcllrecht, der Chef des Amtes für Fahrten und Wandern, Obergcbietsführer Rodatz, ber Chef des Grenz- und Auslandsamtes, Hanptbannführer Stadler, und der Chef des Verwaltungsamtes der Reichsju- gendsührung, Gebletsführer Verger. Dle Arbeitstagung wird am Mittwoch fortgesetzt. I»I MUlNv ................ W Illr SamMrnanzttgtN W W W gLi Unn<- »t, l-l- Volkszeitung