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f Nr. «4S 1SI7 Aauptschrifkleiker: Dr. Everth, Leipzig Die Sieg es beute an der Brenta Donnerstag, den 20. Dezember «Verlag: Dr. R-lnboid^ E-., Leipzig , ... - - .. ... - ' —— ! : - Der deutsche Heeresbericht AmMch. Großer Hanpkquarkler, 20. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die Stabt Dixmulde» tag zeitweilig unter lebhaftem Minenfeuer. Zwischen dem Houthoulster- Walde und der LyS fowle südlich von der Searpe am Nachmittage und abends erhöhte ArlillerietäligLeltr bei Lear heftige Minenw«r>rkämpfe. Heeresgruppe» Deutscher Kronprinz und Herzog Albrech t Beiderseits von OrneS and ans den Maar-Höhen süd westlich von Lombres lebke dar Arttlleriefeuer vorübergehend auf. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts NeaeS. Mazedonische Front Am Wardar und zwischen Wardar und Doiran - See war die Feaertäügkeit gesteigert. Italienische Front Mehrfache italienische Gegenangriffe gegen die neu gewon nenen Linien am Mo nt e Pertica wurden abgewiesen. Am Tomba-Rücken und an der Piave zu beiden Seilen des Montello lebhafte Arülleriskämpfe. Zwischen Brenta und Piave wurden feit dem 11. 12. an gefangenen Italienern 270 Offiziere und 8150 Mann eingebracht. Der Erste Generasqaartiermeister. LnLenbnrfs. Ser KoaKlit WWu Rntziaud nnd lltraine Wien, M. Dezember. (Eigener Drahlberichl.) Zu dem Konflikt zwischen Rußland und der Ukraine schreibt die offiziöse «Wiener Zeitung": Die ancrsreuliche Gestaltung der Dinge in Rußland läßt devllich erkenne«, wie wenig geklärt die innere La g e des Staates ist. mit dem wir im Begriff stad, in Friedensverhaad- lvugea einzolrelen. Ist auch durch die bevorstehende Konferenz in Brest- Lilowsk cü> wichtifer schritt ncch vorwärts getan, so wäre «S doch rnrchems vorschnell, sich fehl schon überschwenglichen Hoffnungen hinzugebea. Wir müssen uns vor Äugen hatten, daß wir erst nn Beginn einer gewissen, sehr schwierigen und mancherlei nicht virea^usehen^ea Zwischenfälle» aoögrsehtcn Unternehmung stehen. Sollte eS tatsächlich zu einem ernsten Konflikt Mischen Rußland und der Ukraine kommen, so ist die Tragweite eines solchen Ereignisses in seiner Wirkung auf die FriedenSverhan-lungen gar nicht zu beurteilen. Rur eins kann seht schon festgeflellt werden, daß die innere Lage Ruß lands eia« derartige ist, daß man sich auf die größten lleberraschungcn gesoßt machen muh. * ... «- Bern, 20. Dezember. (Elg. Drahtbericht.) Der «Bund" meldet aus Paris: Trotzki erklärte in einer Unterredung mit dein Korrespondenten des «Malin", er werde das Friedensdekret in Millionen von Exemplaren verbreiten. Russische Agenten würden es in Frankreich, England und Italien verteilen. Haag, 20. Dezember. (Eig. Drahtbericht.) Reuter meldet aus Petersburg: Trotzki wurde wegen seiner Guillotine rede auf dem Vauernkongreß niedergeschrien. Er verließ Len Saal in Begleitung der Maximalisten, die laut schimpften. Die Alliierte« kündige« Nutz and die Dorschüsse Stockholm, 20. Dezember. (Drahlberichl.) Die Petersburger «Prawda" meldet: Die Alliierten haben ihre dem Russi schen Reiche unter dem Zaren und unter Kerenski bewilligten Vorschüsse gekündigt. Ueber die Rechtmäßiak.-i der Vor schüsse wird die Konstituante bestimmen. * ' Geaf, 20. Dezember. (E gener Draht berichl.) .Echo de ParlS" meldet aus Petersburg: MU dem Eiulrill d«S Waffenstillstandes ist die biHcrlge Zensursreihelt der lelegraphischea Berichterstat tung auS Petersburg vad Rußland aufgehoben worden. Die almcrlen und neutralen Korrespondent«« haben seit Sonntag ihre Zei- rungStelegramme «ach dem Ausland der lenistischcn Regierung vorzu- lege«. «Pellt Journal" meldet am Sonnabend a«S Petersburg: Die Tagung der millelrusflschen SemstwoS in Moskau hat sich mit geringer MehrheU für dl« Unterstützung der fetzigen Regierung, sofern sie den Frieden driagt. erklärt. Der mitlelrussifche Semstwoverbaad galt bisher als Hauptstütze der Kadetten. * Ber», 20. Dezember. (Eigener Drahlberichl.) Der rassische Mitarbeiter des «Bund" meldet: Der ukrairjschc KriegS- mtnister Petlara hat elue« Tagesbefehl erlasse«, wonach all« außer halb der Ukraine sich befindend«» ukrainischen Truppenteile zurück berufe« und dem «kraraischen HeereSaaSfchaß unterstellt werden. Rur btt «» der Front stehenden »traluische» Trappen solle« Ihr« Stellungen a»S strategische« Gründe« nicht verlassen. Zürich, 20. Dezember. (Drahlberichl.) Aus Petersburg be richtet die «Reue Zürcher Zeitung': Auf Befehl das revolutio nären KriegskomiteeS wurden in den letzten Lagen wiederum zahlreiche Verhaftungen und Haussuchungen vor- genommen. Eine Haussuchung sand u. a. bei der Gattin deS frü heren Ministerpräsidenten Kerenski stakt, di« im Verdacht steht, 'mit lbrem Gatte» «ml —Kalma« W*aa- i» Verbindung^ steh«. 23 svü Tonnen versenkt vtd. Berlin, IS. Dezember. (AmlUch.) Eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleotnani Viebeg, versenkte im Aermeikanal unter stärkster felndllcher Gegenwirkung fünf Dampfer mit 23 500 Br.-R.-To^ darunter einen bewafftreleu, tief beladene» Dampfer (den früheren deutschen Dampfer «Armenia", 5464 To.), der in einem Lurch vier Zerstörer gesicherten Geleitzug fuhr. AuS einem durch Zerstörer und Fischdampfer stark gesicherten Geleit zug wurden zwei liefbeladene Dampfer, von denen einer bewaff net war, herausgeschvfsen. Das gleiche Schicksal ereilte einen größeren, bewaffneten, stark gesicherten Dampfer von etwa 5000 Br.-R.-To. Außerdem wurde der französisch« bewaffnete Dampfer «Ang o", 73S3 To., der kiefbeladen auf dem Wege nach Falmouth angetrosfen wurde, lorpedierk. Der Chef des Aümiralstabes der Marine. Die AushllWNW DeijWaM Wü im Mai IM beMssen Frankfurt a. 20. Dezember. (Drahlberichl.) Der Korre- svondenl der «Franks. Zig." in Bern meldet: Wie auS zuverlässiger äuelle verlaoiet, ist die schon verschiedentlich aufgekauchle Nachricht vollkommen richtig, daß die französische Regierung im Mai 1 0 l 4 ohne besondere Veranlassung dazu mit der Schweiz Verhandlunxea er öffnet Halle, die die Getreideeinfuhr aus der Schweiz lm Kriegsfälle zum Gegenstand Holle. Der Schweiz soll die Zvsnhr über den Hafen von Bordeaux angeboren worden sein. ES ist bezeich nend, daß die Ealenie schon im Frühjahr 1914 Maßnahmen lraf, die nur durch eine nahe bevorstehende Kriegsgefahr erklärlich sind. Der Plan zur Blockierung und Aushungerung Deutschlands war somit schon in einer Zeit von der Enlenke anSgcarbellek, als tn Europa noch niemand an den Krieg dachte. König Peter und Nikita Wien, 20. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) Die «Wiener Allgemeine Zelkung" meldet auS Genf: In der hiesigen serbl- schen Kolonie ist die Ansicht vertreten, da der serbische und mon tenegrinische König nach dem Eintreten der Waffenruhe au der Ostfront mit Petersburg in direkten Verkehr trete» wollten, nm gleichfalls mit den Mittelmächten in FriedenSverhand- langen einzulrcten. Die französische Regierung weigert sich aber, ihre Zustimmung zu direkten Verhandlungen zwischen König Pe!er nnd Rußland zu erteilen und hat dem Kurier der Königs die Reis« nach Petersburg untersagt. * Genf, 20. Dezember. (Eigener Drahkbe richt.) Der «Malin" meldet, die Gesandten der Alliierten in Jassy erhielten Befehl zu einem Kollektivs ch ritt bei der rumäni schen Regierung. Die Alliierten wünschen die baldige Einberufung des rumänischen Parlaments. Die Zinsenzahlung für umänische Anleihen und Staabspapier« am 1. Januar wurde tn Paris und London sichergestellt. DerSnderungeu im englischen Seneralstab Haag, 20. Dezember. (Eigener Drahkberichk.) Die «Times" berichten, daß General Haig Aenderunge» im Generalstab des Großen Hauptquartiers vornimmt. Haag, 20. Dezcmber. (Eigener Drahlberichl.) Dl« eng lisch« Regierong wird «ach einer Meldung d«S «Rieino« Rollrrdawschen Lonranl" eaS London vor Weihnachten kein» Erklänmg über den Mannschafttersatz adgcbe«, da st« drrch bi« Zusage AScpüthS »ab Hendersons, die sie den MvnlllonSarbetleri» gegeben habe», gekmcken ist. Di« Verfügung Über de» Dlau-ffchafiSersatz würbe ver alle» tiefe Gruppe von Arbeiter« treffe«, weshalb bl« Negier», zunächst »bt de» G«»erkschafke» »erkaubel» wirb. Etwas weniger Nervosität Nachdem wlr Zeugen des Selbstvertrauens und der Ruh» gewesen-sind, mit Lenen unsere militärische Leitung die Verhau-'- lungen mit Rußland auf eine sichere Grundlage gestellt hat,könnte sich die öffentilche Meinung unter diesem Eindruck ebenfalls mit einer gewissen Ruhe wappnen. Es wäre keineswegs richtig, sie etwa in ihren Aeuherungne zu fesseln, denn gerqde jetzt kann die deutsche öffentliche Meinung unserer Sache im Osten sehr große Dienste tun, wenn sie kräftig für die Wahrung unserer Interessen elntrikt. Dies ist aber nur erreichbar, wenn sie sich von Nervosität freihält. Und gerade tn diesem Punkte scheint sie uns zu wünschen übrig zu lassen. Wäre sie überall ruhig und fest, so hätte eine Notiz wie di* deS Berliner «Lokal-Anzeigers" vom Dienstag abend nicht Be sorgnis und Mißtrauen aufscheuchen können. Der «Lokal-Anzei ger" behauptet, daß die Mehrheitsparteien für den Osten ein Pro gramm völligen Verzichtes ausgestellt hätten. Diese Be hauptung genügt, um nicht nur alles, was berechtigter- oder un berechtigterweise zu den Mehrheitsparteien gezählt wird, zu ver dächtigen, sondern auch die Absichten der Regierung mit dem vor erwähnten Verzichtprogramm gleichzusehen. Lin wenig begrün detes Urteil ist ganz gewiß kein verheißungsvoller Auftakt za der Rolle, die die öffentliche Meinung bei den nunmehr be ginnenden Friedensoerhandlungen zu spielen berufen ist. Von nattonalliberaler Seite ist daraufhin nochmals erklärt worden, daß di» Mitteilungen der genannten Berliner Blattes vollkommen un- zurrefefnd strü», fmoett Li» naSonaüiberale Partei etwa in den Begriff «MehrheUsparteten' miteinüezogen werden sollst Aber auchc für die anderen Matter trifft die Nachricht des «Lokal- AnzeigerS" wahrscheinlich nicht zu- Das Blutt mutz neuerlich selber 'zugeben, daß' es eine offene Frage sei, wie weit Zentrum, Fortschrittliche ÄolkSpartei und Sozialdemokratie mit den am Tage vorher von ihm geschilderten Stimmungen übereinstimmen. Wozu also der Lärm? ' ' Und wie steht es mit der Regierung?, Auch hier hat die Notiz des «Lokal-Anzeigers" manchem genügt, um sofort über sie ein «Schuldig' zu sprechen. Es soll kein Work gegen die Freiheit der Kritik gesagt werden. Indessen muß man sich doch fragen, ob gerade jetzt ein unberechtigter Mangel an Vertrauen oder ein unbedingtes Mißtrauen gegenüber der Regierung unserer Sache förderlich sein kann. Manche Zeitungen nehmen einen Standpunkt ein, von dem alles, was die Regierung tut, schwarz in schwarz aussieht. In diesem Dunkel geht auch alles, was an Aufklärung und an natürlicher Beleuchtung gegeben wir-, sofort unter. So hält die «Deutsche Tageszeitung" immer noch an der an geblichen Teilnahme deutscher Finanzleule an der Schweizer Kon ferenz fest, obgleich alle Beweise gegen sie sprechen. So hat das selbe Blatt auch das bundessreundliche Angebot des Grafen Czernin sogleich mit der gewohnten Farbe übertüncht, so daß es ungefähr wie ein heimliches Komplott des Grasen Czernin und des Herrn von Kühlmann aussah. Es versteht sich auf Pein Böden einer solchen Kritik von selbst, daß auch die Reise des Herrn von Kühlmann zu den Friedensverhandlungen etwa wie der Anfang vom Ende angesehen und beurteilt wird. LS wäre dabei aber doch ratsam, daß die «Deutsche Tageszeitung" sich darüber schlüssig würde, welche Rolle sie nun eigentlich dem deutschen Friedens unterhändler in Bresk-Litowsk zutrauen will. Sie hat nämlich gleich mehrere ausgedacht, die nur das gemeinsame haben, daß sie verderblich sein sollen. In der Nummer vom Dienstag abend be hauptet sie, Herr von Kühlmann sei nach Brest-Litowsk gefahren, um dort «Schetnwerte" zu schaffen, «damit er seine West- Politik der Nachgiebigkeit nachher der deutschen Bevölkerung gegenüber taktisch rechtfertigen könne". Aftt diesen Worten wil dem deutschen Staatssekretär eine Politik zugeschrieben, die die Preisgabe deutscher Interessen mit Kuliss.en zu verdecken sucht. In der Nummer vom Mittwoch morgen aber wird wieder ein ganz anderer Standpunkt vertreten. Dort heißt es in dem Kommen tar zu der Mitteilung des «Lokal-AnzeigerS", den Mehrheils parteien sei wohl die Absicht zuzutrauen, für den Osten «eins Verzichtprogramm' auszuardeiten und «ihrem Beauftragten, dem Herrn von Kühlmann, die Durchführung zu übertragen". WaS soll nun gelten? Wird Herr von Küblman im Osten Schetnwerte schaffen, um dos deutsche Volk zu blenden, oder wird er glatt auf alles verzichten? Klar ist jedenfalls, daß für die «Deutsch« TageS- zeitung" Mißtrauen um jeden Preis die Parole ist. Ein solches Mißtrauen scheint uns ebenso unangebracht wie Nervosität. WaS z. B. die Ostsragen anlangt, so ist cS kein Ge heimnis, daß Herr von Kühlmann in der F o r m deS Vorgehens mit der Obersten Heeresleiftrng völlig einig ist und daß er in der Sache hinter den Förderungen dex Obersten Heeresleitung z u m mindesten nicht zurücksteht. V»-s«tze sraMs-e SW« Ge»4, 20. Dezencker. (El^ Drahkbarlchl.) Der «LempS" fihrt fort, de» U»b»tz«,e» «der dla rafslsch-derrlfche» F,leb«»to«rh«»d1»»aa» Wckdrvck » gebe». Er krckptl «» dt^WeLa», a», datz Katzl««»« «ck Tzer«l« dte Friede^"- rer-aadbrnge» P«rft»Hch letteri »rle». dis dewefie. daß k-