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Sächsische Volkszeitung : 29.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193710290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371029
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-10
- Tag 1937-10-29
-
Monat
1937-10
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.10.1937
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^lotirsn vl« ileutseke Kolonl»lfoi»<t«i>ung Seit längerer Zeit gehen Gespräche iiber die Berechtigung der deutschen Kolonialforderungen hin und her. Man kann es schon verstehen, dah der, der heute Kolonien unrechtmähig be- sitzt und sie herausgeben sollte, zu immer neuen Ausflüchten sich versteigt. Aber dann darf dieser nicht davon sprechen, dah er die ethischen Grundsätze des allgemeinen Rechtes in der Welt durchsetzen möchte. Der gestrige Tag brachte sür die Diskussion iiber die deut schen Kolonialforderungen zwei bemerkenswerte Ereignisse. Die Rede des Italienischen Staatschefs Mussolini, in der er ganz assen sür die Berechtigung des deutschen Kolonialstandpunktes rintritt, und eine Aeußerung der „Times", die das Märchen von der Mißwirtschaft der deutschen Kolonien aufs neue aus wärmt, aber im übrigen di« Unvernunft des Versailler Ver trages zugibt. Es Ist das erstemal, dah der verantwortliche Chef einer ausländischen Regierung mit aller Bestimmtheit und ohne jede Einschränkung sür die deutschen Forderungen eintritt. Italien sieht nicht nur die Berechtigung ein, sondern macht die deutsche Forderung zu seiner eigenen. Zu hoffen bleibt, dah bald andere Länder sich dem Standpunkt Italiens anschliehen, so dah die Länder, die In Frage kommen, dem Verlangen der Allgemein heit sich nicht mehr verschliehen können. Wir sind nicht so optimistisch zu glauben, dah dieses Ziel sehr schnell erreicht wird, aber es Ist schon viel erreicht, wenn die Welt erkennt, dah ohne eine Befriedigung der deutschen Kolonialforderungen eine all gemeine und dauernde Entspannung nicht zu erreichen ist Was die Auslassungen der „Times" betrifft, so beruft sich dort Sir Henry Page Eroft auf das Blaubuch der Südafrika nischen Union über „die Eingeborenen in Südwestasrika und deren Behandlung durch Deutschland", das für die Versailler Konferenz die „urkundenmähige Unterlage" für die Behauptung der kolonialen Unfähigkeit Deutschlands abgegeben hat. Heute auf dieses Dokument zurückgreifen, bedeutet, Uber die einschlä gigen kolonialen Probleme nicht ganz auf dem laufenden zu sein. Denn der Landesrat von Südwestasrika, dessen Kompetenz in dieser Frage wohl nicht zu bestreiten ist. hat bereits in seiner Sitzung vom 29. Juli 1929 einstimmig die Entschließung an genommen, dieses Instrument außer Wirkung zu setzen und alle Abdrucke dieses Blaubuches, die In amtlichen Akten und öffentlichen Büchereien dieses Gebietes sich befinden, zu ver schließen und zu vernichten. Darüber hinaus erklärte der Ministerpräsident der Union von Südafrika, General Hertzog, am 28. Januar 1927: „Die Unzuverlässigkeit und Unwürdigkeit dieser Urkunde genügt, sie zu dem schimpflichsten Begräbnis aller ähnlichen Schriften der Kriegszeit zu verdammen." Es kann nur nützlich sein, wenn nach und nach durch ein ehrliches und faires Eingehen aus alle mit der deutschen Kolo- niolsorderung zusammenhängenen Probleme weitere Einsicht geschaffen wird und falsche Hemmungen beseitigt werden. Denn Deutschland ist überzeugt, daß die Notwendigkeit und Zweck mäßigkeit. den deutschen Kolonialanspruch von der praktischen Seite her aufzurollcn. nicht nur In deutschen Augen besteht, sondern die gleiche Erkenntnis auch einer vernünftigen und natürlichen Ordnung in der Welt im Sinne einer gesunden Stabilisierung zugute kommt. 6Snung In »anrAsIsck-sNspokko Ob die scharfen Maßnahmen, dte die französische Regie rung gegen die Marokkaner ergriff, sich gegen die panara bische Bewegung oder gegen kommunistische Aufwiegelungs versuche der marokkanischen Massen richten, ist einigermaßen umstritten, aber Tatsache ist, dah das Problem Marokko wieder in den Vordergrund der kolonialen Sorgen Frankreichs gerückt ist und daß Frankreich im Sultanat Marokko mit großen Schwierigkeiten zu Kämpfen hat. Marokko ist seit der „friedlichen Durchdringung" durch den französischen General Lyauthcy formell selbständig. Auf der Konferenz von Algeciras im Jahre 1907 wurde Deutschland allein gelassen, da England sich auf die sranzösische Seite schlug, und ganz Marokko wurde der französischen Einflußsphäre über wiesen. Der Sultan von Marokko In Fez blieb zwar formell Herrscher von ganz Marokko, also nicht nur des französischen, sondern auch des spanischen Teiles, aber In Wirklichkeit läßt er sich In Spanisch-Marokko durch einen Kalifen vertreten, der mit den Ihm untergeordneten Kalds zusammen die religiöse und damit die rechtliche Spruchrichtcrgewalt übr die spanischen Marokkaner hat, während in Französisch-Marokko In der Ver waltung und In allen Fragen, die nicht die Religion betreffen, der Sultan von den Franzosen ausgeschaltet wurde. Für Frank reich waren die Kolonien bis setzt nur militärisch wichtig. Das riesige Kolonialreich» in Nordafrika lieferte Frankreich im Weltkriege rund zwei Millionen Soldaten, wovon an der Front rund 999 900, darunter meist Marokkaner, Dienst taten. Marokko ist unzweifelhaft der Diamant des französischen Kolo nialbesitzes. Marsckall Lyauthey prägte während des Weltkrie ges das Wort: „Marokko Ist einer der wertvollsten Einsätze des Krieges Die marokkanische Front ist mit der französischen Ostfront gleichzustellen." Seitdem In den letzten Jahren der Rest der Berberstämme mit motorisierten sranzösischen Ein heiten unterworfen wurden, konnte Frankreich Marokko als wertvollen „potentiel de gnerre" buchen. Aker die marokkanische Front Ist erschüttert, der militä rische Wert für Frankreich sehr zweifelhaft geworden, und zwar hauptsächlich deshalb, weil die Franzosen In Marokko sich ein seitig gegen die Marokkaner festlegten. Zwar haben sie zivili satorisch viel geleistet. Moderne Strahenbauten, Hotels und Etadtverschönerungen haben aus Französisch-Marokko ein etwas exotisches zweites Frankreich gemacht, aber unmittelbar neben diesen zivilisatorischen Triumphen lebt das marokka nische Volk sein Leben weiter, die fanatischen Mohammedaner Hausen In Ihren Eingrborcnenvierteln und die Franzosen ließen sie gewähren. Hinzu kommt, daß unter der Folge der über höhten Steuern, die wiederum eine Wirkung der hohen Ver schuldung des Staates sind, der Mißernten und der Weltwirt schaftskrise Tausende und aber Tausende von marokkanischen Bauern ihre Duars verließen und in die Städte zogen, wo sic das Proletariat vermehrten und einer radikalen politischen Agitation zugänglich sind. Dazu kam, daß die Franzosen gerade- zu eine Schicht der marokkanischen Intelligenz schufen. Die Söhne aus besseren Familien erhielten eine typisch französisch« Bildung, aber sie wurden nicht in französisch« Verwaltungs posten gesetzt und haben sich nunmehr der sogenannten pan arabischen Bewegung sehr intensiv zugewandt. Die Marokkaner sind keine eigentlichen Araber Die eingeborenen Berber wurden überflutet von Römern und Vandalen, im Zeit- alter der arabischen Expansion von Arabern, aber trotzdem ist das Arabische Im Volkstum nur von ganz geringer Bedeutung, allerdings ist die religiöse Sprache des Islam arabisch, und al» sanatische Mohammedaner haben sich die gebildeten Kreise in Marokko der neuermachten panarabischen Bewegung verschrie- Wieder nationaler Spartag / SLVSS Um di« volkswirtschaftliche Bedeutung des Sparens allen Volksgenossen vor Augen zu führen, wird auch in diesem Jahre Ende Oktober ein nationaler Spartag veranstaltet. Heute hat auch das Sparen wieder seinen Sinn bekommen, nachdem die Regierung die Festigkeit der Währung sowie den Schutz der Sparguthaben gewährleistet. Wie ein roter Faden zieht sich durch verschiedene wichtige Gesetz« heute der Gedanke des Schuhes der Ersparnisse. Die Mark bleibt mich in Zukunft fest, und an der deutschen Währung wird nicht gerüttelt werden. Damit ist erneut für das Millionenheer der deutschen Sparer Gewißheit geschaffen worden. Der neu« Staat will sa gerade, daß sick möglichst viele Volksgenossen einen, wenn auch beschei denen Besitz sclmsfen können, der sie gegen die Wechselsälle des Lebens sichert und ihnen den Aufstieg ermöglicht. Sparen ist lm heutigen Staat ein« Psllcht, und diese Forderung hat nicht nur Sinn für den einzelnen, son dern auch für die Gesamtheit. „Svargeld schasst Arbeit und Brot" und in Anbetracht der großen Ausgaben, die der Führer dem ganzen deutschen Volke gestellt hat, kommt der eigenen Sparkapitalbildung eine ausschlaggebende Bedeutung zu. Erst dann, wenn durch Millionen von Sparkonten ein Sammelbecken geschaffen worden Ist, kann man di« zum Aufbau lebenswich tigen Mittel schöpfen. Seit dem Jahre 1983 hat die Kapitalbildung ganz wesent liche Fortschritte gemacht. Van Ende 193-1 bis setzt sind die Spareinlagen bei den Sparkassen von 12.39 auf 19.2 Milliarden Reichsmark gewaci)sen. Ende 1939 gab es 34,8 Millionen Spar- bl'.ci)er. d. h. nun nicht, daß es auch ebenso viele Sparer gibt, da zahlreich Sparer mehrere Sparbück>er besitzen. Man kann aber wohl mit rund 25 Millionen Sparern rechnen. Fast zwei Fünftel aller Sparbiick»cr lauten mif weniger als 20 RM.. und zwar beträgt der Durchschnittsbetrag dieser kleinen Srulrkonten mir 10 RM. Fast die kälstv aller Sparguthaben entfällt auf die Gruppe von 300 bis 3090 RM. Auf Konten mit mehr als 5000 NM. entfällt mehr al<- ein Viertel der gesamten Sparsumme. Wenn man ans dieser Aufstellung schon ersieht, dah die Zahl der Kleinsparer sehr groh ist, so wird manch einer doch nun sagen: „Sparen soll ich, aber wovon'' Von meinem geringen Einhommen kann ich schwerlich etwas zurücklegen." Und doch läßt sich sparen. Es gehört nur ein ausdauernder Wille dazu. Sparen hat stets die Erreichung eines bestimmten, von vornherein scstgelegten Zieles zur Grundlage. Wäre dies nicht der Fall, so gäbe es praktisch überhaupt kein nennenswertes Sparwesen. Jedes Sparen ge schieht mit Rücksicht auf die Zukunst und hat eine Idee zur Voraussetzung, nämlich die Idee der Erreichung eines sinan- ziellen Zweckes. Und wohl selten fügt sich der Wille des ein zelnen Volksgenossen in den Nahmen der Zielsetzung des Staa tes wie beim Sparen. Frühzeitig genug zu sparen, damit man im Alter vor Sorge bewahrt bleibt, das ist di« Forderung von heut«. Darum betrachtet man auch die Erziehung der Jugend zum Sparrn als eine der vornehmsten Aufgaben und nach der Anweisung des Reichserziehungsministers soll der Tag und sein Sinn auch in der Schule in geeigneter Weise gewürdigt werden. Es kommt nun allerdings nicht nur darauf an, daß gespart wird, sondern daß dies richtig geschieht. Der allein geeignete Weg hierfür ist der, daß alles versügbare Geld den Spar instituten ckivcrtraut wird, die überall in Deutschland der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Wer so sein Geld anlcgt, wird die Gewißheit haben, daß die Verwaltung seiner Erspar nisse in guten Händen ist, daß aber auch so sein Geld am besten zum Wohl der Gesamtheit arbeitet. Es ist Ausgabe des jähr lichen nationalen Spartckges, die Erkenntnisse zwischen Sparen und Aufbau der Wirtschaft überall in der deutickien Bevölke rung zu verbreiten und jeden deutsci>«n Volksgenossen zum Spa ren zu bewegen. Di« Stetigkeit der politisckien Führung und die Stetigkeit, mit der seit 4^ Jahren am Aufbau der Wirt schaft gearbeitet wird, haben ein festes Vertrauensverhältnis zwisck?en Regierung und Volk geschaffen. Jede Mark, di« einem deutschen Sparinstitut zuslieht, dient dazu, werteschasfend« Arbeit zu ermöglichen. 26 Millionen Sparer haben ihr Geld in deutscken Sparkassen angelegt. Diese sorgen damit für die Zukunft ihrer Familien und gleichzeitig für die Zukunst unseres Volkes. Und lo kann jeder, wenn auch in noch so bescheidenem Rahmen, auf diese Art als Staatsbürger Dienst am Volke und Vaterland verrichten. Die Würde des Gerichts Ordnung und ernstes Verhalten in den Sitzungen. Die amtliche NS.-Partei-Korrespondenz weist darauf hin, daß jede Gerichtsverhandlung heut« im Zeickien ernster Würde stehen muß. Sie schreibt über das Verhalten der im Gerichtssaal Anwesenden ». a.: .Wenn das Gericht, angekündtgt durch einen Zuruf des Sitzungswachtmeisters, den Verhandlungssaal betritt, so haben sich alle anwesenden Personen zu erheben und das Ge richt mit dem Deutschen Gruß zu begrüßen. Diese Ehrenbezei gung, die durch das Erhellen des rechten Armes eine im national sozialistischen Staate eingeführte besondere Betonung erhält, soll die Achtung, die jeder Volksgenosse dem Gericht schuldet, sinnfällig zum Ausdruck! bringen. Es soll dadurch mich allen Beteiligten deutlich gemacht iverden, daß sie sich an einem ernsten Orte befinden und daß sie ihr ganzes Verhalten während der Verhandlung danach elnrichten müssen. Wenn die Mitglieder des Gerichts an ihren Plätzen angelangt sind, so erwidern sie den Gruß, indem auch sie den rechten Arm erheben. Wenn der Vorsitzende hierbei meistens die Worte hinznsügt: „Ich eröffne die Sitzung mit dem deutschen Gruß „Heil Hitler!", so bringt er damit in feierlicher Form zum Ausdruck, daß das Gericht im Namen und Auftrag« des Führers des deutschen Volkes und des obersten Gerichtsherrn tagt. In strengster Ordnung und unter jederzeitiger Wahrung der Würde und Feierlichkeit wird alsdann die Gerichtsverhandlung durchqeführt, wobei sich alle Beteiligten wieder zu erheben haben, wenn «ine Vereidigung vorgenommen wird. Auch bek der Verkündigung des Urteils sind diese Himveise zu beachten. Endlich erfordert es die Achtung vor dem Gericht, daß die vor- geschrieben« abschließende Begrüßung würdig und einheitlich vorgenommen wird. Die Ruhe und Ordnung im Sitzungssaal muh aufrechterhalten bleiben, bis das Gericht den Anwesenden den Deutschen Gruß dargebracht hat. dieser von allen stehend erwidert Ist und das Gericht den Saal verlassen hat." Eine neue Abteilung der Reichsmuflttammer Chorwesen und Kirchenmusik gesondert geregelt. Di« seit der Machtübernahme begonnene kulturell« Arbeit auf dem Gebiete der Musik in Hitlerjugend. NSG. „Kraft durch Freude" und Werkscharen der Deutscken Arbeitsfront hat eine Neuordnung in der Organisation des Jugend- und Volksmusik- ivesens im Rahmen der Rcichsmusikkammer erforderlich gemacht. Mit Zustimmung des Präsidenten der Neichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goalbels, hat der Präsident der Reicksmusik- kammer folgend« A«nd«rung des organisatorischen Aufbaues des Reichsmusikkclmmer angeordnet: 1. Neu eingerichtet wird eine Abteilung für Jugend- und Volksmusik, die unter Einbe ziehung der seither bestandenen Fachschaft für Volksmusik die gesamt« In der Hitlerjugend, der NSG. „Kraft durch Freude" und in den Werkscharen -er D-eutsck-en Arbeitsfront bestehen den und noch zu gründenden Sing-. Musik- und Spiclgemein- schaften sowie Werkschar- und Werkkapellen usw. umfaßt. Dar über hinaus werden in einem besonderen Referat die Frage der Jugend-u. Volksmusikerziehung, insbesondere aber die Frage der .Heranbildung geeigneter Lehrkräfte behandelt. 2. Die sonstigen Chorverelniaunaen, Gesangvereine sowie die Kirchenmusi. Kal Ischen Organisationen s Kirchenchöre. Po- sauncnchörei werden In Umbildung der seither bestandenen Ab teilung „Ehorwesen und Volksmusik" In einer Abteilung „Chorwesen und Kirchenmusik" erfaßt. Awel Morde nach 17 Za-ren aufgeklärt Landshut, 29. Oktober. 1920 war die Witwe Hummel in Vlecht bei Landshut mit durchschnittener Kehle in ihrem Blute liegend aufgefunden worden. Ein fremder Mann im Zimmer bedrohte die Helfer, so daß sie flüchteten. Der Täter konnte un erkannt entkommen. Am 11. Oktober des gleichen Jahres wurde der Müller Sebastian Naßhofer in Wittersdorf vor seinem Haus durch einen Bauchschuß niedergestreckt. Er konnte sich noch in das Schlafzimmer schleppen. Der nachfolgende Räuber schlug dort auf den Ucbersallenen ein und brachte ihm einen Schädelbruch bei. so daß Raßhofer kurz nachher starb. Die zu Hilfe ellen-e (Hesrau wurde zur Herausgabe von 4090 RM. ge zwungen und von dem Verbrecher durch einen Stich In den Arm verletzt. Ein zweiter Räuber mit Maske hatte sich vor dem Schlafzimmer ausgestellt. Nachdem beide Mordtaten keine Auf klärung gefunden hatten, nahm die Staatsamvckltschaft Im De zember 1936 die Nachforschungen erneut auf und ermittelte als Täter den 1919 von der Tschechoslowakei zugezogenen Hold- haider, der ein flottes Lel^n führte, ohne daß man wußte, wo- l>er er dl« Mittel hatte. Im Jahre 1921 flüchtet« «r nach Ver übung von Betrügereien und starb 1923 im Gefängnis. Sein Helfer mar sein Schwager Maier von Landshut, der im Jahr« 1933 gestorben ist. Beide Verbreck-er konnten nicht mehr der irdischen Gerechtigkeit überantwortet werden. den und fordern unter betonter Hervorhebung ihres Monarchis mus Selbstverwaltung unter dem Scherlfen. In Rabat und in Fez, in Marrakesch und anderen Städten Ist es zu Kundgebungen der marokkanischen Intelligenz und der marokkanischen Massen gegen die Franzosen und gegen die Juden gekommen, di« anscheinend einen größeren Um sang al» im Vorjahr« hotten. Die Franzosen haben scharf durchgegriffen, ihre Fremdenlegionäre haben auf die Marok- ker geschossen, und das ganze Land ist in Bewegung geraten. Aber wie es auch Immer sei: die kommunistische Durchdringung der kolonialen Bevölkerung gegen die angeblichen sranzösischen Unterdrücker geht Hand in Hand mit panarabischen Zielen, und die französische Regierung, die mit den Marxisten und Kom munisten im Helmatlande regiert, steht nun In Marokko den Folgen dieser politischen Wirtschaft gegenüber, nämlich dem ossenen Aufruhr. Rücktritt des Sderlommlffars siir Palästina London, 29. Oktober. Wie Kolonialminister Ormsby-Gore im Unterhaus mit teilte, hat der Oberkommisfclr für Palästina, Sir Arthur Wau- chopa, -er sich aus gesundheitlichen Gründen zur Zeit in Eng land befindet, mit Rücksicht auf feinen Gesundheitszustand um Enthebung von seinen! Posten im Frühjahr nächsten Jahres ge beten. Der Kolonialminister sprach Sir Arthur Wauchope seine Anerkennung für seine hervorragenden Dienste sür den Staat aus. Wiederaufbau des Mltempels auf der Akropolis Athen, 29. Oktober. Die Arbeiten zur Wiederausrichtung des Nikitempels aus der Akropolis haben unter der Leitung des Architekten Balanos begonnen. Wie bekannt, ivurd-' vor etwa Jahresfrist der Nikitempel abgetragen, weil die Funda mente Im Lause der vielen Jahrhunderte an Festigkeit verloren hatten und eine Absturzgefahr bestand. Nunmehr ist der Bau grund mit Beton und neuen Steinen wieder gefestigt worden, so dah der abgetragene Nikipyrgos wieder aufgebaut werden kann. Für die Aufbauarbeiten wird man wegen der großen Sorgsamkeit, mit der diese durchgcführt werden, etwa ein Jahr gebrauchen. Durch die gleichzeitig durchgesührten Ausgrabun gen konnte sestgestellt werden, daß an dieser Stelle schon vor der Errichtung des Nikitempels ein altgriechisches Heiligtum gestanden hat. Am die „Suroptllsleruna" Warschaus Warschau, 29. Oktober. Die Warschauer Stadtverwaltung kämpft einen zähen und erbitterten Kampf um die, wie man sich in polnischen Kreisen ausdrückt, „Europäisierung" der pol nischen Hauptstadt, Aus russisckier Zeit, in der Warschau bewußt vernachlässigt wurde, besitzt die polnische Hauptstadt besonders auf dem Gebiet der öffentlichen Hygiene und der sanitären Kontrolle eine solche Fülle von Mängeln, daß ihre Abstellung in den jetzt beinahe 20 Jahren polnischer Unabhängigkeit nur zum Teil gelungen ist. Ein Beispiel hierfür wird gerade jetzt in der polnischen Presse veröffentlicht. Die Fleischerinnung der Stadt Warschau hat sich dieser Tage mit einer Denkschrift an die Stadtverwaltung gewandt, in der daraus hingewiesen wird, daß zwei Drittel aller in Warschau zum Verkauf gelangenden Wurst- und Fleischwaren aus illegalen Schlachtungen stammen, die zum größten Teil aus der Provinz auf allen möglichen Wegen unter Umgehung der behördlichen Fleischbcschauvorschris- ten nach Warschau gebracht werden. Nur ein Drittel aller Fleischwaren, die es in Warschau zu Kausen gibt, trägt den Kontrollstempel der Stadt. Tatsächlich dürste nicht nur das Interesse der Mitglieder der Fleischcrinnung, sondern auch das der öffentlichen Gesundheitspflege ein behördliches Einschreiten gegen diese unmöglichen Zustände erforderlich machen. Oesterreich führt die Aummernbezelchnung der . Hauptverkehrsstraßen ein Wien, 29. Oktober. Nach dem Beispiel vieler anderer Länder wird jetzt auch Oesterreich seine Hauptverkehrsstraßen mit Nummern versehen. Die Bezeichnung 1 wird die Straße Wien—Salzburg bis zur Staatsgrenze bei Reichenhall erhalten. Die höchste Nummer, die Zahl 79, fällt auf die in Vorarlberg liegende Rheinstraße. Drei Waffenschmuaaler an der Kärntner Grenze nledergeschoffen Wien, 29. Oktober. Ein furchtbarer Kampf mit drel Schmugglern ereignet« sich an der Kärntnerisch-Ikgoslavischen Grenze beim Loiblpah. Ein Jäger hielt drei Männer an, die aus der Waffenfabrik von Ferlach gestohlen« Gewehr« iiber -i« Grenz« schaffen wollten. Die Angehaltenen schossen mit Reval- vern auf d«n Jäger, woraus dieser mit seinem Gewehr antwor tete; zwei Minner sanken tot zu Boden, -er -ritt« wurde sckyver verletzt. Es handelt sich um jugoslovisch« Staatsangehörige.
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