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Sächsische Volkszeitung : 18.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193709180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370918
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-18
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.09.1937
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Sonnabend/Sonntag, 18./1S. September 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer S19, Seite L halben Jahrhundert, mit deren Bedeutung die Blätter neu« Iraker Länder den Besuch Mussolinis bei Hitler kürzlich ver glichen haben. Weder Hitler noch Mussolini sind „irgendwelche Staats- männer". Beide Persönlichkeiten sind nicht zu vergleichen mit Ministerpräsidenten, die heute auftauchen und morgen verschwunden sind, ohne Spuren ihrer Tätigkeit hinter lassen zu haben. Sowohl Mussolini wie Hitler haben es vermocht, ihren Staaten den Stempel ihrer politischen An schauungen und ihres Willens aufzudrücken, und was noch wichtiger ist, die Völker nach ihrem Geiste zu formen. Was Mussolini betrifft, so hat er genau wie Hitler niemals den seelischen Kontakt mit der Masse des Volkes verloren, ob gleich er — alles andere als ein Demagoge — es ablehnt, der Masse zu schmeicheln. Er nennt ihre nationalen, so zialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse sowie Ziele offen beim Namen, aber er fordert sie auch auf, den Großen ihres Volkes, ihren Helden und Heiligen, nachzueifern. Familie, Kirche und Vaterland sind nach seiner denkwürdigen Rede von Novara die ideale Dreiheit, die mit dem Geiste und Gemüt des italienischen Volkes unzertrennlich verwachsen istk Und in seiner berühmten Ansprache in Bologna be zeichnete er vor dem Weltforum den durch die Lateranver« träge so glücklich gewonnenen Frieden mit dem Heiligen Stuhl und der katholischen Kirche, sowie die religiöse Ein tracht im Lande als eine der bedeutungsvollsten inner- politischen Errungenschaften eines Volkes. Der Gründer der pontinischen Städte Sabaudia, Littoria, Pontlnia und Aprilia ist durch den Erlaß des Erundbriefes der Arbeit earta cksl lavoro) und die Schaffung eines berufsstandi- chen Staates zugleich ein überragender sozialer und wirt- ckaftlicher. Reformator Italiens geworden. Die Neu- chöpsung eines modernen römischen Kolonialreiches durch sie Eroberung Abessiniens gegen eine ganze Welt poli tischer und ökonomischer Widerstände, vor allem durch die Sanktionen, reihte Benito Mussolini in die kleine Schar der Staatsmänner ein, nach deren einschneidender, bleiben der Wirksamkeit man Geschichtsären bemißt. Während der für Italien gefahrvollen Periode des äthiopischen Feldzuges hat Deutschland gegenüber Italien eine Politik des geraden Verständnisses uno der Loyalität geführt, eine Haltung, die tn Italien unvergessen ist und ganz wesentlich den ver- trauensvollen Charakter des Besuches Mussolinis beim Reichsoberhaupt mitbestimmen dürfte. Die politische Achse Berlin—Rom mußte ins Leben tre ten, als die Zeit dafür reif war und konnte sich in der Folgezeit als politisches Rückgrat immer mehr verfestigen. Es hieße hier nur bekannte Dinge wiederholen, wollte man nochmals auf die klare und entschiedene Solidarität des faschistischen Italiens und des nationalsozialistischen Drit ten Reiches gegen den Bolschewismus und seinen Expan- stonsdrang eingehen. Beide Staaten haben zu dem natio nalen, christlichen Spanien eine durchaus positive Stellung eingenommen. Sieht man von der mit vollem Recht un versöhnlichen Haltung gegen den von Räterußland aus be triebenen Weltkommunismus ab, so richtet sich die Achse Berlin—Rom gegen niemanden. Daß Mussolinis „Popolo d'Jtalia" sie unlängst für unantastbar erklärte, erscheint außenpolitisch besonders bedeutsam. So darf man die Hoff nung hegen, daß die bei der Anwesenheit des italienischen Außenministers. Graf Eiano. am 24. Oktober 1636 in Ber lin unterzeichneten Vereinbarungen durch den Staatsbesuch des Duce ihre naturgemäße Weiterentwicklung finden werde, wobei von politischen Sensationen im gewöhnlichen Sinne oder gar von der Mattseßung anderer Staaten in Europa keine Rede sein wird. Die führenden Staats männer Deutschlands und Italiens haben ja bereits wie derholt den praktischen Beweis erbracht, daß ihnen ein Ausgleich und eine Verständigung mit anderen europäischen Mächten, vornehmlich aber mit Großbritannien, als ein sehr ernsthaft zu erstrebendes Ziel vor Augen steht. Mißglückter Vomvenangrlff eines bolschewi stischen Flugzeuges auf britischen Zerstörer London, 18. September. Die britische Admiralität teilt mit, daß der Zerstörer „Fear- leß", der an der nordspanischen Küste aus Patrouille ist. am Frei tag gegen Mittag von einem Flugzeug mit 8 schweren Bomben beworfen worden sei. AN« 8 Bomben seien in der Näh« des Schisses niedergegangrn, ohne jedoch zu tressen. Das Flugzeug sei in Richtung Gijon zurückigeslogen, das sich noch in Händen der Bolschewisten befindet. Reiche deute von Einbrechern in der Wohlfahrtskirche in piekar Kattowitz, 18. Sept. Bisher unbekannt gebliebene Täter haben die Wohlfayrtskirche in Piekar heimgesucht und zahl reiche Botivgegenstände, die im Laufe der Jahrhunderte von Gläubigen gestiftet worden sind, gestohlen. Cs handelt sich um goldene Herzen, Kreuze, Broschen. Ketten, Uhren und andere Gegenstände aus Gold und Silber, die zum Teil ganz erheblichen Altertumswert haben. Die Kirche wird ständig bewacht, die Täter haben den Wächter aber durch ein Geräusch an anderer Stell» Irre geführt. Aus dem Dresdner Kunstleben Neue Musik der Jugend. Eine ebenso interessante wie dan kenswerte Veranstaltung konnte man im Festsaale der Ober- realschule Neustadt erleben. Einige der jetzigen Schüler sind besonders musikbeflissen und bilden sich in ihrer gewiß Knappen Freizeit nicht nur als Spieler von Orchesterinstrumen ten aus, sondern suchten auch den In ihnen liegenden Schaffens drang in tönende Formen zu bannen. In Studienassessor Kurt Krauß, ihrem Mnstklehrer, und in ihren Schulkameraden von Chor und Orchester fanden sie Helfer von wahrhaft aufopfernder Einsatzbereitschaft für ihre Kompositionen. Wer die heutigen Probenschwierigkeiten In Schulbetrieben auch nur einigermaßen kennt, wird kein Wort des Lobes zu hoch finden für den Leiter Kurt Krauß, der alles energievoll und geschickt meisterte. Zu den vielseitigen Experimenten der Schiilerkomposisionen trat ja auch noch die Ausführung der anspruchsvollen Kantate: „Wir gehen als Pflüger durch unsere Zeit" von Spitta. Immer erfreute man sich an der besonderen Chorpräzision und dem schönen Orchesterzusammenspiel. In der Spitta-Kantate begeg nete man als Solisten wieder dem trefflich durchgebildeten Ba- rltonisten Erich Weckbrodt und lernte In Vera Littner eine Sängerin mit echter dunkler, dnbei warmtimbrierter Alt- stimWe schätzen, deren Höhe dazu von besonderer Tragfähigkeit ist. Musikalisch sicher sang Heinz Küchler die Tenorpartie. Wenn uns gegenüber nun einer der anwesenden Herren von der Reichsmusikkammer äußerte, es solle nicht ieder, der musiziert, gleich komponieren, und insbesondere müsse auch der Jugend ein gewisses Demutgesühl, ein gewisser Bcariss van der Heilig keit des Schasfensaktes und der künstlerischen Aussvrache ge weckt werden, so ist das sittlich gewiß beachtlich. Aber ande rerseits wird ein Jugendlicher aus jeden Fall lernen, wenn er Llnterlaffungsklagen gegen Amtsträger der ASDAP. Ein Urteil de» Amtsgericht» Gelsenkirchen. Berlin, 18. Sept. Ein Truppenarzt der Hitler-Jugend und Kreisamtsleiter des Amtes für Volksgesundheit der NSDAP hatte, nach einem Bericht der F. Z., bei zahnärztlichen Untersuchungen, die er in seiner parteiamtlichen Eigenschaft unternommen hatte, die Mitglieder der HI veranlaßt, sich nur von Zahnärzten und nicht von Dentisten behandeln zu lassen. Bei diesem Anlaß soll er auch das sachliche Können der Den tisten herabgesetzt und gesagt haben, ein Mädchen aus dem BDM gehe nicht zu Dentisten in Behandlung. Dieser Fall bil dete den Gegenstand eines Urteils des Amtsgerichts Gelsenkir chen, das jetzt in der „Deutschen Justiz" veröffentlicht wird. Die Unterlas sungvklage gegenüber dem Zahnarzt, die von einem Dentisten angestrengt worden war, wurde von dem Gericht zurückgewiesen mit der Begründung, ein Rechts weg sei in diesem Fall nicht gegeben. Aus Grund der Beweis ausnahme habe das Gericht lediglich festgestellt, daß der be klagte Zahnarzt bei der zahnärztlichen Untersuchung der HI einzelnen Angehörigen den Rat gegeben habe, sich zu einem Zahnarzt zu begeben und sich von ihm behandeln zu lassen, sofern der Untersuchte sich zu einem Dentisten in Behandlung habe begeben wollen. Die weiteren ihm vorgeworsenen Be hauptungen seien nicht bewiesen worden. „Die Rechtmäßigkeit der festgestellten Raterteilung nachzuprüfen, unterliegt nicht der Prüfung der ordentlichen Gerichte, wenn die Handlung in den Pflichtenkreis des Beklagten in seiner Eigenschaft als Amts walter der NSDAP fällt und wenn ferner der Kläger Im Wege der Klage eine Unterlassung derartiger Aeußerungen ver langt". Im einzelnen sagte das Amtsgericht dann noch folgen des: Die NSDAP sei eine neben dem Staat stehende politische Körperschaft. Ihre Organe aber seien, soweit sie in Ausübung ihres politischen Amtes handelten, der Aufsicht durch staatliche Organe entzogen. In seiner Eigenschaft als Kreisamtsleiter sei der beklagte Zahnarzt für die Bearbeitung aller politischen Fragen, die die Volksgesundheit beträfen, innerhalb seines ört- lichen Bereiches zuständig. Dazu gehöre auch die Beaufsichtigung und die Beratung der Angehörig?» der Hitler-Jugend, soweit zahnärztliche Fragen berührt werden müßten. Erteile er den Angehörigen der HI den Rat, sich von einem Zahnarzt behan deln zu lassen, weil dies im Interesse der Volksgesundheit liege, so gehöre diese Raterteilung zu seinem Pslichtenkreis als Kreis- amtsleiter. Zu einem anderen Ergebnis könne auch nicht die Tatsache führen, daß die Reichsjugendsührung an ihre Truppen ärzte die Weisung erteilt habe, die Behandlung durch einen Zahnarzt oder einen Dentisten freizusiellen. Das Gericht habe lediglich zu prüfen, ob der beklagte Zahnarzt Amtswalter der NSDAP sei und ob die Handlung In seinen Pflichtenkreis falle. Die Frage, ob er sich innerhalb der Weisungen seiner politischen Führung halte, habe allein diese zu beantworten. Es sei aber nicht so, daß der Zahnarzt unter keinen Ilmlländen. In denen er innerhalb seines Pslichtenkreises als nolitischer Leiter bandle, wegen einer begangenen unerlaubten Handlung auf Schaden ersatz in Anspruch genommen werden könne. Der Kontrolle des ordentlichen Gerichts ist der Beklagte als Amtswalter der NSDAP nur Insoweit entzogen, als der Kläger die Unt-rlassung der Tätigkeit des Beklaoten verlangt, die in d°n Pslicktenbe- reich des Beklagten als Amtswalter fällt. Zulässig würde der Rechtsweg ccker sein, wenn van t"m Beklaoten S^odenersatz verlangt wird, weil etwa dem Kläger durch die Einwirkung auf den Kundenkreis in rechtswidriger »nd schuldhafter Weise ein unmittelbarer Schaden entstanden ist." Diesem Urtels fügt das amtliche Blatt des Reicksiustiz» Ministers einen längeren Kommentar bei. der dem Eraebnis der Gerichtsentscheidung zustimmt. Nur In einem Bunkt ist der Kommentar anderer Auffassung als das Amtsgericht. Amts pflichtverletzungen staatlicher oder sonstiger behördlicher Amts träger, die in Ausübung von Haheitsre'btcn begangen worden seien, machten den Staat oder die sonstige Körnersckast ersatz pflichtig. In entsprechender Anwendung dieses für den Bereich des Staates geltenden Grundsokey vertritt der Kommentar die Meinung, daß ein derartiger Schadensersatz rnsnruch gegen die Parteiorganisation, nicht aber gegen den Amtsträger selbst zu lässig sei. Sastimg für Personen- und Sachschaden nach LMchutzrecht Berlin, 18. September. Im Hinblick auf die demnächst tattfindenden großen Luftschutz üb ungen sind Aus- ührungen von besonderem Interesse, die über Haftungsfragen m Luftschutzrecht der Gerichtsassessor Im Rcichsjustizministe- rium, Dr. Weitnauer, tn der „Deutschen Justiz" macht. Der Ersah für Personenschäden In Zusammenhang mit der Erfül lung der Luftschutzpslicht ist wie folgt geregelt: Gemäß § 537 Abs. 1 Ziffer 5 a der Reichsversicherungs ordnung sRNO) unterliegen die Betriebe Im Geschäftsbereich de« Reichslustsahrtministcriums einschließlich der hoheitliche» Betriebe des Luftschutzes und die vom Reichsminister für Lust- ahrt anerkannten Luflschutzübungen oder Betriebe zur Lust- chuhausbildung der Unfallversicherung. Der Versicherungsschutz silt allerdings bei Luftschutzübungen nur insoweit, als Per- onen durch eine Aufforderung der hierzu berufenen Stellen zu besonderen Tätigkeiten herangezogen werden. Die nach anderen Vorschriften der RVO bestehende Unfallversicherung bletbt im Selbstschutz. Wcrkluftschutz und erweiterten Selbst schutz unberührt. Unfälle, die ein Beamter bei einem hoheit lichen Betriebe des Luftschutzes oder bei einer Luftschutzübung oder In einem Betriebe zur Luftschutzausbildung erleidet, gelten als Dienstunfall. Das bedeutet, daß Heilverfahren. Ruhegehalt und Hinterbllebenenfürsorge gemäß den oesetzlichen Bestimmun gen gewährt werden. Bei Unfällen von Wehrmachtsangehörlgen und Polizelbeamten Ist das Reichsversorgungsgesetz anzuwen- den. Träger der Unfallversicherung ist das Reich, soweit es sich nicht nm Betriebe und Tätigkeiten handelt, die Bestandteile eines anderen der Unfallversicherung unterliegenden Betriebes sind. Wird ein Unfallversicherter von seinem Unternehmer zur Teilnahme an anerkannten Vustschutzübungen oder Betrieben zur Luftschutzausbildung abgcordnet, so Ist Träger der Versiche rungspflicht die Bcrufsgenossenschaft des Unternehmers. Scha denersatzansprüche gegen den Unternehmer bestehen nur. wenn strafgerichtNch fcstgesteNt ist, daß er den Unfall vorsätzlich ver ursacht hat. Ersatz von Sachschäden wird nur gewährt für Sachen, die zur Ausführung des Dienstes In Erfüllung der Luftschutzdienstpfsicht unentbehrlich sind oder weisungsgemäß mitgebracht werden, wenn den Geschädigten kein eigenes Ver schulden trifft. Anders ist die Rechtslage für die Haftung gegen über dritten, nicht lustschntzpsltchtigen Personen. Hier gelten die allgemeinen Haftungsvorschriften. Der Referent bezeichnet als oberste Pflicht die Befolgung der überall bekanntgemachten Verhaltungsmaßregeln. Dadurch wird es durchaus möglich sein, der Entstehung von Schäden vorzubeugen. Kleine Lkronik Die Iunkerswerke In Dessau haben ein neues viermoto riges Großraumflugzeug für den zivilen Luftverkehr fertig gestellt. Es führt die Typenbezeichnung „Iu 90" und bietet für 40 Fluggäste Piatz. Die Reisegeschwindigkeit wird durchschnitt lich bei 350 Kilometerstunden liegen, während die Köchstn» schwindigkeit 410 Kilometer in der Stunde beträgt. Wie alle Iunkersslugzeuge ist auch die Iu 90 ein Ganzmetall-Tiesdeckcr. Im Remter des Vrcslauer Rathauses wurde durck den Reichssportsiihrcr das Deutsche Turn- und Sportfest 1938 be gründet In einer Rede bezeichnete der Rcickssportführer die ses Fest als eine Manifestation des ganzen leibeslüchligen Vol kes und es» Bekenntnis blutaebundener, über die Grenzen des Reiches hlnausgehender deutscher Kameradschaft. Auf Anordnung Mussolinis wird die Opera Nazion-l« Basilla unmittelbar der faschistischen Bartel unterstellt. Alle faschistischen Verbände werden einheitlich in die „Gioventu ita- llana del Littorio" eingcgliedert. Rcichsminister Dr. Goebbels emvlina die Vertreter der estnischen Presse und der deutschen Presse in Estland, die auf Einladung der deutschen Reichsregierung eine 14tägige Reise durch Deutschland unternehmen. Die Konferenz von Nnon ist am Freitooabend In Gens noch einmal zusammengetreten, um die am Vormittag ä- gerte Unterzeichnung des Zusatzprntokolls und zweier Zusatz abkommen zum Arrangement von Nyon vorzunehmen. In Rostow am Don haben in den lebten Taoen wieder zwei Schauprozesse stattaesunden. Unter abenteuerlichen Be- schuldigunaen wurden sieben Versonen zum Tode verurteilt, während 20 weitere harte Gefäygnisstrafen erhielten. In der Nähe der Walliser Küste stürzte ein englisches Bombenflugzeug in die See. Von den vier Insassen konnten bisher drei als Leichen geborgen werden, während der vierte noch vermißt wird. so glücklich ist. seine niedergeschriebenen Tonaedonken auch ein mal klingen hören zu können. Entspricht wirklich alles seiner Tönevorstellung oder nickt? Kat es dos richtige Ausmak oder kommt es ihm bei der Ausführung nicht selbst In den Maßen ganz anders vor, als er vorder dachte? Klingt diese oder jene Stelle nicht viel leerer und snannungsloser als erwartet? Und so weiter. Das Leben entscheide» ja später ganz unabhängig von der Protektion über den Mert oder Unwert Uber den durchschlagenden Crsolg des Schassens jedes Menschen. Man körte hier Orchestersätzc. Fanfaren, Liedvorspiele, eine Kantate, Eellovariatiouen, ein Klavierstück: sand manches gesund emp funden, manches auch etwas gekünstelt. .Festlich" hießen auch zwei Werke. Die Namen der auch durck Preise ausgezeichneten Schüler sind: Willy Maniok. Dieter Wiirtge, Einhart Kießling, Walter Schulze, Horst Richter und Gerhard Damm lTcrtdich- tungi. Warme Worte zur Förderung der Musik sprach Rektor Dr. Taubert. Dr. Kurt Kreiser. Neueinstudierung von Richard Wagners „Tannhäuser". Als nächste Neuheit der Staatsoper wird am Sonnabend, dem 25. September. Richard Wagners romantische Oper ..Tann häuser" in neuer Einstudierung und Inszenierung zur Auffüh rung kommen. Die musikalische Leit mg hat Prof. Dr. Karl Böhm, die Inszenierung Prof. Hofmüller. Torsten Ralf singt zum ersten Male die Titelvartie. Einstudierung der Chöre: Karl Maria Pembaur: Bühnenbilder: Adolk Mahnke: Trachten: Leon hard Fanto; technische Einrichtung: Georg Brandt. Musikaussührung in der Dresdner Hoskirch«. Sonntag, den 19. September, vormittags 11 Uhr: Messe von Ett, acht- stimmig, Graduale: Tlmebunt gente» von Liblinger, Offerto rium: Os Iuftt von Bruckner Veanttenlinder und privattttmlen: Ausnahme für Berufs- und Waldschulen Der kürzlich gemeldete Ministerialerlaß, wonach es sich nickt mit den Pflichten eines Beamten des nationalsozia listischen Staates verträgt, wenn er seine Kinder ohne zwin gende Gründe einer privaten Schule zusiihrt ist mißverstanden worden. Es sei daher ausdrücklich hcrvorgehobeu, daß der Erlaß aus Berufs- und Fachschulen keine Anwendung findet. Aus Dresdner GerlckMälen Wieder Ernste Bibelforscher vor dem Sondergericht Dor dem Sondergericht für das Land Sachsen hatten sich am Freitag und Sonnabend erneut -wölf ehemalige Angehörige der verbotenen „Internationalen Vereinigung Ernster Bibel forscher" zu verantworten, weil sie trotz des Verbotes dieser Vereinigung den organisatorischen Zusammenhalt weiter auf- rcchterhalten, Zusammenkünfte veranstaltet, Bibclsorscherschris- ten heimlich bezogen, gelesen und wcitergegcben und vor allem eine berüchtigte Hetzschrift verteil» hatten, die vom Ausland organisierte Grcuelliigen enthielt. Die Angeklagten stammten sämtlich aus Dresden und Ilmocbung und hatten ihre Tätig keit zum Teil bis in das Jahr 1937 hinein fortgesetzt. „Geistiges Oberhaupt" war der Angeklagte Max Natzschka aus Dres» den. der zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde. In diese Strafe wurde eine ein- fährlge Gefängnisstrafe einbezogen, die er im Februar 1937 ebenfalls wegen Vergehens gegen das Bibelsorschergesetz vom Sondcrgericht erhalten hatte. Auch der Angeklagte Gotthelf Verndt war 1935 bereits einmal wegen gleicher Vergeben be straft worden und erhielt deshalb fetzt ein Jahr sechs Monate Gefängnis. Das Urteil gegen die übrigen Angeklagten lautste auf Gefängnisstrafen von einem Jahr bis zu drei Monaten. Weaen unbefugten Tragens des Parteiabzeichens verurteilt Die 30. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts verurteilte den 1888 geborenen Paul Albert Göhler wegen unberechtigten Tragens des Parteiabzeichens zu neun Monaten Gefängnis. Der Angeklagte ist ein schwer vorbestrafter Ver brecher. der wiederholt im Zuchthaus gesessen und zuletzt bi» Anril 1936 eine zweijährige Zuchthausstrafe verbüßt hatte. Im Sommer 1936 fand er In Kauscha als Landarbeiter Stellung. Er besah die Unverfrorenheit, dort bei Besuchen in Gaststätten «nd bei anderen Gelegenheiten das Abzeichen der NSDAP zu tragen, obwohl er selbstverständlich der Partei nicht angchörte. lieber seine Parteizugehörigkeit wurden Nachforschungen an« gestellt, denen er zunächst auswich. Eines Tages wurde Göhler «jl» Betrüger entlarvt. Mitteldeutsche BSrse vom 18. September Uneinheitlich. Die Mitteldeutsche Börse zeigte am Wochen« schluß ruhige Haltung. Die Kursbewegung war nicht einheitlich. Am Aktienmarkt gewannen Sachsenboden 1 drei Viertel.Pro zent, während Reichsbank 1 Prozent heraeben mußten. Unter Maschinen- und Metallwerten zogen Dresdner Schnellpressen > und Deutscher Eisenhandel 1 Prozent an. Um 1 Prozent be festigt waren von Texttt-Aktien Plauener Tüll und Stickerei Plauen. Vogtländische Spitzen plus 1 drei Viertel Prozent. Auf der anderen Seite standen Abschwächungen bei Ditters« dorfer Filz um ein halb und Thüringer Wolle um 1 Prozent. Leipziger Kammgarn wurden 18 «in halb Prozent niedriger seit dem 6. 9. wieder notiert. Sonst waren noch verändert: Zeiß Ikon minus 1 ein halb Prozent. Von Renten büßten Reichsanleihe Altbesitz ein Achtel Prozent ein. Pfandbriefe lagen unverändert. Bei den Stadtanleihen.stellten sich die Dresdner «In viertel Prozent höher, während die Leipziger von 1928 ein Achtel Prozent hergeben mußten. Neichswetterdtenst, Ausgobeort Dresden. W-ü-r« Vorhersage kür Sonntag, 19. September: Bei südlichen bis südwestlichen Winden hslter bis molkig. Meist trocken. Tagsüber warm.
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