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Nummer 232—38. Iahrg. Sächsische Volkszeitung Monlag, 4. Oktober 1937 Lm Soll« von HSHirtk Trwalt, B«rbot, «tntreiind«, vektet»- PSiungen hat d«r Bezieher »der WerbungNeibend« Kto* «nspiüchr, fall, dl« Zeitung t« beschiSnktem Umsang«, v«r» spület oder nicht erscheint. Srsüllu»»,«rt Ist vr « » » « » schiiltleitung: Dr,,d«n.A„ Potterftr. U. gerneuj i07ll u. iioli Lefchüslsstelle, Druck «nd Verlag: Dermania vuchdruckerel ». Verlag lh. ». ». Winkel, Pollerstrab, 1?, gernru, 1101», V-stsche«: «r. 10», van«: Etadtbonk vreed«, Nr. «7S7 ' «rschetiet t> »al »Schenilich. »enatliqer Bezug,pret« durch Trüg«, einschl « Pfg »,». « Pf». Lriigerlohn 1.70; durch di« Post 1.7V «inschlieblich PostHberweilungegebsthr, zuzstgliq »» Pf,. Post-Vesteligeld. «inzel-N«. 10 Pf»., Sonnabend. » Zestiago-Nr. 10 Pl». Abbestellungen mllsten fpsttesten» «I« Woche vor Ablaut de, ve»u««teit schriftlich bei« Verlag «lngegange» sei». Unser« krilger dürfe» kein« «bbepellungeu «ntgegennehme», Verlag,ort Dresden. Anzeigenpreis«: di« tsvaltlg« 71 mm breit« gell« I Psg-s für Familienan^Igen t Pfg. gllr Platzwünsch« Unne» oetr l«in« Dewüh: leist«». Der Wlleberg - Eigentum desMrers Ein Geschenk -es preußischen Staates Relchsmlnister Dr. Goebbels überreichte dem Führer auf dem Bückeberg anläsilich des Erntedankfestes 1837 folgende Urkunde: „Das deutsche Bauerntum feiert alljährlich auf dem im Herzen des Reiches gelegenen Biickeberg den Erntedanktag. Es dankt mit dem ganzen Volk seinem Herrgott für Frucht und Ernte eines arbeitsreichen Jahres. Es gelobt dem Führer des Reiches aufs neue Gefolgschaft und Dienst an der heimatlichen Scholle. Die Feierstätte des deutschen Landvolkes soll für alle Zeiten erhalten und würdig gestaltet werden. Aus ihr sollen sich deutsche Volksgenossen aller Stämme im Bekenntnis zu der Einheit des Blutes vereinen. Diesen Zielen will das Land Preußen mit seinem Beitrag dienen. Das Staatsministerium halbe« schlossen, den Biickeberg, soweit er als preuhisches Staatseigentum bisher zur Domäne Ohsen gehörte, dem Führer und Reichskanzler zu übereignen. Ich vollziehe diesen Beschlich am S. Erntedanktag im Reiche Adolf Hitlers, der über die Gabe Preußens nach seinem Willen verfügen möge. Berlin, den 3. Oktober 1937. Der Preußisch« Ministerpräsident. Hermann Göring." Dienstag abend Eröffnung -es ÄZHW. Appell des Führers an dle Mion — Großlundgebung in der Deulschlandhalle Berlin, 4. Okt. Im größten Hallenbau Europas, in der repräsentativen Deutschlandhalle am Berliner MessegelSnde, wird am Dienstag um AI Uhr der Führer das Winterhilfo» werk 1937/38 eröffnen. Die Kundgebung für den fried lichen Feldzug gegen die Not beginnt mit einer Ansprache des stellvertretenden Berliner Gauleiters, Staatsrat Görlitz« r. Reichsminister Dr. Goebbels wird dann über das abge schlossene Winterhilfswerk 1938/37 Rechenschaft ablegen. An- fchlietzend gibt der Führer und Reichskanzler die Parole für das grosse soziale Werk der kommenden sechs WIntcrmonate, durch das vor der ganzen Welt die Solidarität aller Deutschen zum Ausdruck kommen wird. Alle deutschen Sender übertragen di« Grosskundgebung in der Deutschlandhalle. Jeder Besitzer eines Rundfunkapparatcs wird aufgcfordert, alle diejenigen, die kein Empfangsgerät haben, in ihre Wohnungen zum Gemein- schaftsempsang einzuladen, so datz das ganze deutsche Volk am Dienstag um 20 Uhk die Uebertragung mit der Rede des Führers hört. An dieser Grosskundgebung werden sämtliche Reichsminister, Reichsleiler. Staatssekretäre, Reichsstatthalter, Gauleiter, die führenden Männer der Partcigliederungen, der Wehrmacht und der Polizei tcilnehmen. Auf Einladung des Rcichspropaganda- ministers werden unter ihnen als Abgesandte des deutschen Volkes 29 800 Männer und Frauen sitzen, die seit Jahren opfer reiche Arbeit im Dienste an der Allgemeinheit bei den groben Sammelaktionen geleistet haben. Hohe Auszeichnung durch den Führer Berlin, 4. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat zum heutigen Tag« den Univcrsitätsprofessoren Geheimrat Dr. Sebastian Merkle in Würzburg u. Geheimrat Dr. Aloys Schulte in Bonn die Goethemedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Sebastian Merkle hatte von 1808 bis 1933 den ordentlichen Lehrstuhl für kath. Kirchen- und Dogmengcschichte an der Uni- Der Reichserztehungsminister hat neue Richt linien für die Leibeserziehung an den Iungenschulen aller Schularten erlassen, dle im ganzen Reich mit Beginn des Winterhalbjahres in Kraft treten. Der Erzlehungsweg ent spricht den Entwicklungsstufen des Kindes und ist für alle Schulgaltungen gleich. Im G r u n d sch u l a l te r (6. bis 10. Lebensjahr) ist das Spielturnen Ausgangspunkt der ganzen Leibeserziehung, das Iungvolkalter (10. bis 14. Jahr) bringt Geschlcklichkeits- Übungen und Schwimmen, während dasHI - Alter Erziehung zur Härte verlangt, vornehmlich durch Mannschaftsspiele und Boxen. Die bisher im Aufbau der Leibeserziehung herrschende Be griffsverwirrung wird dadurch beseitigt, datz das gesamte Be- wegungsgcbiet im Schulturnen in Turnen, Sport und Spiel ein geteilt wird. Turnen steht i m Mi t te l p u n k t derWin te r a r b e i t und umfasst die Ausbildung mit und ohne Gerät. Sport als Sommerarbeit verlangt Uebung im Laufen, Springen, Werfen, Schwimmen und Boxen. Bei den Spielen müssen besonders Hand- und Fuhball geübt werden. Das Bo- denturnen wird stärker als bisher gepflegt. Für alle Schul- gattungen stehen grundsätzlich 5 Turnstunden in der Woche zur Verfügung. Abschluß der Sommer- und Winterarbeit soll je ein Sportfest der Schule sein. Ganz neue Wege werden bei der Leistungsbewertung und der Beurteilung des Schillers versität Würzburg inne. 1933 wurde Merkle emeritiert. Aus seinen Veröffentlichungen nennen wir nur d. bekanntesten: Aus gabe der Tagebücher des Konzils von Trient. Die kath. Beur teilung des Aufklärungszeltalters, Die kirchliche Aufklärung im kath. Deutschland, Religiöse Erzieher der kath Kirche und Weltgeschichte In Charakterbildern. Die Werke Merkles zeich nen sich durch kritische Schärfe und leidenschaftlichen Gerechtig keitssinn in der Beurteilung geschichtlicher Personen und Pe rioden aus. Erholungsreise -es ReichSlrieasministers Berlin, 4. Oktober. Der Relchskrlegsmivister, Generalfeldmarschall v. Blom berg, tritt am 4. Oktober eine Erholungsreise mit Aviso .Grille" an. Es ist beabsichtigt, Funchal auf Madeira und Ponta Deilgadct auf Sao Miguel (Azoren) anzulaufen. Reue Münzen für Aallonalspamen San Sebastian, 4. Okt. Staatsches General Franco hat ein Dekret unterzeicl)- net, durch das für Nattonalspanicn die Prägung neuer Münzen angeovdnet wird, die mit dein Enblem der spaniscken Fälange mit Joch und Pfeilen versehen sein werden. Di« Münzen wer den als Beschriftung „Espann una grande y libre" zu Deutsch „Spanien einig, grotz und frei" führen. „Vayreulher Festspiele" schon 1938 Zur Erinnerung an d«n 125. Geburtstag von Rich. Wagner. Bayreuth, 4. Oktolvr Die Bayreuther Festspiele, die ur sprünglich erst wieder 1939 abgehalten werden sollten, finden aus Anlatz des 125. Geburtstages von Rielsard Wagner bereits 1938 statt. In der Zett vom 28. Juli bis 19. August werden 5 Aufführungen des „Parsifal" und 8 Aufführungen von „Tri. stan und Isolde" geboten. beschritten. Die Aschenbrödel-Stellung des Turnens zwisclien Handschrift und Musik auf dem Zeugnis wird beseitigt. Bei der Fülle der Uebungsarten der modernen Leibeserziehung hat sich der Sammelbegriff Turnen als zu eng erwiesen. Künftig werden alle Uebungsgeblet«, Leichtathletik, Turnen, Schwimmen. Spiele und Boxen einzeln im Zeugnis bewertet, woran sich noch eine besondere Beurteilung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit schlietzt. Untrennbar davon ist di« Eharakterbe urteilung, für die künftig dem Turn lehrer die entscheidende Aufgabe zusällt. Alle diese Neuerun gen machen die Einführung eines neuen Zeugnis- Formulars notwendig. Zu den neuen Richtlinien bemerkt Ministerialrat Dr. Voye vom Reichserziehungsministerium in der „Nationalsozialistischen Erziehung", datz ihre Bedeutung über die«eincr neuen Turnvor- schrift weit hinausgch«. Es werde gleichzeitig die volle Gleichberechtigung der körperlichen Erziehung im Rahmen der schulischen Gesamterziehung sict-ergestellt. Auch das sei aber noch nicht das Entscheidende. Die eigentliche Be deutung der Richtlinien liege vielmehr darin, datz erstmalig die Erzieh ungsgrundsätze des heutigen Staa tes in Form einer klaren amtlichen Anweisung nieder gelegt worden feien und datz der Schule der Auftrag erteilt werd«, diese Grundsätze in der Praxis der Schulerzichung zu verwirklichen. „Mehr Achtung vor dem Brot!" Aus dem Biickeberg, der traditionellen Stätte des grotzen Erntedankfestes, hat das deutsche Landvolk sein Bekennt« nis zum Führer und zu den ihm innerhalb der deutschen Schicksalsgemeinschaft gestellten Aufgaben in feierlicher und eindrucksvoller Weise wiederholt. Das Gelöbnis, da» Reichsbauernführer Reichsminlsler Darrö vor Adolf Hitler und damit vor dem ganzen Volke ablegte, datz der deutsche Bauer auch in Zukunft freudig seine Pflicht tun werde, hat bindende Verpflichtung. Und diese Verpflichtung gilt nicht nur für den Bauer, der in harter Arbeit für das tägliche Brot des Volkes sorgt, sondern auch für den Städter, für den Verbraucher, auf dessen Einteilung es ankommt, datz der Segen der Scholle rich tig verwertet wird und alle Volksgenossen satt werden. Es gehört wohl zu den eindrucksvollsten Erlebnissen bei dem Staatsakt auf dem Biickeberg. wenn der Führer über den erhöhten Weg mitten durch die Millionenmasse zur Redner tribüne schreitet. Dieser Weg ist in wahrstem Sinne des Worte» zu einem Weg durch das Volk geworden. Hier schlägt dem Führer die Liebe und Verehrung des Landvolks am unmittel barsten entgegen. Hier strecken sich unter Stürmen des Jubels und der Begeisterung Tausende und Abertausende von Händen dem Führer entgegen, möchte am liebsten jeder der Hundert tausende von Bauern und Bäuerinnen dem Führer die Hand drücken und ihm persönlich das Treuegelöbnis und die Ver pflichtung zu neuem Einsatz entgegenbringen. Fast Dreiviertel stunden brauchte der Führer, nm den 500 Meter langen Weg durch das Spalier der jubelnden Vvlksmalse zurückzulegen. Und mit jedem Händedruck, den Adolf Hitler hier mit so man cher harten Bauernsaust auslauschte. wurde immer wieder aufs Neue der Bund zwischen Führer und Volk bekräftigt, ebenso wie in dem Aufmarsch der Bauern. Arbeiter und Soldaten aus dem Biickeberg und in dem Zusanunenklang der Ernte- dankseiern auf dem Lande und in der Stadt die Verbundenheit und Treue zwischen Land und Stadt erneut ihren Ausdruck fand. So werden auch in Zukunft Stadt und Land z u sa m m e n st e h c n und sic werden beide, der Bauer und der Städter, nach dem Willen des Führers ihre Kraft einsetzen und ihre Opfer bringen für die Freiheit des Volkes! Adolf Hitler hat klar und eindeutig die Notwendigkeiten ausgezeigt, die für unsere Ernnhrungspolitik matzgebend sind. Und er hat auch dem Ausland gegenüber keinen Zweifel daran gelassen, datz Deutschland auf keines seiner Rechte verzichten wird. Das gilt insbesondere auch für unseren berechtigten An spruch auf Kolonien! Tie Zielsetzungen im einzel nen hat Reichsminister Darr.'- aufgczeigt. Auf dem Land« wird der Kampf um die Nahrungssreiheit mit der gleichen Energie und gesteigerter Einsatzbereitschaft weilergeiührl In den Städten aber mutz der Kamps des Bauern durch ver nünftiges Haushalten und durch richtige Einteilung unterstützt werden. Es darf nichts verderben und es darf auch nicht» vergeudet werden. Das Wort „Mehr Achtung vor dem Brot!" ist eine Parole, die jeder Volksgenosse beachten muh, wenn er nicht zum Volksfeind und Volksschädling werden will. Auch in Zukunft wird es also aus jeden einzelnen an kommen und im geschlossenen Einsatz aller Volksgenossen -- Bauern und Arbeiter — werden wir auch im Kampf um die Nahrungsfreiheit und damit um die Grütze und Macht der Nation siegreich bleiben. Machtvoller Deutscher Tag in Aewyork Red« des Botschafters Dr. Dieckhoss. Newqork, 1. Oktober. Zu einer machtvollen Kundgebung Volksdeutschen Gedan kens in Amerika gestaltete sich am Sonntag der im Madison Sguare Gavden gefeierte Deutsche Tag, der von 16 deutsch amerikanischen Grotzverbänden gemeinsam begangen wurde. Wohl 25 000 deutschbliitige Menschen waren erschienen .um am gleichen Tage, an dem Deutschland das Erntedankfest beging, ihr« Liebe zur alten Heimat zu bekunden und zugleich um ein leben diges Zeugnis abzulegen von dem bedeutenden Anteil, den di« Amerikaner deutscher Abstammung am Ausbau der Vereinigten Staaten geleistet haben. Nach dem Absingen der amerikanischen Nationalhymne und dein Fakncneinmarsch ergriff der neue deut sche Botschafter Dr. Dieckhoss das Wort zur Festansprache, die dieser Kundgebung ihre Note gab. In beredten Worten schilderte der Botschafter Deutschlands Kampf um eine neue Weltgeltung. Es erstaune uns nicht, so führte er aus, datz Deutschlands Wiedererstarken nach innen und nutzen nicht überall im Ausland Freude Hervorruse, denn für viele fei ein schwaches Reich l>egueiner geivesen. Trotz allem aber iverde Deutschland aus seinem Wege zu Freiheit und Stärke unbeirrt Grun-legen-e Aeuor-nung -es Schulsports Aeuelntellung der LlebungSgeblete - Neue Zeugnlssormulare