Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 30.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193710303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19371030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19371030
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-10
- Tag 1937-10-30
-
Monat
1937-10
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.10.1937
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ml jährlich. . e Preisbildung on ist auch die bei den Gütern lnnehmen, ein, it den beteilig- e Preissenkung ger Grundlage r Industrie be- t fünf bjo zehn ll wie möglich, en. tikel fallen u.a. iromotorisch an- idfunkeinzelteile : Apparate. Der lkungen mit je mit einem Ab- ischen Industrie Körperpslege- stn Präparaten rpier und Büro- dukte, verpackte Kaufkraft' Preissenkung er« jährlich ge- eröffnet iurg, 30. Okt. Hygiene« sgesundheit der ,end in den Aus- )särztesllhrer Dr. isleiter Prof. Dr. lygiene-Museums t Uber das bis- dem Gebiete der teichswanderschau nmitteibares An- e Darstellungen .ozialistisck)er Ge- zu lassen. »atz der National- n deutschen Men- kt all seiner Ar- des Führers, das, id leistungs- vlges Volk" dazu es Volk zu schaf- efiihrer die Aus- l Dr. Ley iderung für die llindsor hat unter ieldspend« für das >n Parts aus fol« hten nicht versau te und angenehme l danken. >er Deutschen Ar- ckt von dem, was getan wird. Wir c liebenswürdigen ns bereitet haben. Sie bitte, der be- lsswerkes zukom- he danke, die Sie og von Windsor. er z der Mutter. idrama hat sich in feinen Stiefvater, ohn hatte sich mit ner Mutter gestellt ratet hatte, diesen Deutschland abach, der bekannt« t astetn den Nord« von 57 Tagen rtschland etngetrof« herzlich empfangen zelboot den Ozean n Wegbereiter des ). Oktober die Mitteldeutsche var im allgemeinen von Montanwerten gleichen Prozentsatz l Haller und Ver- Webstuhl 2,25 Proz. sich Somag 1 Proz. lchsbank ihren Kurs Dresdner Gardinen Kauer Kammgarn 2 irkt verloren unter Altbesitz 0,07 Proz. Dresden. Detter« Frlih dunstig oder Trocken. Mild, kovember: Wolkig. 865l!lM Allerheiligen Gemeinschaftsfeste, Feste zur Erinnerung daran, daß man verbunden ist mit vielen^ werden überall dort gefeiert, wo die Gemeinschaft In Gesahr ist, ausgelöst zu werden oder auch, wo sie so groß ist, datz der einzelne sie nicht mehr überschauen kann, so dah er sich in einer stillen Stunde wieder einmal auf diese Gemeinschaft besinnen mutz- Auch in der Kirche trifft das Letztere zu. So lange die Kirche klein war, die Gemeinden nur wenige Mit glieder umfaßten, war es nicht nötig, besonders an diese grohe Gemeinschaft des Glaubens und christlichen Lebens zu erinnern. Die Gemeinschaft war da, ihr Ausdruck der Gottesdienst, die christliche Nächstenliebe, das christliche Leben. Als aber die Kirche weltweit wurde und das lebendige Brennen der christ lichen Liebe nicht mehr In allen Herzen hell ausloderte, da wurde es notwendig, den Christen immer wieder vor Augen zu stellen, datz sie in heiliger Gemeinschaft leben, dak sie nicht dieser Welt und dieser Zeit angehören, sondern bestimmt sind für ewiges Leben, für heilige Gemeinschaft in Ewigkeit. Wenn das Jahr sich seinem Ende zuneigt und in der Natur alles Grünen erstirbt, dann lätzt uns die Kirche dieses Gedenken der Gemeinschaft begehen, um uns zu ermahnen, daß wir uns einstellen auf jene Gemeinschaft, in der das Leben nie vergehen wird, auch wenn das irdische Leben aus klingt. So hat es einen liefen symbolischen Sinn, dak wir zu Beginn der rauhen Jahreszeit die Feste Allerheiligen und Allerseelen begehen, jene Gedenktage der Gemeinschaft im einigen Leben, Gedenktage auch daran, dah wir in Gemeinschaft stehen mit den Millionen und aber Millionen, die vor uns als Christen durch diese Erde in die Ewigkeit geschritten sind. Das Fest Allerheiligen ist gleichsam die Heerschau im himmlischen Jerusalem. Der Evangelist Johannes schildert uns in der Geheimen Offenbarung diese neue Stadt, das himmlische Jerusalem, jene Stadt, die unsere endgültige Wohnstatt sein werde, In der Gott schon unsere Wohnungen bereitet hat, in der unsere christlichen Brüder der vergangenen Jahrhunderte schon wohnen. Allerheiligen — das besagt nicht nur Andenken an alle scne, welche die Kirche heiliggesprochen hat. Es schlicht «in alle sene, die ihr Leben hindurch Gott gehörten — denn das heißt ja das Wort heilig: Gott angehören seinem Sein und seinem Wollen nach. Wir Christen auf Erden, denen das Siegel Gottes eingedrückt ist in die Seelen, sind gleichfalls Gott gehörig wie jene, die uns schon vorangeschritten sind in die ewige Stadt Jerusalem. Nur der Zustand unseres Lebens ist es. der uns von ihnen unterscheidet, die endgültige Sicherheit des Haftens an Gott. Aber wenn wir auch jetzt noch in der Zeit der Bewährung stehen, so wissen wir doch das eine: Nichts, gar nichts, keine Macht der Erde und keine Macht der Unterwelt kann uns aufhalten auf dem Wege in das himmlische Jerusalem — wenn wir selbst es nicht tun. Diejenigen, die schon dort ein gegangen sind, weisen uns den Weg, stützen unseren Schritt, erhellen unsere Augen. Und wir freuen uns darüber, dah sie angelangt sind am Ziel. Dem Gedenktag Allerheiligen folgt der Gedenktag Aller seelen. Er stimmt uns ernst. Aller Seelen: Ist das eigentlich ganz richtig? Liegt da nicht noch etwas in dem Wort, was wir an diesem Tag nicht aussprechen? Nicht aller Seelen gedenken wir, welche die Schwelle dieser Welt überschritten haben, son der nur jener, mit denen wir Gemeinschaft haben. Ein Teil von denen, die hinüberschritten, ist ausgelöscht aus dem Gedenken der Gemeinschaft ebenso wie aus dem Gedenken Goites. „Sie haben ihren Lohn", sagt Christus ernst von ihnen. Wohl aber gedenken wir aller derer, die zwar noch nicht eingezogen sind in ihre Wohnungen in der himmlischen Stadt Jerusalem, die aber doch schon hiniibergeschritten sind in die Ewigkeit. Wir beten für sie, dah Gott ihren Weg abkürze, dah sie nach mühe vollem Wandern ruhen dürfen in der ewigen Wohnstatt. So wie uns tröstet das eine: datz ihnen diese Wohnstatt sicher ist, wenn auch noch Leid auf dem Wege dorthin sie läutern mutz. So bindet uns heilige Gemeinschaft, uns die Kämpfenden, jene die Leidenden, und auch sie, die Triumphierenden, an eine Stadt, der unser gesamtes Wandern gilt, an jene Stadt, in der es keine sozialen Fragen mehr gibt, in der jeder Hatz der Völker ausgelöscht ist. in der nur noch Gott in seiner Herr lichkeit, Macht und Güte gebietet Uber alle jene, die im Leben schon Gott und seiner Gemeinschaft angehören wollten und die Gemeinschaft Gottes als die tiesste und letzte Bindung auf Erden betrachtet haben, weil sie die Bindung ist, die allein Zeit und Ewigkeit eint. So wie das irdische Jerusalem die Stätte des Erlösungsleidens war, so wird das neue, himm lische Jerusalem die Stätte des Erlösungstriumphcs sein, aus den wir uns freuen mit der ganzen Gemeinschaft der Gottes kinder, mit allen Seelen und allen Heiligen. Ein ewiges Aonigsbanner Die Heilige Schrift berichtet öfters von einem Königtum Christi. Zwei entgegengesetzte Stellen aus dem Evangelium seien hervorgchoben. Die eine zeigt, in welchem Sinne Christus die Königswürde ablehnt, die andere, wie er sie für sich bejaht. Einmal fahle die Volksmenge den Plan, Christus den Wunder täter in der Brotvcrmehrung zum König zu machen. Aber der weiland wollte von einem solchen Unterfangen nichts wissen. Das andere Mal stellt Pilatus an ihn die Frage: „Du bist ein König?" Trotz Armut, Erniedrigung und Fesseln lautet jetzt die klare Antwort: „Ja, ich bin ein König" sIo. 18, 37). Christus erhebt also Anspruch auf den Königstitel, aber er hat nicht unterlassen, vor demselben Pilatus einen scharfen Strich zwischen seinem Reich und den irdischen Reichen zu ziehen, indem er erklärte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Worin ist Christi Königswürde begründet und was bedeutet sie siir uns? Datz Christus als Menschensohn aus königlichem Geschlecht geboren wurde, webt gewitz einen eigenen Glanz um die Weih nachtskrippe und um das blutende Haupt am Kreuze, ist aber für sein Königtum, wie es in der Heiligen Schrift und in der Kirche gefeiert ivird, ohne Bedeutung. Es sällt schon mehr ins Gewicht, datz Christus in seiner Gnstcskraft und ganzen Seelenhaltung eine vollendet könig liche Erscheinung mar. Nur von wenigen wird dies bestritten. Christi überragende Gröhe findet im allgemeinen rückhaltlose Anerkennung. „Mächtig in Wort und Tat" sLuk. 24, 1V), hielt er seine Zeit In Atem, und seine geistige Ueberlegenhelt mar so groh, dah die Feinde von ihm bekannten: „Wenn wir ihn gewähren lassen, wird das ganze Volk ihm nachlaufen." Christus wandelt wie ein wahrer Herrscher im Reiche der Seelen durch seine Zeit und durch die Geschichte. Aber das Wesentliche ist damit nicht berührt. Die Königswürde Christi gründet In seiner ewigen Gott heit und in seinen göttlichen wie gottmenschlichen Werken. Zunächst die Frage: Was hciht König sein? Die Krone allein macht es nicht. Aber ihr goldener Schimmer ist Symbol der Hoheit dessen, der damit geschmückt wird. Im Idealbild eines königlichen Menschen denken mir uns die trefflichsten Eigen schaften zu einem strahlenden Kranz vereinigt: untadelige Her kunft und Wohlgestalt, Glanz des Reichtums ohne verschwen derische Lebensführung, Edelsinn und Grotzmut, Weisheit und Gerechtigkeit, vor allein höchste Herrschaft und Machtfiille. Wenn wir die genannte» Eigenschaften vom Erdhaften befreien und in eine höhere Sphäre erheben, finden wir sie alle in Christus dem Gottessöhne verwirklicht: seine Herkunft Ist von Ewigkeit, seine Gestalt das unerschasfene Licht, sein Reichtum Ist unermehlich und seine Macht ohne Grenzen. Gott sein, heitzt wahrhaft König sein. Gehen wir einen Schritt weiter. Von einem König werden königliche Taten erwartet. Wie steht es hiermit in Gott? Nur an drei Tatsachen sei erinnert. Die erste königliche Tat Gottes Ist die Erschaffung der Welt, die seine unvergleichliche Kraft und Weisheit offenbart. Wir pflegen zwar von Gott Vater als dem Schöpfer Himmels und der Erde zu sprechen, aber die Gottheit des Vaters Ist die Gottheit des Sohnes. „Wer mich sieht", sagt Christus, „der sieht den Vater" sIo. 14, S). Die zweite königliche Tat Gottes Ist die Erlösung der Menschen, die sowohl seine Gerechtigkeit als auch seine Grotzmut aufleuchten lätzt. Im Mittelpunkt dieses Wer kes steht der Gottmensch Christus als leidvoller und sieghafter Vollbringer. Di? dritte königliche Tat Gottes Ist die Bereit stellung des ewigen Lebens, worin er seinen unvergänglichen Reichtum ausbreitet. Sie ist mit dem Erlösungswerk des Gott menschen unzertrennlich verbunden. Des ewigen Königs Gefolgschaft bildet die gesamte sicht bare und unsichtbare Welt mit Ihren Sternweiten und Wesens tiefen. Natürlich gehört auch der Mensch zu diesem Reich; er steht von Geburt an mit Leib und Seele, mit Leben und Ster ben, unentrinnbar im Banne des göttlichen Schöpfers. Aber Innerhalb des allgemeinen Reiches ergeht an ihn ein beson derer Ruf. Der Mensch besitzt Werte, die im Kreise der sicht baren Welt sonst niemand sein eigen nennt: er trägt das Gut der Freiheit und den Funken der Unsterblichkeit in sich. Dar um wird er aufgerufen, sich durch freien Entschluß der Herr schaft Gottes zu unterstellen und dem Reiche Christi für Zeit und Ewigkeit anzugchörcn. Gott könnte den Menschen mit Gewalt nehmen, aber er möchte keine Knechte, sondern Freunde. Der freie Dienst eines einzigen Menschen ist wert voller als der stumme Zwangsdienst der gesamten Natur. Und doch liegt in der entschlossenen Hinwendung des Menschen zu Gott nichts Außergewöhnliches, sie ist nur die Anerkennung der Wirklichkeit. Wer Gatt kennt und wer sich selbst kennt, dem ist es eine elementare Pflicht, ein treuer Diener seines göttlichen Herrn zu sein. Aber es braucht ein großes Matz sitt licher Kraft, das gläubige Wollen vollkommen in die Tat umzusetzen. Wo Christus zum Mittelpunkt des Glaubens und Lebens gemacht wird, rückt zugleich alles andere in eine feste Ordnung. Vor allem empfängt das eigene Ich seine richtige Wertung. In der glücklichen Zeit eines kraftvollen Lebensgcsühls unter liegt mancher der Versuchung, die Selbstherrlichkeit seiner Person zu übersteigern. Es mag Ihm scheinen, als genüge er für immer sich selbst. Aber der ewige König rüst auch den stärksten Geist unter sein Gesetz. Das letzte Wort über Lebens pflicht und Lebensziel spricht nicht der eigenwillige Mensch, sondern der allmähliche Gott. Im besonderen bietet die christ liche Religion dieses Gotteswort, klar und fest, aber auch groß und verheitzend. Nicht minder wird das Schicksal an die ihm gebührende Stelle gewiesen. Wir können jene Gegebenheiten und Gescheh nisse. denen wir ohnmächtig gegenüberstchen. als Schicksal bezeichnen. Geburt und Veranlagung, Gesundheit und Krank heit, Ausstieg und Niedergang mögen unser Schicksal genannt werden. Aber die Wertung dieser Geschehnisse als Ausfluß einer blinden Macht, die hier aufbaut und dort zerstört, ohne Hirn und Herz zu besitze», liegt dem christgläubigen Menschen durchaus fern. Er ist davon überzeugt, datz die oberste Führung der Menschen- und Völkergeschicke von einem missenden, sorg fältig prüfenden und überlegt wirkenden Herrscher ausgeht. Dem unpersönlichen Schicksal stellt der christliche Glaube das Walten des persönlichen Gottes entgegen, von dem es im Evan gelium heitzt, datz „ohne seinen Willen kein Sperling vom Dache fällt." Der Glaube an den ewigen König fordert keine Schönfärberei. Wir behaupten nicht, datz in der kleinen und großen Welt alles „herrlich sei wie am ersten Tag". Die Erd-, .Himmels- und Menschengeschichte bietet nicht nur glänzende Werke, die das Herz erfreuen, sondern auch unheimlich viele Katastrophen, die den Menschen im innersten erschüttern. Aber der Christ weitz, datz der göttliche Weltenkönig -en Ueberblick behält und den Faden der Geschehnisse nicht aus der Hand verliert. Aus dem ewigen Königtum wertet der Christ schließlich alle Einrichtungen dieser Zeit. Auch die Kirche. Obwohl sie im Apostolischen Glaubensbekenntnis die „heilige" genannt wird, ist sie doch in Ihrer äusseren Form und in ihren Menschen kein endgültiges Höchstes. Sie übt da» Amt einer Mutter, die zu Christus führt; sie ist die Gemeinschaft der Glaubenden und Hoffenden auf Christus hin; sie ist die Stätte, wo der Gläubige die göttliche Unmittelbarkeit am tiefsten erfahren soll: sie .st der Wanderstab auf dem steilen Weg zu Christus hinauf. Kurz gesagt: Die Kirche besteht und wirkt einzig um Christi willen. Abend auf dein Friedhöfe Heda mein Alter! Oessn« mir die Pforte Und lah mich ein in's stille Reich der Toten! Im Bann der Gräber will ich Ruhe suchen, Die mir der Tag voll Mühe nicht geboten. So märchenhaft, im Strahle milden Friedens Erglänzt der Park Im Abendsonnenschein. Geheimnisvoll, vom Abendwlnd getrieben, Erklingt das Laub im stillen Totenhain. Und sinnend schreit Ich durch die grünen Hügel, Gedenk' der Schläfer, die die Erde deckt, Die selig schlummern bis zum Weltenabend, Wo zum Gericht der Engel sie erweckt. Viel moosbedeckte, morsche Leichensteine, Sie künden mir gar manchen stolzen Namen. Ein schlichtes Kreuz, still mahnend sagt es an, Wie auch dem armen Bettler ward sein Amen. Hier liegt ein Kind, in Blumen sanft gebettet, Im zarten Alter fand es seine Ruh'. Und lilienrein aus gold'nen Engelsslügeln Flog seine Seele Gottes Throne zu. Der Thron gehört nicht ihr, sondern dem Gottmenschen. Er allein ist König. Kirche, Sakramente und Opferseier sind dem gläubigen Christen wichtig und verehrungswürdig, aber nur deshalb, weil in ihnen die königliche Gnade Christi wohnt. Stände der Gott mensch nickt hinter ihnen, so wären sie leere Scholen, „klin gende Schellen" und „tönendes Erz". Christus bildet ihren Kern und ihre Fülle. Er ist die Fülle der Kirche, die Fülle der Sakramente, die Fülle der Opferscier. Ohne ihn hat nichts in der Kirche, weder Person noch Sache, echten Wert und volle Bedeutung. Die Kirche braucht gelehrte Theologen, geweihte Priester und viele sonstige Helfer. Mle sind Diener des ewigen Königs. Wenn sie mit erleuchtetem Eifer und selbstloser Hingabe am Gottesreich auf Erden bauen, entsteht ein Werk gleich den deutschen Domen, die Gott zur Ehre, den Gläubigen zur Er bauung und aller Welt zur Bewunderung gereichen. Das echt Religiöse und seine höchste Ausprägung, dos Heilige, Hot auf die Dauer noch nie seine Wirkung verfehlt Wenn aber solche, die Bauleute Gattes sein sollen, stümperhaft oder ärgernis erregend versagen, so gibt es ein wüstes Trümmerfeld diesen zum Spott, jenen zum Verdruß und vielen zum Leid Eines bleibt allerdings gewitz: Das Königtum Christi mit seinen ewigen Rechten und Verheißungen besteht über allen Höhen und Niederungen menschlicher Tätigkeit unangetastet fort. Auch hier ist das Wort Christi onznwcnden: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt", das heitzt. es ist nicht zeit- und menschen gebunden. Die Herrschaft Gottes und die Dienstpflicht des Menschen können durch nichts vermindert werden Christus ist der gleiche, gestern, heute und in Ewigkeit. Ebenso bleibt der Mensch bei allen Wechselfälle» das Geschöpf Gottes, das in Christus sein übernatürliches Leben finden soll. An dieser eisernen, oder besser gesagt, an dieser goldenen Ordnung können keine irdischen Welter etwas ändern, lind so ist es gut. Dos Tiefste und Beste im Menschen gehört der Unsterblichkeit, die im Reiche des unsterblichen Gottes ihre Heimat hat. Die Zeit hat viele Königskronen verschenkt und viele zerbrochen. Sie waren von der Erde genommen und teilten das Schicksal der Erde. Eine Königskrone wurde nicht von der Zeit geschmiedet, ist unzerbrechlich, und ihr Reich wird nicht zerfallen: Christi Krone und Reich. Mögen die irdischen Geschicke abrollen, wie es beliebt, über allen Menschen und Völkern. Uber allen guten und schlimmen Ereignissen, über der Kirche und über jeglicher Kreatur weht ein ewiges Kö nigsbanner. Christliche Aunst auf der Weltausstellung Die Völker der Erste haben sich aus der Pariser Weltaus stellung zusamengefunden, um einander dos Schönste und Wert vollste, was Kunst, Wissenschaft und Technik der letzten Jahre hervorgebracht, zu zeigen. So bietet sich hier auch die interessante und seltene Gelegenheit, einen Uel-erblick zu gewinnen über di« vielfältigen, neuen iliestrcbungen auf -em CZebiete -er christlicl^n Kunst. — Eine Fülle religiöser Kunstiverke — Wandgemälde, Plastiken, Bildteppich? und sakrale Geräte — sind ausgestellt. Es würde zu weit führen, auf die ciuzelnen Kunstwerk« und ihre teiliveise »och nicht gelöste Problematik einzugehen. Doch die Ausstellung erweist aufs neue, datz die christliche Idee, welch« die Künstler-durch Jahrhunderte zu ihren Höchstleistungen inspi rier!«, den Kunstschasfenücn aller Nationen heute wie immer starke Anregungen gibt. Der Reichtum christlicher Symbolik, -ie Fülle heiliger Ge stalten und Geschehnisse und die starke Lebendigkeit ihrer Sa kramente — als sinnlich-greifbare Zeichen einer über- iveitlichen Realität — findet Widerhall und Ausdruck im Schaf fen der Künstler. So wär es eine erhebende Feststellung, datz. in einer Zeit, welche die Fundamente der völkerverbindenden, christlichen Idee zu unterminieren versucht, diese, allem zum Trotz, neuen Boden gewinnt und sich in neuer Ergriffenheit äutzert — überzeugt und siege sgewitz. Die besten und wertvollsten Erzeugnisse christlicher Kunst ind im päpstlichen Tempel, dem „Hause des Kirchenstaates" zu ehen. Doch zeigen auch andere Häuser, z. B. das Oesterreichi- che, das Ungarische, das Belgische und das Niederländische Hou» nteressante Lösungen auf dem Gebiete der kirchlichen Malerei, Goldschmiedekunst und Paramentik. Dcts Ungarische Haus über rascht durch eine neuartige Kapcllenanlage mit prächtig gemalten Fenstern und einem eindrucksvollen Wandgemälde, den Lebens baun: darstellend: Aus dem morschen Stamm wächst das Kreuz als junger grüner Trieb hervor — von symbolischen Gestalten und weißen Tauben umgeben. Auch weist Ungarn neue kirch liche Geräte aus geschliffenem Glcks und Bergkristallen auf, so ein Altarkreuz, in das Szenen der Passion eingraviert sind. In teressant sind die Paramente, die Hollanb zeigt, und vor allein araa eiaarai ein Lteines /rat- ctas 8/-a^en cii^e/et §pa)8/ Xnt clor Land i»t än» 6«Iä io »iodvrer Vorvadrung nnd dringst 2in»«n. vor Uvinsparsr vird gonau «» »nvordonunond dodandolt vi» dvr, der »vlnor Land «in Kroüo» Vvrrnüßvn anvvrtrant. XI» Indadvr eine» llanlc- »pardooto» dast Du attv Vorteil», cd« Dir Land nnd Landivr divtvn dünnen r Liv dvratvn Divd in allen 6vldang-vl«^vndvitvn und dvttvn vir in allen >Virt«vdakt»kr»Avn. vo» /»rivak« L a n d-» «o « r ö« » » » öl V »X IV « « » » lk»VVXV»XIV«I«»8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)