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November 1837 Im «all« von -Sher« »-walt, v«rb«t, »Intret-iux, «->->-»»- PSiung-n hat d«r v-jl-h-r «d« «i-rbungti-tb-d« NUN «nsprllche, «all, dl« ZUtung U, delch-Lnlt-m Umlang«, «r» Ipüt-t -d« Ml «riq-ln». ft,sali»»,»«i« >»Vr««»i» Reue» MobilmaKuWWem in LISA Bildung einer,,Mkrutierungsagen<ur" Amerikanisches MbilmachungSgesetz in Vorbereitung Washington, 1. November. Wie „Associaled Preß' meldet, bereitet der Generalstab zur Zeit ein neues Mobllmachunchssystem vor, das u. a. die Bildung einer besonderen „Rekrutierungs agentur" vorschen soll, dl« im Kriegsfälle inner halb von 80 Tagen minde.stens 500 000 Frei willige zur sofortigen Vergrößerung der bestehenden mili tärischen Einheiten stellen kann. Diese Rekrutierungsagentur soll an strategisch wichtigen Plätzen in jedem Staat Musterungs posten halbmilitärischer oder ziviler Art aufstellen, die unmittel bar dem Generaladjutanten und dem Stab der Nationalgarde des betreffenden Staates unterstellt sind. Während der Muste ¬ rung der Freiwilligen soll dann die allgemeine Aushebung der wehrpflichtigen Jahrgänge durchgefiihrt werden, so daß, wie erklärt wird, bis Ende des vierten Kriegsmonats 1!-L Millionen Mann lm Felde stehen können. Dieser neue Mobilinachungs- plan soll innerhalb von wenigen Monaten dem Generaladju tanten jedes Staates zur Ausarbeitung der Einzelheiten zu geleitet werden. Der Grund flir dieses neue Mobilmachungssystem soll dar in liegen, daß man im Weltkrieg mit dem bisheringen System angeblich schlechte Erfahrungen gemacht haben will. So seien Im ersten Monat nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Weltkrieg beispielsweise nur 86 000 Freiwillige gemustert gewesen. Weitere Preissenkungen zu erwarten Die Preissenkungen notwendig zum Ausgleich unvermeidbarer Preiserhöhungen auf anderen Gebieten Berlin, 1. Nov. Im Rahmen der vom Reichskommissar für die Preisbil dung eingeleitoten Aktion zur Senkung der Preise für Markenartikel werden eine Reihe von Gruppen der ge werblichen Wirtschaft, wie mitgeteilt, die Preise fiir ihre Mar kenartikel freiwillig senken. Der Abteilungsleiter beim Reichs kommissar für die Preisbildung, Regierungsrat Dr. W. Rentrop, führt im Zusammenhang hiermit in der „Deutschen Volkswirt schaft" aus. daß mit diesen Preissenkungen der verständige Teil der Wirtschaft eine volksbewußte Auffassung an den Tag gelegt habe. Der Roichskommissar habe diesen Gruppen einen beson deren Dank und seine Anerkennung ausgesprochen. Diese Preis senkungen zeigten deutlich, in welcher Richtung der Reichskom missar arbeiten werde. Unter den beteiligten Kreisen schwebten bereits Verhandlungen mit dem Ziele, dem Reichskommissar weitere Preissenkungsvorschläge zu machen. Der Referent seßt sich dann ausführlich mit Einwen dungen auseinander, die von einzelnen Wirtschaftsvertretern ge gen diese Politik vorgebracht werden. Die Umsäße seien fort gesetzt gestiegen, und zwar sei dieser Erfolg nicht aus der Wirt ¬ schaft selbst herbeigefllhrt worden, sondern er sei ihr durch die politische Staatsführung beschert worden. Die Preissenkungen seien zum Ausgleich unvermeidbarer Preiserhöhungen auf anderen Gebieten unbedingt notwendig. Nur so könne die Forderung, daß das Preisniveau stabil gehalten werden mutz, verwirklicht werden. Nur so könne auch der Kaufkrastschmälerung der breiten Masse entgegengewirkt werden. Dem Ansteigen des Gesamtpreisni- veaus, etwa wegen des Steigens der Weltmarktpreise, müsse in Deutschland unbedingt entgegengewirkt werden. Der Reichs kommissar für die Preisbildung sei' der Anwalt der breiten Massen,- er müsse dafür sorgen, daß die Arbeitskraft und Ar beitsfreude dieser den Staat in der Hauvtfache tragenden Be völkerungskreise erhalten werde. Wenn die Preissenkungs maßnahmen zunächst bei den Markenartikeln eingeleitet worden sind, so geschehe das aus der Forderung heraus, daß Preis bindung verpflichtet. Die gebundenen Preise seien die Schrittmacher für allgemeine preis politische Maßnahmen. Komintern und Gowjetregierung dasselbe Dimitroff Kandidat für den Obersten Rat der Sowjetunion! Moskau, 1. Noo. Als Kandidat für den „Obersten Rat der Sowjet« « nlo n", zu dem die mit ungeheurem demagogischem Aufwand betriebene „Wahlvorbereitung" in vollem Gange ist, wurde, der „Prawda" zufolge, auch der Generalsekretär der Komintern, Dimitroff, aufgestellt. In der Reihe der hohen Funktionäre, die als Kandidaten für die „Wahl" zum „Obersten Rat der Sowjetunion" ausgestellt wurden, ist die Kandidatur des Kominternhäuptlings Dimitroff von großem Interesse. Seine Aufstellung gewinnt besondere Bedeutung angesichts der Tatsache, daß die Gowjetregierung gegenüber dem Ausland auch heut« noch das Märchen von den „getrennten Gewalten" in Moskau aufrecht zu erhalten versucht. Dem sowjetgläubigen Ausland ist di« „Wahl" DImltroffs in den „Obersten Rat der Sowjetunion", der zugleich die höchst« gesetzgebend« und die höchst« exekutive Gewalt des Landes repräsentiert, nur ein neuer Beweis dafür, daß Sowjstregierung und Kom intern in der Tat ein und derselbe Begriff sind. Ser König von Griechenland in Rom eingetroffen Rom, 1. November. König Georg II. von Griechenland, der sich am Sonntag von Brindisi aus Im Kraftwagen nach Bari be geben hatte, ist Montag früh im Sonderzug in Rom eir^etrof fen. Auf dem Bahnsteig wurde der König von Admiral Bo- netti, dem Adjutanten des Königs von Italien und Kaisers von Aethiopien, dem Prinzen und der Prinzessin Christophorus von Griechenland, dem Gouverneur und dem Präfekten der itctlie« Nischen Hauptstadt sowie den Mitgliedern der Gesandtschaft empfangen. Wetterführung der griechischen Staatsreform Athen, 1. November. Ministerpräsident Metaxas hielt am Sonntag in Aegion eine bedeutsame Rede, die von der Bevölkerung mit Begeisterung ausgenommen wurde. Seine An sprach, war eine scharfe Abrechnung mit dem Bolschewismus, der, wie er sagte, besonders in der letzten Zeit auf der Grund lage eines satanischen Planes gegen die europäische Zivilisation wüte. Der Absicht der Dritten Internationale, in Griechenland ähnlich wle in Spanien eine Revolution vorzubereiten und durchzuführen, sei die griechische Negierung erfolgreich zuvor gekommen und habe das Land somit vor bolschewistischer Zer störungswut gerettet. Metaxas kündigte schließlich an. er beabsichtige, Im zwei ten Jahr des autoritären Regimes neue Maßnahmen zur Reform des Staates durchzuführen, die dem Charakter des griechischen Volkes Rechnung tragen. Der Italienische Znstlzmlnifier in Berlin elngettoffen Berlin, 1. Noo. Der italienische Iustizminister Solmi, der auf Einladung des Reichsleiters und Reichsministers Dr. Frank Deutschland besucht und an der 4. Iahrestagung der Akademie für Deutsches Recht in München teilgenommen hat, traf heute vormittag im Sonderzug aus München kommend mit Dr. Frank in Berlin ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich auf dem An halter Bahnhof eingefunden: der italienische Botschafter Attolico mit den Herren der Botschaft und dem Generalkonsul Renzetti, der Sekretär des Fascio, Dellamorte, sowie Vertreter des Aus wärtigen Amte» und der Akademie für Deutsche» Recht. Der italienische Iustizminister begab sich zunächst nach seinem Eintreffen zum Berliner Ehrenmal für die Ermordeten der Bewegung am Fehrbelliner Platz, wo er in Gegenwart des Reichsleiters Dr. Frank einen Kranz nledsrlegte. Die leidige Unvorsichtigkeit mit Blindgängern ff Tot, und ff lebensgefährlich Verletzt« Mailand, 1. November. Bei dem Versuch, «Inen 80,5« Zentimeter-Blindgänger aus dem Weltkrieg, den man im Panovizza-Wald« bet Gvrz gefunden hatte, zu öffnen und dessen Kupfertelle zu entfernen, wurden 4 Personen das Opfer ihre» Beginnens. Die Unvorsichtigen bearbeiteten das gewaltige Ge schoß mit einem großen Hammer. Plötzlich explodiert« die Granate mit einer ungeheuren Detonation. 2 Personen wurden auf der Stelle getötet, die beiden anderen erlitten lebensgefähr liche Verletzungen. Kauskrasterfparnis ^00 Millionen Reichsmark In diesen Tagen, in denen der Neichskommissar filr di, Preisbildung ein Jahr in seinem Amte ist, gibt er der Oeffentltchkeit mitderPreissenkungfürMarken- artikel eine neue sehr bedeutsame Maßnahme auf preis politischem Gebiete bekannt. Der Preisbildungskommissar wurde am 22. Oktober 1936 durch einen Erlaß des Beauf tragten für den Vierjahresplan mit seinem Amte betraut. Seine Aufgabe ist es, die unendlich weit verschachtelten und mannigfaltigen Formen der Preisbildung und Preis« entwicklung oer gesamtpolttischen Zielsetzung der Regierung unterzuordnen. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, da» Preisniveau im Interesse der weniger kaufkräftigen Schichten der Bevölkerung stabil zu halten, damit insbeson dere die Bezieher kleiner Einkommen, deren Löhne und Gehälter ja ebenfalls stabil gehakten werden, nichtdurchPretserhöhungeninihremReal« einkomme» geschmälert werden. Es hatte jeinen guten Grund, daß dieses Amt in die Organisation des Vier« Kahresplanes miteingebaut wurde. Abgesehen davon, daß im vorigen Herbst an vielen Stellen der Wirtschaft Preis« erböhungsbestrebungen in Erscheinung traten, die teilweise allerdings auch vom Wettmarkte her ausaelöst waren mußte ein so gewaltige» Werk, wie der Vierjahresplan, der di» Wirtschaft auf vielen Gebieten bis an die Grenze ihrer Kapazität drängt, von vornherein Preiserhöhungstenden« zen auslösen. Eine der wichtigsten Maßnahmen des Reichs kommissar», der im Gegensatz zu seinem Vorgänger bezeich nenderweise nicht Reichskommissar fiir Preisüberwachung, sondern für Preis bildung hieß — schon darin kam da, erweiterte und verfeinerte Aufgabengebiet zum Ausdruck — war der Erlaß der Preisstoppverordnung, mit der sämtliche Preise in Deutschland zunächst einmal an die Zügel genom men wurden. Diese Verordnung bestimmte, daß künftig kein einziger Preis ohne Genehmigung des Preisbildungs kommissars über ein bestimmtes Niveau — als Stichtag wurde der 17. Oktober 1936 festgesetzt — hinausgehen durfte. Rach dieser allgemeinen Zügelung der Preise ging der Preisbildungskommissar an die gewaltige Arbeit, die einzelnen Gebiete der Wirtschaft Schritt für Schritt auf die Möglichkeiten zur Preissenkung hin zu untersuchen, um überall schließlich zu dem volkswirtschaftlich gerechtfertigten Preise zu gelangen. Im Ver lause dieser Arbeit, während der bereits zahlreiche Preis senkungen erfolgt find, war der Preisbildungskommissar bereits vor einigen Wochen bei dem sehr komplizierten Ge biet der Markenartikel angelangt. Wie wichtig die Markenartikel gerade für die Lebens haltung der weniger bemittelten Vevölkerungsschichten sind, geht aus einer Untersuchung des Institutes für Konjunktur forschung hervor, nach der die preisgebundenen Marken artikel zur Zeit etwa 45 bi» 50 Prozent aller Ausgaben für Nahrungs- und Genußmittel und etwa 25 bis 35 Prozent aller Verbrauchsausgaben eines Arbeiterhaushal tes ausmachen. Wenn auch der Begriff des Markenartikels, über den noch keineswegs Einstimmigkeit herrscht, dabei be sonder» weit gefaßt worden ist, so läßt sich doch nicht bestreiten, daß der Anteil der Markenartikel gerade an den Gütern des täglichen Bedarfes recht groß it. Dabei ist dieser Anteil noch ständig im Wachsen. Die e Tatsache ist wahrscheinlich zu einem wesentlichen Teil auf dieWaren« Unkenntnis de» kaufenden Publikums zurückzuführen, Beim Markenartikel weiß der Käufer, daß er jederzeit eine leicht erkennbare, aleichbleibende und in seinen Augen prelswllrdige Qualität zu einem unveränderlichen Preis» erhalten kann. Für die Markenartikel besteht ein« von der deutschen Rechtsprechung anerkannte Preisbindung der zwei ten Hand. Diese Bindung kann nun allerdings leicht dazu führen, daß im Zeichen finkender Rohstoff, und Produk tionskosten überhöhte Gewinne der Erzeuger ent stehen oder daß Markenarttkelpreise einer allgemeinen Preissenkungstendenz infolge ihrer besonderen Starrheit sticht folgen. Aus diesem Grunde ist schon vor mehreren Jahren vom Staate in die Preisbildung der Marken artikel eingeritten worden. Al, die bereit» am Beginn der großen Wirtschaftskrise von der damaligen Reichste« rung empfohlene Senkustg der Markenarttkelpreise nicht durchgeführt ward«, wurde Mitte Januar 1931 eine Preis- fenküng von 10 Proz. für eine Reihe von Markenartikeln an- geordnet, der am Ende desselben Jahre, eine Preissenkung in etwa dem gleichen Ausmaße folgte, di« sich damals auf alle Markenwaren erstreckte. Diese Starrheit der Maß- pahme hat seinerzeit ohne Zweifel auch viele Uugerechti» feiten mit sich gebracht. Der Neichskommissar für Preisbildung hat derartige schematische Reglementierungen immer ftbgelehnt. Er hat vielmehr vor längerer Zeit bereit» die in Betracht kommenden Mrtschastskreise aufaefordert, von sich aus Vorschläge Mr eine entsprechend« Pret-Knkung