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Sächsische Volkszeitung : 01.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193711014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-11
- Tag 1937-11-01
-
Monat
1937-11
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.11.1937
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Montag, 1. November 1SS7 ^lotirSn vss Itigtteke 8not Wenn wir ein Sliick Brot verderben lassen oder eine Schnitte achtlos wegwerfen, dann sollte uns nicht nur unser „Devisengewissen", sondern auch unser religiöses Gewissen schlagen. Oder sollten wir wirklich nicht wissen, daß es sich da um die Gottesgabe handelt, um die wir täglich im „Vaterunser" den Schöpfer bitten. So wichtig ist das Brot für unsere tägliche Ernährung, datz wir den Teil siir die ganze Ernährung schlecht hin nennen. Und wie berechtigt unsere tägliche Bitte um die Gottesgabe des Brotes ist, das viele allzu selbstverständlich essen, sa sogar vergeuden, das ist den meisten von uns noch in Erinnerung aus dem grohen Kriege her. Gewih, die Notjahre des Krieges liegen nun schon bald 2 Jahrzehnte hinter uns. Nicht zu Ende aber sind bis jetzt die Kriegsfolgen, unter denen wir auch heute noch zu leiden haben. Es ist bekannt, dah der Ver sailler Vertrag sich gerade auch Wr unsere Ernährungslage ver hängnisvoll auswirkte. Durch die Gebietsabtretungen haben wir 14,8 Prozent unserer Ackerfläche verloren. Diese Einbuhe wird erst recht verständlich, wenn man bedenkt, dah wir heute sechs Millionen Menschen mehr als 1913 von den Erträgnissen des uns verbliebenen Landes ernähren müssen. Weiteres Land muhte In den letzten Jahren anderen Zwecken zugefiihrt werden. Ging also der landwirtschaftlichen Nutzung verloren. Der deutsche Bauer versuchte mit äuherster Kraftanstrengung der verschmälerten Basis des Ackerbodens durch eine noch stärkere Intensivierung zu begegnen, zumal uns unsere Devisenlage zwingt, die Einfuhr von Agrarprodukten möglichst niedrig zu halten. So bleibt uns nichts anderes übrig, als mit dem haus zuhalten, was uns der heimische Boden liefert. Niemand denkt daran, einer übertriebenen Sparsamkeit Im Bratverbrauch das Wort zu reden. Was ausgeschaltet werden soll, ist allein: Ver derb und Verschwendung. Man muh sich einmal vor Augen führen: Wenn in den 17,5 Millionen deutschen Haushaltungen täglich auch nur eine Scheibe Brot verdirbt, dann bedeutet das für ein Jahr den Verlust von sechs Millionen Doppelzentner Brotgetreide, mit anderen Worten: das Getreideauskommen einer deutschen Provinz. Nicht minder wichtig ist die Frage der rechten Brotausmahl. Volksgesundheit und Ernährungslage zeigen uns hier übereinstimmend den gleichen Weg: Unser Bo den liefert uns mehr Roggen als Weizen und das Vollkornbrot ist der Gesundheit, auch des Städters, dienlicher, da es die für den Körper erforderlichen Stoffe in höherem Mähe enthält als andere Brotsortcn. Und schliehlich: so wichtig das Brot siir unsere Ernährung ist, ist doch ein Zuviel vom Uebel. Gerade diesem Gesichtspunkt sollte die Hausfrau wieder mehr Rech nung tragen und nunmehr von der kalten Abendspcise, mit Brot und Ausschnitt, zur warmen Abendmahlzeit übergehen, die eine gröbere Mannigfaltigkeit und Abwechslung der Speisen ermöglicht. Gerade In diesem Jahre der Kartosfelrekordernte sollte diesem hochwertigen Nahrungsmittel auf dem Abendspeise- zettel wieder der Platz eingcräumt werden, den es in den ver gangenen Zähren Immer mehr zugunsten des Brotes abtrcten muhte. — Gewih, unsere Ernährungsdecke ist knapp, aber sie ist ausreichend, wenn jeder das nötige Verständnis siir die Not wendigkeiten unserer Ernährungslage ausbringt. Und unser Volk darf überzeugt sein, dah es ihm auch am täglichen Brot nie mangeln wird, zumal wenn auch beim letzten Volksgenos sen die Ehrfurcht vor dieser Gottesgabe wieder stärker wird. Tivlseken Psi-Is unel INosksu Während Moskau nun bereits monatelang den Londoner Nichtcinmischungsausschuh an der Nase herumsührt und durch seine Obstruktionspolitik eine Lösung des Spanienproblems be müht hintertreibt, haben Deutschland und Italien mehr als einmal mit konstruktiven Vorschlägen den festgcsahrcncn Aus schuh wieder slottgemacht und gegenüber den Londoner Der- handlungsmcthaden eine geradezu bewunderungswürdige Ge duld bewiesen Von feiten Deutschlands und Italiens hat es allerdings auch an Hinweisen darauf nicht gefehlt, welch ein herausforderndes Spiel die bolschewistischen Saboteure treiben und dah es an der Zeit ist. Moskau endlich zu verstehen zu geben, dah eine Fortsetzung dieser auf einen allgemeinen Krieg hinauslaufcnden Politik auf den geschlossenen Widerstand der in London versammelten Mächte stohen werde. In London und Paris hat man sick bisher aber hinsichtlich dieser Notwendigkeit völlig taub gestellt. In Frankreich hat man jetzt sogar das Gegenteil getan und eine neue grotzangc- legtc Entlastungsosfensive für die Moskauer Brandstifter ein geleitet, was sowohl aus den auf dem radikalsozialen Partei tag In Lille gehaltenen Reden als auch aus der französischen Presse hervorgcht. So ist beispielsweise in der auf dem Partei tag angenommenen Entschliehung von der Notwendigkeit einer französischen Mittelmeeraktion zusammen mit England die Rede. Als Voraussetzung für die weitere Aufrechterhaltung der Nichteinmischungspolitik stellt die radikalsoziale Partei die Forderung nach Zurückziehung der ausländischen Kämpfer auf. Dah die Erfüllung dieser Bedingung aber bisher an der Wei gerung Moskaus scheiterte, wird mit keinem Wort erwähnt. Dafür Ist davon die Rede, dah Bestrebungen Im Gange seien, um die jetzige Regierung zu stürzen und an Ihre Stelle eine „antifaschistisch-kriegerische Regierung" unter der Führung Herriots zu setzen. Gleichzeitig bläst die französische Presse gegen den italie nischen Regierungschef Mussolini mächtig Ins Horn. Man tut in Paris so, als ob die Pariser Volksfrontprcssc dazu berufen sei, dem Duce nach Belieben den Mund zu verbieten und als Der Führer hat dem llniversitätsprosessor Geheimen Iu- ftizrat Dr. Wilhelm Kisch anlählich feines Ausscheidens aus dem Amt als Vizepräsident der Akademie siir Deutsches Recht die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Die deutsch-letfischen WIrtschastsverhandlungen wurden am Sonntag mit der Unterzeichnung eines Abkommens abgeschlossen. Es wurde volle Einigung erzielt. In der vorigen Woche fand die erste gemeinsame Tagung der deutsch-französischen Regierungsausschüsse statt. Es wurde eine Reihe von Mahnahmen vereinbart, um die reibungslose Durchführung des Wirtschaftsvertrages tn den kommenden Mo naten zu fördern. Der Stellvertreter des Führers ist von Rom kommend am Sonnlagvormittag In Neapel eingetroffen. Anlählich des 4. Jahrestages der Akademie siir Deuisches Recht fand im Beisein des Präsidenten der Akademie Reichs leiter Dr. Frank und des italienischen Iustizministers Solmt das Richtfest des Hanfes des Deutschen Rechts statt. Die L Rrlchsarbeitstagung der RBG Bergbau sand Ihren Abschluss mit einer Grohkundgedung, aus der Reichsorganisa- tionsleiter Dr. Ley und der Gauletter von Schlesien Staatsrat Wagner sprachen. Sächsische Volkszeitung ob es nur für die sranzüsische Presse und sür sonst niemand das Recht der freien Mcinungsäuherung gebe. Besonders em pört sind gewisse Pariser Blätter darüber, dah Mussolini In seiner grohen Rede anlählich des 15. Jahrestages des Mar sches aus Nom auch die deutsche Kolonialforderung auf das Nachdrücklichste unterstrichen hat. i-s paht ihnen natür lich nicht in den Kram, dah die Koloniaffrage immer wieder aufgeworfen und dah Deutschland und Italien hierin vollkom men einig gehen. Wenn man aber In Paris glaubt, sich aufs hohe Pferd setzen und die Kolonialforderungen Deutschlands einfach „verbieten" zu können, so ist das ein gewaltiger Irrtum. Das halbamtliche „Giornale d'Itaiia" hat sich denn auch bereits in einer eindeutigen Stellungnahme eine derartige Bevormun dung seitens der französischen Presse verbeten und darauf hin gewiesen, dah niemand die faschistisci)« Regierung hindern könne, eine Revision der Kolonialsrage vorzuschlagen. Ebenso Die Versetzung Max Zakobys in Schanghai Am 24. September wurde der Deutsche Max Iakoby, der bekanntlich im August durch eine Fliegerbombe auf der Nanking Rand schwer verletzt worden ist und dann nach mehreren Wochen schwerer Krankheit im Pauiunkrankenhaus an einer Embolie gestorben Ist. beigeseht. Erst jetzt erreicht uns ein ausführlicher Bericht der deutschen Zeitung In Schanghai, des „O st a s i a ti sch e n Lloyd" über die Bei setzung. Zu der Beisetzung schreibt der „Ostasiatische Lloyd" u. a.: „Fern von seinem Vaterlande und fern von seinen Lieben wurde gestern nachmittag Max Iakoby aus dem Hungjao-Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. Seine Arbeitskameraden von der Unionsbrauerei erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre und den letzten Dienst, sie hoben den Sarg des Toten aus dem Wagen und geleiteten ihn zum GWbe. Herr Pater Schulz von der Steyler Million sprach die liturgischen Gebete, dann sank der Sarg unter dem grauverhangenen Himmel, non dem ein leiser Regen nieder ging, langsam In die Gruft hinab, neben der die vielen leuchten den Kränze von den letzten Grützen der Lebenden sprachen, den Grützen der deutschen Gemeinde u. der deutschen Behörde, der Landesgruppcnleituna und der Kameraden der Wirkungsstätte des Verstorbenen. Noch einmal führten die Worte des Geist lichen die Trauerzemcinde die kurze Spanne Zeit zurück, die seit jenem schrecklichen 14. August verstrichen ist Die Gedanken verweilten bei den Ereignissen, denen nun dieser dritte Deutsche In Schanghai zum Opfer gefallen ist. „Wir stehen hier", so führte Pater Schulz unter anderem aus, „am Grabe des dritten Opfers, das die Sckanghaikämvfe von der deutschen Gemeinde gefordert haben. Herr Mar Ia koby wurde am 14. August durch die Bombe, die beim Palast- Nmnmer L56, Seite 8 muh deutscherseits sestgestellt werden, dah wir niemals aus hören werden, die Rückgabe der uns genommenen Kolonien zu fordern, auch wenn man In Paris noch so aufgeregt und ungehalten tut. Im übrigen täte die Pariser Presse besser daran, sich den Fragen zuzuwenden, die heute wirklich eine Bedrohung des Friedens darstellen nämlich den Moskauer Störungsmanövern In der Nichteinmischungspolitik. Wenn man in Paris glaubt, mit Agitationsfeldzügen gegen Italien und Deutschland von den Machenschaften Moskaus ablenken zu können, so ist das ein Verbrechen am Frieden und den friedliebenden Nationen Euro pas, um so mehr, als es im Interesse der ganzen Welt liegt, den bolschewistischen Friedensstörer endlich unschädlich zu machen. Bei den Verhandlungen im Nichleinmischungsansschuh am Dienstag wird sich zeigen, ob man auch in Paris und Lon don diese Notwendigkeit erkannt hat. Hotel niedersiel, schwer verwundet. Nachdem er nach langen, bangen Stunden im Paulunhospital geborgen war, hegte er die zuversichtliche Hoffnung, dah sein verletztes Bein gerettet werde. Als es trotz der besten Bemühungen doch abgenommen werden muhte, ergab er sich ruhig in sein Schicksal. Nach be standener Operation sah er tapfer und mutig in die Zukunft und schmiedete Pläne, wie er mir selbst anlählich meiner Be suche erzählte. Doch Mott hat es in seinem unersorschlichen Ratschluh anders gewollt. Am 21. September morgens trat ganz unerwartet eine Embolie ein, und Herr Iakoby entschlief buchstäblich dieser Welt, um in einer anderen zu erwachen." „Groh, schlank gewachsen, mit leuchtenden Augen, immer gewillt zuzupackcn", so schildert ihn die deutsche Zeitung in Schanghai. Ja, als hilfsbereiten guten Menschen lernte Ich ihn kennen, der auch ohne Menschenfurcht seine religiöse Ueber- zeugung bekannte, die er als ererbtes Familiengut treu be wahrte. Bald nach seiner Einlieferung ins Paulunhospital bat er um einen Priester und ich hatte die Ehre, ihm die hl. Sakra mente zu spenden. „Nun bin ich ganz beruhigt, es kann kom men, was da will", versicherte er später. Es ist uns Menschen nicht vergönnt, in die Zukunft zu schauen: der Mensch denkt — Gott lenkt." Der Geistliche gedachte weiter des treuen Vaters und der Geschwister des Verstorbenen in der deutschen Heimat, deren Gedanken in dieser Stunde am Grabe in Schanghai weilten, und er gedachte der toten Mutier, die dem Sohn einige Monate voranaegangen Ist, und mit der er nun vereint ist. Nachdem das „Vater unser" gesprochen worden war, trat einer nach dem anderen an das offene Grab, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen, darunter Herr Konsul Behrend als Vertreter der deutschen Gemeinde, die Mar Iakoby als einem der Opfer der Schanghai-Kämpfe ein treues Gedenken bewahren wird." Arche und Volkselnheli in Aalten Mussolinis Zeitung Popolo d'Italia befatzte sich dieser Tage in einem Leitartikel „Moralische Autarkie" mit den drei in Italien grundlegenden Kräften Partei, Staat und Kirch« und deren Zusammenarbeit. Diehochangesehcne Zeitung knüpft daran folgende Betrachtung: ..Wer kann den Grctd und die gesellsckwftsbildende Wirksamkeit almicssen. dis aus der engen und Innigen Verbinduna der drei Kräfte ^Partei, Staat und Kir<i»ej hervorgehen? Welch« wirtschaftlichen Güter können der Kraft dieser drei Güter und dieser drei miteinander verbündeten sittlichen Einrichtungen die Waaschale halten? Wenn ein Mensch, nehmen wir «inmaf an, ein einfocizer Landarbeiter in die isiartei. In den Staat. In die Kirche eintritt und theore tisch in drei verschieden« und entgegengesetzte Welten einträte und in ihnen verschiedene und entaegengesetzte Wort« vernähme, wäre er geistig und sittlich dem Ruin preisgegeben. Was fin det aber im Gegenteil statt, wie es in Italien schon seit fünf zehn Jahren im Frieden, im Kriege, auf dem Arlxits- und auf dem Schlachtfeld« sich ereignet, rvenn der Staat, die Partei und die Kirci)e gegenüber dem Mensckzen die gleichen Losungen aus sprechen und ihm die Berohrung der einfachen und arundlegen- den sittlichen Vierte und der höchsten absoluten religiösen Wert« Gott. Vaterland, Familie und Arbeit nahelegen. In Italien ist die Luft rein, weil die matzgeblichen Erzichungsmächte des Menschen — statt sich wcchsekseittg z» zerstören — sich gegen seitig stützen und eine einzige Kraft bilden." Aom ruft pariser Botschafter ab „Unbegrenzter Urlaub" für Eerrutt. Paris, 1. Non. Der hiesige Italienische Botschafter Eerruti. früher in Ber lin, teilte dem Generalsekretär am Ouai d'Orsay, Herrn Legör, mit. datz er gemätz Beschlutz der italienischen Regierung einen unbegrenzten Urlaub antrcte und die Geschäfte dem Botschafts rat Prunaa übergeben habe. Dies wird vorwiegend als Antwort Italiens darauf ge deutet, datz Frankreich seit über einem Jahre keinen Botschafter mehr in Rot Kat. Damals schied Ehambrun aus Altersgründen aus. und die Neubesetzung scheiterte immer wieder an der Frage, ob der Botschafter auch beim König Victor als Kaiser von Abessinien beglaubigt werden soll. Gegen diesen Schritt der Italienischen Regierung polemisiert Sauerwein. Sauerwein be fürchtet. datz die Frage der gegenseitigen Vertretung nun noch schwieriger zu regeln sein werde als bisher. Flugzeugabsturz im Zrak Drei englische Mllitärslieger getötet. London, 1. November. Das enalisck)« Luftfahrtministerium gibt bekannt, datz am Sonnnixmd bei einem Flugzeugabsturz bei Khor Gharim sIrock) drei Mitglieder der britischen Luftwaffe ihr Leben verloren haben. Der König der Velgier hat den bisherigen Landwirtschafts minister Pierlot mit der Bildung der Regierung beauftragt. Für die Unterstützung der spanischen Flüchtlinge wurde seitens der französischen Regierung ein weiterer Kredit von 29 Millionen Francs zur Verfügung gestellt. Der radikalsoziale Parteitag In Lille wurde mit einer An sprache des französischen Kriegsminister Daladier geschlossen. Der nächste Parteitag wurde nach Marseille berufen. Reuter meldet aus Schanghai einen neuen Zwischenfall der britischen und japanischen Behörden, bei dem 3 englische Sol daten verwundet wurden. Zwei Tage nach der Einweihung des 4 Siedlungsbaues im Gebiet der ehemaligen Pontinischen Sümpfe hat der Italienische Regierungschef am Sonntagvormittag mit der Fliegerstadt Gui- donia ein weiteres echt faschistisches Werk seiner Bestimmung übergeben. Anlählich des 5jährigen Amtsjubiläumo des Obersten Berk als Autzenminister geht die halbamtliche „Iskra Agentur" aus die Entwicklung der polnischen Autzenpolitik ein, um bei dieser Gelegenheit ein ausdrückliches Bekenntnis zur Politik Becks abzulcgcn. In Anwesenheit des Bundespräsidenten trat der ncnge- gründete brasilianisch« Bund zur Verteidigung der Gesellschast gegen den Kommunismus zu einer ersten grohen Kundgebung zusammen. Im syrischen Ueberschwemmungsgebiet sind bereits mehr al» 1900 Todesopfer zu beklagen. MMüter Anschlag aus einen Schnellzug Basel, 1. Nov. Auf den Internationalen Schnellzug München — Zürich —- Genf — Lyon wurde in der Nacht zum Freitag In der Nähe des Bahnhofes Aadorf auf thurgauischem Gebiet ein An schlag verübt, der leicht katastrophale Folgen hätte haben können, zum Glück aber ohne Schaden verlies Die Lokomotive des D-Zuges fuhr gegen einen über die Schienen gelegten 80 Zentimeter dicken Baumstamm, der jedoch von ihr weg geschleudert wurde. Der Zug erlitt dadurch eine Verspätung von etwa 39 Minuten. Der Täter konnte unmittelbar nach dem Anschlag verhaf tet werden. Es handelt fick um einen ehemaligen Irrenivärter, der seinerzeit die schwersten Fälle zu betreuen hatte und seither bisweilen an geistigen Störungen litt. Omnibus stürzt tn Straßengraben Zwei Tote und 3t Verletzte. Paris, 1. Nov. In der Nähe non Grenoble stürzte ein mit 28 Reisenden besetzter Omnibus, der in einer Kurve von einem entgegenkommenden Kraftwagen gestreift wurde, beim Aus weichen in den Strahengraben. Zwei Insassen wurden getötet, 19 verletzt, darunter mehrere schwer. Auf der Strahe nach Nizza ereignete sich ebenfalls ein Zusammenstoh zwischen einem kleinen Omnibus und einem Kraftwagen. Hier zählte man 12 Verletzte, von denen zehn ins Krankenhaus nach Grenoble gebracht werden muhten. VergwerlSunalück tn Samm tn Westfalen 4 Vergmänner verschüttet Hamm, 1. November. Am Sonnabend gegen 18.39 Uhr wurden aus der Zeche „Sachsen" Im Bergrevier Hamm in Westfalen durch Strebbruch 4 Mann verschüttet. Nach schwierigen Bergungsarbeiten ist es am Sonntag gelungen, die tödlich Verunglückten zu bergen. Feuerwehrmann bet Löscharbetten tödlich verunglückt Glogau, 1. Nov. In Kuttlau brannte die Scheune des Bauern Schulz völlig nieder. Bei den Löscharbeiten stürzte eine Mauer ein und begrub den Feuerwehrmann Welak unter sich. Er wurde mit schweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er bald daraus starb Der Sohn des Besitzers der Scheune wurde von der einstürzcnden Mauer schwer verletzt. Gewissenloser Autofahrer tm Gertchtssaal verhaftet vier Menschenleben auf dem Gewissen. München, 1. Nov. Vor dem Schöffengericht München-Land hatte sich der 34 Jahre alte Georg Bochrer aus Nürnberg zu verantworten, der am 28. Februar zwischen Augsburg und Mün chen ein schweres Verkehrsunglück verschuldet hatte, wobei zwei auf der Strah« gehende Landwirte ,zelötet wurden. Aus der Strafliste ergab sich, dah er schon zweimal wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde und somit im ganzen den Tod von vier Menschen verschuldete. Aus Veranlassung des Staatsanwaltes erfolgte die sosortige Verkostung des Ange klagten, der auhcrdem zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wmcke. Kurzlebige WlrWafiSgüler In einer Unterredung mit dem „V. B" sprach sich der Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, Fritz Reinhardt, über die vorläusig« Au-shebung der Bewertungssreiheit für kurz- ledige Wirtschaftsgilter mis. Der Staatssekretär führte wört lich mis: „Die Bewertungssreiheit von Ersatzbeschaffungen mar von vornherein zeitlich beschränkt. Die Abstellung des Ersatzgegcn- standcs muht« bis zum 31 Dezember 1934 und die Lieferung bis zum 81. Dezember 1935 geschehen sein. Die Bewertungs freiheit für kurzlebige Wirtschaftsgilter des Anlagevermögens wird demnächst auf alle Anlagegüter beschränkt werden, die vor dein 1. Oktober 1987 angeschasst, hergestellt oder bestellt worden sind. Sie wird demgemäss für Anlageqiiter, die nach dem 30. September 1937 bestellt wurden, nicht mehr tn Anspruch genoin- men wevdcn können."
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