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Mittwoch, 27. Oktober 19Z7 sch»tstl«Ikmg! Dr*»d<lr-«„ P»N«»ftr. 17, tz«»m«f «Ml«.voll T«lchIIt»st<lI«. vr«k >md Vila,: ««»»Ma vachdr»k«»t ». v«rla- LH. ». «. Makel. V»N«p«t» 17, Feraraf voll, voftlchr«! »k. 10V, vaMr Stadtdaak vr««d«» 7ir. G7S7 Verlag»»« Dr«»de». «njrlg«n»re!l,! dl« »»altlg« » ma, brrlte gelle I Viai II» gamlll«>u>n»»lge» I PI« gl, Platzwlalch« Unn«, »l, lelae «ewi-r letftn». Am »all, va» hkher« ««walt, verbot, »lntretead« veirteb» ftörungea Hal der vegleh« ed« Werbungtrelbew« keim «nlpriq», fall, dl« geltua, k, delchrlaltr« U«s»v, —» fpltet »d« »Xht «lqelnt. «rsffll»»,»»rt ist »r »»«« «»««M. «a,Nummer 252—38. Jahrg «ksnaMchn v«iug,pr«l» dar» Trüg« «iufchl. « Pf« »»*. « Psg. Lrllgerlaha 1.7V; darch dl« Poft 1.7V «laschllehUch v«stllberr-«llung»g,»l>hr, ,u»ügliq w Pf,. v-st-veftellgrld. W W ^I^W^W Itazel-N». 10 VI,.. Sonnabend- «. geptag-Nr. *> PI» WWW W W W^W «bbestelluagr, müll» Ipltefk», «la« Wach« vor «bla», d« WWW WWWWWW WW W^ ve»—»e<t K^siNch bel» ve«a, «lagegaiv foi». U.^r« W WWW WWWWWW W W I r»„« Mr,« kl- «bbestrllunge, —gr^aeh«.^ W W W W VEMUNS W> DerSteMertreterdesMmsmMen Rudolf Heß in Bologna herzlich empfangen Bologna, 27. Okt. Das faschistische Italien bereitete dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heb, und der ihn begleitenden Abordnung der Partei auf ihrer Fahrt zu den großen Feierlichkeiten des 2». Oktober In Rom einen außerordentlich herzlichen Empfang. An der Grenze Italiens erwartete Reichsmini ter Heh und seine Begleiter ein Sonderzug der italienischen Regierung. Die mit dem fahrplanmäßigen Zug aus Deutschland e »getroffenen Sonderwagcn der deutschen Abordnung wurden mit diesem Sonderzug vereinigt. Als in den Morgenstunden Verona erreicht wurde, be stieg eine Ehrenabordnung der Faschistischen Partei, an ihrer Spitze der Vizesekretär der Partei, Dr. Gardini, und der stell vertretende Chef der faschistischen Miliz, General Gauttieri, so wie der Landesgruppenleiter Italiens der NSDAP, Ettel, den Zug, um den Stellvertreter des Führers und die Partelabord nung nach Rom zu begleiten. Ueberall. wo der Zug in rascher Fahrt das weite Land der norditalienischen Ebene durchfuhr, waren die Bahnhöfe mit Ha- Paris, 27. Okt. In Lyon sand am Dienstag ein Verleumdungs prozeß statt, den der Herzog Pozzo di Borgo, ein früher füh rendes Mitglied der Feuerkreuzler-Bewegung, gegen den Obersten de la Rocque, den Führer der Feuerkreuzler, in die Wege geleitet hat. Der Prozeß erhielt eine politische Bedeutung durch die Aussage des früheren Ministerpräsidenten und Innenmini sters Tardieu, der. zu dem Hauptpunkt der Streitfrage er klärte, daß de la Rocque aus dem Geheimfonds des Innenministeriums 18 Monat« lanq Geld er halten habe. Oberst de la Rocque hat die Aussagen Tar- dleus abgestritten. Wie Tardieu als Zeuge aussagte, hat er in der Zeit zwi schen 1928 und 1932 18 Monate lang de la Rocque auf dessen Ersuchen hin Zuschüsse aus dem Geheimfonds gegeben, und zwar weil er als Minister damals der Ansicht mar, daß, da ve la Rocque als Führer der Feuerkreuzler eine Macht der Ordnung gegen den Kommunismus darstelle, die Unterstützung verdiene, lieber alle diese Vorgänge habe er bisher Stillschwei- Verordnung über den Schutz der Feiertage Berlin, 27. Oktober. Auf Grund des Gesetzes Uber die Feiertage vom 27. Feb ruar 1934 hat der Reichsinnenminister im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda verordnet: 8 1. Der in d«r Verordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage vom 18. März 1934 vorgesehene Schutz beschränkt sich für den Bußtag 1937 (17. November) aus die Zeit von <bt»19Uhr. 8 Das gleich« gilt für di« kirchlichen Totengedenk. tage im November 1937, di« aus Grund der genannten Verordnung lcmdesrechttich geschützt sind. Sestmelchisch-polnische» Kulturabkommen unterzeichnet Warschau, 27. Okt. Am ersten Tage seines Aufenthaltes in Warschau hat der österreichische Staatssekretär Dr. Schmidt nach einem Besuch bei dem polnischen Außenminister das österreichisch-pol. Nische Kulturabkommen unterzeichnet. Während eines Essens, das der polnische Außenminister zu Ehren des österreichischen Staatsmannes gab, erklärt« Oberst Beck in seinem Trtnkspruch, daß kein ermthasler Konslikt je mals die Atmosphäre des gegenseitigen Wohlwollens getrübt habe, und alle vorübergehend auftauchenden Schwierigkeiten seien stets zu beiderseitiger Zufriedenheit gelöst worden. Staats sekretär Dr. Schmidt bezeichnete es als von größter Bedeutung, daß eine Uebereinstimmung hinsichtlich der politischen Grundsätze bestehe, die auf eine konstruktive Friedenspolitik ausgerichtet seien. Wiedereröffnung der pariser Weltausstellung im nächsten Zahr? Paris, 27. Oktober. Der Ausstellungsausschuß der Stadt Paris hat sich für «ine Wiedereröffnung der Weltausstellung im Jahr« 1938 eingesetzt und schlägt der Regierung vor, vom Parlament die dafür not wendige'! Kredite zu fordern. Diese Entschließung tvzieht sich auf einen Vorschlag des Pariser «stcHtrates, der Ausstellung im kenkreuzslaggen und Fahnen in den italienischen Nationalfarben reich geschmückt. In Bologna, wo der Sonderzug einen kurzen Aufent halt nahm, wurde der Stellvertreter des Führers mit ungeheu rem Jubel empfangen. Als der Sonderzug in den Bahnhof einfuhr, erklangen di« deutschen und italienischen Nationalhymnen und aus Hunderten von Kehlen ertönten dem Stellvertreter des Führers begeisterte Heilrufe entgegen. Die Jugend schwenkte unter lautem Jubel kleine Hakenkreuzfähnchen und überschüttete die Gäste mit frischen Blumen. Der Stellvertreter des Führers entstieg mit seinen Beglei tern dem Wagen und schritt nach der Begrüßung die Ehren kompanien der italienischen Truppen und der Miliz ab, um sich dann zu dem unter Führung des Ortsgruppenlciters' von Bo logna der NSDAP, Pg Bruns, um ihre Hakenkreuzfahne ge scharten Mitgliedern der deutschen Kolonie zu begeben, die Reichsminister Heß stürmisch begrüßten. Nach einem kurzen Aufenthalt fuhr der Zug, von den brausenden Heil-Hitler-Rufen der Menge begleitet, nach Rom weiter. gen bewahrt, sie nur Pozzo di Borgo erzählt, der sie dann ohne sein Vorwissen in einem Zeitungsartikel verwertete. Die Richtigkeit der Borgänge könne er bezeugen, ohne daß er damit die Veröffentlichung des Artikels Pozzo di Borgos gutheißen wolle. Er, Tardieu, besitze etwa 30 Briese de la Rocques, die dessen Dankbarkeit für die ihm zuteil ge wordene Freigebigkeit zeigten. Er habe das Geld nicht, wie Pozzo di Äorgo behauptete, im Umschlag ausgehändigt, sondern de ia Rocque sehr häufig in seiner eigenen Privatwohnung empfangen und ihm dann ohne Quittung die Banknoten über geben. Auch habe er auf Bitten de la Rocques diesem seinem Amtsnachfolger Laval vorgestellt, damit er sich dort weiter um die Bezahlung der Geheimfonds-Gelder bemühen könnte. Ucber die Geheimfonds werde keine Namensabrechnung geführt, aber kein Gesetz verbiete es. den Namen der Nutznießer zu nennen, wenn besondere Umstände dies erforderlich machten. Oberst de la Rocque hat auf diese Aussagen Tardieus hin erklärt, daß alle ihn belastenden Aeußerungen Tardieus er logen seien. Die Verkündung des Urteils ist auf den 8. November an gesetzt worden. Jahre 1938 das Ausstellungsgelände iveiter zur Verfügung zu stellen. Das Internationale Äusstellungsbüro, das sich am Mitt woch über die Wiedereröffnung schlüssig werden wird. Härte am Dienstag die Vorschläge des sronzösisclzen Handelsministers zu gunsten einer Wiedereröffnung der Ausstellung und beriet eine Reihe von Rechtsfragen mit den Rechtsberatern anderer Teil nehmerstaaten. Wie verlautet, sollen die Ausgalien für eine Wiedereröff nung der Ausstellung im kommenden Jahr etwa 309 Millionen Francs betragen. Zusammenkunft des deuW-däulschen gemischten Ausschusses Die Beschickung der deutschen Märkte mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Dänemark. Kopenhagen, 27. Okt. Am 25. und 28. Oktober fand in Kopenhagen eine Zu sammenkunft des deutsch-dänischen gemischten Ausschusses statt, der auf Grund des geltenden deutsch-dänischen Warenabkommens über die Beschickung der deutschen Märkte mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen beraten soll. Es konnte hierbei scstgestellt werden, daß die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Dänemark nach Deutschland seit 1933 eine günstige Entwicklung genommen hat, die sich auch im Jahre 1937 insgesamt fortsetzte. Das im Jahre 1938 für 1937 eingeführte System kann nach Erachten des gemischten Aus schusses bei entsprechender Handhabung weiterhin als geeignete Grundlage für die Entwicklung des deutsch-dänischen Waren austausches dienen. Der gemischte Ausschuß konnte im einzelnen für die ver schiedenen Erzeugnisse eine weitgehende Einigung über die bei derseitigen Wünsche erzielen. Sonderurlaub für den 9.Aovember In einem für alle Behörden des Reiches, der Länder und der Gemeinden gültigen Erlaß ordnet der Reichs- und Preußische Innenminister an, daß Behördenangehörigcn, die an den Feier lichkeiten am 8. und 9. November am Mahnmal und der Einigen Wall»! In der Hauptstadt der Bewegung auf Veranlassung oder mit Billigung der NSDAP, tellnehmen, der ersorderlicl)« Urlaub crle'lt werden kann. Auch in Australien wächst die roie Gelahr In der vergangenen Woche haben in Australien Wahlen statt gesunden, in denen die aus der ilniteä ^untrsiia ?arty und der Unitoä Country Party bestehende Regierungskoalition sich zwar behaupten konnte, die jedoch der Labour-Partet einen Gewinn von vier Mandaten brachten. Es ist in diesem Zusammenhang interessant zu erfahren, mit welchen Mitteln Moskau im fünften Erdteil die Sache der 8. Internationale wetterzutreiben bemüht ist. Wenn auch der Kommunismus in Australien zahlenmäßig bisher keine allzu großen Erfolge auszuweisen hatte, so darf doch das Anwachsen der roten Gefahr nicht unter schätzt werden. Instruktive Einzelheiten über Moskaus Methoden In Australien veröffentlicht, wie unser römischer K. v. kr.-Ver- treter uns schreibt, die Oktober-Nummer der „l.ettre, 6« kam« ,ur 1'^.tköisme moösrve". Die ersten Kommunisten erschienen in Australien etwa um das Jahr 1929. Zu einem der eifrigsten Werber wurde John Smith Garten, dessen Name auf dem ganzen Kontinent bekannt ist, wenn auch sein Ruhm gerade heute im Sinken be« grisfen ist. Die australische Arbeiterpartei hat ihn wegen seine» Opportunismus ausgeschlossen, und es ist nicht unmöglich, daß die kommunistische Partei ein Gleiches tun wird. Wie in Sowjetrußland haben die führenden Namen auch in Australien keine Beständigkeit. Man scheint den stetigen Wechsel in Mos kau gelernt zu haben, mit dem der australische Kommunismus rege Beziehungen unterhält. Fast alljährlich verlassen sogenannte Arbeiter-Delegationen das Land, um in den Sowjetstaaten neue und wirksamer« Kampfmethoden zu lernen. Eine fast endlose Flut sowjetrussischer Blätter hat den Weg nach Australien gefunden und wird unter die Bewohner des fünften Erdteils in Eratisnummern verteilt oder um «ine« Preis, der nicht einmal die Transportkosten deckt. Wie überall wird die Tätigkeit der kommunistischen Partei in Australien von einem Zentralkomitee aus geleitet, das seinen Sitz in Sydney hat. Von hier aus wird das in sieben Zweig stellen geteilte Australien beherrscht: Sydney und Melbourne, Süd- und Westaustralien, Darwin, Tasmanie und Broken Hill. Noch ist die Partei nicht zahlreich. Sic umfaßt kaum mehr als 9989 Mitglieder, die sie bis zum Ende dieses Jahres auf 19 069 zu steigern hofft. Aber wenn man diese Zahl zu der australischen Bcvölkerung^ifser von 6 766 445 Menschen in Ver gleich bringt, wächst ihre relative Bedeutung, besonders wenn man bedenkt, daß es Hunderttausende gibt, die der kommunisti schen Partei zwar nicht offiziell angchörcn, aber mit ihr sympathisieren. Das Gros der kommunistischen Be wegung stellt naturgemäß die Arbeiterschaft, die in Australien in zwei Hauptorganisationen zusammcngefaßt werden, tn einer beruflichen der Gewerkschaft und in einer politischen, der Partei. In den Gewerkschaften haben die Kommunisten schon seit ge raumer Zeit festen Fuß gefaßt, vor allem in den Organisationen der Eisenbahnarbeiter, der Straßenbahnschafsner und det Gruben arbeiter. Es ist ihnen gelungen, die führenden Stellen mit Parteigängern zu besetzen. So wird z. B. der Verband der australischen Eisenbahnarbeiter von dem Kommunisten Lloyd Roh geleitet. Durch diese Taktik ist es den Kommunisten gelungen, einen, Großteil der australischen Gewerkschaften zu beherrschen, ohne- daß die Arbeiter selbst Kommunisten sind, ja vielerorts nicht einmal mit ihnen sympathisieren. Die Kommunisten vertrauen indessen auf ihre Werbearbeit und gedenken über den Weg der Gewerkschaften die Arbeiterpartei in das eigene Lager zn, bringen. Sie begegnen dabei freilich der Schwierigkeit, daß deren Führer die drohende Gefahr erkannt haben und alle Mittel zu ihrer Abwehr in Anwendung bringen. Ihnen gegenüber be tont der australische Kommunismus immer wieder die Not wendigkeit der „Einheitsfront" unter den Arbeitern und- versucht unter diesem Wahlspruch, kleinere Gruppen von der Arbeiterpartei loszulösen und mit ihnen die eigenen Reihen zu vergrößern. Diese Methode ist für den ausstralischen Kommu nismus so charakteristisch geworden, daß man sie die „Arbeit der weißen Ameise" genannt hat, die sich überall «inntstet und nur äußerst schwer zu vertreiben ist. Außerhalb der Arbeiter kreise haben die kommunistischen Organisationen sich auch in Australien die Bezeichnungen zugelegt, auf die man auch in anderen Erdteilen und Staaten immer wieder trifft. Es gibt auf dem fünften Kontinent außer einem Bund der „Freunde der Sowjetunion" einen „Verband für kulturelle Beziehungen zu Rußland", eine „Bewegung gegen den Faschismus und den Krieg", eine Frauenorganisation, die di« gleichen Gegner be kämpft, ein „Neues Theater" usw. Was den Kommunismus in Australien aussichtsreich macht, ist seine Beherrschung der Presse. Sie beschränkt sich durchau» nicht auf die für die Gesamtmasse der arbeitenden Klassen be stimmten vier großen Blätter, dl« sich die Wochenzeitung, di« Stimme und der Stern des Arbeiters nennen, denen sich der „biortk Ouoonslanct «uai-clian" anschlteßt. Hinzu komme» alle jene kleineren Veröffentlichungen, die der Arbeit der weißen Ameise Vorschub leisten: z. B. der „Gewerkschaftsführer", «ine Zeitschrift, die 24 Seiten zählt und di« wesentlichen politische« Ereignisse de» Monat» zusammenkakt. Die darin enthaltenen Eine Aussage Tardieus vor Gericht Der GiHelmfond- de- stanzöflschen ZnnenministerlumS die Geldquelle de la Rocques