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Nummer 21 L7. Jahrg Dienstag, 23. Januar 1838 Vorerst keine KriegseMmng an China öqrlsU«st»»gi Dr«d»«-»^ PoNriftr. 1k, F«r«^ «Ml«. voll »»schilt»?«»«, vrnck mch v«ta,! »,n»«at« v»ch»r»a««i » Pale« LH. ». ». W!»kl, PoMrstr-z, N, 8«r»r«s V01Z, P»?sch<«t Nr. 10», va»ti StadtbaM Vr«d»> Nr. V707 8» Soll» von hl>-»r»r »»walt, v»rd«t, »!oti«t»»I>«r v»t»I«d»» stiriins«« hat d«r vorher »d« w«ibu»gtr<Ux>d« kl»« «Ixlpioch», sall, dl« 3«Itoa, t» »»lchrialt«« Uarsarq», «r» lplt»t od<r alcht ,rs»«Int. »»/»NoGeerllßV««»»»» Grsch«i«t > »at wvh»«MH. «MiatNch«, ««zi»»««» vnH Trl^r «talchl. « Pf,, »p». « Pf» rrN^rl»h» t.7»: durch dl» P»ß 1.7» «t-schMzUch P,fta»«no«tl»»a»g<»Ihr. PUll-Uch m Pl» P-?-v«vll»«l». «A^l-rr». 10 Pf,., San»or<>S. ». Jes»,,»«,. « Pk»- »t»?»ll«g«» mllfl«, spNt«?»»» «1» w«ch» »1 «blaas d« v»»»,,^«t schrlstNch »<I« Verl«, srt». llnsn» kr^« vlrsm tetm Ntdrstilllii^«« vor -em Oberhaus nachdem es vorher zu einem Feuergefecht zwischen Dschunken und japanischen Kuttern gekommen war. Es wird dazu erklärt, dah in der letzten Zeit häufig chi nesische Dschunken in der Hainan-Stratze beobachtet wurden. Bor sechs Tagen hätten japanische Blockadeeinheiten im Hafen Bulin einige Dschunken vor Anker liegend festgestellt. Bevor die zur Untersuchung der Dschunken ausgebootete Mannschaft landen konnte, erhielt sie Maschinengewehr- und Gewehrfeuer. Schliesslich habe ein japanisches Kriegsschiff mit Artillerie ein- gegrisfen, und die chinesischen Angreifer seien dann durch ein Landungskorps vertrieben worden. Dle Hinrichtung SanfulschuS Scharfes Durchgreisen der chinesischen Zentralregierung gegen ungetreue Untersiihrer. Hankau, 25. Ian. Die am Montag erfolgte Hinrichtung des Gouverneurs der Provinz Schantung, Hanfutschu, ist im Zuge der seit kurzer Zeit geübten Ausmerzung ungetreuer und unfähiger mi litärischer Unterführer durch die chinesische Zentralregierung vollzogen worden. An der Treue Hanfutschus zu Nanking wa ren erstmals Zweifel aufgetaucht, als Tsingtau seinerzeit von der japanischen Blockade der chinesischen Küste ausgenommen worden war. Hanfutschu wurde vom Kriegsgericht in Hankau für schuldig befunden, die ihm unterstellten Truppen entgegen dem ausdrücklichen Befehl des chinesischen Oberkommandos vom Gelben Fluh zurückqenommen sowie einen qrohen Teil der Provinz Schantung fast ohne Kampf preisgegeben zu haben. Das Todesurteil gegen Hanfutschu hat allgemeine Ueber- raschung hervorgerufen, da die chinesische Zentralregierung hier mit zum ersten Male von der bisher geübten Milde gegen ab trünnige Unterführer abweicht, im Interesse der Verteidigung des Landes also einen neuen, scharfen Kurs an den Tag legt. Zum Gouverneur von Schantung wurde Admiral Schen- hunglieh, der bisherige Bürgermeister von Tsingtau, ernannt. gierung müsse die weiten Ziele des Staates im Auge behalten und sämtliche Kräfte der Mehrheit und Minderheiten zum ge meinsamen Wohl zusammenfassen. Weiter sprach sich der Ministerpräsident gegen einen Auto- nomlsmus der Ukrainer aus; insbesondere wünsche er nicht, dah ein „radikaler Nationalismus" unter den Ukrainern in Wolhynien sich verbreite. Was in Warschau geschrieben werde, könne nicht immer in den Grenzgebieten gesagt werden, denn was sich noch vorzüglich in Warschau sagen lieh, habe in an deren Gebieten schon bestimmte Folgen. Zur Iudenfrage erklärte Ministerpräsident Sklad- kowski, dah sie in Polen ein Kampf gegen die Uebervölkcrung und ein Kampf gegen den Mangel an Brot sei. Der Minister präsident verurteilte verschiedene Vorgänge im Kamps gegen die Juden, die sich im letzten Jahre ereignet haben, erklärte dann aber, dah dle Juden der Wahrheit nicht in die Augen sehen wollten. Die polnische Regierung werde in allen Fragen der Min derheitenpolitik weiter den Weg des Wohlwollens gehen, den Weg gleicher Rechte für alle Bürger des Staates, aber auch den Weg der Aufrechterhaltung der Ruhe. Aanlrelch schasst sich eln neues ArbeltSgesetz Borschläge der Regierung an öle Kammer. Paris, 2b. Januar. Die französische Regierung wird heute nachmittag dem Büro der Kammer das neue, jedoch noch nicht endgültige Arbeitsgesetz vorlegen. Das Gesek sieht eine neue Regelung der Schiedsgerichtsbarkeit vor, wobei an die Einfüh rung von Sanktionsmastnahmen gegen die Partei gedacht sei, die einen einmal gefällten Schiedsspruch verletzt. Wetter be saht es sich mit dem Streik. In diesem Zusammenhang soll eine Geheimabstimmung der Belegschaft vorgeschrieben werden. Falls sich die Mehrheit für den Streik ausspricht, soll das Werk „neutralisiert", d. h von den Angestellten besetzt werden. Die Arbeitgeber sollen in diesem Fall nicht das Recht haben, den Betrieb durch Einstellung neuer Arbeiter aufrechtzuerhalten. Abschliehend gibt das neue Gesetz Richtlinien für die Einstellung und Entlassung von Belegschaftsangehörigen. regeln für dle Luftgefahr herausgegebcn. Danach ist bei schlech tem Wetter und schlechter Sicht der Luftraum in eine Art von „Einbahnstraste" aufgetcilt. Bei starker Wolkcnbildung oder schlechter Sicht darf in bestimmten Höhenlagen nur ein ungefähr gleicher Kurs geflogen werden. Damit soll die Gefahr ausgc- schaltet werden, dah sich Flugzeuge in gleicher Höhe in entgegen gesetztem Kurs treffen können. Die neue Flugverkehrsvor schrift gilt für den Tag- und Nachtflug iiber England und Nord irland. Der Kanal fällt nicht unter diese Bestimmungen. Erklärungen Hirotas Tokio, 28. Ian. Im Oberhaus erklärt« heute Auhenminister Hirota, dah die Zelt für ein« Kriegserklärung an die chinesische Zentralregierung noch nicht gekom men sei und dah die künftige Entwicklung abgewartet werden müsse. Obwohl es sich tatsächlich um «inen Krieg größten Ausmaßes handele, könne dle gegenwärtige Lage in Ost- afien doch nicht an den Krlegsgesetzen des Völkerrechtes gemes sen »erden. Auf der einen Seite habe Japan erklärt, das antijapantsche Regime und die Militärclique in China beseitigen zu wollen, und aus der anderen Seite arbeite Japan mit dem neuen Re gime zusammen. Japan unterscheide also zwischen der Zentralreglerung und dem chinesischen Volk. Wenn Japan heute den Krieg erkläre, so träten automatisch für dritte Mächte die Neutralitätsgesetze in Kraft. Mit Rück sicht auf seine internationalen Beziehungen habe Japan bis heute keinen Krieg erklärt, aber es sei nicht ausgeschlossen, dah im Laufe der Entwicklung die Erklärung des Krieges not wendig werde, und zwar mit Rücksicht auf die damit verbun dene Neutralität dritter Mächte. Auhenminister Hirota erklärte dann, dah diejenigen Mächte, welche die Beendigung des Krie ges und den Frieden wünschten, die Zufuhr von Kriegsmaterial unterbunden hätten. Wenn Japan auch der besonderen Lage im Fernen Osten Rechnung trage, so habe cs doch der Haltung jener Mächte ernstliche Beachtung zu schenken, die China Mas sen und Munition lieferten. Japanische Mrlneavieiluna aus der Insel Sainan gelandet Chinesische Dschunken beunruhigten dl« Hainan-Strohe. Tokio, 28. Ian. Wie aus dem japanischen Hauptquartier mitgeteilt wird, sahen sich japanische Kriegsschiffe gezwungen, ein Landungs korps in Aulin an der Nordküste der Insel Hainan einzusetzen, P»»lae»«ch Drob»». »n^Ig»«pr»<s»r dl« Isp-lttg« U «« g«N« I Ps»> , für Fa»M«m>n^tg», I Ps«. 8?» PlatzwiUtzch« kilium» »k l*iin G-wL-r kißm, Volkszeitung .Einbahnstraßen" für den Lustverkehr über England London, 25. Januar. , Im Hinblick auf ben ständig zunehmenden Luftverkehr und die damit wachsende Gefahr von Flugzeugzusammenstöhen hat ;etzt das englische Luftfahrtmtnisterium neue Verkehrs- Manöver um Singapore Zwischen dem 31. Januar und 8. Februar finden b^ Singapore kriegsmäßige Uebungen statt, an denen britisch» Flotten-, Lust« und Landstreitkräfte beteiligt sein werden« Wenige Tage darauf werden die unter einem Kosten« aufwand von 9 Millionen Pfund neu errichteten militäri schen Anlagen von Singapore durch den Gouverneur Si» Stenton THomas feierlich eingeweiyt. Seitdem vor mehr als 100 Jahren Sir Stamford Raffkes auf der Malakka vor gelagerten Insel für die brttisch-ostindifche Gesellschaft einen Handelsvlatzgeschaffen hatte, begann ein beispielstoser Auf stieg dieses Platzes, der zur Umschlagsstelle fast des gesam ten fernöstlichen See- und Handelverkehrs und zu einem der größten und reichsten Hafenstädte des britischen Empire« überhaupt wurde. Als im Washingtoner Vertrag 1923 Amerika, England und Japan übereinkamen, zwischen Singapore und Hawai keinertei neue militärische Anlagen zu schaffen, beschloß die britische Negierung das gleiche, was Washington für Paerl Harbour auf Hawai tat, nämlich Singapore zu einem erstNassigen militärischen Flottenstütze puntt auszubauen. 1928 wurden diese Arbeiten begonnen und nach dem Einmarsch der Japaner in die Mandschure» beschleunigt fortgeführt, um erst in diesen Tagen vollendet! zu werden. An dem langgestreckten Wasserarm, der disti Insel Singapore von Malakka trennt, wurden Wersten untj Dockanlagen geschaffen, die auch die größten Schlachtschiff« der britischen Marine aufzunehmen vermögen. Schwer« Küstenbatterien schützen dio Zugänge, ein Flughafen füH Land« und Seeflugzeuge, Funkstationen, Wasserreservoir^ Oeltanks und Munitionsunterständs, kurz, alles was zu einem Flottenstützpunkt erster Ordnung gehört, wurden in gesicherter Lage errichtet. Zu den hier ständig stationierte^ Flotteneinheiten tritt eine Garnison in Divisionsstärke, unh ein Flugzeugbestand von mindestens vier Geschwadern. Di« Garnison kann jederzeit durch indische und malayische Regi menter verstärkt werden und die sich durch die ganze Läng» der Malakkahalbinsel hinziehende Bahnlinie hält auch dt« Landverbindung mit Britisch-Jndien offen. Singapore wird' mit diesen Zurüstungen in der Lage fein, seine Aufgabe als das „Gibraltar des Fernen Ostens" für England zu erfüllen.- Man muß diesen Vorgang im Zusammenhang mit den Wandlungen sehen, die sich gegenwärtig im Stillen Ozean vollziehen. Japans Ausdeynungsdrang hat zwei Grundrichtun gen, eine kontinentale, die die japanische Armee seit sechs Jahren nach der Mandschurei, der Mongolei und nach Znnerchina in Bewegung setzte und eine maritime, die über Formosa nach den Philippinen und Indonesien zielt. Bet Hongkong treffen diese beiden Grundrichtungen gegenwärtig aufeinander. Wie China militärisch noch schwach war, als es zum Kampf antrrten mußte, so findet Japan auch in der Südrichtung ein machtpolitisches Unterdruckgebiet vor. US.« Amerika war bereit, sich von den Philippinen zurückzuzichen. die östlichen Inselgruppen sind zu einem erheblichen Teil als Mandatsgebiete an Japan gefallen und die militärische Abwehrkraft Niederländisch-Jndiens kann nicht hoch ein geschätzt werden. Weiter südwärts aber liegt Australien, dieser Raum ohne Volk, auf den das übervölkerte Japan seit langem seine Blicke richtet. Im Golf von Tong« king, unwett Hongkong und der Küste Französisch-Jndochina», hat Japan im Zuge seiner militärischen Aktionen verschie dene Inseln besetzt, die gegenwärtig als Ausgangspunkte von Luftangriffen gegen die Kwangsi-Provinz dienen. Am äußersten Rande dieser Spannungszone, an der Scheide zwischen Indien und Jnsulinde, liegt Singapore, das neu« Zentrum der britischen Fernoststellung. Westlich der Straße von Malakka liegt die indische Welt mit ihren unermeßli chen Reichtümern, aber auch mit Hunderten von Millionen asiatischer Bewohner, auf deren unbedingte Treue sich Eng land im Konsliktsfall nicht verlassen kann. Um so entschei dender ist für England die Frage, wie Niederländisch- Indien und die beiden Glieder des Empires, Australien und Neuseeland, dem japanischen Problem gegenllberstehen. Bet den Reichskonferenzen sind die Verteidigungsfragen mit diesen Dominien immer ein entscheidender Punkt gewesen und der Ausbau von Port Darvin in Nordaustralien und des Hafens von Auckland wird mit Londoner Hilfe seit Jahren betrieben. Die Niederlande haben sich in ihrer kolonialen Wehrpolitik stet, eine nabeliegende Zurück haltung auferlegt, aber man weiß, daß die britische Admi ralität für den Ernstfall mit den Häfen von Jnsulinde rechnet. Wenn man freilich bedenkt, daß Singapore Hun derte von Seemeilen von Hongkong, Port Darvin und Auckland entfernt ist, so wich man Uber die Reichweite der neuen britischen Schlüsselstellung nicht leicht Illusionen hegen können. Das Bild wird durch einen Stellungswechsel der amerikanischen Fernostpotttik ergänzt. Ts waren in erster Linie wirtschaftliche Beweggründe, welche den Kongreß ver« gnlatzten, für die Unabhängigkeit der Ph i l i p p i n en ein« Skla-kowski über die Minderheitenfrage Die polnische Regierung muß die Krüfie von Mehrheit und Minderheit zusammensasien Warschau, 25. Ian. Im Anschluß an dir Debatte am Montag im Haushalts ansschuh des Sejm, die sich bis in die späten Nachtstunden hlnzog, nahm auch der Ministerpräsident und Innenminister Skladkowski das Wort, um zu den verschiedenen Fragen der polnischen Innenpolitik Erklärungen abzugeben. Er be handelte sehr ausführlich die Frage der nationalen Min derheiten. Von der Einstellung des polnischen Volkes zu seinen Min derheiten hänge in einem erheblichen Ausmaße das Schicksal Polens ab. Alle Musterungen des Hasses und der Unduldsam keit den Minderheiten gegenüber halte er für einen schweren Fehler, der sich früher oder später an Polen rächen werde. Es wäre unwürdig für die polnische Nation, so erklärte er weiter, auf dem Wege der Rechtsordnung den Minderheiten das Leben zu erschweren, denn das polnische Volk müsse mit den Minder heiten zusammenleben. Das Wirtsvolk habe die Pflicht, im Namen des Staates Ruhe und Gleichgewicht zu wahren; aller dings müßten sich auch die Minderheiten loyal verhalten. Die Regierung werde unveränderlich über sämtlichen Konflikten zwischen der Mehrheit und der Minderheit stehen, denn die Re- Wechsel in der Verllner Sandel-Vertretung Sowjetru-land- Moskau, 25. Januar. Der bisherig« Leiter der fowjet« russisch» Handelsvertretung In Berlin, Nepomnjaltschi, ist nach Mosnau berusen worden. Es steht fest, daß er nicht wieder auf seinen Posten zurückkehren wird, obwohl er ihn erst seit Aprit vorigen Jahres bekleidet. Als Begründung für seinen plötz lichen Abgang wird angegeben, daß sein Gesundheitszustand ihm eine Fortführung sÄner Geschäfte unmöglich mache. Zu feinem Nachfolger wirb der bisherige Leiter des Stanko-Import, Dawidow, ernannt, dem seit kurzer Zeit die Einfuhr von Wern- . , - . . zeugmaschinen in die Sowjetunion unterstand. Nähere Einzel- zutreten. Im Jahre 1938 trat die neue Republik unter beiten über die Lausbahn des neuen Handelsvertreters sind nicht ihrem ersten Präsidenten Manuel Quezon ins Leben und bekannt. im Verlause von 10 Jahren, beginnend jsn Jahre 1941, sollte