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Aden- Ausgabe Wjtwwch, 2V. RSrz ISIS N.tzahrgang. Re. ui kll »r<chtanlchrtlt; N-ckirtLIr» Pretden ffcrnIvttchkr-Tammelnuinmrr: »»«> Nur lür Rachlgrlvrich«! «r. »00l» GchrMtrltung u. HauvIselchLIttNeN«: Prrtdrn-N. l, Marirustratz» »»/«» Druck «. «erlas, Aepsck, ck Reick,»»«, Dresden. Posgcheck-Mo. ,a«s Dretde, Nachdruck nur ml, veutl.vueUenang»b« lDretdn. Nachr., »uILIIIg. Unverlangt Schrtllslück« »erden «ich« «»lbewiirt Gegründet 1896 «eirlasaerichr bei ligNch «weimaUger Aufteilung monatlich ».«> Mk. tetnlchllelllch 7» Psg. für «rSger- I»dn>, durch «ostbejug s.ro Mk. elnlchllebll» rs Plg. Postgebahi «ohne PaNzuliellungsgebühr, bet «mal »»chentllchem «eriand. «ln;elnum,ner 10 Plg. «njelgenprelle: Die einlvaltige R> mm breite Aelle 5» Plg., lür au«w»rl« «o Psg., di, 9» nim breUe «-Name,eile RX> Pig., auiechald »L0 Plg ab«, »rllenablchlag lt. Daril. liamillenamelgen und Etellengeiuche ohne Rabatt Id Plq., außer- bald »» Plg. vllerlenzebahr sa ««^ «ulwirtige «ultrtlge gege, «orautbetahlun» Mlnltterbesprechung unter Hitlers Berlitz RM Lündrrinirlamknle s»»n Im Am» vr»dtm»lcknng nooorgr Sorlloor Sodrlttloltang Berlin, 2t). März. Unter dem Vorsitz deö Reichskanzlers Hitler traten die ReichSministcr heute mittag uni 12 Uhr zu einer Besprech»«« zusammen. Diese Besprechung dauert noch an. Eingangs der Beratungen erklärte Reichskanzler Hitlcr, das, die Borgänge in Braunschweig vollkommen geklärt und im beiderseitigen Einvernehmen bei gelegt seien. Tann sprach Reichskanzler Hitler noch tiber die Abwchr- masniahincn gegen die im Ausland betriebene Greuel- propaganda und bemerkte dazu, das; diese Abwehr unbedingt Hütte organisiert werden mässen, weil sonst die Abwehr aus dem Bolk heraus von selbst gekommen wäre und uncrwiinschtc formen angenommen hätte. Durch die Organisierung der Abwehr behalte man die Aktion fest ln der Hand, und cs würde verhindert werde», das» cS zu Belästigungen persönlicher Art und zu Gewalttätigkeiten komme. Das Judentum müsse aber erkenne«, das, ein jüdischer Krieg gegen Deutschland das Judentum in Deutschland selbst mit voller Schärfe «risst. Auch heute, so führte der Kanzler weiter aus, lägen bereits wieder Telegramme ans London vor, wonach Last- sahrzcuge und andere Wagen mit grossen Plakaten beklebt durch die Strassen Londons führen und zum Boykott deutscher Waren anffordern. Man gewänne von diesen Borlommnissen den Eindrulk, das, die ganze Aktion plan mäßig und groß angelegt und von einer Zen trale aus organisiert sei. Auch die Meldungen aus 2! c u - York hänfen sich, daß dort die Boykottmaßnahmen gegen deutsche Waren weitergehen. Durch Radio und andere U e b e r m i t t l u n g S i n st i t u i c wird gegen die deutsche Ware Stellung genommen nnd auch gegen amerikanische Staatsangehörige deutscher Abstammung gehetzt. Nach diesen Ausführungen des Reichskanzlers befaßte sich die Ministcrbesprcchung mit dem Gesetzentwurf zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich. Dieser Entwurf sieht zunächst eine Vereinfachung der Landes- gescvgebung überhaupt vor und bestimmt dann weiter, daß die Volksvertretungen der Länder, mit Ausnahme des Preußischen Landtages, aufgelöst und neu gebildet werde«, und zwar nach der Stlmmzahl, die sich ans Grund der Reichstagswahl vom S. März innerhalb eines jeden Landes ergeben habe. Ferner sind für die neuzubildenden Landtage Höch st - m a n d a t Sz i sse r n vorgesehen, die nicht überschritten werden dürfen. Außerdem sollen In ähnlicher Weise Be stimmungen gctrosfen werden für die Gemeinde- j e l b st v c r w a l t u n g s k ü r p e r. Auch hier wird nach dem Schlüssel vom 5. März die Neubildung dieser Vertretungen vorgenommen werden. Wie wir von zuständiger Seite erfahre«, ist mit der Möglichkeit zu rechne«, daß das Gleichschaltnngsgeseß noch am kommende« Sonnabend in Urast treten wird, so daß also bereits im Lause des Monats April dieGleich » schaltun g re st los durchgesührt werden kau«. Reue StaWklm-Mrer ln BrauiMimig Berlin, 20. März. Die schnelle Beilegung des Braun- schivcigcr Vorfalles wird in Berliner politischen Kreisen mit großer Genugtuung begrüßt. Der Bundeö- lührer des Stahlhelms, RcichSarbeitsminister Seldtc, hat schnell und gerecht durchgegrisscu und sich damit um das Ansehen der nationalen Regierung in uneigennütziger Weise verdient gemacht. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, Hal sich bei der Untersuchung in Braunschweig hcrauSgcstellt, daß die Führer de« LtadtgaueS Brannschwcig bei der Aufnahme der sich neuanmeldcudcn Mitglieder i n gu l e in G l a u b e n gehandelt haben. Es ist aber weiter hin scstgcstcllt morden, daß ihre Anweisungen nicht dem Willen nnd den Bestimmungen der BnndcSsührcr ent sprachen. Aus diesem Grunde hat, wie uns von zustLndiger Stelle mitgeteilt wirb, der 1. BuudcSsührer, Reichs» arbcitsmiuister Seldte, aus Gründ der vorgeuom» menen U«1ersuch«ngcn de« bisherige« Landcsführer abgesetzt «ud die Einsetzung eines kommissarischen Laudessührers angeordnet. Wer mit diesem Posten betraut wird, siebt noch nicht fest. Metchzcitig sind auch die Führer des Stadtgaues Braunschweig von ihren Posten entfernt worden. Eie werden noch bis Sonnabend durch neue Führer ersetzt werden. Damit ist auch der Fall in örtlicher Be ziehung erledigt. Wie berechtigt das scharfe Vorgehen des Stahlhelms «egen den bisherigen Braunschweiger Landesstthrcr Schrader ist, zeigt ein Bries Schraders an den Zweiten Vuudessührer Ducsterberg vom 2ll. März, den „Der Tag" wtedergibt. Es heißt darin: „In der letzten Woche bin ich mehrfach stundenlang bei dem Minister Küche nthal gewesen. Ich habe ihm klar zu machen versucht, baß er, wenn er mit seinen Forderungen beim Innenminister ttlaggeö nicht durchkommt. mir Bescheid sagen solle, daß ich dann Innerhalb 21 Stunden in einem schweren Fall m i t 1000 gut n n i s o r in l c r t e n S t a h l h e l m e r n vor dem Ministerium oder wo er sonst eS für möglich balle, anfinarschicrcn würde, um den Druck aus die Nationalsozialisten auSzuübcn und zu verhindern, daß die schwarzweißrote Kampffront von den Nationalsozialischn überrannt wird. Meiner Ansicht nach darf in diesen Ueber- gangswochen der Kamerad Seldte nicht in erster vlnie Arbeilsniinister lein, sondern er muß der gctrencEckehard des Stahlhelms sein, dessen erste nnd einzige Pflicht in diesem Augenblick darin bestehl, ans Hitler und den Reichs- Präsidenten zu drücken, daß ans allen Gebieten der Belebung von Posten der Stahlhelm ausreichend berück sichtigt wird Der NSDAP, gegenüber Hilst nur äußerste Frechheit. Ich halte es kür verkehrt, den Landesverbänden im Augenblick anzuratcn, vorsichtig bei Neuaufnahmen zu lein. Ich werde aller Voraussicht nach hier in der Stadt Braunschweig in den nächsten Tagen eine Arbeiter kameradschaft von etwa 120 Mann aus den Büssing- Werken ausziehen. Diese Arbeiter sind bis vor wenigen Tagen Kommunisten gewesen. Ich mache das hier so: Diese Leute geben nicht ln den bereits vorhandenen OrtS- gruppen unter- Sie bilden eine eigene Ortsgruppe; zum Führer wird ein seit über zehn Jahren treuer Stahlhelm- Mester aus den Büssing-Werken bestimmt. Die Leute wer ¬ den eingekleidct und sofort restlos wehrsportsähig bearbeitet. Heute abend werden in den verschiedensten Ecken meines Landesverbandes die Führer besohlen, zwangSmäßig unter Druck der Hilfspolizei des Stahlhelms in den verschiedenen Gegenden solche neue Ortsgruppen zu bilden" Aufnabmesprm für Marxisten belm MMen Stahlhelm Dresden, 28. März. Mil Bezug aus die Vorgänge in Braunschweig Hal der Führer des Landesverbandes Sachsen im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Oberst a. D Brückner, folgendes Rundschreiben versandt: „Vor gänge ii» Braunschweig haben gezeigt, daß sowohl von ketten des Reichsbanners wie von selten der Kommunisten ver sucht wird, in den Stahlhelm hinetnzukommen und mit Stahlhelmabzeichen nnd Ltahlhelmklnst gegen die Reichs regierung zn demonstrieren Aus Grund dieser Vorgänge und vor allen Dingen auch deshalb, weil mir mitgetetlt worden ist. baß auch in verschiedenen Ortsgrup pen meines Landesverbandes ehemalige Ange hörige ans dem LtnkSlager vermuilich ohne die von mir angcordncte polizeiliche Nachprüfung ausgenommen worden sind, ordne ich hiermit an, daß niemand mehr aus genommen wird, der aus dem Reichsbanner oder der Kommunistischen Partei kommt oder einer dieser Parteien in der Zeit nach 102» angchöri hat. Sollten derartige Leute bereits nach dem 80. Januar d. I. auf- genommen worden sein, so ist deren Ausnahme rück gängig zu machen. Ich mache die Kameraden OrtSgrnp» pensührer für die peinlich genaueste Durchstth- rung dieses Befehls persönlich verantwortlich Ohne genaueste Nachprüfung dahin, daß Aufzunchmende auch innerlich hinter der nationalen Regierung stehen, und ohne eine a «gemessene Bewährungsfrist dürfen Neuauf nahmen nicht erfolgen. Die Kameraden Gau- und Bezirks- sichrer ersuche ich um persönliche Ueberwachung dieser Anordnung." * Ferner haben die Landcsführer des Stahlhelm- grtinderganS Magdeburg, des Landesverbandes Nord mark lKiels nnd des Gaues Hamburg mit sofortiger Wirkung eine Mitgliedersperre angeordnet. Vom Gan Bremen erfahren wir, daß zur Zeit für den Gau Bremen bereits ein A n f n a h m e v e r b o t besteht, so daß hier ein Znwandern von ReichSbanncrlenten, Sozlalbemo- kratcn und ähnlichen nicht zu befürchten sei. Der Gan Ruhr-Lippe veröffentlicht eine Er- klätung, in der cs heißt: Der Stahlhelm hat bis auf weiteres eine allgemeine A n s n a h m c s p c r r e an- geordnet KPD.- und SPD.-Mitglicber, die sich schon zum Stahlhelm gemeldet haben sollten werden erst geprüft und frühesten« nach sechs Monaten Wartezeit für die Ausnahme vorgcschlagcn. Alle sonstigen Vinks- elcmentc die den Stahlhelm als Unterschlupf zu verwenden gedachten, werden rücksichtslos entfernt. Der Stahlhelm läßt Streifen durch die Stadt gehen, die beauftragt sind, von jeder Person, die ein S t a h lb e lm k e n n - zctchen trägt, das Mitgliedsbuch zu fordern. Die Stahlhelmkameraden werden ersucht, nicht ohne Mitglieds buch auszugehen« Sautagung ter sächsischen RSSM. Gauleiter Mutschmann an seine politischen Unterführer Dresden, 29. März. Von dem NS.-Presscdienst (Gau Sachsen) wird uns geschrieben: Am Dienstag versammelte Gauleiter Mutschmann seine politischen Unter führer und Amtswalter zn einer Gantagung im Sächsischen Landtag, nm der politischen Organisation, die neben der SA. den Hauptteil an der schweren und opfervollen Arbeit der letzten Jahre getragen hat, die Richtlinien für die Weiter- arbeit auszugeben. I in Vordergrund seinerAus führungen stand immer wieder der Leitsatz: Das Rückgrat der Regierung der nationalen Erhebung muß für immer die straffe politische Organisation der NSDAP, bleiben. Sie ist der Hauptträgcr des Kampfes gewesen und muß cs auch in Zukunft bleiben. Wenn auch erst durch das bevorstehende Gleichschaltungs gesetz durch den n c u z u s a m m e n g e s e tz t e n Säch sischen Landtag eine endgültige Regierungs bildung vorgenoinmcn werden kann, die selbstverständlich einzig und allein nach den Anordnungen Adolf Hitlers besetzt und gestaltet werden wird, so gebietet es die Dankcspslicht, der vorläufigen kommissarischen sächsischen Regierung Anerkennung für ihre vorbereitende Arbeit auszusprecheu. ES ist selbstverständlich, daß die nationalsoziali stische Bewegung nicht etwa im Staat ansgeut, son dern nach wie vor aus eigenen Füßen ihre Arbeit ge treu ihrer Tradition sortsetzt. Der stellvertretende Ganlciter und Führer der säch sischen Landtagöfraktion, Dr. Fritsch, ermahnte die Amts walter, die organisatorische Arbeit mit aller Energie vor wärts zu treiben und gab Richtlinien zur Ausgestaltung des heute bereits außerordentlich umfangreich gewordenen Partciapparates. Ein einheitlicher Wille und das Bewußt sein aller Amtswalter, stets nnd an jeder Stelle ihre Pflicht getan zu haben, beherrschte die Tagung, die vo« einem ««begrenzten Vertraue« der sächsischen politische« Amtswalter der NSDAP, zn ihrem bewährte« Gauleiter Martin Mntfchmann getragen «ar. Die wenigsten werden eö heute noch voll ermessen können, was eü hieß, in der wilden Zeit eines Max Hölz und des roten Zeigncr-Rcgimentcs Kämpfer Adolf Hitlers zu sein. Wenn diese gewaltige Arbeit heute von Erfolg ge- krönt war, und wenn der Gau Sachsen der NSDAP, von jeher an der Spitze der Bewegung im Reiche marschierte, wenn es gerade der Gau Sachsen war, der stets die erste» großen für das Schicksal des ganzen Reiches entscheidenden Liege errang, dann ist das das historische Verdienst des bewährten Sachsenführers Martin Mutschmann, diese Leistung vollbracht zu haben. Gin ungarischer Nationalsozialist bet Hitler Budapest, 20. März. Wie in den Wandelgängcn des Parlamentes verlautet, wird ReichstagSabg. Zoltan McSko, der ungarländische Führer der nationalsoziali stischen Bewegung, heute nach Berlin fahren, um mit dem deutschen Reichskanzler Fragen der ungarländischcn Be wegung zu erörtern. Rücktritt -es Afa-Dun-esvorsitzen-en Berlin, 29. März. In der gestrigen erweiterten Bor- standösitzung des Allgemeinen freien Angestelltenbundes be kannte sich der Vorstand zur Unabhängigkeit gegenüber allen politischen Parteien. Ter bisherige BunbeSvorsitzcnde, RetchStagSabgeordneter Aushäuser, ist angesichts der politiscl-en Lage aus eigenen Wunsch von seinem Amt zu rück g e t r e t e n. Bis zu der von der RetchSregierung ge planten Neuregelung des Gewerkschaftswesens wirb der stell vertretende BundeSvorsttzende Wilhelm St ähr die Ge schäfte führen. Eine Dsutsche bet -em Diemut-ener Muvreummslück getötet Brüssel, 29. März. Nach den letzten Feststellungen der belgischen Fluggesellschaft Sabena befand sich unter den tödlich verunglückten Fahrgästen des bei Dixmnidcn abge- stttrzten englischen Flugzeuges nur ein einziger deut scher Fahrgast, nämlich Frl. Bost aus Barmen, die in Köln an Bord gegangen war. Die Sapag gegen Sie Srruellüg» Einladung zu einer Besichtigungsreise Hamburg, 29. März. Die Hamburg-Amerika» Linie hat zur Abwehr der ausländischen Greuelpropa- ganda unter anderem auch den Präsidenten der Deutsch- Amerikanischen Handelskammer, Hermann A. Metz, in einem längeren Telegramm gebeten, sich im Interesse der deutsch amerikanischen Beziehungen gegen die unwahren Greuel- mcldungcn in amerikanischen Zeitungen zu wenden. Um breiteste Kreise in Amerika von berUnwahrhaftigkett der gegen Deutschland gerichteten Propaganda-» über zeugen nnd der amerikanischen Oeffentlichkett ein Bild von der tatsächlichen Situation in Deutschland, die durch ab so» lute Ruhe und Ordnung gekennzeichnet ist, zu ver- Mitteln, sei die Hapag bereit, einige prominente ame» rt konische Bürger zu einer Jnformatton-retsö »ach Deutschland etvznladen.